Joeys steiniger Weg! von Onlyknow3 (Geschunden, Verloren und Aufgefangen) ================================================================================ Kapitel 176: Sicherheit bewahren -------------------------------- Kapitel 176 - Sicherheit bewahren Nervös rutschte Joey auf seinem Platz auf der Rattancouch hin und her, während neben ihm Seto saß und Kai ihnen gegenüber in seinem Sessel, in dem er die letzten Monate immer Platz genommen hatte. Erst jetzt wurde Joey bewusst, wie sehr er es vermissen würde einmal die Woche Kai gegenüber zu sitzen. Noch eine Veränderung, die er so nicht auf dem Schirm gehabt hatte. "Das ist einfach alles zu viel. Zu viele Veränderungen auf einmal", begehrte Joey leise auf. " Leben ist Veränderung ", kam es ruhig von Kai und schmunzelte den Blonden vorsichtig an. "Was?", kam es verwirrt von Joey. "Leben ist Veränderung", wiederholte Kai noch einmal geduldig. "Wenn das Leben stehen bleibt und sich nicht länger weiterentwickelt, stirbt es. Leben ist Veränderung." Joey blinzelte nur ein paar Mal, bevor er Seto ansah. "Was ist mit Touji?", fragte er schließlich und Kai, sowie Seto waren über den vermeintlichen Themenwechsel erstaunt. "Was soll mit ihm sein?", fragte Seto nach. "Er... ist mein Schatten. Mein Personenschützer. Nur wegen ihm bin ich kein Gefangener dieses Hauses", erklärte Joey. "Ist dem wirklich so?", wandte Kai behutsam ein. Joey blickte zu dem Rothaarigen und wusste nicht genau, worauf dieser hinaus wollte. "Am Valentinstag wolltest du ihm frei geben und alleine mit Seto zum Essen und ins Kino gehen." "Das war doch was anderes", begehrte Joey auf. "So?", fragte Seto überrascht. "Ja, sicher", bekräftigte der Blonde seine Aussage noch einmal. "Da war ich an deiner Seite. Du warst den ganzen Abend bei mir. Aber in New York... da werd ich überwiegend ohne dich sein." Seto sah kurz zu Kai und dieser erwiderte den Blick. "Ursprünglich sollte dich Robert vor dem alten Wheeler schützen. Und Touji sollte dich nach dem Sommer zusätzlich vor der Gumi schützen. Doch sowohl der alte Wheeler, als auch ein Großteil der Gumi sitzen für die nächsten Jahre ein. Es gibt nichts, wovor er dich noch schützen müsste", versuchte Seto ihm zu erklären. Mit großen Augen sah Joey ihn an und hatte Angst, worauf das hinaus laufen könnte. "Ich hatte schon immer den Traum in New York am Pratt zu studieren, aber ich hab mir nie Chancen ausgerechnet. Du hast mich ermutigt. Hast mir einen Job gegeben, damit ich mir das Studiengeld und die Unterhaltskosten zusammen sparen kann. Nur durch dich konnte ich Jack als Dad akzeptieren und damit ihm auch erlauben, mir das Studium mitzufinanzieren. Ich... ich lasse mir auch von dir eine Wohnung kaufen, obwohl es mir eine Heidenangst macht, weil ich immer denke, dass du dadurch denken könntest, dass ich nur wegen deinem Geld mit dir zusammen bin. Bin ich übrigens nicht, nur um das noch mal zu sagen. Ich versuche stark zu sein, aber... der Gedanken nach all den Monaten Touji nicht mehr an meiner Seite zu haben... der macht mich kirre", gestand Joey und beeindruckte damit Kai und Seto, zeigt es doch, was für einen Fortschritt der Blonde gemacht hatte. Noch vor einem halben Jahr hätte er sich gescheut so offen über seine Ängste zu sprechen. Also lächelte Seto sanft. "Vielleicht sollten wir Touji mit in das Gespräch einbeziehen und ihn überhaupt erst mal fragen, ob er bereit wäre, mitzukommen, oder was meinst du?", warf Seto nun behutsam in das Gespräch ein. Joeys Augen weiteten sich erschrocken, scheinbar hatte er daran gar nicht gedacht. Sofort sprang der Blonde auf und verließ eilig den Wintergarten. Kai und Seto blickten ihm verwirrt hinterher. "Ist das wirklich richtig so?", fragte Seto leise Kai, der seinen Blick auf den Brünetten richtete. "Was meinst du, Seto?", hakte der Rothaarige nach. "Das ich ihm diese Möglichkeit gebe, Touji mitzunehmen", spezifizierte Seto leise. "Wenn es Joey Sicherheit gibt, dann ist es richtig, aber wir sollten auf jeden Fall auch darauf achten, dass er sich nicht zu sehr von Touji abhängig macht", erklärte Kai beruhigend. Joey strebte durch das Wohnzimmer in die Halle und von dort in den Trakt der Angestellte. An der ersten Tür blieb er stehen und klopfte zögerlich an. Dann öffnete er die Tür einen Spalt weit und schob den Kopf langsam durch. Touji saß mit Takao, einer Nachwuchswache für das Grundstück, an einem Tisch und schien sich gerade mit diesem unterhalten zu haben. Doch in dem Moment, als Takao Joey erkannte sprang dieser auf und verbeugte sich respektvoll tief vor dem Blonden, der ihn nur irritiert anblickte. "Ähm... stör ich dich gerade Touji?", fragte Joey unsicher. Touji stand auf und schlüpfte in sein Jackett. "Nein, tust du nicht, Joey", antwortete er mit einem milden Lächeln. "Ich... würde dich gerne im Wintergarten bei einem Gespräch dabei haben", erklärte Joey und überraschte damit Touji. Takao schaute verwundert zwischen ihnen hin und her, da sie doch sehr vertraut miteinander umgingen. "Gerne", erwiderte Touji und wandte sich noch einmal an den jungen Mann, der kaum älter als Joey war, "wir reden später weiter." Dann kam Touji zu Joey, öffnete die Tür weiter und trat zu Joey auf den Flur. "Und... ich hab dich gerade wirklich nicht gestört? Das Gespräch könnte auch noch warten", stammelte Joey vor sich hin. Doch Touji legte seine Hand auf Joeys Schulter und dieser wurde etwas ruhiger. "Takao und ich sprachen nur über ein Dōjō in der Stadt, in dem ich trainiere. Er möchte sich auch eine Kampfkunst aneignen, um sich von den anderen neuen Wachen etwas abzuheben", erklärte Touji freundlich. Dann wandten sie sich wieder der Eingangshalle zu und Touji folgte Joey durch diese und das Wohnzimmer in den Wintergarten, in dem Kai und Seto saßen und offenbar auf sie warteten. Jetzt bekam Touji ein flaues Gefühl im Magen. "Setz dich doch bitte", bat ihn Joey und deutete auf den zweiten, freien Sessel neben dem von Kai. Touji blickte kurz zu Seto und fühlte sich dabei merkwürdig. Er öffnete wieder den Knopf seines Jacketts, den er geschlossen hatte, als er den Aufenthaltsraum der Angestellten verlassen hatte und nahm Platz. "Touji, Sie wissen, dass Joey und ich bald nach Amerika fliegen und Joey dort studieren wird?", begann Seto und wirkte auf einmal wie der Chef der Kaiba Corp, der er ja auch war. Sofort stieß Joey, der wieder neben ihm saß, ihm den Ellenbogen in die Seite. "Nicht so. Das klingt wie in der Firma, wenn du jemanden wegen einem Fehler zur Rechenschaft ziehen willst", tadelte der Blonde ihn mit scharfem Blick. "Ja, das weiß ich", antwortete Touji plötzlich. Seto, der kurz mit Joey einen Blick gewechselt hatte, schien seine Haltung etwas zu überdenken und seine Stimme wurde wieder etwas weicher. "Könnten Sie sich vorstellen, Joey auch in Amerika zur Seite zu stehen?", fragte Seto direkt und ohne weiter Zeit zu verlieren. Toujis Augen wurden etwas größer, hatte er doch damit gerechnet in Kenntnis gesetzt zu werden, dass seine Dienste ab dann nicht länger benötigt werden würden. "Ich?", kam es mit der Überraschung in der Stimme von dem Personenschützer. "Natürlich nur wenn du das willst", kam es mit hoffnungsvoller Stimme von dem Blonden. "Ich würde dich gern begleiten, aber meine Englischkenntnisse sind... um es übertrieben auszudrücken: rudimentär", erklärte Touji verlegen. "Das ist ja kein Hindernis", kam es erleichtert von Joey, "Das können wir gemeinsam ändern." "Sind Sie wirklich bereit für bis zu vier Jahren mit Joey nach Amerika zu gehen?", hakte Seto noch einmal ernster nach. Wieder stieß Joey ihm den Ellenbogen in die Rippen. "Ich habe Joey versprochen, dass ich so lange an seiner Seite bleibe, wie er mich und die Sicherheit, die ich ihm mit meinem Dienst gebe, braucht", bekräftigte Touji seine Zustimmung noch einmal. "Dann werde ich alles Weitere regeln", meinte Seto und machte sich in seinem Smartphone eine Notiz. Joey blickte zu Touji. Einerseits freute er sich, dass er ihn begleiten würde, andererseits bildete sich aber wieder ein Schuldgefühl in ihm, weil er diesem Mann praktisch um sein Leben beraubte. Doch Touji lächelte nur. "Tust du nicht", meinte er ruhig, denn Joey und er hatten seit Valentinstag schon öfters dieses Thema auf dem Tisch gehabt und mittlerweile kannte er den Blonden gut genug, um zu erkennen, wann er wieder an dem Thema nagte. Sofort legte sich eine leichte Röte auf Joeys Wangen und er nickte verlegen. Seto und Kai beäugten die Situation mit gemischten Gefühlen. Vielleicht, ging es Seto durch den Kopf, stand Touji Joey zu nah und als er zu Kai sah, wusste er, dass der Rothaarige genau wusste, was ihm durch den Kopf gegangen war und seine Ansicht zumindest im Ansatz teilte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)