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Joeys steiniger Weg!

Geschunden, Verloren und Aufgefangen
von
Koautor:  MAC01

Vorwort zu diesem Kapitel:
Sorry das es diese Woche nur ein Kapitel gibt.
Aber wie ihr ja wisst geht Familie vor.
Von daher heute viel Spaß am Kapitel.


LG
Onlyknow3
MAC01 Komplett anzeigen

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Selbstwert

Kapitel 118 - Selbstwert
 

"Joey?", rief Seto sanft durch die Tür zum Badezimmer und unterstrich sein besorgtes Rufen durch leichtes Klopfen. "Bitte, mach die Tür auf."

"Geh weg.", kam es nur gedämpft durch die Tür.

"Ich werde nicht weggehen.", gab Seto zurück. "Komm schon, Schatz. Mach die Tür auf. Bitte... lass uns reden."

Die Tür wurde plötzlich aufgerissen und ein wütender Joey kam heraus geschossen, wie eine Tunnelspinne, die ein potentielles Opfer an ihrer Höhle vorbei laufen sah. Die Wut stand Joey sprichwörtlich ins Gesicht geschrieben.

"Du willst reden? Fein... dann erklär mir, was das Gefasel die ganze Woche lang soll.", keifte der Blonde.

"Aber... Schatz... ich mein: Welches Gefasel?", versuchte Seto zu kontern.

"Erwachsen, wirklich sehr erwachsen.", kam es wütend von Joey, der die Tür der Badezimmertür wieder zuschlagen wollte. Doch Seto stemmte sich dagegen.

"Hey, hör auf dich einzusperren.", bat Seto ihn.

"Hau ab.", schrie Joey erneut.

"Schatz...", setzte Seto erneut an.

"Hör auf mich so zu nennen!", brüllte Joey regelrecht. "Ich bin kein Schatz. Ein Schatz ist etwas, was einen Wert hat."

"Aber du hast einen Wert.", konterte Seto, der seine Stimme jetzt verzweifelt anhob.

"Nein, hab ich nicht...", kam es laut von Joey und man konnte hören, dass sich bereits Tränen in die Stimme mischten.

"Für mich bist du die wertvollste Person auf der ganzen Welt.", bekräftigte Seto wieder.

"Und Mokuba?", kam es spitzfindig von Joey. Touché.

"Mokuba lieb ich auch über alles, a...", weiter kam Seto nicht, als Joey ihm ins Wort fiel.

"Also gehört deine Liebe alleine deinem Bruder und ich bin nur eine Wertanlage?", führte Joey sein Argument fort und Seto merkte, dass er in die Falle gegangen war.

"Nein...", schrie nun Seto. "Verdammt, Joey... jetzt hör auf gegen die Scheißtür zu drücken und lass uns in Ruhe reden."

"Wir haben genug geredet.", wehrte Joey weinend ab. "Hau endlich ab..."

Auf einmal war da kein Gegendruck mehr an der Tür und Seto stolperte in das geräumige Badezimmer, in dessen Mitte Joey am Boden saß und bitterlich weinte. Seto seufzte. Sein Plan, Joeys Selbstwertgefühl zu stärken war irgendwie nicht aufgegangen. Wann immer er seinem Geliebten ein Kompliment machte oder dessen Wert für ihn ausdrückte hatte der Blonde abgewiegelt, bis es an diesem Morgen eskaliert war. Dabei hatte Seto ihm doch nur eine Strähne aus dem Gesicht gestrichen, als Joey langsam aufgewacht war, ihn angelächelt und ihm gesagt, wie glücklich er war, dass er den Blonden an seiner Seite wusste und Joey sein Juwel - strahlend, schön und ewig während - war.

Seto kniete sich neben Joey und zog ihn sanft in seine Arme. Von Joey kam nur halbherzig ein Versuch Seto von sich zu stoßen, bevor er sich an dessen Brust presste.

"Joey...", setzte Seto sanft an. "Ich habe alles so gemeint, wie ich es sagte. In meinem Leben gibt es nur drei Personen, die mir alles bedeuten: Du, mein Bruder und Roland. Ich liebe dich von ganzem Herzen. Ich liebe auch meinen Bruder, aber auf eine andere Art und Weise. Nicht vergleichbar mit der Liebe, die ich für dich empfinde. Und ich bin mehr als glücklich, dass du an meiner Seite bist und würde mir wünschen, dass du auf ewig diesen Platz einnimmst."

Nur zögerlich und mit verweinten Augen blickte Joey zu Seto auf. Seto konnte sehen, wie schwer es Joey fiel diese Worte zu akzeptieren. Ein Teil wollte ihm glauben, doch ein anderer Teil war einfach nicht im Stande es zu tun. Sanft streichelte Seto Joey über die feuchte Wange.

"Ich würde für dich sterben, Joey... soviel bist du mir wert.", flüsterte Seto sanft und Joey presste sich sofort wieder an den Brünetten.

"E... es tut mir leid... dass ich so... überreagiert habe.", schluchzte er. "Manchmal steh ich neben mir und kann nur noch zusehen, wie ich zur Furie werde und all diese schlimmen Dinge zu dir sage."

"Das ist schon okay, mein Schatz.", meinte Seto sanft, während er über das blonde Haar streichelte. "Wir werden das schon noch in den Griff bekommen."
 

"Wie war deine Woche, Joey?", fragte Kai in seinem Smalltalk-Tonfall. Joey wandte seinen Blick vom Garten hinter der Glasfront auf seinen Therapeuten.

"Anstrengend.", antwortete er leise.

"Viel zu tun gehabt?", hakte der Rothaarige nach.

"Das auch, aber das war es nicht. Mein Chef kam gar nicht hinterher mit dem Lob. Ich glaub, hätte ich mich in die Mitte des Büros gestellt und laut einen fahren lassen, dann hätte er begeistert applaudiert.", kam es von Joey, der damit die längste Antwort seit seiner Rückkehr aus den USA gab.

"Aber ist Lob nicht etwas Gutes?", gab Kai vorsichtig zu bedenken.

"Hm... bin es einfach nicht gewöhnt. Aber vor allem frag ich mich, ob er mich lobbte, weil er wirklich begeistert von meiner abgelieferten Arbeit war oder, weil es ihm JEMAND aufgetragen hat.", wandte Joey ein und blickte dabei mit einem Seitenblick zu Seto, der neben ihm saß. "Den der JEMAND hatte die ganze Woche auch nichts Besseres zu tun als mir wiederholt zu sagen, wie sehr er mich liebt und wie wertvoll ich für ihn bin."

"Hey... alles was ich sagte, meinte ich so. Vielleicht hab ich es mit der Taktung übertrieben, aber jede Wertschätzung war ehrlich gemeint. Und Ejima würde auch nicht loben, wenn er nicht überzeugt wäre. Ich habe ihn lediglich dazu angehalten seinem Lob Ausdruck zu verleihen.", rechtfertigte sich Seto.

"Du hast es inflationär benutzt und damit völlig entwertet.", kam es leise von Joey. "Ich verstehe nicht, warum du das auf einmal so machst."

"Weil...", Seto hatte Mühe sich zu bremsen und sich nicht zu verraten. Doch jetzt stand ein 'Weil' im Raum und Joey blickte ihn fordernd und skeptisch an.

"Weil was?", hakte der Blonde direkt nach.

"Weil... mir bewusst wurde, dass ich vieles für selbstverständlich halte, was nicht selbstverständlich ist und ich finde, dass wir in unserer Gesellschaft viel zu wenig andere wertschätzen. Also wollte ich das ändern.", zog sich Seto eine Erklärung aus den Fingern. Noch immer musterte Joey ihn kritisch. Dann begann er langsam zu nicken, blickte zu Kai und verschränkte die Arme.

"Du hast mit Tristan geredet, oder?", kam es schließlich mit unterdrückter Wut von ihm.

"Na ja, ich rede recht viel mit Tristan.", wandte Seto ein, der ebenfalls seine Arme vor seiner Brust verschränkte und nach vorne in Kais Richtung blickte. Joey begann mit den Zähnen zu knirschen.

"Aaah.", kam es maßregelnd von Kai, der einen Finger warnend hob. "Nicht knirschen."

Sofort stemmte Joey Unter- und Oberkiffer auseinander ohne den Mund zu öffnen. Sein Blick ging wieder raus in den Garten, wo der frisch gefallene Schnee sich wie eine Decke über den Boden gelegt hatte.

"Er hat dir davon erzählt, dass ich mit ihm über den Sommer gesprochen habe.", kam es zischend von dem Blonden.

"Ich hab ihn gefragt und er hat es mir gesagt. Aber er hat mir nichts vom Inhalt eures Gesprächs gesagt.", gab Seto zu, der seine verschränkte Haltung wieder öffnete und einen Arm um Joeys Schulter legte. "Nur... das der Sommer das bisschen Selbstwertgefühl, welches du dir über die Jahre bewahrt hattest zerstört hat."

Joey ließ beschämt seinen Kopf hängen.

"Da irrt Tristan.", kam es leise von dem Blonden. "Es gab nie ein Selbstwertgefühl, welches man hätte zerstören können."

"Oooh Joey... du irrst dich... weißt du denn nicht mehr, wie du mir früher immer die Stirn geboten hast? Wie du dich im Königreich der Duellanten behauptet hast oder gegen mich im Battle City Turnier angetreten bist. Du hast dich nie von mir und meinen dummen Sprüchen unterkriegen lassen. Hast dich immer behauptet. Und du warst immer stolz auf deine Leistung als Duellant.", rief Seto ihm in Erinnerung. Joey blickte ihn scheu an.

"Das alles... das fühlt sich an, als ob es ewig her wäre oder in einem anderen Leben statt gefunden hat.", kam es mit brüchiger Stimme von dem Blonden. "Davon ist nichts mehr übrige."

"Dann lass uns das neu schaffen. Denn du bist ein großartiger Mensch, Joey Wheeler.", meinte Seto anerkennend und vergessend, wie Joey immer auf seinen Familiennamen reagierte. Der Blonde zuckte merklich zusammen und schalt sich mental für die Reaktion. Es war nun mal sein Name.
 

Als Joey in das gemeinsame Schlafzimmer kam saß Seto auf ihrem Bett, vor sich der Laptop und der Blonde erkannte die Stimme seines Dads. Sofort eilte er zum Bett und neben Seto, wo ihn dann Jack aus dem Laptop heraus freudig anstrahlte.

"Hey, mein Großer.", kam es väterlich von Jack. "Wie geht es dir?"

Prüfend blickte Joey zu Seto und fragte sich, was hier los war. Warum hatte Seto Jack angerufen und worüber hatten sie wohl gesprochen.

"Geht so... und dir?", kam es abgelenkt von Joey.

"Ich mach mir ein wenig Sorgen um dich.", kam es ehrlich von seinem Dad und Joey blickte ihn überrascht an.

"Das musst du nicht. Wirklich nicht, Dad.", versuchte Joey seinem Dad die Sorge zu nehmen. "Mir geht es gut... Ist Nitty auch da?"

"Sie wartet bei euren Geschwistern darauf, dass sie mit dir telefonieren kann, aber ich wollte zuerst mit dir etwas besprechen.", meinte Jack sanft und ein mulmiges Gefühl entstand in Joeys Magengrube.

"Aha.", war alles, was er rausbekam.

"Joey... Serenity und du... ihr seid meine Kinder und ich liebe euch genauso, wie ich James und Grace liebe, dass weißt du, nicht wahr?", begann Jack, der sichtlich nervös war. Joey konnte nur nicken, während er sich nervös auf die Unterlippe biss. "Ich habe heute Morgen Serenity gefragt, ob sie nicht meinen Namen annehmen möchte."

Joey begann zu lächeln. Er war sich bereits jetzt sicher, dass seine Schwester diese Frage mit einem fetten 'Ja' beantwortet hatte. Der Blonde war glücklich, dass seine Schwester zukünftig wirklich richtig, auch namentlich zu Jacks Familie gehören würde.

"Aber ich möchte auch dich fragen, ob du das möchtest?", kam es behutsam von Jack.

"Warum sollte ich etwas dagegen haben, dass meine Schwester deinen Namen annimmt. Immerhin bist du doch unser Dad.", kam es verwirrt von Joey. Jack musste schmunzeln.

"So hab ich meine Frage nicht gemeint, Joey...", kam es liebevoll von dem Amerikaner. Joey verstand nicht, wie man die Frage sonst noch so verstehen sollte. Jack schien das zu merken. "Joey, möchtest du meinen Namen annehmen?"

Joey wich überrascht vom Laptop zurück und blickte entgeistert das Bild seines Vaters an. Musterte den Mann, der so viele tausend Kilometer von ihm entfernt war und der jetzt auf eine Antwort wartete.

"W... was?", war alles, was Joey sagen konnte.

"Ich würde mich freuen, wenn du den Namen Wheeler ablegen und Johnson als deinen Familiennamen annehmen würdest.", wiederholte Jack sein Anliegen.

"A... aber... w... warum?", kam es unsicher von Joey, der zu Seto blickte. "Hey, Moment mal... hat Seto dich gebeten, mir das anzubieten?"

"Seto hat mir erzählt, wie du reagierst, wenn man dich bei deinem jetzigen Nachname nennt, aber nein, dass hat nichts mit meiner Frage zu tun. Lediglich mit dem Zeitpunkt.", antwortete Jack überzeugend.

"Hä?", kam es nicht-verstehend von Joey.

"Eigentlich wollte ich dich fragen, wenn zu an Weihnachten bei uns bist.", gestand Jack. "Aber da ich deine Schwester vorhin bereits fragte wollte ich nicht, dass du dich zurück gesetzt fühlst. Also fragte ich Seto nach seiner Einschätzung, wie du möglicherweise auf meine Frage reagieren würdest und er erzählte mir davon, wie sehr dich dein jetziger Nachname anwidert."

Verlegen blickte Joey aus den Augenwinkeln zu Seto. Es tat ihm leid, dass er Seto so etwas unterstellt hatte.

"Also, würdest du den Namen Wheeler ablegen und den Namen Johnson annehmen?", fragte Jack erneut. Jetzt konnte Joey nicht anders als überglücklich zu lächeln und zu nicken.

"Sehr gerne, Dad.", kam es aus ihm heraus und er umarmte freudig Seto.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Neko20
2019-03-29T19:56:04+00:00 29.03.2019 20:56
Ein tolles Kapitel.
Das mit der Namesänderung ist eine geniale Idee und wird Katsuya bestimmt helfen.
Bin sehr gespannt wie es weitergeht und freue mich auf das nächste Kapitel.
Ihr zwei baut echt immer sehr spannende und unerwartete Dinge in die Kapitel ein.
LG Neko20
Antwort von:  Onlyknow3
30.03.2019 07:25
Schön das diese extras im Text rüber kommen. Denn nur so erweitert sich der Story verlauf, der ja Urspünglich mal ein Onshot war. Von daher motivieren eure Kommentare uns noch mehr dazu.
Danke auch für deinen Kommi.

LG
Onlyknow3
MAC01
Von:  Amy-Lee
2019-03-29T15:25:52+00:00 29.03.2019 16:25
Hi, es war toll.

Ich finde mit dem Ablegen, des Namens Wheeler, wird Er viel besser einen Neuanfang starten können, da Er dann wirklich, nichts mehr mit diesem ABSCHAUM der Menschheit zu tun hat, jetzt müsste Er nur noch darüber reden und
schon hat Er keine Macht mehr über ihn, auch die lügnerische Stimme (Bzw. der Floh, im Ohr) wird verschwinden.
Da hat diese Sommer-Woche echt was angerichtet, mal sehen wie es denen geht, die ihm dieses Selbstwertgefühl,
genommen haben, ob sie sich im Knast jetzt auch WERTLOS fühlen, allen voran dieses Monster (ich wünsche es mir sehr),
denn Er hat es verdient vor die Hunde zu gehen, Er soll um sein Mickriges Leben betteln, aber das wird schon,
denn wer Böses tut, dem widerfährt auch Böses.

Bis demnächst.
Bye
Antwort von:  Onlyknow3
29.03.2019 19:15
Da hast du recht, da wird sich sein Selbstwertgefühl doch wieder heben.
Warten wirs ab was Joey daraus macht.
Danke für deinen Kommi.

LG
Onlyknow3
MAC01
Antwort von:  Amy-Lee
29.03.2019 19:21
Ja, letztendlich wird es an ihm liegen, was Er damit macht, es wird aber kein Nachteil sein für ihn,
sondern eine positive wende nehmen.


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