Zum Inhalt der Seite

Bloody Pleasures

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Torture

Lange noch ruhte Narutos Blick auf der Person mit lila Augen, ehe er sich dem Knacken zuwandte, welches am Fenster zu hören war. Der noch letzten Hauch von Asche wirbelte sanft im Wind und nun war auch Naruto klar, was sich da vor seinen Augen abspielte. Der Phönix würde aus der Asche wiedergeboren werden, zu neuem Leben auferstehen. Ein spannender Anblick, einen, den er nie vergessen würde. Naruto hielt gespannt den Atem an, besah sich das Schauspiel, welches atemberaubend für ihn war. Erst noch ganz klein, dann aber öffneten sich die Flügel und das Gefieder wurde von den letzten Resten Asche befreit. Naruto fand ihn wunderschön, sein gesamtes Erscheinungsbild wirkte so unrealistisch und doch real.
 

Naruto blendete die gesamte Küche aus, ebenso Sasuke und sogar Itachi, der sich Madara genähert hatte und mehr oder weniger mit diesem spielte. Einen Phönix zu sehen war schon traumhaft, diesen aber wiederauferstanden zu sehen, war doch etwas anderes. Ein Anblick, der sich tief in ihn eingebrannt hatte. Noch einen Schluck Wein trinkend wandte er aber dann doch den Blick ab, sah skeptisch zu Tobi und musste leise lachen. Dafür, dass er angeblich ja nur Blut aus dem Kühlschrank trank ...
 

Naruto hörte augenblicklich auf zu denken und sah mürrisch zu Sasuke. Von wegen, der trank das Zeug nur aus einer Konserve, der trank das sehr wohl ganz offensichtlich auch anders. Auf genau die gleiche Weise, wie andere Vampire auch. „Arsch!", fauchte er Sasuke daher an, stellte das Weinglas auf dem Tisch ab und schritt galant zu einer der Schubladen. „Du hast gesagt, er würde nur kaltes Blut trinken. Hast du mich etwa angelogen?"
 

Eine Antwort wartete er nicht ab, öffnete die erste Schublade und zog aus dieser eines der Messer raus. „Er will trinken? Er soll trinken", knurrte er leise, nahm sich das Messer, welches ziemlich scharf aussah, schnitt sich damit in den Finger und schritt langsam auf Tobi zu. Vor ihm blieb er jedoch stehen, streckte die Hand mit dem blutenden Finger aus und doch sah er ihn nicht an, sondern eher Sasuke und das mit einem Blick, der Bände sprach.
 


 

Die Welt schien in diesem Moment stehen geblieben zu sein, denn nur das Tropfen des Blutes auf dem Boden war zu hören. Es stimmte, dass Tobi meist nur kaltes Blut trank, doch lag es nicht daran, dass er kein Frisches mochte, sondern nur, weil abgepacktes einfach praktischer war. Jeder Vampir dieser Welt hätte wohl nicht "Nein" zu einer potenziellen Futterquelle gesagt. Die Stimmung kippte schlagartig und jeder, selbst der Vermummte, sahen Naruto an. Man konnte es drehen und wenden wie man wolle, doch am Ende konnte man die Situation vergleichen, wie ein Kalb welches vor einem Rudel Wölfen stand. Madaras Blick versteinerte sich, denn auch wenn er alt und stark war, konnte er nicht verbergen was er war, schon gar nicht, wenn Itachi zuvor bei ihm soviel getrunken hatte. Tobi ging ein Schritt auf den Blonden zu, doch wurde er von einem Knall unterbrochen. Das Geräusch, wenn Kochen auf weiche Haut prallte.
 

Sasuke stand plötzlichen zwischen Tobi und Naruto und sah verächtlich auf Naruto hinab, welcher geschockt durch den Schlag in dessen Gesicht stehen blieb. Seine Augen brannten sich förmlich in ihn ein. "Wagst du es ihn anzufassen, töte ich dich", hauchte er leise und ließ die Augen nicht von Naruto ab, obwohl er Tobi meinte. In ihm zitterte der Zorn, glühte heiß und wild in ihm wie ein Sandsturm, welcher alles und jeden mit sich riss. "Du willst also sterben?", fragte er direkt, mit einer Stimme, welche einen vermuten ließ, dass er auch noch den Rest der Barmherzigkeit verloren hatte. Mit geschickten Fingern, griff er sich das Messer welches nur noch locker in Narutos Hand lag, und rammte es ihm ohne zu zögern in die Schulter. "Du wirst durch meine Hand sterben", hauchte er und fühlte wie nun auch er angestarrt wurde. Doch machte es nichts für ihn, statt auch nur ein Funken Reue zu zeigen, grinste er und zog Naruto dicht an sich heran. So dicht, sodass sein Körper das Messer noch weiter hineindrückte. Normalerweise hätte er Blut für sich beansprucht, doch hatte er schon genug getrunken. "Schaff ihn hier weg", wies ihn Madara an, welcher nur weiter hin ruhig sitzen blieb. Tobis Gesicht hatte sich verzogen, verzogen wie das eines Tieres, welches gleich seine Beute riss. "Tobi trinkt kaltes Blut, weil kein warmes Blut hier ist. Aber du bist ja hier und willst mir deins geben" sabberte er.
 

Das Blut Narutos tropfte von der Schulter hinab und ließ ein Geruch der Sinnlichkeit zurück, es erfüllte den Raum und spannte die Situation nur weiter an. "Na los", fauchte Madara nur und schreckte somit den Vogel auf, welcher hinaus in die Freiheit flog. Das Messer war nicht groß oder lang, weshalb es keine lebensgefährlichen Verletzungen zufügen konnte. Doch sich hier in den Finger zu schneiden, war purer Selbstmord. In ihm loderte es weiter, veranlasste ihn dazu, dass Messer hinauszuziehen, Naruto mit der freien Hand am Handgelenk zu packen und diesen mitzuziehen. Die Schneide ruhte immer noch in seiner Hand, denn er wusste, dass er damit noch Spaß haben würde.
 

Sasuke war ein Egoist, wohl wie all die anderen Vampire. Nie teilte er und schon gar nicht sein Eigentum. Also was erlaubte sich Naruto? Wollte dieser ihn demütigen? Doch wollte er nicht daran denken, jetzt würde er Naruto das zeigen und spüren lassen, was Strafe bedeutete.
 


 

Nichts geschah, keiner bewegte sich und doch sahen ihn alle an, als hätte er etwas Furchtbares getan. Klar, er hatte sich in den Finger geschnitten, dazu vor Vampiren und das war leichtsinnig und in vielen Augen einfach nur dumm gewesen. Naruto aber kümmerte es nicht, er sah zwar, wie Tobi einen schritt auf ihn zuging und das schon lauernd, aber Sasuke war dann doch schneller, schlug ihm mitten ins Gesicht und das so fest, dass er nach hinten taumelte. Sich die Wange haltend sah er Sasuke an, verzog das Gesicht und grummelte unter den brennenden Schmerz, der sich heiß auf der Haut anfühlte und wie Feuer brannte. Mit einer Ohrfeige hatte er dann doch nicht gerechnet, besonders mit keiner, die so heftig war und extrem nach brannte.
 

Noch immer rieb er sich die Wange, zog eine bockige Schnute und sah Sasuke wütend an. "Ich hasse Lügen und du hast mich ..." Die Worte blieben ihm im Hals stecken, ebenso wie das Messer, welches sich durch seine Haut bohrte und auf den Knochen am Schlüsselbein traf. Zischend sog er die Luft ein, spürte die Klinge und doch sah er Sasuke noch immer an, als würde es ihm nichts ausmachen. „Durch deine? Tzzz ..." Wovon träumte der bitte? Durch seine Hand, eher durch den Verlust von Blut und das war keine Hand, sondern zwei Zähne und ein Mund. Nichts mit ... Wieder zischte er auf, drückte sich das Messer noch tiefer in seine Haut, sein Fleisch und wäre das nicht schon schlimm genug, hörte er Madaras fauchende Stimme, die beinahe schon bedrohlich und schmerzhaft in den Ohren klang.
 

Mehr aber schmerzte seine Schulter, die Wunde, die klaffte und aus der unbarmherzig die Klinge herausgezogen wurde. Damit aber nicht genug. Sasuke packte ihn am Handgelenk, drückte regelrecht zu und zerrte ihn wie ein Stück Vieh hinter sich her.
 

Beschweren half da nichts, die Suppe hatte er sich eingebrockt, musste sie demnach auslöffeln. „Zerr nicht so, ich kann auch alleine gehen", maulte er aber dennoch, stolperte mehr oder weniger durch den dunklen Flur, durch den er hastig gezogen wurde. Wie zu erwarten stieß er auf taube Ohren, wurde weiter durch den Gang gezogen und letztendlich in Sasukes Zimmer gestoßen. Hart prallte er auf den Boden, war die Wucht des Stoßes einfach zu groß und viel hätte nicht gefehlt und er hätte sich am Bett den Kopf gestoßen.
 

Sollte er einfach liegenbleiben oder doch aufstehen? Naruto überlegte, entschied sich jedoch aufzustehen und doch fasste er sich an den Kopf und taumelte. „Mist, verdammter", fauchte er, fasste sich an die Stirn und schloss für einen Moment die Augen, um den Schwindel loszuwerden, der ihn erfasste. Ein Fehler. Alles drehte sich und rasch öffnete er wieder die Augen. Übelkeit machte sich in ihm breit, dazu blutete noch immer seine Schulter, durchnässte das Shirt und lief wie ein Rinnsal über seine Brust und runter zu seinem Bauch.
 


 

Schwarze Augen schienen die Dunkelheit zu zerschneiden, als Sasuke Naruto mit dem Kragen zu sich dicht heranzog und ihm gegen die weichen Lippen hauchte. "Beinahe hätte ich schon gedacht, dass du anders bist. Doch du bist wie jeder andere Mensch nur Abschaum." Es waren giftige Worte, welche passiv verletzen konnten. Oft hatte sich Sasuke damals vorgestellt ein Mensch zu sein, durch die Welt zu reisen, zu leben, lieben und dann zu sterben. Jede Sekunde des kurzen Lebens hätte er ausgenutzt und nicht wie Naruto einfach verschenkt. Beinahe berührten sich jene Lippen, denn der Uchiha wollte und musste das Gesicht vom nahen betrachten, welches sich gleich verziehen würde. Die scharfe Klinge, welche immer noch in seiner Hand ruhte, bahnte sich einen Weg zum Stoff und schob diesen leicht hoch als sie dabei auch die empfindliche Haut berührte und leicht einschnitt. Es war ihm egal, ob Naruto dem Schwindel verfiel, beinahe wäre dies wohl auch das Beste für diesen gewesen, denn nun hätte Sasuke vor ihm zu zeigen, wie Vampire miteinander spielten. Es war kein Spiel, welches die Menschen verstanden, so etwas kannten sie unter dem Begriff nicht, denn sie kannten es unter dem Namen" Folter". Den Kragen loslassend, glitt er mit der Hand hinunter zu dessen Schulter, strich einmal mit zwei Fingern gefährlich sanft drüber, doch rammte er diese dann hinein. Das Schreien welches ertönte, durchzog seinen ganzen Körper, ließ ihn erbeben und vor Lust knurren. Sie steckten nicht drinnen, doch so weit, dass der Blonde seine Augen zu kniff. "Nenn mich nie wieder einen Lügner, wenn du nicht die Wahrheit kennst" hauchte er leise aber verständlich. In seiner Stimme war nichts mehr, was sein Verlangen oder das Sanfte beherbergte, sondern war da nur die bittersüße Gefahr welche aus jeder seiner Poren strömte. Anscheinend wollte Naruto nicht um Gnade winseln, bitten frei zu kommen oder versuchen ihn herumzukriegen. Dann sollte er auch den Schmerz ertragen.
 

Sex war für ihn nichts was mit Liebe oder Geborgenheit in Verbindung gebracht werden musste, für ihn war es lediglich ein netter Zeitvertreib. Ein Zeitvertreib in dem er gut drin war.
 

Ohne den Blonden aussprechen zu lassen, zog er seine Finger hinaus und schubste ihn auf das große Bett bevor er seine Hand ableckte an der Blut hinunterfloss. Kalte, erbarmungslose Augen sahen zu Naruto welcher verführerisch, gekleidet in Blut auf dem Bett lag und wild atmete. "Willst du mich töten?", fragte er mit viel zu ruhiger Stimme und warf ihm das Messer zu, welcher noch in der Hand hatte.
 


 

Abschaum war er also. So, so und das nur, weil er sich in den Finger geschnitten hatte? Interessante Theorie, wie er fand und dennoch nichts sagte. Es wäre auch vergebliche Mühe, denn Sasuke schien in der Verfassung zu sein, dass er nicht wirklich reden oder gar zuhören wollte. Eher war ihm scheinbar nach spielen, er das Spielzeug, welches man jederzeit in die Ecke warf und tagelang einfach nicht beachtete. Jedenfalls dann, wenn es sich als langweilig entpuppte und kaputt war. Er war jedoch weder langweilig noch kaputt, hatte nur einen dummen , fetalen Fehler begannen und durfte sich nun selber als Spielball ansehen. Dem persönlichen von Sasuke, der Spaß daran hatte ihn mit dem Messer weiterhin zu quälen.
 

Naruto ertrug es stumm. Vorerst. Schnitt das Messer derzeit nur Stoff, glitt brennend über seine Haut und hinterließ dennoch einen feinen, nicht allzu tiefen Schnitt. Auszuhalten, es brannte lediglich und dennoch floss eine feine Spur an Blut über seine Haut, mischte sich mit dem von seiner schulter, die gnadenlos gefoltert wurde und das mit nur zwei Fingern. Sie bohrten sich in die Wunde, entlockten ihm einen Schrei, der nicht lauter hätte sein können und an den Zimmerwänden widerhallte wie ein Echo. Zittern kniff er die Augen zu, unterdrückte die Übelkeit, den Schwindel und doch lief es ihm eiskalt über den Rücken.
 

Schweiß bildete sich auf seiner Stirn, lief seitlich an den Schläfen entlang, über seine Lippen, die dennoch staubtrocken waren. Ebenso seine Kehle, die sich kratzig anfühlte und es ihm unmöglich machte zu sprechen. Er ertrug den Schmerz einfach, auch wenn dieser ihn fast in die Knie zwang, er letztendlich jedoch auf das Bett geschubst wurde. Naruto schloss die Augen erneut, schlug sie jedoch wieder auf, da ihn erneut der Schwindel erfasste, ihn von Kopf bis Fuß erschütterte und schlucken ließ. Da warf ihm dieser Spinner tatsächlich das Messer beinahe an den Kopf und fragte allen ernstes auch noch nach, ob er ihn umbringen wollte? War er noch ganz dicht oder hatte er den Knall einfach nicht gehört? Naruto schnaubte nur, griff aber dennoch nach dem Messer und sah Sasuke herausfordernd an.
 

„Dich töten? Nein." Er schüttelte den Kopf, lächelte und ließ das Messer spielerisch durch seine Hand gleiten. „Ich hab eine viel bessere Idee." Ein Grinsen schlich sich auf sein Gesicht, die Hand mit dem Messer hob sich und drückte sich schließlich sanft gegen seinen Hals. „Ich kann dir dein Spielzeug auch einfach kaputtmachen, dann ist es nutzlos!" Naruto erhöhte den Druck, schnitt langsam in die Haut und spürte, wie ihm das Blut über den Hals nach unten lief. Ernst, beinahe schon zu ernst sah er Sasuke an. „Spielzeuge die kaputtgehen sind mir die Liebsten und es tut so weh, wenn man daran seine Freude hatte."
 


 

Ein Spielzeug, welches man zerbrach, war nutzlos. Man trauerte eine Weile, doch schenkte man dem Verlust nach wenigen Minuten keine Beachtung mehr. Mit vorerst leicht geweiteten Augen, die sich dann aber amüsiert halb schlossen, betrachtete er das Geschehen. Es war für den Uchiha diesen Anblick tilgen zu können, denn auch wenn er mit vielem rechnete, mit einem Selbstmord hatte er nicht gerechnet. Er war schnell, sehr schnell sogar, stütze sich auf das Bett und riss ihm das Messer aus der Hand nur um es ihn in die andere Schulter zu rammen. "Du musst zuhören", raunte er als er Naruto mit einer geschmeidigen Bewegung, direkt auf die andere Schulterwunde fasste und ihn somit unter sich brachte, um sich auf dessen Bauch zu setzen. "Niemand wird dich mir wegnehmen. Nicht einmal du darfst das" sprach er leise und zog das Messer wieder hinaus um die verschmierte Klinge anzusehen. Das Laken war voller Blut, genauso wie Narutos Kleidung, welche neu und frisch war, doch machte ihm das nichts aus. Seine Hände stützten sich neben Naruto ab, legten das Messer achtlos auf dessen Bauch. Ihm war klar, dass Naruto schnell heilen würde und solch kleine aber tiefe Wunden einen so starken Organismus nicht umbringen konnte. Seine Lippen berührten die schmale Wunde des Halses, leckten sanft drum herum bis er mit seiner Zunge hineinglitt. In seinen Augen war Naruto zwar mutig, aber auch durchaus nervig und leichtgläubig. Nie hätte er sich umgebracht, wenn er wüsste, dass das Leben für die nächsten Wochen, gar Monate gesichert waren. Seine Lippen lösten sich und richteten sich wieder zu Naruto, zwar nah, jedoch nicht so nah, dass es einen an einen Kuss erinnerte. Ihn durch dringend ansehen, grinste er leicht, legte seinen Arm zwischen die Lippen und biss zu. Er spürte den heißen Schmerz welcher ihn durchströmte, den Geschmack von Eisen als das Blut hinausquoll und die Härte des Knochens als er zu diesen angelangte. Dies war etwas, was ihn auch erregen würde. So setzte er seinen geschundenen Arm an Narutos Mund und presste solange drauf, bis dieser gezwungen war, diesen zu öffnen. Er wollte sehen, wie der Blonde sein Blut trank. Wie dieser vor Ekel spie und sein Gesicht verzog. In Narutos Augen war er doch ohnehin ein Monster, ein Barbar und Bastard, also warum diesem dann nicht zeigen, was er wirklich war. Anscheinend wollte der Blonde sterben, provozierte es und hatte bis dato kein Respekt vor dem was passierte, also sah es Sasuke es als seine Aufgabe, den Jungen zu erziehen. "Trink", forderte ihn auf als er auf seine Fleischwunde sah, aus der wild Blut floss, welches Naruto vom Kinn hinunterrann. Niemals würde er Naruto in einen Vampir verwandelt, dazu war er auch momentan gar nicht in der Lage, ansonsten hätte er niemals den Entschluss gefasst, ihm sein Blut anzubieten.
 

In seiner Welt war das gegenseitige trinken von Blut nur den Partner vorherbestimmt, doch war es auch eine Sache, welche Sasuke zutiefst befriedigte. Menschen vertrugen nicht viel Blut, da es sehr Eisenhaltig war. Ebenfalls war es wohl nicht der Geschmack, welcher von Menschen so abstoßend empfunden wurde, sondern nur die Tatsache, dass es Blut war. Grinsend behielt er den Arm fest gegen dessen Mund gedrückt, doch fing er nun nebenbei an den Hals mit seiner Zunge vom Blut zu befreien.
 


 

Der Blick war göttlich aber eben auch nicht echt, geschauspielert und solche hasste er noch mehr, als jene, die ihn ansahen, als sei er die Pest auf zwei Beinen. Dennoch war es ihm egal ebenso Sasuke, der sich aufspielte, ihm das Messer entriss und in die andere, unversehrte Schulter rammte. Der Schmerz war gleich, sogar unerwarteter, als zuvor in der Küche. Die Zähne biss er dennoch zusammen, sah Sasuke abschätzend an und musste dennoch lachen über das, was er sagte. Niemand nahm ihn ihm weg? Nicht mal er selber? Lachhaft und zudem kindisch obendrauf. Sagen würde er aber nichts, er lachte einfach nur und es war ihm egal, was der Andere darüber dachte oder davon halten würde. Sasuke war es vermutlich mehr noch egal als ihm, er machte ohnehin was er wollte, fragte nicht einmal, ob es ihm recht war, was er überhaupt wollte oder gar brauchte. Weiterhin stumm ertrug er die Lippen an seinen Hals, die leckende Zunge, die sich jedoch bald entfernte, man sich langsam aufrichtete und ihn mit einem Grinsen ansah. Was kam jetzt?
 

Warum zur Hölle biss er sich jetzt selber, noch dazu so tief, dass er anfing zu bluten? War er jetzt ganz am Durchdrehen? Noch bevor er fragen konnte, spürte er den blutigen Arm an seinen Lippen, wurde gezwungen den Mund zu öffnen und zu trinken. Ernsthaft? Zwar hatte er sich selbst schon mal den blutigen Finger in den Mund gesteckt, aber das war sein eigenes Blut und nicht das von jemand anderem. Innerlich schüttelte er sich heftig, schmeckte den metallischen Geschmack auf der Zunge, spürte die ersten Tropfen Blut, die warm, beinahe schon heiß in seinen Mund flossen. Ekel überkam ihn, ebenso Übelkeit, die sich schleichend durch seinen Magen kroch und doch entkam er dem Rinnsal an Blut nicht, der mehr und mehr seine Speiseröhre runterfloss.
 

Aschfahl im Gesicht rührte er sich keinen Millimeter. Erst, als er einen Geschmack vernahm, den Geschmack von Magensäure, dem warnenden Hinweis, dass er sich übergeben musste. Heftig ruderte er mit den Armen, ignorierte den Schmerz dabei und rollte sich auf die Seite, nur um sich die Hand vor den Mund zu schlagen.
 

Viel half es nicht, das Gefühl wurde schlimmer, der Inhalt seines Magens drehte sich um, wollte raus und das so schnell, dass er es nicht mal mehr aus dem Bett schaffte.
 


 

Ein beißender Geruch stieg Sasuke in die Nase und breitete sich im Raum aus. Schnell zog der Dunkelhaarige sich zurück und auch den noch blutenden Arm hatte er an seine Brust gezogen, in der Hoffnung, der Mageninhalt würde ihn nicht treffen. Es war abartig. Dies war wohl ein weiterer Grund warum er keine feste Nahrung zu sich nahm, denn diese verursachte, dass man sich übergeben konnte. Natürlich war ihm von Anfang an bewusst, dass Menschen kein Blut vertrugen, doch das Naruto sich übergeben würde, hätte er nicht für möglich gehalten. Aller Überraschung nach, konnte man in seinen Blick kein Ekel erkennen, das einzige, was dort war, war Kälte. Er sah ihn eine kurze Weile an, beobachtete das geschundene Wesen vor sich, welches Blut verschmiert und andere Körperflüssigkeiten an sich kleben hatte. Mit jeder weiteren Sekunde verlor Naruto seine Ästhetik, denn nun war er unrein. Widerlich. Nicht nur der Anblick, sondern auch der Gestank. Ohne etwas zu sagen Griff er nach dem Handgelenk, welcher dünner war als seins und zog ihm vom Bett runter ohne loszulassen. Er musste diesen Geruch hier beseitigen, doch durfte, konnte und wollte er Naruto auch nicht alleine lassen, da dieser, wie Sasuke fand, labil war.
 

Als er merkte, dass dieser nicht einwilligte freiwillig zu gehen, zog er den Arm hoch und beförderte somit den bleichen Körper auf seine Arme. Ohne auch nur auf die Gestik oder Mimik des anderen zu achten, rief er Tobi zu sich um ihn zu bitten, sein Zimmer zu reinigen. Niemals würde er Körperflüssigkeiten berühren nur, um jemanden zu helfen. Niemals würde er sich in solch eine devote Rolle stellen lassen. Dies galt jedoch nicht nur für das Erbrochene, sondern auch für Sperma und anderes Sekret, denn selbst wenn er mit jemanden schlief, wollte er sich nie in die Rolle begeben, wobei er sich hinknien musste. Tobi hüpfte die Stufen hoch und verzog schon im Flur die Nase um etwas Undeutliches zu nuscheln.
 

Sasuke verstand nicht, wollte wohl auch nicht verstehen, warum Naruto so ein Drama aus ein paar Verletzungen und etwas Blut machte. Alles würde verheilen, ebenso würde sein Blut ihn nicht umbringen. Im Gegenteil sogar, Naruto sollte es in Augen von Sasuke als Ehre sehen, dessen Blut gekostet haben zu dürfen. Also waren sie nun wieder an dem Ort, in dem Raum mit dem großen Fenster und der schönen Badewanne.
 


 

Er hasste es, hasste es sich zu übergeben und normal tat er das auch eher selten und wenn dann doch nur in Kombination mit Alkohol. Niemals aber mit Blut, was einfach nur widerlich schmeckte und der bloße Gedanke daran verursachte ein weiteres Heben seines Magens. Wie er jetzt aussah, war ihm egal. Hauptsache dieses widerliche Zeug war aus seinem Körper, was ihm mehr als verdeutlichte, dass er froh war, menschlich zu sein. Nochmal musste er das Zeug nicht haben, diesen Geschmack nach altem Metall, was anfing zu rosten. Nochmals hustete er, wischte sich den Mund ab und beachtete Sasuke gar nicht erst. Für ihn war dieser Kerl gestorben, gedanklich schon irgendwo vergraben und hoffentlich bald vergessen.
 

Er war noch ein schlimmeres Ekel als Kyuubi, der ohnehin nur gehässig hinter seinen Gitterstäben lachte und scheinbar eine Show ganz nach seinem Geschmack genoss. Naruto ignorierte es dezent, ebenso, dass sein Körper nachgab, seine Beine versagten und er letztendlich auch noch getragen wurde. Tobi bekam er nur am Rande mit, seine Augen schlossen sich kurzzeitig und doch verwehrte ihm sein Körper den wohlverdienten Schlaf. Erneut machte sich Schwindel in seinem Kopf breit, legte sich wie dicke Nebelschwaden über einen See und lullte ihn ein. Stöhnend ergab er sich der herannahenden Ohnmacht, welche je von Kälte unterbrochen wurde, ihn zurückholte und zittern ließ.
 

Wo war er? Nur langsam öffnete er die Augen, erkannte das Badezimmer wieder, jenen Raum, wo er sich zum ersten Mal hatte gehen lassen. Heftig zuckte er zusammen, fiel beinahe herunter und sah Sasuke böse an. Sagen tat er aber dennoch nichts, war in seinen Augen auch gar nicht nötig und seine bloße Anwesenheit ging ihm immer mehr auf den Wecker. Zwar wusste Naruto warum er im Badezimmer war, aber Hilfe brauchte er ganz sicher keine und schon gar keinen Babysitter. Er konnte das schon gut alleine, immerhin war ein heißes Bad kein Kunstakt und diese mit warmen Wasser zu füllen war kein Kunststück.
 

„Den Rest kann ich alleine", murrte er pampig nach einiger Zeit, ließ sich auf die Füße hinuntergleiten, drehte sich weg und schritt langsam auf die Wanne zu. Ohne auf Sasuke zu achten, ließ er diese einlaufen, zog sich dabei das Shirt aus, schlüpfte aus den Schuhen, aus der Hose und letztendlich aus dem letzten Kleidungsstück, ehe er in die Wanne stieg und sich entspannt zurücklehnte.
 


 

Erst, als Naruto in seinen Armen anfing zu zappeln, ließ er ihn frei um mit anzusehen wie dieser sicherer auf den Füßen stand und sich in das baldigst angenehm heiße Wasser setzte. Sah mit an wie sich das Wasser rosa von Blut färbte, doch sprach er nicht. Seine Füße brachten ihn zum Ende der Badewanne wo ein hölzerner Hocker stand, wo er sich drauf setzte, um auf seine Hände zu schauen, die voll Blut waren. Doch weder empfand er Ekel noch Reue als er dies vermerkte. Er lebte schon so lange, hatte gekämpft, gejagt, gesiegt und auch verloren, doch hielt er immer durch, egal wie viel Zeit verstrich. Nie hatte er angezweifelt, dass Menschen zu töten schlecht sei, da diese ja auch Tiere töten, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.
 

Er hatte seit dem Anbruch der Ausrottung keine Freunde mehr gehabt, denn Menschen mieden andere, die anders waren. Hassten, verfluchten, hänselten sie. "Wir haben sie dich im Dorf behandelt?", fragte er ruhig nach und durchbrach so die Stille. Naruto gehörte zu einer anderen Spezies, doch lebte der Kyuubi in ihm, oder wussten die aus dem Dorf diese Tatsache nicht?
 

Itachi war anders, er genoss in der Elite Anerkennung und konnte sich mit anderen normal unterhalten, ob das an der Maske oder an der Persönlichkeit lag, wusste er jedoch nicht. Die Frage, welche er an Naruto richtete, war aufrichtig denn es interessierte ihn wirklich wie die Menschen in dieser heutigen Zeit waren. Zwar sah er den Wandel der Zeit, sah wie die Evolution und Revolution die Welt veränderte, doch blieb das Dasein der Menschen in seinen Augen verborgen. Versteckt und unerkannt hatte er zwar keine Probleme zwischen den Menschen, erfreute sich sogar an großer Beliebtheit, doch traute er ihnen kein Stück. Denn nicht nur die Wissenschaft der Menschheit hat sich verändert, sondern auch die Waffen welche zur Folter eingesetzt wurden. Diese würden die Hölle für ihn bedeuten. Zwar konnte er sich Elemente der mehr oder weniger sanften Folter beim sexual Akt vorstellen, angekettet in einem Kerker konnte er jedoch gut und gerne darauf verzichten. Da er nicht sofort eine Antwort bekam, ging er zu dem länglichen Marmorwaschbecken, um sich dort bei fließend warmen Wasser die Hände vom Blut zu reinigen. Wenn er ehrlich sein sollte, war dies auch ein Grund, warum er die Lust verloren hatte sich integrieren zu wollen sowie es Itachi tat. Er wollte nicht eingesperrt und gefoltert werden. Wollte keine Schnitte auf seiner Haut spüren, welche bis zum Knochen reichten und ihn wie ein Schwein ausbluten ließen. All das hatte er schon hinter sich. Ebenfalls wollte er auch keinen nahen Kontakt zu Menschen, weil er sich nicht binden wollte, denn auch wenn man Jahre mit einer Person zusammen war, dies sich für den Menschen für eine Ewigkeit anfühlte, war es für einen Vampir nur ein Bruchteil. Er wollte niemanden mehr missen. Hörbar atmete er aus als er sich die Hände vom Wasser abschüttelte und zum Jungen ging. Wohl sollte und musste er wieder Nahrung besorgen, nicht für ihn, sondern für Naruto. Dieser sah blass und kraftlos, beinahe wirkte er schon fahl, doch wirkte dessen Blick wie immer unbeeindruckt und wie die Gewitterwolke aus dem alten Testament. Ein Grinsen huschte über Sasukes Lippen. Dieser Junge vor ihm war anders, denn er war besonders.
 


 

Das warme Wasser tat gut, löste all den Dreck und das Blut, welches seine Haut beschmutzt und besudelt hatte. Leise summend schloss er die Augen, achtete nicht auf Sasuke, klinkte ihn ganz aus und wünschte sich, er würde verschwinden und nicht wiederkommen. Natürlich verschwand er nicht, rückte sich stattdessen einen Hocker oder Stuhl zurecht und setzte sich dreist hin. War hier nicht irgendwo die Seife, jene, die er Sasuke einfach an den Kopf werfen konnte? Blind suchte er tatsächlich nach dieser, fand sie aber nicht und öffnete daher murrend seine Augen, sah sich nach ihr um und fand sie am Wannenrand zu seinen Füßen liegend vor.
 

Na schön, dann eben keine Seife, jedenfalls nicht für Sasukes Kopf, der es jedoch mehr als verdient hätte. Wie ihn die Dorfbewohner behandelt hatten? Wollte er das jetzt ernsthaft wissen oder nur, um ihn hinterher aufzuziehen? Möglich war bei dem ja alles. Daher war es auch nicht verwunderlich, dass er vorerst gar nicht auf die Frage einging, lieber nach der Seife griff und diese eine ganze Weile ansah. Mehr aber aus dem Grund heraus, dass er nicht aufsehen wollte, die Blicke der Alten auf sich spürte und ihre Kinder von ihm wegzogen. Früher hatte er es nicht verstanden, heute umso deutlicher und doch gab es Menschen, die ihn mochten, sich Freunde nannten und gerne mit ihm zusammen waren.
 

„Wie soll man schon jemanden behandeln, der ohne Eltern aufwächst und ein Biju in sich trägt? Den man mit fast fünf Jahren sich selbst überlässt und sich erst kümmert, wenn man merkt, dass es in die falsche Richtung läuft, ein Kind Unsinn macht, weil es Aufmerksamkeit will?" Von Liebe sprach er gar nicht erst, diese hatte er nie erfahren, immer nur einseitig und irgendwann hatte auch er aufgehört zu hoffen. „Man kann sagen, ich kam auf die Welt und war alleine. Statt es zu danken, hat man mich verachtet und mich wie Dreck behandelt."
 

Mehr hatte Naruto dazu nicht zu sagen, wollte es auch am liebsten vergessen und war mehr als dankbar und glücklich, dass es trotz allem später noch Dorfbewohner gab, denen er nicht egal war. Allen voran sein Team, sein Patenonkel und ebenso Iruka. Er hatte ihnen viel zu verdanken. Jiraya ganz besonders, hatte er ihm immer gerne von seinem Vater erzählt und letztendlich mit auf Reise genommen. Durch ihn hatte er die Kröten kennen und wertgeschätzt gelernt, Techniken erlernt, die ihm nutzten, stärker machten und auch, wenn das Essen nicht immer schmeckte, war er am Ende froh über diese Erfahrung. Gamakichi war ihm zudem ein treuer Freund geworden, ebenso sein kleiner Bruder und selbst der muffige Gamabunta kam mit ihm zurecht und hatte ihn akzeptiert.
 


 

Die Worte Narutos hallten in Sasukes Kopf und hinterließen nur ein dumpfes Gefühl der Einsamkeit. Ob dieser wohl wusste, wie es ihm all die Jahre ergangen war als er alles und jeden verlor? Unmöglich. Menschen bildeten meist Rudel und überdramatisierten alles, doch das, was Naruto sagte, war in seinen Ohren glaubwürdig und er würde nichts hinterfragen. Er hatte einige Bücher über Menschen in seinem Regal, welche womöglich bereits verstaubt waren da sie seit Ewigkeiten nicht mehr berührt, gar angeschaut wurden. Seit jeher hegten laut Aufzeichnungen die Menschen ein starkes Gruppengefühl, so sicherten sie ihr überleben, schützten sich vor Ungetier und brachten revolutionierten sich immer wieder auf das Neue. Doch ebenfalls gab es in diesen Gruppen Komplikationen, denn sie stießen manchmal jemanden aus, nur weil eine Person was gegen diese hat. Da, wenn auch passiver, Gruppenzwang herrscht, hat die verurteilte Person nur selten die Gnade erneut in diese Gruppe wieder hineinzukommen. Vampire waren nicht viel anders, damals jagten sie im Rudel, um sich zu schützen, jetzt jedoch jagte man alleine, lebte aber im Verband. Seine Schwarzen Augen welche die ganze Zeit auf den Boden gerichtete waren, wanderten nun zu dem nackten Jungen um diesen zu betrachten. Die Neugier weckte ihn. Menschen hegten eine gefährliche Faszination gegenüber Vampiren, ob es auch dem Gegenteil so entsprach?
 

"Wie ist es jemand anderen zu lieben? Träumt ihr? ", wollte er wissen. Liebe, Liebe war für ihn nur ein Wort. Doch wusste er, dass Menschen oft und gerne darüber sprachen. Liebe welche sich so anfühlte wie eine warme Sommerbrise, wie der Sprung ins von der Sonne aufgewärmte Wasser oder den Kuss einer Person, welche man liebte, darüber hatte er nur von Büchern gehört, doch war dies ein Thema welches ihn tatsächlich interessierte. So also, sah er Naruto nun aufmerksam an und wartete geduldig auf eine Antwort. Obwohl dieser ihm erzählte, dass er jahrelang alleine war, wollte Naruto wenn auch unterbewusst zurück ins Dorf, weshalb er davon ausging, dass dieser das zerreißende Gefühl der Liebe kannte. Auch Vampire konnten lieben, doch war die Liebe für sie ein gefährliches Spiel, denn nur dann verschenkte man seine Deckung und Achtsamkeit, machte sich angreifbar und schwach. Madara hatte sichtlich einmal geliebt, so sehr, sodass er den Schmerz nicht ertrug und sein Herz herausriss.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück