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Bloody Pleasures

von

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Death and destruction

Wasserdampf hatte sich langsam auf dem Boden ausgebreitet und sorgte dafür das die Spiegel und Scheiben des Fensters beschlugen und keine Blicke mehr nach innen oder außen zuließen. Zwar sah Sasuke das Naruto etwas suchte, jedoch wusste er nicht was es war, aber vor Allen war es ihm egal. Noch ohne etwas zu sagen schritt er nah an den Jungen heran, welcher zart und nackt sowie er geboren war vor ihm stand, reckte seine rechte Hand heraus und schob beinahe schon sanft die blonde Haarsträhne aus dessen Gesicht. Doch was war das? Sasuke strömte eine gefährliche aber auch zugleich sinnliche Aura aus, was den Dampf des Wassers beinahe nebensächlich machte. "Das Leben bestand nie nur aus Schwarz und Weiß", wisperte er. Natürlich gab es Menschen sowie auch Dämonen die mit den Kriegen und Kämpfen nichts zu tun hatten. Armut, Kummer, Frust, dies gab es überall- auch bei den Menschen. Doch waren es nicht die Menschen die ihn momentan interessierten, nein, es war dieser Junge der einem Dämon Unterschlupf gewährte.
 

Kaum merklich kam Sasuke mit seinem Körper immer dichter an Naruto heran, sodass ihre Körper sich beinahe berühren konnten. Was ein sturer Esel, so dachte es sich der Uchiha, als der andere nicht einmal Anstalten machte den Weg aus der Situation zu finden. Der Körper vor ihm strahlte so unglaublich Wärme aus, Geborgenheit aber vor allen Leben. "Deine Furchtlosigkeit erregt mich", gestand Sasuke zwischen den Zähnen und glitt mit seiner Hand durch die weichen, nassen Haare des anderen. Sein Blick streifte die blauen Augen, Augen, in denen er versinken könnte und keinen Ausweg finden würde. Solche Gedanken hatten jedoch momentan in seinem Leben kein Platz, denn er wollte diesen Moment leben und genießen – egal welche Facetten dieser mit sich bringen würde. Sein Körper wurde durch Hitze überzogen und eingehüllt, wie die Puppe einer Raupe. Alles in ihm wallte auf, ob es daran lag, dass diese klaren Augen ihn ansahen, beinahe schon zu analysieren schienen oder das dieser junge, nackte Körper vor ihm stand, wusste er nicht. Das Einzige, was er grade wollte, war diesen Jungen zu berühren, ihn nun zu begehren, ihn vor Lust schreien zu lassen, ihn zu küssen und ihn zu schmecken.
 

Wahrlich hatten sie keinen guten Start, doch wusste Sasuke, dass auch Naruto nicht alles furchtbar hier fand. "Ich werde bis zu deinem Tod an deiner Seite sein", versprach er, denn er war die Person, die sein Leben in der Hand hielt und darüber bestimmte, wann es zu enden hatte. Niemals mehr müsste Naruto alleine sein, sich einsam oder ausgeschlossen fühlen. Die Worte klangen aufrichtig, ehrlich und so rein wie sie nur von einem Geschöpf der Dunkelheit klingen konnten. "Also mach dich zu mein, gib dich mir hin und genieß unseren Tanz", ertönte es leise. Seine Stumme war kaum hörbar, doch drangen sie tief in Narutos Kopf hinein. Erst als er das letzte Wort ausgesprochen hatte, beugte er sich leicht zu dem Kleineren und legte seine Lippen auf die dessen.
 


 

Ein Handtuch bekam Naruto nicht, dafür aber näherte sich Sasuke, streckte die Hand nach ihm aus und fast wollte er schon ausweichen, hatte keine Lust angefasst zu werden und doch blieb er still und ließ es zu, dass man ihm seine nassen Haare aus dem Gesicht strich. Das Leben tat bitte was? Naruto war über die Worte des Uchihas vorerst verwirrt, dann aber verstand er sie langsam und nickte schwach. Schwarz war alles, was nicht menschlich war, weiß das, was man kannte und ebenso war das Unbekannte und Vergessene dunkel und unscheinbar. Schade, denn neben Drachen gab es so vieles zu entdecken und doch waren die Menschen dafür kalt und steinig geworden. Die Angst hatte sie versteinert, zudem gemacht, was sie waren und ... Naruto seufzte bei diesen Gedanken, zuckte jedoch gleichsam zusammen, da er Sasuke noch näher an sich spürte und ihm das unangenehm war. Diese Nähe war neu, dazu ungewohnt und sie war gefährlich. Keiner konnte ihm sagen, ob es heute oder morgen endete, sein Leben ausgelöscht wurde und doch hatte Naruto davor keine Angst.
 

Er war menschlich, würde altern und irgendwann war es an der Zeit zu sterben. Wie wusste keiner. Naruto wusste es, seine Todesursache stand vor ihm, redete ihm zu und das auf so eine verlockende Art, dass man sich kaum wehren konnte. Dazu der Blick. Jener der ihn streifte, sich in seinen Augen festbrannte und schlucken ließ. Diese dunklen Augen wirkten kalt, dann wieder warm aber nicht menschlich. Wie die eines Raubtieres wirkten sie ebenfalls und doch wunderte es Naruto, dass sie nicht dieses Rot hatten. War da nicht etwas oder waren sie nur rot, nachdem sie Blut getrunken hatten? Wieder so Gedanken, die Sasuke bestimmt schon gerochen hatte. Er sprach es immerhin laut aus und das, was er sagte, klang auf der einen Seite normal aber auch irgendwie beängstigend. Er würde bis zu meinem Tod an seiner Seite bleiben. Für Mädchen sicher romantisch, für ihn eher lästig und er wusste auch so, dass dies mit besonderen Annehmlichkeiten verbunden war. Die musste Sasuke dann nicht noch näher erklären, ihm beinahe schon ins Ohr flüstern und denken, er wäre damit einverstanden. Das war er nicht. Sasuke war gleich, ein Junge und Naruto bevorzugte nun mal Mädchen und hätte lieber davon eines vor sich stehen gehabt. Beschweren konnte er sich darüber aber nicht, war Sasuke schneller, küsste ungefragt seine Lippen und nahm sie in Beschlag.
 

Sollte er sich wirklich beugen, es genießen? Genießen, dass ihn ein Junge und kein Mädchen küsste? Naruto schien zu überlegen, wollte etwas hören und doch schwieg sich Kyuubi aus. Er grollte nicht einmal, war einfach still und schien zu schlafen. Ansonsten hätte er wohl gehässig gelacht oder ihn ausnahmsweise gewarnt. Innerlich mit sich ringend, dass es nicht richtig war, was er hier tat, schob er den Uchiha von sich und trat einen Schritt zur Seite. "Ich kann das nicht ... noch nicht", gab er ehrlich zu, biss sich schuldbewusst auf die Unterlippe und das, obwohl er nichts dafür konnte, dass Sasuke genau wie er, ein Junge war.
 

Er musste sich daran gewöhnen und ob ihm das überhaupt möglich war, wusste er nicht. Sasuke war zwar hübsch aber diese anziehende Wirkung lag einfach daran, dass er ein Vampir war und das störte Naruto gewaltig. Es verunsicherte ihn, immerhin beeinflusste es und er wollte Sasuke gerne ohne dieses ganze Vampirgedöns kennen und vielleicht auch lieben lernen. Aber Liebe war etwas, was er nicht erwartete. Nicht von einem Vampir und auch, wenn er bereits wusste, dass es möglich war, so machte er sich keinerlei Hoffnung, dass es passierte und man ihn damit verschonte. Sasuke war nicht Madara und auch nicht Itachi. Er war anders und sein Verhalten glich dem eines bipolaren Menschen, der von einem Extrem ins andere rutschte und man es entweder hinnahm oder sich entfernte. Naruto nahm es sogar hin, akzeptierte es und Angst hatte er ebenso keine, da er wusste, dass er irgendwann sterben würde. Sasuke war dafür auch zu weich. Madara war da jemand, den er fürchten würde, aber er sah ihn zu selten und was er gesehen hatte, war nicht wirklich zum Fürchten gewesen.
 


 

Itachi ließ von Madaras Hals ab als er sich leicht aufsetzte und Richtung Fenster sah und dabei automatisch sein Sharingan aktivierte. "Sie sind in der Nähe. Glaubst du sie suchen den Jungen?", hauchte der Jüngere leise aber ruhig ohne einen Hauch von Unsicherheit oder Angst zu zeigen. Doch anstatt das Madara darauf antwortete, hob er den Vampir der auf seinem Schoß saß auf den Tisch und küsste ihn einmal innig bevor er sich kurz an die Wunde fasste und leise zischte. "Du machst immer eine Heiden Sauerei, obwohl du ansonsten so reinlich bist." Seine Worte hatten keine Spur Tadel, eher wirkte er genervt da sie nicht weiter machen konnten. Mit einem Ruck zog er seine schwarze Tracht über die mit Blut verschmierte Brust und grinste den anderen Uchiha messerscharf an als er langsam und geschmeidig Richtung Tür ging, um diese zu öffnen. "Ich wollte grade klopfen" , entgegnete es Madara zuckersüß. "Wie kommen wir zu der Ehre einen Besuch vom Hokage persönlich zu erhalten?" Seine Stimme klang freundlich aber triefte nur so vor Kälte und Strenge, denn er konnte seit jeher nicht Gutes an der Vielzahl der Kage sehen, welche nun schon regiert haben. Itachi der am Türrahmen stand bat Tsunade in die Küche zu kommen, welche Blitzblank war und nicht einmal ein Staubkörnchen, gar ein Bluttropfen aufwies.
 

Ein heikles Angebot doch durfte Tsunade keinerlei Verdacht schöpfen, weshalb Itachi so resigniert wie immer tat. " Madara", begann sie ohne auf dessen Frage einzugehen. "Lange nicht gesehen, du siehst noch genauso aus wie vor vierzig Jahren", scherzte sie, obwohl ihre Miene todernst wirkte.
 

"Ja, du auch", antwortete er nur knapp und goss ihr etwas Wasser in ein Glas, welches er ihr auf den Tisch stellte. Itachi verlor den Hokage für den er als Anbu arbeitete derweil nicht aus den Augen, obwohl er sich sicher war, dass sie nicht lebend herauskommen würde, wenn sie Madara gegen den Strich ging.
 

Tsunade war unglaublich stark und sie und Madara hätten sich einen harten Kampf geliefert doch würde es nichts an der Tatsache ändern, dass ihr Körper viel schwacher war und es ihr an Jahrhunderten an Erfahrung fehlte. "Die drei Anbus die sich draußen verstecken können ruhig hereinkommen. Wir haben nichts zu verstecken. Außerdem bist doch wohl nicht gekommen, um mir eine gute Rückkehr zu wünschen und mir zu sagen wie gut ich für mein Alter aussehe." Madaras Blick traf hart auf dem leicht ertappten von Tsunade, doch lächelte sie dann trocken. " Itachi weiß ja schon davon, schließlich gehört er zu meinen besten Leuten ", begann sie, als sie sich setzte und ihre Beine übereinander schlug. "Momentan verschwinden eine Vielzahl an Menschen, nicht wirklich Obdachlose, sondern Menschen, die sich ihren Status erarbeitet haben und Teil der Gesellschaft sind. Hochrangige Ninjas wie zum Beispiel Kakashi sind weg. Oder auch Naruto, welcher alles für das Dorf gegeben hätte." Ihre Stimme klang kühl, kampfbereit aber wussten alle, dass sie so war, weil Menschen verschwunden waren. "Wir haben Hunde eingesetzt und die besten Fährtenleser, doch niemand konnte sie ausfindig machen, es ist so als wären sie vom Erdboden verschwunden." Sie sprach nicht weiter, sondern sah den beiden Männern vor sich direkt in die Augen als, ob sie was aus ihnen lesen wollen würde.
 

Dass Narutos Geruch von dem Tempel alleine schon neutralisiert wurde und Sasuke ansonsten dessen Geruch dominierte, neutralisierte und verwischte, wollte Itachi lieber nicht sagen, weshalb er schwieg und weiter dem Gespräch lauschte. "Kakashis Geruch endet circa fünf Meilen von hier. Ich bitte dich also um deine Hilfe diesem Schrecken ein Ende zu bereiten."
 

Madara gingen viele Gedanken durch den Kopf als er den Worten der Frau lauschte, doch einer war besonders dominant: Warum hatte er Sasuke so schlecht erzogen? Diese Unachtsamkeit grenzte beinahe schon an Dummheit.
 

"Selbstverständlich, jedoch werde ich mich nach wie vor im Hintergrund halten", antwortete Madara ruhig damit Tsunade endlich seinen Tempel verließ, schließlich war Naruto nicht weit weg und ein kleinstes falsches Geräusch könnte die Situation kippen. Tsunade wusste, dass Madara sich nicht gerne vor anderen zeigte, weswegen er beinahe schon als Legende im Dorf zählte da er dort nur, wenn überhaupt, alle Jahrzehnte auftauchte. Deswegen nickte Tsunade ihm dankend zu und stand auf ohne das Glas berührt zu haben, ging Richtung Flur und sah die Treppe hoch wo nicht nur Sasukes Zimmer war, sondern auch das Bad in dem sich der Gesuchte befand. Erst nach wenigen Sekunden Schritt sie weiter zur Tür und sah noch einmal zu den beiden bevor sie ihren Weg ging, gefolgt von den Anbu, welche sich im Hintergrund gehalten haben. Sasuke hatte wie Itachi die Anwesenheit des unwillkommenen Besuches sofort gespürt doch konnte er nichts machen, außer Naruto abzulenken damit er weder schrie noch andere Geräusche machte, weswegen er sein Oberteil auszog und es dem sichtlich überraschten Naruto über den Kopf zog damit dieser erst einmal überfordert von der Situation war.
 

Er musste jegliche Geräusche von unten verdrängen, sodass Naruto sie nicht hören konnte, weshalb er dessen Korb nicht annahm und Naruto in seine Arme nahm, sodass er dessen nasses Haar an seinem Kinn spüren konnte. " Nur kurz ja?", nuschelte er leise, obwohl sich seine Gedanken nicht in diesem Moment abspielten, sondern unten. Warum war der Hokage da? Sicherlich war das kein Zufall, schließlich verirrten sich nur sehr selten Menschen hier hin. Er spürte Narutos Herz schlagen, es war schnell aber gleichmäßig und schien seinen eigenen Körper damit in Besitz zu nehmen. Und auch wenn Naruto nicht erfreut schien, ließ er ihn erst los als er spürte, dass kein Mensch mehr im Tempel war. Gerne hätte er ihn weiter gehalten doch hörte er die Stimme von seinem Vorfahre als der Besuch nun einen sicheren Abstand hatte, seinen Namen sagen. So sperrte er also die Tür auf und ging langsam mit Naruto raus, bat diesen aber am Gelände oben zu warten. Sasuke wollte nicht, dass Naruto in der Gefahrenzone war, wenn er schon die Enttäuschung Madaras roch.
 

Deswegen ging er die Treppen runter und sah zu Itachi, welcher sich gegen den Türrahmen gelehnt hatte und ihn mit diesem Blick ansah. "Dummer, kleiner Bruder", sagte er nur und ging auch nicht weg als Madara an ihm im Flur entlang ging und sich direkt vor Sasuke stellte. Ohne auch nur ein Wort zu sagen oder gar mit der Wimper zu zucken, schlug er dem Jüngsten so hart mit seiner flachen Hand ins Gesicht, sodass er hart gegen das naheliegende Treppengeländer knallte und aufkeuchen musste.
 

"Du hast den Clan wegen deiner Unachtsamkeit beinahe in Gefahr gebracht. So ein Verhalten dulde ich nicht. " Madaras Stimme war so kalt wie Eis und ließ förmlich die Luft gefrieren als er auf Sasuke nieder, sah der sich langsam wieder nach dem Schlag aufrappelte und sich etwas Blut vom Mundwinkel wischte. So gerne hätte gerne Sasuke gesagt, dass er bevor der Clan in Gefahr ist, er das Dorf samt Naruto ausgelöscht hätte oder das es seine Entscheidung ist, was macht und was nicht. Doch er war nicht Itachi. Dieser hätte solch eine Provokation wohl überlebt, doch Madara hätte Sasuke so entstellt, sodass nicht einmal seine Knochen mehr zusammenwachsen würden. Deswegen nickte er nur, zwar wusste Madara genau was in Sasukes Kopf vorging, doch war das nicht so schlimm als würde er es offen aussprechen. "Geh jetzt und erspar mir deinen Anblick", befahl er dem Jüngsten, fügte aber noch etwas hinzu als Sasuke ihm schon den Rücken zu drehte. "Jage nicht mehr so viel in Konoha und wenn, lass es so aussehen als wären sie durch andere Ninjas besiegt worden. Still deinen Hunger, sei aber achtsamer." Sasuke blieb stehen als er diesen Worten lauschte, nickte noch einmal und ging die weiteren Stufen zu Naruto hoch.
 


 

Statt einer Ohrfeige, mit der er am meisten gerechnet hatte oder einer verbalen Schelle, kam lediglich ein Shirt? War Sasuke nicht ganz sauber oder hatte er ihn missverstanden? Naruto war ratlos, verwundert über das Verhalten des Vampirs und hatte Mühe das Stück Stoff wieder loszuwerden. Besonders weil er nicht mal dazu kam, einfach in den Arm genommen wurde und das mit Worten, die er erst recht nicht verstand. Warum nur kurz, was bezweckte Sasuke damit ihn jetzt in den Arm zu nehmen? Irgendwas war da doch faul, nur was? Naruto hatte keine Ahnung, blieb jedoch still und ließ es einfach geschehen. Schlecht war es ja nicht unbedingt, aber ungewohnt und es erinnerte ihn an seine Freunde, an Iruka, der ihn hin und wieder wie ein Vater in den Arm genommen hatte.
 

Eine Erinnerung, die wie eine Seifenblase vor seinen Augen platzte, ebenso verschwand das Vertraute, da sich Sasuke gelöst und zurückgezogen hatte und das nur, weil er die Tür geöffnet hatte und er scheinbar folgen sollte. Klar bestimmt lustig so ohne Handtuch, nur im Shirt und dazu noch nass auf dem Kopf. Beschweren tat sich Naruto nicht, er folgte, wartete sogar oben und biss die Zähne zusammen, damit sie nicht noch vor Kälte anfingen zu klappern. Außerdem wollte er hören, was unten los war, warum Sasuke ohne ihn nach unten ging und doch konnte er nur verschwommen Itachi hören, der irgendwas sagte, er es aber nicht wirklich verstehen konnte.
 

Deutlicher wurde Madara, der nicht nur lauter, sondern auch in seiner Tonart deutlich schärfer klang. Hatte Sasuke etwas falsch gemacht? Angestrengt lauschte Naruto weiter, überlegte, ob er weiter die Treppe heruntergehen oder oben warten sollte. Er wollte unbedingt wissen was los war, warum Madara so zynisch sprach und ob Sasuke irgendwas getan hatte, was den Älteren verärgert hatte. Ob es an ihm lag?
 

Naruto biss sich auf die Unterlippe und dachte scharf nach. Was, wenn er nicht mehr erwünscht war, er aus dem Weg geräumt werden sollte? Schwer schluckte Naruto, zuckte zusammen, sah entsetzt auf Sasuke der krachend gegen das Treppengeländer krachte und sich langsam wieder aufrappelte. Also doch. Er war überflüssig, man wollte ihn loswerden und Madaras Worte sprachen mehr als deutlich dafür.
 

Kaum in der Lage sich zu bewegen, stand er da, sah fassungslos nach unten zu Sasuke und konnte nicht glauben, was er noch mitbekommen hatte. Er jagte in Konoha, tötete dort Menschen, vielleicht sogar einen seiner Freunde. Es war mehr als offensichtlich und auch, wenn Naruto wusste, das Vampire Blut tranken, dafür töteten, so war es etwas anderes, wenn diese sich an seiner heimat vergriffen.
 

Wut kochte auf, er machte einen Schritt bereits zurück, als Sasuke die Treppe raufkam und ihn direkt ansah. "Wen? Wer war es, den du umgebracht hast?" Ungewohnt kalt klang seine Stimme und sein sonst so strahlendes Gesicht schien wie versteinert. Doch war sich Naruto auch sicher, dass er keine Antwort bekam, Sasuke keinen Namen nennen konnte, da ihm Menschen schlichtweg egal waren. Er selber war ihm ebenfalls egal, irgendwann würde er ihn töten und vergessen haben.
 

Naruto wandte sich ab, ließ Sasuke stehen und schritt alleine zu dessen Zimmer. Er wollte alleine sein, weder reden noch hatte er Lust auf die Anwesenheit eines Vampirs, der ihm Menschen genommen hatte, die ihm wichtig waren.
 


 

"Spiel dich nicht so auf", konterte Sasuke als er seine eigene Zimmertür, die er vor der Nase zugeschlagen bekam, öffnete. Der Schlag von Madara hatte ordentlich gesessen, obwohl dieser nicht einmal mit ansatzweise Kraft zugeschlagen hatte. Erst wollte er klopfen, nachdem er für wenige Sekunden vor der Tür stand und auf das dunkle Holz starrte, doch wozu? Schließlich war es sein Zimmer. Er legte seine Hand auf den Knauf, um die Tür zu öffnen, doch ließ er sie da für einige Sekunden ruhen bevor er runterdrückte, um die Tür zu öffnen. Warum war er so unsicher? Trotz der fehlenden Nerven, betrat er das Zimmer, sah zu Naruto, welcher in der Nähe des Kamins stand, blickte dann aber weg und ging Richtung Bett um sich draufzusetzen. Naruto war für ihn kein Problem und würde nie eins darstellen, obwohl dieser so nervig und kindisch war. Die Tür hatte er vorhin extra hinter sich verschlossen, damit er sich um kein weiteres Problem kümmern musste, sondern sich hier wenigstens ein bisschen fangen konnte. "Du hast damit nichts zu tun, also mach nicht so ein Gesicht", begann Sasuke, dessen Kopf nach der Schelle leer war. Klar war es dumm in Konoha ohne Abstände zu jagen, das war ihm bewusst. Er wusste auch, dass er den Schlag von Madara verdient hatte und war froh, dass dieser nicht richtig angriff. Er spürte wie Naruto die Blicke vorerst mied, doch hatte all das wirklich nichts mit dem Jungen zu tun. Da er seine Lektion gelernt hatte und nächstes Mal wirklich achtsamer sein würde, verwarf er auch schnell wieder den Gedanken und hörte auf sich darüber den Kopf wund zu denken. Viel lieber würde er sehen und spüren, weshalb der Blonde vor sich ein Gesicht zog wie die Gewitterwolke des alten Testaments. "Hast du gedacht, ich ernähre mich von Luft und der Kraft der Sonne?", fragte er eher rhetorisch, da er bereits wusste, dass Naruto diesbezüglich nicht auf die Nase gefallen war. Er musste essen und wollte töten. Schließlich hatte er dies bei anderen gemacht, um Narutos Körper nicht zu überstrapazieren, dies jedoch würde er niemals laut aussprechen. Außerdem schwirrte in seinen Kopf rum, dass der Uzumaki doch eh keine Freunde hatte, weshalb ein Verlust eines Dorfbewohners nicht so schlimm sein konnte. Erst jetzt sah Sasuke direkt in Narutos Gesicht, dessen Wangen leicht vor Frust und Zorn gerötet waren. Was war das? Ein kleines, kaum Sehbares aber vorhandenes Grinsen umschmeichelte seine Lippen als er Gefallen daran gefunden hatte, den Kleineren vor sich zu provozieren. "Du kannst ja versuchen mich zu töten.", brachte er die Worte kalt und ruhig rüber, obwohl etwas Amüsiertes in seinem Blick schlummerte. Dieser Blick, welcher so voller Emotionen war, machte ihn an, denn so einen Blick wie Naruto ihn hatte, würde er selbst wohl nie besitzen.
 


 

Aufspielen sollte er sich nicht? Und das von jemanden, der sich ständig aufblies, den Ober-Macker raushängen ließ und keinerlei Rücksicht auf irgendwas oder irgendwen nahm. Wäre es nicht so ernst, er würde lachen, Sasuke eiskalt ins Gesicht lachen. Naruto reagierte jedoch nicht, stand einfach stocksteif vor dem Kamin und drehte sich nicht einmal um, als der Uchiha das Zimmer betrat und langsam durch dieses zu laufen schien und sich irgendwann setzte. Weit genug weg und doch störte die bloße Anwesenheit, machte ihn nur noch wütender. Besonders die Worte, er solle nicht so ein Gesicht machen.
 

Und was für eines sollte er machen? Sasuke konnte ihn mal, er würde sicher nicht lachend im Kreis rennen und so tun, als wäre nichts. Da konnte er warten, bis er schwarz wurde oder Schimmel ansetzte. So schnell würde Naruto nicht aufgeben, klein beigeben und so tun, als wäre nichts gewesen. Da konnte Sasuke noch so viel reden, anmerken, was er nicht aß, sondern aß oder sich ganz einfach auf den Kopf stellen und mit dem Arsch Fliegen fangen. Alles prallte an ihm ab. Nichts wollte er hören und schon gar keine Rechtfertigung. "Mach dich nicht lustig über mich." Naruto drehte sich um, blickte Sasuke herablassend an und doch drehte er sich weg, blickte stattdessen in die lodernden Flammen und fing an zu lachen.
 

"Dich töten? Tut mir leid, aber ich bin kein Monster."
 

Nein, er würde ihn weder angreifen, noch töten. Eher strafen, wenn das überhaupt möglich war. Wütend ballte Naruto die Fäuste, ließ sich von seiner Wut leiten, eine, die er selten bisher wahrgenommen hatte und schlug mit enormer Kraft gegen die Wand.
 

Zischend sog er die Luft ein, biss die Zähne zusammen und schlug erneut mit voller Kraft zu. Immer und immer wieder. Solange, bis er erschöpft zu Boden sank und seinen Tränen freien lauf ließ. Noch immer wusste er keinen Namen und doch befreite es zu weinen, seine Trauer zuzulassen und diese nicht einfach herunterschlucken, so zu tun, als wäre nichts. Er war anders, menschlich und er besaß ein Herz, dazu Gefühle, die er zulassen konnte.
 

Nicht so ein Vampir. Sie waren skrupellos, grausam und sie besaßen kein Herz. Etwas, was Naruto nie verstehen würde. Ohne Herz kein Leben, ohne Leben keine Gefühle. Und doch waren sie da, ob nun echt oder gespielt.
 


 

Ein leises Kichern durchzog den Raum, nachdem Sasuke Narutos Schauspiel mit angesehen hatte. "Sicher, dass du kein Monster bist?" Seine Stimmlage wurde ruhiger und ernster, jedoch musste er innerlich sich zwingen keinen Lachanfall zu bekommen. Wie lächerlich und unnötig diese Situation in Sasukes Augen erschien konnte man sich kaum vorstellen, doch zog er dieses Schauspiel durch, da er Narutos Wut weiter spüren wollte. "Schließlich meiden die Dorfbewohner dich ja nicht ohne Grund", fuhr er fort und stützte seine Ellbogen auf seine Knie. "Du bist das Gefäß von einem Wesen, welches Hunderte gar Tausende Leben auf dem Gewissen hat. Du hast doch die Macht und hast zuvor nie abgeschreckt Gegner im Kampf zu verletzen oder zu besiegen, warum also fällt es dir so schwer jemanden zu töten der dir Leid angetan hat?" Und auch wenn Sasuke sich über Naruto und dessen Einstellung sich lustig machte, lagen in seinen Worten die Wahrheit. Er selbst tötete gnadenlos, nahm sich das, was er wollte und begehrte ohne jemals mit der Wimper zu zucken, weshalb er nicht verstand, dass Naruto sich gegen einen direkten Mord wehrte, oder lag es daran das er danach gefragt wurde? Die tiefschwarzen Augen musterten den Blonden genau, versuchten ihn zu studieren und zu analysieren, doch kamen sie nur auf ein nicht zufriedenstellendes Ergebnis. "Es ist in meinen Augen kein Wunder, dass dich niemand haben wollte", fügte er etwas leiser hinzu. Dabei war es unabhängig von Naruto, seine Gedanken galten den Menschen, welche noch nie Andersartige zuließen. Er wusste, dass Naruto tief in sich eine wütende Einsamkeit hegte und nur verzweifelt nach Liebe und Geborgenheit rang aber all das mit seiner Frohnatur, von der man grade nichts merkte, verbarg. Wie oft hatte der Jüngere wohl abends alleine in seinem Zimmer gesessen und geweint? Wie oft hatte er nach seinen Eltern geschrien, deren Stimme er nicht einmal kannte und wie oft hatte er sich wohl vorgestellt jemanden zu haben der ihm die Einsamkeit rauben würde? "Bis jetzt." Seine Stimme hatte wieder seine Dominanz gewonnen, die den ganzen Raum auszufüllen schien. Er hatte nicht vor Narutos Tränen zu trocken, die dieser noch weinen würde, schließlich würden sie Sasuke gelten. Er wollte ihn zum Weinen bringen, ob das vor Schmerz oder Erregung war, war ihm gleich- jedoch würde er nicht zulassen, dass jemand anderes ihn verletzen würde. Er gehörte ihm, nur ihm und er würde diesen Jungen mit niemandem teilen. Naruto war trotz der Angst, die er hatte keine leere Hülle, die alles zuließ und auf den Tod wartete. Denn auch wenn es manchmal so wirkte, schluckte der Junge vieles runter, doch Sasuke hatte es sich zur Aufgabe gemacht, alle Mauern einzureißen und Naruto mit all seinen Facetten zu genießen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Yuna_musume_satan
2020-01-18T06:31:22+00:00 18.01.2020 07:31
Na ob aus den beiden mal ein Pärchen wird wage ich leise zu bezweifeln. Allene Son sasu Ego Trip ist ja mal typisch Ushiha aber das er naru so verletzt na ob das nicht irgendwann eine returkutsche von kyu wird der mal die Schnauze voll hat das er seinen Wirt immer wieder Heilen muss. Wieder mal hervorragende Kapitel freu mich schon darauf wie es weiter geht.
Antwort von:  Pragoma
19.01.2020 12:29
Mal abwarten und nicht alles gleich schwarz sehen.


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