Joeys steiniger Weg! von Onlyknow3 (Geschunden, Verloren und Aufgefangen) ================================================================================ Kapitel 158: Wertschätzung -------------------------- Kapitel 158 - Wertschätzung "Ich weiß einfach nicht, wie ich ihm diese Angst nehmen kann.", kam es mit einem verzweifelten Unterton in der Stimme von Seto. "Ich liebe ihn. Niemals würde ich mich von ihm trennen oder ihn davon jagen. Das sag ich ihm immer wieder. Aber... er glaubt mir einfach nicht." "Ich denke nicht, dass er dir nicht glaubt.", erwiderte Kai ruhig. "Er will dir glauben, aber er hat sein ganzes Leben gesagt bekommen, dass er nichts wert ist. Man hat ihn seiner Würde beraubt. Sein Monster hat ihn immer wieder verkauft. Auch wenn er in der Schule immer so wirkte, als wäre er selbstbewusst... ist er es nicht, Seto. Du hattest Roland an deiner Seite, der dich immer wieder aufgefangen, versorgt und dich aufgerichtet hat. Joey war alleine." Lange dachte Seto über diese Worte nach. Wandte sich um und schaute aus der Fensterfront seines Büros auf die hektische Stadt hinab. "Findest du Joey attraktiv?", fragte Kai plötzlich und Seto wirbelte wieder zu ihm und blickte ihn verwirrt an. "Natürlich.", kam es sofort von dem Brünetten. "Wann hast du ihm das das letzte Mal gesagt?", hakte der Rothaarige sofort nach. Seto musste überlegen. "Wenn du überlegen musst, ist es eindeutig zu lange her.", stellte Kai schmunzelnd fest. "Du willst, dass er sicherer wird? Dann musst du an seinem Selbstwertgefühl arbeiten. Stärke es. Sag ihm all das, was du in ihm siehst... nicht alles auf einmal, aber immer mal wieder ein anderer Aspekt, den du an ihm liebst. Es wird nicht von heute auf morgen gehen... du brauchst dazu Geduld." Der Geschäftsmann nickte bedächtig. "Danke... manchmal neigen wir dazu, alles für selbstverständlich zu erachten und vergessen, anderen mitzuteilen, dass wir sie wertschätzen.", meinte Seto ehrlich zu dem Therapeut, als seine Sprechanlage signalisierte, dass seine Vorzimmerdame ihm etwas mitteilen wollte. Sofort ging er zu seinem Schreibtisch und drückte den Knopf der Gegensprechanlage. "Sir, entschuldigen Sie die Störung, aber Herr Wheeler kommt gerade den Gang entlang.", meinte sie im verschwörerischen Tonfall. "Danke, Mariko-san.", dankte er seiner Assistentin und ließ den Knopf wieder los. Kai war bereits im Begriff aufzustehen. "Ich nehm dann mal die Seitentür.", meinte er lächelnd, während er seinen Koffer nahm und Seto zum Abschied zu nickte. "Danke Kai.", dankte der Jungunternehmer auch dem Älteren. Dann verließ dieser durch eine Seitentür das Büro. Keine zehn Sekunden später ging die Vordertür des Büros auf und Joey lugte ins Büro. "Hey, Seto.", meinte der Blonde unsicher. "Komm doch herein.", bat Seto, der wieder um seinen Tisch herum und Joey entgegen kam. Dieser trat ein und schloss hinter sich die Tür. "Deine Vorzimmerdame sieht etwas gestresst aus. Vielleicht solltest du ihr mal etwas Urlaub gönnen.", meinte Joey mit einem schiefen Grinsen. "Ist eine gute Idee. Wollte ich nicht dich abholen?", fragte Seto schließlich. "Hm... dachte, dass das etwas unfair ist, wenn du immer in meine Abteilung kommen musst und dass ich dich heute mal abholen könnte.", erwiderte Joey. "Ich liebe dich.", kam es liebevoll von dem Brünetten, als er seine Arme um Joeys Taille schlang und ihn etwas näher an sich ran zog. Dann legte er seine Lippen auf die des Blonden und küsste ihn sanft. "Hm... das riecht richtig gut.", meinte Seto, als er in die Küche kam. Joey wollte heute etwas für sie kochen und stand am Herd. Es war anders, als an dem Morgen nach Joeys Geburtstag, als dieser mit einem manischen Frühstückswahn die nicht gelungene Nacht kompensieren wollte. Joey lächelte Seto über seine Schulter hinweg an, ohne sein Essen aus den Augen zu lassen. "Ich hoffe, dass es auch genauso gut schmeckt, wie es riecht.", konterte der Blonde mit einem Hauch Selbstkritik. Seto trat hinter ihn und schlang erneut seine Arme um die Taille des anderen, während er seinen Kopf auf Joeys Schulter legte. "Ach, da mach ich mir keine Sorgen, denn mittlerweile weiß ich, dass du ein hervorragender Koch bist.", meinte Seto zärtlich und küsste Joey am Hals. Dieser kicherte kurz auf und neigte seinen Kopf so, dass Seto den Kuss unterbrechen musste. "Nicht...", meinte er gut gelaunt. "Wieso nicht?", hakte Seto nach. "Weil ich koche und ich nicht möchte, dass es verbrennt.", erwiderte Joey. Seto löste sich ein wenig von seinem Streuner und lehnte sich neben ihn an die Anrichte. "Nächste Woche ist Valentinstag.", stellte er trocken fest. "Na ja, das bedeutet in Japan nicht viel.", konterte Joey belustigt. "Hm... der Statistik zu Folge feiern immer mehr japanische Pärchen diesen Tag gemeinsam.", konterte Seto. "Statistiken? Dazu gibt es Statistiken?", kam es verblüfft von dem Blonden. "Aber natürlich. Die Umsätze für Schokolade und Blumen schießen an dem Tag durch die Decke.", klärte Seto ihn auf. "Oho... also... möchtest du mit mir... den Valentinstag feiern?", wagte Joey eine vorsichtige Zusammenfassung, immer darauf gefasst, dass er Seto missverstanden hatte. "Ich möchte dich in der Tat um ein Date bitten.", kam es zustimmend von Seto. Joey blickte ihn überrascht an und zog die Augenbrauen hoch. "Ein Date?", fragte er erstaunt. "Du weißt schon... ich hol dich ab, führ dich in ein romantisches Restaurant aus,... vielleicht danach noch ins Kino?", spann Seto seine Pläne. "Ein Spaziergang durch den Park?" "Ein Spaziergang durch den Park? Nachts? Im Februar? Wenn die Temperaturen unter null Grad Celsius liegen?", hakte Joey ungläubig nach. "Nun ja... oder wie wär das: Ich hol dich ab, dann fahren wir in die Berge. Ich hab da eine kleine Hütte, idyllisch an einem See gelegen... nur wir zwei und ich verwöhn dich mit Erdbeeren und Sekt?", schlug Seto ein zweites Szenario vor. "Erdbeeren und Sekt?", lachte Joey amüsiert auf. "Warum nicht? Du liebst Erdbeeren.", merkte Seto an. "Aber der CO²-Abdruck der Erdbeeren, die um die halbe Welt geflogen werden, nur damit sie hier verkauft werden können.", wandte Joey ein. "Dann möchte ich dich auf die Eisbahn entführen... ich werde die gesamte Eisbahn nur für uns beide mieten und auf der Mitte ein Essen für uns arrangieren.", schlug Seto vor. "Und... wie kommt das Essen auf die Mitte der Eisbahn?", hakte Joey amüsiert nach. "Kellner... auf Schlittschuhe... oder rutschfeste Noppenschuhe.", kam es von Seto. Joey musste lachen. "Nein... die armen Kellner. Am Ende rutscht einer noch aus und bricht sich was...", wandte Joey gut gelaunt ein, beugte sich zu Seto und küsste ihn sanft. "Das Essen mit anschließendem Kino klingt fabelhaft... aber ich wäre dir dankbar, wenn es nicht so ein Nobelschuppen ist..." "Dein Wunsch sei mir Befehl, mein Prinz.", erwiderte Seto verliebt und ehrlich erleichtert, dass Joey einen der Vorschläge akzeptiert hatte, denn er hatte nur die drei Ideen vorbereitet und hätte jetzt anfangen müssen, sich Dinge auszudenken. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)