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Joeys steiniger Weg!

Geschunden, Verloren und Aufgefangen
von
Koautor:  MAC01

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Reisegepäck

Kapitel 98 – Reisegepäck
 

So schön der Vorabend im Wohnzimmer auch ausgeklungen war, desto hektischer war nun der Morgen. An der Haustür sammelten sich Koffer, Taschen und Tüten. Auch das große XXL-Plüscheinhorn saß auf einem Koffer und wachte mit strengem Blick über das Gepäck, welches sich hier auftürmte. Als Jack den nächsten Koffer seiner Tochter zu dem Berg an Gepäck brachte kratzte er sich verwundert am Hinterkopf. Er hätte schwören können, dass sie mit nicht einmal annähernd halb so viel Gepäck hier her gekommen waren. Also wo kam der Rest her?

In dem Moment kam Serenity angetanzt – ja, wirklich, sie tänzelte regelrecht – und stellte einen weiteren Koffer dazu. Sie strahlte ihn an.

"Ach was werde ich die Boutiquen hier vermissen.", meinte sie in bitter-süßer Melancholie, die in einem krassen Gegensatz zu ihrer Körpersprach stand.

"Ich glaube eher, dass die Boutiquen dich vermissen werden.", kam es neckend von ihrem Vater, woraufhin sie ihm sanft gegen den Oberarm schlug, bevor sie lachend wieder davon lief.

Jack blickte ihr hinterher und sah jetzt schon die horrenden Gebühren für das Übergepäck auf sich zu kommen. Er seufzte schwer.

"Mein Schwesterchen hat gut zugeschlagen, was?", kam es plötzlich von seiner Seite, als Joey ihn sanft mit der Schulter anstieß und anlächelte. Sein Lächeln wirkte ehrlich und natürlich. Weder aufgesetzt, noch erzwungen. Jack legte seinen Arm um seinen Sohn, der sich mittlerweile an die Geste gewöhnt hatte und weder vor ihr davon zuckte, noch sie kaum ertrug, wie es am Anfang der Fall gewesen war.

"Deine Schwester hat einen exquisiten Geschmack, was Mode angeht.", erwiderte Jack mit einem gespielt-leidenden Unterton in der Stimme. Joeys Lächeln wandelte sich in ein amüsiertes Grinsen.

"Nicht nur darin, wie mir scheint.", neckte Joey nun seinen Vater. Dieser war einfach nur verblüfft. Noch letzte Woche wollte Joey ihm nicht glauben, dass er väterliches Interesse an ihm hatte oder hätte seine Berührung gar nicht so lange ertragen. War das wirklich erst letzte Woche? Es kam Jack vor, als läge das schon Monate hinter ihnen.

"Ich werde euch vermissen.", kam es leise von Joey, der seinen Kopf ein wenig hängen ließ. Wieder blickte Jack erstaunt zu seinem Sohn.

"Ich werde dich auch sehr vermissen, Joey.", gestand Jack ihm. Joey blickte zögerlich auf und lächelte dann glücklich, aber etwas verhalten. Dann sog er die Luft tief ein und vertrieb die gerade noch aufwallende Traurigkeit.

"Joey?", begann Jack erneut. Der Blonde blickte zu ihm auf. "Wenn es dir Recht wäre, dann würde ich gerne mit dir regelmäßig skypen."

Jetzt war es Joey, der verblüfft zu seinem Vater blickte. Dann löste sich eine kleine Träne der Rührung. Joey wusste nicht, was ihn mehr rührte: Dass sein Vater wirklich den Kontakt zu ihm pflegen wollte oder, dass er ihn erst um Erlaubnis bat und es nicht als Selbstverständlichkeit erwartete. Joey nickte.

"D… das wäre mir sehr Recht… Dad.", willigte er schließlich ein. Dann – auf einmal – umarmte ihn Jack und drückte ihn fest an seine Brust.

"Joey… wann immer du jemand zum Reden brauchst, du kannst dich jederzeit bei mir melden… wenn du Hilfe brauchst, komme ich sofort rüber. Und bitte denke niemals, dass du mich stören oder belasten würdest. Du bist mein Sohn… mein Erstgeborener und ich liebe dich.", flüsterte der Amerikaner ihn sanft ins Ohr. Das veranlasste Joey dazu ihn noch enger zu umarmen.

"Knuddelparty.", hörten sie auf einmal Serenity schreien, als sie angesaust kam und sich den beiden in die Arme warf. Joey lachte auf und drückte auch Serenity fest an sich. Noch in der Umarmung begann er dann schließlich seine kleine Schwester zu kitzeln, woraufhin sie laut lachend zu Boden ging und um Gnade bettelte, während ihr Bruder sie weiter kitzelte. Schließlich lagen sie beide nebeneinander auf dem Fußboden und sahen sich gegenseitig an.

"Ich werde dich vermissen, Schwesterchen.", kam es leise von Joey. Sie lächelte ihn sanft an und legte ihre Hand an seine Wange.

"Du wirst mir sehr fehlen, Brüderchen.", erwiderte sie mit belegter Stimme. So einfach, wie ihr Herumtänzeln es vielleicht vermittelt hatte, fiel Serenity die Heimfahrt gar nicht.

Dann half Jack seinen beiden Kindern beim Aufstehen und besah sich den scheinbar endgültigen Berg an Gepäck.

"Hm… ich bezweifle, dass ihr das alles wirklich aufgeben könnt.", kam es trocken von Seto, der auf Jacks anderer Seite plötzlich aufgetaucht war und dem Amerikaner einen Schreckmoment einhandelte.

"Himmel, Seto…", kam es lachend von Jack, bevor er sich den Haufen erneut anschaute. "Du hast wahrscheinlich Recht."

"So viel ist das doch gar nicht.", protestierte Serenity schmollend.

"Dennoch bietet so ein Flugzeug nur begrenzten Stauraum in seinem Laderaum.", wandte Seto wieder ein.

"Ja, und was machen wir nun?", kam es ratlos von der jungen Frau.

"Wir…", seufzte Joey schließlich. Doch dann zuckte er mit den Schultern. "Keine Ahnung."

"Brauchst du denn das alles?", fragte Jack prüfend.

"Aber natürlich, brauch ich das alles, sonst hätte ich es doch nicht gekauft, Daddy.", kam es empört von der Brünetten. Jack seufzte und Serenity blickte ihn mit großen Augen an.

"Unglaublich, mach das noch mal.", kam es auf einmal enthusiastisch von Serenity. Nicht verstehende blickte Jack sie an. "Seufz noch mal so, wie eben."

Jack verstand seine Tochter nicht, aber er kam seiner Bitte nach. Dann wandte sich Serenity zu Seto zu, der hinter ihr stand.

"Hast du's gesehen?", fragte sie ihn aufgeregt. Seto nickte mit einem mysteriösen Schmunzel. Joey blickte verwirrt seinen Vater an und dann seine Schwester.

"Was'n?", fragte er nicht-verstehend. Da packte Serenity seine und eine Hand von Jack und zog sie beide vor den nächsten Spiegel. Unmut erwachte in Joey, denn noch immer ertrug er sein Spiegelbild nicht. Doch davon ließ sich seine Schwester nicht beirren.

"Seufzt mal, bitte.", forderte sie ihren Vater und ihren Bruder auf. Diese blicken sich kurz verwirrt an, blickten dann in den Spiegel und seufzten, bevor sie erstarrten. Serenity quietschte freudig auf.

"Ihr habt es auch gesehen.", freute sie sich. Joey und Jack blickten sich ungläubig an. Tatsächlich sahen sie sich beim Seufzten so ähnlich, dass man sie – wenn der Altersunterschied nicht gewesen wäre – für Zwillinge hätte halten können. Als Joey realisierte, dass er Jack auch äußerlich irgendwie ähnlich war keimte ein neues Gefühl in ihm auf: Stolz. Er. Sah. Seinem. Vater. Ähnlich.

Eine kleine Träne löste sich bei Joey, die Jack sanft wegwischte und ihn noch einmal an sich zog und in die Arme schloss. Auch Joey schlang seine Arme um seinen Vater. Jack war alles, was er sich jemals als Vater gewünscht hatte, aber nie gewagt hatte daran zu glauben, dass es wirklich so einen auf der Welt gab… schon gar nicht für ihn. Dass er sich geirrt hatte machte ihn gerade in diesem Augenblick unglaublich glücklich.

Als sie zurück zum Gepäck kamen öffnete sich plötzlich die Haustür und Mokuba kam rein. Joey blickte auf die Uhr: Es war gerade mal neun Uhr. Wo war der Schwarzhaarige um die Uhrzeit gewesen?

"Oi, das ist aber viel Gepäck, dass kriegt ihr nie aufgegeben.", meinte Mokuba. Alle blickten ihn an und er schaute ertappt in die Runde, bevor er mit den Schultern zuckte. "Was'n? Ich hab die Regeln der Fluggesellschaften nicht gemacht."

"Uns ist schon bewusst, dass die beiden ein kleines Gepäckproblem haben.", kam es sanft von Seto, der einen Arm um die Schultern seines jüngeren Bruders legte. "Wir überlegen gerade, wie wir das Problem lösen."

"Was gibt es denn da groß zu überlegen?", wollte Mokuba wissen. "Einfach schauen, was ihr nicht sofort Zuhause braucht, verpackt es als Paket und gebt es auf der Post auf. Wird zwar auch nicht billig, aber wenigstens machen sich Nittys Schnäppchen dann auf den Weg."

Immer noch blickten alle den Schwarzhaarigen an. Mit einem Mal, als hätte irgendwo jemand einen Knopf gedrückt, hellten sich auf einmal alle Gesichter auf einmal auf.

"Moki hat Recht.", kam es wieder enthusiastisch von der Brünetten, die ihm nur freudig um den Hals fiel und ihn drückte. Er erwidere das Drücken und hielt sie lange und fest an sich gedrückt. Dann löste sie sich und begann alle Koffer noch einmal zu öffnen und komplett umzusortieren.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Amy-Lee
2018-07-28T00:15:58+00:00 28.07.2018 02:15
Hi, es war toll.

Ja, so ist das mit dem Reisegebäck, man fährt mit nur einem max. 2 Koffern in den Urlaud und
zurück sind es plötzlich mehr als 2, es ist wie verhext.

Es ist so schön das Joey seinem Vater so ähnlich sieht, jetzt ist dieser Wheeler-Abschaum,
wirklich nicht mehr wichtig und kann im Knast vor die Hunde gehen.
Ich freue mich für Joey, dass Er mit Jack Skypen kann, wann immer Er will und mein Wunsch,
dass Joey und Co. Weihnachten und Neujahr in den Staaten verbringt wird größer,
so kann Er auch endlich das Grab seiner Mutter besuchen.

Mokuba ist ein Schatz, Ihm ist eingefallen, was sie mit dem Gebäck machen sollen.

Bis demnächst.
Bye
Antwort von:  Onlyknow3
28.07.2018 10:43
Ja da ist er dann wieder so Erwachsen, wenn er auch noch Jugendlicher ist.
Das Joey Jack sehr ähnelt ist das gute an der Sache, verhalten sich die beiden doch sehr Synchron.
Das braucht Joey um von dem Monster bei dem er Jahrelang leben musste endlich frei zu werden.
Das dauert aber noch, wir danken dir für deinen Kommi.

LG
Onlyknow3
MAC01


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