Ungawarui von Dudisliebling (In den Klauen der Markierung) ================================================================================ Kapitel 1: Rückkehr ------------------- Rückkehr Ich hatte es getan. Ich hatte Sesshomaru mein Leben versprochen. Aus Verzweiflung? Ich weiß es nicht, aber das war die naheliegende Möglichkeit. Ich war alleine, hatte kein Heim mehr zu dem ich zurückkehren konnte. Also hatte ich mich entschieden zu demjenigen zu gehen, der dafür verantwortlich war. Er hatte mich erwartet, als wenn er damit gerechnet hatte das ich dies tun würde. Hatte er auch diese Option berechnet? ~ „Kagome-Sama!“, wurde ich im Sturm begrüßt und sogleich in die zierlichen Arme der jungen Frau gezogen. Sesshomaru, hatte mich ins Schloss gelassen. Lies mich bei ihm wohnen, weil ich nirgendwo mehr einen Platz hatte, in dieser Zeit. Die Ereignisse der letzten Monate steckten tief in meinen Knochen und das Gefühlschaos in mir hätte größer nicht sein können. Wie schön, wenn sich dann jemand darüber freute, mich zu sehen und mich so liebevoll aufnahm. „Wieso bist du denn schon hier? Die Vermählung ist doch erst in ein paar Tagen! Oh ich muss dir alles zeigen. Ayaka und ich bereiten seit Wochen alles vor. Komm bitte“, plapperte die quirlige schwarzhaarige vor mir. Ihr Haar war ordentlich geschnitten worden, es reichte ihr nun bis halb über den Hintern. Trotzdem war sie sich ihrer Linie treu geblieben und trug den seitlichen Zopf wie schon damals, als ich sie das erste Mal bei Sesshomaru gesehen hatte. Der Lord hatte sich nach unseren kleinen Gespräch auf der Mauer verzogen. Sein Typ wurde verlangt und Jaken hatte ihn geholt. Der Blick des verwunderten Dieners schlich sich wieder in meinen Kopf. Er hatte mit wildem Gefuchtel und Geschreie auf meine Ankunft reagiert. Sein Herr hatte ihn schlichtweg ignoriert, wie auch mich. Er teilte mir kein anderes Gemach zu, also würde ich wohl wieder in dem Zimmer nebenan wohnen. Rin lies mir keine Wahl und zog mich kurzerhand mit sich. Ihr Gemach befand sich im selben Trakt, wie auch das von Sesshomaru und mir, wenn es denn noch meines war. „Ich zeige dir mein Gewand, setz dich doch bitte Kagome-sama“, bat sie und ich tat einfach was sie mir befahl. Mein Inneres war ohnehin wie leergefegt. Ich wollte einfach funktionieren. Deshalb bemerkte ich auch jetzt erst, das meine ganze Kleidung nass und kühl war. Natürlich, denn ich war ja dort an der Schlucht gesessen. Dies schien nun auch die kleine Dame des Schlosses zu bemerken und japste erschrocken auf. Sie hatte sich gerade, eine der riesigen Schachteln aus dem Regal geholt, in dem sie wohl ihre Kleidung aufbewahrte. Alles sah sehr kostbar aus, jede Schachtel war aus Holz und mit dunkler Farbe lackiert. Sesshomaru wusste wie er eine Frau dieser Zeit absicherte. „Du bist ja ganz verfroren Kagome-sama! Wieso sagst du denn nichts? Los ich bringe dich ins Bad“, sagte sie in einem befehlerischen Ton der mich stark an den Lord erinnerte. Es schien wohl wirklich so zu sein das man sich Eigenschaften derer abschaut, mit denen man lebte. Auch wenn Rin lange Zeit bei uns im Dorf gelebt hatte, so schien sie sich auch schnell wieder an ihre alte Umgebung gewohnt zu haben. Während sie mich also wieder auf die Beine zog und aus ihrem Zimmer zog, musterte ich ihren Schlanken und aufwendig gekleideten Körper. Sie trug einen herrlichen Jadegrünen Kimono mit einem goldenen Obi, auf dem rote Kreise gestickt waren. Im Bad angekommen dirigierte sie sofort die Angestellten, um uns neue Kleidung und Tücher zu holen. Schweigend sah ich zu wie diese eilig aufsprangen, um ihren Befehl zu befolgen. Als sie hinausgerannt waren, begann Rin damit sich auszuziehen. „Komm Kagome-sama. Du musst aus der Kleidung heraus, sonst wirst du krank“, bat sie und kam dann zu mir, nachdem sie ihren Obi abgelegt hatte. Sie berührte meine Finger und zog die Luft ein. „Oh Kami, du bist eiskalt“, flüsterte sie und sah nun beschämt auf. „Entschuldige das mir das nicht vorher auffiel. Ich habe mich nur so sehr gefreut“, entschuldigte sie sich dann und ich hielt ihre Hände auf. „Schon gut. Ich freue mich auch dich zu sehen“, antwortete ich etwas monoton. Um ihr zu zeigen das ich ihre Fürsorge entgegennahm, zog ich meinen Mantel aus. Sie seufzte erleichtert aus und wendete sich wieder sich selbst zu, als sie sich sicher war, das ich mich nun ausziehen würde um zu baden. Die Heiße Quelle, spendete bereits ihre heißen Schwaden diesem Raum und dadurch bildete sich nur kurz eine Gänsehaut auf meiner erkälteten Haut. Plätschernd vor Eile stolperte Rin in das warme Wasser und sank sofort bis zur Nase hinein. Das rollen ihrer Augen sagte mir, das sie es genoss. Ein kleines Lächeln schlich sich auf meine Lippen, als ich ihre Unbeschwertheit sah. Langsam stieg ich zu ihr ins Wasser und die Hitze lies meine Haut kribbeln. Es dauerte einige Sekunden bis sich dies legte und ich schloss die Augen. Meine Muskeln entspannten sich und ich spürte plötzlich eine unglaubliche Erschöpfung. Sicher hatte der Emotionale Zusammenbruch mich dies nicht spüren lassen, eben um mich am Leben zu erhalten. Ob es richtig war, das ich nun hier im warmen Wasser saß oder es besser gewesen wäre, wäre ich dort draußen einfach erfroren? Diese Frage stellte ich mir nun das erste Mal. Meine Gefühle konnten mir diese Frage jedoch nicht beantworten. Die Zeit würde es zeigen. „Kagome-sama?“, holte mich Rins Stimme aus meinen Gedanken und ich schenkte ihr meinen Blick. „Geht es allen im Dorf gut? Hat Inuyasha-sama euch hierher begleitet und traut sich nicht hinein?“, fragte Rin. Ihr schien es komisch vorzukommen, das ich so vollkommen durchnässt hier hereinspazierte. Zuerst wusste ich nicht was ich sagen sollte. „Ich bin allein hergekommen“, sagte ich ihr dann die Wahrheit und hoffte das sie nicht weitersprechen würde. Falsch gedacht, denn Rin hatte ein aufgewecktes Wesen und gab nicht so schnell auf. Vielleicht auch ein Grund warum Sesshomaru sie bei sich gehabt hatte und sie beschützte. „Gab es Probleme im Dorf? Ich vermisse alle so sehr und Sesshomaru-sama lässt mich nur wenige Briefe schreiben“, schmollte sie. Ich konnte verstehen das sie die anderen vermisste, tat ich es doch selbst auch jetzt schon, aber ich wusste das es besser so war. Ich musste das Dorf verlassen. „Nein es gab keine Probleme“, log ich und spürte den harten Stich, welche mir die Erinnerung an meine letzten Wochen dort gab. „Es geht sicher allen gut“, antwortete ich dann hoffnungsvoll und sank etwas tiefer ins Wasser ein. Den Rest des Bades verbrachten wir ruhig und ich schlief fast dort im Wasser ein. Rin achtete allerdings auf mich und gab mir etwas von der Seife damit ich mich waschen konnte. Das tat ich ebenso wie sie und wir verließen das Wasser. Die Diener hatten uns bereits die gewünschten Dinge gebracht und so kuschelte ich mich in die weichen Tücher. „Sehr gut gewählt“, hörte ich Rin flüstern und sah zu ihr. Sie hatte ihr Tuch um ihren Körper geschlungen und betrachtete unsere Kleidung. Sie schien die verschiedenen Größen sofort zu erkennen und zeigte auf einen Stapel, auf dem ein Nachtblauer Kimono mit weißen aufgestickten Blüten lag. „Das sind deine. Die müssen aus der privaten Kammer sein“, freute sie sich und zog dann ihren Stapel zu sich. Forschend betrachtete ich ihren roten Kimono, zudem ein gelblicher Yukata bestimmt war, welchen Rin über ihre Schultern legte. Sie schlüpfte mit den Armen in die Ärmel und löste dann das Tuch von ihrem Körper. Geschickt wickelte sie ihre Unterwäsche zurecht und band sogar einen Teil um ihre Brust. Dies kannte ich noch gar nicht von ihr, da sie bis jetzt nur wenig Busen begabt hatte. Dieser schien aber in den letzten Wochen gewachsen und stolz sah sie zu mir, als sie den Yukata schloss. „Endlich“, grinste sie mir zu und wieder war das ein kleines Zucken meiner Mundwinkel. Es klopfte an der Tür und wir sahen zu dieser. Ayaka öffnete die Tür einen Spalt weit und verneigte sich vor uns. „Der Lord verlangt nach euch Yoko-Sama“, erklärte sie ihren Auftrag und wartete auf meine Antwort. Rin sah zu mir und ich erwiderte ihren Blick kurz. „In Ordnung“, flüsterte ich knapp. Rin sollte nicht merken, das ich diesen Moment insgeheim fürchtete. Ich verließ Rin also mit dem Versprechen, das ich mir ihre Vorbereitungen am nächsten Morgen ansehen würde. Lächelnd wank sie mir zum abschied und mir fiel auf, das ich sie noch gar nicht fragen konnte, wen sie überhaupt heiraten würde. Sicher würde sich diese Information am nächsten Morgen klären lassen. Ich ging mit langsamen Schritten durch den Gang und bleib vor seinem Zimmer stehen. Das letzte mal als ich hier drin gewesen war, war Inuyasha aufgetaucht und hatte uns in einem fast intimen Moment erwischt und dann mitgenommen. Ich hoffte sehr das sich der Lord zurück halten würde und mir noch etwas Zeit gönnte. Ich bräuchte Ruhe und müsste sehr viel Schlaf aufholen, bevor ich ihm zu Diensten sein konnte. Ebenso auch meine Gefühle ordnen. Bekanntermaßen war ihm dies aber egal und so blieb mir nur die Hoffnung. Die einzige Sache die mir am Ende geblieben war und welche mich schon oft im stich gelassen hatte. Bevor ich klopfen konnte, öffnete sich bereits die Tür und der hochgewachsene Mann mit den markanten roten Mahlen im Gesicht sah auf mich herab. Das stechend, kalte Gold fixierte sofort meinen Blick und ich spürte wieder das intensive pochen in meinem Inneren. Er löste wieder dieses starke Verlangen nach ihm aus, welches ich gar nicht haben wollte. „Miko“, hauchte er in einem tiefen, fast schon brummenden Ton und ich erstarrte augenblicklich. Wie ein Reh, welches vor seinem Jäger stand, blickte ich ihn an und brachte kein Wort heraus. Er kam mir näher, führte eine Hand auf meine Hüfte und schlang den Arm weiter um diese herum. Er zog mich an sich und nahm mich so mit in das Zimmer. Wie erstarrt ließ ich es zu und wachte dann allmählich aus meiner Starre auf, weil sich unsere Blicke getrennt hatten. „Bitte lass mich los“, bat ich und schob ihn von mir. Doch dies brachte gar nichts. Wie konnte ich das auch wieder denken? „Ich berühre dich wann ich das will, behalte deine Wünsche also für dich“, rügte er mich und dirigierte mich zu seinem Tisch. Dort zwang er mich etwas harsch in die Knie und setze sich mir gegenüber. Vorsichtig erhaschte ich seinen Blick und fragte mich worauf er wartete. Seine Mimik lies nichts hindurchsickern, so als ob er nicht wüsste was er sagen sollte. Oder wusste er dies genau und fing einfach nicht an? Wollte er mich aus der Reserve locken? „Du hast nach mir verlangt?“, murmelte ich dann doch, denn auf das Schweigen konnte ich verzichten. Das warme Bad hatte meinen Körper erweicht und die Müdigkeit zog stark an meinen inneren Kräften. „Ja Miko. Ich habe einige Bedingungen an dich, wenn du hier im Schloss lebst. Da ich von Zeit zu Zeit von hier verreise, musst du diese auch dann einhalten“, brummte er mürrisch und verzog seine Lippen. Ich konnte seine akkuraten und auch scharfen Zähne sehen. Eben diese, die für mein Unglück verantwortlich waren. Augenblicklich kochte die Wut in mir hoch und ich funkelte ihn an. „Außer unserem Deal, habe ich auf nichts von dir zu hören“, giftete ich und verschränkte die Arme. Und dann passierte das, was die letzten Male ebenso geschah. Ich hatte seinen Jagdinstinkt geweckt und lag nun unter seinem Körper. Er hatte sich blitzschnell auf mich gestürzt, seinen warmen Körper auf meinem abgelegt und seine Klauen mit meinen Händen verbunden, damit ich nicht mehr fliehen konnte. „Regel Nummer eins, kleine Miko: wiedersprich mir nicht. Niemals. Schon gar nicht vor dem Gefolge oder vor Rin, sonst bleibst du in deinem Raum und siehst nur mich, für den Rest deiner Tage“, drohte er und stellte die erste Bedingung. Sein Gesicht war so nah an meinem, das ich seinen markanten Waldigen Geruch wahrnehmen konnte, seinen Atem dabei spürte und sein Blick mich fast durchbohrte. „Zweitens. Wirst du mir zu jeder Tag- und Nachtzeit gefügig sein. Ich werde dich her zitieren oder zu dir kommen, wann immer ich es will und du lässt dich beschlafen ohne auch nur ein einziges Wort dagegen zu sagen“, stellte er die nächste Bedingung, raubte mir damit den Atem und grinste mich nun mit seinen Zähnen an, die ich so verfluchte. Genau das war die Bedingung die ich ihm bot, um in diesem Schloss zu wohnen. Um seinen Schutz erbitten zu können. Seine Hand löste sich von der meinen und er legte sie auf meine Wange, führte seinen Daumen über meine Lippen und musterte mich dabei. „Solltest du mir nicht gehorchen, mich nicht an dich heranlassen oder mich beschämen, dann werde ich dir dein wertloses Leben nehmen“, versprach er und ich schluckte hart. „Hast du das verstanden?“, wollte er die Bestätigung und ich war so erstarrt, das ich nicht mal nicken konnte. Meine Lippen begannen allerdings zu zittern und ich musste sie leicht öffnen, um an Sauerstoff zu gelangen. Seine Kralle strich weiter über meine Unterlippe und erhöhte so den Druck. „Ja“, entwich mir das Wort so leise, als wenn ich es während meines Atemzuges gesprochen hätte. Grinsend ergriff er meine Hand wieder, presste sie auf den Boden. Fixierte mich. Seine Lippen kamen näher und drückten sich auf meine. Kapitel 2: Gier (Sesshomaru) ---------------------------- Gier Mein inneres rebellierte seit die Miko in der Nähe war. Wir befanden uns zwar nicht im selben Raum, aber das könnte ich in nur wenigen Sekunden ändern und das war der Punkt. Irgendwas in mir drängte mich dazu, sie zu mir zu rufen. Aber die Diener sagten mir das sie Badete. Nach der kurzen Erwägung, ihr dabei einfach Gesellschaft zu leisten, lies ich den Gedanken fallen. Sicher war Rin bei ihr. Meine zukünftige hatte sie kreischend empfangen, was meine Ohren zum Klingeln gebracht hatte. Ich liebte Rin wirklich, aber sie hatte Eigenarten und war so aufgeregt manchmal, das es mir schwer fiel dies zu glauben. Mein Rachefeldzug war wunderbar verlaufen. Ich hatte die Miko gestürzt, ihr einstiges Leben zerstört. Der Hanyou war kaum an ihr wahrzunehmen und allein die Tatsache das sie hier war, sich mir anbot um meine Hilfe zu bekommen, war Beweis genug für meinen Sieg. Eigentlich hatte ich niemals damit gerechnet das sie hier herkommen würde, eher das sie in ihre komische Heimat jenseits des Brunnens flüchten würde. Aber die Gerüchte um den zerstörten Brunnen mussten stimmen. Sie konnte nicht zurück und somit war sie ganz allein in dieser Welt, die so gefährlich für eine junge Miko sein konnte. Warum sie sich dann aber den gefährlichsten Ort aussuchte um nach Schutz zu suchen, verwundert mich. Ich würde ihr ihrer Aufgabe gerecht werden und wenn ich nur daran dachte, wie sie stöhnend oder auch schreiend unter mir liegen würde, kribbelte mein Inneres. Ein komisches verlangen hatte sich in mir festgesetzt und ich musste es stillen. Also sagte ich dem Diener, welcher artig vor meiner Tür gesessen hatte bis ich ihn entlassen würde, das er ihr nach dem Bad mitteilen sollte, das ich sie erwartete. Mit etwas warmen Sake wartete ich also in meinem Gemach und bedachte die vergangenen Angelegenheiten zu denen Jaken mich gerufen hatte. Ein Dorf war durch Yokai zerstört worden. Auch wenn es mich nervte, mich um diese Dinge zu kümmern, so war ich nach Narakus Vernichtung zum Taisho geworden. Vorher hatte ich mich immer darum drücken können, mein Erbe immerzu abgelehnt, aber Mutter setze mich fest. Sie stellte die Bedingung das ich zu folgen hatte, denn am Ende würde ich dieses Land sowieso führen müssen. Das ich damit genau in der Zeit einstieg, als ich als Dayokai versagt hatte diesen Hanyou zu töten und einer Miko den vortritt gab, geehrt zu werden, hätte nicht schlimmer gewählt sein können. Nun war es allerdings so und ich hatte mein Reich aufrechterhalten und weiter geformt. Gewalt war dazu immer ein sehr nützliches Mittel. Meine Gedanken beendeten das Kapitel und ich würde mich um die Zerstörer des Dorfes kümmern, sobald die Miko nicht zugänglich für mich war. Vorher stand ohnehin noch die Vermählung an und ich musste der Miko ihre Pflichten und regeln hier aufsagen. Leise Schritte näherten sich meinem Gemach und nur ein kleiner Atemzug genügte um ihren Geruch zu erkennen. Das Biest in meinem Inneren erwachte und ich drängte es zurück. Es sollte ruhe geben und mich nicht ablenken, wenn ich mit der Miko verhandelte. Obwohl es eigentlich keine Verhandlung geben würde. Sie blieb vor meiner Tür stehen und wartete. Was tat sie da nur? Fragte ich mich und beschloss ihr nervöses Herz zu erlösen. Ich stand auf und war an der Tür, diese öffnete ich und sah in ihre erschrockenen blauen Augen. Sie riss sie leicht auf und zeigte mir so die ganze Intensität dessen, was sich dahinter verbarg. Angst. Genau das was ich sehen wollte und so führte ich sie hinein, spürte dabei die erhitze Haut unter dem Kimono, welchen ich den Dienern gegeben hatte. Er war aus meinem privaten Besitz. Würdig für jemanden der meine Ansprüche befriedigen sollte. Ich zwang sie auf die Knie und setze mich in ihre Nähe. Diese ließ meine Haut prickeln und ich ballte meine Hand unter dem Tisch zu einer Faust um das Gefühl zu unterdrücken. Sie beobachtete mich einfach und fand dann sogar die ersten Worte. Ja ich wollte sie sehen, habe sie hier her zitiert und auf meine Andeutung, bezüglich ihrer Aufgaben hier, wurde sie schnippisch. So wie immer. Genau das was ich wollte. Sie war einfach zu leicht zu manipulieren, zu vorausschaubar. Mein Instinkt war geweckt und als sie die arme verschränkte ergriff ich sie, katapultierte sie auf ihren zarten Rücken und legte einen Teil meines Körpers auf ihren ab. Ihre Hände hielt ich wie gewohnt fest, ohne Druck oder sie zu verletzten, denn sie hatte ohnehin keine Chance sollte ich mich dazu entscheiden ihr Leben auszulöschen. Meine Bedingungen waren ihr schnell erklärt und ich lauschte der Aufregung ihres Herzens, erforschte ihren Blick dabei, als ich ihr drohte sie zu töten, sollte sie mir etwas entgegensetzen. Sie war mein. Mein Eigentum und auch meine Gespielin. Der Sache mit der Markierung wog ich nicht allzu viel Gewicht zu. Schließlich hieß das nur das ich sie schützen müsste. Meinen Spass konnte ich so trotzdem mit ihr haben und musste ihr keinen fetzen Gefühl zukommen lassen. Vielleicht sollte dies eine Fortsetzung meiner Rache sein und ich würde mich nur zu gerne weiterhin so rächen. Mit der Kralle auf ihren Lippen erhöhte ich den Duck auf ihren Verstand. Wollte wissen ob sie genau wusste worauf sie sich hier eingelassen hatte. Sie versicherte mir, dass sie verstanden hatte, was ich von ihr verlangte und dies war mein Startschuss. Ich musste sogar grinsen und presste dann meine Lippen auf ihre. Flatternd schloss sie ihre Augen und auch ich kam dieser Empfindung nach. Die weiche Haut ihrer Lippen erwiderte meine Bewegungen und ließen mir schnell Zugang zu ihrer Zunge. Gierig drang ich in ihren Mund ein und kämpfte mit ihrer Zunge. Der Atem der kleinen Miko wurde schneller und bald drückte sie mich leicht von sich. Hatte ich doch eine ihrer Händen Freiheit gegeben. Sie brauchte Luft und öffnete ihre Augen einen Spalt, ebenso öffnete ich meine und sah sie kühl an. Ihr Herz schlug wie wild, hämmerte gegen ihre Brust als wenn es sie durchschlagen wollte. Rot glänzten ihre Wangen, von der Hitze die in ihr aufstieg und der unverkennbare Geruch ihrer Mitte drang in meine Nase. Nur ein Kuss hatte sie schon willig werden lassen. Das machte die Entscheidung schwer, ihr noch weitere Berührungen zukommen zu lassen oder sie gleich in Beschlag zu nehmen. Ich entschied mich für die erste Variante, aber nicht sie brauchte noch mehr Berührungen. Sollte ich vielleicht auch mal ihre Qualtäten prüfen? “Berühr mich”, befahl ich ihr raunend und sie schlug die Augen weiter auf, um meinen Blick zu erwidern. “Was?”, fragte sie vorsichtig und entlockte meinem inneren ein schnauben. Wusste sie denn gar nichts? Sicher hatte sie mit dem Hanyou genug Dinge getan und wusste genau was ich verlangte. Ich beugte mich also zurück, zog sie mit und stand auf. Ihre Beine waren nun schon wie die Oberfläche eines Flusses und ich schubste sie auf meine Schlafstätte. Kurz schrie sie auf, denn sie schien damit nicht gerechnet zu haben. Sie landete auf ihrem Hintern und versank fast in den vielen Kissen und Decken. Wozu meine Diener diese dort ablegten war mir ein Rätzel, denn ich schlief nie dort. Neben der Miko nahm ich Platz und lehnte mich auf den Berg an Kissen an. Sie sah zu mir und ich befahl ihr abermals, mich zu berühren. Ihre Wangen wurden noch roter, beinahe zierten auch sie dort Dämonische Mahle. Sie beugte sich vorsichtig zu mir, legte ihre Hand auf meinem Bein ab und kam meinem Gesicht näher. Ich führte meine Hand an ihre Wange, empfing sie also, als sie mit ihre Lippen aufdrückte. Wieder gierte ich nach ihrer wärme und spürte wie sie versuchte ihre Arme um meinen Hals zu schlingen. “Nicht so Miko”, brummte ich in ihren Mund. Sie hielt in den Bewegungen inne, wollte wohl etwas sagen, aber ich erstickte ihren Wiederstand mit meiner Zunge. Sie führte ihre Hände nun über meine Brust und öffnete langsam den Stoff meiner Kleidung. Dabei stellte sie sich geschickt an, zog den Kragen weit auf und schob in über meine Schultern. Ihr die Führung zu überlassen kam mir zugute und ich war gespannt darauf, was sie noch tun würde. Wozu sie im Stande war. Ihre Lippen lösten sich wieder von meinen und wanderten über mein Kinn hinab. Die zaghaften Berührungen kitzelten mich mehr, als das sie mich in Fahrt brachten. Aber sollte sie nur, beim nächsten mal würde ich ihr zeigen was ich von ihr verlangte. Dies war nur eine art Sichtung ihrer Fähigkeiten. Weiter über meine Brust führte ihre Erkundung. Hinab in Gefilde, die nur auf sie warteten. Doch sie zögerte und am ende ergriff ich ihre Hand, hörte ihr plötzliches aufatmen und führte sie selbst zu meinem Schwanz. “Hier”, flüsterte ich in ihr Ohr, spürte ihre Gänsehaut und wie ihr Geruch wieder intensiver wurde. Mir schon fast die Sinne vernebelte. Diese Aktion schien ihre Lust zu schüren, auch wenn sie sich verhalten anstellte. Sie konnte mir nichts vormachen. Sie fühlte den Stoff meiner Hose, bemerkte mein Geschlecht darunter. Ich öffnete den Gürtel und sie ergab sich dem Wink, schob die Hose weiter hinab und legte ihre Hand um meine Männlichkeit. Unbemerkt biss ich die Zähne zusammen. Wie lange war es her das ich so etwas zugelassen hatte? Dominierte ich nicht normalerweise meine Opfer? Und nun ließ ich zu das sie mich berührte, hatte es sogar befohlen und es überraschte mich, wie sie es tat. Ihre Schübe waren hart und ließen mich anschwellen. Zugebenermaßen tat sie ihre Sache gut und somit erlöste ich sie fürs erste. “Leg dich hin”, knurrte ich sie an und ihre Augen sahen erschrocken zu mir auf. Ihre Lippen waren geschwollen und leuchteten rot, ebenso ihre Wangen. Als sie allerdings nicht tat was ich verlangte, packte ich ihre Schulter und warf sie ins Bett. “Hinlegen Miko”, grollte es nun und ich wunderte mich über meine fehlende Beherrschung. Das Biest hatte sich empor gekämpft und konnte nicht länger warten. Das blau ihrer Augen fixierte mich kurz, bevor ich sie vom Obi befreite und ihren Kimono aufschlug. Sie trug wieder ihre außergewöhnliche Unterbekleidung und ich riss sie entzwei. Das schien ihr nicht zu gefallen, aber der nächste Teil schien es. Das erste Mal seit dem Beginn der Rache, öffnete sie ihre Beine für mich. Entblößte so ihr rosiges Fleisch und machte es mir einfach. Mit einem schnellen stoß versank ich in ihrer heißen Mitte und sie schrie auf. Sofort stemmte ich meine Hand auf ihre Lippen um dies zu ersticken. Auch wenn ich ihre Laute schon genossen hatte, so störte es mich dennoch immer. Ich wollte meinen Spaß, meine Erlösung und wollte dabei keine Klagelaute hören. Sie kniff die Augen zusammen, während ich anfing quälend langsam auf ihr hinauszugeleiten und nur umso schneller wieder hineinzustoßen. Bei jedem dieser Stöße japste sie auf und gab einen wimmernden Ton in meiner Handfläche ab. Ihre Hände lagen neben ihrem Kopf. Sie hatte sich ergeben, lies mich meine Gier befriedigen, ohne Gegenwehr. Meine Lenden würden schneller, angestachelt von ihrem heißen und überaus feuchten Fleisch, sodass ich sie härter nehmen wollte. Ich umklammerte ihre zierliche Hüfte mit der Hand, beugte so meinen Oberkörper näher an ihren, berührte ihre Haut und gab ihr mein Glied bis sie in meine Hand schrie. Dabei war sie so eng und unnachgiebig das es auch mir eine wahre Genugtuung war. Viel zu schnell spürte ich ihre Erlösung als sich ihr Fleisch zusammenzog und sie mir unbedacht in die Hand biss. Auch in mir kroch die Hitze auf und sammelte sich an der Spitze meiner Eichel, welche so tief in ihr steckte. Mit einem letzten stoß kam ich und ergoss alles in ihr. So viel das ich spürte wie es hinauslief als ich ihren Körper verlies. Mir war es unangenehm länger bei einer Frau zu verweilen, als für diesen Akt. Wie immer zog ich mich aus dem Bett zurück, schloss meine Kleidung und sah noch einmal auf die heftig bebende Brust der Miko. Sie war so überreizt das ihre Brustwarzen sich gen Himmel streckten und doch bemerkte ich das sie in den Schlaf geglitten war. Oder hatte sie ihr Bewusstsein verloren? Was kümmerte es mich? Ich verlies mein Gemach und hoffte das sie bis zu meiner Rückkehr einfach verschwunden war. Weit war ihr Zimmer ja nicht entfernt. Kapitel 3: Der Gemahl --------------------- Kapitel 3 Der Gemahl Der Sex hatte meinem Körper den Rest gegeben und ich war augenblicklich nach seinem verlassen eingeschlafen. Ob es ihn stören würde, das ich in seinem weichen Bett liegen blieb, war mir egal. Schließlich hatte es auch ihn nicht interessiert, wie mürbe und ausgelaugt ich nach diesem Tag gewesen war. Zwang mich ihn anzuturnen und nahm mich so hart, das es fast schmerzte. Zu meinem Leidwesen musste ich gestehen, das es unglaublich gewesen war. Meine innere Unschuld hatte sich wohl in Luft aufgelöst. Ich hatte es insgeheim genossen und das ständige pochen, welches er in mir ausgelöst hatte befriedigte mich auch jetzt, als ich erwachte. Überraschenderweise erblickte ich die transparenten Stoffe, welche einen Himmel bildeten und erkannte das ich in meinem Gemach lag. Die Sonne schien schon weit oben vom Himmel. Meine Türen zum Garten waren geöffnet und eine dicke Decke wärmte meinen Körper. Schnell kontrolliere ich meine Kleidung, die ordentlich geschlossen war. Nur der Obi fehlte und auch meine Unterwäsche war nicht mehr da. Natürlich nicht, denn Sesshomaru hatte diese einfach kaputtgerissen. Dieser Wicht. Wieder pochte mein Inneres und aktivierte die Gefühle zwischen meinen Beinen, die er dort hinterlassen hatte. Das sein Schwanz groß war, hatte ich ja schon öfter gemerkt, aber diesmal hatte er ihn aggressiver eingesetzt und mich gedehnt und Wund gemacht. Mit schmerzenden Gliedern schob ich die Decke beiseite und kroch aus dem Futon und den vielen Kissen. Sofort gaben meine Beine nach, als ich mich aufstellte und ich stolperte zu dem kleinen Holztisch, der vor die Türen stand. Kurz war mir als wenn ich ein schnauben gehört hatte, aber als ich aufsah, sah ich niemanden. Mühsam krabbelte ich also zu dem Schrank in dem schon damals meine Kleidung aufbewahrt worden war. Verwundert bemerkte ich das es andere Schachteln waren. Ebenso aus Holz und edel lackiert wie die von Rin. Ob zwischendurch jemand anderes hier gehaust hatte? Oder hatte Rin mir einige ihrer Stücke bereitgestellt. Auch wenn Rin gewachsene war, war sie doch einige Zentimeter kleiner wie ich geblieben. Sicher würde das nicht auffallen oder? An den Gedanken, sie könnten von Sesshomaru angefordert worden sein, wollte ich nicht denken. In meinem Inneren hatte sich zu der Befriedigung auch Wut hinzu Gemischt. Hatte der Lord nicht eine besondere Auffassungsgabe? Warum musste er meinen entkräfteten Körper dann noch nötigen und meinen Geist erniedrigen? Egal, dachte ich und zog eine grünliche Schachtel hervor. Darin entdeckte ich einen Bordeauxfarbenden Kimono, welchen einen beigen Obijime und einen dunkelbraunen Obi bereithielt. Eben solche Farben wies auch das Muster aus kleinen Blumen, welches aufwendig aufgemalt worden war, auf dem Kimono auf. Mit zarten Fingern fuhr ich über den seidigen Stoff und spürte die Weichheit. Er musste sehr teuer sein. Nachdem ich im Schrank noch einige Stoffe fand, die ich zu meiner Unterwäsche umfunktionieren konnte, kleidete ich mich ein. Als ich fertig wurde klopfte es an meine Tür. Eine kurze Einschätzung der Aura bestätigte mir, das es die baldige Braut sein musste. „Komm herein“, rief ich und packte die Holzschachtel in den Schrank. Die Tür öffnete sich und die junge Frau kam sogleich hineingeschlüpft. „Na hast du ausgeschlafen Kagome-sama?“, fragte sie und hielt ein Tablett in der Hand. „Ich habe dir dein Mittagessen mitgebracht, denn sonst hätte es nichts mehr gegeben. Wenn die Krieger erstmal im Haus sind, bleibt nichts mehr an seinem Fleck“, schmollte sie und ging zu meinem Tisch. Dort stellte sie das Essen ab und verteilte gesickt die verschiedenen Komponenten. Herrlich kroch der Geruch in meine Nase und augenblicklich meldete sich mein leerer Magen. Seit zwei Tagen war er leer und jetzt da er diese Mahlzeit erblickte, konnte er sich nicht mehr zurückhalten. Eilig faltete ich den blauen Kimono zusammen, legte ihn auf einen niederen Schrank und setze mich zu Rin an den Tisch. „Oh ich danke dir Rin“, hauchte ich und sie gab mir sofort die Stäbchen. Gierig schob ich mir die ersten Bissen in den Mund und es war herrlich. Dankend nahm mein Körper die Nahrung an. Wohlig wärmte sie den meinen Magen und bald war ich satt. Rin sah mir lächelnd dabei zu. „Entschuldige das ich gestern Abend keine Zeit mehr hatte“, Entschuldigte ich mich. Das Braun ihrer Augen Blitze auf, als wenn sie auf dieses Zeichen gewartet hätte. „Das macht doch nichts! Komm ich zeige dir schonmal den Tanz den ich mir überlegt habe“, schlug sie freudig vor und sprang sogleich auf. Sie trat auf meine Terrasse und stellte sich in Position. Schweigend aber aufmerksam sah ich ihr zu, ermunterte sie zum Anfangen und sie tat es. Mit sanften und zarten Bewegungen bewegte sie ihren Körper. Obwohl keine Musik spielte schien sie das Lied zu hören und hatte eine tolle Abfolge. Nur eine Stelle erschien etwas holprig und als sie fertig war stand ich ebenfalls auf. „Ein toller Tanz Rin. Aber an einer Stelle könntest du so“, begann ich zu reden und machte dann die selbe Bewegung wie sie, änderte aber die Haltung etwas und setze den Fuß anders auf, um einen weicheren Übergang zum nächsten Schritt zu machen. Sie sah mir genau zu und sah den Unterschied. „Ohja ich sehe es!“, rief sie und gemeinsam vollzogen wir diesen Übergang nochmal. Danach führte Rin mich durch ihre Vorbereitungen. Vom essen bis hin zu den Blumen war sie vollkommen durchgeplant. Sie erinnerte mich an eine der modernen Frauen, welche ganze Ordner wälzte und zusammentrug um die perfekte Hochzeit zu haben. Rin hatte zwar keine Vorlagen aber sie schien eine konkrete Vorstellung zu haben. Die ganze Zeit betrachtete ich ihr lächelndes und strahlendes Gesicht. Sie war so fröhlich und voller Glück. Trotzdem hatte ich bis jetzt versäumt zu fragen, WEN sie überhaupt heiraten würde. Wusste sie es überhaupt oder hatte Sesshomaru da komplett über ihren Kopf hinweg entschieden? So wie er es auch bei mir tat. Als Rin mir ihr Gewand präsentierte hielt ich die Luft an. Es war wunderschön in reinem weiß gehalten. Am Saum verliefen schwungvolle rote Streifen die gemeinsam einen Fluss bildeten. Dazu würde sie einen roten Obi tragen, mit denselben Muster und einem weißen Obijime, der alles fest zusammen hielt. Darüber würde sie einen Haori über den Kopf tragen, wie einen Schleier. Er war hauchzart und fast schon durchsichtig, wie Tüll aus meiner Zeit. Auch darauf waren rote Blüten gestickt worden. Das gesamte Gewand war einfach nur herrlich und als ich Erfuhrstvoll über den zarten Stoff strich, wagte ich mich endlich sie zu fragen. „Aber sag mal Rin“, begann ich und fing so ihren Blick auf. Vorsichtig faltete sie ihre Stoffe zurück in die riesige weiß bemalte Schachtel. „Wer wird eigentlich dein Gemahl?“ Sie wendete den Blick schlagartig von mir, ihre Wangen wurden rötlicher und sie fummelte etwas an dem Stoff herum. „Naja“, murmelte sie und ich war richtig neugierig. Sie machte mit ihrem Verhalten so ein Geheimnis daraus. Es müsste entweder ein hoher Lord sein, oder jemand den sie sehr sehr liebte. Ohje, was Sesshomaru wohl dazu sagte, das sie Gefühle für jemanden hatte? Rin war sein kleines Mädchen und er hatte sie immer beschützt. Nur deshalb hatte er sie auch zurück geholt und schaffte ihr nun ein sicheres Leben. „Na sag schon“, drängte ich nun, denn ich wollte es einfach wissen. Rin schürzte ihre Lippen und hob dann ihren Blick zu meinem. „Sesshomaru“, antwortete sie mir am Ende. Verwirrt sah ich sie an und fragte dann nach: „Ja er hat dir einen Gemahl gesucht. Wer ist es?“, diesmal sah sie mich verwirrt an und mir kam ein Gedanke, ein winziger den ich gar nicht weiter ausführen wollte. „Sesshomaru-sama wird mein Gemahl“, führte sie meine anfänglichen Gedanken laut weiter und mir blieb die Luft weg. Das könnte doch nicht wahr sein! Nicht sein ernst! Schossen mir Gedanken durch den Kopf und meine Hände krallten sich in den Stoff meines Rockes. Rin jubelte kurz auf und freute sich sichtlich darüber. Aber ich war geschockt. Was dachte er sich dabei nur? Sie war eine junge unschuldige Frau und er wollte sie ehelichen? Er als Yokai nahm eine menschliche Frau, achwas ein Mädchen zur Frau! Hätte er es mir erzählt, dann wäre ich in lauthalses Gelächter ausgefallen und sicher hätte er mich dafür bestraft. Da kam mir der Gedanke an die letzte gemeinsame Zeit mit ihm. Schaurig lief es mir über den Rücken wenn ich daran dachte, das er auch Rin beschlief. Schließlich waren sie Eheleute und er würde sich sicher nicht die Möglichkeit der Hochzeitsnacht nehmen lassen. Oh nein! Das würde ich nicht zulassen! Ruckartig stand ich auf und Rin sah mich fragend an. „Was ist denn los Kagome-Sama?“, fragte sie, aber ich antwortete ihr nicht mehr. Voller Wut stapfte ich zur Tür und legte mir Sätze zurecht. Dieses Gespräch würde der Lord nicht so schnell vergessen! Mit Wut im Bauch lief ich durch die Gänge und kam bald an seinem Gemach an. Auch wenn ich diesen Raum meiden wollte, so blieb mir nun keine andere Wahl. “Sesshomaru!”, rief ich und klopfte an die Tür. Doch es tat sich nichts. Auch seine Aura bewegte sich nicht und so Klopfte ich noch einmal und rief seinen Namen. Er reagierte immer noch nicht und so öffnete ich schlichtweg die Tür. “Was willst du Miko?”, erschreckte mich seine Stimme, direkt neben der Tür und ich sah in sein strahlendes Gold. “Ich”, stotterte ich, rang das Pochen in meinem Inneren nieder und baute mich leicht auf. “Wie Kannst du nur?!”, fragte ich und er hob die Augenbraue. Schweigend wartete er wohl darauf, das ich ihm erklärte was ich meinte. “Du willst ernsthaft Rin heiraten?”, fragte ich deshalb direkt und er wendete den Kopf zu Zimmerdecke, lehnte seinen Kopf an der Wand an und schloss die Augen. “Ach das”, flüsterte er und stieß sich dann von der Wand ab. Im Gehen rieb er sich die Schläfen und die Augen. Beinahe könnte man denken er wäre Müde oder das ihn etwas beschäftigte. “Ich muss es tun”, gab er mit Antwort auf meine Frage und lies sich an seinem Tisch sinken. Auch hier waren die Türen zum Garten geöffnet und die kühle Luft strich in den Raum. “Du Musst?”, fragte ich in ernsten Ton und lief mit verschränkten Armen zu ihm. Aber hinsetzen würde ich mich nicht. Das würde wieder in unangenehmer Nähe enden, wenn er sich dazu entschied über mich herzufallen. “Sie ist noch ein Kind”, schimpfte ich weiter und sein Blick wendete sich zu mir. Wieder erstarrte mein Herz, bevor es in schnellerer Geschwindigkeit weiter schlug. “Kein Mensch käme ihrem Stand gleich und ich dulde keine Hanyou. Zudem bin ich für sie verantwortlich, also blieb nur diese Option. Oder sie würde ihr Leben einsam hier im Schloss verbringen”, erklärte er und ich rollte die Augen. “Du willst sie nur nicht gehen lassen. Du ekelst mich immer mehr an”, rutschte es mir heraus und somit beschwor ich seine Macht wieder herauf. Nur einen Wimpernschlag später stand er vor mir, legte seinen Arm um meine Taille und zog mich an seinen Muskulösen Körper. Mit der anderen Hand nahm er mein Kinn in die Hand und fixierte meine Augen mit seinen. “Ich Ekel dich an?”, fragte er mit gefährlich ruhiger Stimme. Ich schluckte und konnte mich nicht mehr von seinem Blick lösen. “Ich sichere ihr Ansehen und sonst nichts”, schwor er mir seine Absichten und hielt mich weiterhin nah bei sich. Seine Müdigkeit schien wie verflogen und ich spürte wie einer seiner Finger meine Seite streichelte. Jedoch blieb eine Sache, die ich ihn befragen musste. “Wirst du deinen ehelichen Pflichten wenigstens sanfter nachkommen?”, fragte ich kleinlaut. Seine Züge vereisten und er hob eine seiner Augenbrauen. “Was meinst du damit?”, wollte er wissen und ich nahm etwas Abstand von ihm, welcher er zuließ. Wieder verschränkte ich die Arme und musste gestehen, das mir diese Frage unangenehm war. Aber er könnte Rin doch nicht mit genau der härte nehmen wie mich. Sie war noch so zart und klein. “Wirst du sie beschlafen?”, rang ich mir die Frage dann ab und spürte die Scham in meinen Wangen. Augenrollend kam der Lord mir wieder nahe, drängte seine Hände an meine Taille. Seine Augen fixierten mich und ein schmunzeln bildete sich auf seinen Lippen. Er würde doch nicht wirklich? Ich musste Rin von hier fortbringen, sie schützen vor diesem Mann. Aber Sesshomaru nahm mir den Wind aus den Segeln. “Wo denkst du hin Miko?”, fragte er und führte seinen Daumen über meine Lippen, kam diesmal gefährlich nahe und ich spürte seinen Atem auf meiner Wange, als er sein Gesicht neben meines Legte. “Dafür habe ich schließlich dich” Kapitel 4: Die Wette -------------------- Die Wette Erstarrt sah ich ihn an, bevor ich ihn von mir drückte und den Raum verlies. Mein Inneres spielte verrückt. Wechselte von Scham zu Unwohlsein und doch war da, ein Funke von etwas was mir am meisten Angst bereitete. Dieser Satz. Das er mich dafür hatte. Das hatte mein Hirn aussetzen lassen und mein Herz schlug schneller. Ich wollte es nicht wahrhaben, aber irgendwas in mir fand diese Antwort mehr als nur befriedigend. Dieses kleine Fünkchen etwas, freute sich darüber. Aber das lies mich den Grund für meine Standpauke nicht vergessen. Er würde Rin heiraten, nur, weil der Lord niemanden als würdig genug erachtete als sich selbst? Natürlich hatte er ein gewisses großes Ego, aber das hatte ich Sesshomaru nicht zugetraut. Ich musste etwas unternehmen und so lief ich zu Rin. Als ich zu der Tür, die zu ihrem Gemach führte ankam, spürte ich einen kleinen Luftstoß und erschrak, als sich eine Hand an dem Holz der Tür ablegte. “Was versuchst du da?”, fragte mich die Stimme, vor der ich eben geflüchtet war. Obwohl, wenn ich es recht bedachte war ich nicht geflüchtet, sondern hatte ihn stehen gelassen. Sesshomarus goldene Augen fixierten meine mit Eiseskälte und es schien ihn zu amüsieren, das ich mich ihm wiedersetzte. Zum Glück bekam niemand dieses Theater mit und so tat ich nichts Verbotenes oder? “Ich werde Rin bitten die Heirat abzusagen”, sagte ich und griff an die Tür. Seine Hand sank herab, streifte kurz meine Haut bevor er seine Arme verschränkte und somit seine Hände in den langen Ärmeln seines Kimonos versteckte. Wie immer trug er hier im Schloss keine Rüstung und so sah man seine Schlanke und doch kräftige Statur noch mehr, wenn er mit verschränkten Armen umherwandelte. “Sie wird es nicht absagen”, erwiderte er und ich schnaubte. “Sie ist noch ein Kind und weiß nicht wie du bist!”, brummte ich und brachte ihm ein schmunzeln. “Versuch es ruhig und wenn ich recht habe, zeige ich dir wie ich sein kann”, drohte er. Ein hoher Einsatz den ich da einging, aber meine Moral verbot es mir, das er sie heiraten würde. Ich musste Rin den Kopf waschen. Natürlich liebte sie ihn, aber doch eher wie eine Tochter ihren Vater und nicht diese Art Liebe die einen Mann mit einer Frau verband. Aus der Nachkommen hervorgingen und welche zusammen, alt und schrumpelig starben. “Und was ist wenn ich sie überzeugen kann?”, fragte ich und wollte ebenfalls einen Gewinn. “Dann werde ich sanfter sein”, grinste er frech und eiste dann wieder seine Miene zurecht. Wir waren hier schließlich nicht alleine im Schloss. Jeden Moment hätte ein Diener oder sonst wer hier auftauchen können. “Das ist nicht dein ernst”, schüttelte ich den Kopf. So oder so würde er über mich herfallen. Entweder so wie er es wollte oder wie er es wollte nur in sanfter? Was dachte dieser kranke und perverse Lord nur in seinem Hirn? Es kam mir immer mehr so vor, wie wenn er nur die eine Sache im Kopf hatte. Ob er so lange nicht zum Zug gekommen war, das er nun sein ganzes Potenzial ausschöpfen musste? War das in Wahrheit das Geheimnis? Schlichte Sucht nach körperlicher Nähe, weil die Abstinenz zu lang gewesen war? Kopfschüttelnd versuchte ich die Gedanken abzuschütteln. Ich würde niemals dahinter kommen warum Sesshomaru mir das alles antat und warum ich, als Mensch, würdig genug war von ihm berührt zu werden. Also klopfte ich und wartete geduldig. Sesshomaru schwieg, musterte mich allerdings mit einem festen Blick, wobei er anscheinend genau darauf horchte wann Rin die Tür öffnete. Denn als ich die braunen Augen der kleinen Frau erkannte, war er verschwunden. Jedoch war ich mir sicher, das er uns belauschen würde. Vertrauen war nicht seine Stärke. “Kagome-sama. Wo warst du denn plötzlich?”, fragte sie und schien nach mir gesucht zu haben. “Ach mir war kurz unwohl, ich wollte mich nur kurz an der frischen Luft ausruhen”, versuchte ich ihre Frage abzuwimmeln und sie schien mir zu glauben. Ihr Blick wurde besorgt und sie zog sanft an meinem Arm. “Komm herein und setz dich. Ayaka brachte mir gerade eine Kanne Tee”, schlug sie vor und ich ging mit ihr. Langsam setzte ich mich auf meine Knie und kniete dann am Tisch. Rin schob ihren Ärmel zurecht und nahm die Teekanne um mir galant einzuschenken. Leider verfehlte sie die Tasse etwas und kippte mir die heiße Flüssigkeit über den Oberschenkel. Eilig stand ich auf und quietschte schmerzhaft auf. “Oh Kami! Entschuldigt Kagome-sama!”, schrie Rin und nahm sofort ein Tuch. Damit rutschte sie zu mir und hielt es auf mein Bein. Ich hatte meinen Rock geöffnet um der Hitze zu entkommen und wimmerte als sie das Tuch auf die Wunde Stelle drückte. Wie viel Pech konnte ein einzelner Mensch nur haben? Fragte ich mich und sank auf den Boden. Rin fing an zu weinen und entschuldigte sich hundert mal. “Alles gut Rin, es ist doch nichts weiter passiert”, versuchte ich sie zu beruhigen und sie schluchzte immer lauter und lauter. “Ruhig Rin”, versuchte ich es noch einmal und legte meine Hand auf ihre Wange. Ihre Augen schnellten hoch und sie sah direkt in meine. “Hol mir bitte einen Verband und die Salbe aus meiner Kommode, oberste Schublade”, bat ich ruhig und sie nickte eilig und lief aus ihrem Zimmer. Diese bitte stellte sich als Fehler heraus, denn ich hatte nicht mehr an den Beobachter gedacht, welcher hier irgendwo im verborgenden gewartet hatte. Sein silbernes Haar ergoss sich neben mir, als er sich zu mir gekniet hatte und mein Bein in die Hand nahm. “Sesshomaru”, flüsterte ich und sah zu, wie er die wunde stelle musterte. “Das sollte sie bis übermorgen beherrschen”, brummte er ruhig und legte seine Hand dann auf die gerötete Haut. ”Au”, zischte ich und schob an seiner Schulter. Ich wollte nicht das er mich berührte. Schon gar nicht wenn Rin jeden Augenblick wieder zurück in den Raum kommen würde und sehen könnte, was genau ich hier im Schloss zu suchen hatte. “Ruhe Miko”, zischte er zurück. Seine Hand leuchtete kurz auf und ich erschrak. Genau das tat sie auch wenn er seine gefährlichen Gifte ausstieß oder mit der Giftpeitsche nach Inuyasha geschlagen hatte. “Was hast du vor?”, fragte ich wimmernd und spürte Hitze an der Stelle wo seine Hand mich berührte. Augenblicklich spürte ich seine Lippen auf meinen und riss die Augen auf. Nur eine Sekunde später löste er sich schon und ebenfalls seine Hand. “Das man dich nur so zum schweigen bringen kann, nervt”, schimpfte er und stand auf. Eilige Schritte waren zu hören und ich sah zu Sesshomaru auf. Dieser sah zum Gang und schritt daraufhin zur Gartentür, öffnete diese und verschwand. Perplex ließ er mich zurück und Rin trat in den Raum, warf sich mir zu Füßen und legte die Sachen neben mir ab. “Hier ist alles Kagome-sama", keuchte sie. Erschlagen von dem Kuss und der warmen Berührung meines Herrn, sah ich auf die Stelle auf der seine Hand gelegen hatte. Ich hielt die Luft an und fasste selbst an die Stelle. “Die Haut ist schon wieder normal. Was ein glück! Es tut mir so leid Kagome-sama!”, plapperte Rin und musterte ebenso die Stelle. Wie hatte er das nur gemacht? Hatte er nun etwa heilende Kräfte? “Was ein glück”, hauchte ich und zog mein Bein an. Vorsichtshalber trug ich die Salbe auf und Rin half mir den Verband anzulegen. Danach schenkte sie mir, mit großem Abstand, erneut Tee ein. “Ich bin schon so aufgeregt. Sicher bin ich deswegen so zittrig”, murmelte Rin und setze die Teekanne ab. “Genau deswegen bin ich hier Rin”, begann ich zu reden und erinnerte mich an den eigentlichen Grund meines Besuchs. “Brauchst du noch etwas? Ich kann dich auch komplett ausstatten lassen Kagome-sama. Das würde mich wirklich freuen”, plapperte sie wieder und ich ergriff ihre Hand. “Rin bitte hör mir zu”, bat ich und sie stockte. Sie bemerkte das es wohl ein ernsteres Thema sein würde. “Ich möchte dich bitten ihn nicht zu heiraten”, trug ich meine bitte vor und sie riss die Augen auf. “W-warum?”, fragte sie stotternd. Ihre Haltung versteifte sich und sie zog ihre Hand aus meiner. “Rin du bist noch so jung und er ist ein Dayokai”, versuchte ich meine Gründe offen zu legen. “Du hast Inuyasha-sama auch geheiratet. Er ist ein Hanyou und sehr stark”, erteilte sie mir das Gegenargument und ich schüttelte den Kopf. “Das ist nicht das selbe. Sesshomaru ist kalt! Er würde dich nie wie seine Frau behandeln. Er heiratet dich nur, damit du nicht fort gehst und jemanden anderes liebst”, versuchte ich es weiter und sie schüttelte immer heftiger den Kopf. “NEIN!”, schrie sie am Ende und stand auf. “Das ist alles Unsinn! Er heiratet mich, weil er mich liebt und beschützen will”, brüllte sie mich in ihrem jugendlichen emotionalen Ausbruch an. Wieder rannen ihr Tränen über die Wangen und ich rutschte auf meinen Beinen herum. “Rin er ist gefährlich! Willst du denn nicht eine wahre und ehrliche Liebe erfahren?”, fragte ich und zeigte ihr das ich nur das Beste für sie wollte. “Du hast keine Ahnung Kagome-sama! Ich liebe Sesshomaru-sama! Er ist derjenige mit dem ich leben will”, erklärte sie weiter und presste ihre Arme vor ihren Körper. “Aber Rin”, bat ich verzweifelt und sie sah mich wütend an. “Hat dich Inuyasha-sama verlassen und deshalb bist du hier?!”, fragte sie und lies mich erstarren. Ich hielt die Luft an. Sie hatte mich mit dem konfrontiert was wirklich geschehen war. Sie konnte es nicht wissen und doch versetzte sie mir einen heftigen Stich in mein Herz. Ich sackte blinzelnd vor Schreck zusammen. Rin wimmerte und weinte, strich sich die Tränen von den Wangen und drehte sich von mir weg. “Bitte geh!”, bat sie dann und ganz automatisch tat ich, wie sie mir befohlen hatte. Mein Hirn sendete die Befehle dafür ganz automatisch und ich schloss die Tür so leise wie möglich hinter mir. Erstarrt tapste ich durch den Gang auf mein Zimmer zu und schob die Tür auf. Ich ging hinein, schloss die Tür und lies mich auf den Hintern sinken. Plötzlich bemerkte ich etwas nasses, welches sich über meine Wange kämpfte und hinabrann. Tränen tropften über mein Kinn und ich schlug die Hände vor das Gesicht. Schluchzend entließ ich meine Treuer. Das es mich so schocken würde, das wissende zu hören, hätte ich nicht gedacht. Aber mein Körper und mein Geist zeigten mir, das ich diese Sache bis hierher verdrängt hatte. Ich trauerte. Trauerte um meine große und verlorene Liebe. Die Jahre voller Freude, die auf mich gewartet hatten. Die Kinder, welche nie entstehen würden und die vielen schönen Erinnerungen mit ihnen. Alles war dahin. Mein Leben ein Scherbenhaufen und nun versuchte ich ein junges Mädchen davon zu überzeugen, das dieser Weg der richtigere war. Richtiger als denjenigen zu heiraten, der ihr wirklich Sicherheit geben konnte. Auch wenn er Schuld daran trug, das mein Leben am Ende war. Er konnte für Rin ein schönes, sicheres und angenehmes Leben ermöglichen. Das erschüttern meines Inneren, lies mich ihn spüren. Ließ mich wissen das sich seine Aura der meinen näherte und als ich die nassen Augen einen Spalt weit öffnete, sah ich seine Schuhe vor mir. Monoton und zäh wendete ich den Kopf nach oben und sah in seine Augen. Er mustere mich schweigend, heilt wieder seine Arme verschränkt und versuchte wohl mein Inneres zu ergründen. Nach einigen Sekunden löste er seine Haltung und reichte mir eine Hand. Schwach und zögerlich nahm ich sie und er zog mich auf die Beine. “Erschüttert dich deine Wahrheit so sehr?”, fragte er und lies von mir ab. Ich konnte seine Worte zwar hören, aber mein Hirn war wie gelähmt. Benommen nickte ich leicht und wieder kullerten die Tränen aus meinen Augen. Dies schien ihn nicht zu gefallen und er trat näher auf mich zu. “Du hast deine Wette verloren”, raunte er und ich kniff die Augen zusammen und umarmte mich selbst. “Bitte”, hauchte ich und wollte einfach nicht darüber reden. Warum musste er mich nun auf diese Sache ansprechen? Ich war gerade doch schon am Boden. Da brauchte er mir nicht noch mit seiner Ich-habe-gewonnen- Tour kommen. “Ich brauche Ruhe”, bat ich und er hob die Augenbraue. “Du trauerst etwas hinterher, was sich nicht mehr ändern lässt”, warf er mir vor und ich öffnete meine Augen. Was das sein Ernst? “Und wer ist schuld daran?”, zischte ich. Meine Kampfeslust war zurück und am Ende interessierte es mich wenig, was er mit mir machen würde. Ich könnte es ja doch nicht verhindern und war ihm ausgeliefert. “Ich lade diese Schuld gerne auf mich”, antwortete er schmierig und ich schnaubte. “Du..”, begann ich und hatte doch keine kraft etwas zu sagen, also sank ich zu Boden und stütze mich auf den Händen auf. Weinend brachen alle Emotionen aus mir heraus und ich bemerkte wie er sich zu mir kniete und mein Kinn in die Hand nahm. Wie schon so oft zwang er mich ihn anzusehen. “Ekel dich an?”, fragte er und beendete meinen Satz. Zitternd bebten meine Lippen aufeinander und aus einem Impuls heraus warf ich mich in seine Arme. Ich hasste ihn mehr als alles andere und doch war er bei mir. Er reizte mich mit seinen Worten und doch spendete er mir als einziger Nähe. Nähe die ich so dringend brauchte. Nachdem Sesshomaru mich in mein Bett brachte und mir seine Art der Nähe gab, seine Wette damit einlöste, ich es sogar genoss, mein Hirn sich dabei abschaltete, sah ich zu wie er seinen Kimono überwarf. “Wieso gehst du immerzu?”, fragte ich benommen und konnte meinen Körper nicht mehr bewegen. Sesshomarus blick huschte zu mir und dann wieder nach vorn. “Ich bleibe nie”, stellte er klar und legte geschickt den Gürtel um seine Hüften um ihn zu verknoten. “Warum?”, fragte ich und er schnaubte einfach und verlies meinen Raum. Kapitel 5: Die Zeremonie ------------------------ Die Zeremonie Es vergingen die Tage bis zur Zeremonie und ich hatte mich bei Rin entschuldigt. Ich hatte eingesehen, das ich nicht in der Lage war, anständige Tipps zu geben. Sesshomaru hatte seine Wette eingelöst und nun würde ich der Zeremonie beiwohnen müssen. Am Morgen fand ich einen Brief neben meiner Schlafstätte. Elegant standen dort die Zeichen und ich las sie. “Ich erwarte deine Anwesenheit”, stand dort. Also eher ein Befehl als eine bitte. Mich fügend stieg ich aus dem Bett und aß das Frühstück welches Ayaka mir gehetzt brachte. Sie entschuldigte sich für ihr schnelles tun, aber die Hime musste zurecht gemacht werden. So viel Trubel, dachte ich und musste kurz an Inuyasha denken. Auch ich hatte einen weißen traditionellen Kimono getragen, während Miroku Inuyasha in ebenso traditionelle Kleidung gezwungen hatte. Er hatte sehr schmuck ausgesehen. Doch das war vorbei, rügte ich meine Gedanken, die sich selbstständig gemacht hatten. Ich entließ Ayaka stumm und nachdem ich fertig gespeist hatte, ging ich ins Bad. Rin musste hier schon durch sein, denn es war niemand mehr anzutreffen. Somit entledigte ich mich meiner Kleidung und sank zuerst mit meinen Beinen, dann mit dem restlichen Körper ins Wasser. Wärmend empfing mich das nass und ich lehnte mich an den Rand der steinernen Wanne an. Mit geschlossenen Augen lauschte ich den leisen Geräuschen, welche den Raum erreichten. Hoffentlich würde dieser Tag schnell vorüber gehen und ich am Ende wieder in meinem Bett liegen. Heute Nacht hatte ich schließlich nichts zu erwarten. In seiner Hochzeitsnacht würde Sesshomaru doch sicher bei seiner jungen und wunderschönen Braut liegen. Auch wenn er mir gesagt hatte, das er sie nicht anrühren wollte. Ich war mir bei ihm nicht sicher. Zu oft hatte er seine Meinungen geändert und am Ende war es ihm sicher egal was sie dabei fühlte, wenn er sie einnahm. Ob mehrere Markierungen möglich waren? Fragte ich mich und dachte an die Bücher und Schriften die ich mit Sango gewälzt hatte. Sango, meine Freundin. Wie es dir wohl ergeht? Fragte ich mich und öffnete die Augen um an die Decke zu starren. Ob es richtig war, das ich auch vor ihnen geflohen war? Ob Inuyasha ihnen gesagt hatte, das er mich gefunden und sich losgesagt hatte? Oder dachten sie ich wäre tot? Hatten meine Spuren bis zur Schlucht nachverfolgt und nicht weitergesucht? Aber Kirara hätte sicher bemerkt das ich nicht hinuntergestürzt war. Doch regen war eine knifflige Sache. Wenn es geregnet hatte und da konnte man sich nicht sicher sein, es war Herbst, dann hätten sich meine Spuren in Luft aufgelöst. Jedoch wollte und konnte ich es ihnen auch nicht übel nehmen, das sie nicht nach mir suchten. Hatte ich die doch selbst darum gebeten es nicht zu tun. Ein Funken Hoffnung setze sich trotzdem in mir fest, das sie heute doch zu Rins Trauung kommen würden und ich sie wiedersehen konnte. War ihre Freundschaft und der Wille mich zu finden so groß, das sie ihren Hass gegenüber Sesshomaru vergessen würden? Ich begann damit mich zu waschen, wusch mein Haar und rieb meine Haut mit Seife ein. Ein schnauben lies mich über die Schulter zu demjenigen sehen, den ich schon längst anhand seiner Aura bemerkt hatte. Doch es machte mir nichts mehr aus, wenn er mich nackt sah. Das hatte er mittlerweile oft und meinen Körper in Besitz genommen. Was kümmerte es mich noch, wenn er mich anstarrte. Also wusch ich mich weiter und lies zu das er sich ebenfalls entkleidete und zu mir ins Wasser stieg. “Bereitest du dich vor?”, rutschte mir die Frage raus und ich bemerkte seine Nähe. Fast berührte er mich und ich rieb mir mit dem Tuch über die Arme. Seine Hand hielt mich auf, entnahm mir das Tuch daraus und mit der anderen Hand berührte er meine Schulter. “Wie du weißt, bade ich täglich”, gab er mir Antwort und legte das triefend nasse Tuch auf meine Schulter, wusch über meinen Nacken und über den Arm hinab. Dabei wanderte seine andere Hand meine Seite hinab, über meinen Bauch und zog meinen Rücken zu sich. Somit lehnte ich an seine Brust und lies zu das er das Tuch auch über meinen Bauch und dann über die Brüste streichen lies. Ich biss mir auf die Lippe, wollte ihm keine Genugtuung geben. Ich konnte nicht sagen, das mir diese Berührungen nicht gefielen, aber da sie unfreiwillig waren, hatten sie einen bitteren Beigeschmack. Als er fertig war, lies er seinen Griff locker und ich sank ins Wasser. Ohne ein Wort miteinander zu wechseln drehte ich mich zu ihm herum und sah in seine goldenen Augen. Auch er hatte sich ins Wasser sinken lassen und legte die Arme über den Rand der Wanne. Sein Haar hatte sich ins Wasser abgesengt und ich beschloss ihn einen Trick zu zeigen. Es dauerte doch sicher ewig bis er die wieder trocken bekam. Ich stand also wieder auf und zog ein Band, welches ich stets am Handgelenk trug ab. Er musterte es kurz, lies mich allerdings machen und so kniete ich mich zwischen seinen Beinen nieder. Meine Hände wanderten über seine Schultern und er beugte sich vor. Sesshomaru war nicht dumm und wusste genau was ich vorhatte. “Findest du es dafür nicht zu spät?”, flüstere er und ich zog die Silbernen Strähnen zusammen, wickelte sie zu einem Knoten und band das lange Band geschickt darum. Er lehnte sich zurück und ich war froh das es hielt. Mit Zopf hatte ich ihn noch nie gesehen und ich musste mir eingestehen, das es ihm stand. Seine breiten Schultern kamen so noch besser zur Geltung und auch das schlanke gerade Gesicht. “Egal”, hauchte ich und stieg dann aus dem Wasser. Ich war schließlich gewaschen und musste auch mich noch trocknen, zurecht machen und kleiden. Sollte der Herr Gemahl sein Bad anständig alleine fortführen. Schließlich begann seine Hochzeit in nur wenigen Stunden. Mit einem Tuch trocknete ich meine erwärmte Haut, stellte fest das die Verbrennung wirklich keine Spuren hinterlassen hatte und zog mich dann an. Zunächst nur den Yukata, denn die edlen Kimonos nahm ich niemals mit hierher. War es doch klamm und feucht hier und ich wollte keinen Schaden machen. Eine Sache die mich das Freudenhaus gelehrt hatte. Zum Schluss ging ich zur Tür, öffnete diese und wollte hinaus. “Ich erwarte dich”, hörte ich noch seine tiefe Stimme und verließ, ohne ein weiteres Wort den Raum. Wie befohlen kam ich in den festlich geschmückten Raum. Wobei es doch recht schlicht gehalten war. Ich bemerkte das es kaum Einladungen gegeben hatte, denn es lagen nur zehn Sitzkissen zurecht. Über einer Seite des Raumes war eine Art Baldachin aufgebaut worden und einige rote Stoffe liefen aus allen Ecken darauf zu, um sich mit dem Baldachin zu verbinden. Rin hatte wirklich einen Kitschigen Geschmack und überall waren Blumen arrangiert. Ich beschloss mich in die hintere Ecke zu setzen, wollte nicht ganz nach vor um genau zu sehen was die beiden da taten. Eigentlich wollte ich gar nicht hier sein und mich lieber in meinen Kissen wälzen und schlafen. Das Bad hatte meine Muskeln wieder erweicht und ich war dem Schlaf zugeneigt. Ob es auffallen würde, das ich nicht anwesend war? Natürlich, dachte ich und rollte mit den Augen. Der Lord würde es sofort bemerken. Außerdem freute sich Rin so sehr darauf das ich ihr die Freude machen wollte und anwesend blieb. Jaken kam in den Raum und hatte einen edlen kleinen Kimono an. Er schnaubte kurz als er mich dort sitzen sah und ich funkelte ihn einfach an. Was müsste ich nur tun, um zu erfahren was er über mich dachte? Sicherlich nichts Gutes und nur verwerfliche Dinge, also war es sicher besser es gar nicht erst zu erfahren. Ayaka kam ebenfalls in den Raum und untersuchte noch einmal alle Dinge. Ebenso mich und kniete sich vor mir nieder. “Bitte Kagome-sama. Setzt euch nach vorn. Der Herr wünscht es so”, bat sie mich und ich bemerkte das sie wohl meinen wirklichen Namen herausgefunden hatte. “Danke Ayaka und verzeih meine Lüge”, bat ich und verneigte mich auch kurz. Sie wank wild mit den Händen und neigte sich dann noch tiefer. Jakens Anwesenheit machte sie wohl nervös, schließlich hatte er das sagen über die Angestellten im Schloss. Sie stand dann auf und verließ den Raum. Ich dagegen stellte mich auf und wechselte den Platz. Saß nun genau in der Mitte der ersten Reihe. Neben mir saß Jaken und hatte die Augen andächtig geschlossen. In seinem Arm wie immer der Kopfstab. Warum er ihn stets bei sich trug? Hier im Schloss war doch keine Gefahr. Vielleicht fühlte er sich damit einfach sicherer? Oder es war Gewohnheit. Die Tür schob sich auf und ich blickte ihr entgegen. Würden meine Freunde doch noch kommen? Meine Hoffnung wurde erhört und ich erblickte Kaede, ebenso wie Sango und Miroku. Eilig stand ich auf und stolperte zu ihnen. “Kagome!”, rief mir Sango entgegen, welche festlich zurecht gemacht war. Ihr Kimono war einer ihrer schönsten und ihr Haar schmückte eine zierliche Haarnadel, welche Miroku ihr einmal schenkte. Miroku sah überrascht zu mir, packte mich aber kurz und wirbelte mich herum bevor Sango mich umarmte. “Oh Kagome! Bin ich froh das es dir gut geht”, japste sie und ich hörte ihr ersticktes weinen. Kaede legte ihre Hand auf meinem Rücken ab und lächelte mir mit ihrem freundlichen kleinen Auge zu. “Ich bin so froh das ihr hier seid”, erwiderte ich und drückte Sango und Kaede an mich. “Wie bist du hier hergekommen? Hat Sesshomaru dich hier her verschleppt?”, wollte Sango gleich wissen und ich hörte schon wie Jaken Luft holte. “Nein ich bin selbst hierher gekommen”, nahm ich ihm den Wind aus den Segeln und hörte sein unverständliches murmeln. “Aber das verstehe ich nicht. Wieso hast du uns diese Briefe geschrieben? Shippo ist seitdem am Boden zerstört und wir haben Inuyasha nicht mehr gesehen”, erklärte Miroku ruhig und ich senkte beschämt den Kopf. “Bitte verzeiht mir das. Aber ich bin immer noch hin und hergerissen. Ich..”, stotterte ich los und suchte selbst nach der Erklärung dafür. “Sicher liegt es an der Abhängigkeit”, warf Kaede ihr Wissen in den ring. Fragend sah ich zu ihr und bekam die nächste Frage gestellt: “Wo ist Inuyasha?” Vorsichtig sah ich zu Miroku auf und antwortete dann: “Ich habe ihn nur einmal gesehen. Dort hat er sich von mir losgesagt und sich verabschiedet.” “Oh Kagome”, seufzte Sango auf und nahm mich noch einmal in den Arm. “Es geht los”, schimpfte Jaken und als ich mich herumdrehte sah ich Sesshomaru. “Wen heiratet Rin eigentlich?”, fragte Sango und wir bewegten und auf die Sitzkissen zu. Ich lies mich wieder neben Jaken nieder, half Kaede dabei sich zu setzen. Sango und Miroku nahmen hinter uns Platz und ich beugte mich zu Sango. “Der Bräutigam ist bereits anwesend”, antwortete ich auf ihre Frage und die Neuankömmlinge verlies ein geschocktes zischen. “Sie heiratet Sesshomaru?”, fragte Kaede und ich nickte. “Sie will es so”, antwortete ich bevor sie den gleichen Fehler begingen wie ich und diese Verbindung in Frage stellten. Sesshomaru hatte sich auf seinen Platz gesetzt und die Arme verschränkt, allerdings lockerer wie sonst. Er trug noch immer den unordentlichen Knoten mit meinem Haarband. Seine Augen waren geschlossen und er sah ganz ruhig aus. Ein feiner, fast schon süßer Klang ertönte, denn jemand hatte eine kleine Glocke geschlagen und die Tür öffnete sich wieder. Eine prächtige Braut stand dort und nachdem beide Schiebetüren weit geöffnet waren, schritt sie auf kleinen Schritten herein. Ich hielt die Luft an, denn Rin war wahrlich die schönste Braut die ich je erblicken durfte. Sie war zart geschminkt und ihre Kleiderwahl war ausgezeichnet gewählt. Sie sah edel und wertvoll, wie ein Schmuckstück aus. Der Schleier bedeckte fast ihr ganzes Gesicht, da er weit über ihren Kopf gezogen worden war. Sesshomaru regte sich nicht einen Millimeter und ich bemerkte wie Jaken neben mir kurz schluchzte. Er schien ergriffen, was verständlich war, denn er hatte viele Jahre mit Rin verbracht. Sicher sah sie auch in ihm eine Art Ersatzvater oder Bezugsperson. Mit Hilfe von Ayaka und einer anderen Dienerin nahm Rin neben Sesshomaru Platz. Vor ihnen war ein kleiner Tisch aufgestellt auf denen gesegnete Speisen standen. Ebenso eine Schale für den Sake, welche auf einer kleinen Erhöhung prangte. Dies würde das Bündnis symbolisch schließen, denn zu dieser Zeit war es unüblich das sich das Paar vor aller Augen küsste. Sesshomaru hatte sich diesen Plan schon gut überlegt. So müsste er seine Ziehtochter nicht einmal unsittlich berühren und hatte sie doch für immer an sich gebunden. Ein hochgewachsener Yokai mit dunklem kurzem Haar kam herein und trug eine ähnliche Robe wie sie Miroku als Priester trug. Er setze sich neben das Brautpaar und schnaubte kurz verächtlich als er uns Gäste, fast allesamt Menschen, erblickte. Er verzog kurz die Nase und sah dann musternd zu Sesshomaru. Dieser öffnete die Augen und diese erstachen mich förmlich. Geschockt verspürte ich wieder das Pochen, heftiger denn je und ich hielt die Luft an. Er hatte seine Verbindung zu mir aufgebaut und ich konnte meinen Blick nicht von ihm wenden. Verstand nicht einmal die Worte die der Yokai neben ihm sprach. Das einzige was ich wahrnahm war, als Sesshomaru die Schale als erstes ergriff und mich weiterhin fixierte, während er den Sake zu sich nahm. Nur einen Schluck aber ich schürzte die Lippen, als würde ich den kräftigen Alkohol selbst konsumieren. Ein schmunzeln schlich sich auf seine Lippen und er wendete endlich den blick ab. Ebenso ich und ich fasste mir an die Brust. Rang kurz nach Atem und lies den Blick schweifen. Niemand der anderen hatte diese Verbindung bemerkt und ich war froh darum. Doch was hatte dieser Blick zu bedeuten? Wieso sah er mich an, wenn er den Sake, das Bündnis seiner Vermählung zu sich nahm? Was wollte er mir damit nur sagen? Kapitel 6: Die Hochzeitsnacht ----------------------------- Kapitel 6 Hochzeitsnacht Immer noch ausgelaugt und geschockt von seinem intensiven Blick und dem Gefühl welches er damit ausgelöst hatte, sah ich zu wie er Rin die Schale an den Mund führte. Mit ihren Fingerspitzen gab sie der Schale zusätzlichen halt und blickte in seine Augen, welche er auf die Schale gerichtet hielt. Ob er diese Zeremonie überhaupt ernst nahm? Sicher nicht. Sie würde ihm nur seine Ziehtochter einbringen und sie an ihn binden, damit sie niemals fort ging und ihre liebe fand. Rin dagegen fiel eine Träne aus dem Auge und sie wand den Kopf demütig auf ihren Schoß. Der Priester sagte noch einige Dinge, von wegen Fruchtbarkeit und Schutz der Braut. Sesshomaru hatte seine Augen wieder geschlossen und wartete geduldig bis der Priester fertig war, bevor er sich erhob und diesen mit dank entließ. Damit war die Zeremonie erledigt und er half Rin auf die Beine. Diese strahlte vor glück und Jaken heulte ganze Bäche neben mir. Auch meine Freunde waren ergriffen, freuten sich für Rin und waren doch unglücklich über den Gatten. Ich für meinen Teil hatte jedenfalls genug gesehen und so verabschiedete ich mich von meinen Freunden und ging hinaus. Sango und die anderen würden sicher über Nacht bleiben und ich würde sie einfach am Abend noch einmal sehen. Sesshomarus direkter Angriff auf mein Inneres hatte mich entkräftet. Mein Herz schlug noch immer bis zum Hals und ich lehnte mich an eine der Holzwände die zu meinem Gemach führten. Das Wetter lies heute alle Funken sprühen und auch wenn es kalt war, so regneten die bunten Blätter vom Himmel, als würden sie der Braut zeigen das die Welt bunt war. Wie hatten wir das nur zulassen können? Doch Rin war so glücklich. Für sie war dies der richtige Weg gewesen und so mussten wir uns zurückziehen. Ich ging in mein Gemach und lies mich einfach in meine Schlafstätte fallen. Stunden später erwachte ich und spürte warmen Atem neben meinem Ohr. Erschrocken riss ich den Kopf hoch und erblickte den frisch vermählten Lord. “Na, wachst du endlich auf?”, flüsterte er mir ins Ohr und ich wollte Abstand zu ihm gewinnen. So drehte ich mich herum und rutschte auf meinem Hintern einige Zentimeter über meine Decke. “Was?”. wollte ich meine Frage formulieren. Doch er durchstach mich wieder mit diesem blick. “Wo warst du?”, wollte er wissen und legte ein Knie auf meiner Decke ab. Kam mir so näher und verlagerte sein Gewicht auf seine Arme, die neben meinen Beinen aufgestellt waren. “Ich war da”, flüsterte ich und fühlte mich wieder wie das Wildtier, welches seinem Jäger entgegenblickte und den Tot bereits erahnte. “Nicht die ganze Zeit”, bemerkte er die Wahrheit und ich nickte vorsichtig. “Ich schlief. Eine schöne Zeremonie und herzlichen Glückwunsch”, antwortete ich ihm und er ergriff meine Schulter um mich ins Bett zu pressen. Er saß nun auf meinen Beinen und beugte sich zu mir herab. Einige strähnen hatten sich aus seinem Knoten gelöst und diese berührten meinen Hals an der Stelle seines Bisses. “Ich hatte dir eine klare Anweisung gegeben”, zischte er und presste seine Lippen auf meine. Ich kniff die Augen zusammen und versuchte ihn von mir weg zu drücken. Doch er packte meine Handgelenke und drückte diese auf das Kissen, welches meinen Kopf stützte. “Du wiedersetzt dich mir”, flüsterte er auf meine Unterlippe und biss hinein. Sofort japste ich auf und spürte die Blitze die er dadurch ausendete. “Nicht”, bat ich und versuchte seinen Blick aufzufangen. “Ich war doch bei der Zeremonie. Bitte nicht heute”, bettelte ich. Seine Lippen zuckten kurz amüsiert und er legte sich auf mir ab. Seine Hand strich mir über die Stirn und er schien zu überlegen was er noch tun sollte. “Ich werde meine Hochzeitsnacht nicht aufgeben”, stellte er klar und ich sah ihn geschockt an. “Du hast doch gesagt du tust Rin nichts an”, nagelte ich ihn auf seiner Aussage fest und er schnaubte amüsiert. Kurz wendete er sogar das Gesicht ab und rang um Haltung. “Ich halte mein Wort. Das weißt du doch”, brummte er und sah dann wieder zu mir. Ich verstand nicht was dieses Spiel sollte, doch es dämmerte mir und ich schwieg einfach. Wollte ihm nicht noch Flausen in den Kopf setzen. Er lehnte seine Nase an meine Wange, sog meinen Geruch ein und wanderte kurz an die Bissstelle. Dort küsste er die vernarbte Haut und lies mich heftig zucken. “Komm zurück zum Fest”, befahl er dann und stand auf. So schnell wie sonst war er verschwunden und lies mich mit wildem Herzschlag zurück. Was sollte ich nun tun? Er hatte mich sozusagen zurückzitiert und wenn ich nicht gehorchte würde es das nur noch schlimmer machen. Er gab seine Hochzeitsnacht nicht auf? Das bedeutete er würde zu mir ins Bett kommen. Mich nehmen anstelle seiner Braut und ich musste gestehen, das es mir recht war. Sollte er das bekommen was er schon gehabt hatte, anstelle von der jungen und zarten Rin. Ich opferte nichts was ich nicht schon geopfert hatte. Sie würde das nicht verkraften. Oder wäre es umgekehrt? Ich nahm ihr ihren Gatten. Entzog ihr die Gefälligkeiten die er ihr eigentlich zukommen lassen müsste. War es das nicht was Rin wollte? Seine Nähe, seine Liebe und sein ganzes sein? Am Ende meiner wirren Gedanken stand ich auf und ging zu dem Zermoniesaal. Sango und Miroku saßen dort. Ebenso Kaede welche sich mit den beiden unterhielt. Rin strahlte noch immer und brachte unseren Freunden Gebäck und nahm neben ihnen Platz. “Wo warst du denn?”, fragte Sango sogleich und zog mich neben sich auf eines der Kissen. “Entschuldige aber ich war so müde”, versuchte ich mich zu entschuldigen und sie zog die Augenbrauen Kraus. “Ist alles in Ordnung?”, fragte sie mit einem bestimmten Unterton, welcher auch Miroku nicht fernblieb und ich nickte sofort. Es mussten ja nicht noch Kaede und Rin wind davon bekommen, weswegen Sesshomaru mich bei sich wohnen lies. “Ja mir geht es gut”, antwortete ich und gemeinsam teilten wir einige Gespräche bis spät in die Nacht. Am Ende blieben Sango und ich auf der Terrasse des Gartens sitzen. “Sag mir die Wahrheit Kagome. Benutzt er dich?”, wollte Sango wissen. Es war die erste Frage die sie stellte, denn Miroku war vor einigen Minuten gegangen. “Sango bitte. Es geht mir wirklich gut”, antwortete ich und sie schnaubte. “Du lügst dich doch selbst an. Das kann nicht das sein, was du willst Kagome. Inuyasha ist deine liebe”, redete sie auf mich ein und ich sah zu dem Sichelmond auf, welcher am Himmel prangte. Kurz schloss ich die Augen und sah dann zu meiner Freundin. “Ja und das wird er für immer bleiben. Aber ich kann nicht zurück zu euch. Nicht zurück nach Musashi oder in meine Zeit. Alles würde mich an ihn erinnern”, versuchte ich meine Gefühle offen zu legen und lehnte mich auf meine Arme, welche ich hinter mich gestemmt hatte. Sangos Blick quälte mich zwar, aber ich würde nicht nachgeben. Ich würde nicht zurück in meine Hütte ziehen, welche Inuyasha für unser gemeinsames Leben baute. Nicht zurück in das Dorf in dem alle mich als Heldin und unschuldige Miko ansahen. Allein das Wort Miko hatte sich für mich gewandelt. Nur einer nannte mich hier so und damit war dieser Titel etwas Schmutziges geworden. Miko war meine neue Huren-identität geworden. Schon komisch, wenn ich mich an Riris Worte erinnerte. Sie hatte mir den Tipp damals gegeben und aus Kagome war zunächst Yoko und nun Miko geworden. “Aber bitte bedenke das du immer zu uns zurückkehren kannst. Egal was passiert Kagome”, bat Sango und ich lächelte ihr zu. “Das rechne ich dir hoch an Sango. Ich danke euch das ich euch heute sehen durfte”, sagte ich und lehnte mich für eine Umarmung zu ihr. Sie drückte mich schützend an sich und ich schloss die Augen. Sango war und würde immer meine engste Freundin bleiben. Vielleicht würde Sesshomaru mir einmal erlauben sie öfter hier her einzuladen, damit ich ihre Kinder wenigstens teilweise aufwachsen sehen würde und die Verbindung zu dieser besonderen Frau nicht verlieren würde. “Miko”, sprach es hinter uns und ich sah in den dunklen Raum hinter mir. Nur sein leuchtendes Gold stach mir entgegen und ich wusste was er wollte. Entschuldigend sah ich zu Sango und drückte sie noch einmal an mich. “Schlaf gut Sango”, flüsterte ich ihr zu und fügte einen bestimmten Satz hinzu: “Mach dir bitte keine Sorgen mehr um mich.” Sie löste sich von mir und ich zerbarst fast vor Scham. Sie wusste genau was nun passieren würde und ich bat sie darum es einfach hinzunehmen. Sango musst es unendlich schmerzen und sicher hatte sie einige Dinge um Sesshomaru zu quälen, aber ich sendete ihr einen Blick. Es war okay. Ich hatte mich einfach damit abgefunden. Somit verlies ich meine Freundin und trat in den dunklen Raum. Sesshomaru wendete sich ab und ging mir voraus. In seinem Gemach angekommen schloss er hinter mir die Tür. “Knie dich auf die Schlafstätte”, befahl er und entzündete eine Kerze. Schweigend tat ich was er sagte. Als ich saß sprach er wieder zu mir: “schließe die Augen.” Also tat ich auch dies und schloss wie die anfänglichen Male demütig meine Augen. Nahm die Haltung der Gespielin ein und wartete darauf, was er tun würde. Nur wage nahm ich wahr das er das Licht, nahe der Schlafstätte abstellte. Dann das er etwas auf meinen Kopf legte und dann mein Kinn anhob. Sein Körper kniete sich vor mir nieder und ich spürte seine Nähe. Meine Haut prickelte und auf irritierende weise verlangte sie nach seinen Berührungen. “Sieh mich an”, befahl er weiter und ich öffnete langsam meine Augen. Sein blick erfasste meinen, das Pochen erfasste mein Herz und sendete mit jedem Schlag die Anziehungskraft durch meinen Körper. Ich erhaschte einen weißen zarten Stoff und bemerkte einen Schleier auf meinem Kopf. “Warum?”, hauchte ich leise und er schmunzelte kurz. “Hochzeitsnacht”, antwortete er mit einem raunen und kam meinen Lippen näher. Er berührte sie und mein Herz setzte kurz aus. Stromschläge schossen durch meinen Körper genau in das Zentrum meiner nerven. Er verlagerte sein Gewicht zu mir, nahm meinen Kopf in seine Hände und presste seinen Mund auf meinen. Ich wusste nicht warum aber es fühlte sich so sehnsüchtig an, das ich dachte ein anderer würde mich küssen. Seine Zunge drängte sich an meine Lippen und ich ließ ihn ein. Wie so viele Male entstand ein Kampf und ich unterlag ihm. Aber die Gegenwehr schien genau das zu sein, was er wollte. Er wollte den Protest, die Rüge, den Aufstand. Genau das machte Sesshomaru an. Deshalb war es mir unverständlich warum er nun so ruhig, fast schon zahm war. Aber ich rechnete mit härterem und schlang meine Arme um seinen Hals. Genau in diesem Moment warf er mich nach hinten, löste meine Arme von sich und drückte sie mit seinen Händen neben mich ins Bett. “Denk bloß nicht ich würde sanft werden, nur, weil deine Freunde im Hause sind”, drohte er. Er schien bemerkt zu haben das er bis jetzt harmlos gehandelt hatte. Hoffend das es so bleiben würde lies ich meinen wiederstand fallen. Sollte er sich holen was er wollte. Allerdings war dies nicht was Sesshomaru wollte und er ging in den Angriff über. Mit leuchtenden Fingerspitzen glitt er über meine Handinnenfläche hinab, über mein Handgelenk, meinen Unterarm. Zerriss dabei jeden Zentimeter Stoff der sich auf seinem Weg befand und lies mich vor Schreck aufatmen. “Der Stoff”, hauchte ich zwischen seinen Lippen und spürte seine Zähne in meine Unterlippe beißen. “Ich kann dir Tonnen davon geben”, raunte er und zog mit seiner Zunge einen weg über meine Wange hinüber zu meinem Ohr, an dem er ebenfalls einen biss zurück lies. Seine Finger glitten weiter über meinen Oberarm, wanderten schräg hinauf und über meine Schulter hinab zu meinem Schlüsselbein. Er setze sich etwas auf, griff in den Stoff und riss ihn auf. Wieder holte ich erschrocken Luft. Die Kälte des Raumes erfasste meine Nackte Haut. Wieder leuchteten seine Krallen und er zog von meinem Bauchnabel aufwärts eine Linie. Durchschnitt die Bänder welche meine Brüste fixierte und lies diese mit seinem Gift schmelzen. Bei diesem ganzen Akt war ich wirklich erstaunt wie gezielt er seine Kräfte einsetzen konnte und wie sie mich nicht verletzten. Für Sesshomaru schien es Amüsant und gleichzeitig erregend zu sein, meine Erwartungen im Stich zu lassen. Unterbewusst rechnete ich damit, das er mich verletzten, mich bestrafen würde dafür das ich mich vom Fest davon gestohlen hatte. Doch dies schien nicht der Fall zu sein. Bis jetzt. Er beugte sich zu meinen Brüsten, lies seine Krallen darüberfahren und meinen Körper beben. Ich unterdrückte das Stöhnen, denn er hatte mich immerzu daran erinnert. “Schrei kleine Miko”, raunte er diesmal und ich öffnete geschockt die Augen. “Wa..”, entkam es mir noch bevor ich spürte wie er an meine Brustwarze saugte. So fest da sich das Stöhnen nicht unterdrücken konnte. Kurzerhand presste ich meine Hand auf die Lippen, wollte es damit ersticken. Aber Sesshomaru hatte andere Pläne. Er biss in meine empfindliche Haut, lies mich wimmern und packte dann wieder meine Hände. Er fixierte sie, mit einer der seinen über meinem Kopf. Griff mit der anderen an seinen Haarknoten und ich erstarrte. Er zog mein Haarband heraus, lies es kurz über meinen nackten Körper wandern, während seine langen silbernen Strähnen folgten und legte es dann um meine Handgelenke. Ich hatte ihm meine Fesseln selbst zur Verfügung gestellt und das lies meinen Körper erzittern. Ich war so Dumm! Er fesselte meine Handgelenke aneinander und nahm mir so die Möglichkeit viele meiner Schreie abzuschirmen. “Die Arme bleiben oben”, befahl er und wendete sich wieder meinen entblößten Brüsten zu. Er umfasste eine und leckte mit der Zunge die Spitze der anderen. Keuchend bog ich den Rücken durch, spürte die Empfindungen in meiner Körpermitte und wie sie immer mehr nach ihm verlangten. Sesshomaru wusste mittlerweile ganz genau was er tun musste, um das maximum aus mir herauszuholen. Somit biss er mich wieder in die Brustwarze und ich schrie auf. Leise zwar, aber es kam mir vor, als würde es alle Welt hören. Vor allem meine Freunde, welche sicher ruhelos in ihren Betten lagen, weil sie wussten was Sesshomaru mit mir tun würde. Seine Hand wanderte unterdessen weiter hinab, zerschnitt auch dort meinen Gürtel, meinen Kimono und legte so meine Haut frei. Vom Knie aufwärts ließ er seine Kralle über meine Haut fahren. Zunächst innen und wechselte kurz vor meinem Zentrum auf die Außenseite. Kitzelte mein Becken und schob seine Hand unter mein Hinterteil. Dort packte er zu, lies mich aufquietschen und ich presste mein Becken nach oben. Er schob sein Bein unter meines und winkelte meines über seine Hüfte an. Das gleiche tat er mit dem anderen und ich spürte seine Mitte an der meinen. Fühlte was sich dort verbarg. Seine Krallen glitten hauchzart über meine Waden, kratzen mich dort und ich schrie wieder auf. Ich spürte den Schmerz kaum, aber merkte was er da tat. Er hinterließ feine Spuren. Keine Verletzungen die gefährlich waren, aber Hinweise für alle anderen. „Nein bitte“, bettelte ich und sah zu ihm hinab. Wieder bekam ich als Antwort einen Biss, diesmal in meine andere Brust und wimmerte auf. „Jeder soll sehen das du mein bist“, brummte er tief, leckte über die Wunden. „Aber sie wissen es alle“, jammerte ich und senkte meine Arme. Mit einem griff presste er sie wieder nach oben, kam meinem Gesicht näher und fixierte meinen Blick. „Alle sollen es sehen, es riechen und es wissen. Du bist mein. Mein Eigentum, meine Gefährtin und das solange bis du stirbst“, wies er mich schimpfend an und ich guckte bei jedem seiner Worte zusammen. Tränen schossen hoch und ich wollte mich abwenden. Wollte weg von ihm und als er mich küsste biss ich ihm in die Zunge. Er knurrte und presste sich an mich. Ich spürte seine härte an mir und wie er sich langsam an mir rieb. Immer wieder versuchte ich ihn zu beißen, doch das machte ihn nur noch wilder. Seine Hände rissen den letzten Stoff von meinem Körper und seinen Yukata auf. Mit wenigen griffen hatte er sich von seiner Unterwäsche befreit und zog mein Bein eng seinen Körper. „Nun Schrei weiter für mich kleine Miko. Lass es das ganze Schloss wissen“, knurrte er mir zu und stieß in mich hinein. Auch wenn ich es versuchte, so konnte ich es nicht zurückhalten. Er nahm mich so heftig und schnell das ich immerzu schrie. Ich kam schnell und ihm war es fast gänzlich egal. Nur sein heftiges zischen war zu hören und er wechselte die Position. Nahm mich nun in seiner lieblingshaltung, wie ein Hund und hielt mein Becken aufrecht. Einen Vorteil hatte diese und ich konnte in die großen weichen Kissen schreien. Erstickte meine Lust darin. Trotz seiner Härte und die Art wie er meinen Geist drangsalierte, mit seinen Taten und Worten, so genoss ich es. Auch die letzten Male war mir immer wieder aufgefallen das ich mich ihm nicht mehr entzog, ich presste mich an ihn, genoss es immer mehr und wollte sogar das er es tat. Irgendwas in mir leitete meine Lust an ihm, mein Verlangen nach seiner unliebevollen Behandlung. Ich musste verrückt sein und um dem ganzen einen drauf zu setzen kam ich seinen Bewegungen nun entgegen. Widersetze mich meinen Vorgaben, ihn über mich herziehen zu lassen. Was wäre, wenn ich den Spies umdrehte? „Mehr“, keuchte ich und ich spürte wie sein Griff in meine Haut stärker wurde. Ob er nun schmunzelte konnte ich nicht erkennen, aber ich spürte wie er langsamer würde, sich nun langsamer bewegte und fast qualvolle Empfindungen hervorriefen. Ich hatte ihn durchschaut, ihn aus der Reserve gelockt und nun tanzte er nach meiner Pfeife. Dachte ich, denn dies war nur eine Ablenkung. Er wollte mich testen und wurde wieder schneller, schlug seine Krallen in meine Haut und nur einige Stöße später kam er. Das knurrten welches er Ausstiegs war so laut das es den Raum erschütterte. Ich spürte wie er mich ausfüllte und es meine Beine hinablief. Keuchend drückte ich meinen Kopf ins Kissen und schloss erschöpft die Augen. Kapitel 7: Verwirrtheit (Sesshomaru) ------------------------------------ Verwirrtheit Die Miko hatte eine neue Angewohnheit entwickelt und ich wusste nicht, ob ich dies gutheißen oder verurteilen sollte. Aber es war auf eine bestimmte Art interessant. Sie hörte meine Befehle, sagte sie würde sie befolgen und wiedersetze sich trotzdem. Zweimal zwang ich sie zur Anwesenheit und trotzdem holte ich sie am heiligsten Tag aus ihrer Schlafstätte. Die Zeremonie hatte mich überraschenderweise nicht so gelangweilt wie angenommen. Ich erlaubte mir den Spaß und sah die Miko beim Bündnis an. Trank meinen Schluck Sake in ihren Augen und bemerkte, wie sich ihre Lippen dabei bewegten. Ob ich ihr mal etwas von dem Sake zukommen lassen sollte? Dachte ich in dem Moment und wendete mich dann meiner jungen Braut zu. Rin war wahrlich eine hübsche Frau und Braut. Ich war stolz auf ihre Arbeit, welche sie aufgebracht hatte um diese Zeremonie zu arrangieren. Nachdem die Feier begonnen hatte, schlich ich mich hinaus. Es war ohnehin nie geplant das so etwas stattfand und wären ihre Freunde nicht gekommen, so hätte Rin ihren Nachmittag wie gewohnt verbracht. Jedoch musste ich nach kurzer Zeit bemerken das die Miko nicht mehr im Zeremoniesaal war. Sie wiedersetze sich meiner klaren Anweisung und ich fand sie in ihrem Gemach. Ruhig schlief sie dort, ihre Brust hob und senkte sich regelmäßig. Mein Inneres jaulte kurz auf, zeigte mir die Anwesenheit meines Biestes, damit ich es wieder unterdrücken konnte. Dieses Biest hatte mir die letzten Tage immer wieder Gedanken beschert die ich nicht wollte. Es wollte das ich zur Miko ging und sie an mich zog, ihr zeigte das ich sie mehr wollte als nur fürs Bett. Bis jetzt konnte ich es immer wieder unterdrücken, erlaubte mir Scherze mit der Miko und wettete sogar mit ihr. Als sie zum Gespräch bei Rin gewesen war hatte ich allerdings das erste Mal die Kontrolle über das Biest verloren. Es lies mich schneller handeln als ich wollte und nachdem Rin den Raum verlassen hatte, um Wundmaterial zu holen, konnte ich nicht anders als die Verbrennung, welche meine zukünftige Braut meiner Mätresse zugefügt hatte, zu betrachten. Ihr Oberschenkel war stark gerötet und es bildeten sich winzige kleine Bläschen. Der Tee muss noch fast kochend gewesen sein und ich würde Ayaka dafür rügen lassen. Auch wenn mir die Gesundheit der Miko eigentlich nicht am Herzen lag, so drängte mein Biest mich dazu ihr zu helfen. Ich konnte nicht heilen und kannte mich nur mäßig mit Medizin aus. Doch das Biest gab mir vor was ich tun sollte. Da mein Youki durch ihren Körper floss würde dies zusammen mit meiner Berührung helfen, sagte es. Also legte ich meine Hand auf, aktivierte meine sonst tödlichen Gifte und spürte das prickeln in meiner Handfläche. Sie jammerte und zischte, versuchte sich wieder zu wehren, obwohl ich ihr hier half. Warum auch immer. Mit einem Kuss brachte ich sie endlich wieder zum Schweigen und betrachtete die Wunde. Sie war fort. Fragend verlies ich den Raum und dachte darüber nach. „Sie ist unser. Die Gefährtin unseres Lebens“ grollte das Biest in meinem Inneren. Es hatte eine unheimlichen klang wie es das sagte, doch die Bedeutung machte mir mehr zu schaffen. Ich gewann meine Wette und lächelte erfolgreich. Die Miko jedoch brach zusammen und auch in mir regte sich etwas. Wieder drängte das Biest mich dazu, zu ihr zu gehen. Sie sah fürchterlich aus, zerbarst an ihren Gefühlen und versank in Tränen. Nicht das mir dieser Anblick etwas ausmachte, aber ich konnte sie auch nicht allein lassen. Das Biest versagte die Funktion meines Körpers. Sie gab sich mir hin. Ich spürte ihre Trauer in jeder Berührung, bemerkte den verloren gegangenen wiederstand und wie es mir guttat, sie so zu erleben. Zu erleben das sie es wollte. Die Tage bis zur Vermählung quälte mich das Biest immerzu und am Ende des Tages konnte ich nicht mehr nachgeben, ging zu ihr und nahm sie. Auch wenn ich an meinem Verhalten zu ihr nichts änderte. Sie sollte nicht bemerken, das sie mein Innerstes verrückt werden ließ. Meine Gedanken kreisten unentwegt um sie. Meine Hochzeitsnacht begann damit, das ich Rin in ihr Gemach brachte. Schüchtern setze sie sich auf ihr Bett und entließ dann meine Hand. Ich trat zu ihr, befreite sie vom Schleier und sah auf sie herab. Ein kurzes Lächeln Schlich sich auf meine Lippen und lies auch sie Lächeln. Doch ich würde sie nicht anrühren, freute mich auf jemanden anderes und so gab ich ihr einen kurzen Kuss auf die Stirn und verließ ihren Raum. Ihr seufzten hörte ich noch als die Tür bereits geschlossen war, aber nichts konnte meinen Entschluss ändern. Auf meinem Weg durch die Gänge traf ich auf den Mönch, welche mich böse anfunkelte. Schweigend wollte ich einfach meinen Weg fortsetzen, die kleine Miko holen und endlich meine Hochzeitsnacht vollziehen. Doch der Mönch konnte seinen Mund einfach nicht halten. „Sie wird euch das niemals verzeihen und ihr werdet niemals ihr ganzes Herz berühren“, sprach er und ich hielt kurz inne. Mein Biest rebellierte auf der Stelle und ich bemerkte das schleichende ausbrechen. Es war wütend und tobte, wollte den Mönch für diese These töten. Warum wühlte es sich nur so auf, wenn er dies sagte? Ich wollte ihr Herz nicht, keine Gefühle. Ohne ein Wort ging ich weiter und schmiedete einen Plan, um meine Gäste wissen zu lassen, wie sehr die Miko es genoss. Jedoch stellte sich das Biest während des Akts gegen mich. Es behandelte sie zarter und verhinderte das ich meinen eigentlichen Plan umsetzen konnte. Ich wollte ihr eigentlich Mahle versetzen, damit ihre Freundin beim Baden erkannte, was ich ihr antat. Doch das Biest erinnerte mich an den Schutz den ich ihr mit der Markierung geboten hatte. Ich konnte dieses Weib nicht verletzten und da offenbarte sich mir das wichtigste und fatalste in meinem eigentlichen Plan. Töten konnte ich sie nicht. Wahrlich würde ich ihr ganzes Leben bei ihr bleiben, um sie zu schützen und in diesem Moment verfluchte ich mich dafür, meinen Plan nicht genau durchdacht und zu impulsiv gehandelt zu haben. Diese Markierung wurde zu einer Falle. Natürlich hatte ich ihr Leben verdorben, sie gebrochen und mir gefügig gemacht. Aber auch meine Existenz war an sie gebunden. Nachdem die Morgenstunden bereits anbrachen und die Miko vor Erschöpfung fast zusammenbrach, verließ ich sie. Kurz fiel mir eine Frage ein, die sie mir vor einigen Tagen gestellt hatte. Warum ich nicht bei ihr blieb. Die Antwort war mir in diesem Moment mehr wie offensichtlich. Ich musste diesen Markierungen nachgehen, musste mich genauer erkundigen. In meinem Gemach setzte ich mich in die gewohnte Ecke, orderte mir Sake und trank diesen in langsamen schlucken. „Erklär es mir“, flüsterte ich in den langsam erwachenden Raum. Die Morgendämmerung kroch langsam über die Mauer und lies den Raum heller und heller werden. Bald wäre das Schloss wieder in Aufruhr und sicher würden die Freunde der Miko sie befragen. Deswegen musste ich dieser Sache auf den Grund gehen. Mein Biest brummte in meinem Kopf, antwortete jedoch: „die Markierung bindet euch aneinander und du musst dieses Weib beschützen.“ Augenrollen quittierte ich was ich schon wusste und hörte die Rüge des Biestes. „Warum lässt du mich so erweichen?“, wollte ich wissen und schob ihm die Schuld in die Schuhe. Schnaubend knurrte es. „Du hast uns diese Sache doch eingebrockt. Ich schütze unsere Gefährtin nur bevor du sie noch zu Tode quälst“, erklärte es, brachte nun mich zum schnauben. „Gefährtin“, spuckte ich das Wort vor mir auf den Boden und lies ihr Gesicht in meinem Geiste aufleuchten. Mein Herz schlug beruhigter und so ließ ich es zu. Sie hatte sich in meinem Kopf eingenistet und erfasste langsam von meinem restlichen Körper Besitz. Ich beschloss mich auf die bevorstehende Reise vorzubereiten. In einem Raum, der für meine Arbeit als Taisho gedacht war, las ich mir erneut das Gesuch des Dorfes durch. Seufzend warf es vor mir auf den Tisch und bemerkte eine komische Stimmung. Auch wenn dieser Raum einige Gänge weit von ihrem Gemach entfernt lag, so konnte ich ihre Aura noch immer spüren. Ihr Schlaf hatte geendet und die Ruhe ihrer Aura vermengte sich mit Aufregung. Schmunzelnd überlegte ich woran das liegen könnte. War ihre Freundin etwa zu ihr gekommen und redete auf sie ein? Wollte das sie mit ihr floh? Weg von diesem Schloss? Weg von mir? Darum hatte sie sie schon am Abend gebeten und die Miko hatte abgelehnt, zurück in dieses Menschendorf zu gehen. Richtig so. „Bei uns ist ihr Platz“, pflichtete das Biest bei und ich unterdrückte es wieder. Es nervte! Jedoch beobachtete ich die Aura der Miko, welche immer aufgewühlter und wilder wurde und da passierte etwas, womit ich nicht rechnete. Sie bewegte sich zum Haupttor. Zunächst dachte ich an einen Abschied ihrer Freunde, doch sie ging mit Ihnen und ich wurde ungeduldig. Was hatte das zu bedeuten? „Geh ihr nach“, brummte mein Inneres und ich schnaubte genervt. Hatte ich nicht besseres zu tun als hier einem kleinen Menschlein hinter her zu laufen? Trotz meines Unwohlseins ging ich los, verfolgte ihre Aura und bemerkte, das sie nicht sehr weit vom Tor entfernt war. Geräuschlos sprang ich auf die Bäume und hielt mich hinter einem Stamm versteckt, schloss meine Augen und unterdrückte meine Aura wie damals als ich sie in dem Freudenaus fand. Ich lies mein Gehör schweifen und lauschte ihrem heftigen Atem, analysierte woran dieser liegen könnte und bemerkte den Grund. Sie stritt mit ihren Freunden, hatte ihnen wohl gerade ordentlich die Meinung gesagt und war deswegen außer Atem. Leider hatte ich verpasst welche Worte sie gesprochen hatte, aber das war nicht von Belang. „Aber Kagome das kann nicht dein Leben sein“, bat die alte Miko. Die Jägerin redete ähnliches auf sie ein und der Mönch verachtete meine Taten. Schnaubend lehnte ich meinen Kopf an den Baumstamm, rechnete damit das die Miko sich erweichen lies und das ich sie dann zurück holen würde. Zu gegebener Zeit. Wenn sich ihr Körper nach mir verzehrte, weil sie einsam und verlassen war. „Oder du dich nicht mehr zuhalten kannst“, ärgerte mich das Biest. Ich würde es töten, wäre es nicht ein Teil meines Seins. Doch unterdrücken ließ es sich wieder sehr gut und ich schob es in den kleinsten und entferntesten Winkel meines Geistes zurück. Ich lauschte wieder dem Geschehen und die Miko überraschte mich. „Ich werde hier bleiben“, sagte sie eisern und ihre Freunde konnten sie nicht verstehen. Sie erklärte es mit den Gefühlen die sie für den Hanyou hegte und das sie diese vergessen musste. Am Ende verabschiedeten sich die Gäste mit traurigen Auren und zogen von dannen. Die Miko kam an dem Baum vorbei auf dem ich stand und ich blickte auf ihren schwarzen Haarschopf, welchen sie zu einem Zopf gesteckt hatte. Ebenso einen wie den, den sie mir gefertigt hatte, als wir zuletzt badeten. Ich beschloss unerkannt ins Schloss zu gehen und zitierte Jaken zu mir. Er sollte alles für die Abreise vorbereiten. Der Entschluss der Miko, lies mich diesmal entspannter von hier fort gehen. Ich hatte es nicht bemerkt, aber unbewusst hatte ich gedacht sie wäre nicht mehr hier, wenn ich einmal das Schloss verlassen würde. Das sie flüchtete und ich sie finden musste. Jedoch konnte sie ja nirgends hin. Die Miko war immerzu undurchschaubar und auch wenn ihr Geist gebrochen war, war sie eine Kämpferin, gab mir Kontra und Gegenwehr. Zeigte mir ihre Grenzen auf die ich gerne überschritt und ihr damit zeigte das sie es aushielt. Sie war stark und nahm es mit einem Dayokai, mit ihrem Herrn auf. Nachdem Jaken davon gerannt war, ging ich zu ihrem Gemach. Wieder lag sie in ihrem Bett und als ich klopfte regte sich ihr Körper immer noch nicht. Leise Schritt ich hinein, musterte ihre Erscheinung. Ihre Kurven ließen die Decke in kleinen Falten über ihren Körper wandern und ich setze mich neben sie. Ihre Schlaffestigkeit war eine Wonne. Wie so oft, als ich des Nachts neben ihr saß und sie beobachtet hatte. Sie bemerkte mich nur wenige Male. Nur dann, wenn ihr Schlaf ohnehin zu Ende gegangen war. Doch dieses Mal schlief sie fest und ich berührte ihre Wange, strich sie der Länge nach unten ab und lies meine Krallen langsam über ihre Haut wandern. Ihre Mimik zuckte kurz und sie bewegte den Kopf um den Berührungen etwas zu entkommen. Ihr Traum muss schön sein, denn ihre Mundwinkel zuckten kurz. An ihrer Halsbeuge angelangt, schob ich den Kragen ihrer Kleidung ein Stück zur Seite und erstarrte. Meine Bisswunde, welche bis jetzt nur durch kleine Narben meiner Zahnreihen sichtbar gewesen war, hatte eine rötliche Farbe angenommen. Kleine rote Bissstellen zeigten sich dort auf und ich wand meine Augen zu ihren. Ihre langen dichten Wimpern lagen auf ihren Wangen auf. Was hatte diese Veränderung zu bedeuten? Kapitel 8: Entscheidung ----------------------- Kapitel 8 Entscheidung Als ich am Morgen nach der Vermählung aufwachte schmerzten meine Glieder, aber eine unglaubliche Befriedigung hatte sich in meinem Inneren ausgebreitet und lies dies die Anstrengungen vorerst vergessen. Leider hatte sich auch ein anderes Gefühl dazu gemischt. Reue und Scham paarten sich in meinem Geist. Ich hatte Rin betrogen. Sie um ihre Hochzeitsnacht gebracht und ihr damit sicher die Hoffnung auf ihre große Liebe genommen. Wie sollte ich ihr nur noch unter die Augen treten? Diese Frage verfolgte mich, als ich mich mit steifen Gliedern aus dem Bett erhob, welches komplett durcheinander war. Kein Kissen, Laken oder Decke lag noch an seinem Platz. Sesshomaru hatte wie immer gute Arbeit geleistet und ich würde Ayaka fragen ob sie mir half es frisch zu machen. Im Spiegel betrachtete ich meine Erscheinung und fuhr meine einzelnen Körperteile nach. Angeekelt beschloss ich ein Bad zu nehmen, denn meine Beine waren nicht nur voller spuren unseres Aktes, nein, auch würde es mich wieder erfrischen. Hoffentlich war er nicht auch noch zugegen und ich könnte mir ein paar Minuten in Ruhe gönnen. Mit gerichteter Kleidung schlich ich aus meinem Raum und huschte in das große Bad. Ich hatte Glück und traf niemanden an. Schnell entkleidete ich mich, sank ins Wasser und wusch mich gründlich. Sesshomarus Aura war nirgends zu spüren und so stieg ich am Ende erfrischt aus dem Wasser, trocknete mich und schlüpfte in meine Unterbekleidung. In meinem Gemach bemerkte ich das mein Bett bereits gemacht war. Alles war ordentlich und Kleidung lag ebenso bereit. Diese zog ich an und fand einen Zettel daneben. Er war von Sango und sie bat mich zusammen mit den anderen zu Frühstücken. Heftig schluckte ich. Sie würden ihren Mund sicher nicht halten können und die Gedanken in mir aufwühlen. Andererseits wusste ich nicht wann ich sie danach noch einmal sehen würde. Wie lange Sesshomaru mich hier noch festhalten würde. Dabei kam mir eine Frage auf. War ich überhaupt gefangen? Schließlich war ich freiwillig zu ihm zurückgekommen und außer den paar Regeln die ich zu befolgen hatte, hatte er niemals gesagt das ich diesen Ort nicht verlassen dürfte. Hoffnung auf ein halbwegs eigenmächtiges Leben breitete sich in mir aus und ich ging zum Frühstück. Sango, Miroku, Kaede und die junge Braut saßen in einem Kreis an dem noch ein Platz frei war und als ich die Tür leise schloss erblickten sie mich freudig. “Kagome! Komm zu uns”, rief Rin. Es war mir unendlich unangenehm das sie mich so freudig einlud. Ihr Mann betrog sie mit mir und dass in der ersten Nacht ihrer Ehe. Wie tief konnte ich hier noch sinken? Trotzdem kam ich ihrer bitte nach und setze mich in die Runde. “Guten Morgen ihr lieben”, begrüßte ich sie und spürte bereits die Musterung von Sango und auch Miroku schien mich abzusuchen. “Alles in Ordnung? Konntet ihr gut schlafen?”, versuchte ich das Thema umzulenken und Smalltalk zu führen. Rin kicherte und hielt ihre zarten Finger vor ihre Lippen. “Sie haben die ganze Nacht kein Auge zu getan, haben sie gesagt”, kicherte sie und ich schluckte. Rin dachte sicher an etwas was zwischen den beiden gelaufen war und nicht daran das sie schlaflos waren, weil etwas zwischen dem Lord und mir lief. “Achso?”, fragte ich Scheinheilig und Sangos Blick durchbohrte mich. Doch sie ging nicht auf ihre Gedanken ein und versuchte das Gespräch in seiner Harmlosigkeit zu erhalten. “Was soll ich machen, wenn meine Kinder so weit weg sind kann ich nicht richtig schlafen. Ob Shippo wohl mit den dreien zurechtkommt?”, fragte sie Miroku und Kaede antwortete: “Er hat doch seine Tricks. Die kleinen lieben ihn abgöttisch. Mach dir da keine Gedanken.” Sango seufzte und gemeinsam aßen wir die herrlichen Speisen, die uns gereicht wurden. Nach dem Frühstück verabschiedete sich Rin mit der Aussage das sie sich auch noch etwas erholen wollte. Ob sie dachte das wir ihr glaubten, das Sesshomaru mit ihr das Bett geteilt hatte? Sango und Miroku dagegen ließen mich nicht mehr gehen. Auf der Terrasse des Gartens sprachen sie mich direkt darauf an. “Kagome bitte sag mir das es dir gut geht!”, bat meine Freundin und ich wechselte von ihren braunen Augen zu Mirokus blauen. Er sah mich ernst und besorgt an, fand wohl keine richtigen Worte. “Ja es geht mir gut. Ich habe mich daran gewöhnt und gewinne langsam etwas Gewalt über ihn”, versicherte ich und Sango ergriff meine Hand, hielt sie sehr fest und zog meinen Blick zu ihrem. “Bitte komm mit uns”, bat sie inständig. “Ich kann dich nicht hier lassen und zulassen das du die ganze Nacht von diesen Ungeheuer beschlafen wirst. Du darfst nicht als Mätresse enden Kagome!” Die direkte Konfrontation lies meine Gedanken schwanken und als Miroku ebenfalls anfing zu sprechen, brach meine innere Mauer der Gefühle. “Bitte Kagome-sama. Du bist eine starke Miko und das Dorf braucht dich, sobald Kaede dieses Amt nicht mehr ausführen kann. Niemand in Dorf wird dich dafür jemals verurteilen. Wir haben es niemanden gesagt und das deine Reinheit noch immer besteht, obwohl ein Dayokai dich beschmutzte, zeigt wie stark deine Kräfte sind”, versuchte Miroku mich zum mitgehen zu überreden. Meine Gefühle fuhren Achterbahn. Sie hatten recht und sicher würde es in wenigen Monaten vergessen sein. Auch ich würde es sicher irgendwie vergessen und hatte die Chance auf ein normales Leben als Priesterin. Ich würde verletzte heilen, Kinder auf die Welt bringen und mein Dorf mit allem versorgen was es brauchte. Doch, und da stockte mein Herz, würde ich für immer alleine bleiben. Sesshomaru würde mir diesen Verrat nur mit zwei Dingen vergelten. Meinen sofortigen Tot oder die ewige Einsamkeit, welche er mir auferlegt hatte. Könnte ich damit leben? Alleine, umringt von meinen Freunden die ihre Kinder großzogen, welche selbst Kinder bekommen würden, mit dem Wissen selbst nie eigene zu bekommen? Hier bei Sesshomaru hatte ich wenigstens die körperliche Nähe, welche er mir angedeihen ließ und ich bildete mir ein, dass er es nie lange genug aushielt. Fast täglich kam er zu mir, nahm mich und schien diese Nähe ebenso zu brauchen. Reine Einbildung? Ich wusste es nicht und wollte es auch nicht genau erforschen. “Bitte komm mit uns. Ich will dich nicht so zurücklassen”, bat Sango nun unter Tränen und brach damit mein Herz. Sollte ich es nicht wenigstens versuchen? Hadernd nickte ich zum Ende hin und nahm meine Freundin in die Arme. “Ich werde mit euch kommen”, flüsterte ich matt und spürte die starken Arme des Mönches welche uns beide umschlang und sein erleichtertes seufzten. In nur wenigen Minuten hatte Sango mir geholfen einige Dinge zusammen zu suchen und diese in eine Tasche verräumt. Meine Flucht musste unbemerkt verlaufen und so konnte ich mich nicht mehr von Rin verabschieden. Meine Freunde taten dies ohne mich und wir trafen und am Hauptkorridor, welcher zum Tor führte. Sango ergriff meine Hand, als würde sie meine Zerrissenheit spüren. Ich haderte noch immer, fühlte mich schlecht gegenüber Rin. Würde sie die Wut des Lords aushalten müssen? Oder würde er mir einfach folgen und mich töten? Was würde mich für eine Strafe ereilen sollte er mich am Leben lassen? Was tat ich hier eigentlich? Das Tor wurde geöffnet und Sangos Griff blieb eisern. Ich folgte ihr stumm und nur wenige hundert Meter nach dem Tor blieb ich stehen. Die Wachen hatten nicht ein Wort gesagt. Wäre es überhaupt aufgefallen, wenn ich fehlte? Niemand außer Ayaka und ein paar der Angestellten hatte mich hier je gesehen. Keine Wache, kein Krieger. Sesshomaru hatte mich stets in dem goldenen Käfig gehalten und niemals weiter hinaus in die Schlossmauern geführt. Mirokus blick traf mich als erstes, gefolgt von Kaedes, welche auf einem Pferd saß. Ihre alten Beine hätten solch eine Reise niemals ausgehalten. Sangos Augen hoben sich zu meinen und ich erkannte ihre Tränen. Sie war eine starke frau und rang diese hinab um mich zu rügen. “Kagome bitte lass uns weiter gehen. Je weiter wir fort sind, desto weniger wird er dich aufspüren können”, erklärte sie nebenbei das sie wohl einen Geruchsblocker eingesetzt haben musste. Sie wollte mich aus der Reichweite haben, in der er meine Aura aufspüren konnte. “Sango. Ich”, begann ich zu stottern und sie schlug meine Hand weg. “Sag mir nicht du hast es dir anders überlegt! Bist du schon so tief gesunken?!”, schrie sie mich laut an und ich hielt die Luft an. Sie beschuldigte mich. Genau davor hatte ich mich gefürchtet und konnte das Zittern meines Körpers nicht unterdrücken. “Ich muss hierbleiben. Es wäre zu gefährlich für euch”, versuchte ich sie zu schützen. Zumindest damit meine wahren Gedanken zu verbergen. Denn diese hätten sie nie verstanden, tat ich es ja selbst nicht. “Kagome!”, mahnte nun auch Miroku und ich schloss die Augen, wie ein kleines Kind. Wollte mir die Ohren zuhalten aber auch Kaede meldete sich zu Wort. “Kagome das ist nicht dein Leben!”, bedachte sie und ich entließ einen Schrei. “Nein das ist es nicht!”, brüllte ich und brachte die drei zum Schweigen. “Aber eine Miko bin ich auch nicht! Ich kann nie mehr das Leben führen welches für mich bestimmt war und wenn ich nun mit euch gehe, wird Sesshomaru mich finden. Entweder tötet er mich sofort oder er wird mir nur noch mehr leid zufügen! Ich kann ihn nicht mehr verlassen und ich will es auch nicht!”, entließ ich eine Flut an Worten und stolperte selbst über den letzten Satz. Ich wollte ihn nicht mehr verlassen? Drei geschockte Augenpaare sahen auf mich hinab und Kaede war die einzige die wieder Worte fand. “Du bist schon so abhängig von ihm? Was hat er dir nur alles angetan mein Kind?”, flüsterte sie und ich zerbrach. Er hatte alles getan, was mein Herz zum Brechen brachte und doch entfachte er einen winzigen Funken darin, welcher mich etwas fühlen lies. Keine Liebe so hoffte ich, aber etwas war dort und ich würde den Dingen einfach mehr Zeit geben müssen. Dennoch würde ich dieser Sache nur auf den Grund gehen können, wenn ich hier und am Leben blieb. Tot wäre ich dann noch schnell genug, sollte ich den Lord erzürnen. “Bitte lasst mich hier und geht zurück”, bat ich sie am Schluss und entließ nun selbst einige Tränen. “Das ist nicht dein Leben”, wiederholte Kaede und ich nickte wissend. “Ich weiß. Aber ein Leben bei euch, würde uns nur alle noch mehr gefährden”, erwiderte ich. Sango sah zum Himmel auf und auch ihr liefen die Tränen über die Wangen. Miroku schwieg, legte den Arm um seine Frau und lies sie sich an seine Brust lehnen. “Leb wohl Kagome”, verabschiedete sich Kaede und verneigte sich kurz vor mir. Mein Herz brach erneut und ich tat es ihr gleich. Sango nahm mich ebenso wie Miroku kurz in den Arm. “Bitte besuche uns wenigstens”, bat sie flüsternd und ich gab ihr mein versprechen. “Das werde ich.” Miroku streichelte meinen Rücken und ich sah den dreien zu wie sie immer weiter in den Wald gingen und mich verließen. Nun war mein altes Leben komplett von mir gegangen. Zurück im Schloss warf ich mich auf mein Bett. Trauernd lies ich noch einige Tränen in mein Kissen sinken bevor ich vor Erschöpfung einfach einschlief. Als ich erwachte sah ich mich müde um. Es dämmerte bereits und die Sonne war fast gänzlich am Horizont verschwunden. Müde zwang ich mich aus dem Bett und wollte etwas laufen um wacher zu werden. Außerdem lies der Hunger sich nicht mehr herauszögern und ich musste mir etwas Nahrung suchen, sollte der Lord auch heute Nacht keine Ruhe finden, musste ich gestärkt sein. Auf dem Gang herrschte jedoch wirres treiben und ich sah einige unbekannte Gesichter. Männer, allesamt Yokai mit schweren und wuchtigen Rüstungen. Einige trugen Narben im Gesicht und würdigten mich keines Blickes, bis sie nur wenige Meter entfernt waren. Alle Augenpaare wendeten sich kurz zu mir, tasteten mich an und verließen mich nur umso verwirrter. Was waren das nur für Komische Gestalten. Als ich Jaken inmitten der fielen Beine herumlaufen sah, ging ich zu ihm und sprach ihn an: “Hey Jaken, was ist denn hier los?” Der Kröterich schnaubte und schien sehr gestresst. “Der Herr wird noch heute Abend aufbrechen und ich habe einiges vorzubereiten. Geh in dein Gemach und bleib dort Mensch!” pampte er mich an und ich blieb stehen, zog die Augenbrauen hoch und sah dem Yokai nach. Was hatte denn so ein plötzlicher Aufbruch zu bedeuten? Dann waren dies doch alles Krieger. Würde es Krieg geben? Würde Sesshomaru seine Aufgabe als Taisho nachkommen und diesen anführen? Freude brach in mir aus und ich freute mich zuerst über die vielen ruhigen Nächte die ich haben würde, über die fehlenden Schuldgefühle gegenüber Rin und die Möglichkeit eine Lösung für dieses Problem, welches sich mein Leben nannte, zu suchen. Allerdings war da wieder der Funken, welcher mir auch andere Gefühle einflößte. Nämlich Sorge und so etwas wie Verlust. Wie lange würde er fortbleiben? Yokaikriege dauerten gerne auch mal Jahrzehnte. Würde ich ihn jemals wiedersehen? Hatte ich ein einsames leben in Musashi, wo ich wenigstens meine Freunde gehabt hätte, gegen ein Leben einsam in diesem Schloss getauscht? Lies mich mein Schicksal wieder im Stich? “Kagome! Da bist du ja. Ich soll dich holen und mit dir zu Sesshomaru kommen”, rief mir Rin entgegen und zog bereits an meiner Hand. Perplex ging ich mit und folgte ihren eiligen Schritten. “Was will er von uns?”, fragte ich und holte ihren Schritt auf. Rin erwiderte meinen Blick und zog die Schultern hoch. “Ich denke er wird sich verabschieden. Die Krieger versammeln sich, das heißt es gibt ein größeres Gesuch”, erklärte sie was ich wusste und wappnete mich innerlich. An einer Art Arbeitszimmer angekommen, sahen wir in die geöffnete Tür. Rin verbeugte sich kurz und ich tat es ihr perplex nach. Eine der Regeln besagte schließlich das ich ihn mit Respekt behandeln sollte, in den öffentlichen Räumen des Schlosses. Sesshomaru wank uns schweigend hinein und las sich einige Papiere durch. Sein Kopf lehnte er dabei auf seiner Hand auf. Er sah sehr vertieft und unantastbar aus. Rin verbeugte sich noch einmal vor ihm und brachte ihn so dazu sie anzusehen. “Du hast nach uns gerufen?”, fragte sie leise und sein Blick wanderte von ihrem gesunkenen Kopf zu meinen Augen. “Ja das habe ich. Ich muss euch mitteilen das ich noch heute auf Reisen gehen werde. Es wird vielleicht einen Monat dauern bis ich zurück sein werde. Jaken wird mich begleiten und darin liegt mein Anliegen an euch. Ihr sollt die Angestellten des Schlosses weiterführen und anweisen”, teilte er uns ruhig mit. Überrascht wechselte ich einen Blick zwischen ihm und Rin. Rin freute sich sehr und sah ihn nun direkt an. “Aber natürlich. Das machen wir gerne”, erwiderte sie unsere Antwort ohne mich gefragt zu haben. Seine Augen flogen zu Rin und er lächelte sie kurz an. “Sehr gut. Dann kann ich ruhigen Gewissens gehen”, erklärte er und ich spürte förmlich wie Rins Herz einen Hüpfer machte. Meines dagegen versank in Galle, als ich sah das er sie so liebevoll bedachte. Rin war so voller Aufregung das sie sich herumdrehte und meine Hand nahm um hinaus zu gehen. “Miko”, brummte Sesshomaru allerdings und Rin sah fragend zu ihm. “Ich muss noch etwas mit ihr besprechen”, erklärte er ihr kurz und somit entließ Rins Hände meine. “In Ordnung. Komm bitte noch einmal zu mir, bevor du aufbrichst”, bat sie ihn und Sesshomaru nickte ihr lächelnd zu. Sein Zeichen das er ihrem Wunsch nachkommen würde. Rin verließ uns und ich war mit dem Lord alleine in diesem Raum. Ich hielt seinem Blick stand und beobachtete wie er langsam aufstand und zu mir herüber kam. Er nahm mein Kinn in seine Hand und hob es an um meinem Blick noch näher zu kommen. Abwartend erforschte ich seine goldenen Augen, während er etwas in den meinen suchte. “Was hast du heute außerhalb der Mauern gesucht?”, fragte er dann aus heiterem Himmel und mir gefror das Herz. “Denk nicht, ich hätte dies nicht bemerkt”, warf er mir vor und ich schluckte. “Das. Ich wollte mich nur verabschieden und bin einige Meter mitgegangen”, versuchte ich mich heraus zu reden, doch er ließ es nicht zu. Sein Blick erdrückte mich, ebenso spürte ich seine andere Hand an meiner Taille und wie er diese zu sich schob. Unsere Körper berührten sich und auch seine Lippen kamen meinen näher. “Die Wachen haben von nun an Befehl, dich nicht mehr hinaus zu lassen, solange ich fort bin”, flüsterte er mir zu. Geschockt hielt ich die Luft an und hatte nun die Antwort auf meine Frage auf Freiheit. Ich war also doch eine Gefangene. Seine Lippen streiften die meinen, hauchzart und kaum spürbar, bevor er mir noch etwas zuflüsterte: “Warum bist du nicht geflohen?” Kapitel 9: Abschied ------------------- Abschied Wenn ich an diesen Moment zurückdachte, als er mich fragte warum ich nicht geflohen war, dann muss ich gestehen, das ich froh war das wir unterbrochen worden waren. Sesshomaru hatte sich von einer Sekunde auf die andere von mir gelöst und saß an seinem Platz, bevor es geklopft hatte. Eine tiefe Stimme ertönte aus Seiten der Tür und er bat denjenigen hinein. Ich war erstarrt und musterte den großen und schlanken Yokai der dort vor mir stand. “Herr. Kakashi-sama hat angekündigt uns dort zu treffen. Er bietet seine Hilfe in der bevorstehenden Verhandlung an”, erzählte der Krieger und ich wand unterwürfig die Augen zu Sesshomaru, der eiskalt und kühl dort saß. “Sehr gut. Mach die Krieger bereit, wir brechen in der nächsten Stunde auf”, befahl er und der Krieger verneigte sich tief, bevor er hinaustrat und die Tür wieder schloss. Unwohl dachte ich darüber nach wie ich nun aus diesem Raum verschwinden konnte. Die letzte Frage stand noch zwischen uns und ich ahnte, das er mir die Antwort zur not herausvögeln würde. Mit schürzenden Lippen, bemerkte ich seine Ruhe, welche fast schon unheimlich wirkte. “Kann ich dann gehen?”, fragte ich nach weiteren Minuten und er hob den Blick. “Komm her”, befahl er und ich zuckte zusammen. Ein Versuch war es wert gewesen. Gefügig ging ich zu ihm und stellte mich neben ihm an den Tisch. Seine Hand wanderte augenblicklich um meine Hüfte, hinab über meinen Hintern und zog mich dann mit einem kräftigen schubs auf seine Beine. Erschrocken und mit roten Wangen sah ich ihm direkt in die Augen. “Hältst du einen Monat ohne meine Zuwendung aus?”, brummte er mit tiefer Stimme und führte seine Lippen an meinen Hals. Dort wisperte er mit zarten Bewegungen hinauf zu meinem Ohr. “Oder willst du noch ein letzten Beischlaf bevor ich gehen muss?”, bot er an und ich drehte den Kopf weg, stemmte mich gegen seine Brust. “Nein”, bat ich und lies ihn verstummen. “Warum bist du dann nicht geflohen, als du schon dort draußen warst?”, ließ er die Falle zuschnappen. Er hatte wohl herausfinden wollen ob ich ihn doch mehr wollte, als die Dinge die ich ihm zugestand mit mir zu tun. “Das hat nichts mit deinem Beischlaf zu tun”, wank ich ab und spürte erneut den Druck seiner Hand an meiner Hüfte. Die andere nahm meinen Unterarm und legte diesen um seine Schultern. “Womit dann Miko?”, fragte er hartnäckig weiter und lies nicht locker. “Ich weiß es nicht und nun lass mich bitte gehen”, bat ich und wollte mich seinem Griff entziehen. Wie lächerlich von mir, doch Sesshomaru hielt mich weiterhin fest. Er schnaubte kurz und zog mein Gesicht zu seinem. Seine Lippen legten sich auf meine und ich schloss flatternd die Augen. Seine Zunge fand meine und es entbrannte ein leidenschaftlicher Krieg zwischen uns. Ich spürte seine Wirkung auf mich zwischen meinen Beinen und presste die Schenkel zusammen. Er legte seine Hand auf diese ab und rieb seien Finger an meinem Rock. “Mir wird diese Leidenschaft fehlen”, knurrte er zwischen unseren Lippen und ich schlug die Augen auf. Er löste sich von mir und ich spürte den Faden unseres Speichels, wie er sich auf die Entfernung langsam löste und zerriss. Hatte er dies gerade wirklich gesagt und was hatte das nun zu bedeuten? Wollte er mich nur verwirren? Ein lächeln schlich sich auf seine Lippen und er sah mich weiter an. “Ich denke du wirst es auch noch vermissen, aber wehe du legst die Hand an deinen Körper”, befahl er und ich wurde rot. Schnell sprang ich von seinem Schoss und er ließ es zu. “Du Schwein!”, schimpfte ich und ging um den Tisch herum. Bevor ich die Tür erreichte spürte ich ihn allerdings wieder an meinem Rücken. Sein Körper presste sich an meinen und brachte mich zum keuchen, als ich seine Hand an meinem Schritt bemerkte. Er hatte den Rock zur Seite geschoben und berührte bereits meine Wäsche. “Ich lass dich nicht mehr gehen”, raunte er in mein Ohr und biss in mein Ohrläppchen. Die Gier nach seinen Lenden, die Voraussicht das es nun einen Monat dauern würde, sie wieder zu spüren und sein offensichtliches verlangen nach mir, lies meine Gedanken wanken. Er wollte mich, verzehrte sich sogar nach mir, wie er es sagte. Ich wurde noch schwacher als ich seine Finger an meiner Mitte spürte. “Was willst du kleine Miko?”, fragte er weiter und sein heißer Atem reizte meine Haut. Was wollte ich? Oder was wollte er? Wollte ich das er es wollte? Das waren verwirrende Fragen und ich legte meine Hand um seinen Unterarm, übte sanften Druck darauf aus und schloss die Augen. “Ich will das was du willst”, gestand ich und war gewahr das er sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen würde. Doch der Lord löste seine Hand von mir, gab mir einen keuschen Kuss auf mein Ohr und entfernte sich von mir. Überrascht sah ich ihm nach, spürte das Feuer welches seit meiner Antwort loderte. Sesshomaru schlich zu seinem Tisch, fuhr mit den Krallen über die Tischplatte und riss kleine Furchen hinein. Überlegte er nun etwa ernsthaft was er wollte? Oder war dies seine Art mir eine Abfuhr zu erteilen? Schnippisch schnaubte ich dann, versuchte meinen Körper unter Kontrolle zu bringen und ging zur Tür. “Wenn weiter nichts ist, dann gehe ich nun”, verkündete ich und spürte Sekunden später die Tür im Rücken. “Du gehst nirgendswohin bis ich dich entlasse. Verstanden?!”, knurrte er. Seine eiligen Bewegungen sagten mir das er sich von seiner Hose, ebenso seiner Wäsche darunter entledigte und es sich anders überlegt hatte. “Du willst es also?”, fragte ich schelmisch und biss mir auf die Unterlippe. “Glaub ja nicht das du mich damit herumgekriegt hast du kleine Hure”, knurrte er weiter und ich spürte seine Krallen an meiner Wäsche. Er zerriss sie und schon versank sein Schwanz in mir. Ich warf den Kopf zurück, knallte dabei an den Rahmen der Tür und doch war es mir egal. Zum ersten Mal hatte ich Sesshomaru in der Hand gehabt. Er nahm mich, weil ich ihn herausforderte und, weil er danach verlangte. Natürlich würde er dies niemals zugeben. Aber seine stoße, seine Krallen welche sich in die Haut meines Hinterns bohrten, zeigte mir mit welcher Leidenschaft er dies tat. Er hatte zugegeben das er mich wollte und allein dieses Gefühl reichte aus um mich schnell kommen zu lassen. Ich zerbarst und schlang meine Arme um seinen Hals, presste meinen zuckenden Körper an seinen und lies ihn weitere Stöße in mir verteilen. Gierig und willig nahm ich ihn auf, lies ihn keuchen und hörte das grollen in seinem Hals. Als dieses sich empor kämpfte und er kam erfüllte er mich, fand die Stelle an meinem Hals und biss hinein. Es schmerzte kaum und ein heißer Fluss durchströmte meinen Körper. Er besiegelte die Markierung, ließ mich höher fliegen und ich schlang die Beine um seine hüfte, um nicht herunter zu fallen. Seine Hände hielten mich und bevor er sich löste ging er zum Tisch, setze mich darauf ab und entzog sich mir. Mit einem letzten Blick in meine Augen, wendete er sich dann ab und kleidete sich vollends. Mein Rock war schnell verschlossen und ich sah ihm schweigend zu. An einem Schrank öffnete er die beiden Flügel und ich erkannte seine Rüstung darin. Hier hob er sie also auf, wenn er sie nicht trug. In wenigen Handgriffen war diese an seinem Körper und er zog den Gürtel darum damit seine Erscheinung komplett war. Als er fertig war sah er zu mir, hob die Hand und bat mich damit zu ihm zu kommen. Langsam rutschte ich vom Tisch, spürte das wackelige in den Beinen und ergriff seine Hand. Er gab dieser einen kurzen Kuss und schob mich dann zur Tür. “Geh nun Miko”, befahl er und seine Stimmlage war ruhig, fast schon entspannt. Ich trat zur Tür, öffnete diese und konnte dann doch nicht über die Schwelle treten. Er hatte meine Hand losgelassen, sollte uns ja niemand so sehen und ich konnte immer noch nicht ganz wahrhaben, das er so offen zugegeben hatte, das er nach mit verlangte. Deshalb sah ich zu ihm, bemerkte seinen kühlen Blick, denn ich wiedersetze mich im Grunde wieder einmal seinem Befehl. “Komm heil zurück”, bat ich und bemerkte nun seine Überraschtheit. Trotzdem antwortete er mir: “Mach dich nicht lächerlich Miko.” ~ Mit einer letzten Verbeugung meinerseits trennten sich unsere Wege und es vergingen zwei Monate. Die Tage flossen zunächst entspannt und ruhig von dannen. Doch mit jedem Tag an dem die Krieger und Sesshomaru länger fort blieben machten wir uns Sorgen. Rin legte dies ganz klar offen, wobei ich mich bedeckt hielt und nur des Nachts kein Auge mehr zu tat. Mein Körper fühlte sich von Tag zu Tag schwerer und belasteter an. Die Stelle an meinem Hals pochte und stach blutig rot hervor. Meine Sinne waren ebenso benebelt und irgendwann lag ich krank im Bett. Rin war immerzu bei mir, versorgte mich mit allem was ich benötigte und musste sich schlicht weg um alles alleine Kümmern. “Es tut mir so leid Rin, dass ich dich mit allem alleine lasse”, keuchte ich und rang leicht nach Luft. Es wurde immer schlimmer und auch wenn ich all mein Medizinisches Wissen anwendete, so wurde es nicht besser. Besorgt sah mich die junge Frau an und seufzte schwer. “Das ist doch nicht so schlimm. Das bekomme ich schon alles hin. Aber ich vermisse ihn so”, gestand sie und mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Ein Hustenanfall erschütterte meine Lungen und ich setze mich leicht dafür auf, um an Luft zu gelangen. “Oh Kami Kagome!” Ich wank ab und nach einigen Sekunden hatte ich mich wieder in den Griff. “Alles gut. Am besten gehst du nun. Ich stecke dich noch an”, bat ich sie und auch wenn sie den Kopf schüttelte, so nutze ich meine Autorität, die ich damals schon auf die hatte. “Geh!” Rin stand auf und schlich aus dem Raum. Erschöpft ließ ich mich in die Kissen fallen und schloss meine Augen halb. Ich sah verschwommen zu der Tür, welche geöffnet war und durch die ein eisiger sog ins Zimmer eilte. Ich hätte Rin nicht so harsch fortschicken sollen, rügte ich mich nun und schob mich aus meinem Bett. Auf schwachen Beinen lief ich zur Tür und fiel ihr schon entgegen. Meine Beine waren einfach zu schwach, als würde mein Gewicht zu schwer auf ihnen lasten. Doch ich schaffte es mühsam den ersten Flügel zu schließen, ging die beiden Schritte zum anderen Flügel und da passierte es. Ich Stürzte und empfing geistlich schon den Schmerz als ich einen starken Arm an meiner Hüfte spürte. Erschrocken sah ich auf und blicke nicht, in die erahnten goldenen, sondern in grasgrüne Augen. “Ihr solltet Krank nicht herumlaufen Mylady”, sprach mich der Mann an. Er trug eine Rüstung mit grünen schilden und Applikationen in Form von verschlungenen Bändern. Sein Haar war silbern und kurz gehalten. Sein lächeln sprach von seiner guten Absicht und so stellte er mich wieder auf die Füße. “Danke”, wisperte ich und hielt mich am Türrahmen fest. “Wer seid ihr und was macht ihr an meinem Gemach?”, fragte ich weiter. Ich wusste schließlich nicht ob er Freund oder Feind war. Außerdem hatte in diesem Bereich ohnehin niemand Zugang außer Sesshomaru, Rin, Meinereins und den Angestellten, welche uns zugewiesen waren. “Oh entschuldigt. Ich war so mit eurer Rettung beschäftigt, das ich diese Formalität ganz vergessen habe”, entschuldigte er sich mit grinsendem Gesicht und kniete sich dann mit einem Bein auf den Boden. Er neigte sein Haupt und schloss die Augen. “Ich heiße Kakashi Mylady! Ich kämpfte die letzten Wochen mit Sesshomaru”, stellte er sich vor und ich stockte. “Ist er zurück?”, kam es schneller über meine Lippen als ich es denken konnte. Sicher würde er nun daraus schließen das ich ihn mehr ersehnte als eine Hure es tun sollte. “Er kommt nicht..”, wollte Kakashi antworten und sah mir dafür wieder in die Augen. Aus einem Kurzschluss heraus kam ich auf den falschen Gedanken und rang nach Luft. Ein gewaltiger husten erschütterte mich und ich hielt mir krampfhaft den Oberkörper. “Mylady”, hörte ich Kakashi sagen und hob die Hand. Er schwieg augenblicklich und mir wurde schwarz vor Augen. Wo war Sesshomaru? Warum war dieser Mann hier? Hier in den privaten Räumen des Schlosses. Wollte er uns eine schlimme Nachricht überbringen? War dem Lord etwas zugestoßen? Kapitel 10: Abhängig -------------------- Abhängig Meine Träume waren grässlich. Immer wieder kamen mir die, einst blutigen Ereignisse vor Augen und wie oft ich blutige Wunden reinwusch und verband. Sie hielten immerzu gut. Hauptsächlich, weil derjenige der verletzt war unnatürliche Heilungskräfte besaß. Diese Träume, von all dem Blut, den Wunden und Verletzungen ließen mir einen Gedanken in den Sinn kommen. Könnte man einen Dayokai in die Knie zwingen? Natürlich war jeder sterblich, auch ein Dayokai. Doch würde man Sesshomaru jemals in die Knie zwingen können? Würde ein einfacher Yokai ihn töten können? Schließlich war auch sein Vater gestorben. Dieser war zu damaligen Zeiten der stärkste von allen gewesen. Musste ich mich also sorgen?, fragte ich mich und wälzte mich in meinen wirren Träumen umher. „Sie hat Fieber“, brummte eine tiefe, unbekannte Stimme. Obwohl, unbekannt war sie nicht. Dieser Krieger war also noch hier. War das wirklich die Bestätigung meiner wirren Träume? Der Grund warum Sesshomaru noch nicht an meinem Bett stand und nach mir sah? War Sesshomaru etwas zugestoßen? Langsam öffnete ich meine Augen wieder und sah an die Decke, welche mir unendlich weit entfernt vorkam. Meine Glieder fühlten sich schwer wie Blei an. Ich konnte mich nicht bewegen und Hitze war das einzige, was ich wirklich spüren konnte. Mein Kopf schien in Flammen zu stehen, ebenso wie die Stelle an meinem Hals. „Kagome!“, japste Rins freudige Stimme neben mir und ich sah zu ihr. „Wie geht es dir?“, wollte sie wissen und ich schloss erschöpft die Augen. Der Besucher schien meine Schwäche zu bemerken und antwortete für mich: „sie ist erschöpft. Sie brütet eine starke Erkältung aus, würde ich sagen.“ Fragend sah ich zu dem Yokai auf und zwang mich, meine Hand an sein Bein zu legen. Seine grünen Augen schnellten zu meinen und warteten auf meine Frage. „Wie verlief der Kampf?“ fragte ich unauffällig. Rin saß schließlich hier und ich wollte meine Sorge, welche durch die Träume hervorgerufen wurden, nicht preisgeben. Wusste ja nicht einmal, warum ich mich sorgte. War ich nicht eigentlich froh darum, meine Ruhe vor diesem Mann zu haben, der mich so herumkommandierte? „Der Kampf verlief gut. Wir sind als Sieger vom Platz gezogen“, erklärte Kakashi. Rin zog die Luft ein und klatschte in die Hände. „Oh das ist wunderbar! Wo ist Sesshomaru-sama?“, fragte sie eilig und schien unendlich freudig. Auch mich beruhigte diese Nachricht. Es ging also allen gut. Aber wo war er dann? „Er musste zu einem anderen Gesuch. Dieses war nur einige Meilen entfernt. Er schickte mich vor um diese Nachricht mitzuteilen“, erklärte er seinen Auftritt und verschränkte die Arme. „Er gab mir Jaken mit, aber der ist einfach zu langsam“, schollt er Augenrollend. „Also dachte ich, ich sage es einfach der Mylady“, grinste er dann und sah zu mir. Überrascht wechselte ich einen Blick zu Rin, welche langsam aufstand. „Kakashi-sama bitte seid unser Gast. Ich werde euch etwas Tee bereiten. Wenn ihr euch zuerst ausruhen wollt, kann ich euch das Gemach sofort zeigen“, plapperte sie. Kakashi wechselte einen Blick zwischen uns und schien kurz verwirrt. War ihm etwas unschlüssig? „Ich würde den Tee nehmen“, murmelte er kurz und stand dann ebenfalls auf. „Mylady ruhen sie sich etwas aus. Sobald der Lord wieder da ist, wird eure Krankheit verschwinden“, sagte er mir noch und verneigte sich kurz. Was machte ihn bei dieser Aussage nur so sicher? Doch ich befolgte seinen Rat und fiel wieder in einen tiefen, doch diesmal traumlosen Schlaf. Als ich das nächste Mal erwachte, bemerkte ich eine Bewegung an meinem Hals und schlug meine Augen auf. Grasgrün war das erste was ich sah und spürte augenblicklich nichts mehr von den Bewegungen an meinem Hals. „Mylady. Schön das ihr endlich erwacht“, lächelte Kakashi und neigte anerkennend sein Haupt. „Wie lange habe ich geschlafen?“, fragte ich benommen. Mein Kopf war immer noch zugedröhnt und fühlte sich an, als wenn ich zu viel Sake getrunken hätte. Sake. Da kam mir der Blick von Sesshomaru an seiner Zeremonie wieder vor Augen. Schürzend bewegte ich meine Lippen und bekam dann Antwort. „Einige Tage. Ich hoffe sehr das Euer Gemahl bald kommt, dann wird eure Krankheit vergehen.“ Fragend hob ich eine Augenbraue und versuchte dann mich etwas aufzusetzen. Unter Trübheit schaffte ich es, ordnete meinen leichten Yukata wieder fester um meine Brust. Kakashi lenkte sich damit ab, mir einen Becher mit kaltem Tee zugeben. „Trinkt das“, bat er und ich nahm den Becher an. Leider waren meine Hände zu schwach und mir glitt der Becher durch die Finger. Reflexartig fing der Krieger sie auf und rutschte näher an mich heran. „Ich werde euch helfen“, murmelte er, hielt den Becher an meine Lippen und ich schmeckte den milden Geschmack des Tees. Ich kam mir kindisch vor, doch es tat gut, seinen trockenen Hals zu befeuchten. „Sehr gut“, lobte er und nahm den Becher wieder weg. „Danke“, flüsterte ich und rieb einen Teil der Decke zwischen meinen Fingern. „Darf ich euch etwas fragen Kakashi-sama?“, fragte ich und er hob eilig die Hände. „Nicht so förmlich! Ich bin euch schließlich untergeben!“, bat er und es schien ihm unangenehm zu sein. „Für mich nicht Kakashi, aber danke. Nennt mich doch bitte auch einfach nur Kagome“, bat ich an und er schluckte. „Wenn ihr das wünscht Mylady“, antwortete er und ich rügte ihn sofort mit einem tadelnden Blick. Er räusperte sich und sah demütig zu mit. „Kagome natürlich.“ Irgendwie musste ich über sein Verhalten schmunzeln. Er schien ein Spaßvogel und doch sehr geschickter Krieger zu sein. Ein ganz anderes Gemüt wie das des Lords, welcher so wortkarg war, wenn er nicht gerade seine Spiele mit mir spielte. „Kann ich euch nun etwas fragen?“, fragte ich noch einmal und er nickte. „Alles“, gab er mir Anstoß und ich räusperte mich kurz. „Ihr sagtet zweimal, dass es mir besser gehen würde, sobald der Lord zurückkehrt. Warum denkt ihr das?“ Seine Augen weiteten sich, als er sich die Frage durch den Kopf gehen lies. Es dauerte einen Moment bis er die Sprache wiederfand und so lächelte ich freundlich. „Wenn ihr mich nicht kränken wollt, dann müsst ihr nicht antworten“, beschwichtigte ich ihn doch er hob wieder beruhigend seine linke Hand. „Das ist es nicht. Es ist nur so, das selbst wir Yokai nicht über diese intimen Dinge reden. Ich habe mich wohl zu weit hervorgewagt. Mylady mir steht es nicht zu, über die Markierung mit euch zu reden“, plapperte er und ich rügte ihn wieder kurz: „Kagome.“ Es lag also an diesem Biss, die Markierung. Warum sollte mich das wieder gesund machen? „Mir ist es nicht peinlich darüber zu reden und ich würde gerne mehr erfahren. Erklärt ihr es mir Kakashi?“, bat ich so lieb wie ich konnte und lächelte ein engelsgleiches Lächeln, in der Hoffnung das er mir alles erklärte. Vielleicht würde ich so auch an neue Informationen kommen. Vielleicht auch an etwas um dieses Band zu lösen. Ein kleiner Stich durchzog meine linke Brust, als ich daran dachte, aber ich schob es einfach beiseite. Diese Erkältung schlauchte mich wohl allmählig zu sehr. Sollte mein Herz vielleicht bald aufhören zu schlagen? War das mein Schicksal? „Kagome ich weiß nicht ob der Lord dann Kleinholz aus mir macht“, gab Kakashi bedenken, aber seine Lippen wurden zu einem dicken grinsen. „Aber er ist ja nicht hier“, gab er mir hoffnung. Geduldig sah ich zu wie er seine Haltung veränderte, lässig auf seinen Hosenboden fiel und einen Arm auf sein angewinkeltes Knie ablegte. Dabei fiel mir erst auf das er keine Rüstung mehr trug und nur einen streng gebundenen blauen Yukata, mit halblangen Ärmeln trug. „Also Kagome. Wenn du wissen willst wieso ich diese Anmerkung machte, dann muss ich dazu sagen, das es natürlich ist“, begann er. Meine Neugierde unterbrach ihn: „Natürlich? Inwiefern?“ Sein Blick war verwirrt und dann wieder freundlicher Natur. „Ihr seid Markiert mit einem der stärksten Yokai unserer Zeit. Dieses Band ist dadurch nur ebenso stark und wenn es nicht regelmäßig erneuert wird, dann spürt man dies.“ „Wie?“, unterbrach ich ihn wieder. Er war geduldig und rügte mich nicht einmal mit einem harschen Blick. Wie gut diese Ausgeglichenheit doch tat. „Naja, bei euch scheint es sich in einer Krankheit zu äußern. Bei Sesshomaru wird es diese Ruhelosigkeit sein, die ich bei ihm bemerkte“, erklärte er. Mein Herz schlug augenblicklich schneller. Er war ruhelos? Lag das etwa an mir? Hatte ich ihn mit meinem Machtspiel also doch beeindruckt und er konnte nicht aufhören darüber nachzudenken? „Erfreut euch diese Bemerkung?“, fragte er weiter und ich versuchte meine Gesichtszüge zu kontrollieren. „Nein Wieso?“, fragte ich noch schnell und sah dann zum Becher. Kakashi reagierte sofort, füllte ihn und hob ihn an. „Darum kümmere ich mich“, hörte ich nun eine andere stimme, aus Seiten der Gartentür und mein Inneres pochte so stark auf wie nie zuvor. „Lord Sesshomaru“, begrüßte Kakashi und neigte sein Gesicht zu Boden. „Hinaus“, brummte Sesshomaru eiskalt und trotzdem floss mein Blut heißer durch meinen Körper. Kakashi stand sofort auf, grinste mir frech zu und verließ dann schnurstracks den Raum. Das Rattern der Tür lies mich zu Sesshomaru sehen, welcher ruhig und bewegungslos in der Tür stand. Der kalte Luftzug umschmeichelte seine Haare und ebenso den Pelzbesatz seiner Rüstung. „Du bist zurück“, flüsterte ich und er tat die ersten Schritte auf mich zu. „Das ist mein Schloss. Natürlich kehre ich zurück“, verspottete er meine Aussage, kniete sich an meine Schlafstätte und schien mich zu Mustern. „Man sagte mir du seiest erkrankt“, begrüßte er mich mit seiner Erkenntnis. „Mir geht es seit Wochen schlecht“, gab ich zu und keuchte auf. Der husten kratze in meinem Hals und ich hustete einige Male. Da ich dabei meine Augen schloss, spürte ich nur den kalten Rand meines Bechers an meinen Lippen und öffnete sie dann. Schweigend fixierten mich die goldenen Augen des Lords und ich nahm einen Schluck. Ich musste ihn ja nicht wieder erzürnen, wo er doch gerade erst zurückgekommen war. Er nahm den Becher wieder zurück und nahm selbst einen Schluck daraus. Erleichtert entließ er die angehaltene Luft und schloss kurz die Augen. Wie lange er wohl nicht getrunken hatte, um solch eine Erleichterung zu spüren? „Warst du schon bei Rin?“, fragte ich leise und bekam seinen Blick geschenkt. Schweigend stellte er den Becher weg und öffnete seine Rüstung. Mit klirrendem Schall landete sie auf dem Boden und da bemerkte ich etwas an seiner linken Körperhälfte. „Du bist verletzt“, schoss es aus mir heraus und er hob die Augenbraue. „Das ist nichts Miko“, brummte er und setzte sich langsam zurück auf den Boden. „Lass mich danach sehen“, bat ich und hustete wieder. Ein Schmerz erfüllte meine Brust, nahm mir die Luft. „Komm her“, befahl er streng und zog an meinem Handgelenk. Ich segelte auf seinen Schoß und stemmte mich an seiner Brust. „Nicht. Du blutest“, bat ich heiser. Das schien ihn nicht zu kümmern und bevor ich etwas einwenden konnte, entriss er mir meinen Yukata. Er zog ihn über meine Schultern, entblößte meine nackten Brüste und zog mich dann im Nacken zu sich. „Zuerst helfe ich dir“, erklärte er und presste seine Lippen auf meine. Das pochen erschütterte meinen Körper in allen Fasern. Ich krallte meine Finger in seinen Kimono und spürte seine Zunge an meinen Lippen. Er drang in meinen Mund ein, forderte meine Zunge heraus und ich ging darauf ein. Meine Lungen erleichterten sich, blähten sich wieder zu voller Größe auf und es fiel mir augenblicklich leichter zu atmen. Die Mattheit meiner Gedanken war wie weggeblasen und machten Platz für meine Scharfsinnigkeit. Mein Herz schlug schneller und kräftiger als zuvor. Als sich seine heißen Lippen von meinen lösten, fühlte ich das Pochen noch immer in den meinen. Sie waren leicht geschwollen, von seiner Gier danach. „Komm näher“, befahl er dunkel und ich wusste was er nun tun wollte. Kakashi Erklärung schoss durch meinen Kopf. Er musste das Mahl erneuern um meine Krankheit, welche nur durch diese Abhängigkeit bestand zu lösen. Ergeben setze ich mich auf seinen Schoß, schlang die Arme um seinen Hals und vergrub meine Finger in seinem silbernen Haar. Dabei reckte ich meinen Hals zu seinem Gesicht und schloss die Augen. Seine Hand zog meine Haare auf die andere Seite, machte so Platz für seine Tat. Warm streifte mich ein Atem an dieser Stelle und lies so meine feinen Härchen aufstehen. Gänsehaut überzog meinen ganzen Körper. Als nächstes spürte ich seine Zunge, welche zuvor so viel mit meiner getanzt hatte und nun langsam die Bisswunde nachzog. Dies lies meinen Körper zittern. Seine Hände umfassten meine Hüfte und meinen Nacken, gaben mir halt und dann biss er zu. Mir entwich ein lauter Schrei, ein stöhnen und ich riss die Augen auf. Dieses Gefühl war stärker als jeder Orgasmus, welchen er mir je beschert hatte. Die Hitze die seine Zähne auslöste war immens. Nichts gehen das Fieber, das ich gespürt hatte. Nichts gegen das Feuer, welches man entzündete, wenn es bitter kalt war. Als er sich löste, zitterte mein Körper überall und ich sah ihn mit glasigen Augen an. Er wischte sich mit dem Handrücken über die Lippen und fixierte meinen Blick. Auch wenn wir kaum gesprochen hatten, war diese Zusammenkunft Worte genug. Das Band zwischen uns war erneuert und dies war für jeden von uns die größte Erleichterung. Kapitel 11: Ein Krieg als Vorwand (Sesshomaru) ---------------------------------------------- Ein Krieg als Vorwand Kakashi war ein hervorragender Anführer und General. Ich war zugegebenermaßen wirklich froh, dass er unserem Konflikt beiwohnte, auch wenn seine Verzögerungstaktik länger dauerte. Einen ganzen Monat um genau zu sein und ich kam fast um. Mein Biest randalierte, wurde von Stunde zu Stunde schlimmer und wollte am liebsten ausbrechen, um zu ihr zu laufen. Es vermisste die Miko und brachte mich während des Kampfes sogar dazu, ihr Gesicht zu sehen. Hatte das Biest wirklich die Annahme, das ich mitten auf dem Schlachtfeld kehrt machte, nur, um diese Menschenfrau ranzunehmen? Lächerlich. Doch ich spürte die Anspannung in meinem Inneren immer mehr. Besonders die letzten Tage nagte ein eigenartiges Gefühl an mir und ich wusste nicht, was es sein sollte. Es schnürte mir die Luft ab und lies mich Nachts nicht einen Moment entspannen. Ob Im Schloss etwas vorgefallen war? Ob es Rin gut ging und auch die Miko in Sicherheit war? Kakashi saß einen Ast weiter und schien zu schlafen, ebenso wie ich. Jedoch bemerkte er meine Aufgewühltheit. Nicht das erste Mal in den letzten Tagen. “Wieso so aufgebracht Sesshomaru-sama?”, fragte er leise in die Nacht hinein. Niemand außer mir würde ihn hören können, also öffnete ich langsam meine Augen und sah zu dem starren Mond der vom Himmel schien. Die Nächte waren kalt und doch neigte sich der Winter seinem letzten Höhepunkt zu, bevor er wieder langsam abnahm und in weniger als einem Monat würden die Temperaturen steigen, den Schnee hinfort schmelzen und somit den ersten Blumen wieder Platz bieten. Die klarste Zeit des Jahres wie ich fand, denn die Welt roch wie neugeboren. “Ich denke über etwas nach”, antwortete ich monoton und so kalt wie immer. Niemanden würde ich je eine andere Seite von mir zeigen. Schon gar nicht Kakashi mit dem ich im Krieg Seite an Seite kämpfte. Seine Technik war dabei ausgezeichnet. Er war präzise und unbarmherzig. Eigenschaften die ich schätzte. “Zerbrich dir nicht den Kopf. Morgen werden wir den letzten Wall dieser verdammten Yokai durchbrechen und dann sind sie Geschichte. Dann kannst du zurück in dein Schloss”, versuchte er mich aufzumuntern und gleichzeitig aufzuziehen. Er machte sich einen Scherz daraus, das ich “Heimmisch” geworden war. War ich doch früher immer derjenige von uns gewesen, der sagte er würde für immer ein Reisender bleiben. Wäre da nicht mein Erbe als Taisho dazwischengekommen, dann wäre dies auch immer noch so. Allerdings musste ich auch zugeben, das sich die Situation seit die Miko bei mir im Schloss war geändert hatte. Ihre Anwesenheit, die damit verbundenen Spiele und Körperlichen Akte waren perfekt um mich von den Eingesperrtheit abzulenken. Ihre Unterdrückung war der beste Einfall gewesen den ich haben konnte. Wäre da nicht diese Markierung, weswegen ich nun so aufgewühlt und innerlich zerfressen war. Wenn ich an unseren Abschied dachte, so war dies der Höhepunkt meiner Unterlegenheit gewesen. Sie hatte mich herausgefordert, den Spieß umgedreht und mein Biest beflügelt. Viel zu leicht hatte es meinen Willen überwunden und sie beschlafen. Einfach, weil es es so wollt hatte. Diese Erkenntnis hatte mich auf meiner Reise unentwegt begleitet. Alle Nachforschungen die ich angegangen war, brachten mir nichts. Offen darüber reden konnte ich natürlich nicht, denn wie käme der Lord rüber, wenn er es nicht wusste, was für Yokai zum Leben dazu gehörte. Sich zu binden und Erben hervorzubringen. Schlussendlich ließ ich die Forschung fallen, denn ich kam zu dem Schluss, das nur eine Person mir alles darüber erzählen konnte. Doch diese zu befragen kam unter keinen Umständen infrage. Niemals würde ich sie fragen. Egal wie stark dieses Band zwischen der Miko und mir noch werden sollte. Aber ich musste mich mehr zügeln, mein Inneres verbergen denn das dies sogar schon nach außen hin ausstrahlte, war nicht gut. Kakashi musste schließlich nicht alles wissen. “Wenigstens habe ich ein Heim wohin ich zurück kann", schlug ich ihm ein Schnippchen und erniedrigte ihn auf meine Art. Dies war vielleicht ein unangenehmes Thema für ihn, aber das war mir egal. Seine Eltern waren ehrenhaft und unter der Herrschaft meines verehrten Vaters gestorben. Mehr Ruhm konnte ein Yokai nicht erlangen. Kakashi würde es selbst einmal so ergehen, sollte er noch weiter ungefragt in meine Kriege hineinstürzten. “Ich kann ja bei euch einziehen Lord Sesshomaru”, spielte er und ich schnaubte auf. “Soweit kommt es noch”, brummte ich und verschränkte die Arme. “Ach vielleicht stürme ich auch dein Schloss und stürzte dich”, setzte er noch einen drauf und ich hob genervt die Augenbrauen. Er schien lebensmüde zu sein. “Du kannst natürlich tun was du willst. Aber du weißt auch, das du jederzeit willkommen bist, solltest du dich zu benehmen wissen”, schlug ich netterweise vor. Kakashi war ein langer Gefährte und was ich sagte stimmte. Niemals würde ich ihn fortschicken, denn auch wenn er nervte so war er mehr als nur ein Krieger für mich. “Ich lade mich zum Dank gerne bei dir ein. Der Sake aus deinem Schloss soll der Beste sein”, seufzte er und schien recht verträumt davon. „Außerdem“, begann er weiter zu sprechen und erregte weiterhin meine Aufmerksamkeit. „Habe ich Gerüchte gehört, von denen ich mich dann selbst überzeugen könnte“, sprach er verheißungsvoll. „Was meinst du?“, brummte ich. Was gab es für Gerüchte über mich oder mein Schloss? Musste ich etwa noch auf einen anderen Auftrag, um diese Dinge aus der Welt zu schaffen? „Man erzählt sich das du Menschen bei dir aufgenommen hast“, lies er die Bombe platzen und ich öffnete meine Augen ein Stück weiter wie normal. Woher kam denn nun diese Information? Wer aus meinem Schloss hatte diese Information nach außen getragen? Nun musste ich mir etwas überlegen. Doch nur was? Ich entschied mich für die Wahrheit und hoffte das Kakashi es glaubte. „Eine geliebte und eine Ziehtochter welche ich zur Gemahlin genommen habe“, erklärte ich ruhig und hörte sein erstauntes losprusten. „Das ist doch nicht dein Ernst! Du?! Lord Sesshomaru, Taisho des Westens hast eine menschliche Gemahlin?!“, fragte er. Also das war seine größte Sorge? „Ich habe ihr meinen Schutz versprochen und sie wünschte sich dieses Band zwischen uns. Allerdings ist dies alles“, stellte ich klar und Kakashi grunzte vor Lachen. „Und für alles andere hast du eine menschliche Gespielin?“, fragte er unverschämt und ich schloss wieder meine Augen. Ihr Gesicht erschien mir im Geiste und ich schüttelte das Bild davon, um zu antworten. „Das geht dich nichts an Kakashi“, befahl ich mit strengem Ton. Sein Amüsement verstummte und er räusperte sich, „Natürlich Sesshomaru-sama“ und beendete somit das Gespräch. Der nächste Tag war so wie Kakashi es prophezeite. Wir durchschlugen die letzten Widerständler und tauchten die Erde in dunkles Blut. Meine Krieger waren fast unbeschadet und vollzählig geblieben also taten wir nach getaner Besprechung mit dem Feind, das wir zurück nach Hause kamen. Leider war es mir nicht vergönnt zurück zu kehren, denn jemand hielt sich an eine seiner feinsten Regeln. Dem Taisho zum Erfolg zu gratulieren. Also sendete sie uns einen monströsen Blitz, zerschlug dabei fast einen ganzen Acker der Menschen und brachte die anliegenden Bäume zum brennen. „Deine Mutter scheint nach dir zu verlangen Sesshomaru-sama", hörte ich Kakashi hämisch flüstern und rollte die Augen. Mutter. Sie liebte den großen Auftritt und war doch noch stiller und eiserner, wie ich es war. Sie war wahrlich die einzige Person vor der man sich in dieser Zeit fürchten sollte. Ich entließ einen Stoß Luft und sah dann zu Kakashi welcher nur nickte und mein Heer weiter befehligte. „Nimm Jaken mit", befahl ich noch und der Kobold japste erschrocken und beleidigt auf. Noch meilenweit konnte ich seine Unzufriedenheit hören und stieg dann in den Himmel empor. Ein Gebilde aus weißen, strahlenden Stein erschien genau an der Stelle, wo es schon immer im Himmel schwebte. Geschützt durch Wolken und von jedermann unsichtbar, lebte meine Mutter in ihrem Schloss der Perfektion. Auch sie gab Perfektion vor, verhielt sich tadellos und hatte eine ebenso harte und tadellose Schulung für mich bereit gehalten. Sie lehrte mich alles und machte mich kühl, eisern und herzlos. Ihr hatte ich alles zu verdanken, auch wenn das bedeutete das Vater mich niemals anerkannt hatte. Ich war zwar sein Erbe, hatte Tensaiga und Bakusaiga bekommen und doch hatte ich sein Ansehen niemals erlangt. Alles nur wegen seinem Opfer. Das Opfer für einen Menschen und einen Hanyou zu sterben. Mutter hatte dies damals belächelt und versank trotzdem in einem tiefen Sumpf der Trauer. Sie verkraftet seinen tot nie und wurde zu Stein. Innerlich wie äußerlich und verzog keine Miene mehr. Mir war es damals egal gewesen wie sie sich fühlte. Er hatte mich hintergangen und so kehrte ich zunächst nicht mehr in den Palast zurück. Reiste durch den Westen und machte mich schlussendlich selbst auf die Suche nach dem Schwert, welches er Inuyasha vererbte. Doch wenn ich nun darüber nachdachte kam mir das alles sehr belanglos vor. Auch wenn mein jetziges Leben sehr einseitig und langweilig war, so munterte mich doch eine Kleinigkeit auf. Ich hoffte nur, das Mutter davon keinen Wind bekommen hatte, wenn selbst Kakashi es schon vernommen hatte. Am Wolkenschloss angekommen ließ ich mich direkt auf die lange Treppe nieder und ging diese empor. Am Ende des Empfangsaals erblickte ich Mutters Thron und darauf sitzend die Taisho des Westens. „Mutter", begrüßte ich sie knapp und sie durchbohrte mich mit ihren Augen. „Sesshomaru“, hauchte sie federleicht und lieblich, wie eine Göttin es tat. „Ich gratuliere dir zu deinem Sieg", sprach sie weiter und ich verengte die Augen. „Zweifeltest du daran?“, warf ich ihr vor und sie hob den Handrücken an ihre rot bemalten Lippen. „Keineswegs mein Sohn", lachte sie hinein. Eine Augenbraue anhebend beobachtete ich sie. Warum brachte sie das zum Lachen? Mein Schweigen ließ sie weiterhin kichern, bis sie sich fing und weitersprach: „Ich brauchte einen Grund um dich herzulocken. Wunderbar das du dich dieser Störenfriede annahmst und hierher kamst. Mein Plan verlief wunderbar." „Du plantest den Aufstand?“, brummte ich fragend und sah sie eiskalt an. Dafür holte sie mich aus dem Schloss? Dafür das ich hier aufkreuzte und sie mich beglückwünschen konnte, einen unsinnigen Krieg beendet zu haben? Tausende Yokai hatten wir dahingerafft, nur damit sie mit mir reden konnte? Ich musste ihr zugestehen, das ich ohne Grund nicht zu ihr gekommen wäre, doch sowas konnte nur sie einfädeln und ausführen, ohne auch nur einen Moment der Scham dabei zu empfinden. Ihre eiserne Miene war Antwort genug und so machte ich auf dem Absatz kehrt und wollte gehen. Sie schnalzte mit der Zunge, tadelnd über mein Verhalten und brachte mich dann mit einem Satz zum Erstarren. „Du nimmst eine menschliche Gestalt zu deiner Frau?“ Ich blickte mich langsam um, sah sie nun direkt vor mir stehen und wie sie, abgelenkt an ihrem Fell herum zupfte. „Ja mein Sohn. Ich weiß davon", gestand sie und sah mir wieder direkt in die Augen. Ich war erstarrt und konnte meine Gefühle nur schwer unterdrücken. Sie wusste von meinem halb-fehlgeschlagenen Rachefeldzug? „Eine Rache", begründete ich und rang um Haltung. Nach außen hin vermochte man nichts zu sehen, aber mein inneres überschlug sich. Mutter war keine Person die man einschätzen konnte. Sie konnte, wenn sie wollte und nur äußernd selten, nett sein. Aber im Grunde war sie abnormal böse und würde, wenn es um unser Ansehen ging über Leichen gehen. „Eine dumme Rache mein Sohn", quittierte sie. Genau das wusste ich mittlerweile ja selbst, denn die Markierung nahm mir sie Möglichkeit die Miko zu töten und mich ihrer zu entledigen. „Sie wird dich schwach machen. Ebenso wie es bei deinem Vater war", sprach sie weiter und erzürnte mich langsam aber sicher. „Ich werde sicher nicht für sie sterben", antwortete ich. Sie schenkte mir ein Lächeln, etwas Seltenes, so wie ihr Lachen von vorhin. „Sollte dieser Fall eintreten, würdest du es. Dagegen könntest nicht mal du dich wehren." Dieser Satz ließ mich gefrieren. Sie sagte es so abwertend und finster, das es mir eiskalt den Rücken hinunter lief. Hatte sie damit recht? Würde ich noch genauso enden wie Vater? „Mach dich nicht lächerlich“, zischte ich und sie lächelte mich finster an. „Du wirst sie beschützen, selbst wenn du dich versuchst zu weigern, wird dich dein Biest antreiben und dich bis in den Tod für sie kämpfen lassen. Ich habe den tot deines Vaters beobachtet. Er ging voller Glück und Würde, doch ich weiß, das er auch keine andere Wahl gehabt hatte“, erzählte sie. Aus irgendeinem Grund verurteilte ich sie dafür. Warum hatte sie Vater dann nicht geholfen? Warum hatte sie ihn sterben lassen? „Wäre es in jener Nacht nicht Finsternis gewesen“, seufzte sie traurig und drehte sich herum. Sie ging auf leisen Schritten zum Thron und ich dachte über ihre Worte nach. Finsternis. Am Tag von Inuyasha Geburt hatte es eine Mondfinsternis gegeben. Keinen Neumond, denn diese Nächte hatten keinen Einfluss auf Mutters Kräfte. Eine Finsternis allerdings nahm ihr alles Göttliche. Der Mond verschwand und sie konnte nichts mehr aus ihrem Schloss aus anrichten. Keine Blitze, keine Hilfe. Nur stummes zusehen und hoffen, das es schnell endete. Das hatte sie damals bei Vaters tot also getan. „Ich werde die Tat zu gebender Zeit rückgängig machen“, versprach ich unwissend und sie brach in schallendes Gelächter aus. So hatte ich sie noch nie gesehen. Also würde ich keine Wahl mehr haben. Das Band war nicht zu lösen. Ich würde bis zum Tod der Miko mit ihr zusammenbleiben müssen. Zum Glück war sie ein Mensch, dachte ich, bis Mutter sich endlich zusammenriss. „Das wird nicht passieren. Du hast ihr dein Youki übertragen, ihr werden die Ewigkeit miteinander verbringen“, erklärte sie finster. „Ewigkeit? Sie ist ein Mensch. Ein Wimpernschlag, vielleicht 50 Jahre und ich bin sie wieder los“, schnaubte ich. Da schwieg Mutter und schmunzelte, durchstach mich mit einem vielsagenden Blick. Ein Schauer lief mir über den Rücken. „Dein Youki macht sie unsterblich. Sohn, vergiss nicht was du bist“, lies sie mir die Gewissheit zu dem, was ich gerade in meinem Kopf zusammen gesponnen hatte. Ich war verdammt. Auf ewig, die Miko und ich. Kapitel 12: Nackter Krieger --------------------------- Nackter Krieger „Zeig mir deine Wunde“, bat ich mit zittriger Stimme. „Hn“, brummte Sesshomaru kurz und lehnte sich auf seinen Armen hinter sich ab. Ich zog meinen Yukata zunächst über meine Schultern zurück. Er zog eine seiner Augenbrauen in die Höhe. Ob er nun wirklich dachte, das ich ihn nackt verarztete? Fehlte ja nur noch das ich mir ein Krankenschwestern Outfit anzog. So ein Schwein, betitelte Ich ihn in Gedanken. Vorsichtig zog ich seinen dünnen Gürtel etwas locker, öffnete seinem Kimono und legte die blutende Wunde frei. „Oh Kami“, flüsterte ich und legte meine Finger an seiner Haut ab. Ein feines Knurren ertönte und ich spürte seine Mitte, auf der ich saß an meiner. Tadelnd sah ich ihn an. „Was denkst du nur grad?“, schimpfte ich. „Das du riechst wie eine räudige Hündin“, warf er mir vor und lies mich rot werden. „Ich werde deine Wunde säubern und verbinden müssen“, würgte ich das Thema ab, rutschte von seinem Schoß. Seine Hand ergriff mich und ich kam seinem Gesicht wieder Nähe. Seine Lippen fanden meine wie von selbst und ich genoss den keuschen Kuss. „Das heilt von selbst“, brummte er mir zu, lies meine Lippen dadurch vibrieren. Ich biss mir vorsichtig auf die untere und griff an seinen Kragen. „Du bist verletzt. Ignoriere meinen Geruch“, bat ich und er schnaubte. „Als wenn ich meine Natur unterdrücken könnte Miko“, hauchte er, packte mich dann und ich fand mich, mit dem Bauch liegend, auf dem Boden wieder. „Am liebsten würde ich dich hier und jetzt besteigen“, flüsterte er in mein Ohr und zog meine Hüfte bereits in Position. „Du musst dich erst zurückmelden. Rin sehnt sich nach dir“, versuchte ich ihn aufzuhaltenden, spürte selbst bereits wie feucht ich war. Dieser Teufel hatte meinen Körper zu leicht unter Kontrolle gebracht. „Rin wird warten“, flüsterte er mir zu und biss in mein Ohr, als es schon an der Tür klopfte. Ein Knurren entrann seiner Kehle und er verließ meinen Körper. Ich richtete schnell meine Kleidung und setze mich auf meine Knie. Wer hatte da nur so ein gutes Timing? Sesshomaru schloss auch seinen Kimono und warf mir einen kurzen Blick zu, bevor er die Tür aufzog und auf die kleine Person vor sich sah. „Sesshomaru-sama!“, rief Rins quirlige Stimme und schon umarmte sie ihn. Jedoch kurz, denn ihr kam seine Wunde ebenso schnell ins Auge wie mir. „Du bist verletzt!“, schrie sie auf. „Die Miko wollte mir gerade helfen“, erklärte er und Rins Blick wanderte zu mir. „Deswegen bist du wohl erst zu ihr gegangen“, kicherte sie scheinheilig. Ich spürte ihre Eifersucht und hoffte das sie es einfach so hinnahm. „Komm mit. Ich kann dir helfen“, bat Rin und ich lächelte ihr zu. Dies wäre eine gute Idee und sie würde nicht nur sich selbst einen Gefallen tun. Der Lord stimmte zum Glück zu und ging mit ihr hinaus. Noch einmal Glück gehabt, atmete ich auf. Ich stand auf und sah zum Spiegel. Mein Körper hatte sich komplett gewandelt. Ich spürte mich fit und hätte Bäume ausreißen können, nur ein Bad wäre nun sehr nötig. Ein Wunder das Sesshomaru mich überhaupt anfasste, ekelte ich mich vor mir selbst. Also beschloss ich zu baden. Sicher hätte ich dort noch einige Minuten Ruhe. Rin würde etwas Zeit benötigen um die Wunde zu versorgen. Zügig ging ich zum Bad und zog in freudiger Erwartung die Tür auf, nur um einen Körper vor mir zu sehen. Kakashis grüne Augen wanderten zu meinen und meine wanderten unbedacht über seinen nackten, tropfnassen Körper. Seine Muskeln waren ausgeprägt und auch alles andere schien eine angemessene Größe zu haben. Ohne ein weiteres Wort schlug ich die Tür zu und ergriff die Flucht. Oh Kami wie peinlich war denn das! Doch wohin nun? Die einzige Flucht gab es in mein Gemach und da würde mir bald ein anderer Hund auflauern. Ich wollte doch einfach nur Baden, mich reinigen und nun stach mir das Bild vom nackten Krieger im Kopf. „Kagome?“, fragte ausgerechnet die Stimme zu dem Körper in meinem Kopf und ich wand mich um, verlor kurz den halt, weil ich über meine eigenen Füße stolperte und wurde von Kakashi aufgefangen. Zum Glück war er nicht mehr nackt, aber seine Nähe erschauderte mich. Zum Glück berührte er nur meine Kleidung, sonst hätte er das brennen verspürt, welches sogar Inuyasha von mir fern gehalten hatte. „D-danke“, stammelte ich und nahm wieder Haltung an. „Das Bad ist nun frei“, teilte er grinsend mit und sah mir in die Augen. „D-Danke“, war das einzige Wort welches aus meinem Mund kam. Er schien sich etwas zu amüsieren und kam meinem Gesicht näher. Seine Wange kam meiner näher und ich hörte wie er mir etwas zuflüsterte: „Ich werde nichts von euren prüfenden Blicken veraten, aber danke für das stumme Kompliment.“ Hochrot wand ich mich von ihm ab und lief zum Bad. Nichts ahnend das ein gewisser Hund uns beobachtet hatte. So schnell ich konnte sprang ich aus meiner Kleidung und dann ins Wasser, tauchte ab und vergrub mich in der Hitze des Wassers. Die dumpfen Geräusche ließen die Außenwelt weit weg erscheinen. Kami, wie peinlich! Wenn das nur jemand mitbekommen hätte, dachte ich und stieß mich dann aus dem Wasser. Der Sauerstoff war mir ausgegangen. Kurz sah ich mich um und war froh allein zu sein. Mir war so, als würde mich jemand beobachten. Doch da war niemand und ich lehnte mich mit verschränkten Armen über den Rand der Wanne. Das warme Wasser umschmeichelte meinen Körper und ich genoss es etwas länger, bevor ich anfing mich gründlich zu waschen. Meine Haut war fast schon verkrustet von all dem schweiß meines Fiebers und meine Haare klebten eklig strähnig an meinen Schultern. Als ich sie wusch schweiften meine Gedanken zu Sesshomaru. Woher hatte er diese Wunde? Wer konnte ihm so einen Schlag versetzen? Das rattern der Tür lies mich aufschrecken und ich sank bis zur Nase ins Wasser. Nicht das der Krieger hier wieder unverhofft vorbeikam und diesmal mich stumm komplimentierte. Doch goldene Augen erfassten meinen Blick und derjenige schloss die Tür hinter sich. „Sesshomaru“, flüsterte ich und stand aus dem Wasser auf. „Ich mache dir das Bad frei, bin grade fertig geworden“, schlug ich vor und Steig aus dem Becken. Er hatte sich noch keinen Zentimeter bewegt und beobachtete wie ich mich in ein Tuch wickelte. Als ich an ihn vorbeieilte spürte ich seine Hand an meiner Schulter und den Stoß daran. Schreiend fiel ich wieder ins Becken und tauchte strampeltend wieder auf. „Hey!“, schimpfte ich und bemerkte seinen nackten Körper neben mir im Wasser. „Du bleibst hier“, befahl er. Warum war ich so lange dem warmen Wasser erlegen und hatte mich nicht gleich in meinem Gemach verschanzt? Er kam mir näher, führte seine Hände über meine Hüfte hinauf zu meiner Taille. Ich lag in seinem Arm und versuchte ruhig zu bleiben, meinen Körper in Kontrolle zu behalten. „Hat dir gefallen was du eben erblicktest?“, fragte er dann und ich musste kurz darüber nachdenken was er meinte. „Was meinst du?“, fragte ich, denn ich kam nicht darauf. Er hatte Kakashi und mich nicht etwa gesehen, oder? „Mein Krieger scheint oft bei dir herumzuschleichen“, bemerkte er und ich schluckte hart. „Was genau meinst du?“, fragte ich scheinheilig und sah ihn durch meine Wimpern hindurch an. Sein Blick war finster und durchstach mich förmlich. „Kakashi“, hauchte er mit tiefer Stimme. Seine Hände wanderten weiter hinauf, ließen mich dabei seine Krallen hauchzart spüren. Ein wenig kitzelte es mich, aber ich hätte mich nicht einen Millimeter bewegt. Das Opfer in den Fängen des Jägers. „Er saß bei dir, als ich hier ankam und auf dem Gang habt ihr euch eben unterhalten. Erkläre mir das“, befahl er streng. Ich saß in der Falle. Was sollte ich denn jetzt sagen? „Er sah nach mir, als ich in Ohnmacht gefallen war“, stammelte ich und wollte seinem Blick entkommen. Doch er griff an mein Kinn, fixierte dies wieder so, das mir keine andere Wahl blieb, als ihn anzusehen. „Und das eben, da wollte er mir nur etwas sagen.“ Sein Gesicht verzog keine Miene, als er mich an seinen Körper presste. „Deine Wunde“, rebellierte ich und stemmte mich an seiner Brust ab. Doch er ließ nicht locker, ergriff meine Hände, legte sie zusammen und drückte mich mit seiner Hüfte an den Rand des Beckens. Ich schloss die Augen und wusste, das er mich nun für etwas Strafen würde, was ich nicht hatte beeinflussen können. Ich hatte eben keine Supernase um zu bemerken wer das Bad benutzte. Klopfen wäre zwar eine Möglichkeit gewesen, aber diese hatte ich nicht in Betracht gezogen. Er hob meinen hintern an, setze mich auf den gemauerten Rand und drückte mich ins liegen. Meine Beine hingen noch im Wasser und er machte sich Platz dazwischen. Mit der einen Hand hielt er noch immer meine beiden und drückte diese über meinen Kopf auf den Boden. Wimmernd spürte ich bereits seine zweite Hand an meiner Scham und kniff die Augen zu. „Warum?“, frage ich kurz und fühlte seine rauen Finger an meiner Klitoris. Ein keuchen entrann meiner Kehle als sich die Impulse durch meinen Körper zogen. Er erstickte weiteres mit seinen Lippen, presste dabei sein Becken an meine Mitte und löste sie Hand welche er an meinem Becken ablegte. Er wanderte damit mein Bein hinab und zog es am Knie nach oben. Ich umschlang seinen Körper mit meinen Beinen. Konnte ohnehin nicht mehr fliehen. Er würde mich nehmen. Seine Zunge machte meine Gedanken wirr, lies mich an nichts anderes mehr denken, als an den Kampf den er mit meiner führte. Atem war das einzige, was er mir angedeihen ließ. Sein Glied presste sich schon hart an meine willige Spalte. Mit einem Stoß drang er tief in mich ein und ich erstickte an den Empfindungen. Sein Kuss wurde drängender, während er hart und schnell in mich stieß. Immer wieder. Bis mir regelrecht die Luft wegblieb. Sehr schnell kam ich und spürte auch seine Flüssigkeiten in mir. Zitternd rutschten meine Beine von seiner Hüfte und seine Schübe erstarben langsam. Er ließ meine Hände frei, welche ich gleich neben meinen Kopf zog und die Augen schloss. „Ich bin zurück“, hörte ich seine ruhige Stimme und spürte seinen warmen Körper, der sich auf meinen niederlies. Wimmernd nahm ich den andauernden Kontakt unterer Geschlechtsteile war, doch er schob einen seiner Arme unter meinen Kopf, bot mir so ein Kissen. „Die Schlacht hat lange gedauert“, fand ich nach etlichen Minuten wieder Worte, denn er schwieg, betrachtete mich etwas, fuhr mit seinen Lippen an meinem Hals entlang. „Manche Taktiken sind langwieriger, als die, die ich bevorzuge“, erklärte er. „Du bevorzugst eine Herangehensweise?“, fragte ich leise und hob langsam meine Hand. Zaghaft schob ich ihm eine haarsträhne hinter sein dämonisches Ohr. „Das Töten ist meine bevorzugte Wahl“, gestand er. Wer das nicht schon wusste? Sesshomaru war doch bekannt für seine kühle und eiskalte Tötungstechnik. „Warum hast du das nicht einfach bei mir auch getan?“, fragte ich unüberlegt. Sein Blick hob sich zu meinen Augen, fixierten diese, während seine Hand hinabwanderte und sich neben meine Wange legte. „Das wäre wahrlich einfacher gewesen“, bemerkte er unseren Umstand. Schweigend schloss ich die Augen. Was würde das alles noch bringen? „Warum tust du es dann nicht und bestrafst mich mit diesem hier?“, fragte ich. War ich nun lebensmüde geworden? Ganz sicher. „Diese Art der Bestrafung gefällt mir in Bezug auf dich. Außerdem“, sprach er weiter und machte mich neugierig. Was brachte den, ach so großen Lord dazu mich nicht zu töten? „Außerdem?“, fragte ich gierig nach der Antwort, denn er schwieg nun schon gefühlt zu lange. „Selbst wenn ich es wollte, könnte ich dies wohl nicht mehr.“ Kapitel 13: Erkenntnis ---------------------- Erkenntnis Eine Woche verging nach diesem Gespräch im Bad. Er hatte sich bald darauf von mir getrennt und gemeinsam kleideten wir uns an. Er Band den kleinen Gürtel um meine Taille und machte mir einen Zopf. Dabei küsste er noch ein letztes Mal meinen Nacken und verschwand. Seit diesem so sanften Moment, hatte ich ihn nicht mehr gesehen. Rin dagegen schon. Diese Gewissheit zerfraß mich unbemerkt. Natürlich zeigte ich diese Gefühle nicht nach außen. Wenn man darüber überhaupt als Gefühle reden konnte. Wieso sollte ich eifersüchtig sein, wenn ich doch nichts für diesen Dayokai empfand. Oder? Und hier lag der Hund begraben. Dieser kleine Funken, welcher mich bei meiner beinahe-Flucht davon abgehalten hatte, schien genährt worden zu sein und sich zu vergrößern. Dies dürfte ich nicht zulassen. Oder etwa doch? Was würde mein Leben beinhalten, wenn ich mich diesem Fünkchen hingab? Sesshomaru würde zwar sanfter, verlangte nach meinem Körper, nicht nur aus Rache, doch er würde dieses Fünkchen, ich kann es nicht bei seinem wahren Namen nennen, nicht erwidern. Es wäre einseitig, ebenso wie bei Rin. Sesshomaru war niemand der sich Band. Obwohl er dies im Grunde schon getan hatte. Ach es war verwirrend. Ebenso verwirrend war, das er mich nun damit strafte mich nicht mehr zu beachten. Zunächst einmal sah ich ihn gar nicht mehr und er kam auch des Nachts nicht, so wie er es sonst immer getan hatte. Hatte ich ihn mit der Aussage des Sterbens in die Enge getrieben? Warum er mich nicht mehr töten wollte, hatte er nicht erklärt. Doch sicher nicht, weil er irgendeine Art Gefühle für mich hegte. Sicher war dieser Umstand auch der Markierung zu verdanken. Kakashi leistete mir Gesellschaft. Er unterhielt sich mit mir über die Kriege die er erlebte, fragte wie ich hierherkam und woher ich Sesshomaru kannte. Dabei log ich natürlich. Er musste nicht alles wissen. Er erzählte mir sogar von einem Umstand, das er mich verwechselt hatte. Er war vor Sesshomaru Ankunft davon ausgegangen, das ich die Gemahlin des Lords war und Rin eigentlich meine Rolle spielte. „Zum Glück nicht“, stieß ich aus und Nähte weiter an einem meiner Kimonos. Ich hatte dummerweise ein Loch in den Ärmelbesatz gerissen und wollte diese Tat wieder gut machen. „Ich hätte mich auch gewundert, wenn er auf so junges Fleisch gierte. Obwohl sie wirklich eine hübsche Frau ist“, begann er ernst und schwelgte dann mit geschlossenen Augen von Rin. Ein schmunzeln zog sich auf meine Lippen. Könnte es etwa sein? Fragte ich mich und versenkte die Nadeln in den feinen Stoff. Dabei stach ich mich kurz und zischte auf. „Warum lasst ihr das nicht Ayaka machen?“, fragte er und beobachtete wie ich meinen Finger begutachtete. Vorsichtig nahm ich ihn in den Mund und leckte das Blut davon ab. „Sie hat andere Dinge zu tun“, wiegelte ich ab und sah zu der kleinen Stelle, welche sich immer wieder rot färbte. „Ihr seit wirklich eine andere Person dieser Zeit“, murmelte er. Ich schnaubte und fing an weiter zu nähen. „Wenn du wüsstest“, flüsterte ich verheißungsvoll. Er hob seine Augenbraue, das grasgrün seiner Augen stach in meinen und ich grinste frech. „Bitte erzähle mir mehr davon“, bat er und ich überlegte ob er das überhaupt glauben würde. „Das würdest du nicht glauben“, sagte ich und zog den Faden fest. Kakashi rutschte näher zu mir, berührte mich nicht. „Erzähl es mir“, raunte er tief. Eine Gänsehaut überzog meinen Körper. So nah war er mir, seit dem Tag vor einer Woche nicht mehr gekommen. „Ich komme nicht von hier, nicht aus dieser Zeit.“ „Nicht aus dieser Zeit?“, fragte er belustigt und zeigte mir mit seinem Grinsen die Spitzen Eckzähne. Meine Finger begannen zu zittern, während ich versuchte weiter zu machen. „Ja es stimmt. Ich wanderte durch einen Brunnen hier her. Ich wurde erst in 500 Jahren geboren. In einer Zeit in der keine Yokai mehr leben. Oder man sie nicht mehr als solche erkennt“, erzählte ich. Seine Kralle tippte auf dem Holz und sein Blick sagte mir das er darüber nachdachte. „Ich dachte nicht das so etwas möglich wäre. Du bist wirklich eine interessante Frau“, bemerkte er und klopfte mir auf den Arm. Danach stand er auf und streckte sich. „Ich muss noch trainieren“, jammerte er und sprang von der Terrasse in den Garten. „Viel Spaß“, wünschte ich und wand mich meiner Naht zu. Sie war glatt und fein. Sehr gut. Keuchende Geräusche drangen nach einigen Sekunden an mein Ohr und ich sah in den Garten. Eigentlich hatte ich gedacht das Kakashi zum Trainingsgelände gehen würde. Dort hatte er wenigstens Kameraden mit denen er trainieren konnte. Doch er sprang durch das Gras und schien bestimmte Abläufe nachzugehen. Dafür hatte er sein Oberteil ausgezogen, trug nur noch seine Hose und ich konnte seine stählenden Muskeln beobachten. Unter der Haut bewegten sie sich gleichmäßig und geschmeidig. Der Schweiß rann durch die Täler und auch mal über die Hügel seiner Haut. Einen dieser Tropfen verfolgte ich mit den Augen von seiner Schläfe, hinab zu seinem Kinn, wo er auf sein Schlüsselbein sprang und von dort aus, über seine Brust, hinunter zu seinem Bauch und den Nabel rannte. Kurz vor seine Hose wurde er davon gerissen, denn Kakashi machte einen Sprung, wich einem Angriff aus. Erschrocken riss ich mich los und sah zu dem Angreifer. „Ein Hinterhalt?! Gar nicht deine Art“, rief Kakashi dem silberhaarigen Lord zu, welcher stumm zu mir sah und dann zu seinem Krieger. Mein Herz schlug schneller als ich ihn erblickte. Seine roten Gesichtsmahle und das gleißend, helle Strahlen seines Haares in der leichten, frühlingshaften Sonne. „Ich untersage dir das Training in diesem kleinen Garten. Er ist ausschließlich zum Ausruhen gedacht“, wies er Kakashi an. Dieser saß derweil auf einem der Dächer. „Hast wohl Angst, ich mache dir deine Gefährtin streitig“, heizte er Sesshomaru an und ich wurde knallrot. Natürlich stach ich mich noch einmal und zuckte jammernd zusammen. Dieser Idiot! „Weg von hier, sonst schläfst du die Nächte im Wald“, drohte Sesshomaru. Vereist blieb er stehen, musterte Kakashi als er auf ihn zusprang und vor ihm stehen blieb. „Liebe muss was tolles sein“, stichelte er und wich dem sofortigen Angriff gekonnt und schnell aus. Er flüchtete und ich war mit Sesshomaru allein. Ich hielt meinen Finger im Mund, musterte ihn und wie sein Blick sich erst schloss und dann zu mir wanderte. Leise Schritte halfen ihm zu mir zu kommen und blieben vor mir stehen. Er sank auf die Knie, nahm schweigend meine Hand und besah sich den Stich. „Lass dies Ayaka machen“, brummte er und leckte über den Stich. Ich presste die Lippen aufeinander, denn das Pochen meldete sich zurück. Warum musste er dieses nur immer auslösen. Es war so.. erregend. „Wo warst du die letzte Woche?“, fragte ich vorsichtig und spürte seinen warmen Lippen sich von meinem Finger lösen. Sein Blick flog zu meinem hoch. „Du hast geblutet. Ich mag diesen Geruch nicht“, erklärte er und ich wurde hochrot. „Das.. oh Kami“, stammelte ich und sah beschämt weg. Warum nahm er nur kein Blatt vor den Mund? „Schämst du dich deiner Natur, als weibliches Wesen?“, fragte er ruhig und ich schluckte hart. „Nein. Es hat ja einen Grund“, murmelte ich und er schnaubte. „Einen Grund, auf den ich achten muss“, flüsterte er genervt und lies sich dann auf den hintern fallen. Er strich sich mit der Hand über den Kopf, machte seinen Pony so fransig. Sein Anblick lies mich erstarren. „Kakashi war oft hier, oder?“, fragte er und ich zuckte zusammen. „Ja. Sei nicht böse deshalb“, bat ich und sah zu meinem Kimono. Sein Finger glitt unter mein Kinn, hob so meinen Blick empor zu seinen goldenen Augen. „Ich bin böse, aber Kakashi ist jemand den man nicht aufhalten kann. Dich trifft keine Schuld.“ Überrascht musterte ich sein Gold, welches näherkam. Seine Lippen trafen auf meine, sanft und keusch. Ich lies von dem Nähzeug ab und legte die Hände auf seine Brust. Sein Kuss wurde drängender und lies dann von mir ab. „Ich will das du mich begleitest“, ließ er verlauten und überraschte mich wieder. „Wohin?“, wollte ich wissen. Was war das für eine Reise? „Es findet ein Treffen der vier Länder statt. Nervig und öde. Du würdest mir zumindest des Nachts Spaß bringen“, erklärte er seinen Beweggrund. Schnaubend rollte ich die Augen. „Ich bleibe wohl eher hier und du beeilst dich von dort, wieder hier her zu kommen“, schlug ich vor, gewahr das ich ihn erzürnen würde. Wiedersetze mich ja wieder einmal. „Ohne dich werde ich nicht gehen und dann gibt es Krieg. Einen jahrelangen vielleicht. Du wirst sicher nicht mal mehr atmen können, durch die Trennung. Willst du das?“, drohte er und ich schürzte die Lippen. Er hatte recht. Allein wenn er nun verreisen würde, dann würde ich wieder krank werden. Das Mahl musste oft erneuert werden. Wir waren einander abhängig. Warum verdrängte ich dies nur immer wieder? „In Ordnung. Aber ich will nicht das wir dort intim werden“, bat ich. Verwundert sah er mich an. „Seit wann entscheidest du das?“, fragte er. Kurz musste ich an den Moment seines Abschiedes denken, als ich ihn herausforderte und er mir erlag. „Bitte“, flüsterte ich und er knurrte kurz. Er schien innerlich zu kämpfen und doch nickte er zum Schluss. „Wie du willst.“ Schon wenige Tage später weckte mich Ayaka in den frühen Morgenstunden. Schnell kleidete sie mich an und gewährte mir ein Frühstück im Speisesaal. Rin kam dazu und sah mich mit rosigen Wangen an. Sie schien irgendwie verändert. So strahlend und erleichtert. „Guten Morgen Kagome“, frohlockte sie und kniete neben mir. Ihr Frühstück kam schnell, hereingebracht durch Ayaka und sie begann gierig zu essen. „Guten Morgen“, lächelte ich. „So hungrig?“ „Ich hatte eine lange Nacht Kagome“, erklärte sie. Stutzend blinzelte ich. „Was hast du denn gemacht?“, fragte ich und sie hielt sich die Hand vor den Mund. „Darüber würde ich nicht reden. Es war eine Überraschung und ich bin einfach nur glücklich“, kicherte sie. Doch in mir braute sich ein loderndes Feuer zusammen. Was hatte Sesshomaru da getan? War er involviert? Hatte er sein Versprechen doch nicht gehalten? Was ging hier ab? „Ich hörte du gehst auf reisen?“, fragte sie und schob sich einen Brocken Reis in den Mund. „Ja ich soll Sesshomaru begleiten. Wer weiß warum. Ich bin doch nur eine einfache Frau“, brummte ich und rührte in meiner Misosuppe. „Ich denke Sesshomaru denkt da anders“, erklärte sie. „Wie kommst du darauf?“, fragte ich. Sie kicherte und hielt ihre Stäbchen hoch. „Er beobachtet dich viel zu sehr. Das nervte mich wirklich, doch nun nicht mehr so. Er scheint einfach deine Kraft zu bewundern“, plapperte sie. Erstarrt saß ich da. Sie beobachtete uns also intensiv. Das hieße ich musste wirklich vorsichtiger sein. Rin dürfte einfach nichts von dieser Art zwischen uns erfahren. „Kagome-sama der Lord bricht bald auf“, unterbrach uns Ayaka. Ich sah zu ihr und dann zu Rin. Sie streckte die Arme aus und ich gab ihr den Wunsch. Eine kurze Umarmung. Sie drückte mich an sich und flüsterte mir etwas zu: „viel Spaß mit meinem Gemahl.“ Sie drückte mich bestimmend von sich und stand dann auf. „Ayaka lässt du mir das Bad ein?“, fragte sie und somit ließen mich beide allein. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Was wusste die kleine Rin? Was war hier eigentlich los? Wollte sie mich nun etwa zur Rede stellen? Was sollte ich nun tun? „Miko“, brummte es hinter mir und ich schreckte auf. Sein Blick war fragend, weil ich mich erschreckt hatte. „Was ist?“, fragte er ruhig und hielt mir die Hand hin. Zitternd nahm ich sie und stand auf. „Ich war nur in Gedanken. Entschuldige“, faselte ich. Mein Hirn überschlug sich. Rin hatte uns beobachtet, wusste vielleicht einiges oder vielleicht alles? Ich musste das einfach herausfinden. „Ich kann dich nicht begleiten“, flüsterte ich. Sein griff an meiner Hand wurde fester. „Da gibt es keinen Rückzieher“, bestand er darauf und hob mein Kinn wieder an. Seine typische Angewohnheit um mich zu zwingen ihn anzusehen. „Woher dieser Sinneswandel?“ befahl er eine Antwort. Ich zitterte und hielt mich an seiner Hand fest. „Ich… Rin.. Rin weiß das von uns. Ich muss wissen wie viel sie weiß. Ich kann sie nicht mehr anlügen“, stotterte ich. Sesshomaru Blick war eisern. „Bedrohte sie dich?“, fragte er und ich erstarrte. „Sie weiß nichts Miko. Ich achte auf meine Umgebung und Rin kann nichts, von deiner Funktion für mich wissen. Sicher hat Kakashi da wieder seine nervenden Finger im Spiel“, erklärte er und etwas beruhigte mich seine Aussage. Er achtete also darauf wer unsere Spiele mitbekam und wer nicht. „Aber was soll ich nun tun?“, bat ich um Rat und schloss meine Augen. Seine Hand legte sich um meine Wange und er beugte sich für einen Kuss zu meinen Lippen. „Lass das meine Sorge sein.“ Kapitel 14: Eine Reise ---------------------- Eine Reise „Wie schön das ihr mich als Begleitschutz mitnehmt. Ich werde alles geben damit Kagome nichts passiert“, versprach Kakashi. Sesshomaru hatte ihn im letzten Moment noch abkommandiert uns zu begleiten. Er sollte meinen Schutz gewährleisten, wenn Sesshomaru verhindert war. Schließlich trafen wir einige andere Yokai. „Wie läuft dieses Treffen ab?“, fragte ich leise an Kakashi gewandt, denn Sesshomaru hatte seine eiserne Maske ausgesetzt. Er wollte vor Kakashi wohl nicht mit mir reden. „Ich habe so einem fest noch nie beigewohnt, aber wahrscheinlich wird dort beraten und die Grenzen besprochen. Zum Schluss ein essen und ab nach Haus“, erklärte er breit grinsend und sah zu Sesshomaru. Irgendwas lief da zwischen den beiden. Ich streichelte Ah-Uhn über seine schuppige Haut, während Jaken vor mir den Drachen dirigierte. Die Sache mit Rin lies mir keine Ruhe. Was wusste sie nur alles? Ich konnte ihr doch nie mehr unter die Augen treten. Seufzend zog ich das Fell fester um meine Schultern. Sesshomaru hatte es für mich anfertigen lassen, damit ich bei diesen recht kühlen Frühlingstemperaturen nicht erfror. Da wir durch den Himmel reisten, war es ohnehin eisig. „Bald sind wir da Kagome“, versicherte Kakashi hinter mir. Er saß, mit lässig angewinkelten Beinen seitlich hinter mir. Anders wie Sesshomaru konnte er nicht fliegen. „Ich hoffe es. Es ist echt kalt“, murmelte ich und vergrub mich noch weiter im Fell. Ein Arm legte sich auf das Fell über meinen Schultern und zogen mich zu demjenigen. Ein Knurren ertönte, so laut das unter uns die Vögel aus ihren Ästen flohen. „Ich Wärme sie doch nur etwas“, grinste Kakashi hämisch und ich wendete meinen Blick zu dem knurrenden Lord. Er sah stur nach vorn, aber ich spürte sein Unbehagen. „Es geht schon“, versicherte ich Kakashi und schob seine Hand von meiner Schulter. Dabei zischte seine Haut unter meiner und seine Augen verfinsterten sich. „Du lässt dich wirklich zu sehr davon vereinnahmen was unser Lord tut“, flüsterte er mir zu. „Kakashi“, brummte Sesshomaru und beendete unser Gespräch. Leicht lächelnd sah ich Kakashi an und er rollte amüsiert seine Augen. Er schien nichts von dieser Markierung zu halten, dem Band was für Yokai angeblich so wichtig war. Oder hatte er eine ganz eigene Geschichte dazu? Ich würde sicher die Gelegenheit bekommen ihn darüber etwas auszuquetschen. Er musste ja schließlich auf mich aufpassen. Bei unserer Ankunft würde nicht nur einmal, verwundert geraunt. Ich tastete die Augen aller ab die uns begegneten und es lag auf der Hand. Ich war das einzige menschliche Wesen auf diesem Gelände. Das Schloss auf das wir zugingen erstrahlte prächtig auf einem Berg. Direkt an der Felswand erbaut. Schwarze glatte Zinnen strahlten in der untergehenden Sonne. Sesshomaru ging schweigend und starr auf die Wachen zu, welche ihn ohne Zögern hereinließen. Uns musterten sie genau und als ich einen Schritt gehen durchs Tor wollte, hielt mich einer der Yokai am Arm fest. „Au! Was soll..“, begann ich mich aufzuplustern und beobachtete wie die Wache einen Blick mit Sesshomaru wechselte, der nichts sagte und doch alle Wachen in die Schranken wies. „Sie gehört in unserem Gefolge zu Tölpel!“, schrie Jaken und fuchtelte wild herum. Die Wache lies von mir ab und brummte. „Menschen sind hier nicht erlaubt“, gab er preis und Kakashi schaltete sich ein. „Ich würde sie lieber hineinlassen. Sonst wird der Lord des Westens ungehalten. Man muss ja nicht schon vor den Besprechungen ein Blutbad anrichten, oder?“, schlug er besonnen vor. Grimmig ließ die Wache mich weiter als Sesshomaru schon die ersten hundert Meter Abstand zu uns aufgebaut hatte. Ehrfurchtsvoll beobachtete ich das Gebäude, welches so Monumental über uns hinausragte. „Seit ihr erstaunt Kagome?“, fragte Kakashi neben mir. Jaken übergab Ah-Uhn an einen Diener, der ihn wohl versorgen würde. „Seit gegrüßt. Ihr seid Lord Sesshomarus Gefolge?“, frage ein schlanker Mann mit mäuseartigem Gesicht und nervösen Zügen. „Ja das sind wir. Los Zeig uns unsere Gemächer!“, befahl Jaken unverschämt. Überrascht das er dafür keine kassierte und der Junge Yokai so nett war und uns mit sich gehen ließ, folgte ich den Yokai. Immer wenn wir jemanden sahen, verfolgten sie mich mit ihrem blicken. Manche hielten sich die Nase zu, andere begannen sofort zu tuscheln. Ich schien die neueste Attraktion in diesem Zirkus zu sein. „Hier könnt ihr euch ausruhen. Ich nehme an sie ist eure Gefährtin?“, fragte der Mäuserich an Kakashi gewandt. Jaken japste auf, doch Kakashi kam ihm zuvor. „Ganz recht. Sie kann bei mir bleiben“, erklärte er und ich sah Kakashi überrascht an. Er wechselte einen Blick zu Jaken und dieser erstarb in seinem nahenden Protest. Natürlich war es zunächst besser Sesshomaru keine Schande zu bringen, das wusste auch er. Gemeinsam mit mir ging Kakashi in den Raum, welcher uns der kleine Yokai zuwies. Schnell schloss er die Tür und seufzte aus. „Sesshomaru hätte wenigstens warten können“, schimpfte er. Ich hörte nur nebensächlich zu und ging zum Fenster, welches mit dicken Leinen bespannt und mit einer Tür verschloßen war. Ich schob sie auf und erstarrte. Der Blick war atemberaubend. Das ganze Land erstreckte sich vor mir und erstrahlte in den letzten Strahlen der Sonne. Alles schien in ein sattes Rot getaucht. „Wundervoll“, flüsterte Kakashi neben mir und beugte sich neben mir nach vorn. Kurz streifte er meinen Körper und trat dann auf den kleinen Balkon. Er ließ den Wind um sich spielen, welcher seine kurzen Strähnen aufging und umherfliegen lies. Seine grünen Augen strahlten so hell und klar, das man nur an frisches Gras denken konnte, auf dem tau von der Nacht lag. Kakashi Blick wanderte zu mir und er lächelte freundlich. Mein Herz machte einen kurzen Satz und ich lächelte zurück. Ein klopfen ließ uns zur Tür sehen. „Eine Bedienstete“, klärte Kakashi mich auf. Er hatte eine gute Nase. Ich öffnete die Tür und sah zu einer jungen Frau mit braunem Haar und gelben Augen. „Kakashi-sama, ehrenwerte Miko“, begrüßte sie uns und verneigte sich rasch. „Ich soll euch zum großen Saal bringen. Die Lords wollen euch kennenlernen.“ Fragend sah ich zu meinem Begleiter und er grinste der Bediensteten zu. „Wir werden euch gerne folgen“, erklärte er und so gingen wir ihr nach. Durch große Gewölbe und Gänge, bis wir an einem riesigen imposanten Raum ankamen. Er war mit Blumen geschmückt und auf dem Boden lagen vier große Teppiche aus. Rot, gelb, blau und grün. Etwas musste ich an einen Kindergarten denken, doch dies hatte sicher eine andere Bedeutung. Ich erblickte Sesshomaru auf dem blauen kniend und nach vorne starrend. Er würdigte uns keines Blickes. Ob das seine Tour war sich von uns abzuheben. Damit wir klar definiert vor den anderen auftraten? Bevor ich jedoch weiter gehen konnte erfasste mich ein freudiger Schrei. „Kagome!“, rief eine mir bekannte männliche Stimme und ich sah zu dem gelben Teppich. Augenblicklich sprang mir ein hochgewachsener Mann mit schwarzen, zu einem Zopf gebunden Haaren in die Arme und drückte mich fest an sich. Doch nur um zischend Abstand von mir zu nehmen. Das kurze schmunzeln auf Sesshomarus Lippen blieb mir nicht fern und doch blickte ich in die blauen Kristalle vor mir. „Aua! Seit wann bist du so ein heißes Eisen geworden?“, fragte der Anführer der Wölfe und der Lord des Nordens. „Kouga. Wie schön dich mal wiederzusehen“, begrüßte ich ihn und erhaschte das rote Haar seiner Frau. „Ayame. Wie schön“, begrüßte ich auch sie und sie umarmte mich ohne Scheu. Bei ihr bleib der Schutzmechanismus aus und ich konnte ihre Wärme genießen. Ich spürte allerdings etwas, was mir neu war. „Ihr erwartet einen Erben?“, fragte ich überrascht und Ayame streckte stolz ihren Babybauch, welcher in einen edlen gelben Stoff verpackt war vor. „Ja bald sind wir zu dritt“, kicherte sie und Kouga legte stolz seinen Arm um seine Frau. „Ihr müsst mir alles erzählen“, bat ich, doch wir wurden unterbrochen. „Seid ihr die Miko, welche mit dem Lord des Westens reist?“, fragte eine alte dumpfe Stimme. Ich hatte den Besitzer noch nicht bemerkt, lies meinen Blick nun auf den roten Teppich schweifen und erblickte einen alten, kräftigen Yokai, welchem zwei riesige Hauer aus den Mundwinkeln herausragten. Instinktiv sank ich auf die Knie und verneigte mich vor dem Lord. „Ja das bin ich. Kagome ist mein Name“, stellte ich mich vor. Ein Raunen ging durch den Raum. Einige schienen meinen Namen zu kennen. „Hörte ich richtig, das ihr euch mit dem Lord verbunden habt und trotzdem noch eure Kräfte besitzt?“, fragte die raue Stimme weiter. Mein Herz schlug immer schneller und ich starrte auf den blank geputzen Holzboden unter meinem Gesicht. „Erhebt euch, wenn ich mit euch rede“, bat er dann streng und ich tat was er wollte. Der Lord mit den Hauern saß mir gegenüber, wobei Sesshomaru rechts und Kouga fast neben mir saß. Links von mir saß auf dem grünen Teppich eine schlanke Frau mit blauem Haar, welches in großen Wellen über ihre Schulter fiel. Sicher war sie aus dem Süden, also musste der Lord mit dem ich sprach aus dem Osten sein. Ich musste mich aber nun auf die Frage konzentrieren, ein Vergehen konnte mir schnell den Kopf kosten. „Ja. Es stimmt. Ich habe mich mit dem Lord verbunden und verfüge trotzdem über meine Kräfte als Miko“, erklärte ich mit ruhiger Stimme. Kouga sprang neben mir auf. „Was?“, schrie er und würde durch ein grunzen des roten Lords gebändigt. Ich hatte also einiges zu erklären, seufzte ich innerlich. „Miko Kagome. Bitte setzt euch zu eurem Gefährten. Ihr solltet unseren Besprechungen beiwohnen“, schlug er vor und ich sah kurz zu Sesshomaru. Er sah noch immer starr auf den Boden vor sich. Ob er diesen Verlauf eingeplant hatte? Oder lief es für ihn aus dem Ruder? Mit einer kurzen Verbeugung stand ich auf und ging zu Sesshomaru. Er reichte mir kurz die Hand und ich lies mich neben ihm nieder. Doch seine Augen trafen mich nicht. Irgendwie sehnte ich mich nach seiner Aufmerksamkeit. Kakashi musste den Raum zwar nicht verlassen, setze sich aber zu den anderen Personenschützern in die Ecke. Dort erblickte ich auch Hakaku, der mir vorsichtig zu wank. Diese Reise schien sich doch noch etwas Gutem zuzuwenden und zum Glück hatte ich Sesshomaru um die Freiheit von Intimität gebeten. Wie es aussah hielt er sich auch sehr gut daran. Die erste Besprechung war eine kurze Begrüßung und es wurden einige Themen in Bezug auf den Grenzschutz geregelt. Die Wölfe hatten das Privileg die Grenzen komplett umlaufen zu dürfen und somit schnell Alarm zu schlagen, wenn es darauf ankam. Der rote Lord Tego war der Herrscher der Wälder und kümmerte sich um die gedeihen der Pflanzen und Tiere darin. Eine Art Waldgott sozusagen. Sesshomaru war mit seinem Heer derjenige, der das Land als Ganzes beschützte. Er war wie der Mond, der alles überblickte und beschützte. Die einzige Herrscherin im Raum, ihr name war Inagi, wachte über die Klarheit des Wassers, welches für alle von bedeutender Wichtigkeit war. Wasser symbolisierte Reinheit und ebenso auch Versorgung. Versorgung von Nahrungsmitteln, der Lebewesen und auch der Natur. Sie war eine wunderschöne Gestalt, eine Frau die jeden Mann in die Knie zwang, wenn sie es wollte. Am Ende der Besprechung würde ich von Kouga und Ayame in Empfang genommen. Sesshomaru war eilig verschwunden und hatte Kakashi mitgenommen. Er hatte Kouga schließlich gesehen und wusste das mir keine Gefahr drohen würde. „Erklär uns das bitte. Wo ist der stinkende Köter? Und warum bist du bei Sesshomaru?“, fragte Kouga aufgeregt. Ayame schlug ihm auf den Arm. „Lass uns doch erst einmal was essen“, schlug sie vor und wie auf Stichwort knurrte mein Magen. Beschämt fing ich ihren Blick auf und lauschte Kouga genervte laute. Beim Essen lies Kouga allerdings nicht locker und ich suchte krampfhaft nach einer Lösung. „Inuyasha und ich haben uns getrennt. Sesshomaru bot mir an bei ihm im Palast zu leben und so kam eines zum anderen.“ „Liebst du ihn? Er erscheint mir kühler wie jeder Eiszapfen“, bedachte Ayame und ich musste kichern. „Unsere Verbindung hat nichts mit dergleichen Gefühlen zu tun“, wiegelte ich ab und spürte einen leichten Anflug von Schuld. Als hätte ich gelogen, aber dem war nichts so, oder? „Warum bindet er dich dann an sich. Sicher musst du nun ewig mit ihm zusammenbleiben“, knurrte Kouga. „Bist du etwa noch immer eifersüchtig?“, fragte ich stichelnd und er schnaubte beleidigt. „Daran liegt es sicher nicht“, versuchte Ayame ihren Mann zu verteidigen. „Aber er sorgt sich sicher um dich. Sesshomaru wird dir doch gesagt haben, das euer Leben miteinander verbunden ist. Eine Markierung ist eine große Sache“, klärte Ayame und da kam mir die Erleuchtung. Ich hatte endlich jemanden mit dem ich über diese Marikierungssache sprechen konnte, jemand der mir meine Fragen beantworten konnte. „Bitte Ayame! Du musst mir einige Fragen erklären“, bat ich und so entbrannte ein wahres Sprachgefecht zwischen uns. Ich fragte sie was es mit der Abhängigkeit auf sich hatte und wie oft das Mahl bei ihr erneuert werden musste. Sie erklärte, das es je nach Stärke und Herkunft eines Yokai, die Markierung ebenso stark sei. Bei meiner musste der Zyklus oft sein, während Kouga sie nur alle paar Monate auffrischte. Doch was sie dann, fast schon allgemein sagte, lies mich an meinem Schluck Tee ersticken. Beruhigend klopfte Kouga auf meinen Rücken und ich kam wieder zu Luft. “Was meinst du mit: die Lebenspanne passt sich an?“, bat ich keuchend um Antwort. Ihre grünen Augen blinzelten als sie mich ansah. War es etwas Wichtiges? Es war ja nicht so, das ich eine Wahl gehabt hatte, als er dieses Band zwischen uns erschuf, aber was war da in Bezug auf meine Lebenspanne? Hatte ich etwa etwas davon eingebüßt als er mich biss? „Deine Lebenszeit gleicht sich an die deines Gefährten an. Als Mensch der nur 70 Jahre auf Erden verweilt, wirst du nun sicher Jahrhunderte alt werden“, erklärte sie und legte sich den Finger an die Wange. Erstarrt sah ich zu ihr, als mich eine Stimme rief. Kakashi stand in der Tür und sah fragend zu mir. Perplex rappelte ich mich auf und verabschiedete mich von den beiden. Wir würden unser Gespräch einfach später weiter führen, versprach ich stammelnd. Ayames besorgter Blick verfolgte mich. Ich konnte meine Verwirrtheit einfach nicht komplett verbergen. Kapitel 15: Unerwartetes Mahl ----------------------------- Unerwartetes Mahl “Geht es dir gut?”, fragte Kakashi besorgt neben mir und führte mich zu Sesshomarus Gemach. Er hatte den Befehl dazu bekommen und schien irgendwie ruhiger und ernster wie zuvor. Was hatte Sesshomaru noch mit ihm besprochen? “Ja. Ich habe nur etwas erfahren, was mich nervös macht”, stammelte ich und mein Hirn zermarterte sich über diese Lebensspannen. Sesshomaru hatte mir schon gesagt, das er mich nicht und niemals Töten könnte, eine Sache die ihm die Markierung verbot. Doch jetzt sollte ich Jahrhunderte an ihn gebunden sein bis mein Leben aus mir wich? Jahrhunderte in denen er mich immer wieder Beißen musste, damit ich nicht ohnmächtig und schwach dahingerafft wurde? Diese ganze Sache wuchs uns über den Kopf. Wie hatte er das damals nicht bedenken können? Daran denken können, das wir für Ewigkeiten ein Leben teilen würden, das wir beide so nicht geplant hatten? Er war doch ein freier und stolzer Yokai. Auch wenn er irgendwann einen Erben zeugen musste, so würde er dafür eine Yokai brauchen und ginge dann noch ein so inniges Band zu erschaffen, wie das welches wir teilten? Ich würde ihm niemals einen Erben schenken können, denn es wäre nur ein Hanyou. Eine Kreatur die er verachten und meiden würde, unerwünscht als Erbe des Westens. Was machte ich mir darüber überhaupt Gedanken? Sesshomaru würde dafür schon eine Lösung parat haben und sicher würde er sie so einbauen, um mich nur noch mehr zu verletzten. Ein Stich in meiner Brust prangerte meine Gedanken an. Er hatte sich ja gewandelt in letzter Zeit. War er doch irgendwie umgänglicher und nicht mehr so sprunghaft gewesen. Dennoch. Er war schuld an dieser ganzen Sache. “Kagome?”, fragte Kakashi und riss mich mit flatternden Augen aus meinen Gedanken. Wir standen vor einer Tür in der bereits Sesshomaru stand und das erste Mal an diesem Tag auf mich hinabsah. “Geh”, brummte er Kakashi zu und dieser verneigte sich stumm und verschwand. Was war nur zwischen den beiden Yokai vorgefallen? Mit einem Schritt zurück, erlaubte der Lord mir in sein Zimmer zu treten. Ich tat es und sah mich kurz um. Alles war in blau und Silber gehalten. Viele kleine Verzierungen waren an den Möbeln und in einer Ecke war eine Schlafstätte ausgebreitet worden, über dem ein blauer Baldachin hing. Auch auf diesem waren silberne Fäden eingezogen worden. Sesshomaru schloss die Tür und setzte sich an den Tisch in der Mitte des Raumes. "Ich muss mit dir reden”, begann ich und setze ich mich neben ihn um in seine goldenen Augen zu sehen. Er musterte mich kurz und schob dann schweigend eine edele Schachtel zu mir über den Tisch. “Was ist das?”, fragte ich, verärgert das er mir anscheinend nicht zuhören wollte. Er verzog keine Miene als er es erklärte. “Deine Kleidung für heute Abend. Trage sie, ich habe sie selbst ausgewählt”, befahl er mit leichtem Unterton der bitte. Ich gab es vorerst auf. Hier könnte ich keinen streit anzetteln. Außerdem war meine Neugierde geweckt. Wozu sollte ich die Kleidung tragen? Also nickte ich kurz und öffnete dann die Schachtel. Ein wunderschöner silberner Stoff leuchtete mir entgegen. Blaue Vögel mit langen schweifen waren darauf genäht und ein blauer Stoff lugte an der unteren Seite hervor. “Die Farben des Westens. Lord Tego will, das ich dich als meine Gefährtin, mit zum Mahl nehme”, erklärte er diese Geste. Kurz erwärmte es meine Gedanken an den roten Lord. Er schien so etwas wie der Anführer der Lords zu sein. “Ich werde mich zu benehmen wissen”, lächelte ich ihm zu. Dennoch würde ich ihn heute noch zur Rede stellen. “Daran hege ich keinen Zweifel”, brummte Sesshomaru lobend und lehnte seinen Ellenbogen auf sein aufgestelltes Knie. Er schloss die Augen, als wäre er erschöpft und strich sich mit der Hand durch den Pony. Da kam mir eine kleine Idee und ich erhob mich. Ich trug heute einen Zopf und zog das rötliche Haarband heraus. Vorsichtig kniete ich mich hinter ihn, musterte kurz seine Miene, welche immer noch von geschlossenen Augen geziert wurde. Erst als ich meine Finger durch sein Haar gleiten lies, veränderte er seine Haltung und setze sich aufrecht hin. Ich nahm sein langes feines Haar zusammen und band ihn einen hohen Zopf daraus. Auch wenn sein Haar noch immer weit über seinen Rücken fiel, so hatte seine Erscheinung den letzten Schliff erhalten. Als ich fertig war stand ich auf. “Können wir später reden?” fragte ich und griff mein Gespräch wieder auf. Er antwortete nicht und so tat ich einen schritt vorwärts. Sturer Hund. “Bis wann soll ich mich bereithalten?” fragte ich noch und ging weiter bis seine Hand mich aufhielt. Überrascht sah ich zu ihm. Er zog meine Hand zu seinen Lippen und legte seine Nase in meine Handfläche. Die Wärme schoss mir in die Wangen und er küsste meine Handfläche kurz. “Du hast noch eine Stunde Zeit”, hauchte er hinein und lies dann von mir ab. Ich nahm die Schachtel und sah noch einmal in seine goldenen Augen. Er wendete sich schweigend ab und ich bemerkte den wink, das ich nun gehen sollte. Eilig lief ich mit der Schachtel im Arm durch den Gang und wurde bald von Kakashi eingeholt. “Alles Okay?”, fragte Kakashi und ich sah ihn fragend an. “Ja. Sesshomaru gab mir nur meine Kleidung für das Essen in einer Stunde”, erklärte ich und schritt schnell weiter. Ein kurzes Bad musste unbedingt sein und eine Stunde war wirklich knapp, wenn ich mich etwas zurecht machen wollte. An Kakashis Gemach angekommen schlug ich ihm die Tür vor der Nase zu und ignorierte seine Proteste. Er war zum Glück ein Kavalier und blieb draußen, während ich eilig einige Sachen zusammensuchte. Im Schrank hingen meine Kleider, welche Ayaka eingepackt hatte. Eine Sache jedoch blieb unentdeckt und ich wühlte in allen Schränken danach. Keine Unterwäsche. Ich fand nicht ein Tuch oder eines von meinen eigens hergestellten Höschen vor. Hatte Ayaka diese etwa vergessen? Das konnte doch nicht ihr Ernst sein. Verzweifelt dachte ich daran ob Sesshomaru vielleicht welche in die Schachtel dazu gelegt hatte, aber natürlich machte ein Lord sich um solche Dinge keine Gedanken. “Verdammt!”, schimpfte ich und hörte sofort ein Klopfen. “Alles in Ordnung Kagome?”, fragte Kakashi und ich wurde hochrot. Ob er mir irgendwie Wäsche beschaffen konnte? Aber nein! Das war einfach zu peinlich, um ihn zu fragen. “Jaja”, wiegelte ich ab und erforschte mein Zeitgefühl. Viel Zeit blieb mir einfach nicht mehr und ich entschied mich für eine gründliche Katzenwäsche. Nachdem ich diese vollzogen hatte, schminkte ich mich rasch. Diese Utensilien hatte Ayaka nicht vergessen, dachte ich wütend, doch ich war dankbar darum. Am Ende schlüpfte ich in den edlen dunkelblauen Yukata, welcher in der Schachtel lag. Fast schon eisig zog sich der Seidenstoff über meine blanke Haut. Oh Kami, wie sollte ich das nur den ganzen Abend lang aushalten? Danach folgte der silbrige Kimono. Er hatte lange Ärmel und auch dort prangten riesige Vögel, welche die schwingen ausbreiteten und sich gen Himmel erstreckten. Mit einem ebenso blauen Obi und einem silbernen Obijime war das Outfit komplett. Ich betrachtete mich im Spiegel und konnte gar nicht fassen, das ich das sein sollte. Am Boden der Schachtel fand ich eine Haarnadel. Edel und silbern glänzte sie im Licht der Kerzen dieses Raumes. Kleine perlen waren daran angebracht und funkelten bei jeder Bewegung. Daneben lag ein Fläschchen mit einem ordentlich gefalteten Origamivogel daneben. “Gegen die Aufregung”, stand auf seinen schwingen. Wieder schoss wärme in meine Wangen. Der Lord hatte an alles gedacht. Etwas aufgeregt war ich schon. Also nahm ich das Fläschchen an mich, öffnete den kleinen Korken daran und schnupperte kurz am Flaschenhals. Es roch süßlich nach Vanille und Zimt, dennoch stach mir auch etwas Scharfes in der Nase. Was hatte er da nur zusammengestellt? Kurz nippte ich an dem Fläschchen und befand den Geschmack ganz interessant. Süß und irgendwie weihnachtlich erinnerte mich die Schärfe an ein Gericht aus der Neuzeit. Es musste Chilli oder Ingwer sein. Also nahm ich einen kräftigen Schluck und spürte wie die Mischung in meinen Magen rann und ihn kurz, scharf erwärmte. “Hui”, seufzte ich und rieb die Lippen aufeinander. Hoffentlich beruhigte mich das wirklich, denn jetzt entfachte es zunächst eine wärme in mir, die sich bis in mein Gesicht ausbreitete. Ich wusste ja, das Ingwer einen einheizte, aber dies war wohl etwas mehr. Egal. Ich musste mir schnell die Haare hochstecken, legte damit meinen Hals frei und platzierte die Haarnadel des Lords an meinen Dutt. Zufrieden betrachtete ich mich im Spiegel, als es klopfte. Ich wusste das es Sesshomaru sein musste und als ich die Tür öffnete sah ich in sein Gold. Sofort spürte ich das bekannte pochen. Doch nun schoss ebenso auch die Hitze in mir auf und mein Herzschlag verdoppelte sich. “Bereit?”, fragte er knapp und ich nickte, etwas erschlagen von meinen Gefühlen. Er reichte mir die Hand. Kurz sah ich mich nach Kakashi um, doch er war nicht mehr da. Als ich plötzlich die Hand des Lords an meinem Hintern spürte. “Was tust du da?”, flüsterte ich sofort und sah sein verstohlenes Schmunzeln. Da machte es klick und ich japste erschrocken nach Luft. Ayaka hatte nicht vergessen mir Unterwäsche zu packen. Er hatte sie mir gestohlen. “Warum machst du so etwas. Du bist perverser als ich bis jetzt angenommen habe!”, schimpfte ich flüsternd. Zum Glück war niemand hier und konnte uns somit nicht hören. “Du sagtest etwas von keiner Intimität. Das ich trotzdem meinen Spaß haben will, hätte dir da schon klar sein sollen”, warf er mir mein Unwissen vor. Beleidigt verschränkte ich die Arme und nahm Abstand zu ihm auf. Er holte mich mit Leichtigkeit ein und beugte sich zu meinem Ohr. “Nimm Haltung an. Die anderen Lords schätzen dich alle wirklich sehr”, flüsterte er. Ich sah zu ihm auf und lockerte augenblicklich meine Haltung. “Warum denn das?” Schnaubend rollte Sesshomaru seine Augen und beließ sie dann in sturer Haltung nach vorn. “Du bist die Miko, die das Land vor Naraku befreite. Sie erheben dich schon fast zu einer Art Königen. Lachhaft und übertrieben”, spottete er. Ich blieb blinzelnd stehen und lief dann weiter. “Das habe ich doch nicht alleine geschafft. Niemand sollte mich dafür verehren. Im Grunde war ich ja auch schuld daran, das er so mächtig werden konnte”, grummelte ich, über den fatalen zerschlag des Juwels der vier Seelen als ich damals das Kind vor dieser Krähe rettete. “Sieh es wie du willst. Sie sehen in dir nun die Retterin”, sprach Sesshomaru weiter und hielt vor einer breiten Tür an. Auf jeder Seite stand eine Wache und nun wurde ich sicher nicht mehr daran gehindert einzutreten. Ein wenig stolz wuchs dann doch in mir und ich sah zu Sesshomaru auf, welcher nach vorne starrte. “Dann kannst du ja froh sein eine so gute Partie mit mir gemacht zu haben”, kam es Keck aus meinem Mund und auch wenn er den Blick nicht zu mir wendete, so sah ich das kleine schmunzeln auf seinen Lippen, bevor uns die Tür geöffnet wurde und wir eintraten durften. Sesshomaru ging als erstes einen Schritt und ich folgte ihm einfach. Ayame und Kouga wanken mir kurz zu, als Sesshomaru einbog und wir an einem blauen Gedeck Platz nahmen. Alles war in einem großen Kreis aufgebraut, in der Mitte prangte ein riesiges Gesteck aus Blumen. Inagi ließ gerade mit leichten Bewegungen Wasser darin umher fließen. Es floss geradezu Grazil durch die Luft. Sesshomaru nahm meine Hand als ich mich setzte, war es doch Etikette und setze sich dann neben mich. Mein Blick schweifte umher und ich wurde rot. Ob man bemerken würde das ich nichts drunter trug? Meine Mitte fühlte sich so komisch heiß an und das machte meiner Sicherheit zu schaffen. Kurz sah ich zu Sessehomaru der starr in die ferne sah. Von ihm schien kein Anzeichen auszugehen, also musste alles gut sein. Oder? Mein Herz schlug schneller und ich biss mir mehrmals unbewusst auf die Unterlippe, als Lord Tego eine kleine Rede hielt. Er ehrte die Lords für ihre Arbeit und gerade Sesshomaru für die letzte Schlacht. Pochend wanderte die Hitze durch meinen Körper, als ich zunächst an seinen Abschied und dann seine Ankunft zurückdachte. Ungeniert rutschte ich auf meinen Knien herum, konnte kurz nicht still sitzen bis Tego auf mich zu sprechen kam. Erschrocken sah ich zu ihm, als er die Verbindung zwischen mir und dem Westen anpries. Das er dies sehr befürwortete und mich fast schon als Mitglied der Lords ansah. Ayame lächelte mir stolz zu, während Kouga neben ihr böse umher murmelte. Inagi verneigte sich leicht vor mir und ich sah nur beschämt zu Tego. Dann begann das Mahl und uns wurden feinste Speisen vorgesetzt. Ich konnte nur leider nichts essen. Mein inneres fühlte sich zerwühlt und heiß an. Ich wusste nicht woran das liegen konnte, doch als Sesshomaru sich zu mir beugte erschütterte seine kleine Berührung meinen ganzen Körper. “Iss etwas. Du erweckst den Anschein das dir nichts angenehm erscheint”, rügte er mich und hauchte mir dann seinen Atem ans Ohr. Wieder ein starkes Pochen, doch diesmal tiefer. Dort wo keine Wäsche mich bedeckte. “Was war in dem Fläschchen?”, fragte ich blitzschnell. Es musste daran liegen, denn vorher ging es mir blendend. Irgendwas hatte Sesshomaru doch angestellt. Wollte er mich noch mehr ärgern als nur mit der fehlenden Unterwäsche? Er beugte sich zurück und aß seelenruhig weiter ohne mir zu antworten. Doch dies war ebenfalls Antwort genug. Er hatte mir irgendwas verabreicht. Wie dumm hatte ich auch sein Können und es einfach trinken? Kagome wie naiv bist du nach all dieser Zeit eigentlich noch? Mit zitternden Händen nahm ich meine Stäbchen und begann zu essen. Es schmeckte herrlich, aber in meinem Magen staute sich ein unglaublicher Druck. Dieser hatte aber nichts mit der Nahrung zu tun und als Sesshomarus Hand mein Bein streifte, niemand konnte das durch meine Ärmel sehen, keuchte ich auf. Erschrocken sah ich mich um, niemand schien es gehört zu haben und doch war es mir unheimlich peinlich. Ich verspürte unglaubliche Lust. Lust diesen verdammten Bastard die Hand wegzuschlagen und aus dem Saal zu stürmen. Wie konnte er mir nur so etwas antun? Mich vor allen bloßstellen und mir solche Gefühle bereiten. Gefühle die ich nur in eine Richtung einordnen konnte. Ich war unglaublich scharf auf ihn. Kapitel 16: Lust (Sesshomaru) ----------------------------- Lust (Sesshomaru) Ich wusste genau das dieser Plan, auch für mich schwer werden würde, doch die Miko litt wirklich vorzüglich darunter. Meine Körperlichen Empfindungen waren nur schwer zu kontrollieren, als ihr Geruch immer williger und stärker wurde. Zum Glück waren ihre Kleider mit einer Art Schutz belegt, der es nur InuYokai erlaubte ihren Geruch aufzunehmen. Er war wie eine Droge und ich würde ihr bald erliegen. Trotzdem hielt ich es aus, genoss jedes kleine Zappeln ihrer Beine, als sie bemerkte wie das Pochen durch ihren Körper schoss und sie nur noch mehr anspitzte. Bald wäre sie sogar feucht, nur weil sie dieses Aphrodisiakum getrunken hatte. Sie vertraute mir einfach zu sehr. Ebenso hatte Kakashi mir vertraut und geglaubt ich würde ihn nicht dafür bestrafen, wenn er mit meiner Gefährtin durch die Gegend lief und ihr immer näherkam. Zu Nahe für mein empfinden. Das Biest in mir rebellierte, seit es ihn in ihrem Gemach erblickt hatte. Wie er mit ihr geredet hatte als sie sich kaum hatte rühren können. Es wäre ein leichtes für ihn gewesen, über sie herzufallen. Schutzmechanismus, Freundschaft oder Krieger hin oder her. Ich wollte ihn nicht in ihrer Nähe sehen. Als ich ihn dann auch noch mehrmals bei Rin aufgabelte, seinen Geruch an ihr wahrnahm, wies ich ihn streng zurecht. Wie immer blieb er locker, wank alles ab und beteuerte seine unschuldigen Absichten. Er wäre nicht interessiert an Kagome oder an meiner Ziehtochter. Doch dies schien sich langsam zu ändern. Als ich nicht zu Kagome konnte, weil ihr Geruch mich hinderte, sah ich ihn oft bei ihr, wenn ich es kaum noch aushielt, sie nicht zu sehen. Und von einem Tag auf den anderen lies Rin ihre Beschattungen fallen und als ich sie am Morgen vor der Abreise antraf, haftete Kakashis Geruch an ihren Lippen. Dieser Bastart würde keinen Moment länger in ihrer Nähe bleiben und an meiner Seite hatte ich ein Auge auf ihn. Er würde sicher nicht vor meinen Augen anfangen, weiterhin mit Kagome herumzualbern. Doch dieser Dreckskerl tat dies sogar unverblümt vor meinen Augen. Umarmte ihre Schulter als sie auf der Reise Fror. Was ging nur in seinem Kopf vor? Nackt vor ihr Trainieren, eine Sache. Mir ihr sprechen, eine andere. Aber ihr etwas ins Ohr flüstern, einen Arm um sie legen, die gleiche Luft wie sie atmen, eine Sache zu viel. Ich überlegte mir eine kleine Rache für ihn, doch leider musste ich dafür das Versprechen an Kagome brechen. Er sollte genau sehen, wem sie gehörte. Für wen sie willig alle Kleider ablegte und wem sie sich voller Ausdruck hingab. Er sollte ihr Stöhnen hören, wenn ich sie rannahm. Aber dafür musste Kagome es anstiften und das hatte sie bis jetzt nur einmal und da hatte sie mit mir gespielt. So sollte es nicht ablaufen. Also lies ich mir etwas einfallen. Tego besaß in seinem Palast eine ansehnliche und große Bibliothek. Dort zog ich mich für einige Momente zurück und fand einen erstaunlichen Trunk, der jede Dame entflammen und geradezu betteln lassen sollte. Ich schickte Jaken in die Küche und er kam mit einem kleinen Fläschchen wieder. Keiner würde auch nur ein Wort darüber verlieren. Anders dagegen Tego, der zu viele Worte für Kagome fallen ließ. Er bewunderte sie sehr. Er war einer dieser Gründe, warum ich einst die Rache plante und wodurch ich nun mit der Miko verbunden war. Unersättlich fragte er mich aus und erzählte mir von Geschichten, die er über sie gehört hatte. Zudem befand er sie als wahre Schönheit, was ich nicht ganz abstreiten konnte. Sie war die Art Frau, die mir gefiel. Er lud sie ein, mit an den Beratungen Teilzunehmen und ich ließ es zu. Gegen Tego konnte ich nichts ausrichten. Er war der Leiter dieser Veranstaltung, der älteste Lord unter uns. Danach würde zuerst Inagi und dann ich sein Amt antreten. Er hatte unser aller Respekt und wir konnten uns über nichts beklagen. Er achtete gut auf die Wälder und das Wachstum darin. Es gab genug für die Yokai, ebenso für die Menschen. Mich gegen ihn zu stellen, würde mir den Tot bringen und das ganze Land gegen mich stellen. Am Ende der Besprechung ging ich mit Tego. Kagome war bei dem Wolf sicher und so schnappte ich mir Kakashi, welchen ich vor die Tür positionierte, nur damit er nicht wieder bei Kagome umherschwänzeln konnte. Diese Beaufsichtigung nervte. Nachdem Tego noch mehr über Kagome entließ. Sie eine heilige nannte und ich bald mein augenrollen nicht mehr zurück halten konnte, entschuldigte ich mich. Nun war die zeit gekommen, mir Kakashi vorzuknöpfen. Er hatte sich nun mehrere Male seit meiner letzten Ansprache wiedersetzt. “Halt dich von ihr fern”, befahl ich in meinem Gemach und er zuckte mit den Schultern. “Ich mache doch gar nichts. Sesshomaru ich könnte sie doch nicht einmal berühren, also reg dich ab”, bekräftigte er, doch darum ging es mir und dem Biest in meinem Inneren nicht. Allein seine Nähe war schon zu viel. “Ich denke es wäre besser, wenn du nach dieser Reise zurück in die Wälder gehst. Ich schätze deine Kameradschaft, aber du kommst meiner Geliebten einfach zu nahe”, sprach ich meine Beweggründe und ebenso die bitte aus, das er sich endlich davon machen sollte. Sein Blick wurde kurz trüb, bis er den Blick hob und mich zuerst Maßregelte. “Gefährtin. Betitele sie wenigstens nachdem was sie ist”, brummte er. Ich schnaubte und verzog die Lippen. “Willst du mir wirklich sagen, wie ich meine Hure nennen soll?”, fragte ich amüsiert und er lachte auf. “Rede dir das nur weiter ein. Aber wenn du keine Gefühle für sie hättest, dann stünden wir doch nun nicht hier oder Lord Sesshomaru?”, witzelte er und brachte es auf den Punkt. Meine Wut kochte langsam an meiner Oberfläche. Wie konnte er es wagen mich so aufzuziehen. Selbst wenn er Recht hatte, gab ihm das kein recht. Aber er sollte schon sehen, das es nicht nur mir so ging. Auch meine Gefährtin, wenn er unbedingt drauf bestand, war mir erlegen. “Was Kagome nur dazu bewegt hat dich zu wählen ist mir schleierhaft”, spuckte er in den Raum und machte auf den Absatz kehrt. Er spürte meine Wut und goss doch Öl ins Feuer. Dieser Idiot, war mein bester Krieger und spielte hier mit dem lodernden Flammen. “Das wirst du noch sehen”, versprach ich, ging blitzschnell auf ihn zu. Er konnte sich gerade noch herumdrehen, da rammte ich ihm meine Faust durch den Torso. Er japste auf, spuckte Blut und sackte dann in meinem Arm zusammen. Das Bankett ging zu Ende und Kagome entschuldigte sich früher wie ich. Sie würde wohl in ihr Gemach gehen und nachdem einige Zeit verstrichen war, verabschiedete auch ich mich. Die anderen Gäste beäugten mich nicht wirklich. Sah ich doch aus wie ein liebender Gefährte, der seiner Liebsten folgte um nach ihr zu sehen. Lachhaft. Ich ging ihn nach, weil sie roch wie eine äußerst willige Dame, die es kaum erwarten konnte, das ich ihr die Kleider vom Leib schälte. Viel Überzeugungsarbeit müsste ich heute definitiv nicht mehr leisten. Die kleine Überraschung würde ihr am Ende alle Sinne rauben und ich könnte Kakashi endlich zeigen, wo sein verdammter Platz war. Kagome gehörte mir, unser restliches Leben lang würde sie nur mich wollen. Für mich schreien, stöhnen und sich mir anbieten, bis einer von uns starb. Erregt tapste das Biest in meinem Inneren, freute sich auf die Zusammenkunft, auch wenn es meinen Plan anprangerte. Es ermahnte mich immer wieder, mich nicht selbst von dem Aphrodisiakum verleiten zu lassen. Denn es wirkte stark, machte meine Geliebte willig und außerordentlich betörend. Ich klopfte an ihre Tür, roch schon hier wie sie Feucht und erregt war, doch als sich die Tür öffnete schlug mir eine Wucht ihres Geruches entgegen. Ein Knurren löste sich aus meiner Kehle, als ich sie nur ansah. Glasig stachen ihre blauen Augen mich und ihr flacher, fast schon heißer Atem ging wie ein Schiff auf tosender See, auf und ab. “Sesshomaru”, keuchte sie heiser und ich konnte nicht mehr an mich halten. Ich schob sie in den Raum, wohl bedacht darauf das wir nicht allein hier waren. Doch das war der Plan gewesen. “Miko”, hauchte ich, schloss die Tür und sie schob ihre Hände an meine Wange. Ihr Körper presste sich sofort an meinen und sie zog mein Gesicht zu ihrem. Ihre Lippen drängten sich auf meine. Sie war gierig und leckte mir über die Lippen. Meine Arme umschlangen sie, denn ihr Geruch machte mich wirr. Ihre Taten noch wirrer und ich spürte ihre Wirkung in meinen Lenden. Schmerzhaft entsendete mein Hirn einen Stoß in mein Glied und ich wurde steifer und steifer. “Du verlangtest mir ein Versprechen ab”, keuchte ich in den Kuss und ergriff nun die Gewalt über sie. Ich riss ihre Hände in meine und gewann Abstand zwischen uns, als ich sie herumwirbelte. Ihr Nackter Hals lag an meinen Lippen, die Markierung direkt vor ihnen. Ein erregtes Pochen erschütterte unsere Körper als ich sie dort streifte. Sie stöhnte auf und presste sich an mich. Ihr unbekleideter Hintern lud mich geradezu ein, sie sofort nach vorn zu beugen und sie zu nehmen. Dieser Plan erschien langsam der schwerste zu werden den ich je hatte. “Ich weiß”, jammerte sie und kratze mir über die Hände. Sie schien sich noch immer zu wehren und das verdiente Hochachtung. Aber die wollte ich ihr in diesem Moment nicht geben. Lieber etwas anderes, steifes, welches ihr ebenso Freude bereiten würde wie mir. “Was ist dann damit?”, fragte ich und fuhr, zusammen mit ihrer Hand in der meinen, zu ihrer Mitte. Ließ sie sich selbst berühren und küsste nebenbei ihren Hals. Durch den dicken Stoff ihres Rockes spürte man sogar schon ihre nasse Spur. “Bitte”, wimmerte sie als ich ihre Finger dirigierte und sie immer heftiger atmete. “Was willst du Miko?”, fragte ich raunend in ihr Ohr, biss ihr zartes Läppchen und lies sie aufstöhnen. “Dich!”, beklagte sie dann ruhig und ich gab sie frei. Sie drehte sich zu mir, küsste mich und griff mir sofort in den Schritt. Keuchend zuckte ich zusammen über ihre Grobheit und energische Ader. Sie musste hart an dem verlangen leiden, das ich ihr auferlegte. Doch wir hatten schließlich einen Zuschauer und dieser sollte sehen wie ich sie dominierte. Das sie mich wollte, war ohne jeden Zweifel zu sehen. Also schob ich sie zur Schlafstätte und warf sie darauf. Sie schrie kurz und fummelte schon an ihrer Kleidung herum. “Du scheinst ungeduldig”, brummte ich lächelnd und schob mich zwischen ihre Beine, die sie sogleich willig aufgestellt hatte. Ich krabbelte über ihren Körper und ließ eine Kralle über ihren Obi gleiten, zerschnitt ihn als wäre er nichts. Sie schien das kaum zu beeindrucken, zog an meiner Kleidung, die ebenso prunkvoll war, wie die, die ich ihr gab. Sie schob meinen Kimono über die Schultern, öffnete meinen Gürtel, legte das frei was pochend nach ihrem Fleisch verlange. Eisern machte sie sich daran ihn zu bearbeiten und gab mir harte, ungeduldige Schübe. Mit zusammengebissenen Zähnen öffnete ich ihre Kleidung, riss sie davon und warf sie hinter mich. Ihre nackte Haut empfing mich wie erwartet und alles an ihr war bereits bis zum Bersten gespannt. Ihre Brüste waren prall und ihre Brustwarzen stachen hervor. Ihre Scham triefte nur so vor Geilheit und ich konnte es nicht lassen. Leckte mir über die Lippen, bevor ich mich zu ihren Brüsten beugte und sie dort leckte. Sofort beugte sich ihr Rücken durch und sie warf den Kopf in den Nacken. Ihre Hände fuhren durch meinen Zopf, während sie mir ihr Becken entgegenstreckte. Das war schon fast zu viel der Erregtheit, aber es gefiel mir, sie komplett zu kontrollieren. “Nimm mich”, bat sie und ich grinste, biss ihr in die Brustwarze, reizte die andere bis sie nur noch bettelte, ich würde sie endlich nehmen. Daran konnte ich mich gewöhnen, dachte ich als ich meine Kleidung vollends abstreifte und ihre Beine nahm um sie herumzuwerfen. Sie beugte sich willig auf das weiche Laken, streckte ihr Hinterteil in die Höhe, präsentierte mir alles. Sie sollte haben was sie wollte und ich kroch über sie, packte ihre Hände und begrub sie unter meinen. Mit einem Kuss an ihrem Hals, drehte sie ihren Kopf zu mir, empfing noch einen Kuss auf ihre Lippen. Gab mir ihre Zunge zum spielen, bevor ich in sie eindrang. Millimeter für Millimeter wurde ihr stöhnen lauter, langgezogener und erstickte dann als ich meine Hand auf ihre Lippen presste. Wie die ersten Male musste ich verhindern das sie zu laut war. Reichte es doch, das es in diesem Raum zu hören war. Mit einem tiefen stoß begann ich meinen Rhythmus, nahm sie hart und härter. Ihre Finger drückten sich zwischen meine und zerwühlten das Laken. Ihre Lustschreie kontrollierte sie indem sie sie ins Laken entließ. Doch trotzdem waren ihre Empfindungen zu groß, als das sie sich zügeln konnte. “Mehr”, bettelte sie und sah mich kurz an. Grinsend stemmte ich mich auf, hielt ihre Hüfte in Position, während ich sie noch stärker nahm. Immer wieder komplett aus ihr herausglitt nur um mich wieder in sie hineinzupressen. Sie japste stetig auf und bald zerbarst sie in einem erlösenden Höhepunkt. Unsere Körper waren von Schweißperlen bedeckt, doch ich wollte sie nur noch mehr. Ihr zuckendes Fleisch presste sich hart um meinen Schwanz, doch gab es mir noch keine Erlösung. Sie sollte noch mehr bekommen. Wiedererwarten stemmte sie ihren zusammengesunken Körper wieder auf und drückte sich mir entgegen. Gerne nahm ich dies an und kam ihr entgegen. “Unersättlich kleine Miko?”, knurrte ich ihr ins Ohr und sie bejahte dies Stöhnend. “Zeig es mir”, befahl ich und nach einem letzten stoß löste ich mich von ihr. Sie drehte sich sofort um, kam auf mich zu wie eine Tigerin und schob mich ins liegen. Ihr Körper platzierte sich auf meinem, rieb meinen Schwanz an ihrer Spalte und ließ ihr Becken dann auf mich nieder. Quälend langsam für mich, doch sie wollte mir beweisen, mir zeigen was sie wollte. So ließ ich sie, ergriff ihre Hüfte und kam ihr nach etlichen Schüben entgegen. Ihr Körper zuckte wieder und bald würde sie wieder zerfließen, den Höhepunkt erreichen, die Klippe übertreten. Auch ich spürte diesen Punkt näherkommen und als sich ihr Fleisch um mich schloss, sie ihren Kopf nach hinten warf, den Rücken so durchbog das ihre Brüste nur noch mehr Geltung erhielten, da kam auch ich. Tief in ihr. Wie eine Schraubzwinge presste sie alles aus mir heraus und ich krallte meine Hände in ihren Hintern. Sie schrie auf vor Schmerz und doch schien es so, das es Nebensache war. Meine kleine Miko war ein verdorbenes Stück. Sie sank auf mir zusammen und entließ ihren heftigen Atem. Kurz verweilte ich unter ihr und half ihr dann neben mir Platz zu finden. “Bitte bleib”, flüsterte sie benommen und hielt eine strähne meines Haars in der Hand. Als ob sie mich damit hätte aufhalten können. “Das geht nicht”, sagte ich und schob mich schon von ihr weg, stieg aus der Schlafstätte und fischte nach meinem Kimono. Wehleidig sah sie zu mir auf. “Warum?”, bettelte sie fragend und ich schmunzelte, zog meinen Kimono fest und befestigte den Gürtel. Danach kniete ich mich zu ihr, nahm ihre Wange in die Hand und sah ihr in die Augen. “Ich muss doch unseren Gast noch hinausbringen.” Kapitel 17: Spiel mit dem Feuer (Kakashi) ----------------------------------------- Spiel mit dem Feuer (Kakashi) Davon musste ich mich selbst überzeugen. Mein alter Kriegskamerad und jetziger Lord, hatte sich nicht nur an einen festen Ort gebunden. Nein, er hatte sich auch noch zwei Frauen genommen. Menschliche Damen! Eine Gemahlin und eine Geliebte. Dieser Teufelskerl! Dabei tat er immer so genervt, ruhig und unantastbar. Hatte der liebe Herr also doch seine Schwachstellen. Als ich ankam ging ich unverschämt auch gleich im Familientrakt des Schlosses auf die Suche, fand die Gemahlin und fing sie auch schon auf, als sie im Begriff war zu stürzen. Der Geruch meines Lords schlug mir unverkennbar entgegen, doch die Markierung war nicht frisch. Wie auch, war er doch zusammen mit mir im Krieg gewesen. Viel sagen konnte ich jedoch nicht, als sie in Ohnmacht fiel, aus Angst Sesshomaru seine etwas zugestoßen. Ich musste zugeben das ich auch falsch geantwortet hatte, doch das stellte ich richtig als sie erwachte. Die Geliebte war zu uns gestoßen. Ein Schock für mich, denn sie war so unglaublich jung. Vielleicht 16 Sommer alt, höchstens. Das sich Sesshomaru an solch jungem Fleisch ergötze wunderte mich. Er war ja schließlich um weiten älter als ich und sicher keiner der sanften und liebevollen Sorte. Außerdem war es mir schleierhaft, das er trotz der Schönheit der Lady überhaupt eine Gespielin unterhielt. War er so besessen an dem körperlichen Akt? Oder war es die Langeweile, die ein Heim mit sich brachte? Die Lady ruhte sich noch etwas aus und nachdem ich der Geliebten gefolgt war, dämmerte mir doch eine Fehleinschätzung meinerseits. Auch wenn die schlafende Frau unmissverständlich markiert war, somit für jeden Yokai als die Gemahlin des Lords ausgezeichnet war, so schien die vermeintliche Geliebte seine Gemahlin zu sein. Um diese Frage zu klären musste ich also diejenige fragen die es wissen musste. „Rin-sama könnt ihr mir sagen in welchem Stand ihr zum Lord steht?“, fragte ich offen, nahm an dem kleinen Tisch Platz und streckte meine Beine weit aus. Ein Bad wäre jetzt definitiv etwas Feines, aber die Dame hatte mich zum Tee geladen und da sagte ich niemals nein. Vor allem, da ich die junge Frau genau Mustern konnte. Ihr Haar war fast schon seidig glatt und glänzte nussbraun, wenn das Licht es berührte. Ihre braunen Augen strahlen eine Jungenhaftigkeit aus. Sie war sicher ein lebensfroher Mensch, zumindest strahlte sie dies aus. Ihr Körper war genau richtig. Schlank aber kurvig und dennoch unberührt. Sesshomaru hatte mich nicht belogen. Dies war seine Ziehtochter. „Ich bin seine Gemahlin, die Lady des Schlosses“, erklärte sie und ich rümpfte die Nase. „Darf ich euch auch etwas fragen?“, hörte ich ihre weiche Stimme weitersprechen und bedeutete ihr mit meinem Blick das sie weitersprechen konnte. „Seit ihr ein Krieger von Sesshomaru?“, wollte sie wissen. „Ja“, antwortete ich schmunzelnd. „Ich habe ihn bei den letzten Verhandlungen geholfen. Er musste jedoch noch seine Glückwünsche abholen, deshalb bin ich vor ihm hier.“ „Ich dachte er habe ein Gesuch?“, fragte Rin und ich grinste verschämt. „Ich denke der Lord würde nicht wollen, das jeder wüsste wo er ist“, bekräftigte ich meine Ausrede. Kichernd sah Rin zur Tür als diese sich öffnete. Eine junge Yokai kam herein und brachte ein Tablet mit Tee und Leckereien die herrlich dufteten. „Ich dachte ihr habt Hunger“, bot mir die Lady an und nahm das Tablet entgegen. Sie nahm die Kanne mit dem heißen Wasser, das Teepulver und die Becher herunter und schob den Rest zu mir. Es roch köstlich und mir lief das Wasser im Mund zusammen. „Ihr seid zu gut zu mir Lady Rin“, bedankte ich mich und nahm sogleich die Stäbchen um zu essen. Herrliche Aromen schlugen auf meiner Zunge zusammen und ich verdrehte die Augen. „Schmeckt es euch?“, fragte die Lady und bereitete gerade den ersten Becher Tee vor. Ich nickte nur, konnte nicht aufhören das Essen in mich hineinzuschaufeln. Die Lady lächelte breit, ein wunderbares strahlen legte sich dabei auf ihr Gesicht und sie reichte mir den Becher. Dabei verfing sich ihr Ärmel an der Tischkannte und so gab der Becher seinen Inhalt mit einem Schwups in meinen Schritt frei. Heißt ergoss sich die Flüssigkeit und ich sprang augenblicklich auf. Knurrend entließ ich einen laut. Die Lady schrie auf und nahm ihren langen Ärmel. Ohne darüber nachzudenken presste sie ihn in meine Körpermitte und wollte damit die Flüssigkeit aufsaugen. Ich erstarrte und konnte nicht glauben was sie da tat. War ihr nicht klar wo ihre Hände lagen? Nicht das ich die Berührung einer Frau an dieser Stelle nicht zu schätzen gewusst hätte, aber sie war die Lady meines Lords. Es kostete mich den Kopf, wenn man uns nur eine Sekunde so sehen würde, also nahm ich die Flucht und sprang aus dem Raum in den Garten. Die Verbrennung durch die Flüssigkeit war ohnehin schon verflogen und nur der unangenehme Fleck auf meiner Hose erinnerte an dieses Missgeschick. Es vergingen ein paar Tage und ich mied das Zusammentreffen mit der Lady. Diese Situation konnte man einfach nicht erklären und ich wollte sie nicht in unangemessene Scham bringen. Sie wollte mir nur helfen, ihren Unfall wieder gut machen und hat dabei eben unschickliche Dinge getan. Die Absicht war eine andere gewesen und so konnte ich ihr keinen Vorwurf machen. Trotzdem versuchte ich ihr auszuweichen, auch wenn es schwierig war. Diese Dame war voller Energie. Den ganzen Tag wirbelte sie durchs Schloss, dirigierte Angestellte, regelte alle Abläufe ohne nur einen Fehler zu machen und fand dennoch Zeit im Garten umherzugehen und leise Lieder zu trällern. Ihre Stimme war unvergleichlich rein und klar. Langsam konnte ich verstehen, was der Lord an ihr fand und warum er seine einstige Ziehtochter zur Gemahlin genommen hatte. Allerdings musste ich mich von der heutigen Beobachtung ihrer loseisen. Ich musste wissen warum der Lord seine Geliebte so hochpreiste, sie biss, sie zu seiner einzig wahren Gemahlin machte, obwohl er eine irdische bereits genommen hatte. Jeder Yokai musste doch etwas für denjenigen empfinden den er zum Gefährten nahm, schließlich verbrachte man den Rest seines Lebens mit diesem. Was also lag hinter dieser schlafenden Schönheit verborgen? Vorsichtig schlich ich mich in ihr Gemach, hörte ihren ruhigen Atem und wie sie sich doch etwas herumwälzte. Neben ihrer Schlafstätte kniete ich nieder und musterte ihren freigelegten Hals. Mit meiner Kralle zog ich ihren Kragen zur Seite und sah das Zeichen. Ich hatte zwar eher an ein sattes rotes Mahl gedacht, oder einen Mond. Aber dort war lediglich der Bissabdruck mit roten Mahlen überzogen. Untypisch, dachte ich gerade als mich die braunen Augen der Geliebten beobachteten. Eilig zog ich mich zurück und tat als beschützender Bewacher ihres Schlafes. Wir sprachen und ich gab ihr zu trinken bis der Lord selbst sich näherte. Ich hatte seine Anwesenheit schon früh bemerkt und doch wollte ich ihm etwas bieten, wenn er hier ankam. Ich kümmerte mich um seine Geliebte und das würde ihn fahrig machen, denn sie war mehr. Natürlich reagierte er genauso wie ich es mir erhoffte und schickte mich fort. Ein erfrischendes Bad half meine Gedanken Ruhe zu finden, mir fragen auszudenken die ich ihm stellen würde, denn nun saß er in der Falle. Er musste mir einfach rede und Antwort stehen. Ich war sein ältester Freund und Untergebener. Kagome überraschte mich im Bad als ich mich gerade trocknete und lief verzückt und rot wie die untergehende Sonne an. Mein Grinsen wuchs ins Unermessliche. Hier schienen alle Frauen ein Händchen für unangebrachtes Timing und Missgeschicke zu haben. Das bot mir die perfekte Vorlage um Kagome etwas aufzuziehen. Sie schien ohnehin sehr in Gedanken versunken. Auf dem Gang gabelte ich sie auf, wie sie immer noch beschämt umhertapste und ich dankte ihr für den wunderschönen, langsamen Blick über meinen Körper. Man hatte ihr angesehen das ihr gefiel was sie sah. So genau wie sie geschaut hatte, dachte ich das zumindest. Sie ging stocksteif weiter und ich wollte gerade losschlendern, als mir mein Lord vor die Füße trat. „Halte dich von ihr fern“, befahl er brummend und hielt sich die Seite. Er roch nach Blut und ich konnte mir denken wer dies zu verantworten hatte. „Hat Mutter dir noch ein Geschenk gemacht?“, fragte ich lässig. Er schnaubte und stellte sich gerade auf. „Lenk nicht ab“, brummte er und fixierte meinen Blick. „Halt dich von der Miko fern. Sie hat nichts mit dir zu tun“, stellte er noch einmal klar und ich ging näher zu ihm, schlug ihm meine Hand auf die Schulter und grinste. „Natürlich! Sie ist deine Gefährtin. Niemals würde ich sie belästigen“, versprach ich und er knurrte kurz, bevor er an mir vorbei ging und im Bad verschwand. Belustigt ging ich weiter und traf an der nächsten Ecke auf die Lady. Wie es mir gebot verneigte ich mich kurz vor ihr und war ganz verwundert als sie mich am Kragen packte und mit sich in eine Ecke zog. „Leise!“, befahl sie und presste ihren Körper förmlich an meinen. Ich schluckte, denn ihre Reize waren deutlich zu spüren. „Was ist los?“, fragte ich nach einigen Momenten in denen sie mir ihren Hintern gegen die Lenden drückte. Wusste sie denn nicht was sie da tat? „Ist Sesshomaru ins Bad gegangen?“, fragte sie leise und ich sah zu ihrem braunen Schopf, der nah an meinen Lippen lag. „Ja er wird sich waschen gehen. Nach so langer Reise“, gab ich Antwort und Erklärung in einem. Rin dagegen grummelte auf. „Dieser schuft!“, schimpfte sie und verwirrte mich damit. Was wollte sie mir denn nun sagen? Hatte sie etwa keine Ahnung von dem Verhältnis zwischen ihm und Kagome? Was war da schon ein gemeinsames Bad, wenn sie schon das Bett und sogar mehr miteinander teilten? „Ist es nicht in Ordnung für euch?“, wollte ich wissen und flüsterte dies nah an ihrem Ohr. Ihr Körper versteifte sich leicht als sie ihren Blick zu meinem wendete. Sie änderte ihre Position, befreite mich so von ihrem Kontakt und ich atmete erleichtert aus. „Ich weiß schon seit langem, was die beiden zusammen treiben, aber“, begann sie und biss sich auf die Unterlippe. Eine Sache die sie wirklich verführerisch aussehen ließ. „Aber ich frage mich warum er das nicht mit mir tut. Ich bin doch seine Gemahlin“, berichtete sie mir ihr leid. „Vielleicht bin ich auch einfach zu hässlich“, spottete sie über sich selbst. „Lügt nicht“, stieß ich aus und spuckte es förmlich in ihr Gesicht. Überrascht erwiderte sie meinen Blick. „Was?“, fragte sie kleinlaut und ich legte meine Hände an ihre Oberarme. „Ihr sollt nicht lügen! Ihr seid eine wunderschöne und begehrbare Frau“, sprach ich ehrlich und fixierte ihren Blick eisern. Ihr Herzschlag nahm einen schnellen Rhythmus an. Ihre Lippen bebten kurz, bevor sie endlich die Sprache wiederfand. „Ihr findet mich begehrbar?“, fragte sie und ich erstarrte. Hatte ich es wirklich so ausgedrückt? Nun saß ich in der Falle und sie würde mich festnageln. Also antwortete ich ehrlich: „Ja Rin-sama.“ Wieder biss sie sich auf die Lippen, löste sich dann von mir und rannte einfach los. Doch ihr lauter und schneller Herzschlag blieb bei mir und frass sich in mein Hirn. Nach diesem Ereignis traf ich die Lady öfter spontan. Oder war es eher doch kein Zufall? Ich ging nun andere Wege durchs Schloss, nur in der Hoffnung das sie mir über einer dieser entgegenkam. Und genau das tat sie. Ihr langes Haar glänzte dabei fein und sie hatte den seitlichen Zopf mit einer Nadel aus Blüten festgesteckt. Ihr Geruch schlug mir schon entgegen, wenn sie noch Meter von mir entfernt war und lies mich fast schon keuchen, wenn wir uns dann auf Augenhöhe einen verstohlenen Blick zuwarfen. Das braun ihrer Augen zog mich in den Bann und ich wusste nicht warum, aber sie stahl sich einfach so mein Herz. Des Tags trainierte ich, um mich abzulenken oder ich sprach mit Kagome. Sie wollte einiges über die Kriege wissen an denen ich teilgenommen hatte und erzählte mir eine absurde Tatsache über sich. Sie kam aus einer anderen Zeit. Lächerlich dachte ich, doch das war ein Grund der sie sehr interessant machte und somit auch ein Grund warum Sesshomaru sie an sich genommen hatte. Sie war klug und auch wenn sie etwas ungeschickt im Nähen war, heiterten mich die Gespräche auf. Wäre da nicht Sesshomaru der mich von ihr fern hielt. Würde er sich doch nur etwas mehr um seine offizielle Gemahlin kümmern. Doch nur dieser Gedanke machte mein Biest fahrig, brachte es zum Knurren und toben. Es wollte Rin so sehr, ich wollte sie so sehr. An diesem Abend hielt ich es nicht mehr aus. Ich lag in meinen Kissen, starrte an die Decke und mein Herz überschlug sich fast. Das Bild dieser wunderschönen, viel zu jungen und unantastbaren Frau, stand vor meinen Augen. Ihre braunen Augen und das liebliche Lächeln, welches erheiternd durch den Garten sang. Ihre Stimme schallte dabei in meinen Ohren, als würde sie für mich singen. Ich hielt es einfach nicht aus. Ich musste zu ihr. Egal was mir das einbrocken würde. Egal was passieren würde. Ich musste sie sehen, wollte sie an mich reißen und am liebsten von hier fort nehmen, sollte sie dies auch wollen. Ich wollte sie zu meiner Gefährtin und das für alle Ewigkeit. Mit einem Satz sprang ich aus dem Bett, zog die Tür auf und rannte zu ihrem Gemach. Da ich als guter Freund ebenfalls im Familientrakt untergebracht war, waren es nur wenige Sekunden die ich brauchte. Ich hob die Hand, wollte klopfen und hielt dann inne. War dies wirklich das was ich wollte? Ich würde mir meinen Lord zum Feind machen, ihm seine Gemahlin und Ziehtochter nehmen ohne seine Befugnis dazu zu haben. Er würde mich dafür sicher töten, oder waren ihm unsere gemeinsame Zeit doch mehr wert? Vielleicht tat ich ihm ja auch einen Gefallen, dachte ich und zermarterte mir gerade den Kopf. Genervt lehnte ich meine Ellenbogen an den Türrahmen und starrte die Tür an. Meine Hand lag vergraben und meinem kurzen Haar und raufte diese leicht. Nun hob ich die andere Hand, ballte sie und wollte klopfen. Doch ich konnte nicht, würde auch sie damit in den Dreck ziehen und zu einer unehrenhaften Dame machen. „Kann ich dir helfen?“, fragte mich ihre liebliche Stimme und ich schmunzelte. Nun stellte ich mir schon vor wie sie mich fragte. Aber bei dieser Sache könnte sie mir nicht helfen. Moment! Ich wandte meinen Blick zu der Quelle der Stimme und erblickte Rin mit großen Augen einige Meter neben mir. „Wolltest du zu mir?“, fragte sie erneut und ich sprang in eine aufrechte Haltung. Schluckend presste ich den Kloß in meinem Hals herunter und nickte schnell. „Äh Ja, oder besser nein. Ich“, stotterte ich los. Sie schien das lustig zu finden und kam mir näher. Sanft legte sie mir ihre Hand an die Wange und lächelte mich strahlend an. „Du bist so süß Kakashi“, bemerkte sie und brachte mich zum Stillstand. Ihr Geruch war so intensiv und ich roch eine Nuance heraus, die mich stutzen lies. Sie war angetan. Dies roch ich besonders aus ihrem Schoß und schluckte nun umso härter als mein Biest durchdrehte. Sie berührte bereits meine Wange, aber ich wollte mehr ihrer Haut spüren. Mit einem Mal zog ich sie an mich, presste eine Hand in ihren Rücken, die andere zog an ihrer Wange entlang und zog sie näher. Meine Lippen pressten sich auf ihre und ich schloss die Augen als ein berauschendes und heißes Gefühl von meinem Körper Besitz ergriff. Sie keuchte in meinen Mund als ich ihre Lippen um Einlass bat. Sie gewährte ihn nur schüchtern und ich spürte ihre Zungenspitze, als ich mutig voran in ihren Mund eintauchte. Sanft umschmeichelte ich ihre Zunge und wurde langsam fordernder. Rin lernte allerdings schnell und ich spürte wie sie ihre Arme um meinen Nacken legte, sich somit näher an mich schob. Mein Körper setze sich in Bewegung, schob die Tür zu ihrem Gemach auf und drängte sie hinein. So tat ich das was mir meinen Lord zum Feind machen würde, doch es war mir egal. Diese Frau hatte mich verzaubert und ich würde, könnte sie nicht mehr davon ziehen lassen. „Kakashi“, stöhnte Rin als sie unter mir in ihrer Schlafstätte lag und ich ihr bereits den Kimono vom Oberkörper gezogen hatte. „Wir können das nicht tun“, bat sie und ich stoppte augenblicklich. „Du machst einen Rückzieher?“, fragte ich mit rauer Stimme. Meine Lenden waren schon zum Bersten gespannt, verzerrten sich nach ihrem Fleisch. „Ich bin seine Gemahlin“, wimmerte sie, „Ich würde dich so gerne weiter machen lassen. Kakashi ich“, sprach sie weiter und ich legte meine Lippen auf ihren ab. Wieder entbrannte Leidenschaft zwischen uns und ich raffte meine Hände in ihren Haaren. „Ich glaube, ich liebe dich mehr, wie ihn“, nuschelte sie, als der Kuss langsamer und keuscher wurde. Es verschlug mir den Atem das zu hören, doch ich verzog meine Lippen zu einem Lächeln. „Rin, ich liebe dich“, hauchte ich und sie weitete ihre Augen. „Wirklich?“, fragte sie nach und ich wurde etwas rot. Dennoch nickte und räusperte ich mich. Langsam erhob ich mich und kniete so auf ihren Beinen, welche sie zusammengepresst unter mir hielt. „Wir müssen zuerst mit ihm reden“, bat sie leise und ich schob meine Finger durch mein Haar. „Du hast recht“, brummte ich halb knurrend und sie kicherte. Sie schob sich ins sitzen, zog den Kimono wieder über ihre zarten Schultern und verschloss ihn. Danach schlichen ihre Finger über meine Brust und legten sich an meine Wange. „Er wird sicher zustimmen“, versprach sie mir, fast schon so als wenn sie selbst ein Mantra brauchte. Ich beugte mich zu ihren Lippen und küsste sie. „Wenn nicht, dann nehme ich dich einfach von hier fort.“ Am nächsten Tag wollte ich mit Sesshomaru reden, doch er kommandierte mich für eine Reise ab. Gut, dachte ich, denn dort würde ich sicher irgendwann mit ihm darüber reden können. Leider war Sesshomaru mehr als geladen, nachdem wir ankamen. Einerseits befahl er mir, auf Kagome zu achten und dann warf er mir vor sie zu sehr zu beanspruchen oder gar eine Gefahr für ihn zu sein. Hatte er denn nicht gemerkt das Rin und ich uns näher gekommen waren? Er hätte es riechen müssen und da kam mir der Gedanke. Er hatte mich von ihr fortgelockt. Dies änderte natürlich mein Unterfangen und ich musste zunächst herausfinden, was genau er für Rin empfand. Wollte er sie etwa doch irgendwann wie eine Gemahlin behandeln? Mein Biest rastete nur bei dem kleinsten Gedanken daran aus. Nein, ich hoffte sehr das es niemals dazu kam und ich ihn von meinen Gefühlen erzählen konnte. Er Zitierte mich noch einmal zu sich und zwang mir auf, mich nicht mehr zu nahe an Kagome heranzuwagen. Ich beteuerte das ich nichts von ihr wollte doch das schien ihm egal. Er war wütend, was ich an seiner Aura spürte. Aber einen kecken Spruch zu verkneifen war nie meine Stärke gewesen. Dieser letzte wurde mir jedoch zum Verhängnis. Er rammte mir seine Hand durch den Oberkörper, verfehlte zum Glück lebenswichtige Organe und doch, fiel ich wie ein Kartenhaus in mich zusammen. Der Schmerz lähmte mich und ich fiel in einen tiefen Schlaf. Als ich wieder erwachte, konnte ich meine Arme nicht bewegen, ebenso spürte ich noch immer den harten Schmerz in meinen Rippen. Keuchend schaffte ich es mich aufzusetzen und versuchte meine Umgebung auszuhorchen. Was hatte dieser Idiot von Lord nur getan? Als ich lauschte kamen mir Geräusche entgegen, mit denen ich nicht gerechnet hatte. Hartes Keuchen, stöhnen und auch wimmern drang an mein Ohr. Ein Schlitz, durch den Licht zu mir in die Dunkelheit fiel, lies mich einen Blick riskieren und was ich sah verschlug mir die Sprache. Da war Kagome und wurde von Sesshomaru gerade hart rangenommen. Ihre Lustschreie und glasigen Blicke ließen meinen Körper erschaudern. Schnell verkroch ich mich in den dunkelsten und letzten Winkel des kleinen Raumes in dem ich saß. Sicher war es der Schrank meines Gemachs. Dieser Schwachkopf hatte mich mit Absicht niedergerungen, mich hier hineingesperrt um mir seine Macht zu demonstrieren. Er wollte mir zeigen das Kagome die seine war und ging dabei über ihr Wissen darüber. Was tat mir diese Frau jetzt schon leid, wenn sie es erfuhr. Zwanghaft riss ich an meinen Fesseln und schaffte es sie zu lösen. Doch flüchten konnte ich nicht, würde Kagome so nur direkt in eine unglaubliche Scham treiben und so hielt ich mir die Ohren zu. Schloss die Augen und versuchte nichts von der Außenwelt an mich heran zulassen. Dies war schwer, denn beide schienen es mehr als nur zu genießen, hörten lange Zeit nicht auf. Als sie es dann aber doch zu Ende gebracht hatten, entließ ich leise seufzend die Luft. Hatte er mir nun genug demonstriert was er drauf hatte? Das sie nur ihn wollte? Wenn er doch nur wüsste wie egal mir das alles war. Doch ich wollte Kagome nicht beschämen, waren ihre Gespräche doch auch für mich sehr erfrischend. Das sollte so bleiben und deswegen betete ich das sie einfach einschlafen würde. Doch das tat sie nicht und Sesshomaru offenbarte ihr seinen heimtückischen Plan. Dieser Idiot! Wusste er denn nicht wann genug war? Musste er sie und mich so dermaßen demütigen? Seine Schritte kamen dem Schrank näher und mir rutschte das Herz in die Hose. Nun musste ich handeln. Sicher konnte ich ihn für kurze Zeit außer Gefecht setzen, doch Kagome wäre an allem die Leidtragende. Sesshomaru war es egal, das ich alles mitbekommen hatte, schließlich wollte er das. Mir war es ebenso egal, das einige was ich bewahren wollte war unsere annähernde Freundschaft. Doch sie. Sie würde sich in Grund und Boden schämen für jeden einzelne lustvolle stöhnen, für jedes Keuchen, für jede noch so kleine Handlung. Oh Kagome. Es tut mir leid. Kapitel 18: Hilfe ----------------- Hilfe Was wollte er mir damit sagen? Einen Gast? Hier war doch niemand außer uns beiden. Seine Schritte führten ihn an den Schrank. Hatte ich ihn aufstehen lassen? Fragte ich mich als ich sah das die Türen etwas geöffnet waren. Mein Herz schlug nun aufgeregter. Er hatte doch nicht etwa jemanden dort hinein verfrachtet und dann mit mir hier geschlafen? Ich meine, ich hatte Sesshomaru nicht wirklich Zeit gelassen darüber nachzudenken. Mich ihm förmlich aufgedrängt nur um dieses heiße und brennende Gefühl der Lust endlich zu ersticken. Ich hatte seine Nähe und den Beischlaf gebraucht. Wäre er nicht hier her gekommen hätte ich mir wahrscheinlich selbst Erlösung verschafft, aber ob es das dann getilgt hätte? Diese Lust, die sich aus meiner Mitte hinauf gekämpft hatte und mir die Gedanken vernebelt hatte. Keinen einzigen Gedanken hatte ich an das Mahl oder die Gespräche verschwenden können, so heiß kochte es in meinem Inneren. Als ich dann in Kakashis Gemach kam, war ich froh das ich hier allein gewesen war. Aber war dort die Schranktür nicht in meinem Interesse gewesen. Hatte ich nicht bemerkt das dort jemand saß? Als der Lord zum Schrank trat, seine Hand langsam an eine der Schiebetüren legte, gefror mein Inneres. Aus einem Reflex heraus zog ich die Decke und meine Kleidung um meinen Körper, wollte meine Nacktheit verstecken. Doch vor wem oder was versteckte ich mich hier? War mein Gedanke vielleicht ein ganz falscher? Sesshomaru sah in die Dunkelheit des Schrankes hinab und wendete dann seinen Blick zu mir. Unergründlich fixierte er meine Augen und ich zuckte zusammen, konnte seinem Blick aber standhalten. Was hatte er nur vor? Ich forschte nach der Aura und ein rumpeln lies mich neben ihn sehen und ich erblickte ein mir bekanntes Gesicht. „Kakashi“, flüsterte ich leise und sah den Mann einen Schritt ins Licht machen. „Komm ihr nie mehr zu nahe!“ gab Sesshomaru ihm den Befehl. Mir schossen die Worte durch Mark und Bein. Was ging nur in Sesshomaru vor? Was hatte diese Aktion zu bedeuten? Kakashi war ruhig, hatte eisern die Augen geschlossen und ging dann schnurstracks aus dem Raum. Ich konnte gar nicht reagieren und saß erstarrt im Bett. Sesshomaru dagegen schlenderte durch den Raum und blieb vor der Schlafstätte stehen. Dies lies mich so erschrecken, das ich mich aufrappelte und meinen Kimono um mich schlang. Mit dem Gürtel zog ich ihn fest und wurde dann von starken Armen umarmt. Sofort schlug ich um mich, drückte mich aus der Umarmung und wandte mich seinem Blick zu. „Fass mich nicht an!“, giftete ich. Schnaubend und außer Atem nahm ich Abstand und sah mein gegenüber genau an. „Was hast du damit nur bezwecken wollen!?“, schrie ich und zog auch noch eine weitere Schicht meiner Kleidung über meinen Körper, band auch diese fest und rannte dann zur Tür. Der Lord war natürlich schnell bei mir und legte seine Hand an die Tür. „Lass mich durch!“, schimpfte ich weiter, konnte ihm nicht mal mehr in die Augen sehen. Er hatte mich für irgendwas benutzt, mich unter Drogen gesetzt und es geradezu genossen das ich ihn zwang mich zu nehmen. „Ich habe ihm eine Lektion erteilt“, begründete er und ich schnappte nach Luft. „Ach was! Und welche?“, schallte ich laut durch das Zimmer und er hob seine Augenbraue. „Das du mich willst und nicht ihn“, antwortete er und mir blieb die Luft weg. Doch nicht vor Erstaunen, sondern vor Wut. Hatte dieser Idiot wirklich die Meinung, das er das nur SO demonstrieren hätte können? „Und wer sagt das es so ist? Ich will dich gar nicht bei mir haben! Du bist ein Scheusal Sesshomaru!“, schrie ich und versetze meinem eigenen Herzen harte Stiche. Nichts von dem, was ich nur Stunden zuvor gesagt und erbeten hatte, welche Gefühle ich verspürt und erlebt hatte, bereute ich. Mein Innerstes verlangte vollkommen nach ihm. Wollte ihn nicht nur fürs Bett. Aber mit dieser Aktion hatte er eine Mauer erbaut. Er hatte mich benutzt um etwas lächerliches, nämlich seine Macht gegenüber mir zu demonstrieren. Um Kakashi zu zeigen, das ich ihm völlig untergeben war und förmlich danach bettelte das er es mit mir tat. Scham mischte sich zu meiner Wut und ich konnte den Tränen einfach keinen Bann mehr geben. Meine Augen füllten sich und ich japste erschrocken auf. „Lass mich durch!“, schimpfte ich wieder, wurde wilder und riss an seinem Unterarm. Versuchte ihn zu kratzen, aber das tat ihm gar nichts. Er musterte schweigend mein Gesicht, welches ich von ihm abgewandt hatte. Nach einigen Minuten wanderte seine Hand dann nach unten. Schnaufend atmete ich, mein Herz bollerte in meiner Brust und riss dann die Tür auf. „Geh!“, befahl ich hart, doch er setze sich einfach nicht in Bewegung. „Verschwinde Sesshomaru“, knurrte ich und sah ihn direkt an. Sein Gold durchstieß meinen Geist, lies ihn heftig schwanken und verlor fast den Halt. Bitte geh einfach! Schweigend und mit ernstem Gesicht tat er seinen Ersten Schritt und ging dann hinaus in den Gang. Das letzte was ich sah war sein silbriges langes Haar, welches im Zopf hin und her schwang. Warum hatte er das nur getan? Kurz erlag ich meinem gebrochenen Herzen, ohne wirklich akzeptieren zu wollen das es so war. Warum hatte Sesshomaru überhaupt die macht meinem Herzen Schaden zuzufügen? Wie hatte er das nur geschafft? Schluchzend zitterte ich am Boden der Tür und hob meinen Kopf dann. Ich musste hier weg. Egal was durch die Markierung passieren würde. Ich würde keine Minute mehr mit ihm an meiner Seite verbringen. Sicher war das es auffallen würde, aber auch das war mir egal. Sollte Sesshomaru sich dem stellen, was die anderen Lords ihm vorwarfen und selbst wenn er mich daraufhin suchen gehen würde, so hoffte ich das ich bis dahin ein Versteck gefunden hatte in dem er mich nicht fand. Vielleicht war es doch an mir, meinem Leben ein Ende zu versetzen und wenn es nur durch das erliegen an der Markierung zu schaffen war, dann sollte es so sein. Doch zunächst musste ich hier raus und dafür brauchte ich Hilfe. Keiner der Wachen würde mich hinauslassen ohne das mein Gemahl dabei war. Schließlich war auch das Fest noch nicht zu ende. Es gab also keinen Grund der Abreise. Wie sollte ich also hier heraus kommen? Kouga zu fragen erschien mir nicht gut. Er war einer der Lords und wenn dieser fehlen würde, wäre es noch auffälliger. Außerdem wusste Sesshomaru von unserer Freundschaft. Er wüsste sofort was los war. Ich musste also einen weg finden damit es niemand der Lords mitbekam. Da blieb nur einer. Kakashi. Schnell sprang ich auf die Füße und lief zum Spiegel. Ich riss mir die Kleidung vom Leib, ebenso die Haarnadel aus dem Haar, wodurch es offen über meine Schultern fiel. Im Schrank holte ich alles heraus was ich brauchte und entdeckte am Boden etwas. Blut. Kakashi musste verletzt sein, schoss es mir durch den Kopf und lies mein Herz nur noch widerwärtigere Gedanken an Sesshomaru pflanzen. Er hatte seinen Kameraden sogar verletzt um diese Aktion zu inszenieren. Wie niederträchtig konnte ein einzelner Mann sein? Aber dieses Blut lies mich alarmiert sein. Wenn Kakashi so stark verletzt gewesen war, das er noch hier im Schrank gebluten hatte, dann wäre er vielleicht auch jetzt noch geschwächt. Ich musste mich beeilen und zusammen mit ihm fliehen. Eilig kramte ich mein Zeug zusammen und schmiss es in den Schrank. Es sollte alles ganz normal aussehen, sollte der Lord noch einmal nach mir sehen wollen. Danach ging ich in den Gang und sah mich um. Niemand war hier und ich lief eilig los, fühlte die Auren aller im Schloss und suchte nach einer mir vertrauten. Auch Sesshomarus war zu spüren. Die niederen Auren gehörten sicher zu den bediensteten. Und da! Ich spürte Kakashi auf und lief an die Stelle. Er bewegte sich nicht und ich ahnte schlimmes. An einem Gemauerten Brunnen, der inmitten eines kleinen Gartens stand fand ich ihn. Er lehnte mit dem Rücken an dem Brunnen und hatte die Augen geschlossen. Eine seiner Hände lag an seinem Bauch und ich sah das seine Kleidung zerfetzt und blutig war. Wo ich sie nun so sah, fiel mir auf das sie schon eben so gewesen war. Der Schock hatte mich allerdings auf andere Dinge achten lassen. Ich lief zu ihm, kniete mich vor ihn und berührte seinen bekleideten Arm. Sofort schlug er seine Augen auf und sah mich an. “Kagome”, flüsterte er und sein Blick wanderte zur Seite. “Bitte verzeih mir”, bat er plötzlich und ich schnappte nach Luft. “Hör auf”, befahl ich und seine Augen wanderten vorsichtig zu mir. “Du..”, begann er und ich unterbrach ihn, riss seinen Kimono auf. Viele Berührungen konnte ich ihm nicht zumuten. Die Wunde war zwar dabei sich vollends zu schließen aber seine Schweißnasse Brust lies mich wissen, warum es so lange dauerte. “Gift”, bemerkte ich und spürte seine Hand an meinem Handgelenk. “Lass es. Es wird gleich vorüber sein”, versprach er. Ich zog die Augenbraue hoch und wollte gerade sprechen, als er mich unterbrach. “Wieso wurdest du Sesshomarus Gefährtin?”, fragte er. Erstarrt sah ich in das grelle grün seiner Augen. Ich wollte ihm nicht darauf antworten. Was würde er dann noch von mir denken? “Wir müssen hier weg Kakashi. Bitte hilf mir von hier zu fliehen und dann kehrst du in deine Heimat zurück”, plapperte ich meinen Plan aus und verwunderte ihn. “Du willst weg von ihm? Aber die Markierung”, gab er zu bedenken und legte die Hand auf meine Wange. Es musste ihn sehr schmerzen, doch diese zarte, sanfte Berührung tat mir gut. Er meinte seine Sorge wirklich ernst. Er würde mich niemals so in den Hinterhalt locken. Kakashi war mein Freund geworden. “Das ist egal. Aber wir müssen weg von ihm. Ich kann ihn einfach nicht mehr sehen. Bitte Kakashi”, bat ich und schob meine Knie zurück, um mich vor ihm zu verbeugen. “Kagome!”, protestierte er und zischte dann schmerzerfüllt auf. “Bitte Kakashi! Bitte hilf mir von hier zu fliehen”, bat ich und spürte wie er sich erhob. Die Tränen kämpften sich in meine Augen. Würde er mir nicht helfen? War seine Treue nach allem noch so groß, das er Sesshomaru nicht hintergehen würde? “Ich kann nicht fort”, begann er und versetze mir einen Stich. Aber natürlich konnte ich es ihm nicht vorwerfen. Sesshomaru würde auch ihn verfolgen und dann bestrafen. Er hatte sich nicht an seinen Befehl gehalten und war mit mir geflohen. Das konnte Sesshomaru nicht ungeschehen verstreichen lassen. Darauf gab es sicher nur eine Strafe. “Bevor ich noch Jemanden geholt habe”, sprach Kakashi dann weiter. Mit aufgerissenen Augen sah ich zu ihm auf, erblickte seine ausgestreckte Hand, welche mir aufhelfen sollte. “Du fliehst mit mir?”, fragte ich leise nach und sein grinsen kehrte zurück. “Wie könnte ich dir diesen Wunsch abschlagen?”, fragte er spaßeshalber und zog mich an der Hand hoch. Ich stand nah bei ihm, berührte ihn aber nicht und sah in seine Augen. “Kannst du mit den Verletzungen laufen?”, fragte ich vorsichtig und mein Blick wanderte über seinen trainierten Oberkörper. Die Wunde war verschlossen, doch er schien immer noch daran zu nagen. “Es schmerzt und der Schwindel ist kaum auszuhalten”, gestand er. Sicher saß er deswegen hier. “Ich kann euch helfen”, sprach eine lieblich, sanfte Stimme. Ich riss meinen Kopf herum und japste erschrocken nach Luft. Kakashi sah mir nach und kniete sich sofort auf einem Knie auf. “Inagi-sama”, begrüßte er sie und schwankte kurz. Ich wollte ihn stützen doch die Lady hielt mich auf. “Nicht. Das Gift wird durch eure Berührungen verstärkt”, erklärte sie. Geschockt sah ich auf meine Hände. Ich verstärkte die Wirkung? Inagi kam näher, kaum zu hören waren ihre Schritte und es wunderte mich kaum das Kakashi sie nicht vorher bemerkt hatte. Mit fast schon fließenden Bewegungen kam die Frau an mir vorbei, setze sich ins Gras und nahm Kakashis Gesicht in die Hände. Er erwiderte ihren Blick stumm, als ihre Hände langsam von Wasser überzogen wurden. Wie wässrige Handschuhe bewegte es sich um die zarte, blasse Haut der Yokai und floss dann in Kakashis Körper. Er schloss die Augen, atmete in einem schwall aus und unter seiner Haut leuchteten kleine Wege. Seine Adern wurden vom Wasser gefüllt, nahmen es auf. Keuchend ließ Kakashi alles zu und nach einigen Minuten fand das Wasser wieder Platz an den Händen der Herrscherin des Südens. Es war nicht mehr Klar, sondern hatte eine grünliche, gelbe Farbe. “Das Gift ist nun aus deinem Körper gewandert”, sagte sie und stand dann auf. Sie ballte die Hände zur Faust und schloss die Augen. Das Wasser floss in ihren Körper und war verschwunden. “Ingai-sama, ich danke euch”, sprach Kakashi, verneigte sich und erbot ihr Respekt. “Ich kann es nicht sehen, wenn Wasser leidet”, tat die Herrscherin es ab und wand sich von ihm ab, nur um mir in die Augen zu sehen. “Und hier leidet einiges”, gab sie Aufschluss auf mein Inneres. “Ihr wollt fliehen Lady Kagome?”, fragte Inagi und ich biss mir auf die Unterlippe. “Ist es wegen euren Gefühlen zum Lord des Westens?”, fragte sie, strich sich langsam das Haar über die Schulter. “Ich muss von hier weg”, antwortete ich und hoffte das würde ihr genügen. Inagi fixierte meinen Blick. Ich schluckte und sie berührte langsam meine Hand. “Dann lasst mich helfen”, bat sie flüsternd. Ihre Augen begannen zu leuchten und ich spürte etwas Eiskaltes von ihrer Berührung ausgehen. “Ich belege euch mit einem Schutz. So habt ihr Vorsprung vor eurem Peiniger”, sprach sie. Mein Herz setze aus, bevor es losraste. “Woher”, wollte ich wissen und sie lächelte. “Ich bin die Herrscherin des Wassers. Der Körper eines Jeden besteht daraus und ich kann das Leid und auch die Freude darin lesen. Auch wenn ihr nun Wut empfindet, so sehe ich auch alles andere. Nehmt euch Zeit und sprecht dann wieder mit dem Lord. Ihr werdet keine andere Wahl haben. Werdet euch alledem Klar, was in euch vor sich geht”, riet sie. Zitternd entließ sie meine Hand und sah dann zu Kakashi. “Dir auch”, versprach sie und Kakashi ergriff sofort ihre Hand. Er schien nachdenklich und als sie fertig war, sie ihre Hand zurückziehen wollte, griff er nach ihrer. “Ich brauche noch mehr Schutz”, bat er und Inagi lächelte. “Für eure Liebste?”, fragte sie und Kakashi wechselte kurz einen Blick mit mir, bevor er Inagi ansah. “Ja. Ich muss sie vor der Flucht holen”, erklärte er und Inagi hob die Hand, legte sie auf Kakashis linke Brustseite und sah tief in seine Augen. Inagis Hand leuchtete ebenso wie ihre Augen. “Nun geht, sonst kommt der Lord euch noch auf die Schliche”, bat sie und trat zurück. Überrascht schrie ich auf, als ich Kakashis Arme unter meinem Körper spürte und wie er mich auf seine Arme zog. “Ich danke euch Inagi-sama", sagte er und verneigte sich kurz. Die Lady des Südens hob beide Hände und schickte uns von dannen. Kapitel 19: Flucht ------------------ Flucht “Inagi-sama ist wahrlich erstaunlich”, sprach Kakashi, als wir schon einige Meilen weit gelaufen waren. Er trug mich noch immer, hatte nun aber einen ordentlichen und sauberen Suikan angezogen. Wir hatten in einem Dorf kurz Kleidung und ein Schwert für ihn gekauft. Es würde sowieso schon genug Fragen aufwerfen, wenn uns jemand zusammen sah, da musste er nicht halb zerrupft herumlaufen. “Was genau hat sie uns wohl als Schutz auferlegt?”, fragte ich mich, sah wieder einmal hinter uns. Ob Sesshomaru unser Fehlen wohl schon bemerkt hatte? “Ich kann euch nicht mehr wittern. Wahrlich erstaunlich, ihre Kraft”, staunte Kakashi und lief über die Wipfel einiger Bäume. Wir waren auf dem Weg in den Westen. Sesshomaru konnte unseren Geruch also nicht mehr verfolgen. “Wo gehen wir nun hin? Wo musst du deine liebste abholen?”, fragte ich unverblümt. Diese Frage lag mir schon die ganze Zeit auf der Zunge und ich musste es nun endlich wissen. Warum hatte er mir nichts davon gesagt. Wieso nicht Sesshomaru? Dann wäre das alles gar nicht so weit gekommen. Kakashi verzog das Gesicht, starrte in die Ferne und biss sich dann auf die Unterlippe. “Sag es schon”, bat ich ungeduldig und er rollte die Augen. Ergeben musste er antworten. “Du kennst sie”, brummte er leise, doch ich hörte es genau. “Wie? Ich kenne sie?”, fragte ich und da machte es auch schon Klick. Erschrocken schlug ich die Hände vor den Mund. Dieser Mann hatte wirklich noch mehr Dreck am Stecken, als gedacht. ”Du liebst Rin?”, fragte ich eilig und seine Wangen strahlten rot in der Dunkelheit. Heftig schluckte er, was ich an der Bewegung seines Adamsapfels sah. Es schien ihm unangenehm. “Weiß sie es? Wie konnte ich das nicht merken?”, fragte und plapperte ich mit mir und ihm. Da fiel es mir wieder ein. Am Morgen der Abreise, sagte sie sie habe die ganze Nacht nicht geschlafen, weil sie besuch gehabt hatte. Ich zog lauthals die Luft ein. “IHR HABT ES GETAN?”, fragte ich laut und Kakashi hielt auf dem nächsten Ast an. “Seid ihr verrückt?! Dann wäre ich bereits tot und er hätte euch niemals in diese Lage gebracht”, schimpfte er. Mir stockte die Luft und ich bemerkte die Qual in seinen Augen. “Nur wegen mir, seid ihr nun dazu genötigt von ihm zu fliehen” sprach er und ließ sich kurz auf dem Ast sinken. Noch immer hielt er mich auf dem Arm und platzierte mich auf seinen Beinen. “Ich bin schuld das du bald unter Schmerzen leiden wirst.” “Das stimmt nicht!”, entgegnete ich und er schnaubte. Sein grinsen war verblasst und er sah zum Mond auf. “Sag mir”, bat er nun leise, “Wie kam es zu dieser Markierung?” Nun saß ich in der Falle, konnte ihm nicht noch einmal ausweichen und hier auf dem hohen Baum nicht fliehen. Mein Blick senkte sich und ich fummelte aufgeregt an meinen Fingern herum. “Hat er euch dazu genötigt?”, fragte er mit dunklem Tonfall in die Dunkelheit der Nacht. Ich schloss die Augen, verkrampfte kurz meinen Körper. “Kakashi, was tut das denn zur Sache?”, fragte ich dann, versuchte noch einen Ausweg zu finden. Aber mein gegenüber ließ nicht locker. “Sag es mir”, bat er streng und so erzählte ich ihm alles. Das ich entführt worden war, Sesshomaru mich freikaufte und benutzte. Meine Beziehung, zu seinem Halbbruder und mein ganzes Leben, zerstörte. Das ich am Ende aus Verzweiflung zu ihm zurückgekehrt war, weil die Markierung gesetzt worden war. Ebenso, das ich versucht hatte einen Ausweg zu finden, mich aber nicht getraut hatte. Das er Rin heiratete, weil er niemanden für würdig genug erachtete. Schnaubend rollte Kakashi dabei seine Augen, nachdem er entsetzte laute hinausgelassen hatte. Er war geschockt über das Verhalten seines Lords. Er hatte ihn stets bewundert und verehrt, empfand es als das größte und ehrenhafteste, in seinem Heer dienen zu können. Nun hatte ich Kakashis ansehen zu Sesshomaru erschüttert. Ohne ein weiteres Wort stand er auf, platzierte mich wieder auf seinen Armen und sprang in die Nacht. Auch wenn ich sein ernstes Gesicht beobachtete, so schien er seine Gedanken für sich zu behalten. Sicher wusste auch er, dass ich diesem Band nie mehr entfliehen könnte. Ich würde für immer bei Sesshomaru bleiben, für immer seine Dienste erfüllen müssen und ich würde durch die Markierung zu Grunde gehen. Am Schloss des Westens angekommen, setzte er mich auf einen Ast ab. “Ich gehe sie holen”, sagte er leise und sprang ohne einen Laut auf die Mauer, von dieser herab und verschwand kurz darauf aus meinem Blickfeld. Kühl schloss sich die kalte Nachtluft um meinen Körper und ich umklammerte mich fest. In dieser Ruhe kamen mir Gedanken in den Sinn, die mich straucheln ließen. Wie würde das alles weiter gehen? Wohin würden wir fliehen und wie weit würden wir überhaupt kommen? Würde Sesshomaru oder einer der anderen überhaupt suchen? Würden sie uns dann finden? Hatte Inagi ihnen vielleicht etwas gesagt und was für Auswirkungen hatte es auf sie? Sesshomaru könnte diese zarte Gestalt doch locker in der Luft zerreißen. Oder hatte Inagi mehr kraft wie er? Sicher, denn sie konnte das Wasser in seinem Körper kontrollieren. Wie schmerzvoll ihre Angriffe wohl sein konnten, wenn sie nicht gut gestimmt war? Kurz schüttelte ich mich und spürte das schlagen meines Herzens. Sesshomaru warum hast du das nur getan? Fragte ich in meinen Gedanken und konnte nicht verhindern das sein Gesicht darin auftauchte. Diese kurzen Momente in denen ich ihm den Zopf band, er mein Gesicht streichelte, an meiner Hand roch, weil er es nicht aushielt mich nicht in seiner Nähe zu haben. Das waren doch alles Anzeichen dafür, das es ihm nicht egal war. Das er mich nicht nur benutze. Oder? Mein Herz schmerzte, aber ich fasste einen Entschluss. Ich musste diesen Mann vergessen, zumindest solange bis die Krankheit mir die Gedanken an ihm nahm. Niemals würde ich zulassen das er mich fand und niemals das er das Band erneuerte. Er hatte sich nicht an sein Versprechen gehalten, mich benutz und sogar eine dritte Person mit hineingezogen, die ihr Leben nun in Gefahr brachte, weil er mir half. Ich hätte Kakashi niemals um Hilfe bitten sollen, schoss es mir durch den Kopf. Er opferte hier vielleicht sein Leben, nur weil er mir ein treuer Freund war. Länger darüber nachdenken konnte ich nicht, denn ich spürte einen leichten Luftzug. Kakashi brachten den Ast in Bewegung und ich sah zu ihm auf. In seinen Armen hielt er Rin, die seinen Hals umklammerte. “Kagome!”, schrie sie und löste sich aus dem griff ihres Liebsten. “Rin, wie schön dich zu sehen”, flüsterte ich und schlang die Arme um sie, als sie sich in diese Umarmung fallen ließ. “Es tut mir leid Kagome! Wie konnte er dir nur so etwas antun!?”, schluchzte sie. Geschockt sah ich zu Kakashi auf und er beschämt zu mir. “Sie wollte den Grund für die Flucht wissen. Entschuldige Kagome”, bat er demütig und ich senkte den Blick. “Bitte Rin. Ich wollte dich niemals so betrügen. Du hast ihn doch so geliebt”, murmelte ich meine Entschuldigung. Rin aber hob mein Gesicht mit ihren Händen an und schenkte mir ein lächeln. “Ich wusste da noch gar nicht, was liebe ist Kagome. Sesshomaru wird immer ein Platz in meinem Herzen haben, aber den muss er sich nun teilen”, erwiderte sie und sah am Ende zu Kakashi auf. Dieser konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen und sah dann zum Himmel auf. “Wir sollten weiter. Solange es dunkel ist, wird uns niemand sehen” schlug er vor. Ich nickte und gemeinsam mit rin stand ich auf. “Ich werde euch tragen”, beschloss Kakashi und ich fragte mich wie er das machen wollte. Er kam auf mich zu und kniete sich dann mit dem Rücken zu mir. Es erinnerte mich kurz an alte Zeiten, an den Rücken der mich früher immer getragen hatte. Doch das Bild dieses Mannes würde ich nicht in meine Gedanken lassen. Zu sehr hatte ich ihn verletzt und Schuld auf mich geladen. Vorsichtig stieg ich auf Kakashis Rücken, umklammerte seinen Hals, bedacht darauf das nur Stoff ihn berührte. Ich wollte ihm ja nicht schaden. Somit stand er auf und hob dann Rin auf die Arme. “Geht das denn?”, fragte Rin und Kakashi küsste sie einfach. Überrascht und mit warmen Wangen beobachtete ich sie kurz und als sie sich lösten, sprang der Yokai auch schon los. “Wo bringst du uns hin?”, fragte Rin nach einigen Meilen. Die Sonne streckte gerade ihren ersten Strahlen über den Horizont und tauchte den Nachthimmel in rosige Töne. “In meine Heimat. Dort wird er zwar auch suchen, aber ich kenne da einen Unterschlupf, den er nicht finden wird”, antwortete Kakashi und lief über Stock und Stein richtung südlichen Westen. An der Grenze zum Süden machte er halt und ließ uns herunter. Er streckte seine angespannten Glieder und sah sich auf dem Felsigen Untergrund um. “Ich bringe euch nun in das Versteck. Hier wird er uns zumindest die nächsten Tage nicht finden können. Wenn er hier alles abgesucht hat, wird er hoffentlich von dannen ziehen”, seufzte Kakashi und sah zu der Sonne, die hoch am Himmel stand und den Schnee endgültig davon schmolz. Rin trat zu ihrem Liebsten und fummelte an seinem Suikan herum. “Wir werden Lebensmittel benötigen”, flüsterte sie und sah in seine Augen. “Ich kann welche suchen”, schlug ich vor und zeigte auf den Rand des Waldes, welcher einige hundert Meter entfernt war. Kakashi allerdings schüttelte den Kopf. “Nein. Ich bringe euch in die Höhle und hole dann alles was wir brauchen. Ich habe das Gefühl wir haben nicht mehr viel Zeit”, bedachte er seine Sorgen und nahm Rin dann auf den Arm. Sie japste auf und umklammerte wieder seinen Hals. Kakashis Gesicht wechselte von besorgt in schelmisch grinsend. Nicht nur ich bekam dabei Angst, als er Anlauf nahm und mit jedem Schritt schneller zur Klippe vor uns lief. “Kakashi!”, schrie ich auf und Rin entließ einen langen Schrei, als er die Felsen verlies und in die Tiefe sauste. Ohne darüber nachzudenken stürzte ich an den Rand der Klippe, sah das lange schwarze Haar herumwirbeln und wie der Yokai an einem Felsen, welcher aus dem Wasser reichte, landete und sich abstieß. Er sprang einige hundert Meter unter mir in den Felsen und nur wenige Sekunden später sprang er, wieder mit Hilfe des Felsens hinauf und landete neben mir. “Du bist echt ein Idiot! Sag doch was du vorhast!”, schimpfte ich und bekam sein schiefes grinsen. “Etwas um die Stimmung aufzulockern”, wollte er sich herausreden und ich rollte die Augen. Seine Hände umschlangen mich und ich spürte wie ich die Bodenhaftung verlor. “Halt dich an mir fest Kagome”, bat er noch leise und sprang los. Ich kniff die Augen zusammen und schon spürte ich die verschiedenen Winkel, in denen die Schwerkraft auf meinen Körper wirkte. “Da wären wir”, entwich es seinen Lippen und ich schlug die Augen auf. Wir befanden uns in einer etwas größeren Höhle. Die Wände waren Kahl, aber alles schien irgendwie sauber und heimisch. Der Yokai lies mich herunter und ich sah mich weiter um. In einer Ecke des Raumes lagen mehrere Decken auf einem Bett aus Stroh. “Lebst du hier?”, fragte ich und Rin sah ebenfalls zu Kakashi. Dieser kratze sich am Kopf und grinste. “Eines meiner vielen verstecke. Ich schlafe gerne in Ruhe”, gab er preis und ging in einen Winkel in dem Holz aufgeschichtet war. “Ich mache uns ein Feuer”, schlug Rin vor, als Kakashi die Scheite brachte. Ich kam mir etwas fehl am Platz vor und kniete mich deswegen zu Rin um ihr zu helfen. “Ich hole uns kurz Nahrung für die nächsten Tage. Der Schutz von Inagi wird sicher nicht ewig halten”, seufzte er. Nun schien er wieder besorgt. Ich stand noch einmal auf und trat zu ihm, bevor er die Höhle verlassen würde. “Kakashi?”, fragte ich nach seiner Aufmerksamkeit, die er mir sofort hab. “Danke. Danke das du mir hilfst.” Seine Augen wurden größer, bevor sie sanft auf mich hinabsahen. Er hob die Hand, strich mir kurz über den Kopf und umspielte eine meiner Haarsträhnen bevor er lächelte. “Dank mir nicht dafür, dass es dir bald schlecht gehen wird”, bat er und ließ meine Gedanken wanken. Er hatte recht. Ich würde bald leiden und zu Grunde gehen. Kapitel 20: Verzweiflung (Sesshomaru) ------------------------------------- Verzweiflung (Sesshomaru) Der Blick der Miko ließ mich gefrieren. Sie war wütend, was ich nicht nur an ihrer Aura spüren konnte. Sie versuchte mich loszuwerden, wollte abstand und bat mich inständig darum. Aus einem Rat des Biestes in mir, gab ich nach und verließ ihren Raum. Das harte schluchzen verfolgte mich noch bis in mein Gemach. Dort Wusch ich mich und dachte über die letzten Minuten nach. Anders wie erwartetet hatte Kakashi fast schon ehrenvoll reagiert. War mit geschlossenen Augen hinausgegangen und hatte kein Wort gesagt. Ob ich es endlich geschafft hatte, sein vorlautes Mundwerk zu schließen? Dennoch zerwühlte mich mein innerstes. Das Biest war sauer und ebenso schlich sich etwas in mein Herz, was ich nicht einschätzen konnte. Es war dumpf und schmerzlich. So ein Gefühl hatte ich zuvor noch nie, in dieser Art verspürt. Es war Reue. Ich hatte die Miko benutzt, sie gefügig gemacht, mit einem Mittel das sie ohne Hintergedanken getrunken hatte. Sie vertraute mir schon so sehr und ich hatte es missbraucht. Hatte sie hintergangen und dieses Gefühl der Reue Fraß sich durch mein inneres. Mit frischer Kleidung sah ich in den Spiegel. Mein Ebenbild, mit dem Zopf blickte mir kühl in die Augen. So kühl wie ich es sonst auch tat und doch wiederstand es mir. Sicher lag es an der strenge die mir der Zopf verlieh und so öffnete ich das Haarband, an dem ihr Geruch unverkennbar hing. Kurz legte ich es an meine Nase, sog den Geruch tief ein und schloss dabei die Augen. Mein Herz schlug schneller und härter. Dieser Geruch war mein Aphrodisiakum. “Du hast sie verletzt”, brummte das Biest an seiner Oberfläche. Genervt öffnete ich die Augen und starrte durch den Spiegel in diese. “Ist mir bewusst. Du quälst mich schließlich mit den Gefühlen”, antwortete ich ihm in Gedanken und stopfte das Haarband in meinen Kimono. “Geh zu ihr. Kläre es auf”, bat das Biest demütig und winselte sogar. Schnaubend schob ich es in den Hintergrund. Als würde ich mich dazu herablassen mich zu entschuldigen. Doch recht hatte das Biest. Ich hatte ihr versprochen nichts anzustellen. Hatte es gebrochen und zu solch einer Tat inszeniert. Kakashi musste nun zwar endgültig klar sein, wo sein stand war, aber was hatte ich dadurch gewonnen? Nur das die Miko wütend und traurig war. Ich musste also wirklich etwas tun. Aber mit Worten war es nicht getan, dachte ich und als es Klopfte sah ich zur Tür. Augenblicklich stand ich davor und öffnete sie. Jaken stand vor mir und sah mit seinen großen gelben Augen zu mir hinauf. “Tego-sama lässt fragen ob alles in Ordnung sei. Er vermisst euch auf dem Bankett”, plapperte er schnell. Ich hob den Blick auf meine Augenhöhe und schritt an ihm vorbei. Er zappelte und stammelte irgendwas. War mir egal, aber ich musste mich zuerst um die Miko kümmern. Auf dem Weg zu Kakashis Gemach kam mir der Geruch von Inagi entgegen, bevor ich sie erblickte. Sie schwang ihre kurvigen Hüften hin und her, so wie das Wasser des Meeres, wenn der Sturm aufzog. “Lord Sesshomaru. Wir vermissen euch schon am Bankett. Ist mit euerer Gefährtin alles in Ordnung?”, fragte die Yokai. Ich hielt an und sah kalt zu ihr. “Ja. Ich habe mich nach ihrem Wohlbefinden erkundigt und wollte gerade zurückkommen”, antwortete ich. Inagi schmunzelte kurz und drehte sich dann herum. Ihr langes Haar flog dabei durch die Luft und schwängerte diese mit Feuchtigkeit. Diese Frau bestand für meine Ansichten zu sehr aus Wasser. “Dann sehe ich euch sicher gleich wieder am Bankett”, lächelte sie und ließ mich stehen. Nachdem sie fort war, setze ich meinen Weg fort und kam an dem Gemach meines Untergebenen an. Ich spürte das niemand in dem Raum war und so öffnete ich die Tür. Alles lag im faden Licht des Mondes und erschien ruhig. Wo war die Miko bloß? Forschend folgte ich der letzten Fährte die sie hinterlassen hatte und kam an einem Brunnen an. Dort riss der Geruch jedoch ab und ich sah in die tiefe der gemauerten Wasserquelle. War sie dieser Welt etwa entschwunden, wie schon damals als sie noch in Inuyashas Dorf gelebt hatte? Sicher hatte dieser Brunnen keine außergewöhnlichen Kräfte und so ging ich weiter. Im Gang kam mir leider keine andere Fährte entgegen und ich wurde nervös. Wo war diese Frau nur? Sie konnte doch nicht in Luft aufgegangen sein. “Such sie”, brummte das Biest nervös. Wieder verscheuchte ich es in den Hintergrund. Irgendwas ging hier vor. Doch ich wusste noch nicht was. Ein Pochen durchschlug mein inneres und ich stoppte in meinen Bewegungen. Was war das gewesen? Dachte ich und sah zum Mond auf. Da kam mir ein ganz anderer Gedanke. Doch zunächst musste ich etwas prüfen. Auch wenn es unmöglich war, das sie ohne einen Geruch zu hinterlassen zurück in den Festsaal gegangen war, so musste ich es wissen. So schnell ich konnte lief ich zum Saal, vereiste meine Miene zu einer Maske und trat ein. Doch auch hier, entdeckte ich sie nirgends. Der Wolf stand augenblicklich auf und stürmte zu mir. “Hey Sesshomaru! Wo ist Kagome? Geht es ihr gut?”, fragte er wild strampelnd und wurde von seiner Gefährtin ermahnt. Stumm wendete ich meinen Blick ab und sah nun in die Augen Tegos. Er sah fragend auf mich hinab und somit musste ich zu ihm und alles erklären. Mit wenigen Schritten war ich bei ihm, kniete mich auf seine Höhe und bemerkte wie alle Gespräche im Raum langsam erstarben. Als würden alle auf meine Worte horchen antwortete ich Tego auf die stumme Frage. “Ihr geht es gut, sie erscheint nur ausgelaugt. Dieses Fest ist eine große Sache für sie”, nahm ich sie in Schutz und wusste nicht woher diese Fürsorge herrührte. “Oh das kann ich verstehen. Sie ist schließlich ein Mensch. Außerdem erschien sie mir etwas aufgewühlt beim Dinner. Ihr solltet vielleicht mit ihr abreisen, damit sie sich erholt”, schlug er vor. Fast schon dankbar für den Vorwand den Palast zu verlassen neigte ich mein Haupt. “Danke das werden wir tun Tego”, dankte ich vorbildlich und stand dann wieder auf. Er hob das Glas und ließ das Fest somit wieder aufleben. Die Blicke der Wölfe folgten mir als ich so schnell wie möglich den Raum verließ. Wut kochte in mir auf. Wenn die Miko auch hier nicht war, im Palast nirgends zu riechen oder aufzuspüren war, hieß das nur eines. Sie war geflohen! Damit nicht genug, fand ich auch eine weitere Person nicht mehr vor. Meine Wut stieg ins unermessliche, das Biest trug seinen Teil dazu bei und als ich die Mauern des Palastes überschritten hatte, zerbarst mein Körper. Noch vor dem ersten Sonnenstrahl brach mein Biest aus und ließ meine wahre Natur an die Luft. Mit einem gewaltigen Knurren stieg ich in die Luft und rannte als gewaltiger Hund durch den Himmel. Nachdem die Sonne aufgegangen war, erreichte ich das Schloss des Westens und brach fast durch jede einzelne Tür. Nirgends, aber auch wirklich nicht mit einer Nuance war sie zu finden. Ebenso Kakashis Geruch. Nirgends. Nichts. Kein Hauch. Nur schwer konnte ich verhindern das mein Biest wieder ausbrach und das ganze Gebäude zerstörte. Mit geballten Händen schritt ich durch den Gang, im Begriff das ganze Land auf links zu drehen, nur um sie zu finden. Mein Inneres ließ mir keine Wahl und mein Herz brannte bei dem Gedanken, das sie nirgends war. Es verzehrte sich nach ihr, sorgte sich gleichfalls um ihr wohlergehen. Wenn ich sie nicht fand, würde sie wieder schwach werden. Schwach und zerbrechlich. Ohne sich zu wehren würde sie erliegen. Jedem der ihr böses wollte. Ob Kakashi bei ihr war? Da war ich mir sicher und als eine aufgeregte Ayaka mich erblickte und auf mich zugerannt kam, wusste ich, das dies noch nicht das Ende der Fahnenstange war. “Herr!”, rief sie aufgebracht. “Sprich”, spuckte ich ihr augenblicklich entgegen und sie schien überrascht das ich überhaupt antwortete. “Rin-sama. Sie ist nicht aufzufinden!”, beklagte sie und ich hob den Kopf, nahm einen tiefen Zug. Überall im Schloss war ihr Geruch zu finden, doch an ihrem Gemach war er zuletzt gewesen, bevor er plötzlich einfach abriss. “Hast du überall gesucht?”, fragte ich fast nebensächlich und starrte in die Ferne, erforschte die Gegend nach ihrer Aura. Nichts, wie vom Erdboden verschluckt. Keine Aura, kein Geruch. Wie schon bei den anderen beiden, die ich verfolgte. “Ja Herr. Ich weiß einfach nicht wie sie das Schloss verlassen konnte. Keine Wache hat sie gesehen, kein anderer Diener auch nur eine Sache für sie gerichtet. Alle Kleidungsstücke sind ebenso noch hier. Sie ist einfach verschwunden”, erklärte Ayaka alle Dinge die sie unternommen hatte und schürte meine Wut nur noch mehr. Da war es nicht schon unverfroren genug meine Gefährtin zur Flucht zu verhelfen. Nein, Kakashi nahm sich auch noch meine Gemahlin und würde nicht lange warten, um sie an sich zu binden. Ob Rin das wollte? Sicher, sonst wäre sie nicht mit gegangen. Ihrer Gefühle war ich mich mehr wie sicher, auch wenn sie nun wohl einem anderen ihr Herz geschenkt hatte. Unsere Zuneigung war nie die eines Liebenden Paares gewesen. Wäre Kakashi nicht in dieser prekären Lage, hätte ich mich vielleicht, mit langer Bettelei dazu erweichen lassen dieser Verbindung zu zustimmen. Aber so? Nein! Kakashi würde die Strafe dafür tragen, wenn ich ihn fand. Da gab es keine andere Möglichkeit. Ohne noch ein Wort an meine Untergebene zu richten verließ ich das Schloss, verwandelte mich und lief an den ersten Aufenthaltsort an dem ich meine verloren gegangenen Damen und meinen verlogenen Krieger vermutete. Doch nichts. Ich suchte den ganzen Süden ab. Aber fand einfach keine Spur. ~ Es vergingen Wochen des Suchens. Mein Biest litt Qualen die es nie zuvor verspürt hatte. Ebenso ich. Mein Herz brannte vor Schmerz, meine Sorgen ließen mich kaum ruhen. Ich war erschöpft und krank vor Sorge. Bald würde sie krank werden und schwach. Sie würde leiden und nur ich könnte ihr Abhilfe schaffen. Ebenso würde sie auch mich erlösen. Erlösen von dem dröhnenden Jaulen in meinem Kopf, von dem wimmernden Schmerz meines Körpers, von ihrem lächelnden Gesicht welches stetig durch meine Gedanken wanderte. Sie war mein ganzes inneres und so lange sie nicht an meiner Seite war, würde diese Qual nicht aufhören. Unzählige Gesuche ereilten mich durch Jaken. Er hatte wahrlich ein feines Gespür dazu mich zu finden. Wenn das nur auch bei Kagome klappen würde. Jaken brachte Briefe von Tego, welcher nach der Gesundheit von Kagome fragte, auch der Wolf war mir schon über den Weg gelaufen, fragte nach ihr und ich roch an ihm das der Norden einen Erben bekommen hatte. Dabei schrie mein Biest auf. Ein langer, spitzer und erschütternder Schrei. Dabei hatte ich schon viele Welpen gerochen. Doch die Richtung die meine Gedanken daraufhin machten, als er endlich verschwand, ließ das Blut in meinem Inneren gefrieren. Immer wieder zählte ich die einzelnen Tage ab, versuchte mich an ihren Geruch zu erinnern, als ich sie an jenem Abend nötigte mich zu verführen. Aber ich konnte ihn nicht mehr genau einschätzen. Das einzige was mir half, ihren Geruch nicht ganz zu vergessen, war ihr Haarband. Ich hatte es um mein Handgelenk gelegt und führte dies an meine Nase. Mit geschlossenen Augen genoss ich den Geruch der daran haftete. Wann würde ich sie endlich finden? Mit erneutem Eifer, den mir ihr Geruch gab, lief ich weiter. Alle Verstecke die ich von Kakashi kannte, waren verweist gewesen. Sicher hatte er neue Schlupflöcher gefunden und ohne einen Geruch, würde ich sie nicht finden. Ich musste meine Taktik ändern. Doch nur wie? Ich konnte nicht die ganze Zeit das Land ablaufen, es zu Überfliegen brachte ebenso nichts. Also entschied ich mich zur nächst höherer Instanz zu gehen. Nur sie könnte mir helfen, auch wenn es mir die größte Schande bringen würde. Gerade als ich durch den Süden lief, um ans Meer zu gelangen, spürte ich etwas. Schlitternd blieb ich stehen, streckte meine Haltung und sah mich um. Woher war das gekommen? Ein starkes Wallen lies mein Inneres ausrasten. Mein Herz schlug sofort schneller. So schnell wie nie zuvor. Das Biest schrie auf, nahm mir fast alle Sinne, so laut war es und als ich den Wind auf meiner Haut spürte, geschah es. Er trug mir ihren Geruch in die Nase. Zunächst prüfte ich ihn noch einmal. Einbildung konnte manchmal tückisch sein. Aber ich erkannte ihn wieder. Es war ihr Geruch, wenn auch leicht verändert. Die Tragweite dieser Veränderung war mir augenblicklich bewusst. Mein Körper setze sich in Bewegung, lief so schnell er konnte und kam bald an einer Klippe an. Dort roch nur eine Fährte nach ihr und führte in den Wald. Ebenso waren dort auch Rins und Kakashis zugegen. Sie flohen aus ihrem Versteck. Aber diesmal hatten sie mich nicht abgehängt, ich würde die drei finden. Ich würde Kagome endlich finden und ich würde sie nie mehr gehen lassen. Egal was es kostete, ich würde sie bitten mich nie mehr zu verlassen. Schließlich gab es nun auch nicht mehr nur uns beide. Kapitel 21: Liebe /Rin/ ----------------------- Liebe (Rin) Einige Wochen zogen ins Land in denen wir hier in dieser Höhle verbrachten. Doch die letzten Tage waren schlimmer geworden. Der Schutz der Wassergöttin hatte geendet, was meinen liebsten fahrig werden ließ. Er war sonst so frei und lustig aufgelegt gewesen, hatte versucht die Situation aufzulockern, damit wir nicht darin verdanken. Zu genau konnte ich mich daran erinnern wie er zu mir ins Gemach gekommen war. Mitten in der Nacht. Geweckt hatte er mich mit einer sanften Bewegung über meinen Kopf und empfangen hatte ich ihn mit einem Kuss. Leidenschaftlich waren die weiteren gewesen, aber er musste sie beenden. „Du musst mit mir kommen“, bat er damals und sah mir mit seinen grünen Augen ins Gesicht. Ich wusste wie er es geschafft hatte mein Herz für sich zu gewinnen. Diese Augen erinnerten mich immerzu an meine Zeit auf Reisen. Als ich als junges Mädchen über die ewigen Wiesen lief, unter dichten Blätterdächern schlief und mir keine Gedanken um meine Position oder benehmen machen musste. Ich war frei gewesen und Kakashi hatte genau dieses Gefühl in mir geweckt. Seine Art und Weise schürten das Gefühl nur noch mehr und das auch er kein zuhause brauchte, um glücklich zu sein machte alles perfekt. Ich liebte ihn und konnte nicht anders antworten. „Sofort“, flüsterte ich und er seufzte erleichtert aus, gab mir seine Hand und zog mich auf die Füße. „Aber warum?“, fragte ich dennoch, denn es kam mir schon komisch vor das er mich mitten in der Nacht aus dem Bett holte. Hatte er etwa Sesshomaru gefragt und es war nicht gut ausgegangen? Hatte Sesshomaru etwa wirklich meine größte Angst wahr gemacht? Das ich ihn verlassen musste um mit Kakashi glücklich zu werden? Ich wollte das nicht, konnte meine Gefühle, die nun so stark waren, aber auch nicht verleugnen. „Wir müssen fliehen“, erklärte er und ging zu meinem Schrank in denen ich die Kleidung aufbewahrte. Er wühlte einen dicken Kimono heraus und kam zu mir, warf ihn mir um und zog ihn fest. „Was ist passiert? Kakashi hast du mit Sesshomaru geredet?“, bat ich ihn um Aufklärung. Was war hier nur los? Sein Blick hob sich zu meinem und er schien zu hadern. War es etwas schlimmes? Oh Kami-Sama bitte nimm mir nicht alles, hoffte ich. „Kagome, sie bat mich um Hilfe“, sprach er und ich konnte meine Gesichtszüge nicht mehr halten. Es ging um Kagome? „Wieso brauchte sie deine Hilfe? Und warum fliehen wir?“, fragte ich und wurde schon von seiner Hand gepackt. Er zog meine zu seinen Lippen und küsste meine Fingerknöchel. Wie gerne hätte ich mich an ihn gedrückt und mich ihm hingegeben. „Sesshomaru hat ihr Leid zugefügt und ich musste ihr helfen zu fliehen. Sesshomaru wird uns allerdings verfolgen und ich kann nicht mehr ohne dich fort gehen“, erklärte er. Mein Herz setze kurz aus. Sesshomaru hatte Kagome verletzt? Wie konnte er das nur tun? Er hatte noch nie irgendjemanden Schaden zugefügt. „Ist sie verletzt?“, fragte ich flüsternd und lies mich von Kakashi auf die Arme heben. Mein Entschluss hatte sich nicht geändert. Ich war bereit überall hinzugehen, solange Kakashi an meiner Seite war. „Nicht körperlich. Er hat sie eher geistig belastet. Sie musste viel durchleiden und hat es mir selbst auch erst vor wenigsten Stunden erzählt. Ihre Markierung war nicht freiwillig. Sesshomaru zwang sie zu allem“, erklärte er. Mir rutschte das Herz in den Schoß. Die ganzen Monate hatte ich sie verflucht. Ihr gab ich die Schuld das Sesshomaru nicht mir seine Aufmerksamkeit schenkte, sondern ihr. Das er bei ihr war, sowohl am Tag als auch in der Nacht. Das er zuerst bei ihr war, als er aus dem Krieg zurückkehrte. All diese Dinge hatte ich ihr zu Lasten gelegt, nie daran gedacht das mein Ziehvater diese Taten erzwang. Dass er sie nötigte, all diese Dinge zu tun. Ich umklammerte Kakashi fester und presste mein Gesicht an seine Schulter. „Gräme dich nicht liebste“, bat er flüsternd und küsste meinen Kopf. Wir traten ins Freie und er sprang mit mir auf die Mauer und von dort aus in einen anliegenden Baum. Dort erblickte ich Kagome und all meine Scham brach aus mir heraus. Ich klammerte mich an sie und sie vergab mir, entschuldigte sich sogar selbst und als wir uns beruhigten, nahm Kakashi uns auf seine starken Arme und floh. Seitdem saßen wir also in dieser Höhle. Kagome ging es zunächst blendend, auch wenn sie oft gedankenverloren auf das Meer hinaus starrte. Kakashi bewachte uns immerzu, saß des Nachts am Ausgang der Höhle und sprach kein Wort. Dafür versuchte er uns sonst, wo es nur ging, aufzumuntern. Wir heckten Pläne aus, wie es weiter gehen würde, sollte der Schutz verfliegen, wie es eben vor einem Tag der Fall gewesen war. Kakashi konnte unseren Geruch wieder wahrnehmen und verhielt sich seitdem anders. Kagome dagegen ging es immer schlechter. Sie vertrug kaum noch Nahrung, erbrach sich oft und schlief die letzten Tage vermehrt. Auf meine Bitte hin, ihr zu helfen wank sie ab. Sie wollte uns nicht mehr belasten, denn sie merkte das sie unserer Nähe in die Quere kam. Des Öfteren hatten Kakashi und ich leidenschaftliche Momente, wenn Kagome schlief, doch weiter wie küsse und gelegentliche Berührungen waren nicht vorgekommen. Kakashi beendete sie immerzu und verkroch sich dann an den Höhleneingang. Er brauchte dann immer Abstand und ich spürte das es ihm schwerfiel. Seufzend sah ich zu ihm. Er lag einige Zentimeter von mir entfernt auf der Schlafstätte und schlief. Ich beschloss zu ihm zu krabbeln und streichelte seine Stirn. Kagome saß am Eingang und sah zum Meer hinaus. Ihr war seit einiger Zeit wieder schlecht. Brummend legte Kakashi seine Arme um meine Beine und zog mich unter seinen Kopf. Diesen bettete er auf meinem Schoß und versenkte seine Nase zwischen meinen Oberschenkeln. Seine Hände umfassten meinen hintern und ich wurde rot. Meine Wangen glühten vor Scham. Was wäre wenn Kagome uns so sah? Schweigend streichelte ich den Haarschopf meines Liebsten und spürte immer wieder seine Berührungen. „Schläfst du überhaupt?“, fragte ich scheinheilig und er bewegte seinen Kopf schüttelnd und vergrub sein Gesicht nur noch mehr zwischen meinen Schenkeln. Ernst presste ich sie zusammen, wollte nicht das er noch mehr in das Zentrum vorstieß, an dem ich seit seiner Anwesenheit ein prickeln verspürte. Er hob seinen Kopf und sah mir in die Augen. „Ich denke nach“, gestand er und raffte sich auf. Sitzend sah er zu Kagome und dann wieder zu mir. „Worüber?“, wollte ich wissen und war froh über den Abstand zu ihm. Wäre Kagome nicht hier, hätte er nun alles mit mir tun dürfen. Ich wollte ihm gehören, ihn spüren und das er für immer der meine sein würde. „Kagomes Geruch. Er hat sich verändert und ich meine zu wissen, warum“, legte er seine Gedanken offen. „Warum?“, fragte ich und nahm seine Hand in meine. Kakashis Finger spielten mit meinen, solange bis sie sich mit meinen verhakten. „Das kann ich nicht sagen. Aber wenn es so wäre, dann bringt es alles aus dem Lot. Sesshomaru wird stärker toben denn je, sollte er uns finden. Und spätestens heute Abend müssen wir in ein anderes Versteck“, redete er. Warum konnte er mir nicht sagen was er vermutete? „Wohin wirst du uns bringen?“, fragte ich, sah auf unsere Finger und streichelte mit der anderen Hand über seinen Handrücken. „Wir werden in den Norden gehen. Dort wird uns sicher das Oberhaupt der Wölfe helfen“, schlug er vor und stand dann auf. An der Hand zog er mich auf die Beine. „Am besten gehen wir jetzt schon.“ Mit den Wölfen war ich zunächst gar nicht einverstanden. Sie waren damals schuld an meinem ersten Tot gewesen. Dennoch hatte ich ihnen das verziehen. Sie hatten mich zu Sesshomaru gebracht und mir somit ein weiteres Leben ohne Sorgen berschert. Sicher würde ihr anführer uns helfen. Ich hatte ihn ein paar Mal gesehen und wusste das er Koga hieß und ein Freund von Kagome war. „Wir wollen aufbrechen?“, fragte Kagome vor uns und riss mich aus meiner Überlegung. Sie war zu uns gekommen und Kakashi nickte ihr zu. „Ja. Vielleicht gibt uns das etwas Vorsprung. Ich habe keine Ahnung wo Sesshomaru sein könnte und ob er überhaupt nach uns sucht.“ Kagome nickte und sah zu mir. „Wäre es in Ordnung, wenn ich einige Kräuter sammele? Damit meine Übelkeit verschwindet. Außerdem will ich versuchen die Symptome der Markierung so zu verzögern“, bat Kagome und ich sah zu Kakashi. Er nickte kurz, setzte aber die Bedingung, das sie sich beeilen müsse. Kagome bejahte es sofort und wir machten uns auf den Weg. Kakashi trug uns einige Meilen weit, bis Kagome ihn plötzlich bat sie herunter zu lassen. Nur Sekunden nachdem er es getan hatte, stürzte sie in ein Gebüsch und erbrach sich. Sie hatte am Morgen nichts gegessen und es hörte sich krampfhaft an. „Alles in Ordnung Kagome?“, fragte ich und ging zu ihr. Sie nickte schweißgebadet und ich half ihr auf die Beine. „Es geht schon. Ich werde mich schnell umsehen. Hier müssen sicher Kräuter gedeihen, die mir helfen können. Dann können wir weiter“, keuchte sie und ich holte das stumme Einverständnis von Kakashi ein. Er drehte sich weg und sah sich um. „Ich begleite dich besser“, schlug ich vor, aber Kagome wank ab. „Nein. Ich schaffe das. Verbringe etwas Zeit mit deinem liebsten. Nur wegen mir haltet ihr euch zurück. Ich brauche nicht lange“, versprach sie und ließ meine Wangen aufglühen. Normalerweise hätte ich widersprechen sollen, aber die Versuchung war zu groß. Kagome bemerkte meine Gedanken und verließ mich dann. Suchend sah sie sich um und entfernte sich. Ich dagegen drehte mich herum und ging zu Kakashi. Vorsichtig legte ich meine Arme um ihn. „Sie wird nicht lange brauchen“, flüsterte ich ihm zu und er umschlang mich. Sofort spürte ich seine Lippen auf meinen, seine Zunge daran und ich ließ ihn ein. Liebevoll umspielten unsere Zungen einander, bevor er drängender wurde. Er schob mich in wenigen Schritten an einen Baumstamm und presste seinen Körper an meinen. „Hah“, keuchte ich auf als er seine Lippen von meinen löste und sie über meine Wange wandern ließ. „Ich hätte wahrlich Appetit auf dich liebste“, raunte seine Stimme, einige Töne tiefer, versetze meine Haut in Wallung und ich spürte wie sich die Haare darauf aufstellten. „Mir geht es ähnlich“, log ich, denn ich wusste gar nicht genau, was ich tun musste. Auch wenn ich es mir immerzu gewünscht hatte, so war ich ja immer noch unerfahren und unschuldig. Kakashi dagegen hatte sicher Erfahrung und wusste seinen Körper einzusetzen. Wie sollte ich das nur Händeln? „Kagome ist weit genug entfernt. Wir könnten es darauf anlegen“, knurrte er in mein Ohr und knabberte zart daran. Das Kribbeln meines Körpers wurde stärker und ich presste die Beine zusammen. Dort, an meiner Mitte war es besonders heftig. „Du riechst verführerisch“, flüsterte er weiter und küsste meinen Hals. Seine Hände wanderten meine Taille hinauf und blieben an meinen Brüsten stehen. Ein kläglicher Laut verließ meine Lippen als er sie umfasste und leicht zusammendrückte. Seine Finger legten sich zielgenau über die Erhebungen, welche hart gegen den Verband drückten, mit dem ich ihnen halt gab. „Kakashi“, hauchte ich und umschlang seine Schultern. Sein Körper presste sich an meinen und seine Hände wanderten an meine Beine. Mit einem Schwung zog er mich hoch und dirigierte meine Beine um seine Hüfte. „Was tust du da?“, fragte ich mit hochrotem Kopf. Zumindest spürte sich die Wärme so an. Es kam mir so verboten vor, was er mit mir tat. „Vertrau mir. Oder willst du das ich aufhöre?“, fragte er und küsste die Haut an meinem Brustbein. Vorsichtig lugte ich in die Richtung in der Kagome gegangen war. Weit genug weg, hatte er gesagt und somit presste ich meine Schenkel um ihn. Sein Blick fand den meinen und ich küsste ihn. Innig und heiß. Der Startschuss war gefallen. Seine Hände griffen zwischen uns, als er merkte das ich mich halten konnte und öffnete meinen Rock. Er zog den Stoff genau so weg, das meine Mitte bald nackt war. Stöhnend wand ich meinen Kopf und spürte seine Küsse wieder an meinem Hals. „Werde mein“, bat er noch einmal und ich nickte, spürte daraufhin schon seine warme Haut an meinen Beinen und am Zentrum, wo alle meine Empfindungen zusammen zu Fließen schienen. „Sag es“, knurrte er heiser und rieb sein Becken an mir. Immer wieder spürte ich etwas hartes an meiner Mitte. Musste ich es denn wirklich noch aussprechen? Ich war so aufgeregt und erregt das es sowieso kein Zurück mehr geben konnte. Oder würde er das wirklich noch schaffen, wenn ich ihn darum bat? „Bitte Liebster. Ich will Dein sein“, flüsterte ich und spürte dann schon sein drängen. Schmerzhaft presste er meine Mitte auseinander und drängte sich dann mit einem Stoß in mich hinein. Ich schrie auf, was er gleich mit seinen Lippen erstickte. Es tat weh, doch er gab mir kurz Zeit mich daran zu gewöhnen. Ob es wohl immer so schmerzen würde, fragte ich mich und spürte das abklingen schon, nachdem er sich langsam Bewegung verschaffte. Sein Atem kam stoßweise und er hielt meine Beine mit seinen Händen in Position. Der Stamm des Baumes gab mir halt, ebenso umschlang ich seine Schultern. Unsere Körper waren sich so nah, die Empfindung so neu und unglaublich, das ich sie gar nicht einordnen konnte. Prickelnd, heiß und erregend spürte ich seine Männlichkeit in mir und wollte immer mehr. Ich presste mein Becken in seine Richtung und er wurde schneller. Sein Atem heftiger und immer lauter. Er knurrte schon fast, als er mein Becken an seines presste. Eine unbekannte Hitze, welche immer stärker prickelte stieg in meiner Mitte auf, ausgelöst durch seine reizenden Bewegungen. Mein Innerstes kam an einen Punkt an dem es sie anfühle, als würde es von innen zerreißen. Ich presste die Lippen aufeinander und explodierte. Ihm schien es ebenso zu ergehen und er legte seine Stirn an meine Schulter während er seine Stöße heftiger, aber langsamer in mich setzte. Etwas warmes erfüllte mich und ich schloss erschöpft die Augen. Alle meine Gefühle waren ausgereizt und ich war augenblicklich erschöpft. Kakashi gab mir halt, löste sich allerdings aus mir und lies meine Beine hinab. Seine Arme umschlangen mich und er lehnte seinen Körper an meinen. Seine Lippen fanden meine und sanft berührten sie sich. „Ich liebe dich“, flüsterte ich ihm zu. Seine Lippen formten ein Lächeln und pressten sich dann noch einmal auf die meinen. „Ich liebe dich auch Liebste“, raunte er kehlig und schloss dann unsere Kleidung sorgfältig. „Bin ich nun die deine?“, fragte ich lächelnd. Irgendwie fühlte ich alles leicht und blumig an. Mein Körper war umhüllt von Wärme und absoluter Zufriedenheit. Kakashi lächelte, hob seine Hand an meine Wange und strich mein Haar zur Seite. „Nicht ganz. Da gibt es noch einen letzten Schritt“, begann er und darauf hatte ich es angelegt. Ich wollte ihm vollkommen gehören. Wollte sein Mahl tragen. „Beiss mich“, bat ich und seine Augen fixierten mich. „Bist du dich sicher?“, fragte er. Ich antwortete mit einer Bewegung, zog mein Haar auf eine Seite meiner Schultern, präsentierte ihm meinen Hals und schloss die Augen. „Bitte Kakashi nimm mich zu deiner Frau.“ Seine Hände wanderten an meine Taille, er kam meinen Körper näher und strich mit seinen Lippen über meine Wange. „Du bist mein ganzes Glück“, flüsterte er und brachte mich zum Lächeln. Danach wanderte er weiter, hinab an die entblößte Stelle meines Halses, verschaffte sich noch mehr Platz als er meinen Kragen hinab zog und saugte kurz an einer Stelle. Ich spürte wie sein Atem meine Haut streifte und dann seine Zähne, wie sie sich an dieser rieben. Er biss zu und ich riss die Augen kurz auf, nur um die Empfindungen, die er mir gab vollkommen in mir aufzunehmen. Erfüllt schloss ich die Augen. Mein Liebster nahm mich zur Frau. Kapitel 22: Rettung ------------------- Rettung Das sich die annähernde Krankheit diesmal in Übelkeit äußerte, war kaum zu ertragen. Mehrmals täglich kam es mir hoch und dazwischen litt ich unter ohnmächtiger Übelkeit. So würde mein langsames Ende also beginnen. Indem ich meinen Körper vorneweg schwächte. Vielleicht war dies aber auch gut. So würde ich schneller erlegen. Wo hatte das alles nur hingeführt? Noch schlimmer wie meine körperlichen Empfindungen, waren meine Gedanken und Träume. Die Markierung ließ mich meine Entscheidung bereuen. Sie zeigte mir silbriges Haar, ließ mich sanfte Berührungen verspüren und mich danach sehnen. Tiefes Gold verfolgte mich immerzu, egal an was ich gerade dachte, egal was ich gerade tat. Immerzu verfolgte mich sein Blick. Ob er mich überhaupt suchte? Es war nun einige Zeit vergangen und ich hatte ehrlicher Weise gedacht er würde uns sofort finden. Kakashi jedoch erklärte mir, das unser Geruch noch unter dem Schutz Inagis stand. Er selbst konnte uns nicht wahrnehmen. Wir waren unsichtbar für jeden mit einer feinen Nase. Seit einiger Zeit bemerkte ich allerdings auch, das diese Flucht eine Sackgasse war. Für mich war dies ja vorher schon klar gewesen, aber ich stoppte auch eine andere Sache vollkommen und diese brauchte Nähe um zu gedeihen. Kakashi hielt sich stark zurück und Rin war ebenso schüchtern. Meine Anwesenheit war fehl am Platz. Ich musste einen Weg finden mich von den beiden zu trennen. Als Kakashi uns dann mitteilte das wir unseren Aufenthaltsort wechseln mussten, denn der Schutz verflog, witterte ich meine Chance. Ich wollte die beiden einfach nicht noch weiter im Weg stehen und vor allem keine Last mehr sein. Mein Weg würde bald enden und daran mussten die beiden nicht teilhaben. Für alles war ich ihnen dankbar, besonders Kakashi, weil er sich wirklich in Gefahr brachte, aber es war genug. Am Tag unserer Abreise ging es mir hundeelend. Diese Markierung würde mich schneller erlösen als ich mir bewusst war, aber Kakashi gestattete mir meinen Plan umzusetzen. Nur Rin ließ sich schwer abschütteln, jedoch fiel sie auf meinen Trumpf hinein. Sie war jung und verliebt. Ich wusste das sie nicht lange zwischen mir und ihm wählen würde. Somit ließen die beiden mich gehen und als ich einige hundert Meter gegangen war, lief ich los. So schnell ich konnte und so weit wie möglich, bevor Kakashi meine Flucht bemerken würde. Es tat mir leid das ich ihn nun auch noch hinterging, aber sicher würde er wissen das ich es zu ihrem besten tat. Er hatte genug damit zu tun Rin vor Sesshomaru zu schützen. Da brauchte er nicht auch noch ein kotzendes, bald krankes Weib, das ihm diese Flucht nur erschwerte. Keuchend blieb ich an einer Lichtung stehen und musste mich nur Sekunden nach dem Stillstand wieder erbrechen. Mein leerer Magen verkrampfte sich immer schmerzhafter und ich taumelte einige Schritte weiter, nachdem ich fertig war. Erschöpft gönnte ich mir einige Sekunden des sitzendes und drückte meine verkrampften Waden. „Au“, seufzte ich leise und mit brennenden Hals. Die Sonne tauchte alles in ein sattes Orange, die Luft strich warm um mich herum und ich schloss kurz die Augen. Ich war so erschöpft, hatte seit Tagen kaum gegessen und alles hatte mich wieder verlassen. Ich musste schlafen. Nein! Rügte ich mich und stellte mich wieder auf die Beine. Ich ging weiter, quer über die Lichtung und bemerkte nicht die vor Gier triefende Aura, welche mich beobachtete. Am Waldrand stieg ich über Geäst und Moos, gelang immer tiefer in das Unterholz und hoffte das Kakashi mir noch nicht folgte. Ich musste es schaffen meinen Geruch zu überdecken und dachte daran einen tiefen Fluss zu finden, mit dem ich einige Meilen den Strohm teilen konnte. Über Wasser halten, dürfte kein Problem sein und es würde meine Fährte abreißen lassen. Leider kam mir Kein Fluss über den Weg und es war noch immer Eisig kalt. Ein lautes knacken ließ mich aufschrecken. Sofort schärften sich meine Sinne und ich spürte die Aura. Erschrocken japste ich nach Luft als, ich auch schon die Wucht eines Schlages spürte, welcher mich am Arm erwischte. Schreiend ging ich zu Boden und spürte meinen Arm nicht mehr. Er war gebrochen und ich sah zu demjenigen der vor mir stand. Mein Blick erstarrte, als ich in rote Augen blickte. „Eine Frau hier mitten im Wald“, grunzte das Wesen vor mir und brachte meinen Körper zum Zittern. Es war ein großer, hässlicher Yokai. Triefend und ölig hingen seine Haare von seinem Kopf, welcher obenherum kahl war. Falten zogen sich über seine Haut und Narben zierten sein Gesicht. „Welch ein Glück, ich doch habe“, lachte er weiter, schob seine Hand in seinen Kimono und kratze sich dort. Als er sie wieder hinauszog hielt er eine Flasche in der Hand und machte einen Schritt auf mich zu. „Bleib wo du bist“, befahl ich und er lachte los. „Du scheinst eine von den tapferen zu sein. Das gefällt mir“, lobte er und wusste gar nicht womit er sich hier anlegte. Ich würde ihn mehr als nur in die Schranken weisen. Außerdem hatte ich ja noch Sesshomarus Schutz an mir. Die Markierung würde ihn verbrennen. Ich versuchte mich aufzurappeln, wurde von meinem gegenüber jedoch daran gehindert. Er trat mir auf die gesunde Hand und ich biss die Zähne zusammen. Danach kniete er sich zu mir, sah mir in die Augen und erforschte sie. „Hübsch“, flüsterte er und berührte dann meine Wange. Zischend schreckte er zurück und ich nutze meine Chance. Schnell lief ich los. Ich musste den Überraschungsmoment ausnutzen. Aber wie viele Yokai war dieser hier schnell und stieß mich zu Boden. Heftig knallte ich ins Moss und schrie auf. Mein Arm schmerzte so sehr. Sein Körper kam mir näher und er setze sich auf meinen Rücken. „Geh runter“, schrie ich und er riss an meiner Kleidung. „Nein!“, schrie ich weiter und strampelte wild. „Wehr dich nur, damit machst du mir nur noch mehr Vergnügen“, sprach er auf mich ein. Angst kroch so schnell in mir auf, das ich anfing zu weinen. Warum passierte mir nur so etwas? Ich versuchte meine Kräfte aufzubauen, doch ich konnte es nicht. In diesem Moment fiel mir auf das ich keine heilige Kraft mehr besaß. Zuvor hatte ich sie nicht gebraucht und deshalb nicht getestet, doch jetzt wo mir Gefahr drohte, ich sie brauchte, war sie verschwunden. Was sollte ich nur tun? „Hilfe! Kakashi!“, schrie ich, denn er war mir vielleicht auf den Fersen. Weiter versuchte ich zu strampeln, spürte bereits die kalte Nachtluft auf meinem Nacken, dann an meinem Rücken. „Ist das dein Liebster?“, fragte mein Angreifer und zog mich weiter aus. Nein, bettelte ich und spürte den Druck seines Körpers der auf meiner Hüfte lastete. Der kühle Dreck unter mir fing meine Tränen auf und lies sie hinein sickern. „Hilfe“, jammerte ich wieder, meine Hoffnung schwand. Hoffentlich würde dieser Kerl sich ordentlich verbrennen und mich dann endlich töten. Ein Knurren erschütterte die Erde unter mir und im nächsten Moment verspürte ich Erleichterung. Mein Körper wurde leichter und das Gewicht verschwand von meinem Rücken. Ein lauter Schrei, gefolgt von entsetzlichem Gurgeln war zu hören. Eilig setze ich mich auf, zog meine Kleidung zurecht und schob mein Haar hinter die Ohren. Ich musste fliehen so lange ich noch konnte. Also stellte ich mich auf und bemerkte das mein Knöchel ebenfalls verletzt war. Eine lange Schramme zog sich die komplette Wade hinauf und blutete heftig. Dennoch, ich musste fliehen. Also lief ich humpelnd los, ohne nachzusehen wer mir geholfen hatte. Weit kam ich aber nicht, als mich eine Hand packte. Angsterfüllt dachte ich an den Angreifer und schlug mit meiner gesunden Hand nach demjenigen. Dieser packte auch dieses Handgelenk und zog mich zu sich. Kein Abwehrmechanismus ereilte diesen Yokai und die Aura kam mir mehr wie bekannt vor. Meine Emotionen ergriffen die Oberhand und ich lies mich erschöpft fallen. Seine Wärme umfasste mich, ebenso wie seine Arme die mich an sich drückten. Sein Atem streifte mein Ohr in heftigen Zügen, ließ seine Brust beben. Seine Umklammerung wurde immer fester und ein stechender Schmerz lies mich wimmern. Augenblicklich hielt er inne, nahm Abstand zu mir und da sah ich das tiefe Gold wieder, welches mich die Wochen der Trennung verfolgt hatte. „Sesshomaru“, hauchte ich leidend und verlor die Kraft zu stehen. Er fing mich auf, lies sich auf dem Boden nieder und zwang mich auf seinen Schoß. „Nicht“, bat ich und wollte meine Willensstärke zurückerlangen. Er jedoch ließ keine Wiederworte zu, ergriff meinen gebrochenen Arm und ließ seine glühend grüne Hand darüber gleiten. Mit einem Ruck setze sich alles wieder zusammen und ich zog scharf die Luft ein. Mit zugepressten Augen spürte ich seine Hand an meinem Bein und wie er auch dort die Wunde heilte. Nur er war dazu in der Lage, indem er sein Youki in meinem Körper aktivierte und somit die guten Selbstheilungskräfte. Erleichtert das der Schmerz nun nachließ, atmete ich stockend aus. Meine Augen sanken hinab, ich wollte ihn nicht ansehen. Er hatte mich so hintergangen und nun war er mein Retter in der Not. Auch wenn meine Wut riesig war, so war ich auch dankbar über die Rettung. Seine Finger fanden den Weg an mein Kinn. Warm fühlten sie sich an und ich folgte seiner Bewegung. Sein Gesicht war meinem nah, seine Augen unergründlich fixierend auf meinen. Die Welt um uns herum schien erloschen. Nur wir beide waren hier. „Nie mehr“, hörte ich seine tiefe Stimme. Durch Mark und Bein fraß sie sich und erschütterte mein Inneres. „Nie mehr, darfst du mich verlassen“, bat er. Überrascht riss ich die Augen auf und versuchte seine zu ergründen. Ich konnte gar nichts sagen, so erstarrt war ich, doch er fand einen Weg. Langsam kam er mir näher. Ich schloss meine Augen und spürte seinen Atem an meiner Wange. Er küsste sich langsam zu meinem Mundwinkel, erforschte fast schon ob ich es zuließ und presste seine Lippen dann auf meine. Ja, ich war noch sauer auf ihn und dennoch. Wieder einmal konnte ich ihn nicht von mir stoßen. Sein Leid war in jeder Berührung zu spüren. So sanft und vorsichtig behandelte er mich hier, als hätte er aus seinem Fehler gelernt. Es vergingen noch einige Berührungen unserer Lippen, als er einfach aufstand und mich auf seine Arme zog. Vorsichtig sah ich zu seinem Blick empor, welcher in Gedanken verloren zum Himmel sah. Er erhob sich gen diesen und schwebte schnell durch die Luft. Schweigend ließ ich meine Lieder sinken, verfiel in seinen Armen und wachte erst wieder im Schloss des Westens auf. Meine Umgebung war das erste was mir dieses Wissen offenbarte. Ich lag in Sesshomarus Schlafstätte, sah zu der Decke hinauf und wurde von den blauen Stoffen umhüllt. Warme und weiche Haut lag unter meiner Wange und hob sich stetig auf und ab. Ein schwerer Arm umschlang meinen Oberkörper und ich hörte das leise Atmen neben mir. Vorsichtig wendete ich meine Augen hinauf zu demjenigen, der neben mir lag und schlief. Mein Herz setze aus, denn dies hatte er mir immerzu verwehrt. Sesshomaru schien tief zu schlafen, hielt mich nah an seinen nackten Oberkörper gedrückt und auch ich war vollkommen nackt. Was hatte das zu bedeuten? Kapitel 23: Zustand ------------------- Zustand Mit schweren Gliedern bewegte ich mich etwas und sofort wurde sein Griff stärker. Doch er erwachte nicht. Seine langen Wimpern lagen ruhig auf seinen Wangen, an denen seine Dämonenmahle prangten. Trotzdem wollte ich mich aufsetzen. Die Übelkeit sendete ihre Präsenz wieder gefährlich nah, an die Grenze des erträglichen. Also nahm ich meine Kraft zusammen und schlüpfte aus seinem Arm. Doch dabei wurde er nun doch wach. Seine Hand packte mein Handgelenk. „Wo willst du hin?“, fragte er ernst. Schüchtern sah ich zu ihm, ließ seinen Griff zu und legte meine andere Hand auf meinen Bauch, welcher immer krampfhafter wurde. „Ich muss aufstehen, sonst passiert ein Unglück“, antwortete ich. Er hob fragend eine Augenbraue und ließ zögernd von mir ab. Eilig, dennoch sehr bedacht darauf meinen Körper zu schonen, stand ich auf. Sesshomaru reichte mir augenblicklich einen Kimono und ich schlang ihn fest um meinen Körper. Die Situation war beklemmend. Ich wusste das er mich gerettet hatte. Natürlich war es, das er mich hier her zurück brachte, aber wie waren seine Gefühle und Gedanken aufgelegt? Ich war geflohen, hatte ihn wochenlang im ungewissen gelassen, in denen er anscheinend unermüdlich nach mir gesucht hatte. Wie würde er nun auf eine Aussprache reagieren? Würde er mir überhaupt die Möglichkeit lassen meinen Sichtpunkt darzustellen? Oder arbeitete er bereits an der nächsten Gemeinheit, um mich zu erniedrigen? “Ich ordere dir Tee”, hörte ich seine Stimme nah an meinem Ohr und spürte dann wie er den Raum verließ. Er verhielt sich seltsam und meine Angst wuchs. Weitere Gedanken blieben allerdings aus, als sich die Übelkeit Freiheit verschaffen wollte. Ich stürzte auf die Terrasse und schaffte es gerade so, mich über das Holz zu beugen. Krämpfe erschütternden meinen Magen und ich blieb keuchend und leer zurück. Warum tat mir mein Körper dies nur an? Die Markierung müsste sich doch beruhigen. Da schoss es mir durch den Kopf. Ich fasste an die Stelle an meinem Hals und tastete sie ab. “Ich habe sie nicht erneuert”, gab er mir Antwort auf meine unausgesprochene Frage. Zögernd sah ich zu ihm auf, als er neben mich trat. Er trug ein kleines Tablett in der Hand und ließ sich dann hinter mir im Raum nieder. “Trink deinen Tee”, bat er und schenkte mir bereits ein. Ich wusste nicht was ich tun, oder wie ich mich verhalten sollte und blieb einige Sekunden sitzen. “Ich beiße nicht”, brummte er leicht gereizt und ich krabbelte zu ihm. Er reichte mir den Becher und ich schob ihn sofort zwischen meine Hände. Die Wärme tat gut an diesem frischen Frühlingsmorgen. Vorsichtig nahm ich einen Schluck und verzog den Mund. “Was ist das für ein Tee?”, fragte ich. “Einer der dir helfen wird”, antwortete er knapp, brachte mich zum augenrollen und protestieren. “Woher willst du wissen, was ich habe?” “Ich rieche genau was du hast”, antwortete er wieder und ließ mich seinen Blick erwidern. Wovon redete er da? Ich roch doch durch die Markierung nur nach ihm, was sollte sich da verändert haben? Er rutschte näher zu mir, ließ dabei seine Muskeln ein geschmeidiges spiel unter der Haut führen und legte dann seine Hand an meine Wange. “Vertrau mir einfach und trink den Tee”, bat er streng. Schnaubend wand ich mein Gesicht aus seiner Berührung. “Ich habe dir das letzte Mal auch vertraut. Wer sagt mir, das das nicht schon wieder ein Zaubertrank ist”, fragte ich schnippisch und schnitt das Thema an, vor dem ich mich selbst fürchtete. Sesshomaru beugte sich zurück und legte seine Arme auf seinen, im Schneidersitz angewinkelten Beinen ab. “Bist du deswegen geflohen?”, fragte er allen Ernstes und musterte meinen Blick, welcher entsetzt sein musste. “Du fragst das nicht ernsthaft?”, wollte ich auf seine Unverfrorenheit reagieren. Er straffte seine Haltung und schloss die Augen. In seinem inneren schien es zu toben. Hielt er sich etwa zurück, um mich nicht sofort dafür zu bestrafen? “Wo sind Kakashi und Rin?”, fragte ich weiter und wendete meinen Blick ab. “Sie haben nach dir gesucht”, antwortete er und ich erstarrte. Hatte Sesshomaru ihnen etwas zugefügt? Sie dafür bestraft das ich geflohen und in Gefahr geraten war? “Geht es ihnen gut?”, wisperte ich und ein amüsiertes Schnauben drang an meine Ohren. “Sie würden sich nicht trauen mir unter die Augen zu treten und ich rate ihnen es niemals zu tun”, knurrte der Lord, ballte sogar eine Faust. Also waren die beiden wohlauf und hatten sich lediglich erkundigt das ich in Sicherheit war. “Ich habe sie laufen lassen, sodass sie sich nie mehr in meinem Reich zeigen lassen sollten”, erklärte er weiter. Mein Herz blieb stehen und ich hob den Blick. “Du hast sie fortgejagt?” Ein schweigendes nicken, bejahte dies und ich ließ den Becher auf den Tisch sinken. Er hatte seine Ziehtochter einfach fortgeschickt, noch dazu seinen Kameraden, der ihm immerzu so treu beigestanden war. Nur, weil ich ihn darum bat mir zu helfen, hatte ich ihm seine Heimat im Westen genommen und Rin die Nähe zu ihrem Beschützer. Heftig schoss das Blut durch meinen Körper und ich atmete schneller, musste an Sauerstoff gelangen. “Hol sie zurück”, bat ich und schluchzte los. “Ich bin doch an allem schuld”, wimmerte ich dann auf und versank in den ersten Tränen. Ich legte mein Gesicht in die Hände und zitterte heftig. Meine Emotionen kochten hoch und ich konnte einfach nicht aufhören zu weinen. Sein warmer Körper kam näher und sein Arm zog mich sanft an seine Brust. Sein Kopf senkte sich neben meinem und flüsterte mir etwas ins Ohr. “Nicht du bist schuld an alledem”, begann er und ich wurde nur noch mehr erschüttert. Sesshomaru war doch nicht im Begriff die Schuld endgültig auf sich zu laden? Schließlich war das alles, die ganzen letzten Monate, auf seinem Mist gewachsen. Er hatte dies alles zu verantworten, auch wenn ich Teilschuld trug. “Bitte”, flüsterte er weiter und streichelte durch mein offenes Haar. “Verlasse mich nie mehr”, bat er erneut. Mein Körper zuckte heftig auf und mein Herz machte einen Sprung. Es wollte nichts sehnlicher, aber so einfach war das nicht. Diese ganze Sache stand zwischen uns und ich konnte es nicht einfach vergessen. Auch wenn die Flucht mir zeigte das ich wohl nie mehr von ihm loskam, egal wie weit ich lief. Er würde mich suchen. Ein Leben lang. “Warum?”, wollte ich wissen und sprach so leise an seine Haut, das nur er es hören könnte. Einige Sekunden verstrichen, in denen er einfach schwieg und nur seine Hand durch mein Haar bewegte. Dann räusperte er sich ganz leicht und drückte mich näher an sich. “Das kann ich dir nun noch nicht mit Gewissheit sagen”, war seine Antwort. Auch wenn es nichts Ganzes war, so eröffnete er mir einen Teil seiner Gedanken. Das erste Mal. Er spürte also auch das da etwas war, war aber genauso ratlos wie ich. Was verband uns wirklich? “Aber wenn du verlangst das ich Kakashi begnadige, damit du bei mir bleibst, dann werde ich ihn suchen gehen”, bot er mir sogar an. Ich öffnete meine nassen Augen und sah an seine Haut. Ihn nicht direkt in die Augen zu sehen machte das Gespräch leichter. “Sie haben das nicht verdient”, beteuerte ich leise und er nickte leicht. Wieder vergingen einige Sekunden, in denen ich meine Haltung leicht änderte und mein Ohr nun seinem Herzschlag lauschte. Diese Nähe war Balsam für meine Seele. Ich hatte durch meine Wut alle Emotionen unterdrückt. So auch die Sehnsucht, die tief in meinem inneren gewohnt hatte und sich brav begnügte, das ich ihn nie wieder sehen wollte. Nun lag ich doch in seinen Armen und erkannte die Geduld meiner Sehnsucht. Sie hatte wohl darauf vertraut, das er mich finden würde. “Da ist noch etwas”, sprach er dann weiter. Seine Hand wanderte über meinen Rücken und legte sich um meine Taille, die andere kam dazu und legte sich auf meinem Schoß ab. Wollte er mich halten, falls ich durch seine Worte wieder davonlaufen wollte? Jedoch sprach er nicht weiter und ich hob meinen Blick, löste mich einige Zentimeter um sein Gesicht zu sehen. Seine Augen waren geschlossen und sein Kiefer angespannt. “Was willst du mir sagen?”, fragte ich und er öffnete die Augen. “Nichts, vergiss es”, wiegelte er ab und schob mich dann von seinem Schoß. “Ich werde Kakashi suchen gehen, sobald du meine Nähe nicht mehr so stark benötigst”, sagte er und griff zu einem Stück Stoff, welches auf seiner Kommode lag. Meinte er damit, das ich ihn noch benötigte, wegen meiner Wunden? Fraglich sah ich zu meinem nackten Bein und an die Stelle, wo die Wunde gewesen war. “Die Wunde ist verheilt, wozu noch warten?”, nuschelte ich und hörte sein knurren. Erschrocken sah ich zu ihm auf. Hatte ich ihn etwa verärgert? “Es geht nicht um deine Wunden, die sind längst verheilt”, brummte er und rang nach innerer Ruhe. Was beschäftigte ihn nur nebenbei, das er derart schnell aus der Haut fuhr? “Warum willst du dann in meiner Nähe bleiben?”, fragte ich direkt und er zog den Gürtel um seine Hüfte fest. “Nicht jetzt”, schob er die Antwort beiseite. Dies ließ mich schnauben und ich änderte meine Taktik. Mit einem Satz stand ich auf und ging zur Terrasse hinaus. Sein fragender Blick folgte mir zuerst, bis auch sein Körper dem meinen folgte. In meinem Gemach öffnete ich die Tür zum Schrank und kleidete mich rasch in dicke Kleidung. “Was tust du da?”, wollte er wissen und beobachtete mich genau. “Ich mache mich für die Reise fertig”, antwortete ich und nahm ein Haarband. Er trat zu mir und hielt meine Hand auf. “Du verreist nicht”, befahl er ruhig und würde keine Widerrede zulassen. “Wenn du nur so die Wogen zu deiner Ziehtochter und deinem Kameraden glätten kannst, dann doch. Ich begleite dich”, erklärte ich und sein Griff wurde stärker. “Warum musst du das immer nur tun?”, knurrte er gequält. “Was meinst du damit?”, wank ich ab und wollte meinen Zopf machen. Er jedoch gab meine Hand einfach nicht frei und drängte mich dann in die Enge. Sein Körper kam meinem gefährlich nahe, seine Augen fixierten meine und er legte meine Hand an der Tür des Schrankes ab, um sie dagegen zu pressen. “Wieso wiedersetzt du dich mir?”, fragte er. Fast schon amüsiert rollte ich die Augen. Als wenn ich mich bei allem wiedersetzen hätte können. Dann wären wir nun nicht hier. “Nimm mich doch einfach mit und wir werden sie finden”, bat ich weiter und er senkte den Kopf. Sein silbernes Haar fiel dabei über seine Schultern, bevor er den Blick wieder hob und mir in die Augen sah. “Das geht nicht. Es ist zu gefährlich.” “Willst du mir sagen, das du mich nicht beschützen könntest wenn Gefahr drohte?”, forderte ich sein Ego heraus und er schnaubte verächtlich. Sein Blick sprach ebenso Bände und er beugte sich zurück, entließ meine Hand. “Ich hege keinen Moment des Zweifels an meine Kräfte, aber die Vergangenheit hat gezeigt, das auch du deine Tricks hast. Diese Gefahr werde ich nicht eingehen”, klärte er mich auf und lobte mich sogar etwas für meine Gerissenheit. Dabei hatte ich bei allem immer wieder Hilfe gehabt. Niemals hätte ich alleine den Palast von Lord Tego verlassen können. Nur durch Ingagi-sama und Kakashi war dies möglich gewesen. Ich war es zumindest ihm Schuldig das ich ihn zurück holte und die Wogen glättete. “Ich werde versprechen nicht zu fliehen”, versuchte ich es nun und Sesshomaru schüttelte den Kopf. “In deinem Zustand werde ich keine Reise akzeptieren”, stellte er klar und verschränkte die Arme. Er wendete sich gerade ab, das Thema war für ihn wohl endgültig gegessen und er würde mich einfach mit seiner Entscheidung zurücklassen. In meinem Kopf spielte sich nun allerdings eine ganz andere Frage ab. Was für einen Zustand meinte er? Er selbst hatte doch gesagt, das meine Wunden verheilt waren. Das er stark genug war um mich zu schützen, sollte etwas passieren. Also was für einen Zustand meinte er? Da fiel mir das mit der heiligen Energie ein. Meinte er etwa das? “Du hast bemerkt, das ich keine heilige Energie mehr habe oder?”, fragte ich und er blieb in seinen Bewegungen stehen. Fragend sah er zu mir und ich erkannte das er davon keine Ahnung gehabt hatte. “Du wusstest es nicht?”, fragte ich und der Schock kroch mir in die Knochen. Was um alles in der Welt meinte er? “Sag es mir”, befahl ich und er wendete den Blick ab. Zorn schlug sich in hohen Wellen durch meinen Körper und ich überbrückte die letzten Zentimeter zu ihm, griff seinen Arm und fixierte die goldenen Augen. “Sag es”, drohte ich langsam. Er schien zu hadern und doch sagte er dann etwas, was meine Welt auf den Kopf stellte. “Du bist Schwanger.” Kapitel 24: Informationen ------------------------- Informationen Erstarrt sah ich ihn an, konnte keinen klaren Gedanken fassen und vergaß fast zu atmen. Seine Miene ergründete ebenso die meine. Was hatte er da nur gesagt? Konnte das stimmen? Langsam setzte sich mein Hirn wieder in Bewegungen und rechnete los. Wie viele Tage waren seit seinem miesen Hinterhalt vergangen? Erschrocken stellte ich fest, das ich mindestens 2 Wochen überfällig war und griff an meine Körpermitte. Ein dicker Obi kleidete den Bereich und ich blinzelte einige Male. Seine Hand legte sich auf meine, lies mich erschrecken. „Das“, stotterte ich und meine Gedanken überschlugen sich immer weiter. Er hatte mich geschwängert. Hatte nicht aufgepasst und mich somit noch mehr an sich gekettet. Ein weiteres Leben mit in sein Spiel verflochten. Eines, welches nichts dafürkonnte. In mir wuchs ein Baby, welches nicht aus Liebe, sondern aus hinterhältigen Gründen entstanden war. „Deshalb kann ich mich nicht länger von dir entfernen. Der Welpe braucht die Nähe meines Youki“, hauchte er mir die Erklärung zu. Mein Körper begann zu Zittern. Was sollte ich nun tun? Niemals könnte ich etwas tun, was dem kleinen Wesen schadete. Ich musste mich also dem Willen des Lords beugen. „Oder willst du das ich eine Lösung dafür suche?“, fragte Sesshomaru und ließ mein Herz gefrieren. „Du willst es nicht“, keuchte ich und stieß mich von seiner Körpernähe ab. Hysterisch lachte ich kurz und ging zur Terrassentür. Dort lehnte ich mich an und sank in die Knie. Wie hatte ich nur denken können, das er es akzeptieren würde. Sicher wollte er nur nicht das mir etwas passierte. Warum schlug er mir sonst so etwas vor? „Es ist der Erbe des Westens und du meine Gefährtin“, sprach er dann und umarmte mich von hinten. Er drückte mich an sich und ich schloss die Augen. Tränen kämpften sich empor und ich hob die Hände an seine Arme. Wir verbrachten minutenlang so und zum Schluss sackte ich in seinem Arm zusammen. „Ich bringe dich ins Bett“, flüsterte er mir zu und ich hatte keine Kraft mehr mich zu wehren. Mein Hirn hatte all meine Kraft benötigt und war nun ausgesetzt. Ich musste nachdenken, jedoch zuerst, wenn ich wieder bei klarem Verstand war. Vorsichtig hob er mich auf seine Arme. Trug mich wie ein Kind im Klammergriff, während ich meine Beine und Arme um ihn schlang. In seinem Gemach bettete er mich an der Stelle, an der ich zuvor gelegen hatte und deckte mich zu. „Wirst du nicht bei mir bleiben?“, fragte ich nuschelnd und hielt ihn fest. Er sah auf mich herab, schien zu überlegen, was er sagen sollte. „Ich werde dir etwas zu essen holen. Dann lege ich mich zu dir.“ Damit entließ ich ihn und sank in den Tiefschlaf. Mein vorheriger Tatendrang war wie weggeblasen. Aber ich würde meinen Plan nicht vergessen. Kakashi und Rin mussten zurückkehren. Egal wie es mir ginge, ich würde die beiden zurück holen und ich würde dieses Kind schützen, egal was es kostete. Seit diesem Tag schlief Sesshomaru immer neben mir. Er tat sogar nicht mal so, sondern schlief wirklich die ersten Tage gänzlich durch. Die lange Suche hatte auch ihn zu schaffen gemacht. Jedoch verhielt er sich komisch. Er war noch immer ein schweigsamer Geselle, las viel und bewachte mich. Aber er kümmerte sich auch fürsorglich um mich. Holte Nahrung für mich, hielt mich geborgen in seinem Arm, wenn ich schlief. Auch waschen und Baden durfte ich alleine, was mich überraschte. Er legte keine Hand an mich, um mit mir zu schlafen. Die Markierung hatte sich beruhigt und würde ruhig bleiben, solange er mir so nahe war. Das hatte er mir kurz mitgeteilt. Auch wenn sich diese Dinge verändert hatten so stand mein Plan immer noch fest. Wir mussten Kakashi und Rin finden. Ich war es ihnen schuldig und konnte kaum ertragen, an Rin zu denken, wenn sie bemerkt wie Sesshomaru ihr fehlte. Natürlich hatte sie nun die große Liebe bei sich, aber doch liebte sie auch Sesshomaru. Ich musste sie irgendwie finden oder wenigstens Kontakt aufnehmen. Meine ganzen Pläne verrauchten allerdings, wenn ich an meine neueste Erkenntnis dachte. Sanft fühlte ich meinen Bauch, welcher nur von dünnem Stoff bekleidet war. Dort wuchs ein Baby. Das von mir und Sesshomaru. Dieser lag ruhig und mit geschlossenen Augen neben mir und hielt mich. Etwas komisch war diese Nähe von ihm schon. Aber er sagte es wäre unbedingt von Nöten. Er hatte mir einige Schriften gezeigt, während er sie las, in denen beschrieben wurde, wie er sich zu verhalten hatte. Auch wenn ich manchmal bemerkte wie er in inneren Gesprächen versunken zu sein schien. Yokai hatten innere Stimmen, ihr tierisches Wesen zum Beispiel und diese konnten manchmal recht stark sein. Ob das bei Sesshomaru so war? Auf jeden Fall musste diese ständige Nähe sein, weil das Kind sein Youki trug und dieses aufrecht erhalten werden musste, damit es sowohl die menschliche Energie und die dämonische hatte. Ich musste zugeben das seitdem auch die Übelkeit aufgehört hatte. Und doch, ich war mir nicht sicher wie ich mit alledem umgehen sollte. Sesshomaru hatte es zwar nie direkt gesagt, aber ich spürte das er dieses Kind annahm. Wieso sonst würde er sich diese Prozedur antun? Aber wie stand es um mich, meine Gefühle? Wollte ich dieses Kind, einen Hanyou, der nur gezeugt werden konnte, weil sein Vater einen Rachefeldzug gegen seine Mutter führte oder angeführt hatte? Sesshomaru hatte mir in den letzten Monaten so viel Schaden zugefügt und nun trug ich den größten Leidtragenden unter dem Herzen. Trotz der Unsicherheit spürte ich so etwas wie Liebe und Sorge für dieses kleine Wesen. Es war ja schließlich ein Teil von mir. Es gab mir einen Grund zu kämpfen, denn wie oft hatte ich mich selbst aufgegeben? Selbst wenn Sesshomaru irgendwann nur noch seiner Pflicht, die Markierung zu erneuern, nachkommen würde. So hätte ich jemanden bei mir, um den ich mich kümmern und der mich von Herzen lieben würde. Erleichterung breitete sich in meinem inneren aus, als ich den Entschluss fasste, das trotz allem Übel, dies etwas Schönes werden könnte. Eine warme Hand legte sich auf meine und ich hob erschrocken den Blick. Sesshomaru streichelte meinen Handrücken, dessen Handfläche auf meinem Bauch lag. Aber seine Augen waren geschlossen. Ob ihm überhaupt bewusst war, wie normal er sich gerade verhielt? Wie konnte so ein kleines Wesen, den Mann zähmen, bei dem ich mir die Zähne ausgebissen hatte? Nach einigen weiteren Tagen der absoluten Ruhe, kam Sesshomaru in Aufregung. Er knurrte schon, bevor ich überhaupt wusste was passieren würde und sprang so schnell aus seinem Gemach, das ich mich verwundert umsah. Eilig folgte ich ihm und hoffte das ich nun endlich Kontakt zu den beiden bekommen würde. Kakashi und Rin wollten eigentlich mit mir zu Kouga flüchten und da hatte ich vor zwei Tagen angesetzt. Ohne Sesshomarus Wissen schrieb ich einen Brief, was schwierig war, denn er war allgegenwärtig. Kaum eine Minute ließ er mich aus den Augen. Im Bad schaffte ich es dann, den Brief aufzusetzen und zwang Jaken ihn weiter zu geben. Er hatte einfach keine Chance, denn nun trug ich seinen neuen Herr im Bauch und das ließ ihn kuschen. Als ich dem Stimmgewirr in einem der großen Empfangshallen folgte, hörte ich die mir bekannte Stimme schon heraus. „Kouga!“, begrüßte ich ihn sofort und seine blauen, kristallklaren Augen trafen auf meine. „Kagome!“, grüßte er auch mich und verzog dann die Nase. „Es stimmt also wirklich!“, fragte er mehr Sesshomaru, als mich und war von jetzt auf gleich auf Einhundertachzig. „Beruhige dich Wolf“, befahl Sesshomaru gefasst und fixierte Kouga genauestens. „Wie soll ich mich da beruhigen!? Reicht es nicht das sie schon deine Gefährtin wurde, nun ist sie auch noch schwanger von dir?!“, knurrte der Wolfsyokai und ich trat näher. „Was geht dich das an?“, sprach Sesshomaru kühl und die Luft zwischen den beiden schien zu Eis zu gefrieren. Nur noch ein wenig und es würde knallen, das spürte ich. Ich ging also dazwischen und wandte mich an Sesshomaru. Vorsichtig berührte ich seine Brust und er konnte nur schwer den eisernen Blick an Kouga richten, ließ dann aber ab und sah mir in die Augen. „Beruhige dich bitte. Ich habe ihn hergebeten“, gestand ich und er hielt die Luft an. Ich spürte wie seine Wut nun auf mich umschlug und wie er sich trotzdem zurückhielt. „Du hast ihn gebeten?“, fragte er kühl und ich nickte vorsichtig. „Du lässt mich nicht abreisen um sie zu suchen. Kouga war mein einziger Anhaltspunkt“, versuchte ich meine Tat zu begründen. Sesshomarus Augen schmälerten sich, bevor er zu Kouga sah. „Was weißt du Wolf?“ Kouga motzte kurz und verschränkte die Arme. „Als ob ich noch mit dir reden würde!“, stellte er klar und als ich mich herumdrehte sah er zu mir. „Ich werde nur mit Kagome sprechen“, war seine Bedingung und der Lord knurrte. Ein wahrer Schall schwebte dabei durch den Raum. Er hatte mich schließlich die letzte Woche nur wenige Male aus den Augen gelassen und sicherlich hatte er auch dort, im Verborgenen, auf mich geachtet. Nun sollte er mich allein mit einem Yokai lassen, welcher schnell war und noch dazu eine gemeinsame Vergangenheit mit mir aufwies. Außerdem schien Kouga nicht erfreut über die Schwangerschaft. Sesshomaru wollte nichts riskieren und lehnte ab. „Nein“, war sein knappes Wort. Kouga rollte die Augen und zuckte dann mit den Schultern. „Dann gehe ich eben wieder. War schön dich unversehrt und gesund zu sehen Kagome“, verabschiedete er sich und ich kam in Bedrängnis. „Sesshomaru bitte, lass mich kurz mit ihm reden. Ich will nur wissen wo Rin ist“, bat ich und setze gezielt den Namen seiner Ziehtochter ein. Hier traf ich seinen wunden Punkt und auch wenn er wusste, das er sie nie wieder so zurück bekommen würde, wie er sie hinterlassen hatte, so waren seine väterlichen Gefühle noch vorhanden. „Niemals lasse ich dich mit ihm allein“, quittierte er bockig und ich seufzte. „Bitte. Ich werde es kurz machen“, bat ich noch einmal. Meine Hand streichelte nebenbei über seine Brust und ich lehnte meinen Körper leicht an ihn. Ein prickeln erfasste meinen Körper, alleine bei dieser Berührung. Auch ihn musste es so ergehen, also versuchte ich ihn so herumzukriegen. Seine Hand hob sich an meinen Rücken und er fixierte meinen Blick. „fünf Minuten“, gab er mir Zustimmung und ich wusste, das er dafür einen Tribut fordern würde. Aber das war egal. Ich musste endlich wissen, was los war. Kouga knurrte und schnaubte hinter uns und ich wand mich herum. „Ich habe nicht viel Zeit. Komm“, bat ich ihn und ging an Kouga vorbei. Dieser kam mir nach einem kurzen Augenblick nach und wir gingen in den Garten. Die Frühlingsblumen begannen endlich zu sprießen und die Sonne schien warm auf uns herab. An einer der vielen Bänke drehte ich mich zu meinem alten Freund herum. „Kouga, sag das du weißt wo sie sind“, bat ich schnell und er verschränkte wieder seine Arme. Früher hatte er immer zuerst meine Hand genommen und sie zur Begrüßung gedrückt. Aber das konnte er, allein durch die Markierung, nicht mehr tun. „Wo sie aktuell sind weiß ich nicht, aber die waren bis gestern bei uns. Sie fürchten das Sesshomaru sie heimsucht und ehrlich gesagt, wunderte es mich, warum er es nicht getan hat. Aber nun habe ich die Erklärung“, klärte er mich auf. Automatisch hob ich die Hand an meinen Bauch und Kouga nickte. „Genau. Sesshomaru wird den Teufel tun und die beiden verfolgen. Er weiß, das dich dies nur stressen würde, geschweige denn, das er versuchen wird das sein Erbe ein Yokai wird. Dafür muss er nämlich in deiner Nähe bleiben.“ Skeptisch sah ich Kouga an. „Was meinst du mit ´das es ein Yokai wird´? Ich bin ein Mensch. Es wird also ein Hanyou“, stammelte ich verwirrt. Kouga grinste und rollte dann die Augen. „Oh Kagome, meine schöne. Es wundert mich wirklich das du mit ihm liiert bist und so gar nichts über all diese Dinge weißt. Diese Markierung kommt mir ohnehin komisch vor“, redete er und langsam bewegte sich sein Interesse auf mich zu. „Das tut nichts zur Sache. Also Kouga wo könnten die beiden sein? Ich muss es unbedingt wissen“, bat ich und versuchte das Thema zu wenden. Seufzend ließ sich Kouga auf die Bank fallen und warf seinen langen Pferdeschwanz über die Schulter. „Ich vermute das sie in den Osten gegangen sind und sich irgendwo im Schutz von Tego bewegen. Rin ist nun Kakashis Gefährtin und er wird alles tun um sie zu schützen. Auch wenn dies hieße sich gegen Sesshomaru zu stellen“, vermutete Kouga und sah mich an. „Kagome. Meinst du nicht das sie sich von selbst melden?“ Sofort schüttelte ich den Kopf. „Nein sicher nicht. Wie du schon sagst, Kakashi wird alles tun um Rin zu schützen. Aber ich will das die beiden wissen, das sie wieder zurückkehren können. Irgendwie muss sie diese Nachricht erreichen“, überlegte ich. „Die Information zu Tego könnte hilfreich sein. Wenn ich ihm einen Brief schreibe und er weiß wo die beiden sind, kann er es ihnen sagen“, murmelte ich meinen Plan weiter und bemerkte wie Kouga aufstand. „Und du meinst, das er das zulassen würde?“, fragte er und sah hinter mich. Ich folgte seinem Blick und erkannte die goldenen Augen, welche uns musterten. Die Zeit war abgelaufen und ich hatte nur schwammige Informationen bekommen. Dafür hatte ich einen herben Einsatz gegeben, den Sesshomaru sicher schnell einlösen würde. Ich sah noch einmal zu Kouga auf und lächelte. „Ich werde ihn schon überzeugen Kouga. Danke das du hier warst“, dankte ich ihm. Es war riskant gewesen und niemand hatte ahnen können das Sesshomaru sich wirklich zurückhalten würde. Meine Freundschaft hatte gereicht um Kouga hier her zu bringen. Dankend sah ich ihn an und er hob seine Hand an meinen Hinterkopf. Kurz küsste er meine Stirn und löste sich dann. Das Knurren im Hintergrund versuchte ich zu ignorieren. „Ich werde Ayame von dir grüßen“, versprach mein Freund und mir fiel etwas wichtiges ein. „Du bist Vater geworden nicht? Herzlichen Glückwunsch Kouga!“, wünschte ich und kam mir so dumm vor. Es hatte sich viel in dem Leben des Wolfes getan und ich hatte keine Sekunde daran gedacht. Verlegen Kratze der Mann sich am Hinterkopf. „Vielen Dank. Sie ist unser ganzer Stolz“, grinste er. Mein Herz schlug schneller. „Eine sie?“, fragte ich freudig und der Stolz war in jedem seiner Züge zu erkennen. „Ja! Sie heißt Yuri“, verkündete er. „Wie schön“, freute ich mich für ihn und sah dann zu jenem, der die wenigen Schritte zu mir fast lautlos überbrückt hatte. „Ich breche nun auf“, verkündete Kouga und ich hob die Hand. „Pass auf dich auf“, bat ich und verabschiedete mich so. Kouga wendete den Blick von mir zu Sesshomaru, wobei er von Zentimeter zu Zentimeter finsterer wurde. „Du auch Kagome“, war sein letzter Satz und nur Sekunden danach verschwand er hinter der Mauer des Schlosses. Kapitel 25: Schwäche -------------------- Schwäche Wieso zwang diese kleine, schwache Frau, mich Dayokai und Herrscher über den Westen, nur immerzu in die Knie? Ich hatte Kagome hier her zurückgebracht, damit sie in Ruhe zu Kräften und ich alle nötigen Informationen zusammentragen konnte. Ich roch zu deutlich, das sie unseren Welpen, den neuen Erben, in sich trug. Ihr Geruch war süßlicher, weicher und für mich gefährlicher geworden. Nicht, das sie nun betörender war, aber das Biest erwachte sofort als sein Beschützer. Es gewann an Kraft und riet mir, mich ihr nicht zu lange zu entziehen. „Dein Youki muss in der Nähe bleiben, nur so wird es ein Yokai werden können“, hatte es gesagt. „Es wird ein Hanyou“, flüsterte ich in die Dunkelheit der Nacht, hielt Kagome im Arm und sah zu den Sternen hinauf, welche am Horizont der Mauer leuchteten. „Wenn das Youki stark genug gedeihen kann, dann wird es Yokai“, brummte es etwas beleidigt. Ich sollte ihm vertrauen rügte ich mich, aber eigentlich war mir etwas ganz anderes wichtiger. Sie. Kagome. Die Mutter dieses Erben. Die Zeiten ihrer Flucht saßen tief in meinen Knochen. So hatte das dröhnen des Biestes aufgehört, ich konnte ruhiger denken, aber mein Geist war ausgelaugt, ebenso mein Körper. „Das Youki schwächt deinen Körper, wenn du bei ihr liegst“, erklärte das Biest. Genervt sah ich zur Decke, glitt mit den Fingern durch ihre feinen Locken. „Erst sagst du ich soll bei ihr liegen, nun das es gefährlich für mich ist“, antwortete ich in Gedanken und schloss die Augen. „Du machst alles richtig. Würdest du ihr das Youki entziehen, würde sie in nur wenigen Wochen vor Schwäche zusammenbrechen. Sie ist ein Mensch und kann diese Energie nicht Händeln. Du unterstützt das Kind mit deinem Youki und so überlebt unsere Gefährtin.“ Wirklich ausführlich, dachte ich und fragte mich woher es das alles wusste. „Instinkt“, schnurrte es und ich versank langsam aber sicher in den Schlaf. Als sie erwachte, gab sie mir keine Chance es zu verheimlichen. Das Biest rügte mich sofort, als ich auch nur auf die Idee dazu kam, aber wie sollte ich reagieren? Was würde sie sagen, wenn sie es selbst erkannte? Und was, wenn sie dann wusste, das ich es seit ihrem Auffinden wusste? Nein, ich würde von nun an versuchen, sie nicht mehr zu belügen. Noch einmal so eine Zeit ohne sie, mit wimmerndem Biest im Kopf, würde mein tot sein. Ich musste akzeptieren, das sie meine Gefährtin war. Auch wenn es nicht aus Gefühlen heraus entstand, sondern weil ich meine Rache vollführte, so konnten wir es beide nicht ändern. Wir würden einen Weg finden, damit zu leben. Unser Erbe würde gedeihen und wachsen, es würde ihm an nichts fehlen. Irgendwann würden wir vielleicht damit zurechtkommen. Kagome setze mich unter Druck, indem sie forderte nach Kakashi und Rin zu suchen und das sie mitkommen würde. Lächerlich, was sollte sie ausrichten. Aber sie war engstirnig und voller Energie, wenn es um solche dummen Aktionen ging. Wenn ich an meinen ehemaligen Gefolgsmann dachte, dann wurde mir förmlich schlecht vor Wut. Ich hatte ihn gerochen, als ich Kagome sicherte und in Schloss brachte. Er hatte sich an meiner Ziehtochter vergangen und sie sogar an sich gebunden. Es war ein Wunder, das ich mich hatte zurückhalten können und ihn nicht gleich töten gegangen war. Meine Finger juckten, wenn ich nur an sein Gesicht dachte. Immerzu war er mein Freund gewesen, doch seit unserem letzten Gefecht, hatte sich einfach alles geändert. Er hatte sich an Kagome rangemacht und nebenbei sogar noch an meine Ziehtochter. Zwei Eisen im Feuer zu haben war gefährlich und würde er sich noch einmal in meinem Blick sehen lassen, wusste ich nicht, was ich tun würde. Dummerweise hatte ich Kagome angeboten ihn zu suchen, nur damit sie bei mir, hier in Sicherheit, bliebe. Mein Biest hatte vorschnell gehandelt. Ich wusste das er wohl zu den Wölfen im Norden geflüchtet war, denn von dort kam die bitte auf ein persönliches Gesuch. Sicher wollten sie mir nicht ihren Erben präsentieren. Das wäre doch ein Zufallen zu viel gewesen. Rin kannte zwar die Wölfe nur in böser Hinsicht, aber Kouga war jemand den man schnell mochte. Kakashi würde sein Übriges tun, um sie umzustimmen. Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als Kagome den Raum verließ. Ich ging ihr nach und hielt sie mehrmals auf. Sie wollte ihren Willen durchsetzen, wollte die beiden finden und zwang mich am Ende dazu, die Bombe zum Platzen zu bringen. „Du bist schwanger“, fiel es mir aus dem Mund und ich konnte die Sekunden, in denen sie diese Informationen aufnahm, förmlich in meinem Geist aufsaugen. Ihre blauen Augen starrten mich an, bevor sie sich von mir löste. In ihrem Hirn arbeitete es, sie zählte die Tage fast mit den Händen und wurde sich dieser Erkenntnis bewusst. Ihre Hände wanderten an ihre Körpermitte und sie sah hinab. Diese Frau begriff das sie ein Kind erwartete und ich konnte nicht anders als meine Hand auf ihre zu legen. Sie sollte bemerken, das ich es akzeptierte. Die Tage vergingen, an denen ich zunächst schlief und mich, in jedem wachen Moment, den unzähligen Schriftrollen hingab. Ich musste Informationen sammeln. Welche Gefahr barg diese Schwangerschaft für Kagome? Dabei tat sich erschreckendes auf. Viele Jahrhunderte waren mir nie viele Hanyou begegnet und ich wusste nun warum. Viele starben bei der Geburt durch die Schwäche der Mutter, wenn diese Menschlicher Natur war. Als ich diese Schriften las, ruhte Kagome ganz leise neben mir. Ihr Oberkörper zeugte von ihrem Atem und immer wieder verlangte mein Körper nach ihrem. Die Berührungen an ihrem Bauch hielten das Biest allerdings in Schach. Es wusste das ich gefährlich sein konnte und wollte mich nicht erzürnen. Anders dagegen meine kleine Miko. Die hatte es tatsächlich fertiggebracht, hinter meinem Rücken den Wolf herzulocken. Als dieser kam, hätte ich ihn am liebsten in der Luft zerrissen. Er forderte allein mit Kagome zu reden und sie bat mich zusätzlich. Hier war das Biest am Drücker gewesen und erweichte mich. „Sie muss es wissen, sonst verlässt sie uns“, bettelte es in meinem Kopf und ich gab mich geschlagen. Dennoch beobachtete ich die beiden genau und lauschte was der Wolf sagte. Tego könnte der nächste Anhaltspunkt sein. Er war ein gerechter Lord und würde Kakashi sicher helfen. Mir schwante nur Böses, denn was für einen Grund nannte er dem Lord des Ostens? Ob er ihm die Wahrheit sagte, darüber das er zunächst Kagome entführte und dann noch meine Ziehtochter markierte? Das er dafür meinen Zorn auf sich lenkte, konnte Tego mit Sicherheit nachvollziehen. Aber würde er auch etwas gegen mich unternehmen? Er war schließlich das Oberhaupt aller Lords und aktuell stand es zwei zu eins. Wie Inagi hierzu stand, wusste ich nicht, doch ich vermutete das sie mit Kagomes Flucht zu tun gehabt hatte. Wer sonst konnte es schaffen, das der Geruch für viele Wochen verschwand? Am Abend kam Kagome wieder zu mir ins Gemach. Es war Gewohnheit geworden und seit unserer Rückreise teilten wir es. „Wie es Gefährten eben tun", stichelte das Biest und ich schnaubte. Sie hatte gebadet und roch nach dem edlen Öl welches ich Ayaka aufgetragen hatte, für sie bereit zu stellen. Ich mochte den Geruch, auch wenn der ihrige immer noch süß und schwer in meiner Nase lag. Der Geruch würde stärker werden, je weiter der Welpe heranwuchs. Dabei äußert sich die Spanne der Schwangerschaft, wohl nach der Mutter. Also die bekannte Länge eines normalen Menschen. Wie die Zeit bis dahin wohl vergehen würde? Kagome kam zu mir, kniete sich neben mir an den Tisch und stellte das Tablett ab, auf dem ich den warmen Sake vernommen hatte. „Möchtest du etwas trinken?“, fragte sie leise und hielt den Blick gesenkt. So demütig, dachte ich fragend und zog die Augenbraue hoch. Sie hatte mir ein Zeichen gegeben, mir ihren Körper aufgedrückt, als sie mich um Erlaubnis bat, mit dem Wolf zu reden. Wollte sie mir nun also ihren Einsatz präsentieren? „Es wäre schade, wenn du den Sake umsonst hergebracht hättest", murmelte ich also als Antwort und sah zu wie sie eine Schale mit Sake füllte. Ihre Finger bewegten sich grazil und in feinen Bewegungen. Sie reichte mir die Schale und sah halbwegs auf. Ich wollte aber ihre Augen sehen, das blau darin und ihre Avancen daraus lesen. Also ergriff ich ihr Handgelenk, nahm mit meiner anderen Hand, die Schale heraus und küsste ihre warme Handfläche. Das ließ sie aufschrecken und ihr Blick traf auf meinen. Da waren sie. Dieses blau. Sehnsucht machte sich in mir breit. Sehnsucht nach ihrer Nähe, ihrem Körper. Auch wenn ich des Nachts ihre Wärme und die weiche Haut an meiner spürte, so verlangte es mir nach mehr davon. Aber, selbst wenn sie sich mir anbieten sollte, könnte ich nicht. Bis jetzt hatten wir nicht über meinen Fehltritt geredet. Der Fehler, der sie zur Flucht brachte und sie somit wochenlang von mir fern behielt. Sie hatte mir nicht verziehen und wenn ich mein Leben mit ihr verbringen wollte, wollte ich es nun auf einem anderen Weg versuchen. Liebevoll küsste ich ihre Fingerknöchel, umfasste ihre Hand mit meiner, um sie auf meinen Tisch abzulegen und nahm einen Schluck aus meiner Schale. Sie schwieg durchgehend und rutschte auf ihren Knien umher. Fragte sie sich warum ich nicht mehr tat? Was ging wohl in ihrem Kopf herum? „Sesshomaru?“, fragte sie vorsichtig und ich öffnete die Augen, welche ich beim Trinken aus Gewohnheit schloss. Unser Blick traf sich und ihre Hand schmiegte sich an meine. „Ich würde gerne", begann sie ihre Bitte zu formulieren und ich unterbrach sie. „Du willst zu Tego, oder?“ Überrascht sah sie mich nun an und senkte dann beschämt den Blick. „Ich will sie endlich finden", flüsterte sie. Ich konnte sie verstehen, wusste das sie keine Ruhe geben würde und auch mein inneres wollte wissen, wie es Rin ging. Was Kakashi anging, würde es einen Kampf geben. Er hatte sich mir widersetzt, meine Gefährtin gestohlen, meine Ziehtochter zur Frau genommen. Aber das schlimmste, was ich ihm ankreidete, war die Tatsache das er Kagome und meinen Erben in Gefahr gebracht hatte. Sicher, Kagome hatte sich alleine davon gemacht, wie sie es ja immer tat und Kakashi ausgetrickst, wofür ich sie lobte. Aber er hätte sich nicht verleiten lassen dürfen und ich hoffe er litt Qualen, wenn er darüber nachdachte. „Sesshomaru?“, riss sie mich wieder ins hier und jetzt. „Ich werde ihn kontaktieren", antwortete ich auf ihre Bitte zu Tego. „Sollten wir nicht lieber hinreisen? Sie werden doch nur wieder fliehen, wenn sie wissen, das wir Tego vermuten", wand sie ein. Meine schlaue Gefährtin. Aber die Gefahr das ihr etwas passierte. „Ich werde gehen", versuchte ich es und wusste das sie das nicht zum Einlenken bringen würde. Ihr Kopf sank kurz herab, bevor sie entschlossen zu mir aufsah. „Nimm mich mit!“, bettelte sie ernst. „Zu gefährlich", erwiderte ich. „Und deine Abwesenheit, wird mir ebenso schaden. Du willst doch einen Yokai", begründete sie und ich verfluchte den Wolf, für seine dumme Aufklärung. „Das ist mir nicht wichtig", antwortete ich ehrlich und sie verstummte. Kurz aber in ihren Augen war Verwirrung zu sehen. „Aber es wäre ein Hanyou", wisperte sie. Ich drückte ihre Hand vorsichtig und sah ihr in die Augen. „Es ist und bleibt mein Erbe. Ich werde euch nicht in Gefahr bringen." Damit beendete ich das Gespräch und trank den restlichen Abend an der Flasche Sake. Kagome legte sich bald in die weichen Kissen meiner Schlafstätte. Aber sie schlief nicht, schien in Gedanken und ich gab mich meinen neuesten Gesuchen hin. Auch ein Brief von Tego war darunter, den ich mit einem kleinen Blick zu meiner Gefährtin, öffnete. Ich überflog die Worte und ein schmunzeln schlich sich auf meine Lippen. Tego war gerecht, schon immer und so hat ihm die Geschichte meines Kameraden, wohl dazu verleitet ihn in Gewahrsam zu nehmen. Rin wäre geschützt, schrieb er und bat im Gegenzug darum, das ich käme um die Verhandlungen aufzuklären. Zwei Fliegen mit einer Hand fangen. Mit eiligen Zügen schrieb ich ihm Antwort und versicherte das ich am nächsten Morgen aufbrechen würde. Der Bote wäre zwar nur einen halben Tag vor mir da, aber unangemeldet irgendwo hineinzulaufen, war als Taisho nicht gestattet. Wir hatten für genug aufsehen gesorgt, als das ich ärger provozieren könnte. Nachdem ich den Boten losgeschickt hatte, kam ich zurück ins Zimmer und sah zu Kagome. Noch immer schlief sie nicht, schien aber langsam den Kampf gegen die Müdigkeit zu verlieren. Ich zog meinen Kimono aus und legte mich, nur im Untergewand bekleidet, neben sie. Wie die letzten Abende bot ich ihr meinen Arm dar, damit sie sich darauf betten könnte. Das tat sie sofort und ihre blauen Augen sahen zu mir auf. Ich erwiderte ihren Blick und wartete auf ihre Frage, die ihr sichtlich auf der Zunge lag. “Sprich”, bat ich nach einigen Minuten in denen sie mich anstarrte. Ihre Wangen gewannen an Farbe und ihre Lippen wurden von ihren Zähnen bedrängt. Sie schien zu hadern. “Na los”, forderte ich sie noch einmal auf und sie überwand sich. “Würdest du die Markierung noch einmal auffrischen, bevor du gehst?” Kurz entglitten mir meine Züge, bis ich sie wieder unter Kontrolle brachte. Meine Hand wanderte an ihre Wange und ich zog sie für einen Kuss zu mir. Unsere Lippen berührten sich und sie schloss flatternd die Augen, bevor auch ich meine Lieder schloss. Diese Frau hatte etwas an sich, was mich schwach werden ließ. Sie wollte sich mir hingeben. Ob aus Angst, vor der schwäche, die sie ereilen würde, oder weil unser ungeborenes mich eigentlich brauchte. An eine dritte Option konnte ich nicht glauben. Würde sie sich jemals aus freien Stücken noch einmal an mich binden? Kapitel 26: Aufbruch -------------------- 26 Aufbruch Ihm war es egal, wenn unser Kind ein Hanyou werden würde? Diese fragte schwirrte in meinem Kopf wie ein Flitzebogen. Ich konnte diesen Satz einfach nicht begreifen, in keine geeignete Nische, meines sorgfältig angelegten Systems einfügen. Nun hatte ich gerade selbst entschieden, das dieses Kind, mehr als Glück für mich bedeutet und das ich es lieben würde, ohne das es jemals eine Grenze für diese Liebe geben würde und nun gestand Sesshomaru, das es ihm egal war, welche Natur es hatte. Der kleine Funken in meinem Herzen erhoffte sich, das er es, ebenso wie ich, lieben und schützen würde. Aber die Boshaftigkeit, die er mir schon beigebracht hatte, vergiftete dieses Gefühl. War ihm unser Kind egal? Sagte er deshalb diese Worte? Aber das konnte auch nicht sein. Er hatte mehrmals beteuert, das er uns schützen würde. Egal was passierte. Er wollte dieses Kind zum Erben und ich war das mittel welches ihm diesen Gebar. Einige Stunden vergingen in denen ich mir darüber den Kopf zerbrach und mit geschlossenen Augen lauschte, wie Sesshomaru seiner Pflicht nachging. Eigentlich hatte ich gedacht, er würde mir folgen, mich doch noch an mein Versprechen festnageln, welches ich ihm stumm gegeben hatte, als ich Zeit mit Kouga erbat. Aber er saß schweigend da, trank ab und zu einen Schluck Sake und blätterte herum. Ob er wohl am nächsten Tag aufbrechen würde? Wie innig ich darum bat, das er Kakashi und Rin bei Tego-sama finden würde und er die beiden begnadigte. Am liebsten wäre es mir, das Sesshomaru sie gleich mitbrachte. Ich musste wissen, das es ihnen gut ging. Andererseits blieb mir das Pochen in meinem Inneren nicht verborgen, wenn ich an die Trennung dachte. Das Baby brauchte doch meine ganze Kraft. Ich durfte also nicht schlapp machen. Wenn also etwas unvorhersehbares passieren würde, war ich verloren. Die Markierung musste erneuert werden. Ob er auch so dachte? Vorsichtig lugte ich zu ihm auf, als er den Raum verließ. Er hielt einige Papiere in der Hand und schloss leise die Tür. Seufzend schloss ich die Augen und kuschelte mich in die weichen Kissen. Die Decke lag ohnehin schon über mir und langsam schaffte es die Müdigkeit, die Oberhand über meinen Körper zu übernehmen. Immer schwerer wurden mein Körper und ebenso mein Geist. Bis ich spürte, das ein warmer, mir vertrauter Körper, sich neben mir ablegte. Die Nackte Haut seines Oberkörpers umfing mich und er bot mir seinen Arm als Kissen an. Zu schnell hatte ich mich an diese Haltung gewöhnt, die sich so geborgen und warm anfühlte. Ich legte mich näher zu Sesshomaru und spürte die leichten Bewegungen seiner Krallen, an meinem Rücken. Nun musste ich wieder an die Auffrischung denken und sah zu ihm auf. Sollte ich es wirklich wagen? Ich hatte noch nie, wirklich darum gebeten, das er mich biss. Aber zum Wohle des Kindes musste es sein und wenn er nach mehr verlangte, würde ich es ihm geben müssen. Mein Herz schlug heftiger als ich ihn endlich bat. Er hatte mich ruhig aber drängend gefragt, was ich wollte und nun hatte ich seinen Blick zum Entgleisen gebracht. Erstaunlich, wie überrascht dieser sonst so durchgeplante Dayokai sein konnte. Es dauerte keine Minute, da lagen seine Lippen an meinen und der Kuss wurde immer intensiver. Er hatte sich die ganze Woche zurückgehalten, obwohl unsere letzte Zusammenkunft sogar schon Monate hinter uns lag. Ich wusste das er es brauchte. Mich brauchte. Meinen Körper. Aber das er mir nun so sanft antwortete und auf meine Bitte einging, ließ mein inneres Pochen. Auch ich wollte ihn. Wieso ich ihm seine letzte Tat nun verzieh, konnte ich nicht genau sagen. An sich hatte er mich betrogen, sein Versprechen gebrochen und mich gefügig gemacht. Aber ich hatte ihn auch irgendwie genötigt. Egal, ob er an diesem Abend zu mir ins Gemach gekommen wäre oder nicht. Kakashi hätte mich stöhnen hören. Ich hätte einfach nicht so naiv sein dürfen und das Fläschchen trinken. Jedoch hatte diese Aktion etwas Gutes hervorgebracht. Nur durch dieses Fläschchen, mit dem Zimtig schmeckenden Inhalt, war sogar Sesshomaru unvorsichtig geworden. Das Ergebnis lag nun zwischen uns, tief verborgen in meinem Uterus. Der Kuss wurde gelöst, als er meine Wange hinabwanderte und die Stelle der Markierung küsste. “Wie weit soll ich gehen?”, fragte er plötzlich und ich schluckte den Kloß im Hals herunter. “Bitte tu was immer nötig ist”, flüsterte ich und genoss seine weichen Lippen an meiner so empfindlichen Halsbeuge. Er leckte darüber und bereitete mir einen Schauer, der sich über alle meine Glieder erstreckte. “Auch wenn es nicht nötig ist, du riechst so verdammt unwiderstehlich”, brummte er und seine Stimme wurde rauer. “Ich kann mich kaum noch zurückhalten.” “Dann tue es nicht”, bat ich heiser und spürte seine Zähne über der Bissstelle. Wimmernd schloss ich die Augen fester zusammen und spürte das heiße Pochen. Seine Hände wanderten um meinen Körper, umarmten mich, pressten mich an seinen nackten Körper. Er biss zu und ich wurde fast wie betäubt. Mit flatternden Augen umklammerte ich seine breiten Schultern und gab mich dem frischen Youki hin. Heiß floss es in mein Fleisch und verteilte sich in meinem ganzen Körper. Sesshomaru löste sich nur Sekunden danach von meinem Hals und leckte die Stelle kurz. Zitternd kauerte ich mich an seiner Brust zusammen. Seine Hände wanderten zu meinem Gürtel und öffneten ihn. Ich ließ ihn gewähren, als er meinen Kimono über die Schultern schob und mich somit entkleidete. Unsere Blicke trafen sich und er küsste wieder meine Lippen. Nebenbei presste er seine Hand auf meine rechte Brust und knetete sie. Doch anders wie sonst, war er sanft und vorsichtig. Reizte mich nur so sehr, wie ich es brauchte um immer feuchter zu werden. Ungeduld breitete sich in meiner Körpermitte aus. Sesshomaru schien diesmal eine andere Taktik zu verfolgen. Nachdem er meine Brust gereizt hatte, seine Hand seiner Zunge weichen musste, glitt diese hinab an meine Mitte. Er zerriss die Wäsche und führte einen Finger zwischen meine Schamlippen. Ich stöhnte auf als er meinen Kitzler mit der Kralle reizte und ich die Empfindung im ganzen Körper spüren konnte. Meine Hände klammerten sich an ihm fest und ich zwang ihn, mir in einer liegenden Position zu folgen. Diese Gelegenheit nutze er, um sich seiner Wäsche zu entledigen und beugte sich dann über mich. “Du bist so bereit, das es mich verrückt macht”, wisperte er mir ins Ohr und dirigierte meine Beine um seine Hüften. Sein hartes Geschlecht drückte bereits an meine Spalte. “Bitte mach auch mich verrückt”, erbat ich und er drängte sich in meine feuchte Enge. Ein langes stöhnen entwich meinen Lippen, während ich den Rücken durchbog und den Kopf in die Kissen drückte. Sesshomaru wartete nicht lange und bewegte sich in mir. Seine Unterarme legte er neben meinem Kopf ab und ich spürte seinen keuchenden Atem an meinem Ohr. Es war anders wie die vielen Male davor. Er nahm mich. Aber seine Stöße waren nicht so hart, nicht so fordernd. Sie waren aber auch keineswegs sanft und zaghaft. Genau richtig, stimmig, drang er immer wieder in mich ein, weitete mein Fleisch und änderte auch nicht die Position. Auch wenn es absurd erschien. Ich spürte seine Nähe und wie er die meine genoss und wollte. Hatte meine Schwangerschaft auch dies an ihm geändert? Hatte er angst mich zu verletzten? Egal. Ich klammerte mich an ihn, spürte seinen kompletten Körper an meinem und stöhnte willig nur für ihn, bis ich in einem impulsiven Höhepunkt zerfloss. Sein Knurren schallte dabei lauter wie mein erlösender Schrei durch sein Gemach und auch er kam. Ich spürte die Hitze in meinem inneren und wie seine Muskeln sich anspannten. Ich umarmte seine Schultern nur noch mehr und lauschte seinem Atem, bis er sich langsam aus mir löste und sich neben mir niederließ. Fast automatisch zog er mich dabei wieder in unsere gewohnte Schlafposition. Seine goldenen Augen trafen meine blauen und er schien erlöst. “Morgen früh werde ich aufbrechen”, gab er Bescheid und ich lächelte. “Weck mich, bevor du gehst”, bat ich flüsternd und strich mit den Fingern über seine Brust. Er brummte wodurch seine Brust zu beben begann und schloss seine Augen. Ob dies nun eine Zustimmung war, wusste ich nicht. Meine Lider schlossen sich und ich schlief, mit dem beruhigenden Klang seines Herzens, ein. Als ich am Morgen erwachte, strahlte die Sonne durch die geöffnete Tür auf mein Gesicht. Ich streckte meine Glieder und berührte dabei etwas kleines, pieksiges direkt neben mir. Überrascht sah ich auf Sesshomarus Platz und fand einen kleinen, aus Papier gefalteten Kranich vor. Er saß auf einem anderen Blatt Papier, auf dem ich Schriftzeichen erkannte. Sofort nahm ich es zum lesen an mich. “Du brauchst alle Ruhe, die du bekommen kannst. Ich werde mich beeilen. Sesshomaru”, stand dort. Blinzelnd sah ich mich um und sprang dann aus dem Bett. Eilig zog ich meinen Kimono über und lief dann zu Sesshomarus Arbeitszimmer. Wie vermutet, war seine Rüstung weg und damit konnte ich davon ausgehen das er bereits abgereist war. Auch wenn ich kurz enttäuscht war, so hatte er recht. Ich brauchte nun alle Kraft für das Baby. Es vergingen drei Tage in denen ich nicht viel tat. Ich räumte etwas in den Gemächern herum und brachte meine Kleidung in Ordnung. Ob ich sie in sein Gemach verräumen sollte? Schließlich würde er mich weiterhin nicht aus den Augen lassen, wenn er zurückkehrt. Im Arbeitszimmer fand ich die Schriften die Sesshomaru gelesen hatte und studierte sie ebenfalls. Es stimmte, das er bei mir bleiben und auf mich achten musste. Ebenso das die Schwangerschaftszeit wie üblich, bei Menschen verlief. Was mich beunruhigte, war das dort oft die Rede von tödlichen Geburten war. Diese Zeit barg ohnehin Gefahren für die Geburt und das ich ein Mensch war, der etwas gebar das dämonische Kraft beherbergte, würde nur noch schwieriger sein. Am Ende schob ich die Schriftrollen zurück und legte den Kopf auf dem Tisch ab. Der Schwindel hatte heute Morgen einzug gehalten. Zum glück war die Übelkeit noch nicht wiedergekehrt und so gönnte ich mir lediglich einen kurzen Moment der Ruhe. Am Abend würde ich Jaken darum bitten, mir Bericht zu erstatten. Er war ein minuziöser Hofmeister und ließ sich täglich Briefe, über den Verbleib seines Herrn schicken. Ob er zusätzlich den Auftrag erhalten hatte, sich um mich zu kümmern? Denn stets stand das Essen für mich bereit, ebenso fragte er nach meinem Befinden, auch wenn ich spürte das es ihm mächtig gegen den Strich ging. Ob er andersherum auch Sesshomaru berichten musste? Es klopfte an der Tür und eben jener kleine Yokai mit der grünen Haut und den gelben Augen trat herein. “Miko du hast besuch bekommen”, verkündete er und ich bitzelte überrascht mit meinen Augen. “Wer ist es?”, wollte ich wissen und rappelte mich auf, um zu ihm zu gehen. Er drehte ab und lief mir voraus. “Es ist Inagi-sama. Keine Ahnung warum sie hier ist”, erklärte er und auch ich wunderte mich. Müsste sie nicht normalerweise an den Verhandlungen teilnehmen, wenn sie sogar schon Sesshomaru zum Kommen zwangen? Dies würde ich schon noch herausfinden und vielleicht konnte sie mir erklären, was in Tegos Palast vorging. Vielleicht hatte sie ja einen Bericht, direkt von dort, für mich oder sogar eine Nachricht. Ich beschleunigte also meine Schritte und Jaken rannte vor mir her. “Nicht so schnell Miko! Du solltest dich in acht nehmen!” Augenrollend ließ ich den Yokai hinter mir, als ich das blaue Haar entdeckte. “Inagi-sama! Schön euch wiederzusehen! Was treibt euch hier her?”, begrüßte ich sie und musste erst einmal zu Atem kommen. Der Schwindel nahm zu und ich spürte augenblicklich ihre kalte Hand an meiner Stirn. “Langsam Kagome. Ihr solltet mehr auf euch achten”, tadelte sie und ließ das drängende Gefühl verschwinden. “Danke Inagi-sama", seufzte ich und verneigte mich vor ihr. “Was verschafft mir die ehre Eures Besuchs? Müsstet ihr nicht an den Verhandlungen teilnehmen?”, fragte ich und mein Herz schlug schneller. Wusste sie etwas von Kakashi, Rin und Sesshomaru? “Ich werde nach einem Gespräch mit euch sofort dorthin eilen”, versprach sie, was mich wunderte. Sesshomaru war schon seit drei Tagen im Palast von Tego. Warum war sie also erst jetzt aufgebrochen und machte sogar noch einen Abstecher zu mir? “Ich muss euch allerdings etwas mitteilen, wodurch ich die Chance nutze, in der euer Gemahl nicht zu gegen ist”, sprach sie weiter. Sie hatte meine volle Aufmerksamkeit und ich bat sie darum, mir zu sagen was denn los war. “Euer ehemalige Partner, war vor drei Tagen bei mir und bat mich um Hilfe” Mir blieb die Luft weg und ich fasste mir an die Brust. “Inuyasha?”, wisperte ich und sie nickte mit einem Lächeln. “Ja. Der Hanyou sucht nach einem Mittel um euch von der Markierung zu befreien. Ich zeigte ihm einen weg und er machte sich sofort auf den Weg. Allerdings ist dieser Hitzkopf so schnell davon, das ich ihm nicht alle gefahren mitteilen konnte.” Typisch Inuyasha, dachte ich und spürte das pulsieren meines Herzens. Dort wohnte noch immer ein Teil der liebe, die ich zu ihm gespürt hatte. “Aber anstatt ihm nachzugehen, dachte ich, ich frage zunächst euch Kagome, ob ihr das überhaupt noch wollt.” Überrascht über diese Theorie sah ich sie an. “Ich”, stotterte ich los und Jaken begann neben mir zu schimpfen. Was der Wassergöttin allerdings nichts auszumachen schien und sie ihn kurzerhand mit einem schwall Wasser den Schnabel schloss. “Wenn ihr ihm helfen wollt, dann müsst ihr zu ihm. Er braucht einen Tropfen eures Blutes, um das Band lösen zu können. Ohne dieses Gut wird es nicht funktionieren”, erklärte sie weiter. Jaken fuchtelte mit dem Kopfstab herum und ich sah kurz zu ihm. Er würde mich sofort verpetzen, sollte ich das Schloss verlassen. Wenn ich das überhaupt schaffen würde, so wie er hier nun protestierte. Inagi lächelte allerdings und hob den Finger. “Ich habe euch schon einmal zur Flucht verholfen.” Das stimmte. Aber was sollte ich tun? Wollte ich denn das Band lösen? Nun wo sich doch alles geändert hatte. Ein Kindchen wuchs in meinem inneren heran und brauchte sowieso das Youki des Vaters. Was würde mit ihm passieren, wenn ich das Band löste? Würde es in Gefahr geraten? “Inuyasha wird es so lange probieren, bis er es schafft. Jedoch wird es daran zugrunde gehen”, fing Inagi wieder zu sprechen an und kam näher zu mir. “Ihr solltet zu ihm gehen. Damit er weiß, wie Eure Entscheidung lautet. Sonst wird er niemals damit abschließen können.” Wissend stach es mir ins Herz und ich nickte. Sie hatte recht. Schon damals bei Kikyo hatte er nie abgeschlossen, bis sie in seinen Armen starb. Erst da konnte er sich auf meine Gefühle einlassen und seine für mich bekräftigen. Erst dann hatte er gemerkt, wie er auch er mich liebte. Nun kämpfte er wieder so verbissen für seine Liebe und ich war die einzige die ihn davor bewahren konnte zu Grunde zu gehen. Ich musste gehen. “Ich werde zu ihm gehen”, erklärte ich und Jaken quietschte auf. Inagi lächelte und legte mir die Hand an die Stirn. “Dann geh. Ich verschaffe dir Zeit und werde nun zu Tego aufbrechen. In zwei Tagen wird Sesshomaru frühestens hier sein, also beeile dich”, zeigte sie mir auf und ich nickte. Schnell lief ich los und ließ mir ein Pferd satteln. Die Wachen fragten zwar, warum ich gehen wollte und meinten sie dürften mich nicht passieren lassen, aber dort mischte sich Inagi wieder ein. “Sie begleitet mich im Auftrag von Lord Sesshomaru zu Tego-sama." Erleichtert lächelte ich ihr zu, als sie mit mir einige Schritte in den Wald ging. Ich schwang mich aufs Pferd und sah zu ihr. “Habt vielen Dank Inagi. Ich werde ihn finden”, versprach ich und sie hob wie beim Letzten Mal die Hände. “Passt auf euch auf Kagome”, bat sie und ich ritt los. Inuyasha ich würde dich nicht verkommen lassen. Warte auf mich. Ich werde dir sagen, das ich keine Erlösung mehr brauchte. Kapitel 27: Um Schutz bittend (Kakashi) --------------------------------------- Um Schutz bittend (Kakashi) Wie ein Besessener, suchte ich den Wald nach Kagome ab und als ich ihren Geruch endlich fand, war da noch einer. Ein viel erschreckender. Der, meines Lords. Er musste sie gefunden haben und ich ließ aus Schock, Rin von meinem Rücken rutschen. “Was ist los Kakashi?”, wollte meine frischgebackene Gefährtin wissen und ich sah in ihre braunen Augen. “Er hat sie gefunden und mitgenommen”, erklärte ich. Rins Hand glitt zu ihren Lippen und sie schien erschrocken. “Aber wieso hat er nicht nach uns gesucht?”, fragte sie dann. Meine Vermutung zu dieser Sache, konnte nur eine sein. Er hatte gerochen, das Rin zu meiner Gefährtin geworden war, war erzürnt wie ein wilder Teufel, aber die süße in Kagomes Fährte, bändigte ihn. Sie erwartete also tatsächlich einen Erben und dies war unsere einzige Chance zu fliehen. Denn sollte der Lord sich auf den Weg machen, so würde er mich Töten. Das konnte und wollte ich Rin nicht antun und so schnappte ich sie, setze sie auf meine Arme und rannte los. “Kakashi!”, schimpfte sie kurz und wollte wissen, was ich vorhatte. Ich hatte jedoch nur einen Gedanken und das war Flucht. Ich musste Rin schützen, mit allem was ich hatte, denn sie war mein ganzes Leben. Niemals würde ich zulassen, das jemand sie verletzte. Ob Körperlich oder Geistig. Nach einigen Stunden hörte sie auf, mich mit Fragen zu durchbohren. Sie schlief ein, war sie doch auch erschöpft von unserer Zusammenkunft und die Aufnahme meines Youkis in ihren Körper. Sie brauchte Ruhe und ich fand bald darauf mein Ziel. An einer Felsigen Wand, fand ich die Höhle nach der ich gesucht hatte. Der Geruch nach Wolf war so penetrant, das er in meiner Nase brannte und die Blicke der Vorhut durchbohrten mich förmlich. “Was willst du, Inu!?”, wurde ich angesprochen, als ich vor der Höhle zum Stehen kam. Ein alter Yokai stand vor mir und musterte mich genauestens. “Ich muss mit eurem Lord sprechen. Ich ersuche Schutz”, bat ich und bemerkte wie Rin langsam in meinen Armen erwachte. Sie sah sich um und erblickte die Wölfe, welche nicht ihre Gestalt ändern konnten. Sie schreckte auf und klammerte sich an meinen Oberkörper. o sind wir hier?!”, japste sie vor Angst und drückte ihre vollen Brüste in mein Gesicht, nur um weiter auf meinem Arm empor zu klettern, als würde sie den Boden nie wieder berühren wollen. “Liebste bitte, ich erbitte Zuflucht für uns, hier beim Lord des Nordens”, sprach ich zu ihr und sie brachte Abstand zwischen uns. “Beim Lord des Nordens?”, flüsterte sie und zitterte am ganzen Körper. Der Wolf vor uns wurde zur Seite geschoben und ein Lautes Knurren ließ den Fels erzittern. “Könnt ihr nicht mal ruhig sein! Ayame muss sich erholen ihr Idioten!”, schimpfte Kouga, der Lord des Nordens und erhaschte meinen Blick. “Du bist doch Sesshomarus Gefolgsmann. Der der mit Kagome abgehauen sein soll”, sagte er in einem finsteren Tonfall und sofort kniete ich mich, mit Rin im Arm, auf den Boden. “Ja Kouga-sama! Mein Name ist Kakashi und dies ist meine Gefährtin Rin. Wir flüchten vor dem Lord und hoffen, das ihr uns euren Schutz gewährt”, bat ich höflich. Rin zitterte immer mehr und schloss ihre Augen, welche sie in meiner Halsbeuge versteckt hielt. Der Kristallklare Blick des Wolfsyokais sah zu mir herab, bevor er in die Hocke ging und mir auf Augenhöhe begegnete. “Du hast Kagome geholfen zu fliehen, stimmts?”, fragte er noch einmal nach und ich nickte. “Dann dürft ihr bleiben”, entgegnete er und sein Gefolgsmann schien überrascht. Er fragte noch einmal nach und Kouga knurrte nur Keck. “Kommt herein, aber seid leise. Meine Tochter schläft!”, brummte er. Überrascht über seine Gastfreundschaftlichkeit und der Tatsache, das die Lady ihren Nachwuchs bekommen hatte, stand ich auf. “Meinst du, das wir hier sicher sind?”, fragte Rin an meinem Hals und ich streichelte ihren Rücken, während ich dem Lord folgte. “Zumindest solange, bis er sich beruhigt hat”, erwiderte ich ihr. Rin schluchzte leise und ich wusste genau warum. Sie hatte nicht nur Angst vor den Wölfen. Sie vermisste ihren Ziehvater und war traurig über den Verlauf der Dinge. Natürlich war sie Glücklich über uns, aber sie hätte sich den Segen Sesshomarus gewünscht und am liebsten wäre sie, zusammen mit mir, in seiner Nähe geblieben. Das wir nun Unterschlupf gefunden hatten, bewies nur das diese Trennung längere Zeit dauern würde. Also ließ ich ihr die Tränen und trug sie an den Platz den Kouga uns zuwies. Leise ließ ich mich an der Wand nieder und sah mich, in der, in dumpfes Licht erhellten Höhle um. Es gab mehrere Lager und auch einige Gänge, die tiefer in den Felsen führten. Von dort würden wir die nächsten Tage, sicher das Geschrei eines Säuglings wahrnehmen, denn Kouga verließ uns in einem davon. Eine Woche verging und Rin überwand sich, was zu großem Teil an der Lady lag. Ayame war am Morgen zu uns gekommen und trug ihren Welpen in einem Tuch, nahe an ihrer Brust. Leise atmete das kleine Wolfsmädchen und Rin war sofort verzückt. Ayame war umso glücklicher, das Rin sich als geeignete Amme entpuppte. So bekam die junge Mutter einige Stunden mehr schlaf, die sie des Nachts einbüßte. Ebenso erging es auch mir, denn dieses Geräusch, wenn ein Baby weinte, brach mir das Herz. Rin schmiegte sich an diesem Morgen besonders nahe an meinen Körper und ich spürte ihre Avancen. Ihr Geruch hatte sich verändert und sie war empfänglich. Das sie mit dem Säugling so liebevoll umging und ich sie nur zu gerne dabei beobachtete, machte meiner Zurückhaltung zu schaffen. Ich konnte allerdings nichts riskieren und erhob mich aus unserer Schlafstätte. Einige Wölfe hatten mir Nachrichten überbracht, das man munkelte, das der westliche Lord nach uns suchen kommen würde. Dies versetze mich in Unwohlsein. Ich konnte Rin nicht vor ihm schützen, war selbst zu schwach und würde nicht riskieren, das die Wölfe halfen und von Sesshomaru getötet wurden. Er war ein viel mächtigeres Wesen, weil er eine Göttin zur Mutter hatte. Dies würden wir nicht überleben. Als dann noch ein Brief, direkt aus dem Schloss des Westens kam, blieb mein Herz fast stehen. Kouga las ihn sofort, hielt dabei das kleine Bündel seiner Tochter im Arm und sah mit den blauen Augen zu mir. In seinem Blick konnte ich lesen, das es brenzlig wurde. Der Lord wusste also, wo wir waren. Rin kam mit Ayame dazu und die Frauen sahen uns fragend an. “Was ist los Kouga?”, fragte die Lady zuerst und er gab ihr schweigend den Brief. “Ein Brief von Kagome?”, fragte sie und ich wurde hellhörig. Wusste etwa nur sie, wo wir sein könnten? Sicher ich hatte den Plan gehabt hierher zu flüchten, nachdem unser erstes Versteck zu unsicher wurde, aber das sie wirklich glaubte, das ich es getan hatte? “Du musst zu ihr gehen”, sagte Ayame weiter und griff nach ihrem Baby. Kouga überreichte ihr das Kind und schnaubte. “Das musst du mir nicht sagen!”, schimpfte er. “Morgen früh werde ich losziehen. Der Lord wird meine Faust schon zu schmecken bekommen, wenn ich ihn in die Finger bekomme. Es muss ja einen Grund geben, warum Kagome vor ihm Flüchtet.” Ich stand auf und sah zu Rin. Sesshomaru würde sicher sofort wissen, was los war, wenn der Wolf eintraf. “Ihr beide bleibt hier. Ich habe euch Schutz versprochen”, sprach Kouga mich an und ich nickte. Auch wenn ich mir schon einen Fluchtplan überlegte. Der einzige, der nun noch helfen könnte, war Tego. Kouga bereitete sich für die Abreise vor und ich starrte in das lächelnde Gesicht meiner liebsten, während sie am Feuer saß und dem schlafenden Baby Geschichten, von ihrer Kindheit erzählte. Auch das sie eigentlich sehr große Angst vor Wölfen hatte, da diese ihre Eltern getötet hatten. Doch nun durch das kleine, hätte es sich geändert. Außerdem sprach sie von ihrer Liebe zu mir und das sie dem Baby ebenso eine Liebe wünschte. Ich schmunzelte bei diesen Sätzen und als Ayame sie wieder ablöste, kam meine wunderschöne Gemahlin zu mir. “Was hast du den Yuri erzählt?”, wollte ich wissen, auch wenn ich gelauscht hatte. “Ach nur ein paar Geschichten”, wank Rin ab und legte sich neben mir ins Stroh. Ich folgte ihrer Bewegung, beugte mich über sie und küsste ihre Lippen. “Ich liebe dich”, hauchte ich ihr zu, als sie den Mund öffnete und unsere Zungen sich trafen. Die Leidenschaft war kaum zu verkennen, aber ich musste standhalft bleiben. Wir würden noch lange brauchen, um einen sicheren Platz zu finden und dann würde ich ihr so viele Kinder schenken, wie sie sollte. Nun war einfach nicht der richtige Zeitpunkt. Sie wendete den Kopf ab, eine Eigenschaft die sie an sich hatte und bot mir ihr Mahl dar. Ebenso wie auf meinem Rücken, zog sich dort ein Ornament aus kleinen Ranken über ihre Halsbeuge. Das Zentrum der kleinen hellblauen Ranken, war mein Bissabdruck. Sie hatte mich vollkommen angenommen und versetze mein Herz mit Stolz. Das ich jemals so sehr lieben würde, wie jetzt, das hätte ich nicht gedacht. Umso wichtiger waren die Worte, die ich ihr ins Ohr flüsterte. “Wir müssen Fliehen, bevor Kouga die Höhle verlässt.” Rins Körper versteifte sich kurz, bevor sie schweigend nickte und mich mit den Armen an sich zog. Ich vergrub mein Gesicht in ihrem glatten, schwarzbraunem Haar und schloss die Augen. Meine Gefährtin war unglaublich Tapfer. Als alle schliefen, machten wir uns auf den Weg. Den Wachen erklärten wir das wir etwas Zweisamkeit brauchten, was Rin unglaublich Peinlich war. Aber die Wölfe konnten es verstehen, warnten uns aber davor, zu weit weg zu gehen. Ich bejahte dies und sprang in den Wald. Nur einen halben Tagesmarsch entfernt, kamen wir an Tegos Palast an. Er empfing uns sofort und wollte die Gründe für meine Abreise mit Kagome und die jetzige Flucht mit Sesshomarus Ziehtochter erfahren. “Ich half Kagome, weil sie mich darum bat. Mehr kann ich euch nicht sagen Tego-sama”, sprach ich, mit dem Gesicht gen Boden geneigt, während ich auf meinem aufgestellten Knie kniete. Rin kniete neben mir und hielt ihr Gesicht nahe dem Boden. “Sie wird ihre Gründe gehabt haben, doch sagt mir. Warum ist seine Ziehtochter nun hier und noch dazu eure Gemahlin? Ist dies der Grund für eure weitere Flucht? Und wo ist Kagome nun?”, fragte er weiter. “Ja Tego-sama, ich reise mit Rin. Ich habe sie auf der Flucht mit Kagome-sama geholt, weil wir uns verliebten. Sie kam aus freien Stücken mit mir und wurde meine Gefährtin. Kagome jedoch floh, als wir unser Versteck verlassen mussten, unter einem Vorbehalt. Sie erbrach sich seit Wochen und wollte sich heilende Kräuter suchen. Dort fand der Lord sie und brachte sie zurück ins Schloss des Westens”, erklärte ich die ungefähre Lage. Tego erhob sich und kam die kleine Treppe, die zu seinem Thron führte, hinab zu uns. “Du hast sie also der Gefahr ausgesetzt, das esshomaru sie finden könnte, obwohl sie deine Hilfe erbat? Noch dazu, nimmst du die Prinzessin des Westens ohne die Einstimmung ihres Vormundes, zur Gefährtin. Das kommt des Hochverrats gleich. Kakashi du hast dir fiele Fehlschläge erlaubt”, brummte er und ich weitete die Augen. Schnell versuchte ich das Ruder herumzureißen. “Bitte Tego-sama! Glaubt mir, wenn ich sage das ich dies alles, so nie gewollt habe. Aber ich brauche euren Schütz für meine Gefährtin”, bat ich und hob dafür den Blick in seine dunklen Augen. Er schwieg einige Sekunden, schien zu überlegen und kam dann zu dem erschütterndsten Ergebnis, welches ich nicht erdacht hatte. “Nehmt ihn fest und bringt ihn in Gewahrsam!”, befahl er und die Wachen waren augenblicklich neben mir, packten meine Arme und hielten mich fest. Rin sprang auf und zerrte an einem der Wachen. “Nicht! Bitte tut ihm nichts!”, bettelte sie und ich roch die Tränen, welche über ihre Wangen liefen. “Ihm wird nichts geschehen Rin-sama. Er wird nur an der Flucht gehindert, welche er sicher ergreifen würde, wenn der Lord hier ankäme. Es wird eine Verhandlung geben. Alle Lords sollen umgehend hierher kommen”, schallte die kräftige Stimme des Östlichen Lords durch die Empfangshalle. Rin war geschockt, klammerte sich dann an meinem Körper fest und presste ihr Gesicht an meine Brust. “Bitte nicht”, bat sie weiter. Doch Tegos Herz konnte man nicht so leicht erweichen. “Rin”, flüsterte ich ihr zu und sie sah zu mir auf. Ihre Augen waren voller Tränen, welche mir eiserne Stiche ins Herz versetzen. “Wir müssen einfach warten. Kagome wird ihn sicher erweichen und uns wird nichts geschehen”, versuchte ich sie zu beruhigen. Rin jedoch schüttelte den Kopf. “Ich werde nicht zulassen, das sie dich mitnehmen und auch nicht, das Sesshomaru dir etwas antut. Lieber sterbe ich!” “Niemals würde ich das zulassen”, erwiderte ich sofort und sie weitete ihre Augen. “Ich habe dir mit dem biss geschworen, dich für immer zu schützen.” Rin hielt inne und eine Yokai kam zu uns, nahm Rin an den Schultern und zog sie von mir weg. Ergeben folgte ich den Wachen und sah mit einem Letzten blick, zu meiner wunderschönen Gemahlin, welche dort stand und bitterlich weinte. Kapitel 28: Beänstigende Botschaft ---------------------------------- Beängstigende Botschaft (Sesshomaru) Als ich an Tegos Palast ankam, wurde ich vom Geruch des Wolfes förmlich empfangen. Auch Kakashis Geruch lag noch fadenscheinig in der Luft, ebenso der von Rin. Kurz bevor ich an der Empfangshalle ankam, öffnete sich die Tür und der Wolf trat auf mich zu. „Du! Wo ist Kagome!?“, fragte er unverschämt und so markant, wie er schon immer war. Diese Wölfe hatten keinerlei Respekt vor ihren Gleichgesinnten. „Sie ist sicher im Schloss des Westens“, erwiderte ich zur Antwort und er knurrte auf. Er schnappte aufgeregt nach Luft, wollte gerade losschreien, doch ich ließ ihn links liegen und ging an ihm vorbei in die Empfangshalle. Dort saß Tego auf seinem Thron und öffnete seine Augen, als ich vor ihm zum Stehen kam. „Sei Willkommen, Sesshomaru Lord des Westens“, begrüßte er mich förmlich und ich neigte kurz den Kopf gen Boden, bevor ich seinen dunklen Blick fixierte. „Du sorgst für Aufsehen, welches ich nie gedacht hätte“, bedachte er mich mit brummigem Tonfall. Meine kalte Miene verzog sich keinen Millimeter. „Wo sind sie?“, fragte ich einfach, ohne ihm Respekt zu erweisen. Was wusste er? Das musste ich herausfinden. „Rin-Sama ist in ihrem Gemach und wird von einigen Dienerinnen dortbehalten. Kakashi sitzt in Gewahrsam, einige Gänge unter uns. Wen willst du zuerst begrüßen?“, kam mir Tego entgegen. Dies überraschte mich. Führte auch er etwas im Schilde? „Ich will Rin zuerst sehen. Dann den Verräter“, ließ ich ihn wissen und er stand langsam auf. Dabei hob er eine Hand und einer der Bediensteten eilte sogleich los. Er würde meine verlorene Ziehtochter holen. „Sesshomaru, du solltest etwas wissen, bevor du sie antriffst“, wollte Tego mich warnen und ich schnaubte kurz. „Ich weiß längst, das sie ihm zur Gefährtin geworden ist“, knurrte ich kurz und Tego sah augenrollend zur Seite. „Beruhige dein Herz. Schließlich habt ihr euch an Kagome gebunden“, traf er den Nagel auf den Kopf. Wenn ich nur an ihre blauen Augen dachte, geriet mein Inneres ins Schwanken. Hoffentlich ging es ihr gut. „Ist sie wohlauf, nun da sie deinen Erben austrägt?“, fragte Tego mich. Mein Blick schnellte zu der Tür vor uns, durch die bald Rin zu uns hineinkommen würde. Kakashis Geruch klebte an ihr wie Honig an der Wabe. Dick und schwer umhüllte er sie. Dieser Bastard! „Sie ist wohlauf und wir konnten reden“, gab ich Antwort. Tego schmunzelte zufrieden und verschränkte die Arme, als sein Bediensteter zu uns in den Raum kam und Rin ankündigte. Die braunen Augen meiner Ziehtochter erblickten mich. „Sesshomaru“, flüsterte sie und rannte auf mich zu. Sie blieb nur einen Schritt entfernt von mir stehen und sah zu mir auf. „Bitte, verzeih meine Flucht“, sprach sie tapfer und fixierte meinen Blick. „Ich liebe Kakashi und ich kann einfach nicht verstehen, wie du Kagome so etwas antun konntest!“, schimpfte sie los und überraschte mich. Meine Miene ließ jedoch nichts heraussickern. Eisern hielt ich ihrem Blick stand, der sich ebenso eisern aufgebaut hielt. Doch sie knickte ein. Tränen stiegen in ihre Augen und sie musste sie immer mehr wegzwinkern. Bald wischte sie sich mit den Händen über die Augen und weinte lauthals los. „Warum hast du das getan?“, warf sie weiter vor. Mein Herz zuckte und ich spürte, die Neugeborene Gefühlswelt der Reue, darin. „Es hat sich alles geklärt, zwischen Kagome und mir.“ Ihr Blick fand wieder den meinen. Gütig, versuchte ich sie anzusehen und ihr zu zeigen, das ich die Wahrheit sprach. „Stimmt das? Wo ist sie? Geht es ihr gut? Wir konnten sie nicht finden, nachdem“, sie brach ab und führte ihre Hand an ihren Hals. Also in diesem Moment war sie zu Kakashis Frau geworden. Als Kagome von diesem Yokai fast überfallen und getötet worden wäre. Ich biss die Zähne zusammen und Tego kam zu uns. „Wir sollten auch Kakashi dazu holen“, schlug er vor. Rins Augen leuchteten auf und ich ging dazwischen. „Nein! Erst wenn die Verhandlung begonnen hat!“ Kouga war zurück in den Raum gekommen und beobachtete uns. Ich war mir sicher, das er ebenso Rin schützen würde, genauso wie Kakashi. Nur, weil er dachte das ich Kagome Leid zugefügt hatte. An sich hatte er Recht, denn ich hatte unzählige Fehler gemacht. Besonders in Bezug auf meine erzwungene Bindung zu ihr. Dennoch. Es hatte sich vieles geändert seit sie geflohen war. Ich hatte sie so sehr gesucht, mich nach ihr gesehnt und nun wuchs mein Nachkomme in ihr heran. Sie war die Frau die dies konnte, niemand anderes. Sie war die einzige. Die einzige für mich. Rin musterte meinen Blick und überbrückte die kurze Distanz zu mir, lehnte ihren Kopf an meinen Arm und schloss die Augen. „Bitte erzähl mir, was passiert ist“, bat sie und ich legte den Arm um ihre Schultern. Mit einem Blick zu Tego, bat ich um Zeit und sein Nicken gab mir die Erlaubnis dazu. „Wir müssen ohnehin noch auf Inagi warten“, sprach er, als ich Rin aus dem Raum schob. Wenn Inagi also ankäme, würde ich Kakashi wiedersehen. Ich würde ihm den Hals herumdrehen. Nicht nur, das er Kagome in Gefahr brachte, nein er vergnügte sich im selbigen Moment mit Rin und band sie an sich. Hatte er nichts anderes im Kopf gehabt? War seine Liebe es, die ihn blind, vor meiner Wut werden ließ? Was war nur in seinem Kopf los gewesen, das er es überhaupt wagte mich zu hintergehen? „Sesshomaru?“, hörte ich die zierliche Stimme meiner Ziehtochter und sie zog mich in ein anliegendes Zimmer. Es war klein und für eine Teezeremonie gedacht. „Bitte“, bat sie mit zittrigen Händen. „Bitte, verzeihe Kakashi. Du hast auch Kagome verziehen und tötest mich nicht sofort, also bitte ich dich. Bitte, lass ihn am Leben!“ Diese Bitte überraschte mich keineswegs. Sie liebte diesen Verräter, war an ihn gebunden und würde den Schmerz spüren, welchen ich bei der Flucht von Kagome gespürt hatte. Dies war das einzige, was mich davon abhielt, ihn nicht sofort zu töten und ihm wenigstens eine Verhandlung erleben zu lassen. Rin wäre am Ende die, die ihr Leben lang leiden würde und das hatte ich geschworen, niemals zuzulassen. Ich würde Rin niemals etwas antun, was sie leiden ließ. Wieder einmal saß ich in der Falle. „Was denkst du, sollte ich mit ihm tun?“, drehte ich die Frage um und sie weitete ihre Augen. Ihre Finger spielten aneinander herum und sie schien Unbehagen zu empfinden. „Sag es“, sagte ich kühl wie Eis und sie schluckte. „Du kannst ihn verbannen“, war ihr Vorschlag und ich spürte förmlich, wie ihr Herz gefror. Ebenso auch meines. Denn wieder würde ich etwas verlieren, was mir wichtig war und dies war nicht davon hervorgerufen, das ich mich an diese Person gebunden hatte. Diese Gefühle die ich hierbei fühlte, waren die Gefühle eines Vaters und die eines langjährigen Freundes. Ich würde einen Freund verlieren, hatte ihn verloren, wenn man es genau betrachtete, denn er hatte mich für meine Gefährtin hintergangen. Obwohl dies vielleicht eine Tat war, die sie mir am Ende näherbrachte, so war es geschehen und ich musste ihn bestrafen. Gnade war nicht meine Art der Herangehensweise. Aber sollte ich ihn begnadigen, mit dem Anhang, das er aus diesem Land verschwinden musste, so würde ich Rin verlieren, sie nie wiedersehen und niemals erfahren, was aus ihr wurde. Würde Kakashi sie genug schützen können? Würde er sie für immer ehren, ihr Kinder schenken und sie damit glücklich machen? Konnte er all dies, vor dem ich Rin mit der menschlichen Hochzeit mit mir, schützen wollte? Ich hätte ihr zwar niemals die Zuneigung eines Mannes gegeben, aber ich hätte sie beschützen können, vor allem bösen da draußen in der Welt. „Wir werden die Verhandlungen abwarten“, bestand ich und Rin schrak zusammen. Sie hatte auf meine sofortige Gnade gehofft, doch die konnte ich ihr nicht einfach geben. Denn Kakashi hatte noch einen weiteren Fehler begangen. Er hatte die anderen Lords mit einbezogen und auch dessen Meinungen waren nun zu erfragen. Natürlich, Kouga war auf seiner Seite. Aber wie sah es bei Tego und Inagi aus? Würden sie ebenso für seine Gnade plädieren, wenn ich es vorschlug? „Wie geht es Kagome? Stimmt es das sie ein Kind erwartet?“, fragte Rin. Überrascht sah ich zu ihr. „Woher weißt du das?“ „Ich weiß, wie ich an Informationen komme, auch wenn ich eingesperrt bin“, erklärte meine Ziehtochter, welche schon Züge wie ihr Gemahl annahm. Sie wurde frech. „Ihr geht es gut, ebenso dem Kind“, klärte ich sie auf und verließ dann den Raum. „Geh zurück in dein Gemach. Wir werden uns bei der Verhandlung wiedersehen“, befahl ich ihr und sie neigte am Ende ihr Haupt. Dennoch ließ sich, Kami wusste warum, die Wassergöttin drei Tage Zeit. Ich tigerte wie ein besserer durch den Palast. Kouga nahm schon große Umwege, um mir nicht zu begegnen und war ebenso erzürnt, über das wegbleiben des letzten Mitgliedes. Nur auf sie warteten wir noch, um endlich die Verhandlung beginnen zu können. Ich hatte gedacht, diese ganze Sache wäre in weniger als zwei Tagen beendet und ich müsste Kagome nicht zu lange alleine lassen. Ich wusste, das es mit jedem Tag schwieriger und auch gefährlicher für sie wurde. Noch dazu, bearbeitete Rin mich immer mehr. Sie würde es noch schaffen, ch Kakashi gänzlich begnadigte nur damit sie, zusammen mit ihm, in meinem Teil des Landes wohnen konnte. Sie begründete es mit der Liebe zu mir. Sie könnte auch mich, nicht mit gebrochenen Herzen verlassen und würde sie bei mir bleiben, würde sie wegen der Markierung sterben. Sie setze mir die Waffe auf die Brust und ich spürte ebenso, das sie die Trennung von ihrem Liebsten spürte. Er saß schließlich im Verlies und wartete auf seine Möglichkeit, sich dazu zu äußern. Wieder knurrte ich, als ich auf dem Weg zum großen Saal war. Tego stand, wie die letzten Tage auch am Fenster und starrte in die Ferne. Kouga murmelte böse in einer der Ecken. Auch er wollte zurück nach Hause, denn dort wartete seine Gefährtin mit dem Neugeborenen Yokaimädchen. Wir standen also alle unter Zeitdruck. Als ich zu Tego ans Fenster trat, er hatte es geöffnet und der warme Wind wehte hinein, da roch ich endlich das Wasser darin. „Sie kommt“, verkündete Tego neben mir und ich seufzte innerlich auf. Nun konnte es endlich losgehen. Wir machten uns bereit, stellten uns neben dem Thron auf und sahen eisern auf die Tür. Auch wenn Inagi zu spät war, so würden wir sie nicht rügen. Schlussendlich war sie ja gekommen und wir, beziehungsweise ich, brauchte ihre Stimme. Die Tür öffnete sich und Inagi kam förmlich hereingestürzt. „Sesshomaru!“, rief sie und ich zog die Augenbrauen zusammen. Irgendetwas stimmte hier nicht. „Was ist los, Inagi?“, wollte Tego wissen und die junge Frau setze sich, ihm zu Füßen. „Tego-Sama! Ihr müsst die Verhandlung aufhalten. Kagome, sie ist nicht mehr im Schloss des Westens“, erklärte sie und mein Biest brach aus. „Was sagst du da?“, knurrte ich gefährlich und Kouga hielt mich am rechten Arm. „Was ist da los, Inagi?“, fragte auch er und die Göttin atmete tief durch. „Sie ist einem Hanyou zu Hilfe geeilt. Ich hörte davon und sah selbst im Schloss nach, war ich doch schon auf halben Weg hierher gewesen und da sah ich es selbst. Sie war fort, hinterließ ein Schreiben“, erklärte sie und zog ein Stück Papier aus ihrem Kimono. Ich konnte mich nur schwer zurückhalten und Tego ergriff das Stück Papier, um es mir zu geben. Ich riss es auf und las die Zeilen. „Sesshomaru, ich muss Inuyasha helfen. Bitte verzeih mir, aber meine Liebe zu ihm ist noch immer so groß. Ich kann ihn einfach nicht vergessen und werde nicht zulassen, das du mich weiterhin unterdrückst. Sorge dich nicht um unser Kind. -Kagome“ Diese Zeilen rissen an meinem Inneren und das Biest knurrte durch mich hindurch. „Weißt du, wo sie ist?“, flüsterte ich und Inagi blinzelte erschrocken. „Sie wollte gen Süden, sagten mir die Wachen. Aber dort wütet seit Tagen ein gewaltiger Sturm.“ Ohne weiter darüber nachzudenken, schüttelte ich den Wolf ab und lief durch den Palast. Tego rief mir noch etwas nach, aber dies tat nichts zur Sache. Ich ging zu demjenigen, welchem ich bis vor kurzem vertraut hatte. Der Wolf würde sich zwar auch nicht aufhalten lassen, aber dieser war mir zuwider. Im Verlies Schritt ich durch den dunklen Gang, direkt auf die eine Zelle zu, hinter der er saß. Sein leuchtendes Grün erstach mich fast und er Schritt zurück, als ich das Tor mit ganzer Gewalt einriss. „Bitte Sesshomaru, lass es mich erklären“, bat er noch, doch ich zog ihn am Kragen zu mir, sah ihm tief in diese verdammten Augen. „Du kommst mit mir!“, befahl ich und zog ihn unsanft vor mich, schubste ihn und er ging erhobenen Hauptes. Ob er wohl dachte, das es sein Ende wäre? Sollte er kurz so darüber denken, aber als wir im oberen Gang, wieder auf die anderen trafen, ebenso auf Rin, welche voller Erleichterung zu Kakashi eilte, sah ich zu Tego. „Er braucht sein Schwert.“ „Das soll er bekommen“, brummte der Lord und schnippte. Ein Bediensteter kam sogleich ums Eck geschossen und kniete sich mit einem Schwert vor Kakashi. Dieser nahm die Waffe verwirrt entgegen und sah zu mir, während sein anderer Arm um Rin geschlungen war. „Willst du es ausfechten?“, fragte er und ich schnaubte. Das Biest war kurz vor dem Ausbruch und meine Mahle begannen bereits zu wachsen, sendeten glühende Wellen durch mein Gesicht und meine Arme. „Du wirst mir helfen, sie zu finden“, knurrte ich mit einem markerschütternden Grollen. Kouga zog ebenso in die Startposition ein. „Ich werde euch helfen“, versprach er ernst und verwirre den Verräter nur noch mehr. „Was ist hier los?“, fragte er und ich gab ihm Antwort. „Kagome, ist in Gefahr.“ Kapitel 29: Tiefer Fall ----------------------- Tiefer Fall Es dauerte einen halben Tag, bis ich annähernd am südlichen Rand des Westens ankam. Ich war dermaßen erschöpft und müde, das ich mich kaum noch, auf dem Ross halten konnte. Zudem wurde mir immer übler und es begann zu regnen. Nach Sonnenuntergang, stieg ich ab und führte das Pferd neben mir her. Der Wind zog immer heftiger an meiner Kleidung und ich Büste nun den übereilten Aufbruch. Immerzu tastete ich die Umgebung nach seiner Aura ab. Inuyasha, wo bist du nur? Fragte ich mich immer mehr und ging weiter. Ich hätte Inagi als Begleiterin, mitnehmen sollen. Sie hätte sicher helfen können und wenn es nur die Erlösung vom Regen gewesen wäre. Ich wurde immer nasser, war bald komplett durchnässt und suchte in einer kleinen Höhle Unterschlupf. Mein Begleiter, wieherte und wurde nervös. „Du brauchst keine Angst zu haben. Hier drinnen sind wir sicher“, versuchte ich es zu beruhigen, doch es stemmte sich auf, fing an auszutreten. Eisern hielt ich es am Zügel fest, aber es war zu stark, riss sich los und lief, wie besessen aus der Höhle hinaus, in die Dunkelheit. “Verdammt”, flüsterte ich und konnte es nun nicht mehr ändern. Fröstelnd sah ich mich um und schaffte es, ein kleines wärmendes Feuer zu entzünden. Daran bettete ich mich, wollte mich kurz erholen und schloss dafür die Augen, während ich meine Hand an meinem Bauch platzierte. Bitte quäl mich nicht zu sehr Baby, wir müssen schnell deinen Onkel finden und zurück nach Hause. Aus der kurzen Pause, wurde allerdings nichts. Ich schlief ein, sank fast in eine unendliche Müdigkeit. Erst ein kühles, nasses Gefühl, an meiner Wange, gekreuzt mit dem Geräusch von Wellen, weckte mich. Ich schlug müde die Augen auf, spürte die Übelkeit aufsteigen, hatte aber keine Zeit, auch nur darüber nachzudenken, mich derer zu erleichtern. Überall war Wasser. Die ganze Höhle füllte sich und ich musste schnell hinaus, bevor der Eingang vielleicht noch versperrt wäre. Also rappelte ich mich auf, klaubte meine triefnasse Kleidung zusammen und lief hinaus. Das diese Entscheidung, mir zum Verhängnis wurde, stellte ich schnell fest. Ich befand mich in einer Art See, welcher sogar Wellen schlug und von oben, trafen mich tausende dicke Tropfen Regenwasser. Fast wie eine Dusche in der Neuzeit, ergoss sich alles um mich herum. Doch damit nicht genug. Es zogen Blitze über den Himmel, die alles erhellten. Somit auch die größere Welle, die auf mich zurate. Japsend drehte ich mich herum, wollte die Wucht mit dem Rücken abfangen und wurde im nächsten Augenblick umspült. Ich ging zu Boden, den ich kaum mehr spüren konnte. Als wenn eine Badewanne, Zentimeter für Zentimeter volllief, verlor ich die Bodenhaftung sofort, nachdem ich aufgestanden war. Die schwere Kleidung zog an mir, machte alle Bewegungen schwer und ich spürte den Schwindel in meinem Kopf. Oh Kami! Was ist denn das nur? Ich versuchte mich von dem schweren Kimono, welcher nur als Jacke galt zu befreien und schaffte es am Ende. Nun ging das schwimmen zwar besser, aber die Wellen waren dermaßen stark, das ich immer wieder Wasser schluckte. Komischerweise schmeckte dieses nicht nach Salz, sondern Zucker. Irgendwer hatte mich hier im Griff, aber nur wer? Ach hätte ich Inagi doch nur um Hilfe gebeten. Aber dann fiel mir der Grund ein, weswegen ich hier war. „Inuyasha!“, rief ich laut und versuchte mich über Wasser zu halten. Vielleicht war er ja in der Nähe und konnte mir helfen. Aber er kam nicht. Meine Schwäche breitete sich auf meine Arme und Beine aus, ich verlor langsam die Kraft und gerade als ich dachte zu versinken, traf ich am Boden einen Punkt der mir halt gab. Ich tastete erneut nach ihm und fand wieder einen. Hatte sich das Blatt etwa gewendet? Schnell ergriff ich die Chance und rappelte mich auf, drückte mich aus dem Wasser und lief los. Bald schaffte ich es ans rettende Ufer und keuchte atemlos. Hatte ich doch gerade die große Gefahr überstanden, meldete sich meine Übelkeit zurück. Ich erbrach mich, konnte es gar nicht zurückhalten und bemerkte Blut in der Flüssigkeit die meinen Körper verließ. Erschrocken wischte ich mir über die Mund und bemerkte dann, das das Wasser wieder stieg. Ich musste weiter, hatte keine Zeit mir Gedanken darum zu machen. Aber eine gigantische Angst breitete sich in meinem Herzen aus. Ging es dem Baby gut? In was für eine Gefahr hatte ich es, durch meine Dummheit nur gebracht? „Inuyasha!“, rief ich laut und stapfte durch das kniehohe Wasser. Alles war so schwer, so auslaugend, doch ich musste ihn finden. Würde ihn bitten diesen Plan auszugeben und dann mit mir, zurück zu gehen. Er könnte nach Musashi zurück und ich zurück ins Schloss. Zurück zu Sesshomaru. Mein Herz schlug kurz schneller, als ich an seine goldenen Augen dachte. Aber für Gefühle war keine Zeit. Wieder rief ich den Namen des Mannes, den ich einmal diese Gefühle dargebracht hatte. Was hatte sich nur alles, innerhalb der letzten Monate verändert? Sogar dies. Ein Blitz schlug neben mir ein und ich wurde zu Boden geschleudert. Ich kniff die Augen zu und aktivierte ungeahnt etwas, was ich für verloren geglaubt hatte. Meine Mikokräfte schlossen sich um mich und schützen mich vor dem Blitzschlag, der durch das Wasser geleitet worden war. Erfreut über meine Fähigkeit, sah ich auf meine Hände und stand mit zittrigen Beinen auf. Sie waren zurück. Aber was hatte das zu bedeuten? War es durch diese Ausnahmesituation nun so? Egal, ich musste weiter. Ich sah mich kurz um, während ich die Hände um meine schlang. Alles fühlte sich an wie aus Eis. Da fiel mir in der Ferne etwas Rotes auf. „Inuyasha“, flüsterte ich und lief los. Je weiter ich kam, desto weniger Wasser war am Boden und auch der Regen schien weniger zu werden, auch wenn er nicht aufhörte. Meine Schritte wurden also Schneller und ich rief erneut, laut seinen Namen. Das rot in der Ferne, blieb immerzu an der selben Stelle. Ob er dort an dem Punkt war, indem er mich zu retten versuchte? Oh Inuyasha, genau dafür hatte ich dich so geliebt. Du hast immer bis ans Äußerste gekämpft. Das du nach allem, was ich dir angetan habe, antun musste, noch an mich, an uns glaubst, das lässt mein Herz höherschlagen. Auch wenn es seit einigen Tagen stärker für Sesshomaru schlug, so war meine Liebe zu Inuyasha etwas, was nie ganz erlöschen würde. Er war doch noch immer mein Freund. Nur noch wenige Schritte, trennten mich von der roten Kleidung und ich streckte den Arm danach aus. „Inuyasha! Ich bin hier!“, rief ich und schnappte im nächsten Moment nach Luft. Ein langer spitzer Schrei entfuhr meinem Hals. Meine Hände suchten nach Halt, den sie nie fanden. Der Wind, welcher nach oben zog, hatte mich vollkommen umschlossen. Ich fiel. Ein rosafarbenes Licht bildete sich um meine Mitte. Meine Mikokräfte, wollten mich schützen. Und als mein Herz die schnellste Stufe annahm, die es zu schlagen vermochte, bremste ich heftig. Mein gesamter Körper prallte schmerzhaft auf. Augenblicklich war alle Luft aus meinen Lungen gepresst, mein Rücken war nicht mehr zu spüren, ebenso meine Glieder und das dumpfe Gefühl in meinem Kopf, benebelte mein Hirn. Es umhüllte es mit eiserner Faust und als sich meine Lieder schlossen, sah ich noch einmal kurz, das rosafarbene Licht welches meine Körpermitte umhüllte. Als ich in meiner dämmernden Ohnmacht lag, erschien mir diese ganze Sache aus einem anderen Licht. Ich lag hier, wahrscheinlich Schwerverletzt, da ich die Klippe übersehen hatte, als ich nach der roten Kleidung gegriffen hatte. Als wäre es ein Sinnbild meines verlorenen Lebens, so hatte ich alles was ich gewollt hatte, nämlich Inuyasha, niemals erreicht. Ich war die Frau eines anderen geworden. Hatte mit diesem kämpfe geführt, sie gewonnen und verloren. Ich hatte mich ihm hingegeben und trug nun das Ergebnis unter dem Herzen. Oh Baby, ich hoffe dir geht es wenigstens gut. Verzeih mir das ich dich solch einer Gefahr ausgesetzt habe. Warum hatte Inagi mir nur davon erzählt? Wäre sie doch nie zu mir ins Schloss gekommen und stattdessen, zu den anderen Lords gegangen. Da kam mir ein ganz anderer Gedanke. Warum interessierte sie sich überhaupt für meine Vergangenheit? Was wäre, wenn sie dies alles eingefädelt hatte und mich in eine Falle lockte? Nein Kagome, rügte ich meine Gedanken. Sie hatte mir doch auch bei der Flucht geholfen. Wieso sollte sie nun so etwas tun? Komisch war jedoch, das dieser Regen auftauchte, ganze Seen bildete die mich zu ersticken drohte und das ich solch eine Schwierigkeit hatte, in den Süden zu kommen. Herrschte diese Frau nicht über das Wasser? Dann hätte sie diese Veränderungen in der Luft, doch spüren müssen. Sie hätte mich doch niemals in diese Gefahr gebracht, wenn sie gewusst hätte, das es so enden könnte wie jetzt. Ich lag irgendwo in einer Schlucht, spürte keinen meiner Glieder und nebelte in meinen Gedanken umher. Würde sie so etwas in Kauf nehmen? Zudem das es, wenn es mit mir zünde gehen würde, auch mit dem Baby aus wäre? War würde Sesshomaru nur sagen, wenn es nicht überlebte. Würde er sich überhaupt Gedanken machen, wenn einem von uns etwas zustieß? Er hatte sich verändert, war für mich, zu Lord Tego gereist um Kakashi und Rin zurück zu holen. Ich hatte ihn darum gebeten und war die Gefahr eingegangen, das es mir schlecht erginge. Er wollte schnell wieder zurück sein und ich Idiotin, war aus dem sicheren Schloss gerannt um meiner verflossenen Liebe zu helfen. Warum konnte ich nicht einmal, auf mein Wohlergehen aus sein? Brav warten bis mein Gefährte zurückkehrte und mich schützend in seinem Arm hielt, wenn ich schlief. Ich hatte Inuyasha schützen wollen und nun hatte ich mein eigenes und das Leben meines ungeborenen riskiert. Sicher war er nicht einmal hier und ich war einfach naiv und dumm in eine Falle getappt. Eine Falle die die Göttin mir gelegt hatte. Aus welchem Grund, wusste ich nicht. Wollte sie mir einfach schaden, oder wollte sie mich nicht an der Seite des Lords sehen? Wollte sie meinem traurigen Wasser helfen und ich war aus Dummheit in eine Schlucht gestürzt? Ich wusste es nicht und versuchte ein letztes Mal, mir die Augen vorzustellen die mein Herz schneller schlagen ließen. Sein Gold erfasste meinen Geist, erwärmte ihn auch wenn er noch so kalt dreinschaute. Sehnsucht breitete sich in meinem Inneren aus und ich wollte seine Arme um mich herum spüren. Sesshomaru, bitte komm und rette mich, bat ich stumm und als mein Geist vollkommen versagen wollte, hörte ich noch einmal seine Stimme. „Kagome!“ Kagome. So hatte er mich nie genannt. Nicht einmal hatte er meinen wahren Namen benutzt. Immerzu nur Miko zu mir gesagt und nun spielte mein Geist mir einen Streich, indem er mich seine Stimme hören ließ. Seine Stimme die meinen Namen rief. Alles wurde dumpfer und ich verlor das Bewusstsein. Das letzte, was ich spüren konnte, war etwas heißes, an meinem Hals und wie weitere Tropfen auf mein Gesicht fielen. Der Regen hatte mich wohl eingeholt, ebenso wie der Tot es gerade tat. Kapitel 30: Abwehrendes Licht ----------------------------- Abwehrendes Licht Dunkelheit umhüllte meinen Geist. Meine Gedanken kreisten wirr, in alle Ecken meines Geistes und kamen doch nicht auf einen Nenner, nach dem sie so dringend und eindringlich suchten. Was war denn nur passiert? Achja, ich war losgeeilt um Inuyasha zu suchen, weil er einen Weg suchte, mich aus den Fängen der Markierung zu seinem Bruder, zu befreien. Dabei hatte mich dieser Sturm erfasst und ich war heruntergestürzt. Etwas hohes. Und ich war verletzt. Aber warum, war ich nicht gestorben? Oder war ich es vielleicht und bemerkte es nicht? “Lass mich zu ihr”, drang das erste Mal ein Wort an mein Ohr, welches mein Hirn verarbeiten konnte. Es war seine Stimme, aber tiefer und verzerrter. “Solange du dich nicht im Griff hast, lasse ich dich nicht an ihre Seite. Außerdem verbrennst du eh, wie ein Blatt Papier, wenn du sie berührst. Wir können die Gefahr nicht eingehen, das du dich wieder so übernimmst”, lauschte ich der anderen Stimme, die ich als die von Kakashi erkannte. Er war also unverletzt und gemeinsam mit Sesshomaru hier. Hatte Sesshomaru ihm etwa verziehen? War nun alles gut? “Ich muss das Kind schützen!”, knurrte es wieder und diesmal schaltete sich noch eine Person ein. “Das tust du, Sesshomaru. Aber nur, wenn du nun ruhig bleibst und dich auf deinen Platz setzt.” Rin, sie war nun auch da. Mein Herz schlug schneller und ich wollte es sehen. Die Wahrheit wahrnehmen, aber meine Augen ließen sich nicht öffnen. Ich versuchte meine Finger zu bewegen und streifte etwas Stoff. Doch niemanden schien diese Kleinigkeit ins Auge zu fallen. Als nächstes spürte ich zarte Berührungen an meiner Stirn und danach etwas kaltes, nasses. Innerlich zuckte ich zusammen, doch anscheinend nicht äußerlich. “Kagome, dein Gemahl ist wirklich am Ende. Bitte wache doch endlich auf”, flüsterte mir Rin zu und wenn sie wüsste, das ich dies mitbekam, dann hätte sie sich sicher nicht so vorsetzlich vor Sesshomarus Augen für ihn eingesetzt. Dieser rügte sie mit einer kühlen Benennung ihres Namens. “Geht es wieder?”, fragte Kakashi und schien den Lord seine Freiheit zurückzugeben. Ich spürte seine Aura näher kommen und wie sie neben mir platz nahm. “Denk dran. Berühre sie nicht!”, bat Rin vorsichtig und er knurrte sie an. “Lass die schmerzen meine Sorge sein”, brummte er und da spürte ich seine Hand an meinen Fingern. Sanft nahm er sie und ich hörte das gequälte stöhnen. “Lass sie doch los!”, schimpfte Kakashi und brachte die Aura meines Gefährten in Wallung. “Misch dich nicht ein oder ich vergesse den Verschub der Verhandlung”, drohte er. Also war Kakashi noch nicht aus dem Schneider. Er würde seine Verhandlung immer noch über sich ergehen lassen müssen, ebenso die folgende Strafe. Oh Sesshomaru, bitte lass deinen jahrelangen Freund und Kameraden doch einfach diesen Fehler, den er nur beging, weil er mir half. Ich versuchte meine Finger zu bewegen und Sesshomarus griff wurde stärker. “Sie hat sich bewegt”, flüsterte er und es bewegte sich im Zimmer. “Kagome?”, fragte Rin und ich wollte mich aus der Dunkelheit emporkämpfen. “Bist du dir sicher?”, fragte Kakashi nach einigen Sekunden. Sesshomaru kam mir näher, hielt noch immer meine Hand und da hörte ich, was ich gedacht hatte, mir eingebildet zu haben. “Kagome”, raunte seine tiefe Stimme und vertrieb damit die Dunkelheit. Ich spürte Erleichterung. Meine Brust fühlte sich leichter an und ich hatte endlich ein Gefühl in meinen Gliedern. Meine Muskeln spielten, wurden wieder warm, als wenn sie eingefroren gewesen waren. Ich sah Licht, als ich es schaffte meine Augenlieder ein Stück weit zu öffnen. “Kagome!”, schrie Rin und ich ließ die Lieder flattern, um mich an das grelle Licht zu gewöhnen. Als ich die Augen wieder einen Spalt öffnete, sah ich Gold. Seine goldenen Augen. Sie strahlten etwas aus, was ich an ihnen so, noch nie gesehen hatte. Erleichterung. Er kam mir näher und augenblicklich zog er mich in seine Arme. “Bist du verrückt?!”, schrie Kakashi, der zwar auch erleichtert klang, doch strenge walten lassen musste. Zwischen unseren Körpern baute sich eine gewaltige Energie auf, die sich im rosafarbenen Licht äußerte. Sesshomarus knurren wurde lauter, bevor er mich wieder losließ und ablegte. Danach sprang er auf und verließ den Raum. “Ich werde nach ihm sehen”, seufzte Kakashi den ich nun das erste Mal ansah. Besorgt aber auch froh erwiderte er den Blick. “Kümmere dich um sie, Liebste”, bat er Rin und ich sah zu ihr. Sie strahlte vor Freude und bejahte sofort, was ihr Gefährte ihr aufgetragen hatte, bevor dieser den Raum verließ. “Ich bin so froh, Kagome!”, sprach sie mich an und umarmte mich kurz. “Du bist hier”, sprach ich kratzig meinen ersten Satz und sie beugte sich zurück. Mein Hals fühlte sich trocken an und das Mädchen reagierte sofort. “Hier”, flüsterte sie, nachdem sie einen Becher mit Wasser gefüllt hatte und ihn mir an die Lippen reichte. Dabei hob sie meinen Kopf leicht an und gab mir Halt. Die Flüssigkeit ran meinen Hals herunter und ich fühlte mich sofort besser. “Sesshomaru, kam mit dir und den anderen zurück hier her und ich durfte mich, um dich kümmern. Naja, eigentlich durfte nur ich Hand an dich legen. Sesshomaru leidet sehr, weißt du?”, erklärte sie mir kurz ihre Lage. Dabei fiel mir auf, das wir nicht im Schloss des Westens, sondern in Sesshomarus einstigen Gemach, bei Tego waren. “Er leidet?”, wollte ich wissen und schloss kurz die Augen. Alles war noch so anstrengend. Dennoch führte ich meine Hände an meine Körpermitte und fühlte den weichen Stoff meiner Kleidung. “Erstaunlich”, flüsterte Rin und ich öffnete meine Augen wieder. “War ein Arzt hier? Geht es dem Baby gut?”, fragte ich vorsichtig und wollte mich der Angst stellen, die tief in meinem Inneren war. “Äh. Nein. Sesshomaru ließ niemanden an dich heran. Er wollte warten, bis du erwachst, um zu wissen was passiert ist.”, erklärte sie schnell. “Hast du denn schmerzen? Kannst du die Aura des Kindes spüren?”, fragte sie weiter und ich versuchte meine geistigen Kräfte auszustrecken. Dabei leuchtete meine Mitte wieder auf und ließ eine unglaubliche Hitze ab. Meine Hände brannten und ich löste sie schnell von meinem Bauch. “Was zum?”, flüsterte ich erschrocken und Rin seufzte. “Das passiert bei Sesshomaru auch immerzu. Er kann dich, seit deinem Auffinden nicht mehr berühren, dabei wäre seine Nähe, so wichtig für das Baby. Wir hoffen bis jetzt, das einfach alles gut ist”, redete Rin weiter. Meine Lippen zitternden und ich ließ den Blick schweifen. Warum konnte er mich nun nicht mehr berühren? Was hatte sich denn an meinem Körper geändert? Hatte das mit dem rosafarbenen Licht zu tun? Wieso konnte ich die Aura des Kinds auch nicht spüren? War es einfach noch zu klein? Schließlich konnte ich es, bei menschlichen Frauen auch erst kurz vor der Geburt. Was hatte sich durch diesen Angriff nur alles geändert? Wie viel Zeit war vergangen? “Kannst du mich ins Bad bringen?”, fragte ich Rin und sie stand sofort auf. “Natürlich. Aber mach bitte langsam. Soll ich vielleicht eine andere Dienerin zur Hilfe holen?”, fragte sie aufgeregt und ich schüttelte den Kopf. Also gab meine kleine Gefährtin nach und half mir auf die Füße, was gar nicht so einfach war. Immer wieder sanken meine Knie zusammen, aber Rin konnte mich halbwegs aufrecht halten. “Entschuldige”, sagte ich oft und sie wank schnell ab. “Gleich haben wir es geschafft”, bemerkte sie und wir überschritten die Schwelle der Tür, zum Bad. Zum Glück hatte jeder Herrschergast sein eigenes Bad und ich hatte lediglich einige Meter zu laufen. “Willst du baden?”, fragte Rin und ich nickte kurz. Ich hatte zuletzt, nur eiskaltes Wasser zu spüren bekommen und wollte nun in heißem Wasser versinken. Wollte meine Sinne vom Dunst freispülen und mich besser fühlen. “Wie lange habe ich geschlafen?”, fragte ich und ließ mich auf einem Stuhl sinken der dort stand. “Es waren einige Wochen. Deshalb auch die große Sorge bei uns allen. Besonders Sesshomaru litt Qualen. In seinem Inneren kämpft es und er will wissen, wer dir diese Sache angetan hat. Rache war schon immer ein leidenschaftliches Thema für ihn”, sagte sie so nebenbei und erschrak dann, als ihr die Bedeutung in Bezug auf mich, auffiel. “Oh Kami, bitte verzeihe mir!”, bat sie schnell und fuchtelte mit den Armen herum. Ich wank ab. Hatte keine kraft mir darum Gedanken zu machen, denn meine Gedanken waren bei etwas ganz anderem hängen geblieben. Wer hatte mir diese Falle gestellt? Oder war ich einfach zur falschen Zeit, am falschen Ort gewesen? “Soll ich dir hineinhelfen?”, fragte sie nach einigen Sekunden in denen ich stumm nachdachte. Ich nickte und stand auf. Sie half mir aus der Kleidung, dabei fiel mir auf, das ich abgenommen hatte, denn meine Rippen standen unangenehm heraus. “Ich werde dir eine kräftige Suppe kommen lassen während du badest”, versprach Rin der mein Blick aufgefallen war. “Ich danke dir so sehr, für deine Hilfe”, sagte ich ihr und sie lächelte. “Bitte danke mir nicht. Wir haben dich mit der Flucht in große Gefahr gebracht und ich bin froh, das es dir gut geht. Nun müssen wir nur die Umstände deines Unfalls klären und dann sehen wir weiter”, murmelte sie und wurde immer ruhiger. “Ich werde nicht zulassen, das die Verhandlung schlecht für euch ausfällt”, versprach ich sofort und ihr Blick hob sich. Rin war leicht zu durchschauen und ich war mir sicher, das sie sich unentwegt darüber den Kopf zerbrach. Mein Unfall hatte die Verhandlung nur aufgeschoben, aber nicht aufgehoben. “Danke Kagome. Dabei hast du selbst genug Gedanken, die dich beschäftigen.” Lächelnd schloss ich die Augen. ”Mir geht es gut Rin. Egal was passiert ist. Solange es mir und dem Baby gut geht, wird alles andere zu regeln sein”, versprach ich und sie atmete erleichtert aus. “Ich möchte später einen Brief schreiben. Kannst du mir dafür Schreibzeug bereitlegen lassen?”, fragte ich, als sie mich ins Becken verfrachtet hatte. “Natürlich”, antwortete sie und verließ dann den Raum. Am Beckenrand lehnte ich mich an und legte vorsichtig die Hände auf meinen Bauch. Kein leuchten und brennen war zu spüren. Was war das eben nur für ein komischer Vorfall gewesen? Was hatte Rin damit gemeint das Sesshomaru das gleiche ereilte. Ob das Baby sich beschützen wollte und deshalb dieses Licht aufkreuzte? Da fiel mir ein, das es im letzten Moment meines Falles, ebenso gewesen war. Meine Mikokräfte hatten sich um meinen Körper gelegt und mich somit vor dem Tot bewahrt. Hatte sich diese heilige Energie nun zum Schuzt für mein heiligstes, um dieses gelegt, um es vor allem bösen zu schützen? Aber warum hatte es dann auch mich, zuerst einmal abgewehrt? War es einfach die Gewohnheit der letzten Wochen gewesen und nun hatte es erkannt, das alles in Ordnung war? Nach einigen Minuten wusch ich mich, denn ich war müde, wollte nicht schon wieder im Wasser einschlafen und spürte die Erleichterung welche die Waschung über meine Haut brachte. Ebenso wie der ganze Dreck, den man durch normales waschen nicht abbekam, meine Haut verließ und sie atmen ließ. Im Spiegel betrachtete ich meinen Hals, der von unzähligen Bisswunden gezeichnet war. Woher diese stammten würde mir Sesshomaru beantworten können, ebenso warum der eigentliche Biss der Markierung nun breiter geworden war und einen glatten Rand zog. Sein Mahl würde wohl doch noch erscheinen. Ob das an meinen wachsenden Gefühlen oder dem Baby lag? Da könnte ich sicher Rin Fragen, die ja ebenso ein Mahl tragen musste, das von Kakashi eben. Langsam steig ich aus der Wanne und hüllte mich in eines der warmen, weichen Tücher. Vorsichtig tupfte ich über meine Haut ab und spürte dann einen komischen Druck in meinem Unterleib. Bevor ich jedoch reagieren konnte, löste sich etwas aus meiner Scham und ich schreckte auf. Eilig sah ich zu meinen Beinen und erkannte, was passiert war. Blut rann in einigen langen Rinnsalen über meine Oberschenkelinnenseite. Mein Körper begann zu zittern und ich ließ mich auf den Boden sinken. “Oh nein”, keuchte ich und bemerkte nicht, wie neben mir Bewegungen auftauchten. “Kagome, was ist passiert?!”, schrie Rin aufgeregt und ich sah erschrocken zu ihr. “Kein Wort”, stieß ich aus und sie erschrak. “Aber Kagome. Du musst zu einem Arzt”, bat sie eindringlich und ich nickte eilig. Meine Gedanken waren so durcheinander. Was passierte hier? Was hatte dieses ganze Blut zu bedeuten? Verlor ich gerade mein Kind, welches ich unversehrt aufgefunden hatte, nachdem ich es solch einer Gefahr ausgesetzt hatte? Rächte sich das Schicksal, nun doch noch an mir? Kapitel 31: Wunden (Sesshomaru) ------------------------------- Wunden (Sesshomaru) Als wir auf der suche nach ihr waren, kamen mir all die schrecklichen Gefühle und Gedanken hoch, die ich nur wenige Wochen vorher, schon verspüren musste. Angst, Schmerz und Sehnsucht mischten sich dort zu einem gewaltigen Sud zusammen, der mich unweigerlich brechen würden. Diesmal war es noch schlimmer als zuvor, denn ich suchte nicht nur nach der Frau, die mein Herz eingenommen hatte, sondern auch unserem ungeborenen Kind. Was würde ich nur mit der Welt anstellen, sollte den beiden auch nur ein Haar gekrümmt werden. An schlimmeres, wollte ich gar nicht denken. Doch als wir sie endlich fanden, hielt nicht nur ich, die Luft an. Kakashi war dermaßen geschockt das er sich keinen Millimeter bewegte. Noch immer, wusste er gar nicht, was genau passiert war und weswegen ich ihn vorübergehend an meiner Seite duldete. Den ganzen Weg über hatte und konnte ich kein Wort mit ihm tauschen, denn Kouga war da und ich wusste nicht genau, was er wusste. Wollte ihn somit also nicht noch auf etwas draufzustoßen, was ihn erzürnen würde. Ein Klotz am Bein war nun genau das, was keiner von uns benötigte. Kagomes Geruch war überall, wurde nur von dem Geruch ihres Blutes übertrumpft, welches an jedem Blatt, jedem Stein und an den Wänden dieser engen kleinen Schlucht hing. Ihr Körper lag reglos da, ihre Knochen waren gebrochen und zerschmettert. Das einzige an ihrem Körper, was unbeschadet zu schein schien, war ihr Kopf, bis hinab zu ihrem Becken. Während die andren keinen Schritt taten, tat ich geistesgegenwärtig das, wozu nur ich im Stande war. Ich kniete mich zu ihr. “Kagome”, sprach ich sie an und reagierte schnell, als ich bemerkte das sie ohnmächtig und ihr Herz nur noch mäßigkeitshalber schlug. Ich riss ihren zerfetzten Kimono von der Schulter, entblößte ihre blutige Haut und biss in die Markierung. Ich reaktivierte mein Youki in ihr, ließ sie so die Selbstheilungskräfte eines Yokais spüren, wodurch sich ihre Knochen zusammensetzten. Ihre Wunden heilten sich als ich eine zweite Stelle biss, nur um sie mit meinem Youki vollzupumpen. Doch eine ganz andere Macht baute sich gegen mich auf und zusammen mit dem aufkommenden Regen, störte es mich herzlich wenig. Ich würde diese Frau niemals sterben lassen. Niemals. Mein Herz klopfte so schnell und stark in meiner Brust, das mir selbst schwindelig wurde. Aber ich durfte einfach nicht aufhören, biss noch ein drittes Mal zu und spürte die anschwellende Welle ihrer heiligen Kräfte erst dann, als sie jene Stellen verbrannte, mit denen ich ihren Körper berührte. Ich knurrte auf, wollte nicht von ihr ablassen, bis Kakashi und Kouga mich von ihr rissen. “Genug Sesshomaru! Das sollte reichen, damit sie es bis zu Tego-sama schafft”, wollte Kakashi mir erklären. Ich war so außer Atem und wischte mir das Blut von den Lippen. Sie lag noch immer da, bewegungslos und schlafend. “Genau! Nicht, das du sie mit deinem ganzen Youki noch tötest”, warf der Wolf arrogant dazu und ich bleckte meine Zähne. “Schweig!” “Tze”, stieß er aus und ging zu meiner Gefährtin. War der noch bei Trost?, dachte ich, sprang auf und kniete vor ihm zu Kagome, um sie auf meine Arme zu heben. Dabei verbrannte wieder meine Haut. “Lass einen von uns sie tragen”, bat Kakashi und Kouga hatte mittlerweile beleidigt die Arme verschlungen. “Nein”, war meine knappe Antwort und auch wenn ich den Schmerz spürte, so würde ich sie niemals mehr, auch nur für einen Moment, aus meiner Reichweite lassen. Ich würde sie nie mehr alleine lassen, denn sie hörte nicht auf mein bitten. Sie floh, brachte sich in Gefahr, ebenso auch unser Kind. Als ich die ersten Schritte lief, das geseufzte meines Kameraden und das arrogante Gequatsche des Wolfes ignorierend, versuchte ich nach der Aura des Kindes zu fühlen. Mein ganzer Körper fing an zu glühen und ich gab es auf. Es gab mehrere Gründe, warum ich es nicht aufspüren konnte: Es war ein zu früher Status der Schwangerschaft, das Kind noch zu klein für eine eigene Aura. Die zweite Mölichkeit war, das die Kräfte, welche mir gerade die Haut vom Arm schälten, das Kind schützten, es in einer unsichtbaren Schutzschicht umgaben und es somit abschirmte. Oder die dritte Variante, an die ich nicht denken wollte. Es musste ihm einfach gut gehen. In Tegos Palast angekommen, wurde uns sofort ein Zimmer bereitgestellt, in das ich sie ablegte und Rin darum bat, sich um sie zu kümmern. Sofort tat sie es, wusch und kleidete sie in wenigen Handgriffen ein. Ich hatte den Raum dafür verlassen und wurde von Kakashi begleitet. Kouga sendete eine Nachricht an seine Gemahlin, er würde weiterhin hier im Schloss bleiben. “Du brauchst neue Kleider”, bemerkte mein Kamerad und ich schenkte ihm nur einen kurzen, eisigen Blick. Er war noch lange nicht aus dem schneider, aber ich würde ihn eine Schonfrist geben. Solange ich nicht genau wusste, wie es um Kagome und unser Baby stand und wer für diese Falle zu verantworten war, würde ich seine Dienste als meinen Vertrauten brauchen. Sein Hochverrat war schließlich nichts gegen dessen Hochverrat, den derjenige an Kagome verschuldet hatte. “Besorg mir welche”, rügte ich Kakashi an und er seufzte, rollte die Augen über mein Getue und machte sich dann auf den Weg. Im anliegenden Bad riss ich mir die Kleider vom Körper und besah meine Haut im Spiegel. Überall waren Vernarbungen von frischen Flammen. Blutig und Flüssigkeit absondernd, stach meine Haut rot heraus. Kakashi kam nach einem kurzen Klopfen herein und hielt die Luft an. “Oh Kami, was ist das?”, fragte er und legte einen Stapel Kleidung ab. “Es hat sich sogar, durch die Kleidung hindurch gefressen”, bemerkte ich kühl und wusch vorsichtig mit einem Lappen über die Stellen an meinem Oberkörper. Dort hatte ihr schlaffer Körper geruht, als ich sie trug. “Heilt es?”, fragte Kakashi weiter und lehnte sich an eine Kommode. Mir machte es nichts aus, das er bei mir war, auch wenn ich völlig unverhüllt dort stand. Kurz fühlte ich an der verbrannten Haut und musste feststellen, das es anders war, wie bei normalen Wunden. “Nein”, war also meine Antwort und nachdem ich mich gewaschen hatte, schlüpfte ich unter spannenden Wunden und Schmerzen in einen Kimono. Ich band ihn zurecht und verließ einfach den Raum ohne auf Kakashi zu warten. Er würde mir ohnehin folgen. Zurück in Kagomes Raum, das Gemach welches ich beim Fest bewohnt hatte, kniete ich mich zu ihr an die Schlafstätte. Ich nahm ihre Hand und wurde von einem rosafarbenen Licht angegriffen. Zischend wich ich zurück und fiel auf meinen Hintern. “Das solltest du lassen, Sesshomaru”, bat Rin und zeigte ihre Hand hoch. “auch mich wehrte es das erste Mal ab. Anscheinend testet es zunächst aus, ob Gefahr droht und reagiert mit dieser Abwehr”, erklärte meine kluge Ziehtochter. Schlimmer konnte es nicht mehr kommen. Nun hatte ich sie gefunden, aber niemand konnte sie berühren. “Ein Arzt wäre vielleicht angebracht. Ich ließ jemanden rufen, doch Tego meinte das dieser zurzeit auf reisen wäre, er lässt nach einem alten bekannten rufen”, sprach Rin. Ich knurrte. Auch wenn mir bewusst war, wie wichtig es war, das sie untersucht wurde, so ärgerte ich mich über den Verlauf dieser Sache. Am Anfang war ich sauer, das sie wegen dem Halbblut hinausgegangen war, dann als ich sah, welch ein Sturm gewütet hatte, das sie nicht einfach kehrt gemacht hatte und so dämlich mutig war. Nun war ich froh, das sie lebte und doch erzürnt über diese heilenden Mikokräfte. Warum wehrte sie zunächst alle ab und ließ die Abwehr zum Beispiel bei Rin fallen, bei mir aber nicht? Wenn ich denjenigen nur in die Hände kriegen würde, der Kagome diese Falle gestellt hatte, dann würden Köpfe rollen. Nun musste sie nur noch erwachen und ich würde sie fragen können, was genau passiert war. Ich würde denjenigen ausfindig machen und es genießen, ihm jeden noch so kleinen Knochen zu zerschmettern. Dieser jemand musste sterben. Leider vergingen Wochen der Qual. Ich konnte nicht mehr denken, das Biest hatte meinen Geist erobert und rebellierte, wimmerte und brüllte ohne Unterlass. Es sorgte sich um den Welpen und um unsere geliebte Gefährtin. Mein Youki bewirkte das sie ohne Nahrung auskam, so wie auch ich, denn ich konnte nichts zu mir nehmen. Meine Gefühle und die damit verbundene Abhängigkeit, wurden mir mit jeder Sekunde bewusster und ich huldigte jetzt schon den Tag, an dem ihre blaue Augen meine Erblicken würden und ich wüsste, das es den beiden gut ginge. Als dieser Tag endlich kam, hatte ich gerade wieder mit Kakashi gestritten. Die Wunden die ich von ihrem Transport davongetragen hatte, waren noch immer nicht richtig verheilt. Meine Selbstheilung lag flach, wobei ich dachte das es sicher an dieser heiligen Energie lag. Sie hatte mich gebrandmarkt und das würde nicht so schnell verschwinden. Doch als sie ihre Finger in meiner, längst vernarbten Hand, bewegte und dann endlich aufwachte, durchbrach das eine Kilometerhoch gewachsene Mauer in meinem Inneren. Es war mir egal, dass ich verbrannte, als ich sie in meine Arme zog und an mich presste. Diese Frau war mein Leben geworden und ich war unendlich dankbar, das sie nun endlich erwacht war. Dennoch brannte es so schmerzhaft und intensiv das ich sie wieder ablegte und den Raum verlassen musste. Meine Kleidung triefe förmlich vor Blut und ich presste die Kiefer zusammen. Kaum auszuhalten, aber die Freude überwog. Sie lebte und schien beinahe unversehrt. Ihre körperlichen Wunden waren schon längst verheilt und ich bekam mit, das sie Rin um ein Bad bat. Ich würde mit einem persönlichen Gespräch warten, bis sie fertig war. Ihre Gedanken waren sicher noch unvollständig und sie würde ohnehin den Kontakt zu mir suchen. Vielleicht hörte dann auch der wiederstand der Mikokraft endlich auf. Also wartete ich geduldig in unserem Gemach und schloss zum ersten Mal seit Wochen die Augen. Die Müdigkeit war augenblicklich da und doch hielt ich mich wach. Es gab nun wichtigere Dinge. Als mir dann ein rostig-salziger Geruch in die Nase flog, war ich sofort in Alarmbereitschaft. Ich ging zum Bad, klopfte und hörte sofort Rins stimme. “Einen Moment, Kagome hat sich geschnitten und ich muss sie erst ankleiden”, rief sie mir zu. Tze, als ob ich nicht wüsste, wie meine Gefährtin ohne Kleidung aussah. Dennoch wollte ich Rin glauben, musste auch unsere Beziehung, das Vertrauen, wieder stärken. An einem Abend hatte sie erneut das Gespräch gesucht und ich hatte ihr alles erzählt. Nicht mit jedem Detail, aber es genügte das sie mich hasste. Diesen Ausdruck in ihren Augen musste ich wieder verschwinden lassen und dafür brauchte es eben Zeit und eine gewisse Anzahl an Vertrauensbeweisen, die ich ihr somit gab. Auch wenn die Sorge groß war, so musste ich nun einfach warten. Nach einigen Minuten kamen die Damen heraus und ich roch noch immer das Blut an Kagomes Körper, besonders an ihrer Mitte war es intensiv. War doch etwas mit unserem Kind? Das würde sie mir doch sofort mitteilen oder etwa nicht? “Alles in Ordnung?”, fragte ich kühl und Rin nickte schnell. “Ja, wie gesagt sie hat sich geschnitten und das sehr ungeschickt. Die Vase ist auf den Tisch gefallen und hat ihr eine Wunde am Bein zugefügt.” “Alles halb so wild, Sesshomaru”, versuchte es auch Kagome und ich musterte ihr bleiches Gesicht. Sie sah mir nicht in die Augen. Da war doch etwas faul. “Lässt du uns alleine Rin? Ich würde gerne mit Kagome reden”, bat ich die junge Frau und sie sah fragend zu Kagome, die ihr ein kurzes Zeichen gab. “Wenn ihr was braucht, lasst nach mir rufen”, bat meine Ziehtochter und verließ dann den Raum. Seufzend ließ ich meine Schultern hängen. Ungewohnt, diese Haltung für mich, aber von mir fiel ein riesiger Ballast ab. Doch diese Bewegung hielt nur kurz an, bevor ich Kagome ansah und sie stumm bat mit mir Platz zu nehmen. Sie nickte schwach und schien zu ahnen, das ich sie nun rügen würde, für die Tat, die sie begangen hatte. Auch wenn ich das Ansprechen würde, so war ich erst einmal erleichtert, das sie nun vor mir stand, frisch gewaschen und auf ihren eigenen Beinen. Sie ging zuerst los und ließ sich unerwarteterweise auf die Schlafstätte sinken. Sicher war sie noch erschöpft und so folgte ich ihr, kniete mich auf die weiche Matratze und ließ mich auf ein Kissen sinken. Sie saß mir gegenüber und sah zu Boden. Ihre Finger fummelten aufgeregt herum und sie biss sich auf die Unterlippe. Eine der Sachen die ich eigentlich sehr mochte, die aber auch ihre Nervosität verriet. “Wie fühlst du dich?”, fragte ich also zunächst ruhig und sie hielt in ihren Bewegungen inne. “Mir geht es gut. Ich hoffe auch dem Kind”, nuschelte sie und ich schloss die Augen kurz. Ja hoffentlich ging es ihm gut. “Ein Arzt ist auf dem Weg hierher”, erklärte ich und sie sah schnell zu mir auf. Wieder sah ich ihre blauen Augen, die ich so vermisst hatte. “Wann?”, wollte sie wissen und ich sah zum Fenster hinaus. “Er wollte schon seit einer Woche hier sein, sicher kommt er bald an.” “Okay”, flüsterte sie niedergeschlagen und sackte wieder zu der traurigen Haltung zusammen. “Ist wirklich alles in Ordnung?”, wollte ich wissen und sie schüttelte den Kopf. Sorge baute sich in mir auf und ich rückte näher an sie heran. “Sag es”, befahl ich streng und sie schüttelte einfach weiter den Kopf. “Warum habe ich so viele Bisswunden?”, schluchzte sie dann und überraschte mich. War das ihre einzige Sorge? Doch die Erklärung fiel mir leicht also antwortete ich: “Ich biss dich mehrere Male, um das Youki in deinem Inneren zu aktivieren. Du warst schwer verletzt.” Sie erwiderte meinen Blick kurz und nickte. “Sicher bist du erzürnt über diesen Vorfall”, traf sie den Nagel auf den Kopf und ich zog eines meiner Knie hoch, legte meinen Ellenbogen darauf ab und legte meine Stirn in die dazugehörige Hand des Armes. Meine Finger glitten durch meinen Pony und ich schnaufte einmal tief aus. “Du glaubst gar nicht wie. Aber das wichtigste ist, das ich mit dir hier reden kann”, gestand ich meine Gefühle. Sie schien kurz überrascht, lächelte dann kurz und sah dann wieder hinab. Ihre Hände lagen an ihrem Bauch. “Warum kannst du mich nicht mehr berühren?”, fragte sie. “Wenn ich die Antwort wüsste, wäre es schon Geschichte”, antwortete ich. Sie schnaubte. “Du bist noch immer so wie früher”, warf sie mir vor und ich musste diesmal schmunzeln. “Wenn es doch nur so wäre, Kagome.” Kapitel 32: Verschlossene Angst ------------------------------- Verschlossene Angst Mir schlug das Herz bis zum Hals, als ich vor ihm stand. Das Blut hatten Rin und ich so gut es ging weggewaschen und auch wenn ich nichts verdächtiges mehr spürte, so hatte ich unglaubliche Angst um das Kind in mir. Hatte ich es verloren? Warum hatte ich nur geblutet? Da Sesshomaru allerdings im Gemach auf mich wartete, konnte ich dem Gespräch nicht entkommen. Rin fragte noch, was sie ihm, als Ablenkung sagen sollte und ich erfand eine Geschichte. Die Vase auf der Kommode war heruntergefallen und ich zu tollpatschig und dadurch verletzt. Meine kleine Freundin sah mich besorgt an. Der Blick verriet mir, was sie mir sagen wollte. Er würde es riechen oder spätestens sehen, sobald er mich wieder berühren könnte. Allerdings war dies erstmal nicht der Fall und ich hoffte, das die Wunde eben schnell heilte, wenn er in meiner Nähe war. Das Youki war sicher auch der Grund das ich überhaupt noch hier stand, atmete und sogar alleine laufen konnte. Im Gemach empfing der Lord mich und frage vorsichtig nach meinem befinden. Es freute mich innerlich, das er wohl nicht bemerkte das Blut an mir geklebt hatte und er sich sogar Sorgen machte. Unsere Beziehung, wenn man es so nennen konnte, hatte sich wieder geändert. Meine Gefühle waren unverkennbar und das er mir zeigte, das er sich sorgte, war Beweis, das auch in ihm sich etwas tat. Trotzdem war ich nervös, wegen der Blutung. Ich musste von einem Arzt untersucht werden. Mir waren zwar auch Fälle bekannt, in denen Frauen dieses Leiden aufgewiesen hatten, aber jede Schwangerschaft war anders und individuell. Meine sowieso, denn das Kind stammte von einem der mächtigsten Wesen dieser Zeit. Sesshomaru erzählte mir, das ein Arzt unterwegs war und ich seufzte erleichtert aus. Doch es stand ja noch eine ganz andere Sache zwischen uns. Die Sache, das ich einfach hinausgelaufen war, um seinen Bruder zu retten und dabei fast gestorben wäre. Um nicht direkt mit dem Nagel auf den Kopf zu landen, stellte ich ihm zunächst die Frage zu meinen Bissmahlen. Er antwortete, das er mich nur so hatte retten können. Er hatte mich also mit seinem Youki gerettet, mich geheilt und ans Leben gebunden. Natürlich hätte er auch eine andere Option gehabt, wäre ich gestorben. Aber wie weit hätten Tensaigas Kräfte gereicht? Hätten sie auch unser Kind zurück ins Leben geholt. Und da kam mir ein Gedanke. Konnte er vielleicht mit Tensaiga unser Kind spüren? Doch ich wusste nicht genau wie das Schwert funktionierte. Ihn zu fragen, käme einem Geständnis gleich. Ich musste einfach auf den Arzt warten. Als ich dann doch in die Höhle des Löwen sprang, ihn fragte, ob er mir böse war, da reagierte er nicht kühl. Seine Haltung veränderte sich, er saß fast schon locker und gemütlich da und legte den Kopf in seine Hand. „Du glaubst gar nicht wie“, sagte er und ich schluckte hart. Würde er mich ernsthaft und boshaft Strafen für meine Tat? Verstehen könnte ich es, denn ich hatte unser Kind in Gefahr gebracht. „Aber das wichtigste ist, das ich hier mit dir reden kann“, sprach er weiter und dieser Satz ließ mein Herz höherschlagen. Er vergaß seine Wut dafür das er mit mir reden konnte? Dafür das ich noch am Leben war. Meine Hände legten sich wie selbstverständlich an meinen Bauch. Dieser Mann hatte sich, seit dem Wissen über unser Kind, um Hundertachtzig Grad gedreht. Hoffentlich ginge es ihm gut und würde mir diesen Mann noch in ganz anderen Facetten zeigen. Mein Herz sehnte sich nach der Liebe dieses Mannes. Und das, nach alledem was zwischen uns passiert war. Sesshomaru hatte mein Herz erobert, mit einer höchst unkonventionellen Methode. Es verging noch eine ganze Woche. Meine Angst um das Baby wuchs von Minute zu Minute. Sekunden vergingen in denen ich den Tränen näher war, denn je. Aber ich musste stark sein, durfte Sesshomaru nicht zeigen, das ich mich sorgte. Er dachte es ginge mir und unserem Kind gut, denn ich hatte ihm nichts von der Blutung gesagt. Tego bot uns weiterhin ein Heim. Bis der Arzt hier war würde die Verhandlung nicht losgehen. Kakashi und Rin, waren immerzu bei mir. Die einzigen die Sesshomaru gestattete, neben Kouga, der sich seinem Willen einfach wiedersetzte. Dies ließ mich hoffen das die Verhandlung gut verlaufen würde. Dennoch zog ich mich immer mehr zurück. Saß alleine in unserem Gemach und tat, als würde ich schlafen, wenn er im Raum war. Wir schwiegen uns seit Tagen an. Unser letztes Gespräch war über den Vorfall gewesen. Ich hatte ihm gesagt das Inagi mich über Inuyashas verbleib aufgeklärt hatte. Nach einem prüfenden schreiben nach Musashi versicherte mir Sango, das Inuyasha sich derzeit bei ihnen aufhielt und er nichts von einem solchen Treffen, mit der Göttin des Wassers, wusste. Außerdem versprachen sie mir, gegen den neuen Feind zu kämpfen, sollten wir ihre Hilfe benötigen. Allerdings hatte ich vier der mächtigsten Yokai an meiner Seite, auch wenn das misstrauen gegenüber der Göttin bei allen gewachsen war. Sie konnte das Wetter schon Tage im Voraus bestimmen und hatte mich vorsätzlich dieser Gefahr ausgesetzt. Sollte sie nur etwas damit zu tun haben, dann käme das einem Hochverrat ohne gleichen gleich und sie würde sicher den Tot finden. Aber ich wollte einfach nicht daran glauben, das sie meine Gefühle so vorsätzlich schaden wollte, ebenso meinem Leben. Sie war unentwegt nett zu mir. Kümmerte sich um mich, auch wenn Sesshomaru sie nicht zu mir ließ. Das größte misstrauen, was sich mir gegenüber bei ihr angestaut hatte war die Tatsache, das sie die einzige war, die neben Sesshomaru, nicht annähernd einen Teil meines Körpers berühren durfte. Alle anderen hatte das Mikolicht zwar das erste Mal abgewehrt, doch nachdem es erkannte, das sie nur gutes wollten, akzeptiert. Was hatte das also zu bedeuten? Wollte mir meine Kraft mitteilen, das es stimmte? Das Inagi mich hatte töten wollen? Am heutigen Tag stand allerdings eine ganz andere Aufgabe an und ich spürte meine Schwäche, bereits den ganzen Tag. Sesshomaru musste das Mahl erneuern. Die Wochen seit der Rettung waren vergangen und die Stelle an meinem Hals pochte. Wie sollten wir das nur hinbekommen? Denn er verbrannte schon, wenn er nur wenige Zentimeter in meiner Nähe war. Ich hatte seine Wunden gesehen, wenn er in der Nacht neben mir saß und über mich wachte. So schlimme Brandwunden hatte ich noch nie gesehen. Helfen konnte ich nur, indem ich heilende salben fertigte und Rin gab, die sich dann halbwegs um ihn kümmerte, denn auch dort, spürte er Kakashis Abwehr. Kakashi saß gerade bei mir und beobachtete schweigend, wie ich die verschiedenen Kräuter zermahl. “Sag mal, Kagome”, begann er und ich hob den Blick. Gab ihm so mein Zeichen zu sprechen. “Wann denkst du, wird diese Abwehr Sesshomaru gegenüber aufhören?”, fragte er. Ich ließ den blick sinken. “Ich weiß es nicht. Irgendwas schützt sich dort, mit meinen Kräften.” “Irgendwas?”, fragte Kakashi überrascht, weil ich diese ausdruckweise wählte. “Oh, eh. Das Baby, meinte ich”, versuchte ich mich herauszureden und übte noch mehr Druck auf den Stößel aus. Kakashi war ein lang geübter Taktiker. Er wusste genau das ich mich in irgendwas verplappert hatte. “Kagome. Rin erzählte mir letzte Nacht von einem Vorfall, der sie schwer belastet”, erklärte er und ich sackte zusammen. “Sie hat es dir also gesagt?”, fragte ich murmelnd zurück. Scham stieg in mir auf und wieder brach die unglaubliche Angst über mich herein. Auch wenn nichts mehr seitdem passiert war, die Mikokräfte etwas schützten, wusste ich immer noch nicht ob es dem Kind gut ginge. Vielleicht bargen die Mikokräfte auch eine ganz andere Weise des Schutzes. “Hast du Angst, es dem Lord zu sagen?”, fragte er weiter und ich hob den Blick. Grasgrün leuchteten seine Augen zu mir und zusammen mit der strahlenden, warmen Sonne, erstachen sie mich fast. Wie konnte ein Yokai nur so einen aufrichtigen und freundlichen Ausdruck haben? “Ich werde auf den Arzt warten. Vorher kann ich ihm nicht mit Gewissheit sagen, das alles in Ordnung ist”, erläuterte ich und Kakashi schnaubte. “Warum tust du es dann? Glaub mir, Sesshomaru fällt dein Verhalten auf und er wird sicherlich nicht mehr lange damit warten, dich damit zu konfrontieren. Er ist kein geduldiger Yokai.” “Wem sagst du das?”, machte ich mich lächerlich und dachte an die vielen Mahle, in denen ich seine Ungeduld am eigenen Leibe erfahren hatte, weil er seine Rache ausübte. Aber ich musste Kakashi recht geben. Lange konnte ich es nicht mehr geheim halten, wenn selbst Rin diese Informationen mit ihrem Gemahlen teilte, weil sie sie nicht mehr ertragen konnte. “Verschwinde”, schreckte uns eine tiefe Stimme auf und ich sah zur Gartentür hinter mir. Dort stand unverkennbar mein Gemahl und seine Augen strahlten etwas Stechendes aus. Doch er sah nicht mich an, sondern Kakashi. Dieser seufzte und rollte die Augen. “Ich gehe ja schon”, quengelte er. Sesshomaru könnte seine Fassade, ihm gegenüber, ruhig fallen lassen. So viel Vertrauen wie er diesem Mann zugestand, konnte er niemanden mehr vormachen, das er dessen Tot wünschte, weil er mir geholfen hatte. Also verabschiedete sich Kakashi mit einem kurzen lächeln bei mir und verließ den Raum. Ich wand mich den Kräutern zu und hörte wie der silberhaarige zu mir kam. Er setzte sich mir gegenüber in den Schneidersitz und sah mir anscheinend schweigend zu. “Ich bereite deine Salbe vor. Bitte Rin darum, sie dir aufzutragen”, sprach ich ihn an und spürte dann zwei seiner Finger, die sich auf meine Hand, in der ich den Stößel hielt, legten. Sofort begann seine Haut zu brennen und wurde verletzlich rot. “Ich will, das du es tust”, überraschte er mich und ich erwiderte seinen Blick. Sein Gold erschien immer noch kühler als Eis. Kopf schüttelnd zog ich die Hand zurück. “Das geht nicht. Ich verletzte dich nur mehr, als das die Salbe deine Wunden dann heilen könnte”, bemängelte ich und legte mein Werkzeug zur Seite, reichte ihm die Schale. Aber er hörte nicht, zog an seinem Kragen und öffnete den Kimono. “Du tust es, sonst keiner”, befahl er und legte seine geschundene Haut frei. Die Salbe schien etwas zu helfen, hatte sich auf der Haut wenigstens eine dünne Schicht neue gebildet. “Aber Sesshomaru”, bat ich noch einmal um sein Verständniss. Doch er ergriff meine Hand, zog mich näher zu sich und legte meine Handfläche an seine linke Brust. Augenblicklich spürte ich das schlagen seines Herzens unter der muskulösen, warmen Haut. Ebenso die Hitze die sich dort bildete. Der Schutz aktivierte sich. “Ich halte deine Zurückhaltung nicht mehr aus. Wie lange willst du mich noch abwehren?”, fragte er ernst. Ich spürte seine Wut und wie sich gegen mich richtete. “Sesshomaru. Das bin nicht ich, die dich abwehrt”, versuchte ich zu erklären. Auch ich sehnte mich nach seinen Berührungen. “Warum ziehst du dich dann immer weiter zurück? Tust als würdest du schlafen, wenn ich den Raum betrete. Ich bin nicht dumm”, stellte er klar und ich kam mir so dumm vor, es überhaupt probiert zu haben. “Es tut mir leid”, bettelte ich und er schnaubte. An der Hand zog er mich zu sich, umschlang mich mit seinen Armen und küsste mich. Wie sehr hatte ich diese Berührung vermisst. Aber ich musste sie unterbrechen, schmeckte bereits sein Blut an meinen Lippen. “Sesshoamru nicht. Du wirst noch verbrennen”, bat ich. “Sorg dich nicht um mich”, bat er und streifte mit seinen Lippen meine Wange. Dabei riss seine Haut weiter. “Sesshomaru, nicht”, keuchte ich und spürte seine Zähne an meinem Hals. “Ich muss es tun, das weißt du”, flüsterte, ließ seinen Atem an seinem Mahl streifen und versetzte mich in vollkommende Gänsehaut. Als seine Zunge dort die Stelle nachfuhr, pochte mein inneres. “Halte durch, Idiot”, knurrte er und ich hörte die Veränderung in seiner Stimme. Es musste seine Innere Stimme sein, die ihn aufrecht hielt. Sesshomaru biss zu, erlöste sich von dieser Aufgabe und ich spürte wie sich alle Kraft gegen ihn stemmte. Das Licht flammte um meinen Körper auf und umhüllte nun uns beide. Ein gewaltiger Knall löste sich und schleuderte den Lord gegen die Wand. Seine Augen waren Rot, die Mahle seiner Wangen grob gezackt und seine Aura bis ans äußerste gespannt. Gerade so viel, das er seine Gestalt beibehalten konnte. “Diese Kraft”, keuchte er mit der Stimme des Biestes. “Wahrlich erstaunlich”, meldete sich eine andere Stimme zu Wort und ließ uns zur Gartentür sehen. Dort stand ein Mann, ein Yokai, denn ich spürte es an seiner Aura. Sein langes braunes Haar, war zu einem unordentlichen Knoten gebunden. Zwei grüne Mahle, in Form von Wildschweinhauern zierten seine Wange und das Gold in seinen Augen zeugte davon, das er ein Inu zu sein schien. “Wer bist du?”, knurrte Sesshomaru und baute sich sofort vor dem Mann auf, der einen Kopf kleiner war wie er. Schnaubend sah dieser zu dem Lord auf und schnipste. Augenblicklich fiel Sesshomaru um, wie ein Sack Reis und ich erschrak. War dies ein Angriff? War dieser Mann vielleicht derjenige der mich angegriffen hatte und wollte nun seine Tat vollenden? Der Mann kam in unseren Raum, hielt dabei weiterhin seinen Stab, an dem eine große, grüne Kugel prangte. Allerhand Kleinkram hing an dem stück Holz und klimperte, als er vor mir zum Stehen kam. “Diese Familie, scheint eine schwäche für Menschliche Gefährtinnen zu haben”, sprach er mich an. “Wer bist du und was redest du da?”, fragte ich und hoffte das auch ihn meine Schutzkräfte heimsuchen und abwehren würden, bis mir jemand zu Hilfe kam. Wenn er schon Sesshomaru mit einem einfachen schnipsen lahmlegen konnte, so hatte ich ohnehin keine Chance auf Rettung. “Mein Name ist Kusuri. Ich wurde gerufen, um nach dir zu sehen, Menschenweib”, brummte er genervt und schob seine Hand in meine Richtung. Ich zuckte zusammen und erahnte die Kräfte die ihn abwehren würden. Aber voller Verwunderung, spürte ich seine warme Hand, sah das Licht welches sie aussendete und bemerkte, das sich nichts tat. Dieser Yokai wurde nicht abgewehrt. Kapitel 33: Sie --------------- Sie Der Yokai musterte mich und ich folgte seinen Blick, als dieser zwischen uns wanderte. “Die Schwangerschaft zeigt wirklich außergewöhnliche Eigenschaften", murmelte er und sah mir dann in die Augen. „Zieh dich aus und leg dich hin", befahl er. Damit zog er meinen Zorn auf sich und ich schüttelte den Kopf. „Was fällt dir ein?!“ fragte ich und er seufzte. „Ihr Weiber seid so lästig. Nun leg dich hin, damit ich dich untersuchen kann", grummelte er und ich horchte augenblicklich auf. „Untersuchen?“, fragte ich flüsternd und er verschränkte die Arme, hielt dabei seinen Stab zwischen ihnen fest und zwirbelte mit einer Hand seinen kurzen Ziegenbart. „Dafür wurde ich doch gerufen. Ich bin Kusuri der Dämonrnarzt", stellte er sich netterweise noch einmal vor. „Legst du dich nun endlich hin?“, fragte er und schien überhaupt keine Lust zu haben. Da sich meine Sorge nun in Gewissheit ändern konnte, da der ersehnte, wenn auch freche Arzt endlich aufgetaucht war, legte ich mich eilig hin. Ich öffnete meinen Kimono und schlug ihn über meinem Bauch auf. Der Yokai kniete sich neben mich, legte den Stab ab und hob die Hände. „Ich hoffe, es lässt mich mal nachsehen was los ist, sonst müssen wir die Geburt abwarten", nahm er mir zunächst ein wenig Hoffnung auf Klärung, aber er versuchte es. Seine Hände begannen, wie eben als er ankam, zu leuchten. Er berührte meine Haut unterhalb meines Bauchnabels. Besorgt sah ich kurz zu Sesshomaru der immer noch am Boden lag. Wie froh ich war, das er nun nichts mitbekam auch wenn es gemein war. Er sorgte sich schließlich auch um unseren Erben. Der Arzt bewegte seine Hand zart, bevor er die Handfläche auf meinem Bauch ablegte und die Augen schloss. Fragend sah ich zu dem markanten Gesicht auf und wartete geduldig. Was seine Technik wohl war? Als er nach einigen Minuten immer noch nichts sagte, hielt ich es nicht mehr aus. „Und? Könnt ihr es sehen?“, fragte ich, weil es mit so vorkam, als würde er durch meine Hut hindurchsehen können. Er schwieg weiter, hob allerdings seine Hände und legte die Flächen über sein Gesicht. Er strich sich über die Augen und legte die Hände, welche aufgehört hatten zu leuchten auf seinen Oberschenkeln ab. Dafür leuchteten nun seine geschlossenen Augen und erloschen, als er sie öffnete. Hinter ihm regte sich Sesshomaru und ich sah zum silberhaarigen. Er knurrte und sah sich um. Als er uns entdeckte entflammte seine Wut und er kam auf uns zu. „Verschwinde von ihr!", knurrte er so laut das der Boden bebte. Sofort griff ich ein. „Nicht! Er ist der Arzt, auf den wir gewartet haben. Bitte lass ihn leben, bis ich weiß wie es dem Kind geht", bettelte ich und erntete einen fiesen Blick des Arztes. „Dann sage ich es, erst gar nicht", bemerkte er und ich hielt inne, sah ihn entgeistert an. „Sag es oder ich töte dich für deiner Unverfrorenheit, dem Lord des Westens gegenüber", spielte sich Sesshomaru auf. Der Arzt lachte kurz auf, lehnte sich zurück und zückte eine lange Pfeife aus seinem Kimono. Mit einem Schlag auf sein Knie entzündete er sie und nahm einen Zug. Angeekelt wand ich mein Gesicht ab. „Tze. Als ob mich das beeindrucken würde. Ich habe schon deinem Vater gedient. Diesem Einfaltspinsel", beleidigte er den früheren Herrscher und forderte damit den Zorn des aktuellen Lords. „Was hast du da gesagt?“, knurrte er und seine Augen verfärben sich bereits. „Ich habe damals die Schwangerschaft des Hanyou betreut und kenne euren Vater. Er war verliebt und blind, starb für sie und den Hanyou. Danach beobachtete ich dessen Entwicklung ein wenig und bin überrascht, sein Menschenweib nun hier vorzufinden. Noch dazu markiert und schwanger von dir, Sesshomaru“, klärte er uns über sein Wissen auf und ich war überrascht. „Du kennst Inuyasha?“, fragte ich und nun war Sesshomarus blick auf mich gewandt. Er fing sich und kam zu uns. Anscheinend hatte die Aussage, das der Yokai sich mit Hanyou-Schwangerschaften auskannte geholfen, um ein wenig Vertrauen zu schaffen. „Ja, ich kenne ihn. Zumindest was seine Jugend angeht. Er lebte einige Jahre bei einem Bekannten von mir, der damals dem Lord diente.“, sprach er und sah zu Sesshomaru. Ob er wusste, wen Kusuri meinte? „Und als er alt genug war, löschten wir seine Erinnerungen daran. Ich war sehr interessiert daran, mehr über Hanyou herauszufinden. Auch ein Grund, warum ich mich überhaupt hierher auf den Weg gemacht habe. Leider ohne Erfolg, wie ich sehe." Erschrocken ging mein Blick in die Augen des Arztes. Was wollte er damit sagen? War mein Kind gestorben? War das Blut ein Zeichen dafür, das die Schwangerschaft zu Ende gegangen war? Das, das Kind meine Tat nicht überlebt hatte? Zitternd griff ich in meinen Rock und spürte dann, wie Sesshomaru neben mir, näher zum Arzt rückte. „Sprich aus, was du damit meinst", bat er mit einem tiefen Tonfall. Kusuri wand den Blick zu Sesshomaru und rollte die Augen. „Dein Vater, war genauso unverfroren und frech“, schnaubte er. Ich spürte wie Sesshomaru seine Finger in die Decke drückte. Er musste vor Zorn fast platzen. Dabei war der Arzt hier der frechste. Es klopfte an der Tür und Sesshomaru entließ seine angestaute Wut. „Jetzt nicht!“, rief er und die Tür blieb verschlossen. Sesshomaru sah zu mir und dann wieder zum Arzt. Ebenso auch ich und ich legte mutig meine Hand, auf die des Mediziners. „Bitte Kusuri-sama. Was hat das zu bedeuten?“, bat ich. Sollte er es sagen. Wenn das Kind nicht mehr da war, dann mussten wir es wissen und ich würde Sesshomarus Zorn über mich ergehen lassen. Ich hatte jede erdenkliche Strafe verdient. „Es sind keine Hanyous“, antwortete der Arzt, nachdem er meinen Blick fixiert hielt. Seine Hand entzog sich meiner, er stand auf und ließ dabei einen dichten Nebel aus seinem Mund gleiten, den er zuvor mit der Pfeife aufgezogen hatte. Verwirrt sah ich zu ihm auf. „Dann ist es ein vollwertiger Yokai?“, fragte ich und der Arzt begann zu schmunzeln. „SIE sind Yokai“, antwortete er und ich spürte Sesshomarus Starrheit. Vorsichtig sah ich zu ihm, legte die Hand auf meinen Bauch und griff leicht in den Stoff. „Es sind mehrere?“, fragte Sesshomaru und schien nun ganz ruhig, fast schon etwas überfallen. „Er versteht es, wer hätte das gedacht?“, machte sich Kusuri über ihn lustig. Sesshomaru sah zu mir, hob seine Hand und legte sie an meinen Bauch. Keine Flammen entfachten, wodurch er seine Handfläche noch enger an meine Haut drängte. „Wie viele?“, wollte er dann wissen und starrte in meine Augen. Meine fingen an zu brennen. Tränen stiegen auf. Vor Erleichterung und dieser unvorstellbar schönen Neuigkeit. „Zwei. Zwillinge also“, erklärte Kusuri. Keine Sekunde später zog Sesshomaru mich in seinen Arm. Sein Gesicht vergrub sich an meinem Hals und ich spürte wie er mich immer fester an sich presste. Endlich kein brennen mehr, keine Abwehr. Was hatte Kusuri, nur während seiner Behandlung getan? Es war mir egal. Sesshomarus Wärme, seine Tat, diese Umarmung, war eine unglaubliche Erleichterung. Doch die größte Freude, brachte mir der Arzt. Meinen Babys ging es gut. Sesshomaru bewegte sich wieder, nahm mein Gesicht in seine Hände und gab mir einen keuschen Kuss. Er öffnete seinen Mund, wollte mir gerade etwas sagen, da unterbrach diese freudige Zweisamkeit, derjenige der sie uns brachte. „Weib, kannst du mich zu Tego bringen?“, fragte er und Sesshomaru knurrte. „Ich bringe dich“, erklärte der Lord und stand schnell auf. War ihm sein zartes Verhalten, gerade selbst bewusst geworden? Versuchte er es unter seiner kühlen Maske zu verstecken? Kusuri nahm einen Zug aus seiner Pfeife und grinste. Ob er es mochte andere aufzuziehen? Ohja, ich glaubte sehr. Der Arzt nahm seinen Stab, ging zur Tür und öffnete diese. Davor entdeckte ich einige Augenfarben und wusste, das dort wohl alle darauf warteten was das Knurren ausgelöst hatte, welches Sesshomaru verlauten lassen hatte. Trotzdem zog Sesshomaru mich noch einmal am Kinn zu sich, küsste mich ganz sanft, als würde ich zerbrechen und flüsterte mir zu, das er so schnell wie möglich zurück wäre. Lächelnd erwiderte ich seinen Blick, als er Ausstand und diesen vereiste. Warum war ihm diese kühle Art nur so wichtig, auch wenn er sich innerlich zu freuen schien? Nachdem Sesshomaru den Raum verlassen hatte, schloss ich eilig meine Kleidung, denn es stürmten Kakashi, Rin und auch Kouga das Zimmer. „Wer war das, Kagome?“, fragte Rin und Kakashi schien Kusuri zu kennen. „War das der Dämonenarzt? Ich habe schon viel von ihm gehört!“ Kouga nickte, prüfte nebenbei meine Unversehrtheit mit den Augen. „Nicht einmal zu uns kam er, obwohl ich ihn mehrere Male bat“, brummte er. Lächelnd sah ich die drei an und spürte nun die Erleichterung die meinen Körper erschütterte. Tränen rannten über mein Gesicht und Rin war die erste, die mich in ihre Arme zog. „Was ist denn los? Ist es wahr?“, fragte sie mich und ich schüttelte den Kopf. Ich wusste genau, was sie meinte und konnte von Glück sagen, das wir uns zu Unrecht Sorgen gemacht hatten. „Es geht ihnen gut“, japste ich weinend und alle fragten im Chor. „Ihnen?“ Ich begann zu kichern. Meine Gefühle schwangen um und somit löste ich mich von Rin, wischte mit dem Finger meine Tränen davon. „Es sind Zwillinge! Es sind zwei Babys!“, antwortete ich lachend und bekam einen richtigen Lachanfall. Meine Freude Schoß ins Unermessliche. Meine Freunde stimmten nach ihrer Verwunderung mit ein und Rin umarmte mich voller Freude. Nach all den Monaten, Höhen und tiefen, hatten wir endlich eine wunderschöne und gute Nachricht bekommen. Noch dazu öffnete sich der Lord immer mehr und auch ich erkannte meine Gefühle für ihn. Das Blatt wendete sich. So hatte ich es gehofft, doch nun fanden Gespräche und andere Dinge statt, die mich beunruhigten. Noch am Nachmittag kündigte Tego an, das die Verhandlung um Kakashi am nächsten Tag beginnen wollten. Erhobenen Hauptes stimmte Kakashi dem zu und Rins besorgtes Gesicht war zurück. Sie wechselte kurz einen Blick mit mir und ich seufzte schwer aus. So schnell konnte man die Freude verlieren, die man gerade verspürt hatte. Sesshomaru allerdings ließ sich davon nicht abbringen. Er nahm meine Hand und zog mich aus dem Saal. „Wo willst du hin?“, fragte ich eilig und fühlte seine weiche Haut. Dabei bemerkte ich, das seine Wunden fort waren. „In unser Gemach! Ich habe lang genug Sehnsucht gelitten“, antwortete er mir und ich wurde augenblicklich rot. „Was?!“, fragte ich und war schon auf seine Arme gezogen. „Ich werde keine Sekunde mehr warten, um dich endlich zu spüren“, sagte er unverblümt, was mich noch roter werden ließ. „Das ist doch nicht dein ernst!“, schrie ich, als er die Tür zu unserem Gemach hinter uns schloss. „Und wie es das ist“, stellte er klar, legte mich auf der Schlafstätte ab. Sofort trafen seine Lippen auf meine, wodurch ich die Augen schloss. Seine Hände wanderten an meinen Gürtel, lockerten ihn und zogen meine Kleidung auf. Auch wenn es mir zu schnell ging, so schlang ich meine Arme um seinen Hals, zog ihn enger an mich und wollte seinen Körper spüren. „Zieh mich aus“, bat er, als ich meinen Mund öffnete um seine Zunge Einlass zu gewähren. Wir vollführten einen innigen Tanz mit den Zungen, während ich seinen Kragen aufzog und den seidigen Stoff über seine breiten Schultern zog. Wieder spürte ich, das seine Wunden verschwunden waren, als ich über seinen muskulösen Rücken streichelte. Ein Knurren löste sich aus seiner Kehle und er löste den Kuss. Seine Lippen wanderten hinab zu meinen Brüsten, befreiten sie von den letzten Rest Stoff und er nahm sofort eine meiner Brustwarzen in den Mund. Ich schrie augenblicklich auf. Es fühlte sich so intensiv an. Noch intensiver, als er die andere mit seinen Fingern reizte. Ich drückte den Kopf in die Kissen und schloss die Augen. Stöhnend wand ich mich unter ihm, schlüpfte dann aber mit meinen Händen zu seinem Gürtel. Er nahm Abstand zwischen uns, riss sich den Kimono vom Leib und half mir aus meinem. „Du riechst so unglaublich“, raunte er und fasste unter meine Knie. Er zog sie hoch und mich damit näher an seine Körpermitte. Meine Beine legte er sich über die Schultern, als er sich zwischen sie beugte und meine Unterbekleidung löste. Wieder stöhnte ich, beugte meinen Rücken durch, als er meine empfindliche Haut zunächst streichelte und dann seine Lippen an meine Scham presste. Er hielt meine Beine fest, denn sie begannen vor Erregung zu zittern. So sehr leckte und reizte er mich mit seiner Zunge, seinem Atem und zum Schluss mit seinen Fingern. Wieso wusste er nur so gut, was mein Körper brauchte? Er befreite mich von seiner Geschicklichkeit und lehnte sich zurück, befreite auch sich vom restlichen Stoff. Sein Glied sprang förmlich heraus und ich sah in seine Augen. Er schien amüsiert und doch strahlte sein ganzer Körper verlangen aus. Seine Hände glitten über meinen Oberschenkel hinunter zu meinem Hintern. Daran zog er mich mit einem Zug auf seinen Schoß, an dem ich genau spürte, wie sehr ein gewisser Körperteil darauf wartete mich einzunehmen. Willig positionierte ich mein Becken so, das er ungehindert eindringen konnte, was er in einem einzigen schnellen Zug tat. Ich zog die Luft ein, hielt sie die ersten Schübe an und genoss das unglaublich liebliche Kribbeln, welches er auslöste. Er beugte sich zu mir herab, küsste meinen Hals und biss mir ins Ohr. Nebenbei ließ er seine Bewegungen immer rhythmischer werden, ließ mich stöhnen und immer heftiger atmen. Meine Mitte kam dem Höhepunkt immer näher und ich umarmte seinen Hals, wollte noch mehr Nähe, keinen Millimeter Platz zwischen uns. Ich wollte ihn ganz und gar für mich. „Ich komme“, entfloh mir diese Gewissheit und er presste seine Lippen auf meine, wurde langsamer und ließ mich die Qual spüren, die nur er auslösen konnte. „Quäl mich nicht“, jammerte ich stöhnend und löste den Kuss kurz. Er grinste, leckte meine Lippen und gab mir seine wieder vollkommen. Ebenso wurden seine Bewegungen härter. Und so zerbarst ich. Kam in einem Wirbelsturm der Gefühle und verlor das Gleichgewicht. Er hielt mich, während er weitere Bewegungen vollführte und dann inne heilt. Die Wärme in meinem inneren, versicherte mir, das auch er kam und dies vollkommen genoss. Kapitel 34: Verhandlung (Sesshomaru) ------------------------------------ Verhandlung (Sesshomaru) Zwei Erben für den Westen. Keine andere Nachricht hätte mich noch mehr beflügeln können, als diese und die Tatsache das die Kinder, ebenso wie die Frau die sie mir schenken würde, gesund waren. Meine Euphorie war so groß, das ich sogar dieses unverschämte Verhalten des Arztes ignorieren konnte und Kagome an mich zog. Aus irgendeinem Grund wehrte ihr Körper mich nicht mehr ab, ich küsste sie und hätte sie sofort hier in die weichen Kissen gedrückt, wenn dieser Arzt nicht verlangt hätte, das sie ihn zu Tego brachte. Um nichts in der Welt würde ich sie mit ihm gehen lassen. Nicht das sie mir noch einmal verloren ging. Auf dem Weg zu Tego sah mich der Arzt an und schien mich zu Mustern. „Was ist?“, fragte ich nach einigen Schritten. „Ich hörte stets unschöne Dinge von dir, Sesshomaru“, begann er und ich unterbrach ihn. „Für dich immer noch ˋeuchˋ.“ „Tze. Spiel dich nicht immer so auf, Jüngling. Aber sag, wie kommt es das du, so eine mächtige Gefährtin bekamst, obwohl sie doch an der Seite deines Bruders“ „Halbbruder.“, unterbrach ich ihn wieder und er brummte. „Wenn du nicht gleich zuhörst, lege ich dich flach und glaube mir, wir haben verschiedene Ansichten davon, wie das aussehen würde“, drohte er und ich konnte meinen Blick nur schwer aufrecht halten. War dieser Arzt etwa an Männern interessiert? „Also. Wie kam es zu dieser Beziehung. Sollst du doch so herzlos und kaltblütig sein“, fragte er und wir gingen den steten Rhythmus unserer Schritte weiter. „Es begann anders und ist nun das, was es ist“, antwortete ich geheimnisvoll und er schien genervt. „Na wenn du meinst. Trotzdem solltest du nun auf einige Dinge achten, Lord Sesshomaru“, sprach er weiter und brachte mich zum Schmunzeln. „Nun doch so förmlich?“, fragte ich und war neugierig auf das, was er sagen würde. „Auch wenn die Kinder Yokai sind, verfügen sie jetzt schon über die komplette heilige Kraft deiner Gefährtin. Ich löste die Angst des einen Kindes. Nun dürftest du sie wieder berühren können, ohne zu verbrennen“, erzählte er und ich stockte. Dieser Mann hatte eine unglaubliche kraft. Die Kraft den ungeborenen mitzuteilen, das ich nicht gefährlich war? Wie konnte das sein. Babys in diesem Status hatten doch keinerlei Gedanken, oder? Wir kamen an der Saaltür an und somit ins stehen. „Gib mir deine Hand“, bat der Arzt und ich tat es. Seine dunkle und warme Haut streifte meine und begann hell zu leuchten. Ich spürte wie die Wärme durch meine Hand in meinen Arm floss und wie meine Heilungskräfte gestärkt wurden. Die verbrannten Wunden schlossen sich. Die Hand des Arztes erlosch und er zog sie zurück. „Kein Mann sollte mit solch Wunden gezeichnet sein“, betitelte er seine Tat und schob dann die Tür auf. Tego empfing den Arzt überschwänglich und es stellte sich heraus, das sie Cousins waren. Zumindest halb, denn Kusuri schien halb Inu, halb Inoshishi-Yokai zu sein. Ein Milchling unter Yokai. Nachdem die beiden geredet hatten, bat Tego mich zu sich. Eigentlich wollte ich gerade wieder gehen. Meine frisch gewonnene Kraft, Kagome wieder zu berühren, steigerte eine ganz andere Lust in mir. Ich wollte sie mit Haut und Haar. „Bitte lasst auch die anderen rufen“, bat er seinen Diener und somit versammelten sich sowohl Kakashi und Rin, als auch Kagome und Kouga hier. Ebenso kam jemand dazu, den ich gar nicht sehen wollte. Inagi. Sie schwänzelte während Kagomes Schlaf unentwegt um mich herum, wollte meine Aufmerksamkeit und drängte sich oft unangenehm auf. Sie bot sogar an, meine Wunden zu reinigen und mir zu helfen, was ich sofort ablehnte. Diese Frau zeigte neuerdings großes Interesse an meiner Wenigkeit und das war mir zuwider. Mein Biest hatte sich entschieden und diese Entscheidung war mir überaus recht. Meine Gefühle für Kagome waren da und sie wurden immer stärker. Die ganzen Turbulenzen hatten mir dies, immer wieder bekräftigt. „Ich will das Kakashis Verhandlung am morgigen Tage stattfindet. Diese Sache muss endlich aus der Welt geschaffen werden. Aufheben können wir den Hochverrat nicht, auch wenn es so scheint das Sesshomaru die Anklage nicht mehr durchsetzen will. Da wir alle involviert sind, müssen wir es ausfechten. Bist du bereit dazu Kakashi?“, fragte der oberste Lord und mein Kamerad stellte sich erhobenen Hauptes vor ihn. „Ja, das bin ich und ich werde jede Strafe annehmen.“ Mutig war mein Kamerad, doch ich musterte meine Gefährtin. Sie stand dort, gesund und stark. Ihr Kimono umfing ihre Kurven genau da, wo sie am betörenden waren und nachdem Tego endlich fertig war, nahm ich ihre Hand und zog sie in unser Gemach. Wie ausgehungert fiel ich über sie her und genoss jede Berührung unserer Haut. Ebenso erging es auch ihr. Nach unserem Liebesspiel lag Kagome auf meinem Oberarm. Mein Körper war dem ihren zugewandt, auch wenn sie mit dem Rücken zu mir lag. Vorsichtig ließ ich meine Hand über ihre Taille gleiten und beendete meine Bewegung an ihrem Bauch. Dort wuchsen also unsere Erben, dachte ich gerade als ihre Stimme leise erklang. „Wie denkst du nun darüber?“, fragte sie und ich zog die Augenbraue hoch. „Über was?“, wollte ich wissen und flüsterte dabei in ihr Ohr. Sie zog ihre Schulter hoch, schien gereizt von meiner Tat. „Bist du glücklich darüber, das sie Yokai sind?“, wurde sie konkreter und ich schnaubte amüsiert. „Ich wäre ein Narr, wenn es nicht so wäre“, antwortete ich und sie seufzte. War vorauszusehen das sie das einschnappen ließ also redete ich weiter. „Ich bin aber auch stolz darauf, das sie sehr stark zu sein scheinen.“ „Wie meinst du das?“, wollte sie wissen und drehte sich zu mir herum. Ich betrachtete ihre blauen Augen, die ruhig schienen, erlöst irgendwie. „Die Abwehr rührte daher, das sie über deine Kraft verfügen können und sich damit schützen. Der Arzt löste wohl die Angst in einem der beiden“, erzählte ich was der Arzt erklärt hatte. „Meine Kräfte?“, sprach sie verwundert. „Ja. Sie scheinen starke Yokais mit heiligen Kräften zu sein.“ Ihr Blick wanderte hinab und ich folgte ihrer Handbewegung. Sie legte die Hand auf ihren noch flachen Bauch und ich folgte ihrer Bewegung, indem ich meine auf ihre legte. Dieser Moment war untypisch und warm, doch ich genoss ihn vollkommen. Die Verhandlung begann indem die Lords ihre gewohnten Plätze einnahmen. Wieder war alles farblich angestimmt und Kakashi fand seinen Platz in unserer Mitte. Auch der Arzt war noch da und musterte das Schauspiel, welches wir hier vollzogen. Denn eine richtige Verhandlung sah doch anders aus. Für gewöhnlich lag der Angeklagte in Ketten, gequält und am Ende seiner Kräfte durch die wochenlangen Strapazen im Verlies. Doch Kakashi hatte Glück gehabt. Zunächst einmal kannte er sich damit aus, auf lange Durststrecke Geduld zu wahren, sie wenig Nahrung einzuteilen und seine mentalen Fähigkeiten nicht versinken zu lassen. Außerdem hatte er die letzten Wochen nicht wirklich in Zwangsarrest zugebracht. Er ruhte des Nachts neben Rin, seiner Gefährtin, als wäre nichts passiert. Zudem wachte er über meine, als ich sie nicht berühren konnte. Er hatte mir immerzu Bericht erstattet und war bei mir, als ich komische Gedanken hegte. Mir war das Blut vor einer Woche, nicht mehr aus dem Kopf gegangen. Kagome hatte sich angeblich verletzt, aber diese Wunde hätte schneller heilen müssen, als das sie solch eine Menge Blut fördern konnte. Außerdem roch das Blut anders. Ich hatte mir den Kopf zerbrochen, mich gesorgt ob dem Kind, oder nach neuesten Erkenntnissen: den Kindern, doch etwas zugestoßen war. Kagome hatte wirklich Mut bewiesen mit ihrer Aktion, dem Hanyou zu helfen. Aber ebenso auch fatale Dummheit und Leichtsinn begangen. Genug davon, dachte ich und sah zu der Frau an meiner Seite. Sie war in einen prachtvollen Stoff gehüllt, kniete wie eine herrschaftliche Dame neben mir und repräsentiere den Westen, als wäre sie jahrelang darauf vorbereitet worden. Auch wenn ich innerlich schmunzeln wollte, so musste meine Maske weiter bestehen. Ich fungierte als Kläger und Tego wechselte kurz einen Blick mit mir, bevor er begann zu sprechen. „Kakashi, Heerführer des Westlichen Landes, dir wird die Hilfe zur Flucht vorgeworfen. Du hast dich gegen deinen Herrn Lord Sesshomaru, Herrscher über den Westen, gestellt indem du seiner Gefährtin zur Flucht verholfen hast und diese dann mit ihr durchführtest. Zudem nahmst du das Kind in der Obhut des Lords an dich und bandest sie als deine Gefährtin an dich. Dies ist Hochverrat am Westen und du weißt, welche Strafe dafür normalerweise gehandhabt wird.", stellte er die Klage auf. Schweigend sah ich Kakashi zu wie er seinen Blick, fest und stark gegenüber Tego hielt. Ebenso hörte ich, wie Rin schluchzte, als er die Antwort gab: „Hochverrat, wird mit dem Tot bestraft." „Richtig", schalte Tegos tiefe, erdige Stimme durch den Saal. „Bist du bereit diese Strafe anzunehmen, sollten die Lords so entscheiden?“ „Ja, das bin ich", antwortete Kakashi und seine Faust presste sich zusammen. Er hatte Mut, wusste das diese Handlung, das Ende für Rin bedeuten würde. Aber eine Eigenschaft die Kakashi schon immer hatte, war eine unglaubliche Hoffnung und Zuversicht. In allen Niederschlägen fand er das Korn, welches daraus etwas Gutes machte. Er hoffte und insgeheim auch ich, denn ich würde ihn, allein für Rin, nicht in den Tot gehen lassen. Mein Wort hatte schließlich Gewicht. Kagome neben mir hatte den Kopf gesenkt, presste ihre Finger aneinander, als würde sie beten, auch wenn sie die Haltung nicht komplett in diese änderte. Auch sie hoffte. Mein Blick ging durch den Raum. Vorbei an Kouga, welcher sicher auch für Kakashi sein würde, denn er hatte Kagome nur geholfen und alle die ihr halfen, waren seine Freunde. Tego war unergründlich, auch wenn ich vermutete das er ebenfalls für Kakashi stimmen würde. Die Situation hatte sich schließlich so gut wie aufgelöst. Aber wie sah es in Inagi aus? Die schlanke Frau fixierte meinen Blick und sie lächelte. Fast schon diebisch. Von Kagome hatte ich erfahren, das sie ihnen zur Flucht half und da kam mir eine Idee. „Tego", sprach ich ihn an und er sah mit erhobenen Augenbrauen zu mir. „Habt ihr noch etwas zu sagen, Sesshomaru?“, fragte er ruhig und ich sprach weiter. „Nicht nur Kakashi verhalf meiner Gefährtin zur Flucht. Inagi überdeckte ihren Geruch und machte es mir so unmöglich, die beiden ausfindig zu machen. Auch sie trifft Schuld an der Flucht, welche Kakashi und Kagome ausführten." Alle schnappten nach Luft, eine jedoch nicht und sie schloss die Augen bevor sie schmunzelnd aufstand und zu Kakashi ging. „Er hat Recht. Die beiden erbaten meinen Schutz, den ich ihnen gab. Für die Hilfe bin ich verantwortlich und damit auch des Verrats an meinem Landskollegen.“ Tapfer dachte ich, doch mir kam es so vor, als würde sie nur ein Spiel spielen. Was hatte sie nur vor? „Aber Tego, bitte erlaubt mir eine Frage“, bat sie und ich formte die Augen zu Schlitzen. Auch Kakashi sah zu ihr. Ahnte er, was sie fragen würde? In diesem Moment wusste auch ich, was es sein würde und schluckte einmal hart. „Bitte sprich, Inagi“, bat Tego sie. Ich hatte keine Chance. Sie würde die Frage stellen und ich müsste mich erklären. „Warum musste die Gefährtin des Lords überhaupt fliehen? Liegt etwa ein Fall vor, der den Lord in Verruf bringen würde, weil er seine eigene Gefährtin in Gefahr brachte?“, fragte sie. Genau das hatte ich geahnt. Sie hatte den Spieß herumgedreht. Nun stand ich im Fokus. Meine Rache und ich, welche ich an Kagome ausgeführt hatte. Der Grund, warum sie geflohen war. Aber auch der Grund, warum sie hier anwesend und trächtig war, mir zugeneigt und ich endlich willig, auch ihr diese Gefühle darzubringen. Tegos Blick wanderte überrascht zu mir, ebenso die der anderen. Fordernd hob er die Hand. „Erkläre uns bitte die Umstände der Flucht. Warum hatte Kagome-sama den Grund von euch weg zu kommen, obwohl sie damit ihre Kraftlosigkeit in Kauf nahm? Was bist du ihr schuldig geworden, dass sie lieber ins Verderben rannte, als bei dir zu bleiben, Sesshomaru?“, fragte er und ich starrte in seine Augen. Ich saß in der Falle. Ausgetrickst von Inagi und nun verpflichtet, die Wahrheit offenzulegen. Ich atmete kaum merklich ein, wollte mich räuspern und wurde dann unterbrochen. Kapitel 35: Die Markierung lösen? --------------------------------- Die Markierung lösen? Wie konnte sie dies nun auf den Tisch bringen? Natürlich hätte ich es wissen müssen. Tego war kein dummer Mann. Auch er musste denken das etwas vorgefallen war, hätte es aber bei der Verhandlung niemals ausgetragen. Nun aber musste er nach dem Grund fragen, denn Inagi hatte Sesshomaru eine Falle gestellt, so wie er zuvor ihr. Bevor Sesshomaru jedoch antworten konnte, preschte ich vor, stolperte auf meine Knie und fing mich gerade so mit den Händen ab. Im Vierfüßlerstand hockte ich da und meine Wangen wurden knallrot. Wie peinlich! Dennoch riss ich den Kopf hoch und kniete mich wieder hin. „Kagome-sama, willst du etwas sagen?“, fragte Tego und überspielte meine peinliche Darbietung. Sesshomaru hatte hinter mir kein Wort gesagt oder sich auch nur bewegt. Inagi dagegen kicherte kurz, bevor sie wieder Haltung annahm, weil Kakashi sie rügend ansah. „Also ich“, stotterte ich kurz und konnte dann klare Worte finden. „Ich flüchtete aus persönlichen Gründen. Der Lord hat mir nichts getan, was ich nicht auch gewollt hatte“, erklärte ich, denn im Grunde war es so, auch wenn er mich unter Drogen setzte. „Welche Gründe hattest du Kagome-sama? Du wusstest doch, das es dich töten konnte. Sesshomaru ist ein Dayokai, stark und mächtig. Das Mahl muss oft erneuert werden. Ist es nicht so?“, redete Tego mit mir. Vorsichtig nickte ich. „Also, warum nahmt ihr das alles auf euch, batet Kakashi euch zu helfen, ebenso wie Inagi, nur um von ihm zu fliehen? Versteht mich nicht falsch aber, ich glaube nicht, was ihr da sagt und kann verstehen, das ihr euren Gefährten schützen wollt, weil ihr nun andere Gefühle in euch tragt, als damals.“ Geschockt sah ich ihn an. Er hatte mich in die Enge getrieben. Ich konnte nichts mehr erwidern. Tego würde meine Lügen durchschauen. Da spürte ich eine Berührung neben mir und sah in ruhiges Gold, als ich mich demjenigen zuwendete. Sesshomaru nahm meine Hand und sah dann zu Tego. „Ich werde euch die Wahrheit sagen.“, begann er und ich presste meine Finger an seine. Er erwiderte den Druck eisern, ohne mich zu verletzten. „Nur zu“, bat Tego. Alle Augen waren nun auch Sesshomaru gerichtet. Ein Paar jedoch machte mich rasend vor Wut. Inagi lächelte. Fast schon finster und hinterlistig, wie ich es selbst bei Sesshomaru niemals gesehen hatte. „Ich zwang Kagome, bis zu ihrer Flucht mehrere Male, die meine zu werden. Unsere Markierung ist ebenso entstanden. Ohne ihre Einwilligung habe ich sie zu meiner Gefährtin gemacht. Ich habe sie genötigt und gekränkt, wo es nur ging. An jenem Abend tat ich es wieder und deshalb nahm sie das alles in Kauf“, redete er und war abgrundtief ehrlich. Was hatte sich nur geändert, das er nun so sprach. So ehrlich war, auch wenn der Schutz der Gefährtin so ein hohes Gut war, welches Tego sicher zu schützen wusste. Knurren schallte durch den Raum. Kouga war es der dieses produzierte, doch er riss sich zusammen, sagte nichts und sah dann in meine Augen. Sein Blick war verletzt und doch versuchte ich ihm zu senden, das sich seit jenem Tag so viel geändert hatte. Ich war nicht mehr böse auf Sesshomaru. Nein im Gegenteil. Ich wollte seine Gefährtin sein. Tego dagegen nahm sein Kinn in die Finger, rieb sich die Haut dort und sah dann zu Kusuri. Dieser rollte die Augen und fragte: „ist das den Ernst, Tego?“ Fragend sah ich die beiden an und dann kurz zu Sesshomaru. Dieser schien verwirrt, seine Gedanken waren unergründlich. Nur seine Hand, die Wärme seiner Haut sagte mir, das alles gut war. Oder doch nicht? Tego Augen wanderten zu mir und er räusperte sich. „Wie es der Zufall will, könnte mein Cousin euch helfen, Kagome-sama. Er verfügt über die Möglichkeit das Band zu lösen. Es bedarf zwar einiger Kraft, aber es würde funktionieren“, eröffnete er einen Ausweg. Sesshomarus Hand presste sich um meine. War das sein Zeichen, das er diesem Vorschlag zustimmte? Oder wollte er, ebenso wie ich, das dieses Band weiter bestand? Schließlich würde es den Kindern schaden, oder? „Den Kindern würde nichts zustoßen. Jedoch müsstet ihr bis zur Niederkunft, weiterhin in seiner Nähe bleiben“, erklärte der Arzt. Meine Gedanken schwirrten umher. Inagi klatschte in die Hände und schien sich zu freuen. „Das klingt doch nach einem herrlichen Ausweg, aus diesem Drama“, sagte sie. Kakashi verzog das Gesicht und sah zu Rin. Beide wussten, wie ich mich fühlen musste. Sie würden dieses Band niemals mehr aufgeben. „Nun?“, fragte der Lord des Ostens und meine Lippen begannen zu zittern. Ich wusste nicht, was ich sagen oder tun wollte. Ich sah wieder zu Sesshomaru und dieser starrte auf einen Punkt vor uns. Wartete er etwa auf meine Antwort? Wollte er es aus meinem Munde hören? Wollte er hören, das ich für immer, die seine sein wollte. „Ich“, holte ich Luft und hörte von weiten lautes Gepolter, bevor alle Yokai im Raum sich zur Tür wendeten. Kouga knurrte laut und schrie los. „Als wenn der Tag nicht schon schlimm genug wäre!“, schimpfte er und auch Sesshomaru knurrte. Seine Hand verließ die meine und ich sah verwirrt zu ihm, als er aufstand und zur Tür starrte. Dahinter kam jemand mit lautem Gepolter an und riss im nächsten Moment die Tür auf. Roter Stoff umhüllte denjenigen, der dort stand und silbernes Haar zierte das Haupt, ebenso wie das meines Gefährten. Nur die Hundeohren ließen auf seine Halbwüchsigkeit schließen. Er war halb. Halb Mensch, halb Yokai. Ein Hanyou, den ich zu gut kannte. Dem ich mein Herz geschenkt hatte, welches nun nicht mehr für ihn schlug. Sondern für seinen Bruder. „Inuyasha“, flüsterte ich und starrte in seine goldenen Augen. Erstarrt sah er zu mir, bemerkte sicher den Geruch, denn sein Blick wurde zornig und schlug zu Sesshomaru um. Sein Knurren wurde laut und schalte durch den Raum. Bevor er jedoch auf den Vater meiner ungeborenen Kinder losgehen konnte, sprang ich auf und rannte auf ihn zu. Ich schmiss mich in seine Arme, schloss die Augen und presste mein Gesicht an seine Brust. Ich spürte wie Sesshomarus Blick mich durchbohrte, wie er das verurteilte, was ich tat. Aber diese Methode hatte mich in Bezug auf Inuyasha, immer weitergebracht. Ich musste seinen Zorn mindern, zeigen das es mir gut ging und dafür musste ich Abstand zu Sesshomaru aufbauen, denn er war sein Ziel. Das Ziel seiner Wut. Inuyasha Hände, legten sich verborgen in seinem Ärmel auf meinen Rücken. Sein Kopf kam meinem näher, auch wenn er mich nicht berührte. „Kagome“, flüsterte er und ich schmunzelte. „Mir geht es gut. Bitte sei nicht wütend“, bat ich und er versteifte seine Haltung. „Warum riechst du dann so komisch“, fragte er ruhig und ich sah zu ihm auf, nahm etwas Abstand und lächelte. Sein Blick war verwirrter Natur. Er konnte den Geruch einschätzen, wollte es aber nicht genau wahrhaben. „Ich bin schwanger“, sagte ich liebevoll, wollte das er merkte, das ich diese Nachricht gerne verkündete. Das dieses Wunder in mir, mir Freude bereitete. Doch Inuyashas Gesicht verzog sich zu einer kleinen Fratze. „Hat er es getan!?“, knurrte er und ich hörte das amüsierte schnauben von Sesshomaru. Natürlich fühlte er sich in seinem Ego angegriffen und empfand dies als lächerlich. „Ja. Die Kinder sind von ihm“, antwortete ich und wendete so, den Blick des Hanyous zu mir. „Die Kinder?“, nuschelte er völlig überrascht und ich nickte, legte meine Hände auf meinen Bauch. Stolz sah ich hinab und hatte es geschafft den Hanyou zu verblüffen. Doch dieser Moment wurde gestört als sich der Arzt wieder zu Worte meldete. „Ich hatte eigentlich geplant, nun wieder abzureisen. Sollten wir also die Markierung lösen wollen, dann entscheidet euch jetzt.“, setze er mich unter Druck. Ich drehte mich herum und sah Sesshomaru an. Er schwieg, seine kalte Miene war zurück. Jemand anderes jedoch war nun in Aufruhr. „Was sagt dieser Yokai da?“, fragte Inuyasha mich und ich sah zu ihm auf. „Er kann die Markierung lösen!?“ fragte er nun aufgeregter. Seine Hoffnung war unverkennbar. Genauso hätte er reagiert, wenn Inagi ihm wirklich gesagt hätte, das es einen Weg gegangen hatte und genauso euphorisch hätte er alles daran gesetzt, das Band zu lösen. Egal was es gekostet hätte. Seine Aufregung war kaum zu übersehen und mein Herz wurde schwer. „Inuyasha“, flüsterte ich fragend und spürte eine Hand an meinem Rücken. Sesshomaru stand neben mir, sah auf seinen Bruder herab. Ich stand zwischen ihnen und spürte ihre Rivalität. „Als ob sie sich, gegen den Vater ihrer Erben stellen würde“, knurrte der ältere und machte damit seine Sichtweise klar. Er hatte recht. Ich würde ihn nicht mehr verlassen, konnte es gar nicht, denn mein Herz verzehrte sich nach seiner Liebe. Ich wusste das sie da war, auch wenn er sie nur wenig zeigte. Ich wusste es einfach. „Na los, nun entscheide dich, Kagome“, rief Kouga und ich sah zu ihm, dann zu Kakashi, welcher Rin an sich drückte. An die Verhandlung scheint keiner mehr zu denken. Alles verlief in eine andere Richtung. Mein Blick wanderte zu Tego, welcher ruhig auf meine Antwort wartete, dann zu Inagi die finster und fast schon freudig darauf wartete. Ihr Verhalten machte mich nervös. Was ging nur in dieser Frau vor? Ich musste herausfinden, warum sie mich in diese Falle gelockt hatte und sah dann zu Inuyasha auf. „Inuyasha, du weißt doch, das schon der erste Versuch scheiterte. Wer sagt mir, das dieser Versuch funktioniert“, fragte ich und er schien verwirrt. Sesshomaru sah ebenso zu mir, genau wie alle anderen. Tego stand auf und kam zu uns. „Was meint ihr damit, Kagome-sama?“, wollte er wissen. Ich wandte mich zu ihm. „Inagi, schickte Inuyasha doch in den Süden und gab ihm die Möglichkeit, mich von der Markierung zu befreien. Deswegen verließ ich das westliche Schloss und geriet in diesen Sturm, welcher mich fast tötete.“ Fragend sah Tego zu Inagi, welche die Lippen endlich verzog. Es schien nicht nach ihrem Plan zu laufen. Der Arzt kam ebenso zu uns und sah zu Inagi. „Lächerlich findest du nicht, Tego? Weibsbilder sind ja schon schlimm genug, aber diejenigen die lügen, sind noch viel schlimmer“, spuckte er in den Raum. Tego räusperte sich und sah zu Inuyasha. „Bursche! Sag, was hat Inagi dir gesagt?“ Inuyasha blinzelte und sah zum Lord. Sesshomarus Hand strich über meinen Rücken. Er schien meine Gedanken zu durchschauen. „Ich kenne diese Frau nicht“, erklang die Stimme des Hanyou und lies die Göttin des Wassers vor Zorn erröten. Damit war klar, das sie uns belogen hatte. Uns alle. Nicht nur mich, sondern auch die Lords. Kouga sprang sofort zu ihr, wich dem Angriff ihres Wassers aus und schaffte es, zusammen mit Kakashi sie zu ergreifen. „Lasst mich los, ihr Gesindel!“, schrie sie und schuf einen riesigen Wasserstrahl, der direkt auf mich zu raste. Erschrocken japste ich nach Luft. Was sollte ich nun tun? Kapitel 36: Absichten (Inagi) ----------------------------- Absichten (Inagi) Das sich jemals, jemand an die Seite des Lords aus dem Westen trauen würde, hätte ich nie gedacht. Er war ein stattlicher, doch sehr kühler, fast schon abweisender Mann. Sein silbernes Haar glich dem Spiegeln der Wasseroberfläche, wenn die Sonne es berührte. Oft versuchte ich dieses gleißen hervorzurufen, doch ich schaffte es nie, das es ihm so glich. Als er vor einigen Jahren dieses Menschenmädchen aufgabelte und einen, auch für mich gefährlichen Hanyou bekämpfte, fand ich dies eigenartig. Er war schon über 200 Jahre der Lord, auch wenn seine Mutter, die verehrte Kami-sama, dieses Amt für ihn ausführte, schaffte sie es ihn vor einigen Jahren dazu zu überreden. Von da an sah ich ihn nicht nur zu den jährlichen Pflichtbesuchen bei Tego. Nein, viel öfter. Immer wenn im Land etwas vor sich ging, was die Macht eines der Lords überstieg, wurde eine Zusammenkunft einberufen. Dort sah ich ihm mit verstohlenen Blicken zu. Seine hohe Gestalt, sein gleitender Gang. Erhaben und stark erschien er immerzu und würdigte mich keines einzigen Blickes. Ab und zu dachte ich daran, ob er wohl nicht an weiblichem Fleisch interessiert war, aber belegen konnte ich es nicht, das er Männern mehr Aufmerksamkeit schenkte, also versuchte ich seitdem dezent, meine Avancen zu machen. Ich schenkte ihm beim abendlichen Essen den Shake ein, zeigte so oft es ging meine Künste, das Wasser zu beherrschen. Dennoch interessierte er sich nicht für mich. Als nun dieses jährliche Treffen stattfinden sollte, ich ihn also wiedersehen konnte, da suchte ich mir das schönste Gewand und machte mich zurecht, nur damit ich ihm endlich auffallen würde. Was wäre dies für eine Zusammenkunft, sollten der Süden und der Westen sich verbinden. Auch für ihn musste es eine gute Partie sein. Als ich dann in Tego Palast kam, bemerkte ich sofort das etwas anders war. Sesshomaru war nicht allein und Tego aufgebracht vor Freude. Auch der Wolf schien diese Person zu kennen, seine schwangere Gefährtin ebenso und somit sah ich mir diese Frau genau an. Sie war ein Mensch, eine Miko sogar. Ein heiliger Mensch. Als ich ihre Verbindung zu Sesshomaru bemerkte, wollte ich es zunächst nicht glauben. Etwas zerbrach in meinem Inneren und wich der unsagbaren Wut. Wie konnte sie es wagen sich in sein Leben einzunisten, ein Teil davon zu werden?! Er gehörte mir, ich wollte ihn besitzen, wollte das er mir seine Liebe und Zuneigung schenkte. Das er mich begehrte und verführte. Doch egal wie sauer ich auch war, ich wusste mich zu verstellen. Ebenso wie Wasser, bei dem man vom Ufer aus nicht erkennen konnte, wie tief es in Wirklichkeit war. Also begnügte ich mich zunächst damit, zu beobachten. Die anfängliche Feindschaft die ich ihr gegenüber gespürt hatte, verflog ebenso schnell wie sie gekommen war. Auch wenn die beiden das ewige Band geknüpft hatten, so schien es mir nicht aus dem Grund geschehen, für das es einmal gedacht war. Sein ganzes Leben miteinander zu verbringen, weil man sich zugewandt war. Kagome schien etwas anderes für ihn zu sein. Ein Spielzeug vielleicht? Welches er des nachts in sein Bett kommen ließ um ihn zu Vergnügen? Eine strategische Planerin, für den Kampf, denn sie war schließlich die Miko, welche es schaffte Naraku zu töten. Eigentlich hatte sie meine Hochachtung. Doch diese hatte sie weggefegt, als sie sich neben Sesshomaru niederlassen durfte, wo ich es eigentlich gerne tun wollte. So kam es mir überaus gelegen, als ich mitbekam, das die Miko sich dazu entschlossen hatte zu flüchten. Warum und wohin, das war mir egal. Ich würde ihr dabei helfen, damit sie starb und somit auch das Band welches sie zu Sesshomaru hatte. Also bot ich ihr und dem Gefolgsmann Kakashi meinen Schutz an. Ich ließ sie mit Heiligem, gereinigten Wasser ziehen, welches sich wie eine Schmutzschicht auf die Haut legte und so alle Gerüche verschwinden ließ. Einen Monat würde dieser Schutz andauern. Genug Zeit dafür das sie sterben oder zumindest so schwach werden würde, das das Band riss. Sesshomaru allerdings wurde zu einem Biest. Er suchte nach ihr, wie ein verrückter. Ob er nur aus Wut hinter ihr her war? Weil sie es wagte, sich ihm zu widersetzen? Tego fand diese Situation mehr wie merkwürdig, fragte aber nicht offen nach den Gründen. Tego war ein ruhiger Yokai, dachte viel nach und hatte dadurch einen scharfen Verstand. Er durchschaute die Wesen schnell und so hoffte ich das er es bei mir nicht tat. Er ließ mich ziehen, denn das Fest war beendet und so reiste ich durchs Land, bis ich den Gefolgsmann fand. Er hatte seine Geliebte dabei und sie suchten nach der Miko. Sehr gut, sie hatte sich also davon gemacht und war nicht mehr bei ihnen. So konnte Sesshomaru sie nicht so leicht ausfindig machen. Dachte ich. Ich hatte ihn unterschätzt. Er rettete sie und dabei fiel mir auf, das sich ihr Körper im Wandel befand. Sie erwartete Nachkommen. Erschrocken griff ich mir an die Brust und spürte die Galle, die sich in meinem Inneren ausbreitete. Nun würde es noch schwerer werden, sie von ihm wegzubekommen. Ich wollte das sie verschwand. Komplett und ohne dem Lord einen Erben zu schenken. Somit schmiedete ich den Plan sie in eine Falle zu locken. Ich würde ihr erzählen das ihr einstiger geliebter, dieser Halbbruder des Lords, einen Weg suchte um sie vom Band zu befreien. Wenn es nur solch eine Möglichkeit gäbe, so hätte ich sie höchstpersönlich angewandt, um Sesshomaru zu befreien und ihn für mich zu gewinnen. Erfreulicherweise glaubte dieses einfältige Weib meine Geschichte und gemeinsam mit mir verließ sie das Schloss des Westens. Ich wies ihr den Weg, ohne genauere Angaben zu machen. Sie war so unglaublich dumm und ritt auf ihrem Ross los, ohne danach zu fragen. Wie stellte sie sich vor ihn zu finden, ohne zu wissen wo genau er sich befinden konnte. Mein Süden war groß und barg viele Gefahren. Doch meine Macht war die größte Gefahr. Ich verfolgte sie mit meinen Kräften, nachdem ich bei Tego angekommen war und mein Alibi inszeniert hatte. Auch wenn sich Kouga und Sesshomaru sofort auf dem Weg machen würden, so hatte ich noch genug Zeit. Es würde ja nicht lange dauern und so widmete ich mich einem tobenden Sturm. Einem Sturm der ganze Täler füllte, Höhlen überschwemmte und die kleine Miko dazu zwang, ihre Kräfte zu verausgaben. Sie hielt sich wacker, das musste ich zugeben und so trieb ich sie mit einem Trugbild des Hanyou zu einer Klippe. Sie achtete nicht auf den nassen und verwaschenen Boden unter ihren Füßen und stürzte ab. Oh, wie herrlich dieser Anblick doch war, als sie am Boden lag und ihre letzten Atemzüge tat. Doch wieder einmal unterschätzte ich die Sinne des westlichen Lords. Er fand sie, kurz nachdem sie das Bewusstsein verloren hatte. Verzweifelt kniete er sich zu ihr, riss ihren schlaffen Körper an sich und biss ihr mehrere Male in den Hals, die Schulter und den Brustansatz. Nur durch sein Youki schaffte sie es zu überleben. Sesshomaru hatte meinen Plan also wieder vereitelt und langsam schlug meine Zuneigung zu ihm in Wut um. Was fand er nur an diesem Weibsstück, das er sie rettete? Sich für sie in den Dreck kniete, klatschnass und aufgebracht? Das Blut ihrer klebte an seinen Händen und seinem Mund, so sehr hatte er sie gebissen. Was hatte diese Miko nur an sich, das er dies tat? In Tegos Palast empfingen wir die Lords, den Gefolgsmann und die Miko. Überraschenderweise konnte nur Kakashi die Miko tragen. Sesshomaru war außer sich. Er wütete und tigerte genervt und ziellos durch die Gänge. Die Bewusstlosigkeit seiner Gefährtin machte ihn mürbe. Er schlief nicht, er ruhte nicht. Alle Bediensteten und sogar Kouga, machten einen großen Bogen um ihn. Kakashi war der einzige, zusammen mit der Lady des Westens, die zu ihm in das Gemach durften, worin die Miko schlief. Wenn er am Abend des öfteren bei Tego verweilte, weil er nicht bei der Miko sitzen konnte ohne verbrannt zu werden, so schenkte ich ihm Sake ein. Nah setze ich mich dafür an seine Seite, streichelte beschwichtigend seinen Arm und gab ihm aufmunternde Worte. Doch seine Laune blieb unterkühlt, fast schon wie dickes Eis. Ich wollte seine Wunden heilen, reinigen und verbinden, aber er lehnte vehement ab. Ich hatte keine Chance in sein Bewusstsein einzudringen. Als die Miko erwachte spürte man seine Erleichterung im ganzen Palast. Die Angst, er würde wüten wie der Teufel, verflog. Auch wenn er sicher wütend auf ihre Flucht war, so vergab er ihr, denn seine Sorge hatte sich aufgelöst. Meine Wut kroch wieder empor. Ich musste endlich weitere Maßnahmen ergreifen, um diese Frau aus seinen Gedanken zu verjagen und so versetze ich jegliche Flüssigkeit mit einem, nicht wahrnehmbaren Gift. Sie würde nur langsam dahingerafft werden, ich hatte alle Ewigkeit Zeit. Ich hörte von der Lady Rin, als sie es ihrem Gefährten erzählte, das die Miko eine starke Blutung gehabt hatte. Das ungeborene reagierte also darauf. Gut so, dachte ich. Wenn es allein nur dieses Opfer gäbe, dann würde auch dies genügen um die Miko zu zerstören. Welche Frau hielt es schon aus, wenn sie ihr ungeborenes verlor? Viele stürzten sich daraufhin in den Tod und suchten in ihm, ihre Erlösung. Aber wieder kam mir jemand zuvor und genau deswegen musste ich meine Vergiftungpläne aufgeben. Der Yokaiarzt Kusuri war im Palast angekommen. Er war ein Verwandter von Tego und einer der mächtigsten Ärzte des ganzen Landes. Er vollbrachte es, das Sesshomarus Wunden augenblicklich verschwanden und auch das er die Miko wieder berühren konnte. Dem Balg ging es auch gut und so musste ich mich endgültig zurückziehen. Die letzte Möglichkeit war nun, sie strategisch loszuwerden. Auch wenn das hieße Sesshomaru von ihr zu trennen, ihn einsperren zu lassen, damit sie zu Grunde ging. Ich hatte den Grund für ihre erste Flucht nie erfahren und das war nun mein Schlüssel. Er musste etwas getan haben, was sie dazu veranlasste. Ich würde ihn vor aller Augen in den Dreck ziehen und bestrafen lassen, nur damit ich ihn von ihr fort bekäme. Der Hanyou machte den Plan zunichte. Warum waren die Götter gegen mich? Hatte vielleicht die Kami-sama ihre Hände im Spiel? Der Hanyou verweigerte mich zu kennen, somit legte er offen das ich Kagome in eine Falle gelockt und ihren tot herbeigesehnt hatte. Kouga ergriff mich sofort und auch meine Abwehr konnte er ausweichen. Mit letzter Kraft schleuderte ich einen Pfeil aus Wasser auf die Miko zu. Die Inus waren jedoch sofort zur Stelle. Sesshomaru und sein Halbbruder schützen die Miko, wobei Sesshomaru einiges des Wassers abbekam. Der Hanyou hatte sein Schwert benutz. Gut so. Das Wasser würde in den Körper des Lords eindringen und sein Hirn benebeln. Sollte der Arzt ihm nicht, auf eine mir unbekannte art helfen können, so würde er schlafen bis die Miko dahingerafft war. Der letzte Inu im Raum ergriff meine Hände und schlug mich bewusstlos. Ich sackte in Kougas Arme, doch lächelnd, denn ich wusste das die beiden nicht zusammen sein würden. Kapitel 37: Aussprache ---------------------- Aussprache Sesshomaru, ebenso wie Inuyasha wehrten den Angriff ab. Die Brüder knurrten sich an, bis Kakashi es schaffte die Göttin außer Gefecht zu setzen. Er schlug ihr ins Genick, wodurch sie bewusstlos wurde und in Kougas Arme sackte. „Was für ein Kindergarten“, brummte der Arzt und musterte die erschlaffte Wassergöttin. Tego schnaubte und man spürte seine Wut aufsteigen. Der Wind brauste auf und zog durch den Saal. Kouga sah ihn abwartend an. Ebenso auch Sesshomaru, welcher sich an meine Seite gestellt hatte. Wieder lag seine Hand schützend an meinem Rücken. Inuyasha dagegen wurde ungeduldig und steckte Tessaiga zurück in die Schwertscheide. „Was machen wir jetzt mit dieser Furie!?“, fragte er schimpfend. „Schweig“, zischte Sesshomaru giftig. Inuyasha verhielt sich respektlos und das beschämte meinen Gefährten. „Wir bringen sie in einen versiegelten Raum, aus dem sie nicht hinaus kann“, erläuterte Tego und ging zu Kouga. „Folge mir“, bat er diesen und zusammen mit Kakashi brachten sie die Göttin weg. Sesshomaru löste sich von mir und wechselte nur kurz einen Blick mit mir. Ich wusste das er sehen wollte, wohin Inagi gebracht wurde. Sie hatte mich mehr wie einmal gefährdet, Hochverrat begangen und ihre Stellung in Gefahr gebracht. Sie würde nicht länger über den Süden herrschen, so glaubte ich. Verwundert musste ich dennoch feststellen das Sesshomaru Inuyasha fixierte. „Achte auf sie und mach keine Dummheiten“, brummte er ihn kühl ins Gesicht und wendete sich dann Arrogant ab. Er verließ den Raum und ich blieb mit Rin, dem Arzt und Inuyasha zurück. Kusuri kam zu uns, musterte Inuyasha kurz und schmunzelte. Er ergriff seinen Arm. „Hey! Was soll das!?“, schimpfte der Hanyou, doch er konnte sich nicht wehren. „Deine Kleidung ist nass, du solltest sie schnell ausziehen, sonst vergiftet dich Inagis Wasser.“, bemerkte er und ließ von Inuyasha ab. Dieser verschränkte die Arme und wandte sich ab. „Tze, sag du mir nicht, was ich machen soll. Diese Kleidung schützt besser als jede Rüstung.“, schimpfte er weiter und ich musste kurz darüber nachdenken, wie oft ich ihn deswegen bezweifelt hatte. Diese Kleidung hatte uns wahrlich oft beschützt. „Ich werde den anderen folgen. Ist es nicht so, das Sesshomaru auch das Wasser berührte?“, fragte Kusuri mich und ich wunderte mich. Mein Blick musste ihn genügen, denn er drehte ab und schritt schnell aus dem Saal hinaus. Rin sah zu uns und kam auf mich zu. „Oh Kagome, was ein Drama sich hier immerzu abspielt“, maulte sie kurz und schlang ihre Arme um meinen Körper. „Es tut mir so leid“, seufzte ich und drückte sie an mich. „Ich hoffe diese ganze Verhandlung tut nichts mehr zur Sache. Kakashi sollte nicht mehr unter Verdacht stehen“, murmelte ich weiter und spürte wie Rin erleichtert ihre Schultern runtersinken ließ. „Das hoffe ich auch“, bestätigte sie und löste sich dann. „Ich hole uns Tee. Es kann dauern, bis sie Inagi in Verwahrung gebracht haben.“, erklärte sie und ich ließ sie ziehen. Somit waren Inuyasha und ich allein. Unwohlsein kroch in meinem Inneren herauf. Seit unserer letzten Begegnung hatten wir kein Wort mehr gewechselt. Es war komisch, sich so nahe zu stehen und doch zu wissen, das man im schlechten auseinander gegangen war. Wie sollte ich nun mit ihm umgehen, da wir ganz alleine waren? „Du zögerst. Warum?“, fragte er urplötzlich und ich zog verwundert die Augenbrauen hoch. „Was meinst du?“, fragte ich vorsichtig. Er senkte sein Haupt, wodurch sein Haar vor seiner Brust in Bewegung geriet. Sein schnauben machte mir bedenken und da wusste ich, was er zu meinen schien. „Warum zögerst du, wenn du dich von ihm lossagen könntest“, sammelte Inuyasha die Worte, die in seinem Inneren brennen mussten. Mir wuchs ein Kloß im Hals und ich sengte meinen Blick. „Inuyasha“, begann ich stotternd und spürte dann seine Bewegungen. Er kam zu mir, verhüllte wie zuvor seine Finger mit dem Feuerrattenfell seines Ärmels und legte mir einen unter das Kinn, um meinen Blick zu seinem zu lenken. Sein warmes Gold erfasste mich, auch wenn es dermaßen gequält wirkte, das mir das Herz schmerzte. „Es hat sich so vieles geändert“, flüsterte ich eine Antwort und spürte, wie er seine andere Hand um meine Taille legte, mich somit an sich zog und bei sich hielt. „Wieso hat dieser Bastard, nur immer so viel Glück?“, fragte er mich und ich sah zu ihm auf. Meine Hände fanden Platz an seiner Brust, dort wo die Bankette lag, mit der ich ihn züchtigen konnte. Seine Nähe war auf ungewöhnliche Art und Weise beruhigend für mich. Er besänftigte meine Aufregung und somit auch mein wild schlagendes Herz. „Wieso meinst du das er Glück hat? Die Markierung hat auch für ihn einige Dinge bereitgehalten, die er damals nicht bedachte“, versuchte ich Inuyasha etwas Zuspruch zu geben. Sesshomaru hatte in letzter Zeit auch das eine und andere Dilemma beseitigen müssen und stand oft am Rande des Abgrundes. „Tze.“, schnaubte Inuyasha und sah mir dann wieder in die Augen. „Er war immer derjenige von uns, der Glück hatte. Er wurde als Yokai geboren, verfügt über außerordentliche Kraft. Er ist der Lord dieses Landes und schlussendlich“, sprach er weiter und hielt kurz inne. Seine Augen durchstachen mich mit Leid, als er weitersprach: „bekam er deine liebe.“ Es erschütterte mein Inneres, als er dies sagte und dann Abstand zu mir nahm. Er drehte seinen Körper herum und ging einige Schritte durch den Saal. An einem der Fenster blieb er stehen und sah hinaus. Er brauchte einen Moment der Ruhe und mir ging es ebenso. Er hatte recht mit dem, was er sagte. Sesshomaru hatte sich meine Liebe geholt, ohne es wirklich beabsichtigt zu haben. Er wollte mich quälen und erniedrigen, doch am Ende gewann er meine Zuneigung und ebenso, so dachte ich zumindest, erginge es mir. Ich hatte gekämpft um es erträglicher zu machen, hatte meinen Leidensweg akzeptiert und damit den Grundstein dafür gelegt, das wir uns zueinander wenden konnten. Unsere Gefühle waren unverkennbar da, das spürte ich, wenn ich nur sah, wie er mich seit der beginnenden Schwangerschaft umsorgte. Obwohl es auch vorher einige Momente gab in denen ich einen Hauch seiner Veränderung bemerkt hatte. Mit vorsichtigen Schritten näherte ich mich dem Hanyou und lehnte mich dann an seinen Rücken. Seine breiten Schultern boten mir ein Kissen und so schloss ich die Augen. Einige Momente standen wir so da. Schweigend und in unseren Gedanken versunken. „Du hast recht, Inuyasha“, murmelte ich nach einigen Minuten. Er bewegte sich nicht, wobei ich meine Arme, um seine Mitte schlang und ihn an mich presste. „Ich liebe Sesshomaru“, flüsterte ich. Das erste Mal das ich es laut aussprach. Meine Gefühle wirklich erfasste und formulierte. Ich musste es mir selbst irgendwie eingestehen. Der Dayokai hatte meine Gefühle für sich gewonnen. Dennoch.„Ich liebe aber auch dich“, redete ich weiter und spürte wie er sich versteifte. „Wie kannst du das sagen?“, fragte er vorsichtig und legte seine Hand auf meine. Die dünne Hülle Stoff reichte kaum aus, das ich seine Wärme nicht spüren konnte. Nur die Weichheit seiner großen Hand, war mir vorbehalten. „Du bist mein Freund. Mehr als das, das weißt du. Das Schicksal hat uns zwar auseinander gebracht, aber wer weiß schon für was? Vielleicht bin ich nicht die richtige für dich gewesen“, versuchte ich einen Scherz zu machen. Dabei drehte er sich blitzschnell herum und umfing mich mit seinen Armen. „Du bist die richtige!“, stellte er klar. Er liebte mich also noch immer. „Und dafür liebe ich dich. Du bist hartnäckig und ein Dickkopf“, amüsierte ich mich und er knurrte. „Willst du dich jetzt lustig machen?“, fragte er brummend. Ich schüttelte den Kopf an seiner Brust. „Nein, natürlich nicht. Aber ich will dich nicht verlieren, Inuyasha. Auch wenn mein Herz nun jemand anderen gehört und allein dadurch, könnte ich es verstehen, wenn du es nicht tun kannst, aber bitte bleibe bei mir. Bleib mein Freund, Inuyasha.“ Sein schnauben erfasste mein Ohr und ich bekam eine Gänsehaut. „Du bist eine dumme Gans“, bemerkte er und ich sah mit roten Wangen zu ihm auf. Er war mir so nahe, nur wenige Zentimeter trennten uns. „Ich werde immer bei dir bleiben und wenn du es willst, dann werde ich dich von ihm befreien.“, schwor er. Mein Herz schlug so schnell, das ich es kaum aufhalten konnte. Ich schloss die Arme um seinen Hals und drückte mich an ihn. Seine Arme taten es mir gleich und wir pressen unsere Körper aneinander. „Ich danke dir, Inuyasha“, hauchte ich. „Du weißt doch, das ich mir keinen Kampf gegen ihn entgehen lasse“, scherzte er als Antwort und wir lösten uns lachend. Tränen traten in meine Augen, vor lauter Freude und ich wischte sie mir, immer noch lachend davon. Dabei entdeckte ich, ein anderes paar goldene Augen, welches uns ruhig beobachtete. „Du entscheidest dich also gegen die Option, die Markierung zu lösen?“, fragte Kusuri, der wieder zurück war. Ich nickte lächelnd und sah dann wieder zu Inuyasha. Er würde mich nicht verlassen und ich würde ihn weiterhin als Freund schätzen und ehren. Auch wenn es keine leidenschaftliche Liebe mehr war, die ich für ihn empfand, so liebte ich ihn immer noch so sehr, als wäre er mein eigen Fleisch und Blut. Wie meinen großen Bruder. „Nun dann kann ich mich ja endlich von hier verabschieden“, freute sich Kusuri und hob seine Hand. Er formte die Finger so, wie ich es oft gesehen hatte, wenn jemand einen spitzen Pfiff hervorrufen wollte. Doch bevor es zum Pfiff kam, stürzte Rin in den Saal. „Kagome! Komm schnell! Sesshomaru ist zusammengebrochen“, schrie sie und augenblicklich stellte sich meine Welt wieder einmal auf den Kopf. Sie riss an meinem Arm, denn ich war wie versteinert. Inuyasha reagierte sofort und nahm mich auf die Arme. Er lief mit mir durch die Gänge. Der Arzt folgte uns, überholte Inuyasha und kam vor uns an der kleinen Traube Yokai an. Geschockt suchte ich sofort alle Gesichter ab, um das eine zu finden, um das ich mich gerade sorgte. Mein Herz schlug schnell und aufgeregt, noch schneller als ich ihn nicht entdeckte. Kakashis Blick wendete sich zu mir und ich erkannte das er jemanden stützte. Halb gekniet, stand er auf dem Boden. „Kagome", sagte Kouga und kam auf mich zu. Inuyasha knurrte und ich wand mich aus seinem Griff. Ich ging auf den Mittelpunkt des Geschehens zu und erblickte Sesshomaru. Meine Hände schlugen sich vor meinen Mund und ich stürzte zu ihn. Er kniete am Boden, ein Bein aufgestellt und krallte sich mit der einen Hand in den Boden. Fast demütig, war seine Erscheinung und als ich in seiner Nähe war, knurrte er so heftig das der Boden bebte. Sein Blick hob sich. Er war gequält und angestrengt. Doch das bedrohliche Leuchten darin, war das was mir Sorge bereitete. Kapitel 38: Traum der Zukunft ----------------------------- Traum der Zukunft (Sesshomaru) Dieses verdammte Weibsbild. Sie hatte es gewagt, tatsächlich gewagt, meiner Gefährtin und meinem ungeborenen Erben Schaden zuzufügen. Diese Yokai würde sterben und wenn sie als Göttin unsterblich war, würde ich einen Weg finden. Diese Frau würde niemals mehr einen Schritt tun, solange ich die Gewalt darüber hatte. Egal was Tego oder auch Kouga sagen würden. Dieses Weib würde sterben. Wir brachten sie in einen speziellen Raum, indem Tego seine stärksten Gegner gefangen gehalten hatte. Er nutzte diesen Raum recht selten und ich selbst wollte niemals dort hinein. Er beherbergte die tiefste Schwärze, die man sich vorstellen konnte. Kein Stern, kein Mond oder sonst eine Lichtquelle, gab einem einen Anhaltspunkt darauf, wo man war. Man war einsam und verlassen, wenn man dort drin war. Vorerst die gerechte Strafe für Inagi, empfand ich. Doch ich spürte auch etwas anderes. Mein Biest war unruhig und ich spürte ein prickeln an meinem linken Arm. Mit diesem hatte ich Kagome geschützt, als diese Wilde sie verzweifelt angriff. Ihr Wasser hatte meine Kleidung benetzt und trocknete nur langsam. Somit war auch mein Arm etwas feucht geworden und an diesen Stellen prickelte es nun. Ob sie es vergiftet hatte? Es wäre ein lächerlicher Versuch gewesen mich zu vergiften, indem ich mich vor Kagome stellte. Ich beherrschte alle Gifte und war immun. Keines würde mich kränken oder vergiften. Doch irgendwas ging mit mir vor und als Tego das schwere Tor schloss, spürte ich ein starkes pulsieren in meiner Brust. Mir stockte der Atem und ich schloss kurz die Augen. Der Arzt kam zu uns und musterte mich. „Ihr solltet euch frisch kleiden und gründlich waschen“, riss er mich aus meiner Konzentration. Fragend sah ich ihn an, ebenso auch die anderen. „Sag mir nicht, was ich tun soll“, brummte ich kurz und spürte wieder das Pochen. Er schnaubte und verließ uns. Sollte er nur beleidigt sein. Ich wusste das der Arzt mächtig war, aber ich musste zunächst abwarten, wie es weitergehen würde. Würde Tego mir einfach so die Macht über Inagis weiteren Verlauf geben? Oder würde er, wie bei Kakashi, eine Verhandlung planen? Brauchte er wirklich noch die Stimmen, die sicher alle für meinen Vorschlag stehen würden? Inagi zu töten. Schlagartig bekam ich keine Luft, griff mir vorsichtig an den Kragen und versuchte meine Lungen aufzublähen. Nichts geschah, meine Beine gaben nach und das Biest kroch hinauf. Kakashi stürzte zu mir, gab mir halt und ich erfasste meine Umgebung, bevor sie immer mehr verschwamm. Rin lief los und ich wusste das sie Kagome holen würde. Ich musste meinen Geist beibehalten, dürfte niemanden hier in Gefahr bringen. Vor allem nicht sie. Mein Bruder trug sie auf seinen Armen zu uns und sie sah sich panisch nach mir um. Indies knackten meine Fingergelenke und auch mein Kiefer konnte sich nur noch schwer, der Verwandlung wiedersetzen. Aus irgendeinem Grund wollte das Biest hinaus und ich drängte es immer weiter zurück. Kagome tauchte vor meinen Augen auf und berührte mich. Ich zuckte zusammen und spürte doch die Erlösung. Von ihrer Hand ging etwas Warmes aus und ich schloss meine Augen. Alles wurde schwarz. Matt öffnete ich meine Augen und hob meinen Oberkörper. Alles was ich sah, war Dunkelheit. Ich spürte Kälte und klare Luft, die mich umhüllte. Ich sah zu der Stelle neben mir, erkannte meine Schlafstätte und doch kam es mir vor, als würde etwas fehlen. Kurz schloss ich wieder die Augen. Wen erwartete ich dort liegen zu sehen? War ich nicht Jahrhunderte allein umhergestriffen? Wer sollte schon so wichtig für mich geworden sein, das ich in meiner Schlafstätte nach ihr suchte? Rin. Nein, das könnte nicht sein. Sie war mein Kind geworden, niemals eine Frau, mit der ich mich verbinden würde. Ich ließ die Gedanken fallen, stand auf und ging zu dem Spalt Licht, der in diesen Raum fiel. Ich öffnete die Schiebetür und sah in den verregneten Garten vor mir. Dort stand ein kleines Kind. Es trug schwarzes, langes Haar und wurde immer nasser. Durch den Regen konnte ich den Geruch des Kindes nicht genau wahrnehmen, aber ich erkannte an der Aura, das es ein Yokai war. Komischerweise war da aber auch etwas, was ich noch nie so gesehen hatte. Ein warmes rosafarbenes Licht umhüllte den kleinen Körper. Schweigend beobachtete ich es weiter und bemerkte das es weinte. Warum tat es das? Und warum blieb es einfach dort stehen, wenn der Regen es doch so durchnässte? „Was tust du da?“, fragte ich nach ewigen Minuten. Langsam krochen die Tropfen durch das schwarze Haar und verloren den Halt, als sich der Kopf herumwendete. Goldene Augen erfassten mich, wie ein Spiegelbild der meinen. Ein blauer Streifen zierte die Wange des Kindes, ebenso wie es bei meinem Vater gewesen war. Spielte mir mein Geist nun einen Streich? Fragte ich mich und forderte den Jungen mit einem Blick auf, mir endlich zu antworten. „Ich warte“, antwortete er tapfer und ich musste zugeben, er erschien mir mutig. Also setze ich mich auf das kleine Stück Terrasse, verschränkte die Arme innerhalb meines Kimonos und sah mich um. „Auf was wartest du?“, wollte ich wissen. Was würde der Regen schon herbringen? Der Junge sah noch einmal zögernd zur Mauer und kam dann auf mich zu. Seine kleinen Füße waren nackt und verdrängten den nassen Matsch unter ihnen. Seine Kleidung war ebenso edel, wie die meine und trug das Wappen des Westens. Dies wunderte mich. Niemand außer der Herrscherfamilie durfte es tragen. Ich hatte keine Nachkommen, keine weiteren Familienangehörige, außer Mutter und die brachte mir keinen Bruder mehr. Wer war dieses Kind? „Ich warte auf meinen Vater“, antwortete das Kind wieder und setze sich neben mir auf das Holz. Die Beine schwang es über die Kante und ließ sie leicht hin und her schlendern. Das Wasser schien ihn noch immer nicht zu stören. „Wer ist dein Vater?“, fragte ich es weiter aus. Da er sehr gut antwortete, konnte ich so an die Informationen kommen, die ich wissen wollte. Doch der Blick des Kindes senkte sich, bevor er die Augen völlig schloss. „Er schläft immerzu“, verwirrte mich seine Stimme, denn das war nicht die Antwort, die ich mir vorgestellt hatte. Ich holte Luft, wollte noch einmal fragen, wurde aber unterbrochen. „Katsuo?“, rief jemand und der Blick des Jungen wand sich hinauf. „Mutter“, flüsterte er und nun war auch ich neugierig, wendete meinen Blick zu der stimmquelle und sah in ein feines, aber abgekämpftes Gesicht. Diese Frau hatte langes, zum Zopf gebundenes, schwarzes Haar. Ihre Augen waren blau wie das Meer und sie hielt ein Mädchen an der Hand. Dieses trug silberweiße, hüftlange Haare und hatte die selbigen Augen, wie die Frau. Ein roter Sichelmond stand auf ihrer Stirn. Wieder so viel Ähnlichkeit. „Was tust du hier? Warum bist du denn so nass?“, fragte die Frau und kam mit dem Mädchen näher. Der Blick des silberhaarigen Kinds, erfasste mich verwirrt und als ich prüfte, ob sie mich sehen konnte, indem ich eine Augenbraue hob, signalisierte sie dies mit der selbigen Bewegung. „Ich wartete auf Vater. Dieser Mann tat es auch“, antwortete Katsuo und gab meine Deckung auf. Die Frau wendete sich dem Fingerzeig des Jungen zu, blickte in meine Richtung und sah doch nichts. „Erzähl mir keine Märchen. Los hinein, du musst dich im Bad aufwärmen“, schollt die Frau und half dem Jungen auf die Beine. Dieser rebellierte und zog sich frei. Dabei geriet die Frau aus dem Gleichgewicht und stürzte vornüber. Automatisch hob ich meine Hände, um sie aufzufangen und spürte ihren warmen, sehr schlanken Körper. Sie war leicht wie eine Feder, schien nur wenig zu essen. Sie wunderte sich, warum sie so ruhig und sanft landete, konnte mich wohl wirklich nicht erkennen und so sah sie ihren Sohn nur an, der sich schon entschuldigte. „Das wolle ich nicht, Mutter.“, bat er um Vergebung. Er schien ehrenhaft erzogen zu werden. „Alles in Ordnung. Aber bitte, geh baden. Sonst wirst du noch krank bis dein Vater zurück kehrt“, versuchte die Mutter ihn zu bitten. Katsuo wendete sich herum und verschränkte die Arme. „Der kommt doch nie zurück!“ Schock flackerte in den Augen der Frau auf und sie krallte ihre Finger in meinen, für sie unsichtbaren, Ärmel. Das Mädchen an ihrer Seite funkelte ihrem Bruder zu. „Sei nicht so gemein zu Mutter! Sie wartet ebenso wie wir, jeden Tag darauf das er zurückkommen wird!“, schrie sie. Auch ein mutiges Kind, wie ich erkannte. Mein Interesse an diesem Mann wurde immer mehr. War er ein Inu? Doch jemand aus der Herrscherfamilie? Hoffentlich niemand den der Hanyou angeschleppt hatte. Kami bewahre. „Wir warten schon so lange darauf, dass er endlich erwacht. Das der Fluch gebrochen wird! Wie lange wollen wir diesem Märchen noch hinterhereilen?!“, schrie der Junge und ich erhob mich. Die Frau ebenso und sie baute sich auf, wollte etwas erwidern und heilt doch inne. Die Qual in ihrem Inneren war mit Händen zu greifen. Was musste diese Frau denjenigen lieben, der angeblich ewig im Schlaf gefangen war? „Sprich nicht so kaltherzig mit deiner Mutter“, befahl ich dem Jungen und beide Kinderaugen sahen zu mir. Die des Jungen sahen so erstaunt und groß zu mir hinauf, das er sich daraufhin beschämt abwandte. Meine Autorität schien ihn zu unterdrücken. Wenn sein Vater schon ewig schlief, so fehlte dem Burschen die Hand dessen. Autorität war für Jungen wichtig und sie bekamen sie durch ihren Vater. Man sah ja an Inuyasha, was das Ausbleiben dieses Vorbildes bewirken konnte. Katsuo drehte sich herum und lief voraus. Das Mädchen und seine Mutter sahen ihm nach und beide seufzten. „Kannst du ihm schonmal folgen, Kohana?“, fragte die Mutter an ihre Tochter gewandt und diese nickte artig und ging ihrem Bruder nach. Als sie um die Ecke gebogen war, brach die Frau vor mir zusammen. Sie hatte ihre Emotionen angehalten, welche nun aus ihr hinausbrachen. Wie der tosende Regen, brachen sich ihre Tränen einen Weg über ihre Wangen. Die versuchte ihre Stimme zu zügeln und verkrampfte all ihre Glieder, vor dem Schmerz der Trauer. Es versetze meinem Herzen einen immensen Stich und ich spürte wieder das Pochen meines Körpers. Vorsichtig kniete ich mich zu der Frau, legte meine Hand an ihren Hinterkopf und spürte wie weich ihr schwarzes Haar war. Diese Berührung kam mir bekannt vor und doch konnte sich mein Hirn an nichts daran erinnern. Langsam ließ ich meine Finger hindurchgleiten, erfasste einige Strähnen und fühlte sie in meiner Hand. „Warum kommst du nicht zurück?“, schluchzte die Frau flüsternd und ihre Hände wanderten zu ihrem Gesicht, versuchten die nassen Tränen wegzuwischen, was nicht funktionierte. Am Ende legte sie ihr Gesicht hinein und schluchzte erneut auf. „Sesshomaru.“ Erschrocken hielt ich inne und sah zu ihrem Gesicht. Ich wollte ihre Hand ergreifen, sie zwingen mir sofort zu sagen, was es damit auf sich hatte. Was hatte diese Frau mit mir zu tun? Und wenn sie auf mich wartete, ebenso wie die Kinder, dann hieße dies, das sie zu mir gehörten . Meine Erben waren. Ich wollte nicht das diese Person weinte, sich quälte. Ich musste wissen, was das zu bedeuten hatte. Aber ich griff ins Leere, konnte sie nicht mehr berühren und spürte etwas Warmes an meiner Wange. „Sesshomaru“, hörte ich wieder ihre Stimme, doch diesmal fester, bestimmender. Sie kam aus einer anderen Richtung und als ich mich umsah, spürte ich die Hand der Frau an meiner. „Sesshomaru?“, fragte sie vor mir und brachte mir noch mehr Verwirrung. „Du bist es wirklich!“, erfasste sie fröhlich und ergriff meine Wangen. In diesem Moment erkannte ich ihre blauen Augen wieder. Mein Herz schlug auf und die Welt um uns veränderte sich. Mit einem Schlag, saß ich auf meinem Nachtlager. Eine schwarzhaarige Frau kniete vor mir, hielt meine Wange und blicke in meine Augen. Dieses Blau, würde ich immer wieder erkennen. „Kagome“, sagte ich ihren Namen und wachte endlich komplett aus meiner Starre auf. Sofort umschlangen ihre Arme meinen Nacken und sie presste ihre Lippen auf meine. Ich war verwirrt, doch legte ich meine Arme um ihren Körper. Es war ein Traum gewesen. Ich hatte nicht wirklich dort in diesem Garten gestanden, auf dieser Terrasse, sprechend mit einem Kind was meinem Vater so ähnlich war. Ich hatte Kagome nur gesehen, wie sie abgekämpft, schwach und mager dort gestanden hatte. Mit dem Mädchen an der Hand welches meinen Mond auf der Stirn trug. Dies musste eine Vision gewesen sein. Eine Vision dessen, was passiert wäre, wäre ich nicht aus diesem Traum erwacht. Kagome hätte unsere Kinder geboren und sie aufgezogen. Alleine. Eine Sache, die ich niemals zulassen würde. Kapitel 39: Gedanken des östlichen Herrschers (Tego) ---------------------------------------------------- Gedanken des östlichen Herrschers (Tego) Diese Miko, welche Naraku besiegt hatte, war für mich eines der Symbole dafür, wie stark auch Menschen sein konnten. Ich hatte zwar selbst nur das nötigste mit ihnen zu tun und doch fand ich dies erstaunlich! Wenn nicht sogar Wunderlich. Diese Miko war ein Wunder. Als sie dann auch noch, an der Seite des westlichen Lords, durch mein Haupttor schritt, fiel ich aus allen Wolken. Mit Solch einem treffen hatte ich nicht gerechnet, denn es hieß sie wäre direkt nach Narakus verschwinden, ebenso verschwunden und nie mehr aufgetaucht. Sesshomaru hatte sie zu seiner Gefährtin gemacht. Schlau, lobte ich ihn in Gedanken, denn etwas mächtigeres wie sie, konnte er nicht bekommen. Außerdem kam ich nun auch auf den Geschmack ihre hübsche Erscheinung zu bewundern. Aktuell war ihre Erscheinung allerdings in Sorge, denn sie versuchte verzweifelt ihren Gatten aufzuwecken. Doch ich kannte diese Starre, diesen Schlaf. Inagi hatte ihn mit dem Wasser des Schlafes benetzt. Einem Fluch, den man nur selbst brechen konnte und wie sollte man dies schaffen, wenn man in einem immerwährenden Traum umherwanderte? Ebenso wie der Raum, indem ich Inagi nun eingesperrt hatte, ähnelte ihr Fluch diesem. Man kann wunderschöne Dinge träumen. Ebenso die schlimmsten Qualen darin erleiden. Immer und immer wieder, bis man an Erschöpfung im Schlaf dahingerafft wird und stirbt. Inagi wollte Sesshomaru töten, ebenso wie sie es bei Kagome, mehrere Male versucht hatte. Mir würde keine gerechte Wahl mehr zustehen. Alle Lords hatten einen Bezug zu Kagome, außer mir. Natürlich, ich bewunderte sie. Sie war eine wunderschöne, mächtige und kluge Frau. Ihr Leben erschien mir geradezu turbulent zu sein, aber sie stand dies alles durch. Sie allein schaffte es, den Lord zu bändigen, von dem ich niemals dachte, das er überhaupt irgendeine Emotion besaß. Anders wie damals sein Vater, welcher vor mir das Oberhaupt der Lords bekleidet hatte. Toga war damals ein völlig anderer Charakter. Aber nun hatte es diese Miko geschafft, einen kaltblütigen Yokai zu bändigen und sie hatte den Bund mit ihm geknüpft. Ob beidseitig zugestimmt oder nicht, das machte nun nichts mehr aus. Ich gab ihr die Möglichkeit es aufzuheben. Mein Cousin war dazu fähig, so wusste ich. Aber sie entschied sich dagegen. Ich habe die Gabe, mein gegenüber zu durchschauen und ich wusste, was in dieser Frau vor sich ging. Sie hatte Gefühle für den Lord des Westens entwickelt. Starke und leidenschaftliche. Ebenso wie es in seinem Inneren der Fall war. Sesshomaru war ein Meister, Emotionen zu verbergen. Aber meiner verborgenen, geheimen Kraft, konnte selbst er nicht täuschen. Dennoch hatte es Inagi irgendwie geschafft. Ich dachte immer, das sie keinen Wert auf eine Verbindung legte, aber ihre Taten sprachen nun für ein ganz anderes Bild. Sie begehrte Sesshomaru, wollte ihn für sich und wenn sie ihn nicht haben sollte, so würde sie ihn in den Tod schicken. Deshalb konnte ich nun zusehen, wie die junge, Schwangere Miko dort am Boden kniete und ihren Gemahlen, welcher in starrer Haltung ins Leere starrte, ansprach. Sie versuchte ihn zu erwecken. Ihre Hände leuchteten schwach auf. Immer wieder rief sie nach seinem Namen, versuchte vergebens Sichtkontakt auf zu bauen. Aber nichts geschah. Ich wendete meinen Blick zu Kusuri und dieser sendete mir eine Stumme Nachricht. Er könnte hierbei nicht helfen. Er besaß viel Macht, weil er nicht rein geboren worden war. Sein Vater war ein Inu gewesen, wogegen seine Mutter eine Inoshishi-Yokai war. So war er zwar ein vollkommener Yokai, aber eben nur halb. Keine Seite wollte ihn so richtig akzeptieren und so lebte Kusuri seit früher Jugend alleine. Das einzige was er seinem Vater nacheiferte, war die Kunst der Medizin. Früh erkannte er seine besonderen Fähigkeiten. Er konnte in den Körper schauen. Ebenso hatte er einige spezielle Gaben, die er am besten auch für sich behielt. Um noch mehr abseits von allem zu sein, verließ seine Gemahlin ihn mit den Söhnen, denn er bemerkte, das er keinen Gefallen an der Damenwelt hatte. Diese Einsicht kam recht spät, aber seitdem lebte er glücklich allein im Norden. Irgendwo in einer Höhle, auf einem verschneiten Berg. „Was sollen wir nun tun, Tego?“, wurde ich von Kouga angesprochen. Der Hanyou hatte sich zu Kagome gekniet, wollte ihr beistehen. Ebenso Kakashi und auch die kleine Menschendame Rin, welche bitterlich weinte. „Wir bringen ihn ins Gemach. In der Bibliothek werden wir vielleicht etwas finden, was ihm helfen kann“, schlug ich, im ernsten Ton vor. Kagomes Blick hob sich zu mir. Tränen hatten ihre Augen gefüllt. Kakashi erhob sich, packte sich Sesshomaru und trug ihn. Allein für diese Taten, wie er seinem Lord half, war er in meinen Augen begnadigt. Schon als Sesshomaru ihn aus meinem Verlies holte, war mir klar, das die Verhandlung nur noch Protokoll war. Kakashi hätte meine Gnade bekommen, ebenso von Kouga und ich spürte, das auch Sesshomaru am Ende soweit gewesen war. Nun war alles hinfällig. Wir folgten dem Gefolgsmann und im Gemach des westlichen Lords, ließen wir Sesshomaru und Kagome alleine. „Meint ihr, das sie sicher bei ihm ist?“, fragte Kouga. Kusuri hatte sich davon gemacht, wollte wirklich nachlesen, ob etwas helfen könnte. Rin schluchzte und wurde von Kakashi in den Arm genommen. „Sorge dich nicht“, flüsterte er ihr zu und ich wollte Kouga antworten: „er wird ihr nichts tun. Doch dieser Fluch“, Ich machte eine kleine Pause. Wie sollte ich es ihnen sagen? Mein Wissen darüber mitteilen, ohne das alle Hoffnung zerbrach? „Sesshomaru, muss selbst herauskommen. Dieser Fluch ist nur durch ihn zu brechen.“ Die braunen Augen des Mädchens sahen zu mir. Erschrocken, ängstlich und gebrochen. „Wie soll er das tun?“, fragte sie, griff immer fester in die Kleidung ihres Gefährten. „Er wandelt in einem Traum umher und muss erkennen, was ihm wichtig ist. Er muss den unterschied erkennen, ob er dieses Leben im Traum lebt oder ein Leben außerhalb.“, erklärte ich, mit Blick zu Rin, welche erschrocken zusammenzuckte und sich an die Brust von Kakashi presste. Ich spürte ihre Trauer und doch erkannte ich einen kleinen, mächtigen Funken in ihr. Sie würde Sesshomaru nicht aufgeben, sie glaubte daran, das er es schaffen würde. Doch ihre äußere Trauer überwog für diesen Moment und ich befahl allen, sich zur Ruhe zu begeben. Wir mussten warten und das Geschehen in diesem Raum beobachten. Beim Abendessen hatte sich die Stimmung nicht geändert. Kakashi hatte gerade die Bewachung des Raumes zur Aufgabe und Rin saß bei mir. Kouga war gezwungen zurück in seinen Klan zu gehen, es gab ein Problem, welches seine Fähigkeit benötigte. Zu meiner linken saß Kusuri und schien tief in Überlegungen versunken. Der Sake in meiner Hand wurde immer kälter, denn mein Appetit darauf war einfach nicht da. Diese ganze Stimmung zog auch mein Gemüt herunter. Egal wie viel ich darüber nachdachte, ich fand keine andere Lösung mehr, als warten. Und dies war mir zuwider . „Tego-Sama?“, erklang die junge Stimme zu meiner Rechten und ich sah ruhig zu ihr. Mein Blick genügte, um sie zum weiter reden zu bringen. „Wie geht es nun mit Kakashi weiter?“, wollte sie wissen. Verständlich das sie dies interessierte. Eine der vielen Sorgen, die in ihrem Kopf umherschwirrten. „Ich denke, das diese Verhandlung überflüssig geworden ist“, antwortete ich ihr und ihr Herz schlug schneller, kräftiger. Nach einem kurzen Moment der Freude, legte sie sich auf den Boden, verbeugte sich tief vor mir und bedankte sich mehrmals. „Das ist nicht mein Verdienst, Rin.“, beruhigte ich sie und sie nickte wild. „Ich bin nur so froh“, erklärte sie und schüttelte dann den Kopf. „Es tut mir leid. Ich dürfte mich nicht freuen“, entschuldigte sie sich dann. Sie schien durch den Wind. Die Freude über die Begnadigung ihres Gefährten und doch beherbergte sie die große Sorge um ihren Ziehvater. „Es ist in Ordnung, Rin. Am besten geht ihr nun zu eurem Gefährten. Vielleicht gibt es eine Veränderung“, versuchte ich sie aufzumuntern und sie nickte schnell, stand auf und lief hinaus. „So ein einfältiges und leicht zu durchschauendes Weibsstück“, brummte Kusuri und ich warf ihm einen missbilligenden Blick zu. „Was denn Tego? Denkst du anders? Ich denke nicht, sonst hättest du sie nicht so manipuliert.“ „Es nervt mich, wie leicht du alle durchschauen kannst“, gab ich Antwort und nahm einen Schluck Sake. Es war eine Tat aus Gewohnheit. Der Sake schmeckte kalt überhaupt nicht, also legte ich die Schale zur Seite. „Du tust es doch genauso. Wieso wärst du sonst so wortkarg?“, schnaubte Kusuri und begann zu grinsen. Er hatte einen komischen Sinn für Humor. „Ich bin eben ein besserer Beobachter, anstatt viel zu reden“, verteidigte ich mich und ließ meine Aura schweifen. Ich verfolgte Rin, welche gerade überglücklich einen Kuss mit Kakashi teilte. Beide waren froh darüber, das er nicht in die Verdammnis geschickt wurde. Doch im anliegenden Raum versuchte Kagome noch immer Sesshomaru zu erwecken. Sie ließ ihre heilige Energie fließen, auch wenn mir auffiel, das sie sehr schwach war. „Weißt du, was ich nicht verstehen kann?“, fragte Kusuri neben mir und zwirbelte an seinem Ziegenbart herum. Ich schenkte ihm meinen Blick, zog meine Aura zurück. „Wie konnte Inagi wissen, das Sesshomaru dazwischen gehen würde? War das Wasser nicht eigentlich für diese Miko gedacht?“, fragte er. Banal, dachte ich. Aber typisch für Kusuri. Er lebte schon so lange allein. Er würde es nicht nachvollziehen können. Dennoch sagte ich es ihm: „Sie wusste das Sesshomaru Kagome liebt, deshalb war es klar, das er sie schützen würde. Ebenso auch der Hanyou.“ „Der Hanyou hat keinerlei Anzeichen für diesen Fluch“, gab er zu bedenken. „Das wird am Feuerrattenfell liegen“, sagte ich und lehnte mich zurück. „Es ist zwar wie ein Schild, doch hält es kein Wasser ab. Auch Kagome hatte Wasser abbekommen, welches von Sesshomarus Ärmel stammte. Auch sie hat keine Anzeichen. Dieses Wasser musste komplett für Sesshomaru bestimmt gewesen sein. Für niemanden sonst“, erläuterte er seine These. „Sie wollte ihn für sich allein. Wenn Inagi ihn nicht haben konnte, dann eben niemand“, murmelte ich und spürte eine Veränderung. Kagomes Aura wurde größer. Sie erfüllte einen großen Platz des Raumes. Verwirrt stand ich auf. Kusuri tat es mir gleich und wir gingen voraus. Solch eine große Energie hatte ich noch nie wahrgenommen. Sie kitzelte meine Aura förmlich. Mein Körper kribbelte. „Was hat das zu bedeuten?“, fragte Kusuri und wir sahen schon wie Kakashi am Boden vor dem Zimmer lag. Die heilige Energie hatte ihn in Ohnmacht versetzt. Rin schrie auf und rüttelte ihn immer wieder. Kusuri wurde schneller und kniete sich zu Kakashi. „Ihm fehlt nichts. Er hält nur keine heilige Energie aus“, erklärte er dem Mädchen. Ich wiederum starrte auf die Tür vor mir. Die heilige Energie sendete kleine Blitze. Wahrscheinlich der Grund für Kakashis Zustand. Er hatte sicher sofort versucht die Tür zu öffnen, als die Energie sich mehrte. Doch was hatte das alles zu bedeuten? Kapitel 40: Kami-sama --------------------- Kami-sama Eine unglaublich starke, reine und heilige Energie umflutete mich, kurz bevor Sesshomaru erwachte. Meine ganze Verzweiflung schoss aus mir heraus. Ich hatte solche Angst gehabt. Stunden voll davon. Mit Tränen, verzweifelten Rufen und versuchen ihn wieder zu erwecken. Seine Augen hatten sich durch den Wechsel in diesen Raum geschlossen. Kakashi war mit allen hinaus gegangen. Inuyasha hatte sich zwar gesträubt, hatte aber auch keine Wahl gehabt. Ob man mir ansah, das ich mich fürchtete? Das ich um diesen Mann bangte? Er war doch so stark. Der stärkste Yokai den ich kannte. Stärker als alle anderen. Und doch lag er nun hier, bewegungslos und schlafend. Keine Reaktion rief ich hervor, mit dem was ich tat. Zuerst versuchte ich es mit dem Rufen seines Namens, dann berührte ich seine Wangen, seine Arme, Hände, doch nichts. Ich versuchte meine Energie aufleben zu lassen, aber es war schwer. Die Kinder verfügten ebenso darüber, also wusste ich nicht, wie stark ich daran zerren konnte um ihnen nicht zu schaden. Andererseits musste ich auch Sesshomaru helfen. Er musste aus diesem Schlaf erwachen. Egal was dies für ein Fluch war. Ich würde es schaffen ihn zu retten. Allein mein Herz verlangte danach. Ich würde keinen Tag ohne ihn mehr leben können. Plötzlich spürte ich eine unglaubliche Hitze, welche zuerst mich und dann Sesshomaru umhüllte, am Ende sogar den ganzen Raum erfüllte. Erstaunt blickte ich auf meine Hände und spürte dann eine Veränderung bei Sesshomaru. Ich kroch näher zu ihm, legte meinen Oberkörper an seinen und das Ohr auf seiner Brust ab. Sein Herz schlug kräftig und schneller wie zuvor. Was ging hier nur vor, dachte ich, spürte wie sich die Energie immer weiter steigerte. Ich hatte keinerlei Kontrolle über sie und dann schreckte ich hoch. Ein intensives pochen erfasste meinen Körper und ich sah wie Sesshomaru langsam seine Augen öffnete. Erleichtert schlug mein Herz und ich bemerkte seinen Blick. „Kagome“, hauchte er meinen Namen. Zuerst setze er sich auf und ich sprang ihm um den Hals. Ich küsste ihn und war unendlich froh. Seine Arme umfingen meinen Körper und er presste sich an mich. Unsere Lippen lösten sich langsam und er ließ sich mit mir im Arm in die Kissen fallen. Wieder lag ich halb auf ihm und musterte fragend sein Gesicht. „Hast du schmerzen?“, wollte ich wissen und sofort erstachen mich seine goldenen Iriden. „Mir geht es gut“, antwortete er knapp. Er kam mir kühl vor, auch wenn er mich mit deinem Arm bei sich behielt. Als würde ich im nächsten Moment verschwinden oder ihm entrissen werden. Worüber dachte er also nach. „Hast du etwas geträumt, als du schliefst?“, flüsterte ich vorsichtig und sein Blick wurde wärmer. „Ja“, antwortete er wieder knapp. Musste ich ihm nun alles aus der Nase ziehen? „Was?“, fragte ich weiter und er schloss die Augen. Dafür verzog sich sein Mund zu einem traurigen schmunzeln. „Ist etwas schlimmes?“, bohrte ich weiter und er schnaubte, bevor er seine Hände an meine Wange legte. „Es war etwas unvorstellbares“, antwortete er unergründlich und küsste mich erneut. Einige Sekunden später lösten er sich und entzog sich meiner Nähe, um aufzustehen. Ich sah zu ihm auf, ergriff die Hand die er mir zu streckte und stand auf. Kurz traf mich sein Blick, seine Hand legte sich an meine Wange. Er sagte nichts und doch spürte ich, das er sich verabschiedete. Auf seine Weise, denn er würde nun seine kalte Maske tragen. Lächelnd sah ich zu ihm auf und spürte seine andere Hand an meinem Bauch. Er zögerte kurz. Wollte er etwas sagen? Aber er sagte nichts und löste sich von mir, ging zur Tür an der es eine Sekunde zuvor klopfte. Dahinter sah ich Kusuri, Tego, Rin und einen benommenen Kakashi. Sesshomaru schritt ohne ein Wort an ihnen vorbei und wurde von Tego verfolgt. Kusuri sah zu mir, hob fragend eine Augenbraue. Ob er sich Gedanken machte, wegen der heiligen Energie? Was würde er sagen, wenn er wüsste das ich nichts dafürkonnte? Die Babys mussten wirklich sehr stark sein. Meine Sorge lag jedoch bei Kakashi, der gerade so stehen konnte. Also ging ich zu ihm und sah ihn an. „Was ist mit dir?“, fragte ich vorsichtig und Rin antwortete mir: „er wurde von der Heiligen Energie außer Gefecht gesetzt.“ Verwundert sah ich beide an. War meine Energie soweit hinausgegangen? „Es tut mir leid“, entschuldigte ich mich und Kakashi wank ab. Er sah in die Richtung in die Tego mit Sesshomaru verschwunden war. „Was hast du, Liebster?“, fragte Rin und streichelte über Kakashis Brust. Kusuri, welche die ganze Zeit nur beobachtete, schnaubte hinter uns. „Ist dir das nicht klar, Mädchen?“, fragte er und bekam so alle Blicke. Ich versuchte zu ergründen was er uns sagen wollte und dann schlug es mir wie Schuppen von den Augen. Kakashi ergriff meinen Ärmel, weil er bemerkte wie ich dachte. Mein Blick wandte sich vom Arzt zu ihm und er nickte. Rin erfasste es ebenso und schlug die Hände vor den Mund. „Er wird sie töten“, flüsterte sie zwischen den Fingern hindurch. Kakashi küsste ihre Stirn und zog sie in seine Arme. „Er hat alles recht dazu“, hauchte er an ihre Stirn und Rin nickte. Ich dachte nicht, das sie Mitleid mit Inagi haben würde, aber sie wollte sicher nicht das ihr Ziehvater zum Mörder wurde. Auch wenn er es, streng genommen schon längst war. Wie viel Blut hatte er schon vergossen? „Keh Rin! Als ob du nicht wüsstest, wie er tickt!?“, hörte ich einen mir bekannten, ungehobelten Hanyou. „Inuyasha“, rügte ich und er schnaubte zur Antwort. „Lasst uns hinauf gehen. Je schneller er sie getötet hat, desto schneller kann ich hier weg. Ich will Kami-sama nicht begegnen“, brummte der Arzt immer leiser und ging den Gang entlang. Fragend sahen wir ihm nach, hatten seine Anweisung zwar verstanden, aber den ganzen Satz nur so halb mitbekommen. „Kami-sama?“, fragte Inuyasha und Kakashi sah zu ihm. „Ich denke, damit ist Sesshomarus Mutter gemeint. Wenn das stimmt, wird es bald nicht mehr lustig hier zu gehen. Sie geht nicht gern von dort oben, hier her auf die Erde“, erklärte der Gefolgsmann und Rin nickte wissend. „Das stimmt. Auch wenn sie eine sehr liebevolle Frau ist“, sprach sie und brachte Kakashis Blick zum Staunen. „Bist du dir sicher, das wir von derselben Person sprechen?“, wollte er von ihr wissen und ich wendete mich mit Inuyasha zum Gehen. „Kennst du Sesshomarus Mutter?“, fragte er mich und ich sah in seine goldenen Augen. „Nein. Ich habe sie noch nie gesehen. Du?“, fragte ich zurück und er schüttelte schnell den Kopf. „Ich kannte nicht einmal meinen Vater. Woher also sie?“ Da hatte er auch wider recht, dachte ich als wir am großen Saal ankamen. Wir traten hinein und ich sah bereits, wie Sesshomaru in der Mitte des Raumes stand. Er hielt sein Schwert Bakusaiga in der linken Hand und schien zu warten. Hysterische Schreie waren auf der anderen Seite des Saals zu hören und die Tür öffnete sich. Tego kam herein, mit zwei Wachen, die die wild strampelnde Inagi festhielten. Ein starkes, leicht schimmerndes Band hielt sie davon ab, ihre Arme weiter weg vom Körper halten zu können. Wie eine Art Handschellen sozusagen. Tego nahm auf seinem Thron Platz, sah zu Sesshomaru und wie die Wachen Inagi vor seine Füße warfen. Sie landete auf ihren Knien, konnte sich gerade so aufrecht halten und sah zu Boden. Ob sie sich schämte? Dachte ich kurz und spürte Inuyashas Hand auf der Schulter. Er wollte mir halt geben und ich rechnete es ihm hoch an. Kusuri bewegte sich auf Tego zu und setze sich neben ihm auf die Lehne des Throns. Sie unterhielten sich kurz, flüsternd. Sesshomaru starrte auf Inagi hinab, erfasste sie mit einer Kälte, sie unheimlich und beängstigend war. Aber er tat nichts. Er wartete. „Sesshomaru. Wir müssen auf Kami-sama warten. Inagi ist eine Göttin. Sie darf und kann nur im Angesicht einer anderen Gottheit Sterben. Außerdem bestimmt Kami-sama ihre Nachfolge“, sprach Tego und so bewegte sich Sesshomaru nicht. Was ging nur in seinem Inneren vor sich? Platze er vor Wut? War er ruhig und kontrolliert? Ich wollte zu ihm, doch als ich dies dachte neigte Inuyasha sich näher zu mir. „Wag es nicht, nur einen Schritt auf ihn zu zugehen. Er bat mich, dich festzuhalten“, erklärte er. Verwundert sah ich zu ihm und hielt die Luft an. Sesshomaru hatte ihn darauf angesetzt, mich nicht in seine Nähe zu lassen? Dachte er etwa, das ich ihn aufhalten könnte? Inagi hatte mir zwar nur einen Hinweis gegeben, ich daraufhin selbst in die Gefahr gerannt. Aber sie hatte sicher mit dem Sturm zu tun und hatte mich somit in große Gefahr gebracht. Ebenso meine Kinder. Und das konnte ich ihr nicht verzeihen, ich würde es nicht. Auch wenn sich dieses Gefühl schwer und schlecht anfühlte, so war es was es war. Ich konnte Inagi nicht mehr verzeihen. „Sie kommt“, flüsterte Kakashi neben uns und ich sah in die Richtung, die er erfasst hatte. Der griff um meine Schulter wurde stärker, der Wind brauste auf. Tego senkte den Blick und lächelte, als der Wind seine Gestalt umspielte. Ich erkannte am Horizont eine grelle, kleine Kugel, die in einer unglaublichen Geschwindigkeit auf uns zukam. Sie überquerte die Fensterschwelle und flog direkt vor Tego, hielt an und veränderte ihre Form. Eine imposante Gestalt erschien. Ein langer, mehrlagiger und so zarter Kimono umhüllte den Körper. Große Muster waren darauf gestickt worden, aufwendig und mit edlem Garnen. Langes silbernes und aufwendig gestecktes Haar ergroß sich über den Rücken der zierlichen Frau. Ich erkannte ein Dämonenmahl auf ihrer Wange, direkt unter den Augen, welche so golden glänzten, wie ich es bei Sesshomaru kannte. Auf ihrer Stirn stand der Sichelmond, ebenso wie bei meinem Gemahl. Ich wusste also, dies war seine Mutter. Dies war Kami-sama. „Tsukyomi, wie schön dich zu sehen“, begrüste Tego sie, stand auf, nur um vor ihr auf die Knie zu gehen. Sie gab ihm seine Hand, welche er in eine seiner Hände nahm und den Handrücken küsste. Danach senkte er seine Stirn an diese Stelle und lächelte. Hatte ich Tego zuvor, schon zweimal hintereinander Lächeln sehen? Er war sonst eher der ruhige Genosse, welcher beobachtete und kaum sprach. Ich wendete meinen Blick zu Sesshomaru. Er war immer noch unbeweglich, starrte Inagi zu Tode. Wollte er sie damit erniedrigen? Erniedrigen lag ihm gut, auch wenn es hier eine ganz andere Sache war. Eine andere Grundlage als bei mir. „Ich freue mich auch, Tego“, erschallte eine engelsgleiche, klare und feine Stimme. Ich sah zu Kami-sama, erschrak augenblicklich, als sie ihren Blick auf mich richtete. Kühl und gleichgültig erstach sie mich. Erkannte aber sehr wohl, welche Rolle ich hier spielte, denn sie verzog ihre Lippen kurz zu einem düsteren Lächeln. Tego erhob sich, reichte ihr die Hand zum Geleit und führte sie die Treppe hinab. Alle beobachteten die beiden und ich bemerkte, wie gut sie harmonierten. Als wären sie ein altes Paar, welches diese Gesten schon oft geteilt hatte. Der östliche Lord führte die Kami-sama zu ihrem Sohn. Inagi kauerte sich auf dem Boden zusammen, verneigte sich bittend zu ihren Füßen. Doch Tsukyomi würdigte ihr keines Blickes. Sie sah zu ihrem Sohn hinauf. Sein Blick löste sich von Inagi und erfasste den seiner Mutter. Stille. Eiskalte, alles gefrierende Kälte, strahlten die beiden aus und Tsukyomi begann zuerst zu sprechen: „Nun töte sie schon endlich“, forderte sie und ich spürte wie Inuyasha sein Knurren unterdrückte. Rin zog erschrocken die Luft ein, konnte nicht glauben, das es so etwas kaltes gab, wie diese Frau vor uns. Ihr war es augenscheinlich egal, ob die Göttin des Wassers weiterhin auf Erden weilte. Obwohl sie keine eigenen Probleme mit ihr hatte. Inagi allerdings war nur kurz geschockt und wurde hysterisch. Sie hob den Blick, legte die Handflächen aneinander und flehte. „Bitte Kami-sama! Habt Erbarmen. Ich wusste nicht, was ich tat.“ Die Kami schmunzelte, wendete den Blick aber nicht zu der blauhaarigen Yokai. Sie hielt ein schweigendes Gespräch mit Sesshomaru, welcher den Griff fester um sein Schwert presste. „Bitte Kami-sama!“, jaulte Inagi und weinte bitterliche Tränen. Sie rührten mich, aber ich würde nicht dazwischen gehen. Das hier, lag bei weitem nicht mehr in meinem Ermessen. Ich wendete mich zu Inuyasha, schloss die Augen und wollte nicht mit ansehen, wie er es tat. „Kniee aufrecht, Inagi“, befahl die göttliche Stimme und ich hörte weiterhin das schluchzten. Rin kam auf Zehenspitzen zu mir, legte mir die Hand an den Rücken und sah mich an. „Willst du hinausgehen?“, fragte sie und auch Inuyasha flüsterte mir zu, das er diese Idee für gut befand. „Ihr bleibt hier!“, befahl die Kami dann allerdings, bevor ich etwas sagen konnte. Ich blickte zu ihr. Ihr Gold erfasste mich, ebenso wie das von Sesshomaru und er ließ nicht zu, das ich gehen würde. Wegen mir starb diese Kami, ich sollte anwesend sein, wenn sie ihren letzten Atemzug tat. Angst kroch in mir hinauf, aber ich hatte keine Wahl. Kapitel 41: Gefühle ------------------- Gefühle Die Kami-sama, ließ sich von Tego zurück zum Thron geleiten, auf dem sie Platz nahm. Kusuri hatte sich erhoben und sich, weiter abseits in eine Nische gestellt. Er mochte Tsukyomi wohl nicht. Tego stellte sich neben den Thron und verschränkte die Hände hinter seinem Rücken. Mein Blick ging zögernd zurück zu Sesshomaru, welcher gerade Luft holte. Ruhig und kaum merklich. Ich hatte ihn aber in all dieser Zeit zu kennen gelernt. Er haderte noch immer, auch wenn ich wusste, das es nicht am Töten selbst lag. Ein anderer erkannte, woran es liegen könnte und verzog schmerzhaft das Gesicht, bevor er seiner Gefährtin zugewandt flüsterte. „Kakashi und ich, bitten darum hinauszugehen. Ihm plagen schmerzen.“, bat Rin und neigte dafür tief ihren Körper. „Geht!“, erschallte sofort Sesshomarus tiefe Stimme. Er hatte also gehofft das Rin diesen Raum verlassen würde. Er haderte, weil er vor ihren Augen nicht töten wollte. Rin war naiv, sorgte sich um Kakashi, einen Yokai der nichts zu haben schien und nur so tat, um sie hinaus zu bekommen. Die beiden verließen also den Saal und nun würde es passieren. Sesshomaru hob die Hand, in der sein verschlossenes Schwert hielt, nahm die andere Hand und ergriff den Schwertgriff. Langsam, fast schon genüsslich, zog er die Klinge aus der Scheide. Mir gefror das Blut in den Adern, als ich diese, fast schon majestätische und äußerst elegante, perfekte Bewegung beobachtete. Das leise schleifende Geräusch, ließ meine Haare aufstehen. Wie konnte Sesshomaru bei solch einer Bewegung, mit Aussicht auf diese Tat, so etwas in mir auslösen? Inagi kauerte wimmernd am Boden, sah diesen an und machte sich sehr, sehr klein. „Sieh mich an!“, befahl Sesshomaru ihr und mir gefror die Haut. Gänsehaut überzog mich. Diese Art, die er mir damals antat, sprach mich hier direkt an. War es falsch so zu fühlen? Ich hoffte nicht, denn ich konnte es nicht aufhalten. Diese Dominanz, ließ mein Herz höherschlagen. Inagi tat nichts, blieb unberührt und Sesshomaru knurrte. Er drohte ihr mit seiner Aura und als sie immer noch nichts tat, ergriff er sie am Hals. Er zog sie in die Luft. Hielt in einer Hand ihren Körper, in der anderen sein Schwert und hob dieses, um die Spitze auf ihre Brust zu legen. „Sieh mich an!“, befahl er ruhig, aber eiskalt. Ich konnte meine Augen kaum von dieser Szene abwenden. Das war nicht mein Sesshomaru. Nicht der Mann den ich liebte, dem mein Herz gehörte. Und doch stand er vor uns, bereit diese Yokai, diese Kami zu töten, weil sie mir Gefahr antat und versucht hatte, mich in den tot zu schicken. Er tat dies hier nur wegen mir. Er wollte, das sie mir keine Gefahr mehr werden konnte. Inagi hob ihren Blick, sah Sesshomaru in die Augen. Er erwiderte den Blick. Wollte er dort etwas herauslesen? „Letzte Worte?“, flüsterte Sesshomaru ihr zu und Inagi keuchte auf. Sein Griff war so fest, damit er sie überhaupt halten konnte und somit drückte er ihr die Luft ab. Dennoch nickte sie schwach und Sesshomaru warf sie vor sich auf den Boden. Inagi hustete, setze sich vorsichtig auf und sah zu meinem Gefährten auf. „Sesshomaru, ich bitte dich. Ich habe niemals beabsichtigt, das Kagome etwas passiert. Ich wollte sie nur von dir fortbringen.“, begann sie zu sprechen und ich hielt die Luft an. War sie noch bei Sinnen? Sesshomaru schwieg und musterte sie einfach. „Du bist vom Weg abgekommen. Solch ein stolzer und mächtiger Yokai, sollte sich nicht mit einem Menschen, schon gar nicht mit einer Miko, verbinden.“ „Aber mit dir, sollte ich das tun?“, fragte Sesshomaru dann dazwischen und ich erstarrte. Konnte dies wirklich eine Tat der Eifersucht sein? War diese Frau wirklich so kalt, das sie mich aus dem Weg schaffen wollte, um an Sesshomaru zu kommen? Das sie meine Kinder mit in den Tot jagte? Meine Sorge um Inuyasha ausnutzte, nur weil sie mich für nicht würdig empfand? Ich begann unbewusst zu zittern und Inuyasha legte den Arm fester um mich. Ich wusste nicht wohin mit meiner Wut, meiner Enttäuschung. Ich hatte mich in dieser Frau getäuscht, ihr blind vertraut. Sie war ein eifersüchtiges Monster. „Sesshomaru, ich wollte diese Verbindung zu dir! Unsere Reiche hätten ein starkes Band geknüpft und du hättest über viel mehr herrschen können. Meine Macht hätte uns beflügelt und du wärst ein noch mächtigerer Yokai geworden! Mit diesem Menschenweib, besudelst du nur das reine Blut der Inus! Hanyou werden nie einen Platz in dieser Welt haben“, schimpfte sie und mir platzte langsam der Kragen. Ich wusste das solche Worte Inuyasha trafen, auch wenn er durch unsere lange Reise lernte, das es nicht wichtig war, was man war. Ich holte Luft und wollte dieser Yokai eine Backpfeife verpassen, doch Inuyasha hielt sein Versprechen. Er packte mich an der Taille und hielt mich fest. „Nicht! Sie ist gefährlich und Sesshomaru wird sie nicht mehr lange sprechen lassen“, flüsterte er mir zu und ich versuchte ihn von mir zu drücken. Sein Griff war eisern und ich gab auf. Meine Wut war so groß. „Bevor du stirbst, sage ich dir etwas Inagi“, begann nun Sesshomaru zu sprechen und ich horchte auf. Auch Inuyasha wendete seinen Blick zu dem Geschehen. „Wer oder was, für mich bestimmt ist und wie ich meine Macht mehre, das entscheide ich allein. Kagome ist eine würdige Herrscherin und Mutter für meine Erben. Du wärst nicht mal würdig dazu, in meinem Schatten zu wandeln.“ Mir blieb das Herz stehen. Vor aller Augen sagte er etwas, was mein Herz zuerst in die Höhe schnellen ließ und dann aussetzen ließ. Er sagte das ich würdig war, seine Gefährtin zu sein. Das ich die richtige für ihn war. Das sich aus einer einstigen Erniedrigung, etwas entwickelt hatte. Ich hatte Sesshomaru für mich gewonnen und er mich für sich. Ganz ohne es mit Absicht getan zu haben. „Stirb und schmore in der Hölle, Inagi Göttin des Wassers und Herrscherin des Südens“, sagte Sesshomaru und hob sein Schwert. In nur einem Zug ließ, er es auf sie niedersausen und das dunkelrote Blut, welches ich erwartete Spritze in Form von blauem Wasser um die beiden Körper herum. Dort wo Inagi gekniet hatte, fiel ihr Körper um und zerging in Flüssigkeit, welche sich über den Boden ausbreitete. Sesshomaru ging einige Schritte zurück, schlug sein Schwert Richtung Boden und wollte so, Inagis blaues Blut davon schleudern, bevor er Bakusaiga in seine Schmiede zurückführte. Sein Kimono war beschmutzt, sogar sein Gesicht und sein Haar. Das erkannte ich, als er seinen Blick zu mir hob. Ich fixierte seine Augen, welche ruhig und abwartend waren. „Dann wäre das ja endlich erledigt“, bemerkte die Kami und riss unseren Blickkontakt ab. Sesshomaru sah zu seiner Mutter, welche schmunzelte und dann zu mir sah. „Würdig“, flüsterte sie so, das wir es hören konnten und ich schluckte. Eine Gänsehaut überzog meinen Körper. „Ich werde mich reinigen gehen“, sprach Sesshomaru und kam zu mir. Er nahm meine Hand und sah zu seinem Halbbruder. „Genug“, brummte er und Inuyasha rollte mit den Augen. Ohne ein weiteres Wort zog Sesshomaru mich mit sich. Ich fühlte seine warme Hand und doch bemerkte ich etwas Klammes daran. Sie war wohl etwas verschmiert. Es war mir unangenehm und doch wollte ich mit ihm allein sein, um über das zu reden was gerade passiert war. Es war eine solch ungewöhnliche Situation, das es komisch klang, sich Zweisamkeit zu wünschen. Aber Sesshomaru würde niemals vor aller Augen mit mir reden. Niemals ganz offen zu mir sein, wenn andere dabeistanden und seine eventuelle Schwäche heraushören könnten. „Wird deine Mutter nicht böse sein, wenn ich mit dir gehe?“, fragte ich und folgte seinen Schritten. Er ging zu unserem Gemach, schob mich hinein und schloss die Tür. „Ich bin voller Blut, dieser Verräterin. Es ist mir egal, was sie sagen würde“, antwortete er mir und begann damit sich auszuziehen. Ich wurde leicht verlegen als ich seine Muskeln erspähte. Aber ich erkannte überall die blaue Flüssigkeit. Sesshomaru musste sich unglaublich ekeln. Also tat ich, was sich anbot, ging in unser Bad und entzündete das kleine Feuer, welche die gemauerte Wanne erwärmen würde. Sesshomaru trat hinter mich, trug noch seine Hose und half mir auf die Beine. Sein Blick war ruhig und fixierend auf meinen Augen. „Was ist?“, wollte ich wissen und wurde an seinen Körper gezogen. Sanft und vorsichtig, nicht bestimmend. „Habe ich dich mit meinen Worten beschämt?“, fragte er und ich dachte darüber nach. Natürlich wusste ich genau welche Worte er meinte. Sie hatten mich keinesfalls beschämt, aber etwas in mir ausgelöst, was ich nicht ganz einordnen konnte. „Ich habe dein Herz aussetzen gehört“, sprach er weiter und ich schmunzelte. „Amüsiere ich dich?“, fragte er. Er wirkte irgendwie ungeduldig. Was wollte er genau hören? „Du hast mich nicht beschämt“, gab ich ihm einfach Antwort und wand mich aus seinen Armen. „Das Wasser ist sicher warm“, bemerkte ich und fühlte die Temperatur des Wassers, welches angenehm warm geworden war. Das Feuer war wirklich schnell. „Warum brachte es dennoch dein Herz in Aufruhr?“, harkte er weiter nach, umarmte mich vom Rücken aus und legte seine Hände auf meinen Bauch. Dies war komisch. Mit diesen Händen hatte er sie getötet. Einfach so. Deswegen wand ich mich wieder aus seinem Griff. „Was ist los, Kagome?“ fragte er und ich legte meine Hand an seine nackte Brust. „Bitte wasch dich“, bat ich und seine Augen erforschten die meinen. „Komm mit hinein“, bat er mit strengen, ernsten Tonfall. Ich zog die Augenbrauen hoch und schüttelte den Kopf. „Nein. Aber ich kann dir gerne beim Waschen helfen“, bot ich an und schaffte es so, ihn abzuhalten. Es war gefährlich mit ihm zu spielen, denn binnen Sekunden hätte er mich ins Wasser befördert, war ich für ihn doch leichter wie eine Feder. „Hn“, brummte er und öffnete seinen Gürtel. Seine Hose rutschte zu Boden und er stieg hinaus, um dann in die Wanne zu steigen und einzutauchen. Ich band mir derweil die Ärmel zurück und steckte die Haare zu einem lockeren Zopf. Mit der Seife in der Hand ging ich zu ihm an den Rand und kniete mich zu ihm. Er lehnte sich an und als ich meine Hände an seinen Kopf legte, legte er ihn hinein. Sanft streichelte ich seine Stirn, den Pony zurück und betrachtete seine makellose Haut. Seine Augen waren geschlossen, der Mund nur wenig geöffnet. Er wirkte entspannt, auch wenn ihm etwas im Kopf herum ging. „Ist es dir schwergefallen?“, kam die Frage schneller über meine Lippen, als es mir lieb gewesen war. Ich hatte gar nicht darüber nachgedacht. Seine Augen öffneten sich und sahen zu mir. „Töten ist keine Sache, die man gerne tun sollte“, hauchte er und bewegte seine Hände im Wasser. Tat er es also immer noch gerne? Fragte ich mich. Er hatte es nicht verneint. „Aber“, sprach er weiter. „Ich habe schon so viele Wesen getötet, das es für mich nicht schlimm ist. Ich mache es seit einigen Jahren nicht mehr aus Willkür und empfinde keine Genugtuung dabei. Außer heute“, gestand er und ich hielt kurz inne damit, in seinem Pony herumzufummeln. „Weil es Inagi war?“, murmelte ich und er schloss die Augen. „Sie hat mir fast das genommen, was mir am wichtigsten ist. Sie hatte es mehr wie verdient und somit, hat es mich in gewisser Weise befriedigt“, versuchte er zu erklären. Ich senkte den Blick. Dachte darüber nach. Es hatte ihm Genugtuung beschert. „Kagome“, holte er mich aus meinen Gedanken und so sah ich in seine Augen. Er legte seine Hand an meine Wange, zog mich sanft zu sich und küsste meine Lippen. Nur kurz bevor er weitersprach: „Ich könnte es nicht ertragen, wenn dich jemand in Gefahr bringen würde. Jeder der dies versucht, wird den Tot durch meine Hand erfahren“, gab er mir ein Versprechen und ich schützte die Lippen. „Wieso sagst du das?“, fragte ich flüsternd und lehnte meine Wange an seiner an. „Solange ich lebe, wird dir und unseren Kindern, kein Leid erfahren“, versprach er ernster und ich lächelte. Mein Herz schlug so freudig und schnell. Aber das hatte ich nicht gemeint. „Wieso?“ „Wieso, ich dich beschütze?“, harkte er nach. Ich schien ihn zu verwirren. „Ja.“ Er hielt kurz inne in seinen Bewegungen, schien zu überlegen was er genau sagen wollte und konnte. Konnte er seine Gefühle richtig einschätzen? Und welche würden sie beherbergten? Es klang für mich ebenso so, wie Inuyasha es stets gesagt hatte. Aus Liebe. Aber ich konnte es nicht wirklich glauben. Sesshomaru war ein Dayokai. Herzlos und kühl, stur und erhaben. Er setze sich auf und ich beobachtete wie er sich herumdrehte. Er legte seine Hände an meine Wangen, sah mir tief in die Augen. Ich musterte sein Gold, wollte herauslesen, was er mir nun sagen würde. Was würde der Grund dafür sein? Er sog die Luft ein. Langsam und bedacht, bevor er seine Lippen öffnete. „Weil ich dich Liebe.“ Kapitel 42: Die Nachfolge für den Süden (Sesshomaru) ---------------------------------------------------- Die Nachfolge des Südens (Sesshomaru) Mir schlug das Herz bis zum Hals. Ich hatte es gesagt. Ihr meine wahren und innigen Gefühle offenbart. Ich hatte den Drang nachgegeben mit ihr zu reden. Normalerweise gingen die Verhandlungen für einen Nachgänger für Inagi sofort los, aber sie hatte mein Ansitz so beschmutzt, das ich hinaus wollte. Aber nicht ohne Kagome. Ich hatte sie vor allen in einen hohen Stand erhoben. Sie vor allen als meine Herrscherin betitelt. Und genauso war es. Sie war die Herrscherin meines Seins geworden. Für sie hatte ich Inagi nur zu gerne in die Hölle geschickt. Bakusaiga glitt durch ihren Körper, als wäre er nicht vorhanden. Inagi löste sich in das auf, was sie zu beherrschen glaubte. Wasser. Blaues, ekelig riechendes Wasser. Dieses Wasser klebte an mir und hätte Kagome mich nicht in dieses Gespräch, in diese Offenbarung getrieben, dann wäre ich schon angekleidet und zurechtgemacht im Saal. Nun saß ich hier im Wasser, fixierte noch immer jede kleine Vertiefung ihrer Iris und hoffte sie würde nicht ersticken. Ich lauschte ihrem Atem, welcher vor einigen Sekunden ausgesetzt hatte. Ihrem Herzen, wie es so wild schlug, wie selten. Ob es ebenso für mich schlug, wie meines für sie? Sie hatte mich verzaubert, mich zu einem gefügigen Mann werden lassen. Wie hatte sie dieses Gefühl nur in mir hervorrufen können? Lag es nur an ihr oder vielleicht auch an meinen Erben, welche in ihrem Bauch heranwuchsen und prächtig zu gedeihen schienen. Ganz leise, flackernd, konnte ich ihre Herzen schlagen hören. Endlich, nach all diesen Wochen in denen ich von ihnen wusste. Doch Kagomes einsetzender Atem riss mich von ihren Herzen los. Ich bewegte meinen Daumen über ihren Wangenknochen, achtete genau auf meine Kralle, die sie verletzten könnte. „Du liebst mich.“, entfloh es ihren herrlichen, rosigen Lippen und brachte mich kurz zum Schmunzeln, bevor ich langsam nickte. Bevor sie auch nur noch ein Wort sagen konnte, zog ich sie zu mir. Legte dafür eine Hand an ihren Hinterkopf und ich presste meine Lippen auf ihre. Ihre Lippen waren so weich und erwiderten alle meine Bewegungen. Sie öffnete willig ihren Mund als ich meine Zunge an diesen drängte. Unsere Zungen fanden aneinander, umschmeichelten sich und wurden immer hitziger. In mir baute sich eine ungeahnte Lust auf. Mein Geständnis beflügelte mein Inneres. Ich wollte sie. Mehr noch als jemals davor. Diese Frau war mein ganzes Leben und das sollte sie spüren. In jeder Faser ihres Körpers, der so perfekt war, das mich ein Blick auf ihre Haut schon ausflippen ließ. „Sesshomaru“, keuchte sie an meine Unterlippe und löste sich langsam von ihnen. Ihre Augen glänzen vor Erregung, machten mich immer gereizter. „Ich liebe dich“, flüsterte sie und brachte mein Herz zum Aussetzen. Ebenso, wie ich es bei ihr getan hatte. Wie konnte sie meine Gefühle erwidern? Wie war es möglich, das sie es tat, nach allem was ich ihr anfangs angetan hatte. Nach allem, was uns passiert war. Hatte ich ihr bewiesen, das ich fähig war sie zu beschützen? Wohl eher mäßig, aber ich war fähig, sie am Leben zu halten. Ich war fähig, ihr ein ehrenvoller Mann zu sein. Ich war fähig, sie wie ein Gemahl zu lieben. Sie als die Frau zu ehren und zu lieben, die sie war. Sie war perfekt für mich gemacht. Und nun erwiderte sie all meine Gefühle. Wusste sie eigentlich, wie glücklich sie mich damit machen konnte? Es fiel mir schwer es ihr zu zeigen, also küsste ich sie wieder, presste sie an mich zog ihren Körper, trotz kurzer Gegenwehr, zu mir ins Wasser. Ich umarmte sie, wollte jeden Zentimeter ihres Körpers spüren. Kein Wasser sollte mehr zwischen uns sein. Kein Tropfen. Ihre Hände legten sich um meinen Hals und ihr Körper drängte sich meinem entgegen. Ich führte meine Hände über ihren Rücken. Meine Krallen rissen den Kimono entzwei. Der Stoff öffnete sich und trieb langsam zur Oberfläche. Deshalb befreite ich sie davon, spürte ihre Haut an meiner und wie sie ihre Beine um meine Hüfte schlang. Sie klammerte sich förmlich an mich, während wir uns immer noch küssten. Meine Lenden verzehrten sich nach ihrem Fleisch, je länger ich sie so nah daran spürte. Nur eine kleine Bewegung und ich wäre in ihr versunken. Stattdessen wanderte ich mit meinen Händen ihre Hüften, ihre schmale Taille entlang und endete an ihrer Brustwarze. Sie keuchte augenblicklich auf und löste so den Kuss. Ich versank in ihren Augen, so wie sie in meinen. Bis ich sie so sehr gereizt hatte, das sie sie genüsslich schloss und den Kopf zur Seite neigte. Mein Zeichen prangte stark, rot und klar an ihrer Halsbeuge. Nun wusste ich warum es nie ganz dort gewesen war. Man musste denjenigen Lieben, um das ganze Zeichen tragen zu können. Und Kagome liebte mich. „Bitte“, stöhnte sie wimmernd und schlang ihre Arme um meinen Hals. Ich legte meinen Kopf an ihrer Schulter ab, streichelte ihren Rücken und spürte ihre Hüfte. Sie rieb sich erregt an meinem Schoß, also ließ ich sie tun, was sie selbst so herbeisehnte. Dabei stöhnte sie, senkte ihr Becken tiefer auf mich ab, ließ mich hinein und engte meine Männlichkeit so heftig ein, das ich die Zähne aufeinander biss. Sie begann, wie von selbst, sich auf mir zu bewegen. Ich musste gestehen, das ich die Macht sie zu dominieren, nur ungern abgab. Aber es gefiel mir, was sie tat und wie sie es tat. Sie hatte einen langsameren Rhythmus, neigte ihr Becken in verschiedenen Winkeln und presste sich um mich herum. Kagome gab unsere enge Umschlungenheit auf, lehnte sich zurück und ich erblickte das Blau ihrer Augen. Sie war vollkommen in ihre Lust gefangen, hatte die Lippen leicht geöffnet und stöhnte ohne Scham vor meinen Blicke. Sie gab sich mir hin. Vollkommen und mit ihrem ganzen Körper. Ich legte meine Hände an ihrer Hüfte ab, gab ihr halt indem sie ihre Hände an meine Arme pressen konnte und ließ sie weiter ihre Macht ausführen. Sie schaffte es allerdings nicht mehr lange und zuckend bemerkte ich ihren Höhepunkt. Somit kam ich ihren Stößen entgegen, presste ihre Mitte noch enger an mich, füllte sie tiefer aus. Sie schrie auf. Ihre Wangen waren tiefrot und nun schloss sie wieder ihre Augen fest, um den Empfindungen gerecht zu werden. Ihr Körper zerbarst in tausend Teile, als sie heftig und laut schreiend kam. Früher hatte ich gewollt das sie ruhig war, aber jetzt genoss ich jeden ihrer so erregten Laute. Sie sackte auf meine Brust nieder und ich stieß sie weiter. Solange bis auch ich kam und sie fest an meine Hüfte drückte. Sie wimmerte an meinem Hals und biss mich leicht hinein. Schmunzelnd lehnte ich mich an den Beckenrand der Wanne und ließ ihr Zeit, alle Empfindungen zu verarbeiten. Das Wasser war so Warm und durch unsere Bewegungen noch heißer, sodass ich mich sorgte, das sie in Ohnmacht fallen könnte. Vorsichtig lugte ich zu ihrem Gesicht, welches ruhig atmend auf meiner Schulter lag. Ihre Augen waren selig geschlossen, ihr Haar lag über ihrer Außenstehenden Schulter. Ich beobachtete ihre rosigen Lippen, sie sahen so geschwollen und voll aus. Ich strich mit den Krallen über ihren Rücken, spürte ihre Gänsehaut und wie sie sich wand. Dabei öffnete sie ihre Augen und bemerkte meinen Blick. Sie lächelte und küsste mich dann vorsichtig. Ich hätte nie für möglich gehalten, das es solch einen Moment zwischen uns geben würde. Nicht, nach allem was wir zusammen erlebt hatten. Als wir im Saal ankamen, trafen uns alle Blicke. Inuyasha war noch immer dort, sprach mit Rin und hatte anscheinend auch Kontakt zu Kakashi erhalten. Der Arzt schwieg in einer Ecke und lauerte auf Kagome und mich. Man spürte sein Unbehagen dieser Situation. Er wollte hier weg. Tego hatte sich mit meiner werten Mutter unterhalten und blickte gemeinsam mit ihr, zu mir. Ich wusste das sie beide, eine gewisse Leidenschaft miteinander teilten. Beide waren allein, mächtig und starke Yokai. Fast auf demselben stand und somit genoss es meine Mutter hin und wieder, Zeit mit ihm zu verbringen. Was sie da genau taten, interessierte mich nicht. Aber ich war auch nicht dumm. „Da seid ihr ja wieder“, begrüßte uns Tego anstelle von Mutter, denn sie würde sich ihre Worte für den nun anstehenden Teil sparen. „Entschuldigt die längere Abwesenheit“, sagte Kagome und verneigte sich. Sie war so naiv, wenn sie dachte, das niemand an uns riechen würde, was wir genau getan hatten. Mutter erhob sich und hob ihre Hände. „Wir müssen einen neuen südlichen Herrscher ernennen“, begann sie. „Und ich habe mich bereits mit Tego ausgetauscht, wem ich diese Aufgabe übertragen werde.“ Überrascht darüber sah ich mich noch einmal unauffällig um. Hier war sonst niemand mehr. Das konnte doch nicht ihr Ernst sein. Sie würde einen der anderen dazu berufen? Aber wen? Kagome und Rin konnten keine Herrscher werden, weil sie Menschlich waren. Ihre Lebenszeit war zwar an unsere angeglichen, doch das änderte nichts an ihrer Schwäche. Ebenso auch Inuyasha. Selbst mit dem Blut meines verehrten Vaters, war er nur ein Hanyou. Lebte zwar lange genug, aber war zu schwach, zu gebrechlich. Gerade in den Nächten des Neumondes. Tego und ich waren bereits Herrscher. Unser Gebot verbot es allerdings, zwei Teile des Landes zu beherrschen, wenn es durch die Auswahl und nicht durch eine Ehelichung zustande kam. Dann waren dort nur noch der Arzt und Kakashi. Kakashi war ein Angeklagter Hochverräter. Dennoch ein starker und ernstzunehmender Taktiker. Es hatte schließlich einen Grund, das er mein Heer befehligte. Aber war er Standes hoch genug, um diese Aufgabe zu meistern? Ich wusste, das er aus dem Süden stammte, den Teil des Landes also besser kannte, wie ich selbst. Aber würde meine Mutter ihn wirklich in einen solchen Stand erheben? Und da kam mir ein anderer Blickwinkel im Bezug des Arztes. Er war mit Tego verwand. So mächtig, das er mich bei unserer ersten Begegnung auf den Boden beförderte, nur indem er schnipste. Er konnte in die Wesen hineinsehen, sie behandeln und hatte viel wissen. Außerdem war er so alt, das er Vater kannte. Mutter würde sicher ihn, in das Amt erheben. Er war würdig genug dazu, ein Herrscher zu sein. Auch wenn ich mich davor ekelte, diesen Mann noch öfter zu begegnen, denn er hatte offensichtliches Interesse gezeigt. Mir reichte es mit den Herrschern die Gefallen an mir hatten. Hatte ich doch nur wenige Stunden zuvor erst eine töten müssen, die dieses Laster zugelassen hatte. Mutter lächelte mir zu, ließ den Blick schweifen und vereiste ihre Miene. Sie sah jedem in die Augen. Alle Herzen schlugen bis zum Hals. Die Stimmung im Raum war gedrückt und schien unheimlicher, je weiter die Sekunden voranschritten. Der Wind im Raum brauste kurz auf, bevor sie ihre rot bemalten Lippen öffnete und begann zu sprechen. „Der Süden ist ein großes Gebiet, mit viel Wasser und einer wahrlich großen Aufgabe. Derjenige der das Amt des Herrschers auskleiden wird, muss lernen damit umgehen zu können, um das bestmögliche für die anderen Parteien tun zu können. Dieses Land arbeitet Hand in Hand und so soll es bleiben. Natürlich helfen die Herrscher sich auch gegenseitig, so wie es seit je her war. Mein werter Gemahl, hatte damals in jedem Gebiet einen Verbündeten, von dem er mir immer oft erzählte. Im Norden war es der Werte Okare, der Herr der Wölfe, dessen Enkel Kouga nun herrscht. Im Osten war es Tego, von dessen Kraft und Kunst er immer schwärmte und im Süden war es eine Familie, dessen Geschlecht, starke und kluge Inuyokai hervorbrachte. Und eben diese Familie soll nun für ihre Treue und Loyalität gewürdigt werden.“ Die Erkenntnis kam in einem gewaltigen Schock über mich herein. Mein Herz blieb stehen und ich hielt die Luft kurz an. Kagome nahm meine Hand und ich presste meine Finger augenblicklich um ihre. „Auch wenn der Erbe sich des Hochverrates schuldig gemacht hat, steht er doch hier. Mit erhobenem Haupte und bereit dem Lord des Westens, meinem Sohn, in den tot zu folgen. Ihn zu beschützen und ihm zu dienen“, sprach Mutter weiter. Ich schloss die Augen, denn es würde so kommen, wie ich es kaum erwartete hatte. „Kakashi, Sohn des Roiyaru. Du wirst die Nachfolge des Südens antreten und dich dieser Aufgabe annehmen!“ Kapitel 43: Abschied -------------------- Abschied Er hatte es wirklich getan. Meine Ohren hatten sich nicht getäuscht. Die Worte schalten in meinem Hirn umher und verfestigten sich immer mehr. Er liebte mich. Mich! Einen Menschen. Eine Miko. Seine einstige Hure. Seine erzwungene Gefährtin. Die Mutter seiner ungeborenen Zwillinge. Mich. Kagome. Ich warf mich ihm in die Arme und er zog mich zu sich ins Wasser. Mir war alles egal. Alle Umstände die wir erlebt hatten, die uns haben wachsen und stärker werden lassen. Alles was er mir angetan hatte und weswegen wir nun hier waren. Mir war nur wichtig, das es er war, der mir diese Worte sagte. Er hatte mein Herz gestohlen, es erobert und nun schlug es vollkommen und gänzlich für ihn, solange bis ich irgendwann sterben würde. Wir liebten uns und er gab mir die Kontrolle. All seine kühle Art, sein vollkommenes sein, welches er allen präsentierte, perfekt, kühl und mörderisch, war dahin. Er war Sesshomaru und ich war Kagome. Wir wurden eins und würden es bleiben. Wir wollten uns lieben und würden gemeinsam unsere Kinder aufziehen. Ich hatte keine Angst mehr um die Zukunft. Er würde mich vor allem schützen und ich würde es im Gegenzug genauso tun. Zurück im Saal blickte ich sofort zu Inuyasha, Rin und Kakashi. Außer Inuyasha lächelten alle, denn ich wusste das sie meinen Geruch erkennen würden. Beschämt senkte ich den Blick und sah zu Sesshomaru der einen Schritt vor mir zum Stehen gekommen war. Ich entschuldigte unser Fortbleiben, welches durch das Liebesspiel unnötig lange gedauert hatte. Die Yokai schien es nicht zu kümmern und so erhob sich die Kami-sama von Tegos Thron. Sie tat einige Schritte und hob dann erhaben ihre Hände. Sofort verdoppelte sich mein Puls. Ich spürte ihre Autorität so hart, wie es damals nur Sesshomaru bewirken konnte. Sie begann zu sprechen und würde einen neuen Herrscher auswählen. Fragend sah ich mich um und vermutete das sie denjenigen versteckt hielt und er einen großen Auftritt bekam. Aber je mehr sie sprach, desto mehr musste ich an die Möglichkeiten denken. Ich hatte auf der Flucht, viel mit Kakashi geredet, viel über seine Vergangenheit erfahren und wusste, das er aus dem Süden stammte. Die Kami sprach immer mehr über die Verbindung desjenigen und gab uns nur noch mehr Hinweise. Aufgeregt nahm ich Sesshomarus Hand und ahnte, das unser Freund und sein Gefolgsmann gemeint war. Ihm schien es ebenso zu dämmern und er drückte meine Hand etwas. Die Kami ernannte Kakashi zum neuen Herrscher über den Süden und mir blieb die Luft weg. Mit großen Augen sah ich zu Kakashi der geschockt aussah. Sein strahlendes Grün konnte nicht erfassen, welche Aufgabe ihm nun auferlegt worden war. Und die Kami würde sicher keinen Einwand erlauben. Nicht einmal Sesshomaru dürfte etwas gegen ihr Wort richten. Sie war die Kami und sie hatte das letzte Wort. Rin war die erste die sich freudestrahlend an ihren Gemahl richtete und seinen Arm umschlang. „Kakashi! Du bist der neue Herrscher!“, quietschte sie und es kam Bewegung in den Raum. „Na endlich, ist dieses Trauerspiel herum!“, stöhnte Kusuri und wendete sich an Tego. „Ich werde gehen“, bemerkte er und setze den Pfiff ab, zudem es beim letzten Mal nicht gekommen war, weil Sesshomaru zusammengebrochen war. Ein lautes Keilergeschrei war zu hören und Kusuri hob grinsend seinen Stab. „Bitte, ruft mich nie mehr!“, rief er und sprang aus dem geöffneten Fenster. Tego rollte die Augen und sah lächelnd zu Tsukyomi. Er nahm ihre Hand, die sie ihm anbot und wieder setze er einen liebevollen Kuss darauf ab. Dabei fixierte er ihre Augen und schmunzelte. Da ging definitiv mehr zwischen den beiden. Ob sie insgeheim ein Paar waren? Inuyasha erfasste meinen Blick, als ich ihn anlächelte. Ich freute mich sehr für Kakashi. Er hatte sich immerzu richtig verhalten, war seinem Herrn und auch seinem Herzen treu geblieben. Er machte Rin glücklich, der ich so viel Leid gebracht hatte, indem Sesshomaru mich begehrte. Kakashi war nicht nur stark und schnell, er war auch schlau und taktisch klug. Er würde den Süden sehr gut führen. Die Bewegung neben mir ließ mich zu Sesshomaru sehen. Er blickte kühl zu Kakashi und dann zu Rin. Sie freuten sich beide, auch wenn der kurzhaarige Yokai verwirrt schien. Er hatte wohl ebenso wie wir, nicht damit gerechnet zu solch einem hohen Stand ernannt zu werden. Aber auch er wusste, das es nun kein Zurück gab. Er würde diese Aufgabe annehmen müssen und sicher würde er sie meistern. Nach all dem Schock und Rins Freude, kniete er sich nieder und verneigte sich. Rin schmiss sich ebenso zu Boden und legte ihre Stirn fast am Boden ab. „Habt dank, Kami-sama! Es macht mich stolz, das meine Eltern euch in so guter Erinnerung geblieben sind und ich sie damit stolz machen kann, dem Süden als Herrscher zu dienen“, bedankte er sich förmlich. Ich wunderte mich, wie gekonnt er sich doch ausdrücken konnte. Er war doch sonst ein kleiner Spaßvogel. Am Abend würden wir hoffentlich Miteinander feiern. Und so war es. Tego und die Kami-sama hatten sich zunächst dazu gesellt. Es hatte ein prächtiges Mahl gegeben. Ich hatte meinem Hungergefühl nachgegeben und war so satt, das es mir fast schlecht ging. Auch wenn Sesshomaru nichts dazu sagte, so spürte ich sein kurzes Schmunzeln, wenn er seine Mundwinkel beim Trinken versteckt wusste. Der Sake floss in rauen Mengen und Inuyasha verabschiedete sich am späten Abend. „Bist du sicher, das du es bis Musashi schaffst?“, fragte ich am großen Tor und fröstelte. „Natürlich! Ich habe kaum etwas getrunken“, versicherte er mir und bemerkte die Frische und kühle Luft der Nacht. Kurzerhand schlüpfte er aus seinem Haori, warf das Feuerrattenfell über meinen Kopf und zog es vor meinem Bauch zu. „Was tust du da? Ich bin doch gleich wieder drinnen“, beklagte ich mich über seine liebevolle Geste. Er schüttelte lachend den Kopf und legte dann eine Hand auf meine Schulter. „Bei Inus ist es brauch, den Neuankömmlingen ein Feuerrattenfell zu schenken. Sieh es als kleines Geschenk für meine Nichten oder Neffen an“, erklärte er seine Tat und gab mir dann einen kleinen Kuss auf die Wange. Es zischte und doch wischte er sich tapfer mit dem Handrücken über die Lippen. „Lebe wohl, Kagome!“ „Komm mich bitte, bald besuchen“, bat ich und er nickte mit einem breiten Lächeln. „Das werde ich, Kagome.“ Mit einem gekonnten Sprung verließ er mich und ich sah in den dunklen Wald vor mir. Inuyasha, mein geliebter Hanyou. Ich hoffe so sehr, das du glücklich werden wirst. Zudem nahm ich mir fest vor, ihn in Musashi zu besuchen, ebenso auch meine Freunde dort. Um ihnen die freudige Nachricht meiner Neugeborenen liebe zu verkünden. Langsam drehte ich mich herum und erschrak, weil ich von goldenen Augen erfasst wurde. „Oh Kami!“, schrie ich auf und fasste an meine Brust. Mein Herz schlug so stark, das ich es spüren konnte. Mein Innerstes flatterte vor Schreck. „Ich wollte nur sehen, ob er dich, mir doch noch stielt“, brummte die tiefe Stimme vor mir. Beruhigter sah ich zu dem hochgewachsenen Yokai auf und schmunzelte. „Dazu, hätte er gar nicht die Kraft“, bemerke ich und ging auf Sesshomaru zu. Er umfing mich mit seinem Arm und zog mich an seine Brust. Seine Nase rümpfte sich und er sah auf den roten Stoff, der mich umhüllte. „Hat Inuyasha dir das geschenkt?“, fragte er missbilligend und schluckte hart. Der Geruch schien ihm zuwider. Das er sich immer noch so anstellen musste. „Er schenkte es unseren Kindern.“, erklärte ich und streichelte meinen Bauch. Bald würde er sich wölben und ich könnte sie spüren. „Das er von dieser Tradition weiß, wundert mich“, murmelte er überrascht und ich grinste. „Du weißt so vieles nicht, von ihm.“ „Das mag sein“, brummte er und wir traten über die Außenstehende Terrasse zu einem kleinen Saal. Hier hatten wir Kakashis Ernennung gefeiert. Mir fiel sofort auf, das nicht nur Inuyasha aufgebrochen war. Tego und Kami-sama waren verschwunden und nur noch Kakashi und Rin saßen dort. Rin schreckte auf und nahm etwas Abstand zu ihrem Gefährten. Schließlich war ihr Ziehvater nun anwesend. Ich setze mich sofort zu den beiden und nahm mir einen der Gebäckstücke, die dort auf dem Tisch lagen. Sesshomaru kniete neben mir und bekam von Rin, Sake eingeschenkt. „Ich kann es noch immer nicht glauben, dass das passiert ist“, nuschelte Kakashi und erwiderte meinen Blick. „Das kann ich mir denken. Gerade nach den letzten Tagen“, redete ich und sah den überrumpelten Gefolgsmann an. Sesshomaru schwieg und wurde deswegen von Rin angesprochen. „Sesshomaru-sama, bist du froh über diese Wendung?“, wollte sie seine Meinung wissen. Seine goldenen Augen erfassten die junge Frau und ich spürte seine Hand, welche neben dem Tisch, unbemerkt auf meiner zur Ruhe kam. So warm und beschützend, spürte ich seine Haut auf meiner und genoss diese kleinen Gesten, welche er mir, vor aller Augen zukommen ließ. „Ich muss zugeben, das ich dachte, sie würde den Arzt in dieses Amt erheben“, gestand Sesshomaru und ich kicherte. „So ging es wohl uns allen“, lachte Kakashi und auch Rin lachte kurz. Ihre Augen strahlten so sehr, wenn sie Kakashi erblickte. Sie liebte ihn sichtlich und ohne Zweifel, mit jeder Faser ihres Herzens. „Es schien wohl einfach zu unmöglich“, seufzte ich und Rin nickte. „Allein wegen dem Hochverrat. Das du nun solch ein hohes Amt zugesprochen bekamst, grenzt an ein großes Wunder“, stimmte Rin mir zu und bekam einen missbilligenden Blick ihres Gemahls. „Was soll das denen heißen? Findest du, ich bin ungeeignet?“, stichelte er zurück und drängte sie somit verbal in die Ecke. Rin erschrak und hob beschwichtigend, aber auch beschämt ihre Hände. „Nein, so habe ich das doch nicht gemeint, Liebster!“, jammerte sie und als Kakashi lachte, weil er ihr Verhalten so lieblich fand, ließ sie erleichtert die Hände sinken. Kakashi zog sie in seinen Arm und küsste sie. Es war ihm egal, was Sesshomaru dazu sagen würde. Er liebte Rin und hatte keine Scham, es zu zeigen. „Ich muss sagen, das Mutter richtig gehandelt hat“, zog Sesshomaru unsere Aufmerksamkeit wieder auf sich. „Deine Familie war schon immer treu und deine Fähigkeiten lassen niemand anderen zu. Der Arzt hat seinen eigenen Sinn. Sicher hätte er sich gegen die Entscheidung gestellt. Mutter ist in ihren Vorhersagen, meistens sehr zutreffend. Außerdem bin ich mir sicher, das du die Aufgaben erlernen und meistern wirst.“ So viel Lob hatte ich nicht erwartet und blinzelte meinem Gefährten zu. Das er so offen und ehrenvoll sprach, kam ja schließlich selten vor. Doch er hatte mit allem recht und ich musste gestehen, das mir diese Seite an ihm, am meisten gefiel. „Danke, Sesshomaru“, stottere Kakashi verwundert. „Ich bin noch fertig“, brummte Sesshomaru und sah seinen neuen Herrscherkollegen an. „Ich werde genau hinsehen, was du tust und wie du dich entwickelst. Solltest du nur einen kleinen Fehler machen, werde ich Mutter ans Herz legen, ihre Wahl zu überdenken“, drohte er weiter und ich rollte die Augen. Rin blinzelte und konnte sich ein Kichern nicht verkneifen. Kakashi jedoch nahm das sehr ernst. „Ich werde mein Bestes geben.“, versprach er. Sesshomaru seufzte. „Genau das befürchte ich“, stöhnte er leicht genervt und nun waren wir alle verwundert. Warum wechselte seine Emotion so sprunghaft? „Ich werde wohl nie mehr, eine Stimme aus dem Süden bekommen“, schweifte Sesshomaru weiter und Kakashi fing an breit zu grinsen. „Du kennst mich ja. Ich habe meine eigene Meinung und meistens stimmt diese, nicht mit deiner überein“, stichelte Kakashi. „Und genau das meine ich“, antwortete Sesshomaru. Lachend hielt ich mir, mit Rin den Bauch. Der Abend war ausgelassen, auch wenn Sesshomaru anfing mehr zu schwiegen. Ich unterhielt mich mit Kakashi und Rin, welche beide etwas tranken. Als Rin beinahe umfiel vor Trunkenheit, verabschiedete sich das Paar. Ich gähnte müde und streckte meine angestrengten Knochen. „Du bist müde“, bemerkte Sesshomaru wissend und ich rieb mir gerade das rechte Auge. „Es war ein langer Tag.“ „Welcher zum Glück, gut zu Ende gegangen ist“, erwiderte er. Ich nickte und lehnte mich an seine Schulter. „Es ist nun alles gut, oder?“, fragte ich flüsternd und streichelte seinen Arm. Er bewegte diesen und legte ihn um meinen Rücken, zog mich näher an sich heran. „Ja.“, hörte ich seine Stimme flüstern und schlief an seinem Herz gebettet ein. Kapitel 44: Epilog Teil I ------------------------- Epilog Teil I “Bei mir hatte es damals, nicht bis ans Ende der Normalen Schwangerschaftszeit gedauert. Die Zwillinge hatten es eilig”, erzählte mir Sango und hielt meinen Ellenbogen sanft umklammert, als wir, die gefühlt Hundertste Runde, um das Schloss drehten. Es war ein heißer Sommertag und mein ganzer Körper fühlte sich klamm und salzig an. Die letzten Wochen der Schwangerschaft zerrten an meinen Kräften. Die Kinder hatten aufgehört sich zu bewegen. Es war zu eng geworden, auch wenn ich glaubte, zu einem riesigen Weinfass geworden zu sein. Überall auf meiner Haut, hatten sich kleine Risse aufgetan, von der Schnelligkeit des Wachstums. Die Haut hatte den Kampf verloren, auch wenn ich ihn mit Ölen versucht hatte, zu pflegen und elastisch zu machen. “Ich hätte auch nicht geahnt, das sie es bis jetzt aushalten. Ich wünschte sie kämen endlich!”, stöhnte ich angestrengt und hielt mit der freien Hand, den Bauch an der Unterseite, um meinen Rücken etwas zu entlasten. Schmerzlich zog sich ein Stechen, meine Wirbelsäule hinunter und ich wusste, das ich das nicht mehr lange ertragen konnte. Sango begann zu lachen und hielt sich ihre Hand anstandshalber vor den Mund. “Du wirst dir noch das Gegenteil wünschen”, kicherte sie und ich schloss die Augen. Meine größte Angst, war die Geburt selbst. Würde ich diese unbeschadet überstehen? Schließlich gebar ich zwei starke, kleine Yokai, welche mich jetzt schon mit ihrer Macht erstaunten. Mein Gemahl jedoch hatte sich für alle Eventualitäten gerüstet. Er zwang den Arzt Kusuri zu uns. Er zerrte ihn aus seiner Höhle, bis hier her und drohte damit ihn einzusperren, wenn er sich davon machen würde. Zum Glück hatte er großes Interesse an den Kindern und war gespannt darauf, wie sie sich entwickeln würden. Sein Wissensdurst, überstieg also der Angst um den Tod. Dennoch meckerte er, wo er nur konnte. Wollte eine tägliche Untersuchung und machte uns verheißungsvolle Andeutungen in Bezug auf die Kinder. Ob er uns nur an der Nase herumführen wollte? Aber aus irgendeinem Grund störte es nur mich. Sesshomaru behauptete, genau zu wissen was für ein Geschlecht die Kinder haben würden und wie sie aussahen. Das überraschte mich außerordentlich, aber ich bekam nichts aus ihm heraus. Woher wollte er denn so etwas wissen? Hatten Yokai für so etwas einen Instinkt? Als zweite Option für die Geburt, hatte Sesshomaru nun, zu jeder Zeit, sein Schwert Tensaiga bei sich. Er brauchte nicht sagen, warum er es trug. Ich wusste genau, das er mich oder die Kinder zurück ins Leben holen würde, sollte es zum äußersten kommen. Ich war unglaublich dankbar, das es diese Option gab. Danke Taisho-sama, flüsterte ich oft in Gedanken, wenn die Angst wieder einmal überwog. Meine Bitte, das Sango bei der Geburt dabei sein sollte, hatte Sesshomaru ohne ein Wiederwort in die Tat umgesetzt. Er schrieb den Brief und nur eine Stunde nachdem ich ihn gebeten hatte, lief der Bote nach Musashi. Seit einem Monat war meine Freundin, zusammen mit ihrer Familie, nun hier. Kaede war zu gebrechlich, um sie zu begleiten und Inuyasha hatte sich ihrer angenommen. Er würde nach der Geburt zu uns kommen und sich als Onkel vorstellen. Ich freute mich schon sehr auf diesen Moment. Hoffentlich würde alles gut gehen. “So da wären wir”, sagte Sango neben mir und riss mich aus meiner Erinnerung und Gedanken. Wir waren nun also endlich genug gelaufen. Sie hatte gesagt, das Schritte die beste Möglichkeit waren, die Kinder dazu anzuregen, ihr warmes zuhause endlich zu verlassen. Deshalb gingen wir jeden Tag einige Runden um das Schloss. Bis jetzt hatte ihr Tipp noch nicht wirklich gefruchtet. Das einzige was ich spüre, waren die Kontraktionen, die den Körper dazu ausbildeten, den Kindern aus mir heraus zu helfen. Doch richtige Wehen ließen auf sich warten. “Ich danke dir, Sango”, bedanke ich mich und setze mich angestrengt auf die Terrasse, ließ meine Beine über die Kante schwingen und genoss den angenehmen Luftzug, der sich gerade durch den Garten bahnte. Ich hatte mir heute einen sehr kurzen Kimono angezogen, denn die Hitze war nicht auszuhalten. Mit nackten Füßen lief es sich ohnehin besser und ich fühlte mich damit irgendwie rutschsicherer. “Nicht dafür, Kagome”, lächelte meine Freundin und setze sich zu mir. Sie holte eine kleine Tonflasche heraus und schenkte mir daraus einen Becher voll Wasser ein. “Du bist wirklich typisch, Mutter”, zog ich sie etwas auf und nahm den Becher in die Hand. “Ach, das wirst du noch genauso machen. Außerdem übersteigt Sesshomaru meine kämpferischen Künste und er würde mich sofort töten, solltest du mir hier zusammenklappen”, erklärte sie ihr tun und ich blinzelte. Sofort nahm ich einen tiefen Schluck. “Ich habe da übrigens noch einen Tipp für dich, wenn wir schon über deinen Gemahlen sprechen”, sprach sie und ich wurde hellhöriger. Gab es noch etwas, was ich tun könnte, das die Geburt vielleicht doch, in den nächsten Stunden noch beginnen würde? “Sag es mir, bitte”, bat ich ungeduldig und stellte den leeren Becher zur Seite. Sangos Wangen wurden kurz rosé bevor sie anfing ihren Tipp vorzutragen: “Ich hörte damals vor meiner ersten Niederkunft das Gerücht, das ein bestimmter Akt sehr förderlich für die anstehende Geburt sein soll. Ich kann diese Theorie nur bestätigen.” “Und welcher Akt ist das?”, fragte ich schnell. Ob es vielleicht eine Art Übung war? Ich konnte mich nicht daran erinnern, das es noch etwas gab, was ich damals in der Mikoausbildung lernte und was ich bis jetzt nicht selbst getestet hatte. “Naja. Du brauchst deinen Gemahl dazu”, gab Sango mir einen Hinweis und ich zog die Augenbrauen zusammen. “Sag was du meinst. Ich komme nicht drauf”, gestand ich und die röte in Sangos Gesicht nahm zu. Fast waren sogar ihre Ohren, in eine sattes rot getaucht. Und da dämmerte es mir. Ich riss den Kopf herum und schluckte einmal hart. “Du meinst also...”, murmelte ich erfassend. Sie nickte und schürzte die Lippen. “Bei uns hat es beide Male geklappt. Wir liebten uns und nur wenige Stunden später, hielten wir unsere Kinder im Arm”, erzählte sie. Aufgeregt fummelte ich an meinen Fingern und sah ihnen dabei zu. Sesshomaru war sicher keiner, der allzu lange auf diese Tätigkeit verzichtete, aber in den letzten Wochen war es weniger geworden und vor zwei Wochen erlegen. Ich wusste um seine Sorge und das es ihm sicher auch nicht leicht fiel. Aber ich vermisste seine Berührungen und das Gefühl von ihm begehrt zu werden. Des Nachts lag ich oft nah bei ihm und hoffte, er würde über mich herfallen, wie zu Beginn unserer Beziehung. Seine Liebe zu mir, verbot es ihm allerdings und er hielt sich tapfer zurück. “Danke für den Tipp”, bedachte ich Sango und sah ihr in die braunen, liebevollen Augen. Sie lächelte und streichelte mir über den Rücken. Da bemerkten wir schnelle Schritte, die auf uns zu kamen und erblickten nur wenige Sekunden später Rin. Sie trug ein Tablett mit Obst darauf und konnte selbst nicht mehr verbergen, das ihre Ehe Früchte trug. Nur wenige Wochen nach Kakashis Erhebung als Lord des Südens, hatte sie mir die Nachricht per Brief verkündet. Ich freute mich sehr für die Frau, auch wenn sie mich innig darum bat, mit Sesshomaru zu reden. Sie hatte bedenken, was er dazu sagen würde. Am Abend hatte ich es ihm erzählt, als wir aneinander liegend, den sanften Sommerwind genossen der durch unser Gemach wehte. Er hatte die Lippen verzogen, die Augen kurz geschlossen und dann zur Decke gestarrt. “So schnell, kann Mutter nicht wieder einen neuen Lord ernennen. Das würde ein schlechtes Licht auf sie werfen”, hatte er gebrummt und somit seinen Segen gegeben. Er tat in Bezug auf Kakashi immer sehr hart und kühl, doch im Grunde seines Herzens liebte er ihn wie einen Bruder. Also antwortete ich Rin, das wir uns sehr freuten und boten ihr an, so oft wie sie nur wollte, her zu kommen. Natürlich ließ die junge Frau es sich nicht nehmen, je näher meine Niedrkunft kam, hier her zu reisen und am Ende blieb sie einfach. Sie wollte helfen. Aber ich erkannte auch in ihr die Neugierde. Sie wollte wissen wie die Geburt verlief. Der Arzt hatte seine Neugierde, auch bei ihr, nicht unterdrücken können und erkannte schnell, das sie einen Hanyou erwartete. “Setz dich zu uns”, lud Sango sie ein und gemeinsam aßen wir etwas Obst. “Ich vergehe noch vor Hitze”, keuchte Rin am Schluss und fächelte sich etwas Luft zu. Lächelnd musterte ich sie und sie hielt inne. “Entschuldige. Für dich muss es wahrlich noch schlimmer sein!” “Ach, mach dir keine Gedanken. Ich werde mich aber nun mal nach Sesshomaru umsehen und berichten, das alles unverändert ist”, antwortete ich. Sango sah mich verschmitzt an und wusste, das ich ihren Tipp wohl in die Tat umsetzen wollte. Egal was es war. Ich würde es versuchen. Somit verabschiedete ich mich von den Damen und ging hinein. Der kühle Schatten half nur wenige Sekunden, denn die sengende Schwülheit in den Räumen konnte man mit dem wenigen Wind, nicht gänzlich vertreiben. Auf dem Weg zum Arbeitszimmer wischte ich mir mit einem Tuch über das Gesicht und den Hals, bevor ich merkte, wie mich zwei Hände umschlangen. Sanfte küsse trafen auf meinen Nacken, welchen ich als nächstes hätte reinigen wollen. “Wie geht es dir?”, fragte seine Stimme rau und ich lehnte mich mit dem Rücken an seine breite Brust. Seine Hände fühlten meinen Bauch und die goldenen Augen musterten mich ausgiebig. Er würde jede Veränderung sofort bemerken. “Alles unverändert. Es ist nur so heiß”, beklagte ich das einzige, was mir zu schaffen machte. Sein Gesicht blieb unverändert, doch seine Hände streichelten über den Bauch. “Sie lieben dich eben schon jetzt so sehr, das sie dich nicht mehr hergeben wollen”, flüsterte er mir ins Ohr und ich musste kichern. “Das wäre schön. Aber sie werden auch dich vollkommen lieben”, machte ich ihm Mut. Auch wenn es ihm nicht aufgefallen war, so redete er oft davon, das sie mich lieben würden, sagte aber niemals dasselbe über sich. Ob er sich wirklich sorgen darüber machte, das sie ihn nicht lieben würden? Zweifelte er an seinen väterlichen Fähigkeiten? Verübeln konnte man ihm dies nicht, er hatte seinen Vater niemals um sich gehabt. In seiner Jugend wurde er nur durch den Hofstaat seiner Mutter erzogen und als er endlich zu seinem Vater, hierher in den Westen kam, starb dieser nur wenige Jahre danach für die Frau und das gemeinsame Kind. Ich dagegen dachte, wenn er von solch einem Mann abstammte, dann konnte er nur ein wundervoller Vater werden. Außerdem kümmerte er sich auch jetzt schon vollkommen, um mich und die ungeborenen. Er schien es nur nicht zu merken. Ich streckte meinen Rücken kurz und lehnte meinen Kopf an seine Schulter. “Komm”, bat er und nahm meine Hand. Fragend ließ ich mich von ihm führen und erkannte bald wohin er wollte. Sehr gut, dachte ich, als wie an unserem Gemach ankamen. Hier würde ich auch Sangos Tipp in die Tat umsetzen können. “Setz dich” befahl er und ich musste an die ersten mahle denken die er es gesagt hatte. Was hatte ich mich gefürchtet und nun kannte ich ihn so viel besser. Er gab mir halt als ich mich auf die Knie sinken ließ und setze sich hinter mich. Verwundert sah ich zu ihm und spürte seine Hände an meinem Kimono. Mit nur einem Zug hatte er mich davon befreit und ich hielt die Luft an. Hatte er etwa dasselbe vor, wie ich? “Was tust du denn da?”, fragte ich und schluckte den Kloß der Vorfreude hinunter. Ohne zu antworten, ließ er von mir ab und ich schaute über die Schulter zu ihm. Er hatte auch sein Oberteil abgestreift und hielt einen Tiegel in der Hand, aus dem er sich eine Flüssigkeit auf die Handfläche laufen ließ. “Dir schmerzt der Rücken”, antwortete er knapp und kurz darauf spürte ich seine große, ölige Hand an meinen schultern. Genüsslich schloss ich die Augen und ließ den Kopf nach vorne sacken. Sanft, aber auch bestimmend stark, glitten seine Hände über die Haut meines Rückens. Traktierten hier und da die verspannten Muskeln und entlockten mir angenehme töne. “Gefällt es dir?” fragte er mit rauer Stimme und ich nickte nur stumm. Wenn er wüsste, wie gut es tat. So tat er es noch einige Minuten lang und ich versank in immerwährenden Gänsehäuten, die sich in schauern über meinem Körper ergossen. Unbewusst stellten sich meine Brustwarzen auf und es erregte mich immer mehr. Meine Kopfhaut kribbelte, ebenso etwas anderes. Er schien dies zu bemerken und ich spürte seine Lippen an meinem Hals. “Du riechst unglaublich betörend”, raunte er in mein Ohr und biss in mein Ohrläppchen. Seine Hände wanderten über meine Hüfte, den Bauch hinauf zu meinen Brüsten und umfassten sie. Ein kurzes Wimmern entfloh meinen Lippen, als er sofort das Zentrum meiner Nerven fand und diese sanft rieb. Ich rutschte auf meinen Beinen herum, spürte wie feucht und erregt ich wurde. Alsbald stöhnte ich und schlug den Kopf nach hinten, landete auf seiner breiten Schulter und spürte seine Lippen an meiner Wange. Sanft strich er mit seinen Lippen darüber, hinab zu meiner halsbeuge und leckte dort über sein Mahl. Ein Stromschlag durchzog meinen Körper und ich stöhnte noch lauter auf. Er legte eine Hand auf meine Lippen und nahm mir die Macht der lauten Verkündung. Mit geschickten Handgriffen beförderte er mich in die Rückenlage und beugte sich seitlich über mich. Seine Lippen pressten sich auf meine Lippen, während seine linke Hand zwischen meine Beine griff. Er löste alle Stoffe und fand bald die kleine Knospe die dort sehnsüchtig auf seine Berührungen wartete. Ich keuchte in seinen Mund, versuchte den Kampf unserer Zungen zu gewinnen, aber ich würde verlieren. Zu sehr entfachte er das Feuer der Leidenschaft in mir und ich wusste, er würde mich verbrennen. “So bereit”, flüsterte er mir zu und ich nickte ergeben. “Bitte, erlöse mich”, bat ich hauchend und spürte sein grinsen. “Nichts lieber als das. Hoffentlich klappt der Tipp der Jägerin auch”, gab er preis und ich riss die Augen auf. “Du hast uns gehört?!”, japste ich und sah zu wie er sich zurückbeugte, seinen restlichen Yukata öffnete und sich entblößte. “Ich habe gute Ohren”, grinste er frech und beugte seine Lippen wieder zu meinen, um sie gefangen zu nehmen. Ich legte die Arme um seinen Hals und spürte seine Bereitschaft bereits an meinen Oberschenkeln, als er über meine angewinkelten Beine stieg, um sich zu positionieren. Er rieb die Spitze seines Geschlechts an meiner feuchten Spalte und ließ mich ungeduldig werden. Doch auch er hielt es nicht mehr aus und senkte sich langsam in meine heiße Höhle. Er schlug einen langsamen, aber kräftigen Rhythmus an und auch wenn wir durch den Bauch Abstand voneinander hatten, gefiel mir diese Art. Ich konnte ihn etwas beobachten. Sehen wie sich seine Zähne aufeinander pressten, sobald er selbst, der Lust so sehr erlag, das er sich kaum zurück halten konnte. Seine goldenen Augen, die er oft auf mich richtete und mein ganzes Erscheinungsbild in sich aufzunehmen schien. Trotzdem sah er so heiß aus und ließ auch mich die Augen kaum schließen. Natürlich hielt ich meinen Emotionen nicht so gut stand, wie er und bald presste ich meine Augenlider vor lauter Erregung fest zusammen. Das Kribbeln wurde immer stärker und ich wollte diese Erlösung unbedingt spüren. So heftig und stark wie nur irgend möglich. Kapitel 45: Epilog II --------------------- Epilog Teil II Die Zurückhaltung während des Akts, war die größte Herausforderung für mich. Ihr Erscheinungsbild, wenn sie erregt unter mir lag, raubte mir alle Sinne. Ich konnte kaum klar denken und doch fürchtete ich, sie zu verletzten, wenn ich sie so nahm, wie wir es zu gerne miteinander taten. Die Schwangerschaft war an ihrem höchsten Punkt und somit behinderte sie uns etwas zu sehr. Mehr emotional wie ich zugeben musste, aber ich hatte den Rat der Jägerin mitbekommen, als ich auf der anderen Seite des Raumes, gerade auf dem Weg in mein Arbeitszimmer gewesen war. Würde es wirklich etwas bringen, miteinander das Bett zu teilen? Einen Versuch war es wert und da mein Biest bereits rebellierte, weil ich abstand dazu genommen hatte sie zu berühren, gab ich nach. Ich sehnte mich so sehr nach ihrer Nähe und erhoffte mir des Nachts, das sie nicht erwachte, wenn ich sie sehnsüchtig anstarrte. Hoffentlich würde dieser Trick klappen und uns gleichzeitig Spass bescheren. Ich passte meine Stöße, an als ich ihr zuckendes Fleisch spürte. Sie war dem Höhepunkt nahe und krallte ihre Fingernägel in meine Arme, an denen sie sich festklammerte, um die Emotionen Herr zu werden. Ihr stöhnen wurde wieder lauter und ich genoss jede Nuance ihrer Stimme, als ich sie über die Klippe beförderte die ihr Fleisch so eng zusammen zog, das ich die Kiefer aufeinander presste. Sie kam heftig und beugte ihren geschundenen Rücken durch. Aber ich war noch nicht fertig mit ihr und veränderte ihre Position. Ich nahm ihr Bein und schob es vor mir vorbei, damit sie sich auf die Seite legen konnte. Somit glitt ich etwas tiefer in sie und ließ sie etwas mehr Härte spüren. Ich konnte einfach nicht anders und nach etlichen schnellen Stößen, kam ich ebenfalls über den Punkt der Erlösung. Sie keuchte unter mir, schweißnass am ganzen Körper. Nach einer kurzen Pause in ihrem Erhitzen, zuckenden Körper entzog ich mich ihrer und ließ mich hinter sie fallen, beugte mich über ihre Schulter und küsste diese. Kagome hatte ihre Augen fast gänzlich geschlossen, versuchte ihre Atmung unter Kontrolle zu bekommen. “Ruh dich aus”, befahl ich ihr leise an ihrem Ohr und zog unsere dünne Decke über ihren Körper. Gefügig schloss meine Gemahlin ihre Augen und schmiegte sich an meinen Arm, den ich ihr unter den Kopf schob. So verweilten wir einige Stunden ruhend. Am frühen Abend sichtete ich einige Gesuche, die mir über den Tag vom Boten gebracht worden waren. Ich wollte so wenig Gesuche haben wie möglich, sollten die Erben geboren werden. Denn ich würde Kagome in der ersten Zeit nicht aus den Augen lassen. Ebenso unsere Kinder. Zum Glück hatte Kakashi sich angeboten, dringende Gesuche für mich zu erledigen. Ich musste wirklich gestehen, das er schnell gelernt hatte. In diesen wenigen Monaten war er ein fleißiger Herrscher geworden. Alle Aufgaben meisterte er mit Bravour und brachte gute Ideen, wenn er mal nicht weiterwusste. Er hatte eben seine eigenen Methoden, um ans Ziel zu kommen. Das er Rin zur Mutter machen würde, war mir zunächst unangenehm gewesen. Natürlich war ich mir im Klaren, das sie das Bett teilten, aber musste es so schnell gehen? Indirekt wurde ich in nur wenigen Monaten zum Vater und Großvater gemacht. Welch Ironie das war. Schnelle Schritte rissen mich aus meinen Gedanken, als es auch schon an meiner Tür klopfte und sie augenblicklich aufgerissen wurde. Meine Ohren schweiften sofort durch jeden Winkel des Schlosses den ich erfassen konnte und da hörte ich es. Dafür brauchte man keine guten Ohren zu haben. “Die Geburt beginnt, Meister Sesshomaru!”, schrie Jaken aufgeregt. Doch der Schrei meiner Gemahlin, war nicht zu überhören und versetzte alle in Aufruhr. Mein Herz blieb stehen, als ich wie besessen in ihre Richtung lief. Tensaiga fest im Griff, welches seit Wochen an meiner Hüfte ruhte. Für alle Fälle gewappnet. Ich kam bei Kagome an, die von den Damen umringt war. Rin kniete vor ihr und die Jägerin hielt sie gestützt. Der Kimono war Hüfte abwärts getränkt nass. “Sessshomaru, bitte verlasst uns! Dies ist nicht für eure Augen bestimmt”, erklärte der Arzt, welcher gelassen an mir vorbeischritt und Kagome auf seine Arme zog. Sie war so perplex und krampfte sich dann zusammen. Ihr schmerzliches gewimmer, zerriss die Fasern in meinen Ohren. Mein Herz zerbarst und ich folgte dem Arzt, als dieser sich bewegte. “Sesshomaru-sama! Ihr solltet wirklich gehen! Kagome, wird das schon schaffen”, redete die Jägerin neben mir, aber ich ignorierte ihre Worte. Ich würde sie nicht alleine lassen. Nicht mit diesen Schmerzen kämpfen lassen, ohne das ich in ihrer Nähe war. Im angrenzenden Raum, er gehörte dem Mediziner, legte dieser Kagome auf ein frisch ausgelegtes Lager. Die Laken waren rein und mit verschiedenen Blättern bestreut worden. Es roch unangenehm nach Zitrone, welches aus einem kleinen Feuertiegel stammte, der den Duft im ganzen Raum verströmte. Kagome wand sich, als sie auf dem Rücken zum liegen kam. Die Jägerin setze sich zu ihr und nahm ihre Hand, welche Kagome eisern zusammenpresste. “Es geht unsagbar schnell”, murmelte der Arzt und riss Kagome den Rock auf. Ich wusste, das es sein musste, aber sein Tun war mir zuwider. Er legte seine Hände auf Kagomes unteren Bauch und schloss die Augen. Sie begannen wie gewohnt zu glühen und ein Knurren entfloh dem Arzt. “Sie können sich schon jetzt nicht entscheiden, wer der stärkere sein wird”, plapperte er mit sich selbst und führte seine Hände in bestimmten Bewegungen über Kagomes Haut. Meine Gemahlin entspannte sich kurz und wand ihren Blick zu mir. Dies ließ mich aus meiner starre aufschrecken und ich sprang an ihre Seite, erfasste ihre Hand und führte sie an meine Lippen. “Das wird kein schöner Anblick. Bist du sicher, dass du nicht hinaus willst?”, keuchte sie angestrengt und sah doch erleichtert über diese Situation aus. “Selbst wenn du mich wegschickst, werde ich nicht gehen”, schwor ich ihr und sie lächelte glücklich. Es erleichterte ihr Herz, bevor ich den Druck ihrer Handmuskeln spürte. Ihr Körper verkrampfte wieder und sie schrie vor Schmerz auf. Ihre Kraft ließ mich erschaudern. Auch wenn ich natürlich keine Schmerzen verspürte, setze sie Kräfte in ihrer Hand frei, die meine einengten. Für ein Menschliches Weib nicht schlecht, lobte ich und schluckte als sie wieder Schrie. “Tu etwas, Arzt!”, knurrte ich ihn an und spürte meine eigene Unfähigkeit. Ich könnte ihr nicht helfen, egal was ich tat. “Sesshomaru-sama, lasst ihn arbeiten. Er scheint schon dabei, das richtige für Kagome zu tun”, versuchte die Jägerin mich zu beruhigen. Für gewöhnlich hätte ich ihr den Mund verboten, ihr eine kleine Aufmerksamkeit meiner kraft präsentiert. Aber mein Blick lag beim Arzt, der hochkonzentriert war. Als sich seine Züge lockerten, sah er zu Sango. “Komm her und hilf mir”, befahl er ihr. Ohne zu zögern ließ die Frau von Kagome ab und kniete sich zu ihren Beinen. Der Arzt schien keinen Gefallen daran zu haben, meine Gefährtin weiterhin zu berühren, oder lag es vielleicht an den Erben? Zumindest gab er Sango einige befehle. Sie stellte Kagomes Beine auf, entblößte ihre Mitte und legte das gereichte Tuch über Kagomes Knie ab, sodass sie wenigstens etwas von den Blicken geschützt war. Der Arzt schickte Rin zum Wasser holen und sah dann zu mir. “Wir wollen ihr ja nicht zu viel Angst machen”, verkündete er, schlug mit seinem Stab auf dem Boden auf und mit einem lauten Knall, schlossen sich alle Türen und würden sicher niemanden mehr hineinlassen. Wieder entfuhr Kagome ein Schrei und sie presste meine Hand mit ihrer zusammen. Warum tat sich nichts? Fragte ich mich. Meine Verzweiflung wuchs, als ich ihr zusehen musste, wie sie sich wand und die Intervalle der wiederkehrenden Schmerzen ertrug. Sie war Tapfer, keine Frage, aber ihre Kräfte würden schwinden. Davor hatte ich die größte Angst. Immer wieder versicherte der Arzt und auch die beiden Frauen mir, das es normal war. Die anfängliche Schnelligkeit meiner Erben, hatte sich wohl gelegt und nun warteten wir auf den passenden Moment. Welcher das sein würde, war mir schleierhaft. Einzig die sich windende Frau vor mir lag mir im Blick. Ich versuchte ihr alle meine Kräfte zu übertragen, sie nur irgend möglich zu stärken, aber natürlich war dies Irrsinn. Ich könnte sie nie zu einem Yokai machen, niemals mit diesen Kräften ausstatten. Plötzlich spürte ich wie ihr Körper anfing zu glühen. Ein rosiges Licht breitete sich von ihrem Bauch aus, über den restlichen Körper und verbrannte meine Hand mit kleinen, heißen Blitzen. Ich würde sie niemals loslassen, dennoch erlöste der Arzt mich mit seinen Worten, von meiner Sorge: “Sie kommen.” Blitzschnell sah ich in Kagomes Gesicht. Wir tauschten einen Blick und sie schien die Veränderung zu spüren. Ich richtete meine Statur ein letztes Mal und als die Jägerin den Startschuss gab, presste meine geliebte Gemahlin das erste Mal. Viele weitere Male folgten und ich hielt ihre Hand so gut ich konnte, gab ihr Halt wenn sie meinte, besser pressen zu können, wenn sie ihre Position wechselte. Ich hielt ihre Schultern, setze mich halb hinter sie, um ihr Halt zu geben und nach gefühlten stunden, als die Sonne gerade den Zenit berührte, ertönte der erste Schrei. Erleichtert sah ich zu der Jägerin, welche in eiligen Bewegungen über das kleine Gesicht wischte und es dann in ein weiteres Tuch wickelte, welches der Arzt ihr darbot. Er nahm ihr das Kind ab und ließ seine Hände aufleuchten. “Alles in Ordnung mit ihr”, flüsterte er und sah zu mir. “Kommt her, Lord. Euch ist eine Erbin geboren”, verkündete er und ich starrte auf das Bündel. “Kusuri-sama!”, lenkte mich Sangos Stimme ab, bevor ich das Kind näher betrachten konnte und spürte bereits was passierte. Kagome verlor ihr Bewusstsein und ich hielt sie aufrecht, rieb ihr anregend über den Nacken und schaffte es, sie noch einmal aufzupäppeln. “Entschuldigt”, keuchte sie, war am Ende ihrer Kräfte und schaffte es kaum, ihre Augen auf zu halten. Diese hafteten auf dem Bündel, indem unsere Tochter lag und schrie. “Gebt sie mir”, bat sie flüsternd und zuckte dann zusammen. Wimmernd spürte sie, das unser Sohn sich auf den Weg machte, sie zu verlassen. Der Arzt legte die Hand, welche er nicht um das Kind gelegt hatte, auf den Bauch meiner Gefährtin und sah dann in ihre blauen Augen. “Strengt euch an Weibsbild! Nun dürfte es nicht mehr so anstrengend sein”, befahl er so streng, das ich fürchtete, das er etwas wusste, was er uns nicht mitteilte. Aber es schaffte leben in Kagome und sie presste erneut meine Hand und somit auch ihre Körpermitte. Ihr ersticktes Schreien würde ich wohl nie vergessen, als sie drei weitere Male presste, der Sichelmond gerade am Himmel erschien und somit unser Sohn das Nachtlicht erblickte, welche dieser durch die Leinenbezogenen Türen sendete. Er schrie nicht eine Silbe und der Arzt gab mir meine Tochter in den Arm, um den Jungen zu ergreifen. Sango konnte gerade noch das Tuch um ihn wickeln, als der Arzt den Jungen bereits durchleuchtete. “Er atmet nicht”, Brummte er und mir setze der Herzschlag aus. “Tu etwas! Sofort!”, schrie Kagome vor mir und ließ ihre Augen flattern. Die Jägerin versorgte Kagome derweil mit den nötigen Waschungen und Materialien, doch niemand bemerkte es so richtig. Auch wenn ihr die Sorge, um den Erben ebenso im Gesicht stand, wie uns allen. Der Arzt entfernte das Band zu Kagome mit einem sauberen Schnitt und rieb den Jungen dann heftig mit dem Tuch ab. Es sah etwas unvorsichtig aus und ich knurrte lauter. Damit ließ ich das Bündel in meinem Arm Schreien und bemerkte wie das rosafarbene Licht meine Kleidung zerriss. Zischend ballte ich die Hand und versuchte mich zu beruhigen. Und dann geschah es. Der Junge japste, hustete einmal auf und schrie. Aus vollem Halse. Ließ somit meine Ohren klingeln und mein Herz Erleichterung verspüren. Ich sackte unmerklich zusammen, schloss kurz meine Augen und küsste dann den Haarschopf meiner Gemahlin. “Geschafft”, hörte ich sie flüstern und spürte wie sie zusammensackte. Ihr Herz hörte auf zu schlagen. “Oh, wie ich die Schwächlichkeit von Menschen hasse!”, schimpfte der Arzt laut schreiend und gab mir nun den Jungen in den anderen Arm. Mit vollen Händen konnte ich nichts tun, als er Kagome von mir riss und sie auf den Boden ablegte. Er berührte ihre Stirn, legte seine Hand darauf ab und die andere an ihre Halsbeuge. Seine Hände wurden in ein gleisendes Licht getaucht und schlagartig bäumte sich Kagomes Körper einmal auf. Ihr Herzschlag war zurück und der Arzt seufzte aus. “Na zum Glück. Ich will keine rollenden Köpfe an dem Geburtstag der Erben”, seufzte der Arzt und schien entkräftet. Dennoch schlug Kagome ihre Augen nicht sofort auf. Es dauerte einige Stunden in denen die Jägerin zusammen mit ihrem Gemahl und Rin, Kagome in unser Gemach brachten, sie wuschen und ankleideten. Ich beobachtete alles und konnte doch nur zu den winzigen Wesen in meinen Armen sehen. Wie konnten so starke und mächtige Yokai, so winzig klein sein? “Meine Kinder”, horchte ich auf, als sie endlich erwachte. Kagome und ich waren seit einigen Minuten allein und ich sah zu ihr. Sie lag genau neben mir, während die Kinder zwischen uns lagen und ich alle drei bewacht hatte. Weinend hatten die Kinder den Kampf gegen die Müdigkeit, durch die anstrengende Geburt verloren. Kagomes blick streifte sofort den meinen und ich rückte näher zu ihr, um ihre Stirn zu küssen. “Liebste”, hauchte ich ihr entgegen und spürte ihren suchenden Blick. Sie fand schnell was sie so sehr ersehnte und legte ihre Hand auf die kleine Wange unseres Sohnes. Tränen standen in ihren Augen und ergossen sich augenblicklich über ihre roten Wangen. Als nächstes legte sie die Hand auf die unserer Tochter und ich beobachtete diese zarte innige Begrüßung. Endlich waren unsere Erben geboren, Gesund und lebend. Ich hatte Tensaiga nicht benutzen müssen, denn der Arzt war fähig und blitzschnell gewesen. Zum Dank für seine Taten, würde ich ihn ein Leben lang dienen. Egal was er sich wünschte, er sollte es bekommen. Die blauen, tränenerfüllten und doch unglaublich glücklichen Augen meiner liebsten trafen auf meinen beobachtenden Blick. Lächelnd lehnte ich meine Stirn an ihre und sie schloss ihre Augen, wodurch sich die Tränen nur noch mehr lösten und hinab tropften. “Wie fühlst du dich?”, fragte ich sanft und legte meinen Arm um ihre schultern. Wir wollten unsere Nähe, fassten unsere Erben mit unseren Körpern ein, gaben ihnen Geborgenheit. “Ich bin erschöpft, aber das ist nicht wichtig”, antwortete sie und brachte mich zum Schmunzeln. Unsere Welt hatte sich gewendet. Das wichtigste Gut, lag nun in winzigen Abbildungen unser selbst da und schlief einen selig, ruhigen schlaf. “Wie wirst du sie nennen?”, fragte meine Gemahlin und ich sah hinab zu dem schwarzhaarigen Jungen, welcher wie in meinem Traum die blauen, leicht gezackten Mahle meines Vaters auf den Wangen trug. “Katsuo, für unseren Erben”, hauchte ich ruhig und Kagome wendete ihren Blick ebenso zu ihm, streichelte durch das feine kurze Haar. Ich sah zu der kleinen Lady des Westens, welche silbernes Haar, Hinweis auf ihre Herkunft gab. Der kleine rote Sichelmond, prangte dort und ich musste lächeln, wenn ich nur an ihre hübsche Erscheinung dachte, die sie in wenigen Jahren haben würde. Sie würde die schönste Hime dieses Landes sein. “Kohana, für die Hime des Westens”, bestimmte ich ihren Namen und Kagome streichelte auch ihren Kopf kurz, wendete dann ihren Blick zu dem meinen und kam meinen Lippen mit ihren näher. “Ehrenvolle Namen”, lobte sie zufrieden und küsste mich. Ende Kapitel 46: Des Kinders Fragen ------------------------------ Des Kinders Fragen “Welche Geschichte, wollt ihr denn heute hören?”, fragte die Schwarzhaarige Frau, welche vor einem Schrank mit mehreren Spielzeugen stand und dort gerade das letzte Stück verstaute, welches ihr Sohn ihr artig reichte. “Bitte, die Geschichte von der mächtigen Miko, Mutter!”, rief ihre Tochter sofort und schmiss sich schon zwischen den Kissen ihrer Schlafstätte herum, welche sie sich mit ihrem Zwillingsbruder teilte. “Nein, Mutter!”, bettelte der Junge und zog an ihrem Kimonoärmel. “Bitte die, des Prinzen!”, bat er erneut und sah seine Mutter mit einem herzerweichenden Blick an. Augenrollend seufzte die Frau und drehte sich zum gehen herum. Sie nahm die Hand ihres Sohnes und hob den Finger. “Die habe ich euch, doch schon so oft erzählt. Wie wäre es mit etwas neuem?”, fragte sie in der Hoffnung die beiden umzustimmen. Doch die Kinder ließen nicht locker und so gab sich die Mutter geschlagen, setze sich vorsichtig, auf die Seite gelehnt, auf die Schlafstätte. Ihr Sohn krabbelte ebenso darauf und schlüpfte unter die dicken Decken. Lächelnd zog die Frau die Decke über den kleinen Körpern zurecht und sah jedem ihrer Kinder liebevoll ins Gesicht. Ihre Tochter, war mit den silbernen, fast weißen, langen Haaren ihres Gatten gesegnet, trug dessen Sichelmond auf der Stirn und hatte dafür ihre herrlich blauen Augen geerbt. Ihr Sohn dagegen, hatte ihr pechschwarzes Haar, welches zu einem kurzhaarschnitt geschnitten war und sie sehr an ihren Bruder erinnerte, den sie nicht mehr sehen konnte. Das Gold seiner Augen strahlte zu ihr auf, ebenso wie das ihres Gatten, wenn er auf sie hinabschaute. Liebevoller als am Anfang, damals als sie sich im Kampf kennenlernten und er sie in einem fragwürdigen Lusthaus aufgabelte. Kaum dachte die Frau noch an diese Zeit zurück, welche sie als schrecklich empfunden hatte. Aber ihr Schicksal hatte einen unkonventionellen Weg eingeschlagen und nun war sie unendlich glücklich damit, wie es war. “Mutter?”, fragte die Tochter und legte ihre zierlichen Finger um den Schlagsaum der Decke. “Ja, Kohana?”, fragte die Mutter zurück und wurde durch die Aufmerksamkeit ihrer Tochter aus ihren Gedanken gerissen. “Wie hat Vater dich damals gefunden?”, fragte sie und die ehemalige Miko blinzelte. Manchmal versetze dieses Kind sie in Unbehagen. Konnte Dinge ansprechen und voraussehen, welche in den Gedanken der Mutter umherzogen. “Ich denke, das ist eine zu lange Geschichte, kleine Blume”, versuchte die Mutter abzuwiegeln. Davon abgesehen, das dies ohnehin keine Geschichte war, die man Kindern erzählen sollte, war es schon spät und das seichte Mondlicht flutete bereits den Raum. “Oh, Bitte, Mutter”, bettelten die Zwillinge im Chor und sahen ihre Mutter mit einem, alles erweichenden und liebreizenden Blick an. Wie sie diese Blicke manchmal verfluchte. Beide Kinder wussten, wie sie das Herz ihrer Mutter erweichen konnten. Hundeblick durch und durch. Seufzend veränderte die Mutter ihre Position. Die voranschreitende Schwangerschaft ließ sich nicht mehr verbergen und wie schon bei den Zwillingen, spürte die Frau dies überwiegend im unteren Rücken. “Okay. Lasst mich kurz überlegen, wie das damals genau war”, tat die Mutter geschlagen und überlegte Fieberhaft, wie sie ihre Geschichte, die Geschichte ihrer großen liebe mit dem Lord des Westens, kindergerecht umschreiben konnte. Die Kinder schmiegten sich tiefer in die Kissen und sahen, schweigend und voller Spannung zu ihrer Mutter auf. Als diese Luft holte, wurde die Tür aufgeschoben und der Vater der Kinder trat in den Raum. “Vater!”, freuten sich die Kinder und die Frau sah ihrem Gatten tadelnd an. Nun hatte sie die beiden schon gebändigt, umgekleidet und gepflegt, damit sie ins Bett konnten und er kam in diesem ersehnten ruhigen Moment, um sie wieder aufzuwirbeln. Der silberhaarige Lord kniete sich zur Schlafstätte und legte seinen Kindern nacheinander die Hand auf die Stirn, um diese von den Haaren zu befreien und eine Geste der Zärtlichkeit zu vergeben. “Hört eurer Mutter zu. Sie wollte euch sicher gerade die Geschichte der starken Miko erzählen, nicht wahr?”, befahl er und wusste genau, das seine kleine Tochter diese Geschichte liebte. “Nein Vater! Heute erzählt Mutter uns, wie Ihr sie fandet und zur Frau nahmt”, plapperte Kohana und sah gespannt zu ihrer Mutter, welche verschwitzt lächelte. Wie sollte sie da nun herauskommen? “Wenn es eine neue Geschichte ist, sollte ich vielleicht auch zuhören, um sicher zu gehen das eure Mutter auch alles genau erzählt, oder?”, fragte der Vater, machte es sich gemütlich und grinste seiner Gemahlin schelmisch zu. Wie sie ihn doch manchmal verfluchte. Warum hatte ihr Herz nur diesen Mann erwählt? “Also gut”, seufzte die Mutter und streichelte sich mit beiden Händen über den runden Bauch. “Damals, lernte ich euren Vater, von seiner Kämpferischen Seite kennen”, erzählte sie. “Weil er so ein toller Krieger ist, Mutter?”, fragte der Sohn dazwischen. “So könnte man es sagen”, antwortete die Mutter mit einem tadelnden Unterton, welcher ihren Gatten ein schmunzeln auf die Lippen zauberte. An den ersten Kampf mit Inuyasha, als er diesen ausfindig machte, um die schwarze Perle zu finden, konnte er sich zu gut erinnern. Sein Blick glitt unbewusst sofort zu seiner linken Hand, die er zur Faust ballte und sie dann wieder lockerte. “Danach sah ich ihn immerzu im Kampf. Euer Vater hatte damals Schwierigkeiten mit eurem lieben Onkel”, erzählte die schwarzhaarige und die Kinderaugen wechselten synchron von ihr, zu deren Vater, welcher die Blicke sofort auffing. “Er musste sehr viel lernen, so wie ihr auch. Deshalb lasse ich kein wegbleiben bei den täglichen Aufgaben zu”, machte er verständlich und die Kinder wechselten ihre Blicke schnell wieder zu ihrer Mutter. Mit einem vielsagenden Blick sah die Frau zu ihrem Gatten, welcher kaum merklich mit den Schultern zuckte. Dies war seine Art, den Kindern ein Schnippchen zu schlagen. “Als wir unseren gemeinsamen Feind damals besiegten, musste ich für eine lange Zeit zurück in mein Dorf”, sprach die Mutter weiter. Sie verschwieg ihren Kindern, das sie, die starke Miko aus der anderen Zeit war. Auch wenn sie insgeheim wusste, das sie es ahnten. Waren sie mit dieser starken, heiligen Energie gesegnet und zusammen mit ihrem Youki, sogar stärker als ihre göttliche Großmutter. Diese bekam es des Öfteren zu spüren, als die Kinder noch Säuglinge und sehr empfindlich auf boshafte Gedanken reagierten. Verbrennungen bei den Yokais der Familie, waren an der Tagesordnung. “Danach kam ich zurück und lebte wieder bei eurem Onkel Inuyasha. Wir teilten uns eine Hütte und führten ein friedliches Leben. Doch an einem Abend geriet ich in einen Hinterhalt und euer Vater befreite mich wenige Tage danach. Es war Zufall, das er mich dort fand und ich war ihm überaus dankbar. Wir verbrachten viel Zeit miteinander und eines Tages, bat er mich bei ihm zu bleiben.” Der Gatte konnte sich ein schnauben nicht mehr verkneifen. Seine Gemahlin spülte ihre gemeinsam beginnende Zeit gerade so herunter. Natürlich war er sich im klaren das sie ihnen nicht die Wahrheit erzählen konnte, aber der Schnelldurchlauf seiner Verfehlungen? Es war besser so, entschied er und gab seiner Frau zu verstehen, weiter zu erzählen. “Musste Vater dir die Aufwartung machen?”, fragte der Sohn und Kagome blinzelte. Dies war alles andere, was Sesshomaru damals für sie getan hatte. Er hatte ihr ein gemeinsames Dasein aufgezwungen. Sie zu seiner gemacht, ohne auch nur eine Silbe der Frage zu tun. “Euer Vater ist ein Lord. Er muss niemanden eine Aufwartung machen”, versuchte sie es abzutun und der Sohn sah zu seinem Vater auf. “Warum soll ich dann so ehrenvoll mit Kohana umgehen?”, brummte er fragend. Eine Frage die sein Vater nicht durchgehen lassen würde. “Es gehört zu deiner Erziehung, zu lernen wie man eine Dame behandelt, Katsuo. Ein Lord muss nicht nur auf dem Schlachtfeld zeigen, zu was er fähig ist”, erklärte der Lord seinem Erben. Als dieser seine goldenen Augen zu Kagome hob, erblickte er ihren grinsenden Blick. Er hatte da wohl etwas zu sehr mit den Anforderungen, an seine Erziehung angegeben. “Wann hast du dann gemerkt, das du Vater liebst?”, fragte Kohana und lenkte das Thema in eine ganz andere Richtung. Nun war es Sesshomaru der seine Ohren spitzte. Er hatte nie wirklich darüber nachgedacht, wann genau dieser Moment bei seiner Gattin aufgetreten war. War es, als sie erfuhr das diese beiden Kinder unter ihrem Herzen schlummerten? Nein, damals floh sie sogar vor ihm und war wochenlang verschwunden gewesen. Aber irgendwann danach musste es gewesen sein. Vielleicht als sie sah, wie verzweifelt er sie an sich drückte, nachdem sie diese Schlucht hinabgestürzt war? Er hatte sogar das verbrennen seiner Haut in Kauf genommen, nur um sie kurz an sein Herz zu drücken. “Ich erkannte es, als wir das erste Mal bei Tego-sama waren”, antwortete Kagome und Sesshomarus Blick weitete sich. Sie hatte ihre Gefühle schon erkannt, als er sie in die Falle gelockt hatte, weil er Kakashi anlastete, sie ihm zu stehlen? Nun kam ihm sein damaliger Fehltritt, noch schlimmer vor. Zum Glück hatte sich dies alles aufgelöst, dachte Sesshomaru und wendete den Blick ab. “Für heute ist aber Schluss. Eure Großmutter kommt morgen früh hinabgestiegen, da kommt viel Arbeit auf uns zu”, erklärte Kagome die Erzählstunde für beendet und beugte sich über ihre Kinder. Jeder bekam einen Kuss auf den Mund. Dies zu verweigern würde sich keines der Kinder trauen, denn sie genossen es auch, das ihre Mutter so Wert auf die gemeinsame Liebe legte. Noch einmal überprüfte die Mutter, das beide richtig zugedeckt waren und kniete sich dann auf. Sesshomaru war sofort zur Stelle, hatte gerade noch einmal die Kinderköpfe gestreichelt und half seiner schwangeren Gattin auf die Füße. Gemeinsam verließen die Eltern den Raum und gingen den Gang entlang. Sesshomaru hatte einen Arm um Kagomes Taille gelegt und sah auf sie hinab. Kagome sah hinauf und lächelte Fragend: “Was ist?” “Ich finde, du hast unsere Geschichte gut erzählt”, lobte Sesshomaru und lächelte. Kagome legte ihren Kopf an seiner Brust ab und beide hielten an. Das Mondlicht leuchtete auf sie hinab und der kleine Bachlauf, welcher durch den Garten führte, plätscherte beruhigend im Hintergrund. “Ich hoffe sie werden mich nicht noch intensiver löchern, wenn sie älter werden”, gab Kagome ihre Angst zu und streichelte ihren Bauch. “Das wird sie irgendwann nicht mehr interessieren. Wenn ihr Bruder erst geboren ist, werden sie dich mit anderen Fragen bedrängen”, bemerkte Sesshomaru und legte seine Hand ebenso auf den runden Bauch. “Kusuri kommt in wenigen Tagen, um nach dir zu sehen”, erklärte Sesshomaru. “Er hat sich diesmal sogar angekündigt?”, fragte Kagome überrascht und Sesshomaru grinste. “Kaum zu glauben”, gab er zu und sah seiner Frau in die Augen. “Ja, das stimmt”, antwortete diese und spürte die aufdringliche Nähe ihren Gemahlen. “Was ist?” “So früh habe ich also dein Herz erobert?”, harkte Sesshomaru seiner neuen Erkenntnis nach. Kagome wurde rot um die Nase und hielt die Luft an. Sie versuchte sich mit den Händen auf abstand zu ihm zu bringen, doch diesen Kampf verlor sie sofort. Sesshomaru umarmte seine Frau fester und drückte seinen Körper an ihren. Er beugte sich zu ihr herab, streifte ihre Wange und Küsste sie einmal leicht. “Antworte”, brummte er in ihr Ohr und verursachte eine heftige Gänsehaut. “Was ist, wenn es so war? Zählt nicht das jetzt?”, bat Kagome darum die Antwort nicht zu geben. Aber sie hatte einen Strategen und hartnäckigen Feldheer zum Gemahl. Er würde nicht aufgeben, bis er es genau wusste. Seine Zunge berührte ihr Ohrläppchen und biss es mit seinem Fangzahn. “Ich will es wissen”, hauchte er hinein und begann damit, ihren Hals zu reizen. Zunächst mit seinen Zähnen, dann mit der Zunge, bis er die Stelle ihrer Verbundenheit traf und Kagome zum Erschaudern brachte. “Ja”, keuchte sie auf. Hatte sie ihre Antwort nun doch preisgegeben und hielt sich an seinem Kimono fest. Es erregte sie, wie er es schaffte Antworten aus ihr herauszupressen. “Seit damals, wusste ich das ich dich liebe.” Genüsslich ließ Sesshomaru von ihr ab, tastete ihre Erscheinung ab. Ihre roten Wangen, die leicht geöffneten, willigen Lippen, welche nun darum bettelten, in seinen Genuss zu kommen. Diese Frau verzehrte sich, nach all den Jahren, noch immer so sehr nach ihm, das diese wenigen berühren ausreichten, um sie zu erregen. “Wann wusstest du es?”, entließ sie dann aber doch die Gegenfrage, mit der er nun nicht gerechnet hatte. Seine Künste, hatten wohl doch nicht ausgereicht, um dieses Thema komplett zu ersticken. Er wollte ja nur Antworten erlangen, keine Fragen bekommen. “Ich wusste es kurz darauf”, antwortete er aber dann und presste im nächsten Moment seine Lippen auf ihre, um die aufkommenden Fragen im Keim zu ersticken. Sie brauchte nicht mehr wissen. Kagome genoss seine Leidenschaft und wie er sie immer fester an sich presste. Aber seine Antwort, befriedigte sie nicht im Geringsten. „Wann genau?“, keuchte sie auf seine Lippen, als er kurz darauf hart in ihrem Mund eindrang und sie mit seiner Zunge versuchte zum Schweigen zu bringen. Sie spürte die Wand im Rücken, gegen die er sie drückte, um nur noch mehr zu demonstrieren, das er sich nicht scheute, ihr ihre Fragerei, hier im Hausgang auszutreiben. „Bitte“, bat sie dann, als sie kaum noch atmen konnte. Der Lord ließ von ihr ab, lehnte seine Unterarme neben ihrem Kopf an der Wand ab und tauchte tief in ihre blauen Augen ein. „Ist es dir so wichtig, es zu wissen?“, fragte er ruhig und auch an seiner Stimme, erkannte man die Erregung, ebenso wie die Atemlosigkeit. Die kleine Frau nickte und lächelte zart dabei. Sie legte ihre Hände an seinen Wangen ab, fuhr seine Dämonenmahle nach und setze einen Blick auf, gegen den der Herr niemals mehr ankäme. Nicht nur seine Kinder hatten ihn, mit solch Blicken im Griff. „Als du damals fortliefst, wurde mir klar, das du dir meine Seele gestohlen hast, kleine Miko“, antwortete er und nannte sie bei ihrem einstigen Kosenamen. Kagome schluckte hart und biss sich auf die Unterlippe. Sie wusste natürlich, wie sehr er damals gelitten hatte, als sie fort war und danach erst erkannte, das sie schwanger war. Das er sie damals aber schon wissentlich liebte, war ihr nie so vorgekommen. Er hatte es ihr erst später gesagt. Damals im Bad, nachdem er sie vor aller Augen als würdige Fürstin betitelte, die sie mittlerweile zur Gänze geworden war. Selten entschied Sesshomaru noch etwas, ohne ihr Wissen. Es gab kein Geheimnis und sie ließen den Westen gedeihen. „Bist du froh, das ich es damals schaffte, dein Herz zu erwärmen?“, flüsterte Kagome und näherte sich ihm. Ihre Stirnen legten sich aneinander und ihre Nasen rieben sich liebevoll. „Mehr als das, Kagome“, gestand der Lord und schloss dabei seine Augen. Gefühle kund zu tun, konnte er wahrlich nur bei dieser Frau. Selbst bei ihren Kindern fiel es ihm schwer, denn er wollte seiner Rolle als Vater gerecht werden. „Ich liebe dich, Sesshomaru“, hauchte Kagome auf seine Lippen und berührte diese, hauchzart mit ihren. Seine Lippen dagegen kamen ihren beim zweiten Versuch näher und forderten die Leidenschaft wieder heraus. „Ich liebe dich auch.“ Kapitel 47: Streiche -------------------- Streiche „Pssst“, zischte der Hanyou und drückte den Köpf seines Neffen, ein Stück weiter hinab zum Boden. Seine Nichte tat es automatisch auch und drückte sich fast ganz an den Boden. „Sonst gelingt es nicht, meine beiden Teufelchen“, grinste Inuyasha breit und lugte zwischen den beiden Yokaiköpfchen hindurch. Zu dritt kauerten sie unter einer dichten Hecke und beobachteten die schwarzhaarige Miko, welche gerade einige Cremes zusammenrührte. Das Kleinkind neben ihr schlief tief und fest, atmete dabei ruhig. Es war fast ein zu idyllischer Anblick. Gerade für den Hanyou. Denn einst, stellte er sich genau diese Frau in solch einer Situation vor. Mit eben seinen Kindern und nicht die seines älteren Halbbruders. Doch es hatte sich alles gefügt und seit einiger Zeit, traf er sich mit einer silberhaarigen Yokai. Ihre Augen waren so grün wie das Gras und strahlten noch heller wie die Sonne, für ihn zumindest, so fühlte er. * Durch einen Zufall waren sie aneinander geraten, nachdem der Hanyou sie aus einer Gruppe Onis befreite, welche er mit nur einem Schwertstrich, den gar aus gemacht hatte. Anders als erwartet, hatte die Yokai ihm allerdings nicht dankend zu Füßen gelegen. Nein, sie hatte ihn wüst beschimpft, da Tessaiga auch ihren wertvollen, hellrosa Kimono zerrissen hatte. Nur mäßig hatte sie ihren Köper bedecken können und brachte das Blut des Hanyou unweigerlich in Wallung. Jedoch wusste er sich zu helfen, gab ihr vorübergehend seinen Suikan und im nächsten Dorf, kaufte er ihr als Entschädigung einen neuen Kimono. Grantig nahm sie ihn entgegen, hüllte sich hinter einem Baum darin und als Inuyasha sie darin bekleidet sah, hielt er einen Moment die Luft an. Sie war schön, hatte reizende Kurven und ihr Haar war teilweise an ihren Kopf geflochten, sodass sich die langen Strähnen nur auf einer Seite über ihrer Schulter ergossen. Inuyasha wusste nicht warum, aber plötzlich erfasste ihn ein wildes herzschlagen, ähnlich dem wie damals als Kikyo ihn ansprach und Kagome aus ihrer Zeit zu ihm gelangte. Konnte es sein, das sein Herz nicht versteinert war? Kopf schüttelnd hatte er sich abgewandt. Nein, sagte er sich, Die Liebe war für ihn gestorben. „Wieso sind die Menschen so freundlich zu dir? Du bist nur ein Hanyou“, sprach die Yokai ihn dann an und er sah wieder zu ihr. Die grünen Augen lagen skeptisch auf ihm. Aber er kannte diese Frage, hatte sie oft gehört und beantwortete sie wie immer: „Ich bin kein gewöhnlicher Hanyou. Mein Vater war der Taisho dieses Landes, mein Bruder der jetzige und ich habe Naraku bekämpft und schlussendlich bezwungen!“, erklärte er und schwellte die Brust, als er von seinen Taten sprach. Grinsend bleckte er die Fangzähne und war mächtig stolz. „Ich hörte es war eine Miko, welche nun an der Seite des Taishos lebt“, tat sie es händewedelnd ab und drehte sich dann herum, um zu gehen. „Mach es gut, du lügen-Hanyou!“ „Lügen? Was!?“, blinzelte Inuyasha flüstern und stürmte der Yokai hinterher. „Wen schimpfst du hier einen Lügner!?“, fragte er bissig, nachdem er sie eingeholt hatte und sich vor ihr aufbaute. Die Yokai war einen halben Kopf kleiner wie er und sah ihn mit erhobenem Kinn, böse funkelnd in die Augen. „Dich!“, entgegnete sie und tippte mit dem ausgestreckten Zeigefinger auf seine Brust. Inuyasha konnte es nicht glauben, hielt die Luft an, bevor er nur umso lauter knurrte. „Du, bist echt unverschämt!“, beschimpfte er sie und brachte sie nur zum Lächeln. „Erzähl mir was neues“, wank sie ab und drückte sich provokant an ihm vorbei. Dabei streifte ihre Hüfte seinen Körper und wieder spürte Inuyasha etwas, was sein Innerstes zum Brennen brachte. Nicht nur ihr vorlautes Mundwerk, hatte es ihm irgendwie angetan. Er fragte sich, wie er sie irgendwie bei sich behalten konnte, um zu beweisen das er nicht log. „Ich kann dich zu ihr bringen und sie würde dir das selbe sagen“, brummte Inuyasha, verschloss seine Arme vor seiner Brust und schloss erhaben die Augen. Neugierde war etwas, welches er zu nutzen gelernt hatte. Shippo war damals immerzu darauf angesprungen und ebenso taten es seine Nichte und Neffen, wenn er zu Besuch war. Immerzu hatte er sie damit in der Hand und brachte sie sogar dazu, die mühseligen Aufgaben seines Bruders zu erledigen, bevor er sie mit einer Geschichte oder Tat belohnte. Sesshomaru schüttelte oft den Kopf darüber, denn er wollte das die Kinder den wahren Nutzen hinter der perfekten Verbeugung, das schwingen eines Fächers bei Kohana, das ziehen eines Schwertes bei Katsuo, das lesen und schreiben erkannten. Nicht, weil der liebe Onkel ihnen abenteuerliche Geschichten aus vergangenen Tagen erzählte. Aber Inuyasha war das egal und wenn Kakashi zugegen war, hatte er zudem den perfekten Verbündeten. Beide wussten wie man Sesshomaru ärgern konnte und den Kindern Flausen in den Kopf setzte. Selbst Kagome fand es an manchen Punkten nicht mehr lustig, aber im Großen und Ganzen schätzte sie den unbeschwerten Teil der Kindheit, ihrer zwei Söhne und Tochter. „Du bluffst doch!“, fixierte die Yokai den Hanyou und dieser schnaubte. „Wenn du mir nicht glaubst, dann trennen sich hier unsere Wege. Mach es gut“, verabschiedete er sich gespielt und setze zum Sprung an. Kurz bevor er den kompletten Schwung aufgebaut hatte, ergriff ihre Hand die seine und wieder schossen kleine Blitze in seinen Körper. Sie hatte eisige Finger. Doch Inuyasha sah sie an, hielt in seiner Bewegung inne und grinste innerlich so breit, das es fast bis nach außen drang. Ihr Blick war ebenso wie die der Kinder, bei denen er diesen Trick anwandte. Beschämt, etwas zu wollen, weil die Neugierde ins Unermessliche gestiegen war. „Bring mich zu ihr“, bat sie kleinlaut und schob ihre Augen hinauf zum Hanyou. Dieser schmunzelte und tat seinen Plan als gelungen ab. Er hatte sie perfekt manipuliert. „Wie heißt du eigentlich?“, fragte Inuyasha die Yokai und schob die Hand vor sich her, damit sie anfing zu gehen. Die Yokai verstand seinen Wink und tat den ersten Schritt. „Mein Name ist Yukiko.“, antwortete sie. Inuyasha ging neben ihr her und ließ sich den Namen durch den Kopf wandern. Schön, viel ihm als erstes ein. „Und wie heißt du Hanyou?“ „Inuyasha.“ „Ungewöhnlicher Name. Aber deiner Herkunft wohl gewachsen, als Sohn des Taishos.“ „Wer weiß?“, tat Inuyasha es ab und beide gingen den weiten Weg zum Schloss des Westens. * „Onkel!“, zischte Katsuo und Inuyasha schüttelte den Kopf. Er war seiner Erinnerung verfallen. Seit diesem Tag waren einige Treffen vergangen, doch sie hatten sich nach dem letzten Ereignis nicht mehr gesehen. Dies bereitete Inuyasha sorgen. Fast hatten ihre Lippen aufeinander gelegen, wäre die Leidenschaft entbrannt, welche sich immer weiter aufgebaut hatte. Sie berührte Inuyasha immer wieder, tat als wäre es keine Absicht und doch spürte er ihre Zuneigung immer mehr. Als er sich dann, mutig vorbeugte, um sie an sich zu ziehen und zu küssen, da ließ sie es fast geschehen. Fast. Im letzten Moment legte sie ihren Zeigefinger auf seinen Mund, verschloss ihn somit und die tat, welche darauf zu erwarten lag. „Nicht jetzt“, flüsterte sie ihm zu und somit erstarb das Treffen in tiefen schweigen. Wie sollte er sie nur wiedersehen? Wollte sie dies überhaupt? Ach, er wusste einfach nicht, was er tun sollte. „Was tut ihr da?“, brummte es plötzlich hinter den dreien, welche am Boden kauerten. Die Kinder wandten ihre erschrockenen Blicke, sofort empor zu demjenigen, der ihre Tarnung auffliegen lassen konnte. „Vater! Nicht. Wir wollen Mutter einen Streich spielen“, verriet Katsuo und bekam einen Schlag an die Schulter. „Du Dummkopf! Nun hast du uns verraten!“, schimpfte Kohana. „Wenn ihr ruhig bleibt, dann hat sie euch noch nicht entdeckt“, flüsterte der Vater und ging in die Hocke. Niemals würde er sich ins Gras legen und damit seine Kleidung beschmutzen. Etwas was er eigentlich auch von seinen Kindern nicht wollte, aber gegen einige Dinge hatte er einfach keine Macht. Die Liebe zu diesen Wesen, hatte ihn sowohl stärker gemacht, gerade wenn sie in Gefahr gerieten, gerieten seine Sinne ins Unermessliche. Aber auch schwach, denn er konnte ihren kindlichen-Welpen-Blick, nicht immerzu standhalten. Die Kinder hielten sich an den Rat ihres Vaters und bekamen kaum mit, wie sich ihr Onkel mit erhobenen Augenbrauen zu seinem Bruder wandte. „Du gibst Tipps, wenn wir deine Frau erschrecken wollen?“, fragte dieser grinsend, was offensichtlich war. „Manchmal möchte auch ich mal den Spieß umdrehen. Du ahnst nicht, wie sie mich in der Hand hat“, gab Sesshomaru benommen zu und fast hätte Inuyasha laut auflachen müssen, wurde aber von der Hand seines Bruders aufgehalten, die sich fest um seinen Kiefer schloss. „Dann legt mal los“, gab Sesshomaru ruhig den Startschuss. Katsuo holte einen Knallfrosch heraus, welcher ihm ein Bekannter Fuchs gebastelt hatte. Leider hatte er heute keine Zeit, mit Onkel Inuyasha hier her zu kommen, denn seine Aufstiegsprüfung stand heute an. Doch Katsuo wusste mittlerweile, wie diese Sprengsätze funktionierten. Er legte die kleine, in Mausform gewickelte Sprengfunktion vor sich ab, nahe am Rand dieser Hecke, sodass seine Mutter ihn nicht, in diesem entscheidenden Moment entdeckte. Kohana hatte ebenso einen Sprengsatz und setze ihn daneben. „Ganz ruhig, Kohana“, flüsterte Katsuo. Inuyasha schmunzelte als er den beiden zusah. Jetzt fehlte nur noch das Feuer und dafür sorgte Kohana höchstpersönlich. Sie ließ ihre Fingerspitzen aufleuchten. Grün und gefährlich stachen ihre Fingernägel hervor und als sich aus ihrer Handfläche das rosafarbene Licht, der Heiligen Energie ihrer Mutter sammelte und empor zu dem grünlichen Schein wanderte, verursachte dies eine Kettenreaktion. Giftiges Yoki traf auf heilige Energie und dies ließ, wenn man nah genug dran war, die Zündschnur entfachen. Zischend frass sich das kleine Feuer zum Mäusekörper und lies diesen losflitzen. Genau vor der Terrasse platzen die Mäuse entzwei und verwandelten sich, mit Knall und Rauch, in zwei riesige Schlangen. Sie ähnelten dem Spielzeug aus Holz und züngelten mit kleinen Stoffzungen, der schwarzhaarigen Miko entgegen. Doch wieder erwarten schrie nicht sie, sondern eine andere Dame, welche gerade dazugekommen war. Kagome sah kurz zu der silberhaarigen Frau, dann zu dem Kleinkind neben sich, welches einfach weiter ruhte, als ob nichts geschehen sei und endete mit ihrem Blick dann, an dem Punkt der Hecke, wo die vier Übeltäter verweilten. Sie hatte die Auren schon vorher erkannt und einfach so getan, als würde sie nichts bemerken, um den Kindern ihre Freude zu lassen. Die Schlangen verpufften und gaben somit den wissenden Blick von Kagome frei. Die Kinder hielten erwartend die Luft an und waren schlagartig niedergeschlagen, weil sie erkannten, das sie ihrer Mutter kaum noch Streiche spielen konnten. Doch sie sahen zu der Frau empor, welche sich wild blinzelnd die Hand auf das wild schlagende Herz presste. Da hatte es funktioniert und befriedigte die jungen Herzen dann doch etwas. Schnaubend erhob sich Sesshomaru und sprang leichtfüßig über die Hecke. „Seit wann, hilfst du ihnen denn bei den Streichen? Steht das nicht eher Inuyasha zu Gesicht?“, fragte Kagome und streifte den Mörser in einem Handtuch ab. Der Lord ließ sich neben sie auf die Terrasse sinken und verschränkte die Arme in seinem Ärmel. „Ich habe nur Kohanas Fähigkeiten begutachtet“, versuchte er sich herauszureden. „Aha“, rollte die schwarzhaarige mit den Augen und stand dann auf um ihren Gast zu begrüßen. „Sei gegrüßt Yukiko. Schön das du da bist und entschuldige, das die Kinder dich erschreckten.“ „Schon gut“, stotterte die Yokai und kam sich dumm vor, die Auren nicht als Gefahr ausgemacht zu haben. Sie kannte jede einzelne, weil sie nun einige Male hier gewesen war und hatte sich nichts dabei gedacht. Eher hatte sie gehofft auf Inuyasha zu treffen, um mit ihm zu reden. Das letzte Treffen hatte mit einem Missverständnis geendet, welches sie nun berichtigen wollte. Sie hatte Inuyasha nicht abweisen wollen, sondern befand es schlichtweg als zu früh, sich solchen Gefühlen hinzugeben. Doch durch die kurze Trennung seitdem, wurde ihr nur umso mehr bewusst, das sie ihn nicht mehr gehen lassen wollte. Das sie diesen Kuss nur noch mehr wollte und sich dafür verurteilte, Inuyasha abgewiesen zu haben. Ihr Herz hatte sich diesem Hanyou zugewandt. „Kann ich mit Inuyasha reden?“, fragte Yukiko und Kagome nickte mit einem breiten Lächeln. „Natürlich“, antwortete der Hanyou und trat hinter der Yokai auf die Terrasse. „Dann lassen wir euch besser alleine“, verabschiedete sich Kagome und sah zur Hecke. „Kommt heraus, ihr zwei. Die Schreibschule wartet“, rief sie ihren Kindern zu, welche stöhnend unter den dichten Blättern hervorkrochen. Aber es würde keinen wiederstand geben, denn ihr Vater musste nicht einmal zu ihnen sehen, um seinen Willen auf sie zu übertragen. Die Zwillinge liefen, leichtfüßig zu ihrer Mutter und nahmen ihre Hände. „Da sind wir, Mama“, sangen sie im Chor und stolz lächelte Kagome die beiden an, bevor sie mit ihnen in das Innere der angrenzenden Räume ging. Sesshomaru dagegen nahm sich dem jüngsten Familienmitglied an, hob den Jungen auf seine Arme und ging an Inuyasha vorbei. „Versau es nicht wieder“, brummte er ihm beim Vorbeigehen zu, verschwand dann hinter Kagome im Raum und zog die Tür zu, noch bevor er Inuyashas Knurren hören konnte. Yukiko kicherte, mit vorgehaltener Hand und sah dann hinauf in das goldene Licht, welches in Inuyashas Augen wohnte. Er erwiderte ihren Blick, schmunzelte kurz, weil ihm diese Situation peinlich war. „Du bist hier?“, fragte er dann und kratze sich am Hinterkopf. Er wusste nicht wohin mit seinen nervösen Händen. „Ja“, sagte Yukiko und gestand mit roten Wangen: „ich wollte dich sehen.“ „Mich?“, schluckte Inuyasha und auch in seine Wangen kroch eine Röte, die sich nicht abstreiten lassen konnte. „Natürlich dich. Du..“, wollte Yukiko schimpfen, weil er sich so dümmlich anstellte. Doch sie entschied sich lieber für Taten. Somit überbrückte sie die Kluft zwischen ihnen und legte ihre Hände auf seine Brust, bettete ihren Kopf dazwischen und schloss die Augen. „Ich habe dich vermisst, weißt du?“ „Vermisst?“, murmelte Inuyasha und schlang seine Arme um sie. Die Signale sprachen eine unverkennbare Sprache und er würde nur noch wenige Worte abwarten um sie nie mehr loszulassen, wenn sie es wollte. „Ja. Inuyasha, das beim letzten Treffen tut mir leid. Ich wollte dich nicht verletzten und kenne mein Herz nun besser. Bitte“, plapperte sie los und hob bittend den Kopf zu ihm. „Bitte, mach da weiter, wo wir aufgehört haben.“ Darauf hatte Inuyasha gewartet. Sein Herz machte einen riesigen Satz, klopfte nun stark und mächtig in seiner Brust und wollte keine Sekunde mehr verstreichen lassen. Inuyasha beugte sich die wenigen Zentimeter zu Yukiko hinab und nahm ihre Lippen in Beschlag. Yukikos Herz schlug freudig und sie erwiderte den Kuss voller Liebe. Keiner der beiden bemerkte, das der Lord und die Lady des Westens, die Tür einen Spalt weit geöffnet hatten und mucksmäuschenstill beobachteten, was sich dort tat. „Ich hab es dir doch gesagt“, flüsterte Kagome piepsig und hob die Hand. Augenrollend zog Sesshomaru eine Haarnadel aus seinem Ärmel und schlug sie Kagome in die Hand. Sie neckten sich alleweil des Öfteren und versteckten Dinge des anderen, um diesen auf die Palme zu bringen und sich daran zu amüsieren, wie derjenige krampfhaft danach suchte. „Ich bekomme mein Siegel schon noch wieder“, grummelte Sesshomaru und wandte sich ab. Im Nebenzimmer gab es zwei kleine, untüchtige Yokai, die einen strengen Blick benötigten, um heute noch ihre Aufgaben zu beenden. Kapitel 48: Erfahren -------------------- Erfahren „Kagome, bist du da?“, fragte die braunhaarige, junge Frau, welche zuvor zaghaft geklopft hatte. Sie wollte ihre Freundin nicht, bei der Fütterung ihrer Kinder stören, jedoch brannte ihr eine Frage so sehr auf dem Herzen, das es sich einfach nicht mehr aufschieben ließ. „Rin? Komm herein“, antwortete die Frauenstimme, aus dem inneren des Zimmers und Rin schob vorsichtig und so leise sie konnte die Leinentür auf. Es war kalt geworden. Der Frost krabbelte immer noch eisern über die Pflanzen und auch wenn die Außenwände, des traditionellen Hauses aufgestellt worden waren, und die kleinen Öfen überall brannten, so konnte man auf der Veranda die Kälte spüren. Eilig trat die Frau ein und schob die Tür ebenso zwanghaft und leise wieder hinter sich zu. Sie seufzte erleichtert, da das quengelnde weinen ausblieb, vor dem sie sich so fürchtete. Somit drehte sie sich um, ging die wenigen Schritte zum Futon, auf dem ihre Freundin Kagome lag und kniete sich langsam hinunter. „Mach doch langsam, Rin. Denk an dein Baby“, lächelte Kagome ihr zu und streichelte weiterhin bedächtig, den kleinen Bauch ihres Sohnes, welcher fast eingeschlafen, an ihrer Brustwarze nuckelte. Er war ein zaghafter Trinker und schlief oft ein, weswegen Kagome ihn mit dem streicheln wachzuhalten versuchte. „Es geht schon, Kagome. Einige Tage wird es noch dauern, sagt der Arzt“, erklärte die braunhaarige und ließ die flache Hand über den prallen Bauch streicheln. Kagome beobachtete diese zarte Handlung. Hatte sie sie doch selbst vor einigen Monaten noch getan. „Womit kann ich dir dann, deine Stirnesfalten wegzaubern?“ Blinzelnd sah Rin zu Kagome und strich sich dann fuchtelnd über die Stirn. „Bekomme ich wirklich schon Falten? Sieht man mir das etwa an?“, japste sie erschrocken auf und sah sich zu dem kleinen Spiegel um, der auf einer Kommode an der Wand stand. Kagome kicherte, sah hinab zu Katsuo und löste ihre Brust von ihm. Er schlief tief und fest, jeder Versuch war zwecklos, also würde er sicher in zwei Stunden wieder nach Nahrung verlangen. Rins Reaktion brachte sie jedoch so zum Lachen, das sie darüber hinwegsah und ihren Kimono fest zusammenband um sich aufzusetzen. „Nein, da sind keine Falten, Rin. Aber du sieht’s aus, als hättest du eine Frage“, gestand Kagome und sah die junge Frau an, die erleichtert seufzte, bevor sie wieder besorgt dreinschaute und doch so etwas wie eine Denkerfalte, zwischen den Augenbrauen zog. „Ich habe tatsächlich eine Frage. Aber es ist etwas, naja, peinlich“, stammelte Rin, fummelte an ihrem Rock herum und hob den Blick zu Kagomes, um diesen eisern zu fixieren. „Kagome! Ich muss dich das einfach fragen!“ „Dann leg los“, grinste Kagome und legte die Hand auf die ihrer Freundin, um sie zu ermutigen. „Also“, begann Rin und presste die Finger an Kagomes. „Kakashi, er kommt nicht mehr zu mir, wenn ich schlafe. Schon seit Wochen nicht und naja, wir haben uns lange nicht mehr..“, machte sie eine Andeutung und Kagome nickte einfach schnell, als Zeichen das sie verstand, was Rin sagen wollte. „Nun ja, Kagome… was mache ich nur falsch? Meinst du ich habe ihn irgendwie verärgert oder reiche ich ihm nicht mehr? Kakashi sagt immer, das er mich liebt und bei Kami, du kannst dir nicht vorstellen, wie groß meine Liebe zu ihm ist, aber.. genügt das?“, redete sich Rin in Rage und sah nur verzweifelt auf ihren babybauch hinab. „Was ist, wenn er uns gar nicht mehr will?“ „Rin, hör auf dir solche Gedanken zu machen!“, griff Kagome ein und fasste ihrer jüngeren Freundin unter das Kinn, um es anzuheben. „Glaube mir. Er liebt dich und auch dieses Baby, mehr als alles andere. Er würde ohne zu zögern für euch sterben, das kann ich dir mit Sicherheit sagen. Aber weißt du...“, wollte Kagome weitersprechen und bekam nun die ganze Neugierde dessen, was Rin in ihren Augen zu aktivieren wusste. „Er wird sich sehr, um die Geburt sorgen.“ „Was?“, seufzte Rin erschrocken aus und ihre Schultern sackten hinab. „Aber wieso? Ich werde das schaffen!“, beteuerte sie und Kagome lächelte. „Daran habe ich keinen Zweifel. Aber Männer sind da anders. Sesshomaru war genauso abwesend, kurz vor der Geburt. Auch wenn ich genau gemerkt habe, das er um mich herumschwirrte, immerzu bereit sofort einzuschreiten, sollte die Geburt losgehen. Versuch mal darauf zu achten, ob Kakashi das auch tut“, schlug Kagome vor. Rin dagegen klappte der Mund auf. „Sesshomaru, hat das auch getan?“, sagte sie atemlos und Kagome nickte. „Aber wieso fürchten sie sich denn davor? Sie müssen das Kind doch nicht gebären“, setze Rin ihre Verwirrtheit nach und brachte Kagome zum Seufzen. Ein kurzes glucksen weckte ihre Aufmerksamkeit und sie fuhr die weichen, flaumigen Härchen an den Schläfen ihres Sohnes entlang, um seinen Schlaf zu beruhigen. „Weißt du, Rin. Egal ob Mensch, Hanyou oder Yokai. Alle Männer fürchten sich vor dem Moment Vater zu werden. Sie spüren nicht wie wir, wie das Kind wächst und sich bewegt. Sie werden von einen auf den anderen Moment, mit etwas konfrontiert, was sie so sehr lieben, das sie sich nur noch darum kümmern werden. Sie werden es beschützen, sich zur Not opfern und alles tun, um dieses kleine Wesen glücklich und behütet zu wissen. Das ist eine große und gewaltige Kraft, die da auf die Väter einschlägt. Davor kann man sich fürchten, verstehst du?“ Tränen quollen aus Rins Augen. So hatte sie noch nie darüber nachgedacht und es kam ihr nun plausibel vor. Kakashi fürchtete sich nicht vor ihr oder ihrem gemeinsamen Kind. Er fürchtete sich vor dem Moment, indem er es zum ersten Mal in seinen Armen halten wird und sich unsterblich verliebt. Rin liebte dieses Kind jetzt schon so sehr, aber das es bei Männern, erst mit Beginn ihrer Vaterschaft begann, das hatte sie sich nicht erlaubt zu denken. * „Bitte! Rette sie, wenn es zum schlimmsten kommt“, bettelte der Mann mit silbernen Kurzhaarschnitt und senkte seinen Kopf so nah an den Boden, das seine Nasenspitze das Holz fast berührte. Ein schnauben ließ seine Augen wieder auffahren, welche er zuvor zugekniffen hatte. Würde er ihm nicht helfen? Selbst wenn es um seine Ziehtochter ginge? „Halte mich nicht zum Narren, Kakashi. Was denkst du, warum ich mit Kagome hierher kam und ausharre, bis euer Kind geboren werden will?!“, schnauzte der Dayokai und Herrscher des Westens, seinen südlichen Kollegen an. „Dennoch kann ich nur das Kind retten, sollte es unter der Geburt ums Leben kommen.“, erklärte er und brachte Kakashi dazu sich aufzustemmen. Ungläubig lagen seine grasgrünen Augen auf den goldenen, seines gegenüber. „Ich habe Rin schoneimal mit Tensaiga gerettet und ein weiteres Mal, tat es meine Mutter, die Kami. Ein drittes Mal wird es für Rin nicht geben.“ Geschockt hielt Kakashi die Luft an und verschloss die Augen. Er schämte sich dafür, das es so weit kam. Wie hatte er nur, nicht darüber nachdenken können. Die Gefahr bringen können, welche Rin vielleicht aus seinem Leben riss. Er würde das Kind nicht alleine großziehen können. Wollte es gar nicht. Rin war sein Lebenselixier. Sie belebte sein ganzes sein und das Kind sollte diese Tatsache normalerweise krönen. In einen unendlich hohen Stand bringen, welchen nur diejenigen verstehen konnten, die den selbigen hatten. Aber die Angst war in Kakashis Herz eingezogen, hatte sich eingenistet, wie eine Spinne in ihr Nest aus Fäden. „Kakashi. Ängstige dich nicht zu sehr. Rin hat schon so vieles unbeschadet überstanden und reiste dabei viele Jahre an meiner Seite, die wahrlich nicht ungefährlich war. Sie wird das schaffen. Frauen sind für so etwas gemacht.“, versuchte Sesshomaru seinem Freund die Angst zu nehmen. „Aber du hast mir erzählt, was bei der Geburt der Zwillinge passierte.“, Protestierte der jüngere. „Ja, das habe ich und wenn ich recht drüber nachdenke, hätte ich es lieber gelassen!“, knurrte Sesshomaru zurück und räusperte sich, nahm einen Schluck Tee und seufzte dann. „Der Arzt ist fähig, glaube mir. Er ist zwar unerträglich und ich hoffe, das wir ihn nie mehr, um seine Dienste bitten müssen, aber er weiß was er tut.“ „Dieser Mann beruhigt mich gar nicht. Aber ich danke dir für deine Worte.“, murmelte Kakashi niedergeschlagen und klaubte sich vom Boden auf, ging zur Tür und sah an die Stelle, an der die Leinenspannung, auf den Rahmen des Holzes traf. „Geh zu Rin. Sie sehnt sich nach dir und vermisst dich. Du musst ihr zeigen, das du bei ihr bist. Das wird ihr mut und Kraft für die Geburt geben“, riet Sesshomaru noch. Kakashi lachte leise auf, worüber Sesshomaru die Augenbraue hob. „Was ist?“ Kakashi wendete seinen Blick, über die Schulter, zum westlichen Herrscher und grinste sein frechstes Grinsen. „Ich habe mich nur gefragt, wann du der erfahrenere von uns geworden bist.“ „Eine Geburt, verändert eben so einiges“, schmollte Sesshomaru gekonnt arrogant und drehte den Kopf zur Seite. Verwehrte Kakashi somit seinen Blick. „Wohl eher die Liebe, Sesshomaru.“ * Der nächste Morgen, war von markerschütternden Schreien durchtränkt. Sesshomaru krallte seine Nägel in das Holz der Bank und schmolz mit seinem Gift Löcher hinein. Kagome hatte ihn nach draußen in den Garten verbannt, weil er dasselbige schon mit den Böden im Haus getan hatte. Kakashi war bei der Gebärenden und Kagome stand ihr ebenso bei. Nur der Lord musste draußen verweilen. Mit all seinen Sinnen horchte er nach seinen Zwillingen, die im nahegelegenen Raum schlummerten. Doch seine Sinne wurden getrübt, als der nächste Schrei einherging und seine Sinne erzittern ließ. Bevor die Bank sich auflöste stand er auf und hörte das schieben der Tür. Sofort hielt er die Luft an. „Er ist da!“, rief Kagome laut jubelnd und lief schon um die Ecke, auf Sesshomaru zu. Sie warf sich in seine Arme und presste ihre Lippen auf seine. „Ein prächtiger Junge!“, freute sie sich und schlang die Arme um Sesshomarus Hals. Er wiederum hielt seinen Arm um sie geschlungen und lächelte erleichtert. „Geht es ihr gut?“ „Ja. Rin geht es gut. Keine Komplikationen. Sie starb nicht, so wie ich“, beteuerte Kagome und sprengte den Stein auf Sesshomarus Herzen. „Ich werde zurück gehen und rufe dich, sobald du zu ihr kannst.“ „Tu das.“, hauchte Sesshomaru und küsste Kagome nocheinmal kurz, bevor sie in den Raum der Geburt zurücklief. * Einige Stunden später, am Abend, saß Sesshomaru auf der Veranda und sah hinauf zu den Sternen, welche sich vereinzelt am Dämmerungshimmel zeigten. Sie würden sich bald wieder mehr Zeit lassen, um am Abend aufzutauchen. Der Winter neigte sich in wenigen Wochen dem Ende zu und würde dem Frühling Platz machen. Schritte näherten sich dem Lord und gehörten dem frisch gebackenen Vater, dem Lord des Südens. Leise ließ sich dieser nieder und wog das, dick eingepackte Bündel, in seinen Armen, als würde er das kostbarste Gut auf Erden halten. „Herzlichen Glückwunsch“, wünschte Sesshomaru und lugte kaum merklich, in das dicke Nest aus Decken, zu den kleinen roten Gesichtchen, welches ruhig schlief. Hellbraunes Haar zierte den winzigen Kopf und auf der Stirn prangte ein kleiner hellblauer Punkt. Ein Yokaimal. Schmunzelnd hob Sesshomaru den Blick zum Vater des Kindes. „Sie hat es wunderbar gemeistert.“ „Ja, das hat sie.“, sagte Kakashi klamm und brachte die Augenbrauen Sesshomarus in die Höhe. „So sprachlos, bekommt man dich selten zu sehen“, stichelte er. „Hör auf. Ich weiß noch nicht, wie ich mich fühle. Es ist komisch“, grummelte Kakashi und sah hinab zu seinem Söhnchen. Er war so winzig, so zerbrechlich. Allein seine Finger wirkten, als würde der Wind sie brechen können. „Du bist nun Vater. Es gibt nichts wichtigeres mehr, als deine Familie. Gewöhn dich dran“, befahl Sesshomaru mit strenger Stimme. Kakashi hob seine grünen Augen zu ihm und lächelte. „Wann bist du nur so erfahren geworden?“, fragte er ungläubig. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)