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Bend, not Broken

von

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"Bist du glücklich?"

Gähnend betrat Kyo ihr Hotelzimmer, dicht gefolgt von seinem Freund, welcher die Tür hinter ihnen wieder schloss.

„Du hörst dich an, als würdest du im Stehen einschlafen wollen.“

„Nicht ganz“, murmelte der Sänger, lehnte sich etwas nach hinten, wo er auch gleich mit der breiten Brust des Anderen in Berührung kam. Wie er es erwartet hatte. „Jetzt schon eher.“ Begleitet von einem leisen Lachen, legten sich die starken Arme des Jüngeren um ihn.

„Soll ich dich ins Bett bringen?“

„Nein.“ Der Kleinere löste sich aus der Umarmung und ließ auch gleich seine Jacke zurück. Seinen Hut legte er auf den Tisch, zog sich beim Weitergehen sein Shirt über den Kopf. Achtlos fiel es zu Boden.

Ein wenig Biss sich der Bassist auf die Unterlippe, während er das Muskelspiel unter der tätowierten Haut bestaunte, seine Augen ein wenig weiter hinab wandern ließ. Irgendwie wurde er auf einmal reichlich hungrig. Es wurde für einen kleinen Augenblick besser, als der Ältere durch die Tür zum Badezimmer und aus seinem Blickfeld ging. Nur um gleich darauf mit einem fragenden Ausdruck im Gesicht wieder aufzutauchen.

„Kommst du?“

„Auf der Stelle, wenn du weiterhin so sexy aus deiner Wäsche schaust.“ Ein anzügliches Grinsen auf den Lippen, begann er sich ebenfalls zu entkleiden, als er dem Anderen folgte. „Als ob ich mich da zwei mal bitten lasse.“ Gut gelaunt stellte er sich hinter seinen Freund, strich mit den Händen an seinen Seiten hinab. „Lass mich dir helfen.“ Flink verschwanden seine Finger zwischen Haut und Hose, um diese nach unten zu schieben. „Mein süßes Monsterchen.“

Kyo, der sich eben noch an ihn geschmiegt und den Kopf genießend in den Nacken gelegt hatte, hielt inne, versteifte sich etwas. „Wie war das?“

„Mein süßes Kätzchen?“

Aufstöhnend ließ der Kleinere den Kopf hängen, wollte sich schon umdrehen, um dem Anderen einen Vortrag zu halten, als sich ein paar Lippen an seinen Hals legten, ihn liebkosten.

„Hör einfach auf, dich über dieses eine kleine Wort zu ärgern. Es ist doch nichts schlimmes dabei.“ Zusehends wurde der kleinere Körper wieder weicher, anschmiegsamer. Ruhiger. Kurz darauf spürte er fremde Hände an seinem Hosenknopf werkeln und wie sie auch ihn von diesem Kleidungsstück befreiten. Mit seinen Füßen streifte er sich noch die Socken ab, bemerkte wie sein Partner es ihm gleich tat. „Das haben wir schon lange nicht mehr gemacht.“

„Hm?“

„Gemeinsam duschen.“

„Stimmt. Warum eigentlich nicht?“

„Gute Frage.“ Toshiya dirigierte den Kleineren Richtung Duschkabine, nachdem er ihn herum gedreht hatte, strich dabei zärtlich über die bunte Haut. „Wir sollten das aber auf jeden Fall ändern.“

„Ja, sollten wir.“ Erst recht, wenn sie wieder zu dritt waren. Es musste ja, so wie jetzt, nichts erregendes dahinter stecken. Es war einfach ein schönes Gefühl die Hände der geliebten Person über seinen Körper streichen zu spüren. In seinen Augen zu sehen, dass man geliebt und begehrt wurde. Bedächtig strich er mit seinen Fingerspitzen über die Lippen des Größeren, betrat währenddessen die große Duschkabine. „Hab ich dir eigentlich je erzählt-“

„Hm?“

„-dass ich jedes Mal ein warmes Kribbeln im Bauch habe, wenn du mich mit diesem verliebten Lächeln ansiehst? Wenn du mich, mit genau diesem Blick ansiehst, der mir so deutlich sagt, dass du mich mit jeder Zelle deines Körpers liebst?“

Zärtlich strichen ihm die rauen Bassistenfinger über die Wange, wischten die Träne hinweg, die hatte darüber rollen wollen.

„Toshiya?“

„Hm?“

„Bist du glücklich?“

Warum fragte er? „Ja. In diesem Augenblick, hier und jetzt empfinde ich ein Glück,welches ich kaum beschreiben mag. Denn ich habe dich in meinen Armen, der mir erzählt, dass er mich liebt. Und ich weiß, dass es unserem gemeinsamen Liebsten von Tag zu Tag besser gehen wird.“ Fest schloss er den muskulösen, kleineren Körper in seine Arme, eroberte den geliebten Mund mit seinem eigenen. Womöglich sprang etwas von diesem Glück auf den Anderen über. „Vielleicht wird es nicht mehr so wie früher. Aber so, wie es jetzt ist, ist es eine gute Grundlage, um es noch besser werden zu lassen. Eine glückliche Zukunft ist für uns möglich. Das spüre ich. Eine kleine Stimme in meinem Kopf sagt mir das.“

Kyo schüttelte amüsiert den Kopf. „Muss ich mir Sorgen machen, wenn du schon Stimmen hörst?“ Erneut trafen sich ihre Lippen. „Lass sie lauter werden. Schreien sollen sie von mir aus. Damit sie meine Hoffnung in Gang halten. Nicht einschlafen lassen.“

„Keine Angst, Liebster. Ich lasse sie nicht verstummen. Wir sind ja nicht allein. Der Weg, der vor uns liegt -Shinya eingeschlossen- mag sehr beschwerlich erscheinen. Aber wir gehen ihn zu dritt. Allein das erleichtert doch schon einiges. Und wenn das nicht reicht, haben wir immer noch Menschen, die uns ihre Kraft leihen und uns begleiten.“

„Ja. Die haben wir.“

Der Größere griff nach dem Wasserhahn. Er drehte ihn ganz nach links, damit sie so schnell wie möglich warmes Wasser hatten, dann öffnete er die Zufuhr. Die ersten, obligatorisch kalten Tropfen ließen sie schaudern. Doch mussten sie nicht lange warten, bis eine angenehme Temperatur erreicht war. Bevor sie sich noch verbrühten, wurde der Regler wieder nach rechts bewegt. Dass Kyo den Kopf in den Nacken legte und so dem Wasser erlaubte über sein Gesicht und Körper zu laufen, verriet ihm, dass es nicht nur für ihn jetzt eine angenehme Wärme hatte.

„Bist du denn glücklich, Kyo?“

Langsam bewegte Kyo seinen Kopf zurück, öffnete die Augen, um direkt in die des Mannes zu sehen, den er in seinen Armen hielt. „Ja, das bin ich.“ Sanft fing er den Mund seines Liebsten ein. „Dank dir und deiner Worte.“

„Das ist schön.“ Für einen kleinen Moment, betrachteten sich sich noch einander, dann stellte Toshiya das Wasser wieder ab, nahm sich die Flasche mit dem Duschgel und gab sich welches auf seine Hand. „Schön still halten, Monsterchen.“

Kyo nahm ihm die Plastikflasche ab, tat sich auch etwas auf seine Hand. „Du aber auch.“
 

Während Kyo auf dem Bett lag und durch ging, was sich alles auf seinem Laptop befand, saß Toshiya am Tisch und spielte ein wenig auf dem Bass, den er hier behalten hatte. Ab und an sah der Sänger verträumt zu seinem Liebsten, beobachtete ihn.

„Dir fehlt es, nicht wahr?“

„Hm?“, fragend sah Toshiya auf, unterbrach seine Tätigkeit.

Vorsichtig stellte der Kleinere das Gerät zur Seite, ging die wenigen Schritte hinüber zu dem Anderen, um ihm liebevoll durch das noch feuchte Haar zu streichen. „Das Musizieren. Das Zusammenspiel mit den Anderen. All das fehlt dir, nicht wahr?“ Ein Arm legte sich um seine Hüfte, zog ihn noch etwas näher an den anderen Körper.

„So sehr, wie dir das Singen über das Atmen geht.“

In diesem Moment beneidete Kyo seinen Partner nicht. Immerhin konnte er singen, wann immer ihm danach war. Sein Instrument hatte er immer dabei. Im Gegenteil zu dem Mann vor sich. „Bald kannst du es wieder öfter tun.“ Wenn sie erst wieder daheim waren und ihre beiden Freunde auch öfter sehen konnten.

Einige Momente lang, strich er dem jüngeren Mann noch durchs Haar, legte die andere Hand mitfühlend an dessen Oberarm.

„Lass uns schlafen. Es ist schon spät.“

Toshiya, der sichtlich genossen hatte, was man mit ihm tat, linste an dem Stehenden vorbei auf die Uhr neben dem Bett. „Stimmt. Wir sollten wirklich zu Bett gehen. So, wie ich Kaoru kenne, steht der schon wieder früh vor unserer Tür.“

Leise hörte er Kyo lachen, spürte, wie sein Herz schneller schlug. Wie sehr liebte er dieses Geräusch.

„Soll er machen. Aber dann fresse ich ihn“, feixte der Sänger, sah dann jedoch etwas überrascht auf, als sich eine Hand in seinen Nacken legte und er an den Sitzenden heran gezogen wurde. Von einem Kuss wurde er in Empfang genommen. Einem Kuss, der sanft und voller Liebe war.

„Hör niemals auf.“ Leise kamen die Worte über die Lippen des Bassisten.

„Womit?“, fragte er flüsternd.

„Zu Lachen.“



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