Ungawarui von Dudisliebling (In den Klauen der Markierung) ================================================================================ Kapitel 22: Rettung ------------------- Rettung Das sich die annähernde Krankheit diesmal in Übelkeit äußerte, war kaum zu ertragen. Mehrmals täglich kam es mir hoch und dazwischen litt ich unter ohnmächtiger Übelkeit. So würde mein langsames Ende also beginnen. Indem ich meinen Körper vorneweg schwächte. Vielleicht war dies aber auch gut. So würde ich schneller erlegen. Wo hatte das alles nur hingeführt? Noch schlimmer wie meine körperlichen Empfindungen, waren meine Gedanken und Träume. Die Markierung ließ mich meine Entscheidung bereuen. Sie zeigte mir silbriges Haar, ließ mich sanfte Berührungen verspüren und mich danach sehnen. Tiefes Gold verfolgte mich immerzu, egal an was ich gerade dachte, egal was ich gerade tat. Immerzu verfolgte mich sein Blick. Ob er mich überhaupt suchte? Es war nun einige Zeit vergangen und ich hatte ehrlicher Weise gedacht er würde uns sofort finden. Kakashi jedoch erklärte mir, das unser Geruch noch unter dem Schutz Inagis stand. Er selbst konnte uns nicht wahrnehmen. Wir waren unsichtbar für jeden mit einer feinen Nase. Seit einiger Zeit bemerkte ich allerdings auch, das diese Flucht eine Sackgasse war. Für mich war dies ja vorher schon klar gewesen, aber ich stoppte auch eine andere Sache vollkommen und diese brauchte Nähe um zu gedeihen. Kakashi hielt sich stark zurück und Rin war ebenso schüchtern. Meine Anwesenheit war fehl am Platz. Ich musste einen Weg finden mich von den beiden zu trennen. Als Kakashi uns dann mitteilte das wir unseren Aufenthaltsort wechseln mussten, denn der Schutz verflog, witterte ich meine Chance. Ich wollte die beiden einfach nicht noch weiter im Weg stehen und vor allem keine Last mehr sein. Mein Weg würde bald enden und daran mussten die beiden nicht teilhaben. Für alles war ich ihnen dankbar, besonders Kakashi, weil er sich wirklich in Gefahr brachte, aber es war genug. Am Tag unserer Abreise ging es mir hundeelend. Diese Markierung würde mich schneller erlösen als ich mir bewusst war, aber Kakashi gestattete mir meinen Plan umzusetzen. Nur Rin ließ sich schwer abschütteln, jedoch fiel sie auf meinen Trumpf hinein. Sie war jung und verliebt. Ich wusste das sie nicht lange zwischen mir und ihm wählen würde. Somit ließen die beiden mich gehen und als ich einige hundert Meter gegangen war, lief ich los. So schnell ich konnte und so weit wie möglich, bevor Kakashi meine Flucht bemerken würde. Es tat mir leid das ich ihn nun auch noch hinterging, aber sicher würde er wissen das ich es zu ihrem besten tat. Er hatte genug damit zu tun Rin vor Sesshomaru zu schützen. Da brauchte er nicht auch noch ein kotzendes, bald krankes Weib, das ihm diese Flucht nur erschwerte. Keuchend blieb ich an einer Lichtung stehen und musste mich nur Sekunden nach dem Stillstand wieder erbrechen. Mein leerer Magen verkrampfte sich immer schmerzhafter und ich taumelte einige Schritte weiter, nachdem ich fertig war. Erschöpft gönnte ich mir einige Sekunden des sitzendes und drückte meine verkrampften Waden. „Au“, seufzte ich leise und mit brennenden Hals. Die Sonne tauchte alles in ein sattes Orange, die Luft strich warm um mich herum und ich schloss kurz die Augen. Ich war so erschöpft, hatte seit Tagen kaum gegessen und alles hatte mich wieder verlassen. Ich musste schlafen. Nein! Rügte ich mich und stellte mich wieder auf die Beine. Ich ging weiter, quer über die Lichtung und bemerkte nicht die vor Gier triefende Aura, welche mich beobachtete. Am Waldrand stieg ich über Geäst und Moos, gelang immer tiefer in das Unterholz und hoffte das Kakashi mir noch nicht folgte. Ich musste es schaffen meinen Geruch zu überdecken und dachte daran einen tiefen Fluss zu finden, mit dem ich einige Meilen den Strohm teilen konnte. Über Wasser halten, dürfte kein Problem sein und es würde meine Fährte abreißen lassen. Leider kam mir Kein Fluss über den Weg und es war noch immer Eisig kalt. Ein lautes knacken ließ mich aufschrecken. Sofort schärften sich meine Sinne und ich spürte die Aura. Erschrocken japste ich nach Luft als, ich auch schon die Wucht eines Schlages spürte, welcher mich am Arm erwischte. Schreiend ging ich zu Boden und spürte meinen Arm nicht mehr. Er war gebrochen und ich sah zu demjenigen der vor mir stand. Mein Blick erstarrte, als ich in rote Augen blickte. „Eine Frau hier mitten im Wald“, grunzte das Wesen vor mir und brachte meinen Körper zum Zittern. Es war ein großer, hässlicher Yokai. Triefend und ölig hingen seine Haare von seinem Kopf, welcher obenherum kahl war. Falten zogen sich über seine Haut und Narben zierten sein Gesicht. „Welch ein Glück, ich doch habe“, lachte er weiter, schob seine Hand in seinen Kimono und kratze sich dort. Als er sie wieder hinauszog hielt er eine Flasche in der Hand und machte einen Schritt auf mich zu. „Bleib wo du bist“, befahl ich und er lachte los. „Du scheinst eine von den tapferen zu sein. Das gefällt mir“, lobte er und wusste gar nicht womit er sich hier anlegte. Ich würde ihn mehr als nur in die Schranken weisen. Außerdem hatte ich ja noch Sesshomarus Schutz an mir. Die Markierung würde ihn verbrennen. Ich versuchte mich aufzurappeln, wurde von meinem gegenüber jedoch daran gehindert. Er trat mir auf die gesunde Hand und ich biss die Zähne zusammen. Danach kniete er sich zu mir, sah mir in die Augen und erforschte sie. „Hübsch“, flüsterte er und berührte dann meine Wange. Zischend schreckte er zurück und ich nutze meine Chance. Schnell lief ich los. Ich musste den Überraschungsmoment ausnutzen. Aber wie viele Yokai war dieser hier schnell und stieß mich zu Boden. Heftig knallte ich ins Moss und schrie auf. Mein Arm schmerzte so sehr. Sein Körper kam mir näher und er setze sich auf meinen Rücken. „Geh runter“, schrie ich und er riss an meiner Kleidung. „Nein!“, schrie ich weiter und strampelte wild. „Wehr dich nur, damit machst du mir nur noch mehr Vergnügen“, sprach er auf mich ein. Angst kroch so schnell in mir auf, das ich anfing zu weinen. Warum passierte mir nur so etwas? Ich versuchte meine Kräfte aufzubauen, doch ich konnte es nicht. In diesem Moment fiel mir auf das ich keine heilige Kraft mehr besaß. Zuvor hatte ich sie nicht gebraucht und deshalb nicht getestet, doch jetzt wo mir Gefahr drohte, ich sie brauchte, war sie verschwunden. Was sollte ich nur tun? „Hilfe! Kakashi!“, schrie ich, denn er war mir vielleicht auf den Fersen. Weiter versuchte ich zu strampeln, spürte bereits die kalte Nachtluft auf meinem Nacken, dann an meinem Rücken. „Ist das dein Liebster?“, fragte mein Angreifer und zog mich weiter aus. Nein, bettelte ich und spürte den Druck seines Körpers der auf meiner Hüfte lastete. Der kühle Dreck unter mir fing meine Tränen auf und lies sie hinein sickern. „Hilfe“, jammerte ich wieder, meine Hoffnung schwand. Hoffentlich würde dieser Kerl sich ordentlich verbrennen und mich dann endlich töten. Ein Knurren erschütterte die Erde unter mir und im nächsten Moment verspürte ich Erleichterung. Mein Körper wurde leichter und das Gewicht verschwand von meinem Rücken. Ein lauter Schrei, gefolgt von entsetzlichem Gurgeln war zu hören. Eilig setze ich mich auf, zog meine Kleidung zurecht und schob mein Haar hinter die Ohren. Ich musste fliehen so lange ich noch konnte. Also stellte ich mich auf und bemerkte das mein Knöchel ebenfalls verletzt war. Eine lange Schramme zog sich die komplette Wade hinauf und blutete heftig. Dennoch, ich musste fliehen. Also lief ich humpelnd los, ohne nachzusehen wer mir geholfen hatte. Weit kam ich aber nicht, als mich eine Hand packte. Angsterfüllt dachte ich an den Angreifer und schlug mit meiner gesunden Hand nach demjenigen. Dieser packte auch dieses Handgelenk und zog mich zu sich. Kein Abwehrmechanismus ereilte diesen Yokai und die Aura kam mir mehr wie bekannt vor. Meine Emotionen ergriffen die Oberhand und ich lies mich erschöpft fallen. Seine Wärme umfasste mich, ebenso wie seine Arme die mich an sich drückten. Sein Atem streifte mein Ohr in heftigen Zügen, ließ seine Brust beben. Seine Umklammerung wurde immer fester und ein stechender Schmerz lies mich wimmern. Augenblicklich hielt er inne, nahm Abstand zu mir und da sah ich das tiefe Gold wieder, welches mich die Wochen der Trennung verfolgt hatte. „Sesshomaru“, hauchte ich leidend und verlor die Kraft zu stehen. Er fing mich auf, lies sich auf dem Boden nieder und zwang mich auf seinen Schoß. „Nicht“, bat ich und wollte meine Willensstärke zurückerlangen. Er jedoch ließ keine Wiederworte zu, ergriff meinen gebrochenen Arm und ließ seine glühend grüne Hand darüber gleiten. Mit einem Ruck setze sich alles wieder zusammen und ich zog scharf die Luft ein. Mit zugepressten Augen spürte ich seine Hand an meinem Bein und wie er auch dort die Wunde heilte. Nur er war dazu in der Lage, indem er sein Youki in meinem Körper aktivierte und somit die guten Selbstheilungskräfte. Erleichtert das der Schmerz nun nachließ, atmete ich stockend aus. Meine Augen sanken hinab, ich wollte ihn nicht ansehen. Er hatte mich so hintergangen und nun war er mein Retter in der Not. Auch wenn meine Wut riesig war, so war ich auch dankbar über die Rettung. Seine Finger fanden den Weg an mein Kinn. Warm fühlten sie sich an und ich folgte seiner Bewegung. Sein Gesicht war meinem nah, seine Augen unergründlich fixierend auf meinen. Die Welt um uns herum schien erloschen. Nur wir beide waren hier. „Nie mehr“, hörte ich seine tiefe Stimme. Durch Mark und Bein fraß sie sich und erschütterte mein Inneres. „Nie mehr, darfst du mich verlassen“, bat er. Überrascht riss ich die Augen auf und versuchte seine zu ergründen. Ich konnte gar nichts sagen, so erstarrt war ich, doch er fand einen Weg. Langsam kam er mir näher. Ich schloss meine Augen und spürte seinen Atem an meiner Wange. Er küsste sich langsam zu meinem Mundwinkel, erforschte fast schon ob ich es zuließ und presste seine Lippen dann auf meine. Ja, ich war noch sauer auf ihn und dennoch. Wieder einmal konnte ich ihn nicht von mir stoßen. Sein Leid war in jeder Berührung zu spüren. So sanft und vorsichtig behandelte er mich hier, als hätte er aus seinem Fehler gelernt. Es vergingen noch einige Berührungen unserer Lippen, als er einfach aufstand und mich auf seine Arme zog. Vorsichtig sah ich zu seinem Blick empor, welcher in Gedanken verloren zum Himmel sah. Er erhob sich gen diesen und schwebte schnell durch die Luft. Schweigend ließ ich meine Lieder sinken, verfiel in seinen Armen und wachte erst wieder im Schloss des Westens auf. Meine Umgebung war das erste was mir dieses Wissen offenbarte. Ich lag in Sesshomarus Schlafstätte, sah zu der Decke hinauf und wurde von den blauen Stoffen umhüllt. Warme und weiche Haut lag unter meiner Wange und hob sich stetig auf und ab. Ein schwerer Arm umschlang meinen Oberkörper und ich hörte das leise Atmen neben mir. Vorsichtig wendete ich meine Augen hinauf zu demjenigen, der neben mir lag und schlief. Mein Herz setze aus, denn dies hatte er mir immerzu verwehrt. Sesshomaru schien tief zu schlafen, hielt mich nah an seinen nackten Oberkörper gedrückt und auch ich war vollkommen nackt. Was hatte das zu bedeuten? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)