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Brothers

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
So, da bin ich wieder. Dieses Mal einen Tag zu spät, nachdem ich ja erst letzte Woche angekündigt hab, immer sonntags hochladen zu wollen. Allerdings hat mich derzeit eine fette Erkältung im Griff und ich war gestern einfach nicht in der Lage, irgendwas in den Upload zu werfen. Deshalb wird das jetzt nachgeholt.
:)

Für dieses Kapitel empfehle ich mal wieder Taschentücher; ihr könntet sie eventuell brauchen. Sieht man ja schon am Titel, nicht wahr?
*Taschentuchboxen bereitstell*

Widmung gibt's dieses Mal für Aschra wegen weil isso und zusätzlich für Soichiro und  night-blue-dragon fürs fleißige Mitleiden und Kommentieren. Ich hoffe, ihr kommt auch weiterhin auf eure Kosten.

@ night-blue-dragon: Das hier ist übrigens das Kapitel, wo auch einer der Charaktere aus deiner Story auftaucht - wie schon gesagt in einer vollkommen anderen Rolle als bei dir. Ich hoffe, du wirst ihn mögen. Ich mag ihn jedenfalls sehr.
<3

Und jetzt: enjoy!

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Beisetzung

Es war bereits ziemlich hell draußen, als Ryuuji seine Augen wieder aufschlug. Für einen Moment wusste er nicht, wo er war, und blinzelte orientierungslos in das ihm vollkommen fremde Zimmer hinein, doch dann kehrte seine Erinnerung an den vergangenen Abend und vor allem die vergangene Nacht zurück. Und zusammen mit den Erinnerungen erschien auch ein nicht unbedingt jugendfreies Grinsen auf seinen Lippen. Es war eindeutig eine verdammt gute Entscheidung gewesen, Noahs Angebot anzunehmen.
 

Apropos Noah. Wo steckt der eigentlich? Verhalten gähnend ließ Ryuuji seinen Blick zur anderen Seite des Bettes wandern, doch diese war leer. Also war Noah offenbar nicht ganz so ein Langschläfer wie er selbst. Wobei … Wie spät ist es eigentlich? Suchend sah Ryuuji sich um und setzte sich auf, als er keine Uhr finden konnte. Er wusste, er hatte sein Handy in seiner Hosentasche gehabt. Jetzt musste er nur noch seine Hose wiederfinden, dann konnte er auch nachsehen, wie spät es war.
 

Erneut gähnend stand Ryuuji aus dem Bett auf und machte sich auf die Suche nach seiner Kleidung, die sie in der letzten Nacht, wie er amüsiert feststellte, vom Schlafzimmer bis fast direkt vor Noahs Wohnungstür verteilt hatten. Oder vielmehr, erinnerte Ryuuji sich mit einem weiteren, nicht jugendfreien Grinsen, hatten sie schon direkt hinter der Wohnungstür damit begonnen, sich gegenseitig förmlich die Klamotten vom Leib zu reißen, und waren dann schließlich splitterfasernackt in Noahs Schlafzimmer gestolpert.
 

Noahs Kleidung lag ebenso wie seine immer noch überall verstreut herum und Ryuuji sammelte der Einfachheit halber direkt alles ein, ehe er ins Schlafzimmer zurückkehrte und da erst mal den Klamottenhaufen sortierte, bevor er sich anzuziehen begann. Ein Blick auf sein Handy hatte ihm verraten, dass er zwar noch etwas Zeit hatte – es war gerade erst kurz vor halb elf morgens –, aber dennoch hatte er noch einiges zu erledigen, bevor er sich am Nachmittag dem Grauen in Form der Beisetzung stellen musste.
 

Ryuuji war gerade dabei, sein Shirt wieder überzuziehen, als Noah sein Schlafzimmer ebenfalls wieder betrat. "Schade. Ich hatte gehofft, du schläfst noch", kommentierte er die Tatsache, dass sein Gast schon beinahe wieder vollständig bekleidet war, und das Grinsen, das bei diesen Worten auf seinen Lippen erschien, war eindeutig sehr, sehr schmutzig. "Dann hätte ich dich nämlich … wecken können", fuhr er fort und betonte das Wort ›wecken‹ so zweideutig, dass allein der Tonfall sehr, sehr eindeutige Bilder vor Ryuujis innerem Auge heraufbeschwor.
 

Mit etwas Mühe schob der Schwarzhaarige die Gedanken an ein anderes Gespräch übers Wecken, das er mit seinem Stiefbruder geführt und das in ihm eine Menge unangebrachte Wünsche geweckt hatte, in den hintersten Winkel seines Bewusstseins, zog sich erst mal sein Shirt richtig über und zwinkerte Noah dann zu. "Tja, dafür bist du leider ein bisschen zu spät dran. Ich muss auch langsam los. Hab heute noch eine Menge zu tun." Was das genau war, behielt er allerdings für sich, denn um keinen Preis der Welt wollte er die gute Stimmung, die jetzt gerade herrschte, kaputtmachen.
 

"Musst du sofort los oder hast du noch Zeit für Frühstück?", erkundigte Noah sich und Ryuuji überschlug kurz die Zeit, die er brauchen würde, um nach Hause zu kommen, zu duschen und sich anzuziehen, bevor er zum Friedhof aufbrechen musste. Wenn er sich ein bisschen beeilte, sollte das zu schaffen sein. Zwar konnte er auch problemlos zu Hause frühstücken, aber ein Frühstück in Gesellschaft war eindeutig besser als ganz alleine zu essen – vor allem heute und mit dem Wissen, was ihm später noch bevorstand.
 

"Frühstück klingt wirklich verlockend", gab Ryuuji daher zu und folgte Noah, der, wie er jetzt erst bemerkte, nur eine graue Jeans und sonst nichts trug, hinüber in die Küche. Dabei schüttelte er den Gedanken daran, dass das hier eigentlich ziemlich abwegig war, mit einem innerlichen Achselzucken direkt wieder ab. Normalerweise, wenn er sich bisher denn schon mal einen One-Night-Stand gegönnt hatte – was weit seltener der Fall gewesen war, als die meisten seiner Freunde, auch Valon und Alister, vermuteten –, dann war er meistens direkt nach dem Aufwachen wieder verschwunden, wenn er denn überhaupt über Nacht geblieben war. Manchmal war er auch direkt nach dem Sex schon wieder abgehauen. Allerdings war im Moment eh nichts ›normal‹ in seinem Leben, also konnte er ja wohl auch mal mit einem seiner One-Night-Stands gemeinsam frühstücken.
 

Das Frühstück verging über ein bisschen Geplauder und ein paar Zweideutigkeiten, die keiner von ihnen beiden sich verkneifen konnte, recht schnell und auch recht entspannt. "Wenn du willst, kann ich dich noch eben nach Hause fahren. Dann brauchst du kein Taxi oder so", bot Noah danach an, nachdem sie noch eben gemeinsam den Tisch abgeräumt hatten. Ryuuji dachte kurz darüber nach, dann nickte er. Es war ja schließlich nichts dabei, wenn er den kostenlosen Fahrservice nutzte, der ihm hier angeboten wurde.
 

Gemeinsam mit Noah verließ er daher dessen Wohnung, nachdem Noah sich fertig angezogen hatte, folgte ihm in die Tiefgarage und stieg dort in den Wagen, den Noah ihm zeigte. Dann nannte er ihm seine Adresse, schnallte sich an beobachtete, wie Noah seinen Wagen souverän in den morgendlichen Verkehr einfädelte. Eine Weile herrschte ein keinesfalls unangenehmes Schweigen zwischen ihnen, aber als sie noch etwa zwei Querstraßen vom Ziel entfernt waren, brach Noah dieses Schweigen. "Wenn du Lust hast, würde ich das übrigens gerne mal wiederholen", murmelte er mit einem Seitenblick zu seinem Beifahrer, den dieser jedoch nicht sofort erwiderte.
 

Ryuuji, der zwar irgendwie mit diesem Angebot gerechnet hatte, war dennoch ein wenig überrascht davon und brauchte daher einen Moment zum Reagieren. "Normalerweise gerne", murmelte er dann und bedachte Noah mit einem bedauernden Lächeln. "Könnte nur in nächster Zeit schwierig werden. Ich bin im Moment eigentlich nur aus familiären Gründen hier. Normalerweise wäre ich jetzt bei meiner Mum in Japan. Und dahin fliege ich auch ziemlich bald schon wieder zurück", schob er noch hinterher. "Ich pendele alle sechs Monate zwischen Tokio und Frisco hin und her." Dass das nach allem, was passiert war, jetzt möglicherweise ein Ende haben würde, behielt Ryuuji allerdings lieber für sich.
 

"Schade", war Noahs Reaktion darauf und das Bedauern in seiner Stimme war nicht zu überhören. Er fasste sich jedoch recht schnell wieder. "Na ja, wir können das ja vielleicht noch mal wiederholen, wenn du wieder da bist", schlug er dann vor und Ryuuji zwirbelte nachdenklich eine Strähne um seinen Zeigefinger. "Ja, vielleicht", erwiderte er dann vage und seufzte, als sein Zuhause in Sicht kam. "Danke fürs Herfahren. Und danke für letzte Nacht. Das hab ich echt gebraucht."
 

"Nicht nur du." Noah grinste seinen Beifahrer an. "Und wenn du wieder da bist, weißt du ja jetzt, wo du mich findest: Entweder im ›Rainbow‹ oder bei mir zu Hause. Einfach bei mir klingeln." Seinen Namen kannte der Schwarzhaarige ja inzwischen. "Ich beiße nur auf Anfrage", witzelte er. Ryuuji lachte leise, schnallte sich ab und stieg nach einer letzten kurzen Verabschiedung aus. Auch beim Aufschließen lag noch ein eindeutig amüsiertes Schmunzeln auf seinen Lippen.
 

Das Duschen überstand seine gute Laune noch, aber als Ryuuji schließlich in sein Zimmer ging und sein Blick auf den schwarzen Anzug fiel, den er später würde tragen müssen, war sämtliches Amüsement direkt wieder vergessen. Mit aller Macht hämmerte das, was er am letzten Abend und in der vergangenen Nacht nach Kräften verdrängt hatte, wieder auf ihn ein. Ächzend ließ er sich auf sein Bett fallen, presste seine Lider fest zusammen und ballte seine Hände zu Fäusten. Er würde nicht schon wieder heulen. Geheult hatte er gestern eindeutig genug. Es reichte wirklich.
 

Zehn Minuten gönnte Ryuuji sich, um seiner Gefühle zumindest einigermaßen Herr zu werden, dann rappelte er sich wieder auf und machte sich daran, sich anzuziehen. Noch hatte er zwar eine knappe Stunde Zeit, bis er am Friedhof sein musste, aber er brauchte jetzt einfach etwas zu tun, um dem Impuls, sich zu einem Ball zusammenzurollen und nur noch zu heulen, bis er endgültig keine Tränen mehr übrig hatte, nicht doch noch nachzugeben. Dafür, sagte er sich selbst, war auch nach der Beisetzung noch genug Zeit. Jetzt hatte er anderes zu tun.
 

Ryuuji war gerade damit fertig geworden, die letzten Knöpfe seines Hemdes zu schließen, als es an der Tür klingelte. Verwundert – wer konnte das denn jetzt sein? – verließ er sein Zimmer, um nachzusehen, wer ihn jetzt wohl stören würde. Er erwartete heute definitiv niemanden. Und wenn er ganz ehrlich zu sich selbst war, dann wollte er jetzt eigentlich auch niemanden um sich haben.
 

Trotzdem öffnete Ryuuji nach kurzem Zögern die Tür. Sich davor drücken zu wollen würde ja doch nichts bringen. "Max?", fragte er etwas verwundert, sobald er erkannte hatte, wer da vor ihm stand, und trat ein Stück beiseite, um seinen Besucher eintreten zu lassen. Dabei ermahnte er sich selbst, dass er eigentlich damit hätte rechnen müssen, dass Maximilian Pegasus, einer der ältesten und besten Freunde seines Vaters, herkommen würde, um bei der Beerdigung dabei zu sein. Aber das Maximilian vorher noch vorbeikommen würde, wohl um nach ihm zu sehen, hatte er nicht erwartet.
 

"Ich war mir nicht ganz sicher, ob du schon da sein würdest, Duke." Maximilian lächelte schwach, ehe er die Tür hinter sich zuschob und den Sohn seines verstorbenen Freundes James erst einmal gründlich von oben bis unten musterte. Duke sah verständlicherweise nicht besonders glücklich über das Wiedersehen aus, aber das konnte Maximilian ihm nicht verübeln. Er selbst, sinnierte er bei sich, hätte sich definitiv auch andere Umstände für dieses Wiedersehen gewünscht. Zumal er nicht nur privat, sondern auch in seiner Eigenschaft als James' Anwalt und Testamentsvollstrecker hier war. Aber darüber, beschloss er, würde er wohl besser erst später mit Duke sprechen.
 

"Aber ich dachte mir, falls du schon hier bist, könnten wir vielleicht zusammen zum Friedhof fahren", ließ er den Jungen wissen, zu dessen Paten James und Yukiko ihn kurz nach seiner Geburt gemacht hatten. Jetzt hier zu stehen und zu wissen, dass Duke seinen Vater heute noch zu Grabe würde tragen müssen, war alles andere als angenehm. "Ich müsste später dann auch noch mit dir reden. Aber das hat noch Zeit."
 

"In Ordnung." Auf was genau er diese Antwort bezog, ließ Ryuuji offen und bedeutete Maximilian einfach nur, dass dieser ihm die Küche folgen sollte. Dort beschäftigte er sich dann erst einmal damit, Kaffee zu kochen, denn seine Hände brauchten jetzt unbedingt etwas zu tun. Er wusste, dass Maximilian nicht nur ein Freund seines Vaters gewesen war, sondern auch dessen Anwalt. Vor gut zwei Jahren, als er im Zuge eines Einsatzes verletzt worden war, hatte sein Vater ihn sehr eindringlich instruiert, sich an Maximilian zu wenden, falls ihm je etwas zustoßen sollte – eine Aufforderung, die er bis eben vollkommen vergessen gehabt hatte.
 

Wahrscheinlich, sinnierte Ryuuji, während er darauf wartete, dass das schwarze Gebräu durchlief, ging es um das Testament, das sein Vater bereits vor mehreren Jahren gemacht und das er, wie Ryuuji sehr wohl wusste, Maximilian zur Aufbewahrung und zur Vollstreckung anvertraut hatte. Aber das war etwas, worüber er im Augenblick lieber gar nicht weiter nachdenken wollte. Das hier war auch so schon schwer genug.
 

Dabei hat der Tag so gut angefangen, erinnerte Ryuuji sich unwillkürlich und unterdrückte mit Mühe ein Seufzen. Ihm war schon am Vorabend, als er Alister angerufen hatte, klar gewesen, dass die Ablenkung, die das ›Rainbow‹ zu bieten hatte, nur temporär sein würde und nicht mehr. Trotzdem kam er nicht umhin, sich die gute Stimmung von letzter Nacht zurückzuwünschen. Letzte Nacht war alles noch so leicht gewesen, aber jetzt war es das nicht mehr. Ganz im Gegenteil.
 

Scheiß drauf. Er würde das hier wohl oder übel durchstehen müssen, das war Ryuuji klar. Daran führte nun mal kein Weg vorbei. Diese Gewissheit machte es allerdings auch kein Stück einfacher. Um sich abzulenken, goss er den inzwischen fertigen Kaffee in zwei Tassen und schob eine davon seinem Gast hin. Die zweite Tasse behielt er selbst in der Hand und erlaubte sich nun doch ein Seufzen.
 

"Dad hat mir eigentlich schon vor einer Weile gesagt, dass ich dich anrufen soll, wenn ihm was zustößt. Sorry, Max, aber ich hab's total vergessen", gab er zu, doch sein Gegenüber nickte nur. "Vollkommen verständlich." Es war ja wohl logisch, dass ein Anruf bei ihm nach allem, was in den letzten Tagen auf ihn eingestürzt war, nicht allzu weit oben auf Dukes Prioritätenliste gestanden hatte. Auch wenn ich zumindest hätte versuchen können, ihm zu helfen. Aber, dachte Maximilian bei sich, dafür war es ja noch nicht zu spät. Er war jetzt immerhin hier. Und er würde auch noch einige Tage bleiben, falls Duke wirklich seine Hilfe benötigte.
 

Da es im Augenblick nichts weiter zu sagen gab – alles, was Duke noch wissen müsste, würde er ihm später erzählen, wenn sie erst mal wieder vom Friedhof zurück waren –, ließ Maximilian zu, dass sich Schweigen über die Küche senkte. Duke schien das nicht unrecht zu sein. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, trank Maximilian daher erst mal in aller Ruhe seinen Kaffee aus und reichte die Tasse dann zurück, nachdem er sie geleert hatte.
 

"Ich denke, wir sollten langsam los", brach Ryuuji schließlich das Schweigen, nachdem er die Tassen noch kurz gespült und wieder zurück in den Schrank geräumt hatte. "Sollten wir wohl", stimmte Maximilian ihm zu und machte sich auf den Weg zur Haustür, während Ryuuji noch eben in seinem Zimmer verschwand, um sein Jackett zu holen. Danach verließ er gemeinsam mit Maximilian das Haus, rutschte auf den Beifahrersitz seines Wagens und schnallte sich an.
 

Maximilian nahm auf dem Fahrersitz Platz, legte ebenfalls den Gurt an und startete dann seinen Wagen. "Wie geht es deiner Mutter?", erkundigte er sich, während er sich nach den Angaben des Navigationsgeräts richtete, und Ryuuji neben ihm seufzte. "Bis gestern beim Frühstück ging's ihr gut", beantwortete er die Frage und auf seinen Lippen erschien ein bitteres Lächeln, das er jedoch gleich wieder verscheuchte. "Sie ist jetzt wieder verheiratet und …", er überlegte kurz, "… vorgestern Abend von ihrer Hochzeitsreise zurückgekommen", erzählte er weiter im Bemühen, die Konversation nicht komplett zum Erliegen kommen zu lassen. Es war eindeutig angenehmer, an seine Mutter und ihr neues Glück zu denken als an das, was ihn erwartete, wenn sie ihr Ziel erst mal erreicht hatten.
 

"Gozaburo-san ist wirklich nett, soweit ich das beurteilen kann. Viel hatten wir wegen der Hochzeitsreise noch nicht miteinander zu tun, aber Mum ist sehr glücklich mit ihm. Und das ist ja schließlich die Hauptsache." Zumindest war es das für ihn. Anfangs war der Gedanke daran, dass seine Mutter wieder heiraten wollte, zwar reichlich befremdlich gewesen, aber zu sehen, wie verliebt und wie glücklich sie war, hatte Ryuuji recht schnell mit der Veränderung ausgesöhnt, die über ihn hereingebrochen war.
 

"James hat mir von den Plänen deiner Mutter erzählt." Maximilian stockte kurz, aber da Duke keine Anstalten machte, negativ auf die Erwähnung seines Vaters zu reagieren, sprach er direkt weiter. "Er hat sich sehr für sie gefreut, dass sie jemanden gefunden hat, mit dem sie ihr Leben teilen kann." Etwas, das ihm und seiner eigenen Frau leider nicht vergönnt gewesen war. Seine Celia war nur zwei Jahre nach der Hochzeit verstorben. Und auch wenn das inzwischen schon über zwanzig Jahre zurücklag, so konnte Maximilian sich trotzdem einfach nicht vorstellen, eine andere Frau in sein Leben zu lassen. Niemand konnte Celias Platz in seinem Herzen einnehmen. Und er wollte auch keiner Frau zumuten, immer im Schatten der Erinnerung an seine große Liebe leben zu müssen, also blieb er lieber alleine.
 

"Dad hat extra noch umgebucht, weil mein eigentlicher Flug ausgefallen ist", erinnerte Ryuuji sich mit einem wehmütigen Lächeln. "Er wollte nicht, dass ich das erste Treffen mit meiner neuen Familie verpasse." Darüber, wie dieses Kennenlernen abgelaufen war und was sich, zumindest auf seiner Seite, daraus entwickelt hatte, wollte er allerdings lieber nicht reden. Genau genommen wollte er nicht mal daran denken, aber zumindest dafür war es jetzt eindeutig zu spät. Und obwohl er eigentlich gerade andere Sorgen haben sollte, so tat der Gedanke an Seto trotzdem weh, aber Ryuuji weigerte sich, sich davon runterziehen zu lassen. Nicht heute. Über Seto konnte er auch wieder nachdenken, wenn er zurück nach Japan flog.
 

"Und wie kommst du mit deiner neuen Familie klar? Dein Vater sagte, dein Stiefvater habe auch Kinder." Wäre er nicht darauf vorbereitet gewesen, dass diese Frage noch kommen würde, dann hätten Maximilians Worte ihn sicher kalt erwischt. So reagierte Ryuuji allerdings nur mit einem Achselzucken. "Gozaburo-san hat zwei Söhne. Seto ist achtzehn, Mokuba ist fünfzehn. Und bis jetzt verstehen wir uns eigentlich ganz gut." Dass sich das hauptsächlich auf Mokuba bezog, ließ Ryuuji absichtlich unerwähnt. Er wollte im Augenblick wirklich nicht über das reden, was zwischen Seto und ihm im Argen lag. Zwar wusste er, dass Maximilian keinerlei Vorbehalte ihm gegenüber hatte, aber trotzdem war das ein Thema, das er aktuell lieber totschweigen wollte.
 

"Das freut mich", erwiderte Maximilian ehrlich und Ryuuji bemühte sich, das Lächeln, mit dem er bedacht wurde, mit gleicher Münze zurückzuzahlen, aber es blieb bei dem etwas verunglückten Versuch. Beim Gedanken an das, was mit jeder verstreichenden Minute unaufhörlich immer näher und näher rückte, war ihm eindeutig nicht mehr zum Lächeln zumute. Seinen Vorrat an Lächeln hatte er wohl am Morgen vor und kurz nach dem Frühstück aufgebraucht, so dass jetzt einfach keins mehr übrig war. Glücklicherweise schien Maximilian das jedoch zu ahnen, denn er sagte nichts und versuchte auch nicht, ihn aufzuheitern – eine Tatsache, für die Ryuuji ihm ungemein dankbar war. Er wollte den Tag einfach nur irgendwie hinter sich bringen.
 

Als Maximilian seinen Wagen zum Stehen brachte, wappnete Ryuuji sich für das, was ihm jetzt bevorstand – jedenfalls soweit es ihm möglich war –, ehe er den Anschnallgurt löste und sich gemeinsam mit Maximilian auf den Weg zum Grab machte, in das die sterblichen Überreste seines Vaters heute gebettet werden sollten. James Devlin war kein gläubiger Mann gewesen, weshalb, gemäß seiner Anweisung, auf einen Gottesdienst verzichtet wurde. Es gab auch, wie Ryuuji mit einiger Erleichterung feststellte, keinen Priester, der ihn erwartete. Stattdessen erblickte er nur eine Menge Männer und auch einige Frauen in Uniform. Einige von ihnen kannte er zumindest flüchtig, einige persönlich, wieder andere waren ihm vollkommen fremd. Und wenn er ganz ehrlich war, dann war es ihm auch egal, wer sie alle waren. Es reichte schon, zu wissen, warum sie heute hier waren, um mit keinem von ihnen wirklich reden zu wollen.
 

Selbstverständlich ließ sich das trotzdem nicht vermeiden. Natürlich kam jeder von ihnen herüber, um dem Sohn ihres gefallenen Kameraden persönlich sein oder ihr Beileid kundzutun und ihm zu versichern, was für ein Held sein Vater gewesen war, was für ein Vorbild für alle, und wie sehr er vermisst werden würde. Und Ryuuji hasste es, aber er ließ sich davon nichts anmerken. Er schüttelte Hände, die er nicht schütteln wollte, nickte an den richtigen Stellen, wenn ihm versichert wurde, wie sehr sie seinen Verlust bedauerten, und sehnte doch nur das Ende des ganzen Spektakels herbei.
 

Maximilian, der sich die ganze Zeit in Dukes Nähe hielt, konnte diesem deutlich ansehen, wie sehr das Ganze an seinen Nerven zerrte. Und er konnte es nur zu gut verstehen. Immerhin hatte niemand von diesen Menschen wirklich gewusst, wie das Verhältnis zwischen James und seinem Sohn gewesen war. Nur die wenigsten von ihnen kannten den Jungen, der ohnehin immer nur sechs Monate im Jahr bei seinem Vater gelebt hatte, überhaupt persönlich. Ihre Worte mussten Duke daher verständlicherweise wie purer Hohn vorkommen, aber dennoch riss er sich zusammen und zeigte das, was sie alle erwarteten: einen Sohn, der mit geradezu beneidenswerter Fassung den heldenhaften und dennoch viel zu frühen Tod seines Vaters betrauerte.
 

Mit steinerner Miene brachte Ryuuji auch noch die Reden, die ein paar der Vorgesetzten und auch einige der Kameraden seines Vaters am offenen Grab hielten, hinter sich. Die ganze Zeit über hielt er seine Augen einfach nur auf den Sarg gerichtet, über den, wie es traditionell für gefallene Helden üblich war, die Flagge der Vereinigten Staaten drapiert worden war. Es war grotesk zu wissen, dass unter dem Stoff und dem darunter befindlichen Holz das lag, was von seinem Vater noch übrig war, aber Ryuuji schaffte es einfach nicht, seine Gedanken auf etwas anderes zu lenken.
 

Noch immer ohne die geringste Regung zu zeigen nahm er schließlich die gefaltete Flagge entgegen. Nur wenig später fand die Flagge ihren Weg in Maximilians Hände, während Ryuuji langsam ein paar Krümel Erde in das offene Grab rieseln ließ. Das Geräusch, mit dem die Erdklumpen auf den Sarg polterten, klang ungemein abschließend und Ryuuji musste all seine verbliebene Willenskraft aufbringen, um nicht doch noch die Fassung zu verlieren. Aber das wollte er nicht. Nicht jetzt und nicht hier.
 

Ryuuji erlaubte sich erst aufzuatmen, als er gemeinsam mit Maximilian den Friedhof wieder verließ und in den Wagen einstieg. Seufzend schloss er die Augen und lehnte sich an die Kopfstütze, nachdem er sich angeschnallt hatte. Das Ruckeln des Wagens, das ihm sagte, dass Maximilian sich auf den Rückweg machte, bemerkte er zwar, aber er kommentierte es nicht. Er wollte im Augenblick einfach nicht reden, sondern nur eine Weile mit seinen Gedanken allein sein – zumindest so lange, bis er sich wieder ein bisschen gefasst hatte. Zum Glück schien Maximilian das erraten zu können, denn auch er verlor während der gesamten Rückfahrt kein einziges Wort.
 

Zu sagen, es wäre Maximilian schwer gefallen, seinem ältesten und besten Freund die letzte Ehre erweisen zu müssen, wäre eindeutig untertrieben gewesen. Es war das zweite Mal, dass er einen Menschen, den er sehr geliebt hatte, zu Grabe hatte tragen müssen. Zu wissen, dass er James nie wiedersehen, nie wieder mitten in der Nacht bei Wein und Bier gemeinsam mit ihm über ihr Leben, ihre Vergangenheit und ihre Zukunft philosophieren würde, tat ungemein weh. Dennoch riss Maximilian sich zusammen, denn im Vergleich zu seinem Verlust wog Dukes ungleich schwerer. Er selbst hatte einen Freund verloren, aber der Junge musste von jetzt an ohne seinen Vater auskommen. Wie grausam war das?
 

Erst als der Wagen vor dem Haus hielt, öffnete Ryuuji seine Augen wieder. "Musst du direkt wieder nach Hause oder ...?", erkundigte er sich, nachdem er sich geräuspert hatte, damit seine Stimme ihm wieder gehorchte. Die Worte fielen ihm schwer. Er war sich nicht sicher, ob er wirklich Gesellschaft wollte, aber als Maximilian mit einem schwachen Lächeln den Kopf schüttelte, fühlte er doch eine gewisse Erleichterung. Vielleicht war es nicht ganz so schlimm, sich den Erinnerungen im Haus zu stellen, wenn er es nicht alleine tun musste.
 

Ohne ein weiteres Wort stieg Ryuuji aus und ging voraus. Ihm war klar, dass Maximilian sicher nicht nur wegen des Testaments blieb, sondern auch, um ihn nicht alleine zu lassen. Und obwohl er anfangs eigentlich niemanden hatte um sich haben wollen, war er jetzt, nachdem die Beisetzung hinter ihm lag, doch froh, dass er nicht mehr alleine war. Er kannte Max immerhin schon sein ganzes Leben lang. Wenn irgendjemand verstehen konnte, wie es jetzt gerade in ihm aussah, dann war es ja wohl der Mann, der der beste Freund seines Vaters gewesen war.
 

"Ich mach dir eben das Gästezimmer fertig." Mit diesen Worten ließ Ryuuji Maximilian stehen, doch das nahm dieser ihm keinesfalls übel. Er ahnte, dass der Junge jetzt einfach einen Moment für sich selbst benötigte, um sich wieder zu sammeln. Und diese Zeit wollte er ihm gönnen – nicht ganz uneigennützig, denn auch er selbst konnte einen Moment zum Verschnaufen mehr als gut gebrauchen. Aus diesem Grund durchquerte er nach einem knappen Nicken in Dukes Richtung den Flur und trat schließlich auf die Terrasse. Ein bisschen frische Luft, sinnierte er, würde ihm jetzt bestimmt gut tun.
 

Eine knappe halbe Stunde nach seinem Gast kam auch Ryuuji nach draußen und setzte sich wie schon am vergangenen Morgen in einen der bequemen Korbsessel. Maximilian schien seine Anwesenheit noch nicht bemerkt zu haben, aber das war ihm auch ganz recht so. So hatten sie beide noch ein bisschen Zeit, um ihren eigenen Gedanken nachzuhängen, ehe sie sich irgendwann wohl oder übel mit dem Testament seines Vaters und dem, was das mit sich zog, würden auseinandersetzen müssen.
 

Maximilian war nicht entgangen, dass er nicht mehr alleine draußen war, aber er gönnte sich erst noch einen Augenblick, um zu beobachten, wie sich das Sonnenlicht auf den Kronen der Wellen brach, ehe er sich zu seinem Patensohn umwandte und schließlich, nach kurzem Zögern, im zweiten Korbsessel Platz nahm. Noch immer sagte er nichts. Dafür lag ein wehmütiges Lächeln auf seinen Lippen, das er einfach nicht unterdrücken konnte.
 

"Eigentlich hatten dein Vater und ich geplant, dich gemeinsam zu deinem Geburtstag zu überraschen. Seinen Urlaub hatte er schon eingereicht und auch bereits genehmigt bekommen", bracht Maximilian schließlich nach einer Weile doch noch das Schweigen. "Man wird schließlich nur einmal achtzehn, nicht wahr?", murmelte er und Ryuuji seufzte leise. Dazu würde es nun ja nicht mehr kommen. Der Gedanke tat weh, aber trotzdem war das Wissen, dass sein Vater hatte da sein wollen, irgendwie auf eine seltsame Art tröstlich.
 

"Ich hätte mich riesig gefreut", gab er daher zu und nun legte sich auch auf seine Lippen die winzige Andeutung eines Lächelns, die bald darauf jedoch einem kurzen Grinsen wich. "Auch wenn ich ihm mein Geschenk ja schon längst aus den Rippen geleiert hab", erzählte er Maximilian und zog das Shirt, das er inzwischen trug – er hatte einfach nicht noch länger den Anzug tragen wollen, also war er auf Jeans und Shirt ausgewichen –, ein Stück weit nach oben, um Maximilian das Tattoo zu zeigen, dass er sich hatte stechen lassen, bevor er wieder nach Japan geflogen war.
 

"Ich bin Dad einfach so lange immer wieder damit auf den Wecker gefallen, bis er irgendwann völlig entnervt Ja gesagt und mir das Geld gegeben hat", erinnerte er sich und lachte leise, aber das Lachen erstarb recht schnell wieder. "Und als er's das erste Mal gesehen hat, ist er komplett ausgerastet und wir haben uns direkt wieder gestritten." Ziemlich heftig sogar. Wie so oft. "Das Motiv hat ihm ganz und gar nicht gefallen. Und genau deshalb hab ich ihm vorher auch nicht gesagt, was ich mir stechen lassen wollte. Ich wusste, er würde es hassen."
 

Wie so vieles von dem, was ich gesagt oder getan hab, dachte Ryuuji bitter. Gerade in den letzten zwei, drei Jahren war es wirklich verdammt schwer gewesen, es seinem Vater irgendwie recht zu machen – so schwer, dass er es irgendwann erst gar nicht mehr versucht, sondern stattdessen einfach nur sein eigenes Ding durchgezogen hatte. Und jetzt konnte er seinen Vater nicht mal mehr wissen lassen, wie leid es ihm tat, dass er ihn so oft absichtlich provoziert hatte.
 

"Dein Vater hat mir davon erzählt." Maximilian war der Stimmungsknick seines Patensohnes nicht entgangen. "Er hat sich wirklich ganz schrecklich darüber aufgeregt." Allerdings wahrscheinlich nicht aus dem Grund, den sein Sohn vermutete. "Er dachte, bei dem Motiv und der Stelle, die du dir ausgesucht hast, würde es eventuell Probleme geben. Du weißt, was ich meine", spielte er auf diverse unschöne Begebenheiten an, von denen James ihm erzählt hatte.
 

Duke war, nachdem er sich vor seinen Eltern geoutet hatte, zumindest hier in Frisco immer recht offen mit seiner Sexualität umgegangen und unglücklicherweise schon das eine oder andere Mal deswegen in eine brenzlige Situation hineingeraten. Glücklicherweise war ihm bisher nie etwas Ernsthafteres passiert als höchstens ein paar leichte Blessuren, aber das hatte James auch nicht davon abhalten können, sich trotzdem sehr große Sorgen um seinen Sohn zu machen.
 

"Ist ja nun nicht so, als würde es jeder zu sehen kriegen", konterte Ryuuji defensiv. Gut, am Strand ließ sich das Tattoo nicht unbedingt verbergen, aber das wollte er ja auch gar nicht. Er hatte lange und hart genug daran gearbeitet, den Mut zu haben, zu sich selbst zu stehen. Und er hasste es ungemein, sich zu verstellen. Sicher, für seine Mutter hatte er es getan – schließlich wussten seine Großeltern bisher immer noch nichts davon, dass er kein ›richtiger Junge‹ war, wie sein Großvater es nennen würde.
 

Aber auch das würde ja wohl über kurz oder lang ein Ende haben. Immerhin, erinnerte Ryuuji sich, hatte er ihr am Abend bevor das Desaster über ihn hereingebrochen war, hoch und heilig versprochen, nach seinen beiden Stiefbrüdern auch noch seinen Stiefvater einzuweihen. Was ja grandios in die Hose gegangen ist. Das würde er auf jeden Fall nachholen müssen, wenn er erst wieder zu Hause in Japan war. Und wenn seine Großeltern dann auch Wind davon bekommen sollten, scheiß drauf. Dann haben sie halt noch eine Sache mehr, für die sie mich hassen können. Ist ja nichts Neues mehr.
 

"Das heißt aber nicht, dass dein Vater sich nicht trotzdem deinetwegen gesorgt hat", riss Maximilians Stimme Ryuuji wieder aus seinen Gedanken. "Denn das hat er. Sehr sogar." Wie oft hatte James ihn angerufen, wenn er sich mal wieder mit seinem Sohn gestritten und nicht gewusst hatte, wie er sich wieder mit ihm versöhnen sollte? Wie oft hatte er ihm damit in den Ohren gelegen, dass er einfach nicht wusste, wie er zu Duke durchdringen und ihm klarmachen sollte, dass er ihm einen Teil der Vorschriften nicht machte, weil er ihm nicht vertraute, sondern weil er der Welt, in der sein Sohn sich bewegte, nicht traute? Und wie oft hatte er selbst versucht, auf James einzuwirken, ehrlich zu Duke zu sein und ihm zu sagen, was ihm wirklich im Kopf herumging, anstatt ihm nur Dinge zu verbieten und zu erwarten, dass der Junge sich auch an diese Verbote hielt?
 

"Dad hatte eine verdammt seltsame und verdrehte Art, mir das zu zeigen." Ryuuji seufzte abgrundtief und schüttelte den Kopf. Er wollte diesen Gedanken jetzt nicht allzu viel Raum geben. "Aber ich hab mich in den letzten Jahren auch nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert", gab er dennoch zu. "Dad und ich haben einfach irgendwann verlernt, normal miteinander zu reden. Das haben wir nur ganz selten überhaupt mal hingekriegt." Meistens dann, wenn sie beide einfach zu müde zum Streiten gewesen waren. Allerdings hatten sie es fast immer irgendwie geschafft, doch noch genug Energie aufzubringen, so dass der kleinste Funke ausgereicht hatte, um einen von ihnen zum Explodieren zu bringen.
 

"Und trotzdem würde ich alles dafür geben, wenn ich jetzt noch mal mit ihm reden oder mich meinetwegen auch mit ihm streiten könnte – egal worüber." Maximilian hörte überdeutlich, wie Dukes Stimme bei diesen Worten brach. Ohne zu zögern rückte er mit seinem Sessel näher an den des Jungen heran und legte ihm einen Arm um die Schultern. Er spürte das Zaudern, aber zu seiner Erleichterung gab Duke schließlich doch nach und ließ zu, dass er ihn einfach festhielt.
 

War er gestern auch noch froh darüber gewesen, alleine zu sein, so stellte Ryuuji schnell fest, dass er das jetzt anders sah. Er war jetzt gerade einfach nur froh darüber, dass jemand bei ihm war, der ihn und seinen Dad gekannt hatte und der wusste, wie er sich gerade fühlte. Für Max musste er nicht stark sein wie für seine Mutter, die ihre eigene Trauer kaum hatte verbergen können. Sicher, Maximilian trauerte auch um den besten Freund, den er verloren hatte, aber es war trotzdem gut, dass er jetzt da war.
 

Maximilian wartete, bis das Beben von Dukes Schultern irgendwann nachließ. "Ich bin sicher, dein Vater sähe es ganz genauso wie du", sagte er dann und entlockte dem Jungen damit tatsächlich ein ersticktes Geräusch, das beinahe wie ein Lachen klang. "Zu blöd, dass solche Wünsche nichts an der Realität ändern können", gab Ryuuji zurück, löste sich von Maximilian und wischte sich über die Augen. So langsam hatte er wirklich genug geheult. Zeit, endlich wieder damit aufzuhören.
 

"Ja, leider." Maximilian seufzte und setzte sich wieder auf. Duke schien es, zumindest für den Moment, wieder etwas besser zu gehen. Eigentlich wäre jetzt der passende Zeitpunkt, um das Testament zur Sprache zu bringen, aber, beschloss Maximilian, das würde er lieber auf morgen verschieben. Der heutige Tag hatte ihnen beiden auch so schon genug abverlangt. Für heute reichte es eindeutig. Und das Testament lief ihnen ja auch nicht weg. Duke ahnte sicherlich zumindest, dass er deshalb noch zu bleiben gedachte, aber da er es auch nicht zur Sprache brachte, nahm Maximilian an, dass es ihm nicht unrecht war, wenn sie alles, was mit seinem Erbe zu tun hatten, erst am nächsten Tag besprachen.
 

Im Augenblick hätte wohl nichts Ryuuji gleichgültiger sein können als das Testament seines Vaters. Darüber, was darin stand, wollte er sich wirklich nicht den Kopf zerbrechen. Er würde es schon früh genug – oder wahrscheinlich eher etwas zu früh für seinen Geschmack – erfahren. Kein Grund zur Eile, jedenfalls seiner Meinung nach nicht. Deshalb brachte er den Grund für Maximilians verlängerten Besuch auch nicht zur Sprache, sondern wandte sein Gesicht einfach der langsam tiefer sinkenden Sonne zu und schloss die Augen. Dankenswerterweise schwieg Maximilian und gab ihm so die Zeit, die er brauchte, um sich wieder zu fassen.
 

Wie lange er einfach nur stumm dagesessen und die Sonnenstrahlen in seinem Gesicht genossen hatte, wusste Ryuuji nicht genau. Irgendwann öffnete er jedoch wieder die Augen und beobachtete eine Weile lang, wie der Sonnenball immer größer wurde und die Farbe sich von gelb über orange schlussendlich zu tiefrot wandelte, bevor er endgültig hinter dem Horizont zu verschwinden begann. Und erst jetzt fiel Ryuuji auf, dass er seit dem Frühstück bei Noah nichts mehr gegessen hatte. Sein Magen machte nachdrücklich klar, dass er längeren Verzicht auf Nahrung nicht zu dulden gedachte, und Ryuuji grinste unwillkürlich.
 

"Scheint, als wär's langsam höchste Zeit fürs Abendessen", teilte er seinem Gast mit, dem sein Magenknurren keineswegs entgangen war. "Willst du etwas bestellen?", erkundigte Maximilian sich und erhob sich gemeinsam mit seinem Patensohn, der auf seine Frage hin jedoch den Kopf schüttelte. "Nicht nötig. Im Kühlschrank ist genug Essbares. Wir werden schon nicht verhungern", erwiderte Ryuuji und ging vor in die Küche. Kochen konnte er schon seit Jahren – so etwas zu lernen blieb bei zwei Elternteilen, die praktisch Singles und oft genug zur Essenszeit nicht zu Hause waren, einfach nicht aus –, also machte er sich in der Küche daran, aus dem, was der Kühlschrank und die Vorratsschränke hergaben, ein schnelles Abendessen für seinen Gast und sich selbst zuzubereiten.
 

Maximilian, der selbst vom Kochen keinerlei Ahnung hatte, nahm einfach nur am Küchentisch Platz und beobachtete, wie sein Patensohn durch die Küche wirbelte. Der Anblick hatte etwas ungemein Vertrautes, das ihn jedoch auch melancholisch stimmte. Er war schon des Öfteren hier gewesen, wenn James noch im Einsatz oder auf der Basis gewesen war. Und fast jedes Mal hatte Duke sich dann in der Küche ausgetobt und das Mittag- oder Abendessen für sie Drei vorbereitet, das sie dann nach James' Heimkehr gemeinsam zu sich genommen hatten. Bei diesen Gelegenheiten, erinnerte Maximilian sich mit Wehmut, hatten James und Duke sich eigentlich so gut wie nie gestritten, sondern stattdessen einfach nur miteinander und mit ihm gescherzt und gelacht. Das Wissen, dass auch das jetzt der Vergangenheit angehörte, tat weh.
 

"Woran denkst du?", erkundigte Ryuuji sich, als er die gefüllten Teller zum Tisch balancierte und einen davon seinem Gast zuschob. Maximilian wirkte niedergeschlagen, das war nicht zu übersehen. Er bemühte sich zwar augenscheinlich, seine Züge wieder unter Kontrolle zu bringen, sobald er bemerkte, dass er beobachtet wurde, aber so ganz gelang ihm das nicht. "Alles okay?"
 

"Nicht wirklich, nein." Maximilian gestattete sich ein leises Seufzen. Es brachte ja doch nichts, jetzt etwas vorspielen zu wollen. Duke kannte ihn einfach zu lange und zu gut, um sich täuschen zu lassen. "Ich musste nur daran denken, wie oft ich vor deinem Vater hier war, wenn er noch länger zu tun hatte", gab Maximilian daher zu und seufzte erneut. "Das hier ist so vertraut und jetzt auf einmal doch ganz anders", fuhr er fort und Ryuuji nickte langsam. Dabei legte sich ein etwas angestrengtes Lächeln auf seine Lippen, das dort jedoch nicht lange blieb.
 

"Daran werden wir uns wohl oder übel gewöhnen müssen." Was allerdings beileibe nicht bedeutete, sinnierte Ryuuji, dass ihm dieser Gedanke besonders gut gefiel. Aber ihnen blieb nun mal nichts anderes übrig. Das, was geschehen war, konnte niemand von ihnen rückgängig machen – ganz egal, wie sehr sie es sich auch wünschen mochten. "Ich bin froh, dass du hier bist, Max", gab er daher zu und wagte ein weiteres schwaches Lächeln. "Noch einen Tag ganz alleine mit all den Erinnerungen hätte ich wahrscheinlich nicht unbeschadet überstanden."
 

Dass er am Vorabend eine Möglichkeit gefunden hatte, vor diesen Erinnerungen praktisch zu fliehen – wenn auch nur temporär –, ließ Ryuuji jedoch lieber ungesagt. Das, was in der letzten Nacht passiert war, war etwas, das außer ihm nun wirklich niemanden etwas anging. Und auch wenn Noah ihm an diesem Morgen auf der Heimfahrt noch eine Wiederholung der vergangenen Nacht angeboten hatte, im Moment stand ihm ganz und gar nicht der Sinn danach, dieses Angebot auch anzunehmen.
 

"Ich hätte mir zwar glücklichere Umstände für unser Wiedersehen gewünscht, aber es ist trotzdem schön, dich zu sehen, Duke", gab Maximilian zurück und versuchte sich ebenfalls an einem Lächeln, das es dieses Mal sogar schaffte, etwas länger auf seinen Lippen zu bleiben. Sein Patensohn erwiderte diese Geste knapp, ehe er sich doch endlich seinem Essen widmete. Maximilian tat es ihm gleich, half danach noch beim Abwasch und ging schließlich gemeinsam mit Duke wieder auf die Terrasse. Inzwischen war es vollständig Nacht geworden, aber wirklich kalt war es nicht, so dass es sich hier draußen gut aushalten ließ.
 

Es war schon beinahe zwei Uhr morgens, als die beiden doch endlich beschlossen, dass der Tag lang genug gewesen war. Inzwischen waren sie beide rechtschaffen müde, aber dennoch fühlte Ryuuji sich nach den letzten Stunden, während derer er mit Max in Erinnerungen geschwelgt hatte, wesentlich besser als noch vor dem Abendessen. Die nächste Zeit würde zwar hart werden, das war ihm klar, aber er war, wie er beim Essen schon erwähnt hatte, froh, dass Max noch da war und auch angeboten hatte zu bleiben, bis er selbst wieder zurück nach Japan fliegen würde.
 

"Gute Nacht, Duke", verabschiedete Maximilian sich vor der Tür des Gästezimmers von seinem Patensohn und dieser nickte müde. "Wünsch ich dir auch, Max. Schlaf gut", murmelte er und versteckte sein Gähnen schnell hinter seiner Hand, ehe er seinem Gast noch mal kurz zunickte und dann in sein eigenes Zimmer verschwand. Maximilian blieb noch einen Moment im Flur stehen und sein Blick huschte zu dem Karton, der vor James' Schlafzimmertür stand.
 

Duke hatte ihm erzählt, dass er es am Vortag einfach nicht über sich gebracht hatte, die Sachen seines Vaters zu durchwühlen, und Maximilian konnte ihn nur zu gut verstehen. Auch ihm wäre es wie ein Verrat vorgekommen, auch wenn er, im Gegensatz zu Duke, genau wusste, dass James in seinem Schlafzimmer noch einige Dinge aufbewahrt hatte, die sein Sohn bekommen sollte. Aber darum, dass der Junge diese Dinge auch wirklich mitnahm, konnte er sich auch noch kümmern, wenn der Rückflugtermin erst einmal feststand, sinnierte Maximilian und verschwand im Gästezimmer, um sich für die Nacht fertigzumachen. Eine Mütze voll Schlaf würde ihm sicherlich gut tun.
 

Ryuuji, der inzwischen bereits in seinem Bett lag, drehte sich auf den Rücken und starrte an die in der Dunkelheit nicht wirklich erkennbare Zimmerdecke. Ein Teil von ihm war hundemüde, aber wirklich schlafen konnte er trotzdem noch nicht. Es hatte, sinnierte er, wirklich gut getan, mit Max zu reden und in Erinnerungen zu schwelgen. Ja, sicher, einige von diesen Erinnerungen waren verdammt schmerzhaft gewesen, aber trotzdem wollte Ryuuji nicht eine einzige von ihnen missen. Nicht mal die, die eigentlich eher weniger schön waren.
 

Mit einem Seufzen auf den Lippen rollte Ryuuji sich nach einer Weile wieder auf die Seite, zog die Decke über sich und als sein Blick auf den dunklen Knubbel fiel, den die Lederjacke seines Vaters darstellte, huschte beinahe gegen seinen Willen ein kurzes Schmunzeln über seine Lippen. Was du wohl von Seto gehalten hättest, Dad?, war sein letzter bewusster Gedanke, bevor er doch noch ins Reich der Träume abdriftete.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, das war's fürs Erste auch schon wieder. Würde mich - wie immer - freuen, wenn ihr mir mitteilt, was ihr davon haltet.
;)

Man liest sich!

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  night-blue-dragon
2020-02-02T12:51:31+00:00 02.02.2020 13:51
Hallo meine liebe Karma,

es war wie erwartet ein trauriges Kapitel. Es wundert mich nicht, dass Ryuuji so lange wie möglich versucht - durch Noah -
die anstehende Beerdigung und seine Trauer zu verdrängen. Ich kann mich auch nicht des Eindruckes erwehren, dass Noah ein Kandidat für eine Beziehung wäre, wenn Seto nicht wäre - aber das kann auch täuschen.

Der gute Pegasus, ja mir gefällt seine Rolle als väterlicher Freund. Er kennt Ryuuji gut genug um ihm das zu geben, was dieser braucht. Du hast seine Trauer über den Verlust eines sehr guten Freundes sehr gut rübergebracht. Beide konnten ihre Trauer in Worte fassen und sich gemeinsam an viele lustige Dinge erinnern, wirklich gut gemacht. Mich würde es nicht wundern, wenn Max an Ryuujis Geburtstag tatsächlich auftaucht... mal abwarten.

Tja... seine letzte Frage an seinen Vater würde ich auch gern beantwortet wissen. Gemocht hätte er sicher den Gehorsam, aber ob er mit dessen Art zurechtgekommen wäre? Zweifelhaft.

Nun ja, ich freue mich auf das nächste Kapitel

bis dahin night-blue-dragon
Antwort von: Karma
02.02.2020 14:28
Hallöchen!
:)

Ja, ich muss gestehen, ich fand's auch ein bisschen hart, dieses Kapitel zu schreiben - wie so einige davor. Beerdigungen sind halt einfach nie etwas Schönes. Genau deshalb brauchte ich auch diese kleinen Lichtblicke und die Erinnerungen. Einfach um zu zeigen, dass nicht alles nur schlecht war, sondern dass es auch gute Zeiten gab.

Was Noah betrifft, hast du nicht Unrecht. Und es freut mich, dass dir das aufgefallen ist.
:)
Ja, wenn es Seto und seine Gefühle für ihn nicht gäbe, dann wäre Noah für Ryuuji wirklich ein Kandidat für eine Beziehung. Allerdings wird das nichts, da Ryuujis Herz halt schon für einen Anderen schlägt. Aber ich find's echt gut, dass das jemandem aufgefallen ist, dass zwischen den beiden die Chemie auch gestimmt hat und dass Noah Ryuuji durchaus hätte gefährlich werden können, wenn er nicht schon anderweitig verliebt gewesen wäre.
^_____^

Und Maximilian ... Ich muss gestehen, ich liebe ihn in dieser Rolle, wenn er den Ratgeber und väterlichen Freund gibt. Das hat mir schon bei "Mistakes" sehr viel Spaß gemacht und hier gleich noch mehr. Ich habe sehr viel Spaß daran, ihn so zu schreiben. Und Ryuuji brauchte einfach jemanden, der für ihn da ist, ohne dass er selbst stark sein muss wie z. B. für seine Mutter. Bei Max kann er sich einfach mal fallen und trösten lassen. Und das braucht er eindeutig.
*Ryuuji in den Arm nehm*

Hmtja, die letzte Frage ... Darauf wird's nicht wirklich eine Antwort geben - logischerweise. Aber ich kann dir verraten, rein vom Typ her wäre James (verständlicherweise) erst mal misstrauisch gewesen. Aber das war er eigentlich bei jedem Kerl, der sich für seinen Sohn interessiert hat. Er hatte Probleme damit, es verständlich zu zeigen, aber er hat Ryuuji sehr geliebt und wollte eigentlich immer nur das Beste für ihn - auch im Bezug auf den Menschen, dem er mal wirklich sein Herz schenkt. Aber wenn er gemerkt hätte, dass es Seto ernst ist und dass er das gleiche fühlt wie sein Sohn, dann hätte James ihn - nach einer Prüfungsphase selbstverständlich - mit offenen Armen als Teil der Familie willkommen geheißen.

Das nächste Kapitel gibt's übrigens heute im Laufe des Tages, wenn mein Word endlich wieder läuft und ich drauf zugreifen kann. Derzeit mag mein Laptop nämlich nicht.
*ihn hau*

Bis zum nächsten Mal!

Karma
Von:  Soichiro
2020-01-30T16:02:29+00:00 30.01.2020 17:02
Ui...das war mal wieder teilweise echt harte Kost ><
Aber gut, da man damit gerechnet hatte, kam ich klar
Die Taschentuch-Flut behielt sich noch in Grenzen, was aber natürlich nicht bedeutet, dass es mich nicht berührt hat.
Ganz im Gegenteil, Duke tat mit so unglaublich Leid. Man konnte gar nicht anders als mit ihm zu leiden!
Seine Gefühle bei der Beisetzung konnte man zu 100% nachvollziehen!

Und ich bin sooooo froh, dass du Maximilian eingebaut hast!
Es ist schön, dass Duke es nicht allein durchstehen musste.
Und noch schöner ist es, dass Duke seine Anwesenheit auch zu schätzen musste.
Aber natürlich musste man auch mit ihm mitleiden. Immerhin ist es ebenfalls schrecklich, wenn man seinen besten Freund verliert. Und der ganz kurze Blick in seine Vergangenheit macht es noch trauriger.
Ich fand ihn wirklich eine super Ergänzung bei den Charakteren und es schön, dass er Duke immer die Zeit und den Raum gelassen hatte, den er eben brauchte :)
Antwort von: Karma
30.01.2020 22:38
*Trostkekse reinschlepp*

Freut mich, dass du dieses Mal nicht so in Taschentüchern ersticken musstest.
^^°
Und freut mich, dass du trotzdem mitgelitten hast; ich muss gestehen, das ging mir selbst beim Schreiben nicht viel anders. Manche Kapitel waren echt verdammt hart und ich bin froh, dass es jetzt laaaaangsam ein bisschen bergauf geht und man das Licht am Ende des Tunnels sieht. Zwar vielleicht noch nicht bei allen Charas, aber zumindest bei einigen. Ich weiß ja, wie's weitergeht - zumindest ein bisschen - und ich kann sagen, es gibt durchaus ein paar Dinge, auf die du dich freuen kannst.
;)

Hach ja, Maximilian ... Der war eigentlich genauso wenig geplant wie Valon und Alister, aber irgendwie hat es sich so ergeben. Und es hat mir ehrlich Spaß gemacht, ihn einzubauen. Ich mag ihn in der Rolle als väterlicher Freund (genau deshalb hab ich ihn so ja auch bei "Mistakes" eingebaut ^^°) und Ryuuji brauchte halt einfach jemanden, der bei ihm ist und verhindert, dass er völlig untergeht in den ganzen Erinnerungen. Und so hat er jemanden um sich, der ihn und seinen Vater gekannt hat und wusste, wie's bei ihnen war, und der ihm eine Stütze sein kann, wenn er mal wieder etwas einknickt. Wie gesagt, ich mag Max sehr gerne.
:)

Danke fürs Kommentieren und ich hoffe, dass dir das, was noch so passiert, auch weiterhin gefallen wird.
*noch ein paar Kekse dalass*

Karma


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