Ungawarui von Dudisliebling (In den Klauen der Markierung) ================================================================================ Kapitel 14: Eine Reise ---------------------- Eine Reise „Wie schön das ihr mich als Begleitschutz mitnehmt. Ich werde alles geben damit Kagome nichts passiert“, versprach Kakashi. Sesshomaru hatte ihn im letzten Moment noch abkommandiert uns zu begleiten. Er sollte meinen Schutz gewährleisten, wenn Sesshomaru verhindert war. Schließlich trafen wir einige andere Yokai. „Wie läuft dieses Treffen ab?“, fragte ich leise an Kakashi gewandt, denn Sesshomaru hatte seine eiserne Maske ausgesetzt. Er wollte vor Kakashi wohl nicht mit mir reden. „Ich habe so einem fest noch nie beigewohnt, aber wahrscheinlich wird dort beraten und die Grenzen besprochen. Zum Schluss ein essen und ab nach Haus“, erklärte er breit grinsend und sah zu Sesshomaru. Irgendwas lief da zwischen den beiden. Ich streichelte Ah-Uhn über seine schuppige Haut, während Jaken vor mir den Drachen dirigierte. Die Sache mit Rin lies mir keine Ruhe. Was wusste sie nur alles? Ich konnte ihr doch nie mehr unter die Augen treten. Seufzend zog ich das Fell fester um meine Schultern. Sesshomaru hatte es für mich anfertigen lassen, damit ich bei diesen recht kühlen Frühlingstemperaturen nicht erfror. Da wir durch den Himmel reisten, war es ohnehin eisig. „Bald sind wir da Kagome“, versicherte Kakashi hinter mir. Er saß, mit lässig angewinkelten Beinen seitlich hinter mir. Anders wie Sesshomaru konnte er nicht fliegen. „Ich hoffe es. Es ist echt kalt“, murmelte ich und vergrub mich noch weiter im Fell. Ein Arm legte sich auf das Fell über meinen Schultern und zogen mich zu demjenigen. Ein Knurren ertönte, so laut das unter uns die Vögel aus ihren Ästen flohen. „Ich Wärme sie doch nur etwas“, grinste Kakashi hämisch und ich wendete meinen Blick zu dem knurrenden Lord. Er sah stur nach vorn, aber ich spürte sein Unbehagen. „Es geht schon“, versicherte ich Kakashi und schob seine Hand von meiner Schulter. Dabei zischte seine Haut unter meiner und seine Augen verfinsterten sich. „Du lässt dich wirklich zu sehr davon vereinnahmen was unser Lord tut“, flüsterte er mir zu. „Kakashi“, brummte Sesshomaru und beendete unser Gespräch. Leicht lächelnd sah ich Kakashi an und er rollte amüsiert seine Augen. Er schien nichts von dieser Markierung zu halten, dem Band was für Yokai angeblich so wichtig war. Oder hatte er eine ganz eigene Geschichte dazu? Ich würde sicher die Gelegenheit bekommen ihn darüber etwas auszuquetschen. Er musste ja schließlich auf mich aufpassen. Bei unserer Ankunft würde nicht nur einmal, verwundert geraunt. Ich tastete die Augen aller ab die uns begegneten und es lag auf der Hand. Ich war das einzige menschliche Wesen auf diesem Gelände. Das Schloss auf das wir zugingen erstrahlte prächtig auf einem Berg. Direkt an der Felswand erbaut. Schwarze glatte Zinnen strahlten in der untergehenden Sonne. Sesshomaru ging schweigend und starr auf die Wachen zu, welche ihn ohne Zögern hereinließen. Uns musterten sie genau und als ich einen Schritt gehen durchs Tor wollte, hielt mich einer der Yokai am Arm fest. „Au! Was soll..“, begann ich mich aufzuplustern und beobachtete wie die Wache einen Blick mit Sesshomaru wechselte, der nichts sagte und doch alle Wachen in die Schranken wies. „Sie gehört in unserem Gefolge zu Tölpel!“, schrie Jaken und fuchtelte wild herum. Die Wache lies von mir ab und brummte. „Menschen sind hier nicht erlaubt“, gab er preis und Kakashi schaltete sich ein. „Ich würde sie lieber hineinlassen. Sonst wird der Lord des Westens ungehalten. Man muss ja nicht schon vor den Besprechungen ein Blutbad anrichten, oder?“, schlug er besonnen vor. Grimmig ließ die Wache mich weiter als Sesshomaru schon die ersten hundert Meter Abstand zu uns aufgebaut hatte. Ehrfurchtsvoll beobachtete ich das Gebäude, welches so Monumental über uns hinausragte. „Seit ihr erstaunt Kagome?“, fragte Kakashi neben mir. Jaken übergab Ah-Uhn an einen Diener, der ihn wohl versorgen würde. „Seit gegrüßt. Ihr seid Lord Sesshomarus Gefolge?“, frage ein schlanker Mann mit mäuseartigem Gesicht und nervösen Zügen. „Ja das sind wir. Los Zeig uns unsere Gemächer!“, befahl Jaken unverschämt. Überrascht das er dafür keine kassierte und der Junge Yokai so nett war und uns mit sich gehen ließ, folgte ich den Yokai. Immer wenn wir jemanden sahen, verfolgten sie mich mit ihrem blicken. Manche hielten sich die Nase zu, andere begannen sofort zu tuscheln. Ich schien die neueste Attraktion in diesem Zirkus zu sein. „Hier könnt ihr euch ausruhen. Ich nehme an sie ist eure Gefährtin?“, fragte der Mäuserich an Kakashi gewandt. Jaken japste auf, doch Kakashi kam ihm zuvor. „Ganz recht. Sie kann bei mir bleiben“, erklärte er und ich sah Kakashi überrascht an. Er wechselte einen Blick zu Jaken und dieser erstarb in seinem nahenden Protest. Natürlich war es zunächst besser Sesshomaru keine Schande zu bringen, das wusste auch er. Gemeinsam mit mir ging Kakashi in den Raum, welcher uns der kleine Yokai zuwies. Schnell schloss er die Tür und seufzte aus. „Sesshomaru hätte wenigstens warten können“, schimpfte er. Ich hörte nur nebensächlich zu und ging zum Fenster, welches mit dicken Leinen bespannt und mit einer Tür verschloßen war. Ich schob sie auf und erstarrte. Der Blick war atemberaubend. Das ganze Land erstreckte sich vor mir und erstrahlte in den letzten Strahlen der Sonne. Alles schien in ein sattes Rot getaucht. „Wundervoll“, flüsterte Kakashi neben mir und beugte sich neben mir nach vorn. Kurz streifte er meinen Körper und trat dann auf den kleinen Balkon. Er ließ den Wind um sich spielen, welcher seine kurzen Strähnen aufging und umherfliegen lies. Seine grünen Augen strahlten so hell und klar, das man nur an frisches Gras denken konnte, auf dem tau von der Nacht lag. Kakashi Blick wanderte zu mir und er lächelte freundlich. Mein Herz machte einen kurzen Satz und ich lächelte zurück. Ein klopfen ließ uns zur Tür sehen. „Eine Bedienstete“, klärte Kakashi mich auf. Er hatte eine gute Nase. Ich öffnete die Tür und sah zu einer jungen Frau mit braunem Haar und gelben Augen. „Kakashi-sama, ehrenwerte Miko“, begrüßte sie uns und verneigte sich rasch. „Ich soll euch zum großen Saal bringen. Die Lords wollen euch kennenlernen.“ Fragend sah ich zu meinem Begleiter und er grinste der Bediensteten zu. „Wir werden euch gerne folgen“, erklärte er und so gingen wir ihr nach. Durch große Gewölbe und Gänge, bis wir an einem riesigen imposanten Raum ankamen. Er war mit Blumen geschmückt und auf dem Boden lagen vier große Teppiche aus. Rot, gelb, blau und grün. Etwas musste ich an einen Kindergarten denken, doch dies hatte sicher eine andere Bedeutung. Ich erblickte Sesshomaru auf dem blauen kniend und nach vorne starrend. Er würdigte uns keines Blickes. Ob das seine Tour war sich von uns abzuheben. Damit wir klar definiert vor den anderen auftraten? Bevor ich jedoch weiter gehen konnte erfasste mich ein freudiger Schrei. „Kagome!“, rief eine mir bekannte männliche Stimme und ich sah zu dem gelben Teppich. Augenblicklich sprang mir ein hochgewachsener Mann mit schwarzen, zu einem Zopf gebunden Haaren in die Arme und drückte mich fest an sich. Doch nur um zischend Abstand von mir zu nehmen. Das kurze schmunzeln auf Sesshomarus Lippen blieb mir nicht fern und doch blickte ich in die blauen Kristalle vor mir. „Aua! Seit wann bist du so ein heißes Eisen geworden?“, fragte der Anführer der Wölfe und der Lord des Nordens. „Kouga. Wie schön dich mal wiederzusehen“, begrüßte ich ihn und erhaschte das rote Haar seiner Frau. „Ayame. Wie schön“, begrüßte ich auch sie und sie umarmte mich ohne Scheu. Bei ihr bleib der Schutzmechanismus aus und ich konnte ihre Wärme genießen. Ich spürte allerdings etwas, was mir neu war. „Ihr erwartet einen Erben?“, fragte ich überrascht und Ayame streckte stolz ihren Babybauch, welcher in einen edlen gelben Stoff verpackt war vor. „Ja bald sind wir zu dritt“, kicherte sie und Kouga legte stolz seinen Arm um seine Frau. „Ihr müsst mir alles erzählen“, bat ich, doch wir wurden unterbrochen. „Seid ihr die Miko, welche mit dem Lord des Westens reist?“, fragte eine alte dumpfe Stimme. Ich hatte den Besitzer noch nicht bemerkt, lies meinen Blick nun auf den roten Teppich schweifen und erblickte einen alten, kräftigen Yokai, welchem zwei riesige Hauer aus den Mundwinkeln herausragten. Instinktiv sank ich auf die Knie und verneigte mich vor dem Lord. „Ja das bin ich. Kagome ist mein Name“, stellte ich mich vor. Ein Raunen ging durch den Raum. Einige schienen meinen Namen zu kennen. „Hörte ich richtig, das ihr euch mit dem Lord verbunden habt und trotzdem noch eure Kräfte besitzt?“, fragte die raue Stimme weiter. Mein Herz schlug immer schneller und ich starrte auf den blank geputzen Holzboden unter meinem Gesicht. „Erhebt euch, wenn ich mit euch rede“, bat er dann streng und ich tat was er wollte. Der Lord mit den Hauern saß mir gegenüber, wobei Sesshomaru rechts und Kouga fast neben mir saß. Links von mir saß auf dem grünen Teppich eine schlanke Frau mit blauem Haar, welches in großen Wellen über ihre Schulter fiel. Sicher war sie aus dem Süden, also musste der Lord mit dem ich sprach aus dem Osten sein. Ich musste mich aber nun auf die Frage konzentrieren, ein Vergehen konnte mir schnell den Kopf kosten. „Ja. Es stimmt. Ich habe mich mit dem Lord verbunden und verfüge trotzdem über meine Kräfte als Miko“, erklärte ich mit ruhiger Stimme. Kouga sprang neben mir auf. „Was?“, schrie er und würde durch ein grunzen des roten Lords gebändigt. Ich hatte also einiges zu erklären, seufzte ich innerlich. „Miko Kagome. Bitte setzt euch zu eurem Gefährten. Ihr solltet unseren Besprechungen beiwohnen“, schlug er vor und ich sah kurz zu Sesshomaru. Er sah noch immer starr auf den Boden vor sich. Ob er diesen Verlauf eingeplant hatte? Oder lief es für ihn aus dem Ruder? Mit einer kurzen Verbeugung stand ich auf und ging zu Sesshomaru. Er reichte mir kurz die Hand und ich lies mich neben ihm nieder. Doch seine Augen trafen mich nicht. Irgendwie sehnte ich mich nach seiner Aufmerksamkeit. Kakashi musste den Raum zwar nicht verlassen, setze sich aber zu den anderen Personenschützern in die Ecke. Dort erblickte ich auch Hakaku, der mir vorsichtig zu wank. Diese Reise schien sich doch noch etwas Gutem zuzuwenden und zum Glück hatte ich Sesshomaru um die Freiheit von Intimität gebeten. Wie es aussah hielt er sich auch sehr gut daran. Die erste Besprechung war eine kurze Begrüßung und es wurden einige Themen in Bezug auf den Grenzschutz geregelt. Die Wölfe hatten das Privileg die Grenzen komplett umlaufen zu dürfen und somit schnell Alarm zu schlagen, wenn es darauf ankam. Der rote Lord Tego war der Herrscher der Wälder und kümmerte sich um die gedeihen der Pflanzen und Tiere darin. Eine Art Waldgott sozusagen. Sesshomaru war mit seinem Heer derjenige, der das Land als Ganzes beschützte. Er war wie der Mond, der alles überblickte und beschützte. Die einzige Herrscherin im Raum, ihr name war Inagi, wachte über die Klarheit des Wassers, welches für alle von bedeutender Wichtigkeit war. Wasser symbolisierte Reinheit und ebenso auch Versorgung. Versorgung von Nahrungsmitteln, der Lebewesen und auch der Natur. Sie war eine wunderschöne Gestalt, eine Frau die jeden Mann in die Knie zwang, wenn sie es wollte. Am Ende der Besprechung würde ich von Kouga und Ayame in Empfang genommen. Sesshomaru war eilig verschwunden und hatte Kakashi mitgenommen. Er hatte Kouga schließlich gesehen und wusste das mir keine Gefahr drohen würde. „Erklär uns das bitte. Wo ist der stinkende Köter? Und warum bist du bei Sesshomaru?“, fragte Kouga aufgeregt. Ayame schlug ihm auf den Arm. „Lass uns doch erst einmal was essen“, schlug sie vor und wie auf Stichwort knurrte mein Magen. Beschämt fing ich ihren Blick auf und lauschte Kouga genervte laute. Beim Essen lies Kouga allerdings nicht locker und ich suchte krampfhaft nach einer Lösung. „Inuyasha und ich haben uns getrennt. Sesshomaru bot mir an bei ihm im Palast zu leben und so kam eines zum anderen.“ „Liebst du ihn? Er erscheint mir kühler wie jeder Eiszapfen“, bedachte Ayame und ich musste kichern. „Unsere Verbindung hat nichts mit dergleichen Gefühlen zu tun“, wiegelte ich ab und spürte einen leichten Anflug von Schuld. Als hätte ich gelogen, aber dem war nichts so, oder? „Warum bindet er dich dann an sich. Sicher musst du nun ewig mit ihm zusammenbleiben“, knurrte Kouga. „Bist du etwa noch immer eifersüchtig?“, fragte ich stichelnd und er schnaubte beleidigt. „Daran liegt es sicher nicht“, versuchte Ayame ihren Mann zu verteidigen. „Aber er sorgt sich sicher um dich. Sesshomaru wird dir doch gesagt haben, das euer Leben miteinander verbunden ist. Eine Markierung ist eine große Sache“, klärte Ayame und da kam mir die Erleuchtung. Ich hatte endlich jemanden mit dem ich über diese Marikierungssache sprechen konnte, jemand der mir meine Fragen beantworten konnte. „Bitte Ayame! Du musst mir einige Fragen erklären“, bat ich und so entbrannte ein wahres Sprachgefecht zwischen uns. Ich fragte sie was es mit der Abhängigkeit auf sich hatte und wie oft das Mahl bei ihr erneuert werden musste. Sie erklärte, das es je nach Stärke und Herkunft eines Yokai, die Markierung ebenso stark sei. Bei meiner musste der Zyklus oft sein, während Kouga sie nur alle paar Monate auffrischte. Doch was sie dann, fast schon allgemein sagte, lies mich an meinem Schluck Tee ersticken. Beruhigend klopfte Kouga auf meinen Rücken und ich kam wieder zu Luft. “Was meinst du mit: die Lebenspanne passt sich an?“, bat ich keuchend um Antwort. Ihre grünen Augen blinzelten als sie mich ansah. War es etwas Wichtiges? Es war ja nicht so, das ich eine Wahl gehabt hatte, als er dieses Band zwischen uns erschuf, aber was war da in Bezug auf meine Lebenspanne? Hatte ich etwa etwas davon eingebüßt als er mich biss? „Deine Lebenszeit gleicht sich an die deines Gefährten an. Als Mensch der nur 70 Jahre auf Erden verweilt, wirst du nun sicher Jahrhunderte alt werden“, erklärte sie und legte sich den Finger an die Wange. Erstarrt sah ich zu ihr, als mich eine Stimme rief. Kakashi stand in der Tür und sah fragend zu mir. Perplex rappelte ich mich auf und verabschiedete mich von den beiden. Wir würden unser Gespräch einfach später weiter führen, versprach ich stammelnd. Ayames besorgter Blick verfolgte mich. Ich konnte meine Verwirrtheit einfach nicht komplett verbergen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)