Joeys steiniger Weg! von Onlyknow3 (Geschunden, Verloren und Aufgefangen) ================================================================================ Kapitel 160: Konsequenzen ------------------------- Kapitel 160 - Konsequenzen Yuki Nagasato saß an ihrem Schreibtisch und las die Tageszeitung, um sich auf den neusten Stand zu bringen, als ihr ein Pappbecher vor die Nase gehalten wurde. Dieser Pappbecher verströmte den aromatischen Duft hochwertigen Kaffees. Sie blickte auf und sah ihren Jungkollegen, der sie anlächelte. "Sie sind heute aber schon früh da.", merkte sie lobend an, während sie dankend den Becher entgegen nahm, den Deckel abhob und daran nippte. Der Kaffee schmeckte genauso gut, wie er gerochen hatte und sie nahm sich einen Moment den Geschmack zu genießen. "Na ja, vielleicht hab ich mir ein Beispiel an Ihnen genommen. Allerdings hatte ich gehofft noch vor Ihnen da zu sein.", lächelte Fujimura charmant. "Dann müssen Sie noch viel früher aufstehen, Fujimura.", kam es mit einem seichten Lächeln, aber kalter Stimme. "Das seh ich schon... und gibt es etwas Neues?", fragte der junge Polizist, der im Sommer noch beim Morddezernat gewesen war. Nagasato schlug die Zeitung zu und faltete sie sorgfältig. "Nur der übliche Sumpf aus Korruption und Lobbyismus.", antwortete sie gelangweilt. In diesem Moment trat Captain Higashino an die beiden gegenübergestellten Schreibtische und bedachte Nagasato mit ernstem Blick. "In mein Büro. Sofort.", meinte er nur knapp, bevor er wieder ging. Nagasato blickte kurz zu ihrem Juniorpartner, der nur mit den Schultern zuckte. Dann folgte der Sergeant ihrem Vorgesetzten. "Tür schließen.", kam es erneut knapp von diesem und sie folgte seiner Aufforderung. Dann trat sie vor seinen Schreibtisch. Dieser warf ihr eine Akte auf die Tischplatte. Zögerlich nahm sie die Akte auf und schlug sie auf. Sofort präsentierten sich ihr einige Fotografien und nur ihrer Professionalität hatte sie es zu verdanken, dass sie ein Lächeln unterdrücken konnte. "Was ist passiert?", fragte sie ihren Captain. "Seto Kaiba.", war alles, was sie als Antwort erhielt. Sie zog fragend die Augenbrauen hoch. "Das hier soll Herr Kaiba gewesen sein?", hakte sie zweifelnd nach. "Indirekt schon.", meinte Captain Higashino. "Er hat ihn besucht und ihn im Besucherraum einen Kinderschänder genannt." "Tja... es gibt kein Gesetz, dass einem verbietet die Wahrheit zu sagen.", wandte sie ein und blickte auf den medizinischen Bericht der Gefängniskrankenstation. Sofort fielen ihr einige Schlagworte ins Auge: Blutergüsse, Spiralfraktur des rechten Armes, Analfissuren. Kurz um: Der alte Wheeler hatte zu spüren bekommen, wie sich sein Sohn all die Jahre gefühlt hatte. "Sein Anwalt prüft nun, in wie weit uns eine Schuld trifft und das gegen die Vereinbarung, die er mit uns und der Staatsanwaltschaft hat, verstößt.", informierte sie ihr Vorgesetzter. "Uns trifft überhaupt keine Schuld. Wir können schließlich nicht kontrollieren, was jemand bei einem Besuchstermin von sich gibt.", wandte Nagasato selbstsicher ein. "Warum hat Herr Kaiba ihn denn eigentlich besucht?" "Tja... das dürfen Sie gerne rausfinden gehen.", meinte ihr Chef zu ihr und sie verstand. Sie schlug die Akte zu und verließ mit dieser in der Hand das Büro ihres Chefs. An ihrem Schreibtisch nahm sie einige der Fotos, steckte sie in einen braunen Papierumschlag und nahm dann ihre Lederjacke vom Stuhl. "Ich muss mal wohin.", meinte sie zu Fujimura, der sofort aufsprang und nach seinem Mantel griff. "Wohin gehen wir?", fragte Fujimura. Sie blickte ihn kurz überrascht an, lächelte dann aber und nickte zustimmend. "Kaiba Corp.", antwortete sie knapp. "Herr Kaiba.", drang Marikos Stimme aus der Sprechanlage. Seto öffnete die Leitung in sein Vorzimmer. "Ja?", fragte er kurz angebunden. "Sergeant Nagasato und Detective Fujimura wünschen mit Ihnen zu sprechen, Sir.", informierte sie ihn. Seto blickte von seinen Unterlagen, die er gerade durchging, auf. "Sie können rein kommen. Danke Mariko-san.", damit schloss er die Gegensprechanlage. Nur wenige Augenblicke später öffnete sich seine Bürotür und er stand auf. "Guten Morgen Sergeant Nagasato.", begrüßte er sie und ließ den Juniorpartner wie gewohnt links liegen. Noch immer hatte er diesem nicht vergeben, dass er mit seinem vorherigen Senior-Partner seinen Geliebten fast in den Suizid getrieben hatte. Er bot der Frau einen Platz auf seiner Couch in der Sitzecke an. "Was kann ich heute für Sie tun?" Sie holte den braunen Papierumschlag aus der Brustinnentasche und zog einige Bilder hervor, die Wheeler Seniors Gesicht und Oberkörper zeigte. Er war übel verprügelt worden und man sah deutlich den Bruch des Armes, neben einigen schweren Blutergüsse auf Brust, im Bauchbereich und an den Rippen. Seto betrachtete sich die Fotos ohne auch nur die Miene zu verziehen. "Ich hörte, Sie haben den alten Wheeler vor ein paar Wochen besucht.", begann sie, während er ihr die Bilder zurück gab. Er zuckte gleichgültig mit den Schultern. "Ja, hab ich.", räumte er ein. "Und bei diesem Treffen sollen sie ihn laut als 'Kinderschänder' bezeichnet haben.", hakte sie weiter nach. Seto antwortete nicht sofort. "Brauche ich einen Anwalt?", fragte er spitzfindig. "Wir plaudern nur, dennoch würde ich Ihnen ans Herz legen nichts zu äußern, was sie vielleicht belasten könnte.", riet sie ihm mit einem wohlwollenden Lächeln. "Dürfte ich fragen, warum Sie dieses Subjekt aufgesucht haben?" "Weil sein Psychiater uns mehrmals angeschrieben hat und in seinem Namen Joey darum bat, ihn zu besuchen.", zischte Seto ungehalten. "Da ich keine Möglichkeit fand ihm das rechtlich zu untersagen, bin ich zu ihm gefahren, um ihn zu bitten das in Zukunft zu lassen." Die Polizistin machte sich eine Notiz in ihren Block und nickte. "Verstehe... hat er ihrer Bitte entsprochen?", fragte sie. "Seit meinem Gespräch mit diesem... Herrn Wheeler kam kein weiterer Brief mehr mit einer derartigen Bitte.", antwortete Seto zufrieden. "Das freut mich, dass er ihrer Bitte entsprochen hat... gut... das war auch schon alles, was wir wissen wollten.", meinte Nagasato, bevor sie langsam aufstand. Auch Seto stand auf. Sie nickte ihm zu und wandte sich schon zum Gehen, als sie noch einmal innehielt und sich zu ihm zurück drehte. "Seto, darf ich fragen, wie es Joey mittlerweile geht?", fragte sie nun in einem gänzlich anderen Tonfall. Dieser Tonfall war von Freundschaft und Mitgefühl, sowie ehrlichem Interesse geprägt. "Im Großen und Ganzen gut, solange er keine Bitte bekommt, bei den Sitzungen seines Monsters teilzunehmen.", antwortete der Brünette. "Seine Therapie macht gute Fortschritte." "Das freut mich ehrlich.", meinten sie mit einem sanften Lächeln, bevor sie sich wieder zum Gehen wandte. Just in diesem Moment klopfte es an der Tür, bevor sie auch schon geöffnet wurde und Joey herein stolperte. Mariko stürzte mehr hinterher, als das sie ging. Verdaddelt blickte der Blonde die Polizistin an, die er hier nicht erwartet hatte. "Tut mir leid, Herr Kaiba, ich war kurz im Archiv und...", entschuldigte sich die Vorzimmerdame hastig, als Seto abwinkte. "Schon okay, Mariko-san... alles Bestens.", meinte Seto gütig und die ältere Dame zog sich zurück. "Yuki?", kam es grüßend von dem Blonden. "Hey, Joey.", lächelte die Polizistin ihn an. "Wie geht es dir?" "Gut... aber was tust du hier?", fragte er verblüfft. Sie blickte kurz zu Seto, der nur reserviert lächelte. Joey blickte zwischen den beiden hin und her, während er auf eine Antwort wartete, die ihm wohl nicht gefallen würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)