Der Waldläufer Nousagi von Dudisliebling ================================================================================ Kapitel 14: Abweisung --------------------- Kapitel 14 Abweisung Ergeben trainierte ich also mit dem Erben. Zunächst musterte er mich nur, schweigend wie immer, seit ich ihn das erste mal sah. Er hatte etwas Unheimliches an sich und lies nicht hindurch blicken, was er dachte. Bei Taisho hatte ich schon gedacht, er wäre kühl und abweisend. Doch dieser Junge hier vor mir, war der Meister seines Fachs. Naja, dachte ich und erinnerte mich an die Göttin des Mondes, welche selbst wie Eis gewesen war. Die Krieger kämpften um uns herum, als ich auf Sesshomaru zuging und mich verbeugte. “Ich werde heute euer Partner sein”, erklärte ich und als ich aufsah, wendete sich der Erbe einfach ab. Er ging einige Meter weiter und stellte sich mir entgegen. Er schien auf irgendetwas zu warten, also begab ich mich in Kampfposition. Wie genau er kämpfen wollte stand nicht fest. Er trug aber auch kein Schwert bei sich, wodurch ich mir sicher vorkam. Noch einmal prüfte ich meinen Stand und preschte dann auf den Erben zu. Dieser lächelte kaum merklich und hob dann seinen rechten Arm. Aus seiner Hand bildete sich so etwas wie eine Peitsche und er holte aus. Gerade so konnte ich dem Ding entkommen und als ich zum Stehen kam, griff mich der Erbe mit seiner anderen Hand an. Diese umgab ein grünliches Licht und ich schreckte zurück. Ungeschickterweise landete ich auf meinem Hintern und Sesshomaru folgte meiner Bewegung. Ich ergriff seinen rechten Arm und presste ihn so weit von mir weg, wie es ging. Zusammen mit meinem Knie hielt ich ihn auf Abstand, doch ich hatte seine andere Klaue vergessen und diese legte sich nun auf mein Gesicht. Verdammt! Die Haut unter dieser Berührung begann fürchterlich zu brennen. Wieder wurde mir heiß und das Biest kratze an meiner Oberfläche. Ich konnte mich hier im Schloss nicht verwandeln und schon gar nicht, um mich vor dem Erben des Herrn zu schützen. Knurrend nahm ich den Schmerz in Kauf und nahm meine ganze Hitze, um sie in einem kräftigen Schlag einzusetzen. Auch wenn es mir ärger bescheren würde, so schlug ich den Erben ins Gesicht und er flog einige Meter von mir weg. Keuchend setze ich mich auf und sprang auf die Füße. In diesem Moment bemerkte ich den ledernen Stoff, wie er von meinem Gesicht fiel und auf dem Boden landete. Ich hielt mir eine Hand an die Stelle und bemerkte den Sinn, hinter dieser Attacke. Sesshomaru hatte Interesse an meinem Geheimnis und war deshalb so aggressiv vorgegangen. Eilig hob ich den Stoff auf und sah, dass er verätz war. Damit war nichts mehr anzufangen und ich musste mir Ersatz holen. Zorn stieg in mir auf und ich sah zum Erben, welcher dort stand und sich den Mundwinkel vom Blut befreite. Sein Blick war nun nicht mehr nur kalt. Nein, er war hasserfüllt. Ohne ein weiteres Wort ging ich zu Satoru, verneigte mich und ging ins Schloss. Mir war es egal, was er dachte, was der Taisho dachte oder der Prinz. Ich wollte nicht mehr an diese Narbe erinnert werden und so suchte ich mir einen Ersatz. Als ich diesen aufsetze, fühlte ich mich endlich wieder normal. Komisch, dass ich so empfand, denn als ich die Maske bekam, kam es mir zunächst komisch vor, sie zu tragen. Nun war sie ein Teil von mir und ich wollte sie nicht missen. „Huch, Nousagi?“, erklang Yukaras Stimme und ich sah zu ihr. Ich war wieder zum Hauptgang gelaufen und hatte sie gar nicht bemerkt. „Bist du denn nicht beim Training?“, fragte sie und als sie ihre Haarsträhnen hinters Ohr legte, bemerkte ich etwas. Perlen. Die wenigen die ich heute Morgen an meinen General übergeben hatte. Yukara folgte meinem Blick und begann zu strahlen. „Sind die nicht schön? Satoru hat sie mir geschenkt und", begann sie zu erklären und ihre Wangen wurden immer roter. Fragend sah ich sie an, bis sie endlich weitersprach. „Er hat um meine Hand angehalten", quietschte sie fröhlich und lächelte so sehr, das man es ihr nur erahnen konnte, wie sehr sie sich freute. Für mich war es dennoch verwunderlich. Dafür hatte er sie also haben wollen. Vielleicht sollte ich ihm doch nicht sagen, das sie vom Taisho und nicht von mir kamen. Für Yukara und ihn hatten sie sowieso einen anderen Wert. Aber eines machte mich stutzig. Hatte Taisho-sama das etwa gewusst? „Es freut mich sehr Yukara-san", beglückwünschte ich sie und sie hüpfte regelrecht durch den Flur. „Nun geh zurück zum Training!“, befahl sie dann aber doch, bevor sie um die Ecke bog. Schnaubend lächelte ich ihr hinterher und lief dann auf den Trainingsplatz. Der Rest des Trainings verlief relativ ruhig, bis auf die Sprüche und das Gelächter über mich und meine kurze Auszeit, die ich mir ohne Genehmigung genommen hatte. Baku verstand sich exzellent mit dem Prinzen und ich spürte, dass sie sich wohl oder übel an mir vergreifen würden. ~ Einige Wochen später hatte sich leider einiges verändert. Es gab eine Schlacht und am Tag bevor die Krieger losziehen würden, gab es noch ein kleines Fest. Satoru-sama nahm Yukara zu seiner Frau und das ganze Schloss feierte mit. Am Abend, nachdem sich das Brautpaar davon gemacht hatte, saß ich mit Ayaka an einem kleinen Tisch. Es gab wie immer Sake und sie schenkte mir etwas in einen Becher. „Nicht doch", bat ich, denn es war das zweite Mal das ich trank. Und vom ersten Mal, hatte ich genug gehabt. Baku hatte sich einen Scherz erlaubt und meine Wasserflasche getauscht. Satoru-sama fand es zunächst gar nicht lustig, doch er amüsierte sich danach sehr. „Na komm Nousagi. Es gibt doch etwas zu feiern", trällerte Ayaka und warf wie immer ihren Pony zur Seite. Warum sie ihn nicht einfach Abschnitt, war mir ein Rätsel, doch ich hatte mir etwas vorgenommen. Sobald ich wieder auf Patrouille war, würde ich ihr irgendwo eine Spange besorgen. „Ich vertrage eben nichts. Also reicht das jetzt", entgegnete ich und sie lehnte sich lächelnd zurück. Sie war so unbeschwert, ich dagegen nervös und angespannt. Morgen früh würde es in den Krieg gehen. Hoffentlich würden die meisten wieder zurückkehren. „Nun mach dir nicht so viele Gedanken Nousagi. Es wird schon alles gut gehen", versuchte sie mich aufzuheitern und ich trank einen Schluck des Reisweins. Er brannte fürchterlich. „Ich bin mir sicher, das wir die Wölfe schlagen können. Doch es ist meine erste Schlacht. Darf ich da nicht etwas angespannt sein?“, fragte ich und Ayaka kicherte. „Natürlich darfst du das. Aber heute ist erstmal die Vermählung und die feiern wir", sagte sie freudig und trank von ihrem Pflaumenwein. Viel zu süß, dachte ich als ich an den Geschmack zurückdachte. Ayaka hatte ein einnehmendes Wesen und zwang mich einige Stunden zuvor, den Wein zu probieren. „Ob die Markierung schon stattgefunden hat?“, murmelte sie plötzlich und als ich sie ansah wurden ihre Wangen so rot, wie bei einem Sonnenuntergang. „Was meinst du damit?“, fragte ich, denn mir war nicht bewusst was sie genau meinte. Ayaka blinzelte mir zu und die Farbe ihres Gesichtes wurde nur noch strahlender. „Sag mir nicht.. Du weißt nicht.. was das ist?“, stotterte sie und ich zuckte mich den Schultern. Meine kleine Freundin kam zu mir herüber gekrabbelt und platzierte sich so nah bei mir, das mir ganz warm wurde. „Was tust du da?“, fragte ich und sie legte mir einen Finger auf die Lippen. Hart schluckte ich, als sie mir mit ihren blauen Augen so tief in die meinen sah. „Als Mann solltest du wissen, was das ist", schmollt sie flüsternd und ich verfluche mich dafür sie danach gefragt zu haben. Sie schürzte ihre vollen Lippen und ich versuchte etwas auf Abstand zu gehen. Sie bewirkte irgendetwas in mir, doch ich wollte das nicht. Wieso war diese Situation nur so komisch?! „Ich werde es ihm wirklich erklären müssen", fluchte sie und lehnte sich leicht zurück. Ihr Blick fixierte weiter meinen und sie atmete einmal tief ein. „Deine Eltern waren doch zusammen oder?“, fragte sie dann und ich verlor dieses eigenartige Gefühl sofort. Warum fragte sie gerade jetzt nach meinen Eltern? Schweigend nickte ich und versuchte die Gesichter meiner Eltern nicht weiter in meinen Kopf hineingelassen. „Sicher waren auch sie die Markierung eingegangen“, erklärte Ayaka und langsam verstand ich, was es damit eventuell auf sich haben könnte. Eilig stand ich auf und sah sie von oben herab an. „Du meinst die Vermählung oder?“, fragte ich nach und wusste schon das es nicht alles sein konnte was sie meinte. Ayaka stand ebenfalls auf und grinste frech. Ihr schien es zu gefallen, dass ich nicht wusste was es war. „Ach Nousagi. Weißt du eigentlich wie niedlich du bist?“, fragte sie und ich verzog die Lippen. „Rede keinen quatsch Aya..“ weiter kam ich nicht denn sie lehnte sich an mich. Ihr Körper presste sich an mich und ich hielt die Luft an. Wie versteinert sah ich sie an und bemerkte wie sie mir näherkam. Nein, was tat sie da nur?! Dachte ich panisch und ging einen Schritt zurück. Dort spürte ich die Wand im Rücken und war gefangen. Ayaka nahm meine Hand, welche zitterte und ich sowieso keine Ahnung hatte, wohin ich sie legen sollte. „Ayaka", hauchte ich und hörte meine eigene Angst in meiner Stimme. Sie führte meine Hand an ihren Mund und mein Herz schlug immer schneller und die Hitze stieg in mir auf. Ich fürchtete langsam das mein Biest ausbrechen würde und wollte weg. Eisern entriss ich meine Hand den ihrigen und stieß sie an den Schultern zurück. „Nicht!“, bat ich und sie sah mich mit großen Augen an. „Keine Angst Nousagi“, hauchte sie und ich bemerkte das sie betrunken war. Ihr Blick war leicht verschleiert und ich könnte sie nicht einfach hier stehen lassen. „Lass es mich dir erklärrn", lallte sie und nahm wieder meine Hand. „Ayaka nicht", bat ich wieder und spürte die Hitze. Sie führte meine Hand an ihre Lippen, öffnete sie und biss mir in den Zeigefinger. Doch es tat nicht weh, war eher zaghaft und nur zur Demonstration. Peinlich berührt sah ich ihr zu wie sie meinen Finger wieder entließ und mich anlächelte. „Das ist eine Markierung", kicherte sie und ich verstand es immer noch nur halb. Sicher war der Akt derselbe, doch die Situation eine andere. Ich könnte mir nicht vorstellen, dass die Markierung welche gemeint war, so zaghaft und unbedarft auf irgendeinem Flur stattfinden würde. Dieser Bund war sicherlich ein anderer. Am nächsten Tag stand ich früh auf. Ich hatte Ayaka zu ihren Küchendamen gebracht, denn sie konnte nach ihrer kleinen Demonstration kaum noch laufen. Danach ging auch ich zu Bett, auch wenn mein Herz unaufhörlich stark schlug. Nun richtete ich meine Kleidung, wusch mich und begab mich auf den Trainingsplatz. Dort war es noch ruhig und so lief ich in Richtung Schmied. Dieser hatte seit Tagen alle Hände voll zu tun und so blaffte er seine Gehilfen herum und sie taten eilig was man ihnen befahl. Als ich also näherkam und sie mich sahen, blaffte er auch mich an. „Hey Nousagi! Was treibst du in dieser herrgottsfrühe hier? Wenn du nichts zu tun hast, komm her und hilf“, knurrte er und ich ging eilig um zu helfen. Nach etwa einer Stunde kam unser General in die Schmiede und sah zu mir. „Guten Morgen Satoru-sama“, grüßte ich ihn und hob gerade einige Schwerter auf. Sein Blick war kühl, anders wie am Tag zuvor, als er freudestrahlend seine Braut ehelichte. „Komm zu mir“, befahl er und ging hinaus in den Hof. Fragend sah ich zu den Gehilfen, die schulterzuckend weiterarbeiteten. Ich ging hinaus in den Hof und die kühle der Herbstnacht erfasste mich. Der Platz für die Schwerter war genau neben der Tür und so legte ich sie darauf ab, um dann zu meinem General zu gehen. Vor ihm verneigte ich mich und wartete auf seinen Befehl. Sicher könnte ich auch ihm noch einen Gefallen tun, bevor wir in den Krieg zogen. „Du bleibst im Schloss", verkündete er mir und ich weitete meine Augen. „Was?“, entwich es mir und mein Hals fühlte sich staubtrocken an. Ich war doch Krieger, oder? Warum sollte ich dann hierbleiben und das Schloss hüten? Wir hatten fähige und kräftige Wachen die das Schloss beschützen konnten. Warum durfte ich also nicht mitkommen? „Der Taisho hat es befohlen. Nun hilf dem Schmied und steh nicht im Weg rum", befahl er mir und ließ mich dann einfach stehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)