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Joeys steiniger Weg!

Geschunden, Verloren und Aufgefangen
von
Koautor:  MAC01

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Zum Zerreisen gespannt

Kapitel 105 - Zum Zerreisen gespannt
 

Seto saß neben Joey und hielt dessen Hand in seiner, strich mit dem Daumen über die weiche Haut. Jack saß auf der anderen Seite von Joey und hatte einen Arm um dessen Schulter gelegt. Nervös rutschte Joey immer wieder hin und her. Seine Anspannung war deutlich zu sehen, obwohl er versuchte zu grinsen und locker zu wirken. Serenity, die Joey gegenüber saß, legte ihre Hand auf die noch freie Hand ihres Bruders.

"Die Zwillinge freuen sich schon sehr auf dich.", meinte sie sanft. Joey blickte sie mit großen Augen an. Nickte, während er immer noch versuchte zu grinsen. Wieder rutschte er hin und her. Seto rückte etwas auf, um dem Blonden den Spiel zu nehmen. Jack verstand und tat das gleiche auf der anderen Seite. So war Joey fest zwischen ihnen eingekeilt.

"Du musst dich vor nichts fürchten, mein Sohn.", meinte Jack schließlich. Joey blickte zu ihm, versuchte ein weiteres Mal vergeblich zu grinsen.

"Ich hab keine... keine Angst...", erwiderte Joey und klang wenig überzeugend.

"Brüderchen...", meinte Serenity sanft, während sie von ihrer Sitzbank rutschte und sich vor Joey kniete. Sie lächelte ihn auf ihre ganz eigene Art an. "Du bist der beste Bruder, den man sich wünschen kann. Du bist immer für einen da. Versetzt Berge, wenn es sein muss. Beschützt mit deinem Leben. Das ist alles was zählt."

Zweifelnd blickt Joey seine Schwester an. Dann setzte sie sich auf und umarmte ihn liebevoll. Er lehnte sich für einen kurzen Moment an sie. Doch dann bog der Wagen auf ein Grundstück ein. Sofort war da wieder die Anspannung in dem Blonden. Er wollte wieder mit dem Hin-und-Her-Rücken kompensieren, doch Seto und Jack waren zu nah, als dass er das hätte tun können. Auf einmal hatte Joey das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen.

"Hey... hey ganz ruhig.", meinte Jack besorgt. "Atme langsamer. Sie werden nicht gleich da stehen und auf dich warten."

Verwirrt blickte Joey seinen Dad an. Dieser lächelte sanft und strich ihm über die Wange.

"Ich hab schon damit gerechnet, dass du sehr aufgeregt sein wirst und daher bat ich Marcia mit den Zwillingen nicht vor dem Haus zu warten, so damit ihr erstmal in Ruhe ankommen und euch frisch machen könnt.", meinte Jack sanft.

Ungläubig schaute Joey ihn an und schmunzelte dankbar, bevor er sich an ihn drückte. Die Erleichterung flutete ihn. Jack zog ihn mehr in seinen Arm und der Wagen kam schließlich langsam zum Stehen. Tatsächlich wartete niemand vor dem Haus.
 

Joey saß auf dem Bett in dem Gästezimmer, welches sein Dad Seto und ihm überlassen hatte. Seto war im angrenzenden Badezimmer duschen. Er hatte Joey mitnehmen wollen, doch dieser hatte nicht gewollt.

Was für ein schwacher Mensch er doch war. Er hatte eine Panikattacke bekommen, nur weil er Jacks Frau und Kinder hatte kennenlernen sollen. Aber die Angst, dass sie von ihm enttäuscht sein könnten hatte ihn fest im Griff. Doch jetzt war er hier, in ihrem Zuhause. Warum hatten sie sich kein Hotelzimmer genommen? Weil Seto genau gewusst hatte, dass er sich dann nicht aus dem Zimmer wagen würde. Doch hier... es wäre unhöflich, wenn er sich jetzt die nächsten drei Tage hier verstecken würden. Erst drängen sie sich seinem Dad und dessen Familie für Thanksgiving auf und nun...

Joey spürte eine Hand an seiner Wange und blickte blinzelnd auf. Vor ihm stand Seto, mit einem Handtuch um die Hüfte und noch leicht feucht. Er lächelte ihn an und ging dann vor ihm in die Knie. So konnte er ihn von unten herauf anschauen.

"Was geht dir durch den Kopf?", fragte Seto sanft. Doch Joey schüttelt nur den Kopf.

"Du bist nicht schwach.", kam es auf einmal von seinem Drachen und Joey blickte ihn überrascht an. "Joey... du warst nie schwach. Schau doch nur, was du in nur einem halben Jahr alles erreicht hast: Du bist deinem Vater entkommen, hast einen glänzenden Schulabschluss gemacht, hast dich au seinem tiefen Loch heraus gezogen, eine Therapie begonnen, hast deinen Freunden die ganze Wahrheit offenbart, machst einen fabelhaften Job und bald wirst du studieren. Jemand, der schwach wäre, hätte nichts davon geschafft."

Joey hatte sich seine Hand über die Brust gelegt und hatte Mühe die Tränen zurück zu halten. Sanft zog Seto ihn in seine Arme und drückte ihn fest an sich. Küsste ihn auf die Wange, strich ihm durch das blonde Haar und ließ ihn wissen, dass er nicht alleine war. Niemals wieder sein würde.
 

Mokuba war von Marcia und den Zwillingen herzlich begrüßt worden, als er mit Serenity ins Wohnzimmer kam. Das Wohnzimmer war nicht übermäßig groß und wurde durch die Sitzgruppe, die U-Förmig vor dem Kamin aufgestellt worden war, dominiert. Das Feuer im Kamin prasselte, da draußen bereits Schnee lag und es ordentlich kalt war. Viel kälter als in Japan, wie Mokuba hatte feststellen müssen.

Sie unterhielten sich gemütlich und für den Wirbelwind war es ungewohnt in einer für ihn fremden Sprache zu sprechen. Klar, beherrschte er die Sprache fließend, denn er hatte Seto schon oft auf Geschäftsreisen begleitet und dieser hatte Wert darauf gelegt, dass er sich zumindest in dieser Allerweltsprache auszudrücken vermochte. Dennoch kam er nicht oft dazu sie anzuwenden. War seine Aussprache in Ordnung? Hatte er einen Akzent? Wandte er die Redewendungen und Sprachgebräuche richtig an?

Doch Marcia und die Zwillinge schienen ihn bestens zu verstehen und so verschwand seine Unsicherheit immer mehr.

"Duuu, Onkel Mokuba...", kam Grace zu ihm gesprungen und schaute ihn mit ganz großen Augen an. Mokuba hob sie auf seinen Schoss, so dass sie mit ihm auf Augenhöhe war.

"Ja, Grace?", meinte er lächelnd.

"Nitty sagte, wir haben noch einen großen Bruder... und dass der auch mitgekommen sei...", sagte die kleine Blonde unsicher.

"Das ist richtig.", bekräftigte Mokuba die Aussage der jungen Amerikanerin.

"Aber warum ist er dann nicht hier bei uns? Mag er uns gar nicht kennen lernen?", fragte sie in ihrer kindlichen Unschuld.

"Grace... wir haben doch da heute Morgen drüber gesprochen, weißt du nicht mehr?", kam es sanft von Serenity, die der kleinen Schwester auf die Nase tippte und lächelte. "Joey ist schon total gespannt auf euch, aber er ist nicht ganz fit und muss sich erst etwas ausruhen, weil die Reise von Japan hier her so lange war."

"Aber Mokuba ist doch auch hier und ist doch genauso weit gekommen.", erwiderte die jüngste Johnson mit kindlicher Logik.

"Ich bin aber auch jünger als dein Bruder.", wandte Mokuba ein.

"Wie alt ist denn Joey?", kam es jetzt von James, der zu ihnen aufgeschlossen hatte und auf den Zweisitzer geklettert war um sich von hinten über Mokubas Schulter zu lehnen.

"Na ja... älter als Nitty und ich.", meinte Mokuba überrascht von der Frage.

"So alt wie Daddy?", fragte Grace mit großen Augen.

"Aber Schatz... das geht doch nicht.", wandte Marcia ein. "Weil Daddy doch dann selbst noch ein Kind wäre."

"Aber du sagst doch immer, dass Daddy ein Kindskopf ist.", kam es einwenden von James.

Jack musste lachen.

"Touché", kam es von dem Ältesten, der seine Frau nur angrinste. "Was haben wir nur für kluge Kinder."

Auf einmal erklang ein Klopfgeräusch und als alle zum Türbogen sahen, stand dort Seto und neben ihm Joey mit seinem typischen Grinsen, dass er über die Jahre einstudiert hatte.

"Stören wir?", fragte Seto höflichkeitshalber.

"Aber nein.", kam es sofort erfreut von Jack, der zusammen mit Marcia aufstand, während die Zwillinge halb auf Mokuba und Serenity hängen blieben. Jack führte seine Frau vor Seto und Joey.

"Das ist Seto Kaiba und das... ist mein großartiger, äußerst begabter, gut aussehender Sohn Joey.", stellte er mit stolzgeschwellter Brust die beiden seiner Frau vor. Auf Joeys Wange zog eine seichte, verlegene Röte, während er Marcia die Hand reichte.

"Hi.", war alles was er schüchtern über die Lippen brachte, während Seto einen Arm um ihn geschlungen hatte, um ihm Kraft und Mut zu geben.

"Oooh, es freut mich, dich endlich einmal kennen zu lernen.", kam es sofort erfreut von der Frau, die ihn regelrecht anstrahlte. "Darf ich dich umarmen?"

Unsicher nickte Joey und wurde sogleich von der Frau fest umarmt. Er wusste Anfangs nicht so recht wohin mit seinen Armen, entschloss sich dann aber sie ebenfalls etwas zu drücken. Dann ließ sie ihn los, legte ihre Hände an Joeys Gesicht und lächelte ihn weiter überglücklich an. "Und dein Vater hat in allen Punkten Recht."

Wieder senkte Joey verlegen den Blick etwas.

"Du musst nicht schüchtern sein, Joey...", lächelte Marcia charmant. "Jack hat mir schon so viel über dich erzählt, dass ich das Gefühl habe, dass du schon lange zu unserer Familie gehörst."

Kurz blickte Joey sie geschockt an, dann zu seinem Vater, der ihn nur beruhigend anlächelte und eine Hand auf Schulter legte. Der Blonde entspannte sich ein wenig. Dann begrüßte Marcia auch Seto, den sie vor lauter Freude fast vergessen hätte. Auf einmal spürte Joey etwas an sich zupfen. Als er runter schaute, sah er die beiden Fünfjährigen. Er ging sanft lächelnd in die Knie.

"Bist du...", setzte James an. "...unser großer Bruder Joey?", schloss Grace die Frage.

Joey nickte einmal.

"Ja, dass bin ich... und dann müsst ihr Grace und James sein.", dabei tippte er absichtlich die beiden in falscher Reihenfolge an. Beide kicherten und schüttelten den Kopf.

"Neeein... ich bin James und das ist Grace.", berichtigte James seinen großen Bruder.

"Oooh, natürlich... wie konnte ich euch beiden nur verwechseln.", kam es gespielt verlegen von Joey.

"Darf ich dich auch umarmen?", fragte Grace mit einem Anflug von Schüchternheit.

"Klar... bin doch euer großer Bruder.", meinte Joey und Grace schloss ihn schnell in ihre viel zu kurz wirkenden Arme. James guckte nur scheu.

"Möchtest du auch?", fragte Joey und James nickte. Also legte Joey einen Arm um den Jungen und ließ sich auch von ihm umarmen.

"Schön dich kennen zu lernen, Joey.", meinte Grace glücklich lächelnd.

"Schön auch euch kennen zu lernen, Grace und James.", erwiderte Joey lächelnd und tippte dieses Mal in der richtigen Reihenfolge den Kindern auf die Brust.

Serenity strahlte. Genau das hatte sie die ganzen letzten Monaten vor sich gesehen: Joey, der auf Anhieb gut mit den Zwillingen klar kam und die ihn sofort und unwiderruflich in ihre Herzen geschlossen hatten. Als sie zu ihrem Vater schaute lächelte auch er mehr als zufrieden und überglücklich.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Wir sind gespannt wie euch das Kapitel gefallen hat. Meldet euch und lasst eure Meinungen da.
Um so mehr um so besser, wir freuen uns auf eure Kommis.

LG
Onlyknow3
MAC01 Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Neko20
2019-01-19T16:16:26+00:00 19.01.2019 17:16
Tolles Kapitel.

Schön, dass Katsuyas Sorgen unbegründet waren. Es wird ihm gut tun, dass er direkt so ins Herz geschlossen wurde.
Bin sehr gespannt, wie es weitergeht und freue mich auf das nächste Kapitel.
LG Neko20
Antwort von:  Onlyknow3
20.01.2019 10:24
Darauf kannst du dich freuen. Es kommen noch zwei bevor ich inns Krankenhaus muss.
Danach geht es aber weiter, die Geschichte hat noch einige Kapitel vor sich.
Danke für deinen Kommi.

LG
Onlyknow3
MAC01
Von:  Amy-Lee
2019-01-18T17:40:13+00:00 18.01.2019 18:40
Hi, es war toll.

Da hat sich Joey´s Befürchtung, dass ihm die Zwillinge und auch die Mutter der beiden nicht akzeptieren werden,
in Wohlgefallen aufgelöst, aber es war auch klar, dass Er Angst hatte.
Ihm wurde lange von seinem Bastard von "Vater" eingeredet, dass Er schmutzig, Wertlos wäre und es nicht verdient hätte, geliebt zu werden, aber so ist es nicht Joey ist viel mehr wert als dieser letzte Dreck.
Wie es diesem wohl im Knast geht, ich würde zu gerne mal lesen, wie sich dieser Abschaum der Menschheit,
in seiner persönlichen Hölle so fühlt?
Hoffentlich hat Er dort keine Gelegenheit seinem Leben ein ende zubereiten und Er wird auch nur so weit gequält,
dass Er nicht daran sterben kann, denn der Tod ist noch viel zu gut für ihn.

Bis demnächst.
Bye
Antwort von:  Onlyknow3
19.01.2019 09:16
Da muss ich dir recht geben. Joey ist mehr Wert als er selber denkt.
Das mit seiner Panik, vor dem zusammentreffen mit der Familie seines Vaters.
Doch das wird sich jetzt legen, über diese drei Tage.
Danke für deinen Kommmi.

LG
Onlyknow3
MAC01


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