Der Detektiv, der mich liebte von oOLunaOo ================================================================================ Erste Geständnisse ------------------ „SHERLOCK!!!“ Katies entsetzter Ausruf war in der ganzen Bar zu hören. Leider hatte die Braunhaarige nicht bedacht, dass sie dadurch auch die Aufmerksamkeit von Moriartys Männern auf John und sich lenken würde, denn die fuhren jetzt blitzschnell herum und wollten sofort die Waffe auch auf sie abfeuern, als John plötzlich ebenfalls eine Waffe aus seiner Jacke hervorzog und den Angreifern zuvorkam. Auf den ersten ohrenbetäubenden Schuss, der die Bar erschütterte, folgte sogleich ein zweiter, ehe eine unheimliche Stille herrschte. „Die werden niemandem mehr etwas tun“, meinte John, während er die Waffe wieder in seiner Jacke verstaute. „Woher haben Sie die? Und wann haben Sie sie eingesteckt?“, fragte Katie perplex. „Die Waffe gehört mir. Hat Ihnen Sherlock nicht erzählt, dass ich als Soldat und Militärarzt in Afghanistan war?“, stellte John die Gegenfrage. „Das muss ihm wohl entfallen sein“, gab Katie zurück. „Ja, das sieht ihm ähnlich. Jedenfalls dachte ich, dass uns die Waffe vielleicht nützlich wäre, deswegen habe ich sie eingesteckt, bevor wir die Wohnung verlassen haben“, erklärte John. „Das war wohl ein Geistesblitz…“, bemerkte Katie. „Ja…aber jetzt sollten wir uns um Sherlock kümmern“, erwiderte John. „Sie haben Recht“, stimmte sie ihm zu und folgte ihm schließlich schnell zu der Stelle, wo der Detektiv zu Boden gegangen war. Bei dem Dunkelhaarigen und Sarah angekommen, stockte Katie vor Entsetzen der Atem und sie musste sich krampfhaft darum bemühen, nicht augenblicklich in Tränen auszubrechen. Sie hatte gehofft, dass ihn der Schuss vielleicht nur gestreift hätte, doch als sie näher herantrat, stellte sie fest, dass eine hässliche Wunde in seinem Bauch klaffte, die den weißen Stoff seines Hemdes mittlerweile rot gefärbt hatte und dass sich bereits eine beachtliche Blutlache um ihn herum ausgebreitet hatte. „Oh Gott…es ist alles voller Blut…John…helfen Sie ihm doch…!“ Nun konnte sie die Tränen doch nicht mehr zurückhalten. Verzweifelt ließ sie sich neben Sherlock nieder und nahm vorsichtig seine Hand in ihre. Auch John ging neben dem Detektiv in die Knie und verschaffte sich einen ersten Überblick über dessen Zustand. „Er ist doch nicht tot, oder?! Bitte sagen Sie mir, dass er nicht tot ist!“ Ein neuer Anflug von Panik schwang in ihrer Stimme mit, während sie Sherlocks Hand krampfhaft umklammerte. „Katie, bitte beruhigen Sie sich. Er ist nicht tot, aber sein Zustand ist extrem schlecht. Ich kann ihm nicht helfen, dazu fehlen mir die Mittel. Bleiben Sie bei ihm, ich sehe kurz nach Ihrer Freundin und rufe sofort einen Krankenwagen“, meinte John dann, bevor er aufstand und sich einen Moment suchend umschaute. Als er gefunden hatte, wonach er offensichtlich suchte, verließ er den Raum, ehe er nach kurzer Zeit zurückkam und Katie einen Stapel Geschirrhandtücher in die Hand drückte. „Hier, drücken Sie das auf seine Wunde, damit nicht noch mehr Blut daraus hervortritt.“ Katie nickte nur und nahm die Handtücher entgegen, worauf sie Johns Anweisung befolgte und sie vorsichtig auf Sherlocks Wunde drückte. Der Arzt beobachtete sie noch einen Moment, ehe er den Rettungswagen verständigte und dann zu Sarah hinüber ging, die sich verängstigt in einer Ecke zusammengekauert hatte. Die Zeit, bis der Krankenwagen eintraf, kam Katie vor wie eine Ewigkeit. Sie saß immer noch neben Sherlock und drückte ein Geschirrhandtuch nach dem anderen auf seine Wunde; wenn eines blutdurchtränkt war, schmiss sie es in die Ecke und nahm das nächste zur Hand. „Komm schon…du musst irgendwie durchhalten. Wehe du stirbst mir hier unter den Händen weg, Sherlock Holmes. Ich hatte bisher noch keine Gelegenheit dir zu sagen, dass ich dich liebe. Ich habe noch nie einen Mann so sehr geliebt wie dich…es ist mir egal, ob andere denken, dass du arrogant und gefühlskalt bist und es spielt keine Rolle, ob sie dich für einen Freak oder Psychopathen halten, ich liebe dich so wie du bist, mit allen Ecken und Kanten und es ist furchtbar für mich, dass ich es dir bisher noch nicht sagen konnte. Also bitte…tu mir das nicht an, Sherlock…bleib bei mir…“ Ihre Stimme war immer brüchiger geworden, bis ihr schließlich wieder die Tränen über die Wangen liefen. Plötzlich spürte Katie eine Hand, die sich sanft und beruhigend auf ihre Schulter legte. Die Braunhaarige zuckte kurz zusammen und schaute auf. John war wieder zu ihr getreten. „Machen Sie sich keine Sorgen. Diese Worte mögen ein schwacher Trost für Sie sein, aber ich bin mir sicher, dass er es schaffen wird. Ich kenne Sherlock. Er ist der hartnäckigste Mensch, den ich kenne. Ihn kriegt keiner so schnell klein. Deswegen müssen auch Sie daran glauben, dass er es schafft“, meinte der Arzt mit einem aufmunternden Lächeln. Katie sagte einen Moment nichts, doch dann lächelte sie auch ein wenig. „Danke, John…“ Im nächsten Moment flackerte blaues Licht auf, als endlich der Krankenwagen eintraf und mit quietschenden Reifen vor der Cocktailbar zum Stehen kam. John richtete sich wieder auf und ging den Rettungskräften entgegen, um sie gleich zu Sherlock führen zu können, denn mittlerweile konnte jede Minute entscheidend sein. Kurz darauf stürmten die Sanitäter auch schon ins Hinterzimmer und ließen sich neben dem verletzten Detektiv nieder, um die Erstversorgung vorzunehmen, nachdem Katie ihnen Platz gemacht hatte. Keine fünf Minuten später legten die Rettungskräfte den Dunkelhaarigen auf eine Trage, um ihn in den Krankenwagen zu bringen, ehe zwei Sanitäter nach Sarah sahen und kurzerhand beschlossen, dass sie ebenfalls ins Krankenhaus gebracht werden sollte, da sie ihren Schockzustand offensichtlich noch immer nicht überwunden hatte. Kurz bevor sie sich ebenfalls auf den Weg zum Krankenwagen machten, hielt Katie sie auf. „Kann ich bitte auch mitfahren?“, fragte sie hoffnungsvoll. „Sind Sie eine Angehörige?“, stellte einer der Sanitäter die Gegenfrage. „Ich bin gewissermaßen Sherlock Holmes‘ Freundin“, antwortete Katie. Die beiden Sanitäter sahen sich kurz an, doch dann nickte der eine zustimmend. „Also gut, kommen Sie mit.“ „Vielen Dank. Kommen Sie auch mit?“ Fragend wandte sich Katie an John. „Ich fahre erst einmal nach Hause und hole Sherlock ein paar Sachen, die er brauchen wird. Wenn Sie bei ihm sind, ist er ja in den besten Händen. Ich komme später nach“, erwiderte John. „Also gut, dann bis später“, gab Katie zurück, ehe sie den Sanitätern zum Krankenwagen folgte. Dort angekommen ging sie sofort wieder zu Sherlock, der mittlerweile an sämtliche Monitore angeschlossen war, die seine Vitalfunktionen überwachen sollten. Vorsichtig nahm sie wieder seine Hand in ihre eigene und streichelte sanft darüber, während sich der Krankenwagen unter Einsatz von Blaulicht und Sirenen in Bewegung setzte. Katies Blick ruhte auf Sherlocks Gesicht, das beunruhigend blass wirkte. Seine Augen waren geschlossen, es hätte sie auch gewundert, wenn er unter diesen Umständen bei Bewusstsein gewesen wäre. Seine Atmung war viel zu flach und sie befürchtete, dass sie jeden Moment einfach aussetzen könnte. Ihr Griff um seine Hand wurde fester, als sie innerlich ein stummes Gebet gen Himmel schickte, dass ihm nichts passieren und er das alles heil überstehen würde. „Bitte halt durch, Sherlock. Du darfst auf keinen Fall sterben, hörst du?“ Katie blinzelte aufkommende Tränen weg und umklammerte seine Hand noch fester. „Machen Sie sich keine Sorgen, Miss.“ Die Braunhaarige schaute auf und entdeckte einen der Sanitäter neben sich. „Heißt das, er kommt durch?“, fragte sie hoffnungsvoll und wischte sich über die Augen. „Sein Zustand ist nach wie vor sehr kritisch, aber dennoch stehen die Chancen gut, dass er überleben wird“, antwortete der Sanitäter. „Oh mein Gott, danke…“, murmelte Katie und konnte ein paar Tränen nun doch nicht mehr zurückhalten. „Ist schon gut. Bleiben Sie bei ihm. Wir sind gleich im Krankenhaus“, sagte der Sanitäter dann, worauf Katie nickte und Sherlocks Hand wieder fester umschloss. Kurze Zeit später kamen sie am Krankenhaus an. Der Rettungswagen hielt direkt vor der Notaufnahme, wo bereits zwei Krankenschwestern warteten, die während der Fahrt verständigt worden waren. Sie waren gerade ausgestiegen und hatten Sherlock und Sarah ebenfalls aus dem Wagen geholt, als zwei Ärzte hinzukamen, um sich ein erstes Bild von den Patienten zu machen. Einer der Mediziner nahm Sarah mit sich, um sicherzustellen, dass ihr nichts fehlte, von ihrem anhaltenden Schock einmal abgesehen. Der andere überprüfte gerade Sherlocks Zustand, ehe er sich an die beiden Krankenschwestern wandte. „Wir müssen sofort den OP vorbereiten. Sagen Sie oben Bescheid.“ Die Krankenschwester nickte nur und verschwand, um alles in die Wege zu leiten. Katie hatte gehört, was er gesagt hatte und erneut fuhr ihr der Schreck in die Glieder. Stand es etwa doch schlechter um ihn, als sie dachte?! Schnell ging sie auf den Arzt zu und packte ihn am Ärmel; Panik spiegelte sich in ihrem Blick wider. „Ist es etwa so schlimm? Sie können ihm doch helfen, oder? Bitte sagen Sie mir, dass Sie ihn retten können!“ Katie war beinahe hysterisch. Der Arzt schaute sie einen Moment wortlos an, doch dann umschloss er ihre Hand und löste sanft ihre verkrampften Finger aus dem Stoff seines Kittels. „Machen Sie sich keine Sorgen. Ich werde alles tun, was in meiner Macht steht.“ Mit diesen Worten setzte sich der Arzt in Bewegung und winkte die Sanitäter hinter sich her, die ihm gemeinsam mit Sherlock folgten. Katie schaute ihnen nach und betete inständig, dass sie ihren geliebten Detektiv wohlbehalten wiedersehen würde. Da es doch keinen Sinn hatte, sich vor dem Krankenhaus die Beine in den Bauch zu stehen und wie in Trance auf den Eingang zur Notaufnahme zu starren, beschloss Katie irgendwann in den Wartebereich zu gehen und dort erst mal auf John zu warten, der sicher bald eintreffen würde. Tatsächlich stieß er ungefähr zehn Minuten später zu ihr. „Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat. Ich musste zuerst Mrs. Hudson Rede und Antwort stehen. Es hat eine Weile gedauert, bis ich sie beruhigen konnte. Dann hat auch noch Mycroft angerufen und zu allem Überfluss stand das Taxi mindestens eine viertel Stunde im Stau“, entschuldigte sich John, als er bei Katie ankam. „Ist schon gut. Ich habe mir schon gedacht, dass Mrs. Hudson Sie aufhalten würde“, gab die Braunhaarige zurück. „Hat man schon etwas von Sherlock gehört?“, erkundigte sich John dann, worauf Katie niedergeschlagen den Kopf schüttelte. „Nein, bis jetzt noch nicht. Als wir hier ankamen, wurde er sofort in den OP gebracht. Sie operieren noch…“, antwortete sie leise. „Verstehe…dann können wir im Augenblick wohl nichts anderes tun als warten…“, erwiderte John. „Ja…es sieht ganz danach aus…ich mache mir solche Vorwürfe…er ist nur in die Bar gegangen, weil ich ihn darum gebeten habe. Es wäre sicher besser gewesen, wenn ich gleich Inspector Lestrade informiert hätte. Dann wäre Sherlock nichts passiert und er wäre jetzt nicht hier…oh Gott…wenn er stirbt, werde ich mir das niemals verzeihen…“ Verzweifelt ließ sich Katie auf eine der Sitzgruppen sinken und vergrub das Gesicht in ihren Händen, worauf John neben sie kam und ihr beruhigend einen Arm um die Schultern legte. „Hören Sie auf, sich die Schuld dafür zu geben. Sie können doch nichts dafür. Außerdem bin ich mir ziemlich sicher, dass er auch dann losgestürmt wäre, wenn Sie zuerst Lestrade Bescheid gesagt hätten. Wie ich Sherlock kenne, hätte ihn das nicht aufgehalten. Ich bin mir auch sicher, dass er alles gut überstehen wird, er wird nicht sterben, also bitte beruhigen Sie sich, Katie“, redete John ihr gut zu. „Ich versuche es schon die ganze Zeit…aber ich habe einfach Angst und ich kann es nicht abstellen…ich will ihn nicht verlieren…ich liebe ihn doch…“ In diesem Moment verabschiedete sich auch noch das letzte bisschen Selbstbeherrschung, das Katie noch besessen hatte, sodass sie erneut in Tränen ausbrach und sich verzweifelt an John klammerte. Der Arzt ließ es zu und konnte nichts anderes tun, als sie festzuhalten und ihr beruhigend über den Rücken zu streicheln, in der Hoffnung, dass sie sich bald wieder beruhigen und Sherlock wirklich alles gut überstehen würde. Die Minuten schlichen nur so dahin und Katie hatte mehr denn je das Gefühl vor Angst durchzudrehen. Immer wieder huschten ihre Augen suchend über den Flur, in der Hoffnung, dass sie einen Arzt oder Sanitäter entdecken würde, der ihr vielleicht schon etwas Näheres über Sherlocks Zustand sagen könnte, doch der Gang wirkte wie leergefegt. Sie hatte sich mittlerweile wieder beruhigt, aber dennoch war die Angst geblieben, die sie immer noch um Sherlock hatte. „Wie geht es eigentlich Ihrer Freundin Sarah? Haben Sie schon etwas von ihr gehört?“ Johns Stimme riss sie aus ihren Gedanken. „Ja, als ich vorhin auf Sie gewartet habe, war ein Arzt bei mir und hat mich über ihren Zustand informiert. Sie hat zum Glück keine ernsthaften Verletzungen, aber sie steht nach wie vor unter Schock. Die Ärzte haben ihr offensichtlich etwas zur Beruhigung gegeben und jetzt schläft sie. Ich kann nachher zu ihr gehen“, berichtete Katie. „Gut…dann hat wenigstens eine diese Geschichte halbwegs unbeschadet überstanden“, erwiderte John, worauf Katie zustimmend nickte. Dann herrschte kurz Stille zwischen ihnen, ehe die Braunhaarige wieder die Stimme erhob. „Wieso haben Sie Ihre Meinung eigentlich plötzlich geändert, als ich Sie gebeten habe, Sherlock zu folgen?“ Fragend schaute Katie den Arzt neben sich an. John schwieg einen Moment, bevor er ihr antwortete. „Weil Sie gesagt haben, dass Sie ihn lieben.“ „Ist es etwa so abwegig Sherlock Holmes zu lieben?“, fragte sie daraufhin. „In gewisser Weise schon. Die meisten Menschen kommen nicht besonders gut mit Sherlock klar. Ich meine, klar ist er arrogant und besserwisserisch. Er liebt es, sein Wissen zu demonstrieren und andere dumm dastehen zu lassen. Er hat nicht besonders viel Taktgefühl, stapft in jedes Fettnäpfchen und achtet nicht sonderlich darauf, ob er andere mit seinen Kommentaren verletzt. Viele halten ihn für einen Freak oder Psychopathen und von Nähe oder gar Liebe hält er nicht viel, aber dennoch ist er für diejenigen da, die ihm nahe stehen. Für die wenigen Leute, die er seine Freunde nennt, würde er alles tun. Gerade ich habe ihn als meinen besten Freund zu schätzen gelernt und weiß, wie ich mit seiner schrägen Art umgehen muss. Aber das wissen nicht viele und bisher gab es noch keine Frau, die ihn um seinetwillen geliebt hat, so wie er ist, mit all seinen Eigenheiten. Doch als Sie gesagt haben, dass Sie ihn lieben, habe ich sofort gemerkt, dass Sie es ernst meinen und es Ihnen wirklich wichtig ist, dass ihm nichts passiert“, antwortete John. „Ich verstehe…vielleicht haben Sie Recht, dass er seine Eigenheiten hat, aber trotzdem hat er mir bis jetzt immer das Gefühl gegeben, dass ich bei ihm sicher bin und ich mich auf ihn verlassen kann“, meinte Katie daraufhin. „Das zeigt Ihnen, dass Sie ihm nicht egal sind. Sie sind die erste Frau, bei der er so viel Nähe zulässt und wenigstens ansatzweise Gefühle zeigt. In gewisser Weise haben Sie ihn ein wenig verändert, im positiven Sinn“, gab John zurück. „Ja, schon möglich…aber denken Sie, dass die Chance besteht, dass er meine Gefühle erwidert? Dass er mich vielleicht auch liebt?“, fragte Katie mit einem hoffnungsvollen Unterton in der Stimme. „Ich denke schon. Er war in letzter Zeit so durch den Wind, dass ich der Meinung bin, dass er Ihre Gefühle tatsächlich erwidert, er will es sich nur noch nicht so ganz eingestehen, aber wenn Sie mich fragen, ist das nur noch eine Frage der Zeit. Also machen Sie sich keine Gedanken. Das wird schon“, meinte John lächelnd. „Na gut, wenn Sie das sagen“, erwiderte Katie und lächelte ebenfalls. Plötzlich hörten sie Schritte auf dem Korridor und im nächsten Moment erblickte Katie einen Arzt, der direkt auf sie zukam. Sofort stand die Braunhaarige auf und ging ihm entgegen. „Können Sie mir etwas über den Zustand von Sherlock Holmes sagen? Wird er durchkommen?“, fragte sie auch gleich, als sie bei ihm angekommen war. Der Arzt schaute sie einen Moment an, doch dann lächelte er. „Seien Sie unbesorgt. Er hat die Operation gut überstanden. Er wird es schaffen und wieder ganz gesund werden.“ Katie stand einen Moment regungslos da, doch dann drehte sie sich zu John um, der ihr nachgekommen war und fing erneut an zu weinen, diesmal jedoch vor Erleichterung. „Haben Sie das gehört, John? Er wird es schaffen.“ „Ja, ich habe Ihnen doch gesagt, dass er es heil überstehen wird. Jetzt müssen Sie keine Angst mehr haben“, antwortete John lächelnd, aber dennoch fühlte auch er sich in diesem Augenblick unglaublich erleichtert. Katie nickte unter Tränen und wandte sich wieder dem Arzt zu. „Ich danke Ihnen. Danke, dass Sie ihn gerettet haben“, sagte sie dann und musste sich beherrschen, um dem Mediziner nicht um den Hals zu fallen. „Schon in Ordnung, wenn Sie wollen, können Sie jetzt zu ihm“, meinte der Arzt daraufhin. „Ja, ich möchte ihn sehen. Kommen Sie auch mit?“ Fragend wandte sich Katie an John. „Gehen Sie ruhig schon vor. Ich werde schnell Mrs. Hudson und Mycroft anrufen und ihnen Bescheid sagen. Immerhin machen sie sich auch Sorgen. Ich komme gleich nach“, versprach John. „In Ordnung, dann bis gleich“, sagte Katie noch, ehe sie dem Arzt schließlich den Gang hinunter folgte. Schweigend liefen sie mehrere Korridore entlang, bis der Arzt irgendwann vor einer Tür stehen blieb, die zu einem Krankenzimmer führte. „Vielen Dank. Ich weiß gar nicht, wie ich Ihnen danken soll“, sagte Katie noch einmal, während sie die Türklinke ergriff. „Ist schon in Ordnung. Sie sollten zu ihm gehen und rufen Sie mich, wenn etwas sein sollte.“ Mit diesen Worten lächelte der Arzt ihr noch einmal zu, bevor er schließlich wieder verschwand. Katie sah ihm einen Moment nach, bevor sie sich wieder der Tür zuwandte, die zu Sherlocks Zimmer führte. Sie atmete noch einmal tief durch, ehe sie schließlich die Klinke nach unten drückte und das Krankenzimmer betrat. Ihr Blick fiel sofort auf den Detektiv, der im einzigen Bett des Zimmers lag. Er war immer noch an sämtliche Geräte angeschlossen und eine Infusion tropfte stetig vor sich hin, aber seine Gesichtszüge waren nun viel entspannter als sie es im Krankenwagen gewesen waren. Zum ersten Mal in dieser Nacht empfand Katie bei seinem Anblick Erleichterung. Langsam kam die Braunhaarige näher zu ihm und setzte sich neben sein Bett, bevor sie vorsichtig seine Hand mit ihrer eigenen umschloss. Sie erwartete keine Reaktion von ihm, da er immer noch schlief, die Narkose schien ihm noch in den Knochen zu stecken, aber dennoch hatte sie irgendwie die Hoffnung, dass er es im Unterbewusstsein vielleicht spüren würde. „Ich bin so froh, dass du wieder gesund wirst…ich wüsste gar nicht, was ich ohne dich machen sollte…jetzt wird alles wieder gut“, sagte Katie mit einem Lächeln auf den Lippen in die Stille hinein, während sie sanft über seine Finger strich. In diesem Moment ging die Tür auf und John kam herein, der ihren letzten Satz noch gehört hatte. „Da haben Sie Recht. Er sieht schon ein ganzes Stück besser aus als vorher“, meinte er, während er sich auf die andere Seite des Bettes setzte. „Allerdings, er ist jetzt viel entspannter“, stimmte sie zu und strich weiterhin über seine Hand. „Haben Sie Mrs. Hudson und Mycroft erreicht?“ „Ja, Mrs. Hudson war den Tränen nahe, als ich ihr gesagt habe, dass alles in Ordnung ist. Mycroft war auch erleichtert, allerdings hat er seine Emotionen besser im Griff und zeigt sie nicht unbedingt. Aber ich denke, dass sie in den nächsten Tagen mal vorbeikommen werden. Mit diesen Verletzungen wird Sherlock sicher nicht so schnell entlassen“, antwortete John. „Das ist auch gut so. Er soll sich von diesem Angriff erst einmal erholen“, erwiderte Katie. „Dann hoffen wir mal, dass er das auch tun wird. Erholung ist für Sherlock manchmal ein Fremdwort. Wenn er an einem Fall dran ist erst recht“, erzählte John. „Mag sein, aber in diesem Fall wird er sich erholen. Dafür sorge ich schon, machen Sie sich keine Gedanken“, erwiderte Katie lächelnd. „Ich habe vollstes Vertrauen in Sie“, gab John ebenfalls lächelnd zurück. Es herrschte kurz Stille zwischen ihnen, doch plötzlich regte sich Sherlock und schlug kurz darauf die Augen auf. Im ersten Moment schaute er sich benommen um und schien sich zu fragen, wo er war und wie er hierhergekommen war, doch dann entdeckte er John und Katie neben sich. „John…Katie…seid ihr das…?“, fragte er sicherheitshalber noch einmal nach; seine Stimme klang schwach und war kaum mehr als ein Flüstern. „Sherlock…du bist wach“, stellte Katie erleichtert fest. „Wie fühlen Sie sich?“, erkundigte sich John. „Schrecklich…als ob eine ganze Elefantenherde über mich hinweg getrampelt wäre“, antwortete Sherlock leise. „Das kann ich sehr gut nachvollziehen. Aber mach dir keine Sorgen, die Ärzte sagen, dass alles wieder in Ordnung kommt und du wieder ganz gesund wirst“, meinte Katie mit einem aufmunternden Lächeln. „Daran habe ich keinen Zweifel. Aber was ist genau passiert? Wie bin ich hierhergekommen? Ich kann mich nur noch an den Schuss erinnern und habe noch mitbekommen, dass du mit John in die Bar gekommen bist. Es kam mir auch so vor, als ob du nach mir rufen würdest…dann war auf einmal alles schwarz“, erinnerte sich Sherlock. „Es ist dir nicht nur so vorgekommen. Ich habe wirklich nach dir gerufen. Nachdem du gegangen warst, hatte ich so ein merkwürdiges Gefühl, als ob dir etwas zustoßen würde…deshalb habe ich John dazu überredet dir zu folgen. Ich hätte es mir nie verziehen, wenn dir etwas passiert wäre, weil ich dich darum gebeten habe, Sarah zu retten…als wir in der Bar ankamen, hatten Moriartys Männer euch bereits aufgespürt. Ich musste mich wirklich beherrschen, um nicht gänzlich in Panik zu verfallen, als ich bemerkte, dass sie euch mit einer Waffe bedrohten. Und als dann dieser Schuss fiel und du Sarah zur Seite gestoßen hast, sodass die Kugel dich traf, war ich so erschrocken, dass ich nach dir gerufen habe…John hat Moriartys Handlanger ausgeschaltet und als ich dann endlich zu dir kam, war da so viel Blut, dass ich dachte, du seist tot…John hat sofort den Krankenwagen verständigt, während ich versucht habe, deine Blutung zu stoppen. Ich bin dann im Krankenwagen mit hierher gefahren. Die Ärzte haben dich sofort mitgenommen, um dich zu operieren und ich hatte furchtbare Angst, dass du sterben würdest…oh mein Gott…dabei wüsste ich doch gar nicht, was ich ohne dich machen sollte…“ Am Ende waren Katie wieder die Tränen gekommen und ihr Griff um Sherlocks Hand wurde ein wenig fester. Der Dunkelhaarige hätte gerne die Hand gehoben, um ihr die Tränen aus den Augen zu streichen, doch er fühlte sich zu schwach dazu, dennoch schaffte er es, den Druck ihrer Finger leicht zu erwidern. „Bitte hör auf zu weinen, Katie…es ist doch alles gut…du musst jetzt keine Angst mehr haben“, sagte er leise. „Zum Glück…ohne dich wäre ich doch total hilflos und verloren…ich will dich auf keinen Fall verlieren…“, schluchzte sie. „Das wirst du doch gar nicht, also beruhige dich bitte…“, murmelte Sherlock und drückte ihre Hand noch etwas fester, worauf sie unter Tränen ein leichtes Lächeln zu Stande brachte. „Tut mir leid…ich weiß, dass du es eigentlich nicht magst, wenn ich weine…aber ich bin einfach so unglaublich erleichtert, nachdem ich diese Ängste ausgestanden habe“, murmelte Katie und wischte sich mit ihrer freien Hand über die Augen. „Ist schon in Ordnung. Ich würde an deiner Stelle auch nicht anders reagieren. Also lass es ruhig raus“, gab Sherlock zurück. Katie gab daraufhin keine Antwort; die erneut aufkommenden Tränen machten jegliches Sprechen einfach unmöglich. Es dauerte eine ganze Weile, bis sich die Braunhaarige wieder beruhigt hatte. „Geht es dir jetzt besser?“, fragte Sherlock, als auch die letzte Träne versiegt war. „Ja, danke…“, murmelte Katie und wischte sich noch einmal über die Augen, um die zurückgebliebenen Tränenspuren zu beseitigen. „Gut…“, murmelte Sherlock und schloss die Augen. Mit der Zeit spürte Katie, wie sein Griff um ihre Hand lockerer wurde, was ihr signalisierte, dass er offenbar wieder eingeschlafen war. „Er schläft wieder…“, stellte sie fest. „Das war zu erwarten. Er ist immer noch sehr erschöpft“, antwortete John. „Ja, ich weiß…“, murmelte Katie. „Wollen Sie nicht mal nach Sarah sehen?“, fragte der Arzt dann. „Und was ist mit Sherlock?“, gab sie zurück. „Keine Sorge. Bei mir ist er in den besten Händen“, versprach John. „Also gut. Ich sollte wirklich mal nachsehen, wie es ihr geht“, stimmte Katie schließlich zu und stand auf. An der Tür drehte sie sich allerdings noch einmal um. „Bis später“, sagte sie dann und lächelte dem Arzt zu, ehe sie das Zimmer verließ und sich auf den Weg zu ihrer Freundin machte. Etwa eine Stunde später kam Katie zurück, nachdem sie sich vergewissert hatte, dass Sarah sich bereits ein bisschen von dem Schock erholt hatte. John war wie versprochen nicht von Sherlocks Seite gewichen, doch als Katie sich wieder zu ihm gesellte, stand der Arzt auf. „Wohin gehen Sie?“, wollte die Braunhaarige wissen. „Ich werde mal nach Hause fahren und Mrs. Hudson Bericht erstatten. Ich bin mir sicher, dass sie bereits auf glühenden Kohlen sitzt“, antwortete John. „Ja, das kann ich mir gut vorstellen. Wir sollten ihre Nerven nicht unnötig strapazieren“, gab Katie ihm Recht. „Dieser Meinung bin ich auch und jetzt, wo Sie wieder da sind, ist Sherlock ja auch nicht allein“, meinte John. „Nein, ich bleibe bei ihm. Aber Sie können sich zu Hause ruhig ein bisschen ausruhen“, erwiderte Katie. „Sind Sie sicher?“ Fragend schaute der Arzt sie an. „Ja, keine Sorge. Ich halte hier die Stellung“, versicherte Katie. „Also gut, wenn doch etwas sein sollte, melden Sie sich“, sagte John daraufhin. „Mach ich“, versprach die Braunhaarige. „Gut, dann sehen Sie zu, dass Sie auch etwas Ruhe finden. Bis morgen früh.“ Mit diesen Worten verabschiedete sich John und verließ schließlich das Krankenhaus. Nachdem er gegangen war, nahm Katie wieder ihren Platz neben Sherlocks Bett ein. Vorsichtig nahm sie seine Hand in ihre und streichelte sie sanft, während ihr Blick auf seinem Gesicht ruhte, das zu ihrer Erleichterung entspannt wirkte. Sie betrachtete ihn eine ganze Weile, bis sie plötzlich merkte, dass auch sie langsam müde wurde. Eigentlich wollte sie wach bleiben, um sicherzugehen, dass mit dem Detektiv auch wirklich alles in Ordnung war, doch irgendwann konnte sie sich nicht länger wach halten, sodass sie ihren schweren Lidern nachgab und schließlich einschlief. Als Katie wieder aufwachte, spürte sie, dass ihr jemand sanft durch die Haare streichelte. Langsam machte sie die Augen auf und stellte sogleich fest, dass sie mit dem Kopf auf dem Krankenbett lag; sie musste in der Nacht wohl irgendwann eine bequemere Position gesucht haben. „Na, bist du wach?“ Als sie Sherlocks vertraute Stimme hörte, wurde ihr klar, dass nur er es sein konnte, der ihr sanft durch die Haare streichelte. „Sherlock…wie fühlst du dich?“, fragte sie sofort und setzte sich langsam wieder auf, wodurch er das Streicheln unterbrach. „Mir tut immer noch alles weh…ansonsten den Umständen entsprechend. Weißt du zufällig, wann ich hier raus kann?“ Fragend schaute der Detektiv sie an. „Bist du von allen guten Geistern verlassen? Du wurdest heute Nacht niedergeschossen und wärst beinahe gestorben und dann sprichst du jetzt schon von Entlassung?!“, fragte Katie ungläubig. „Ich kann nicht ewig hier liegen bleiben. Ich habe einen Fall zu lösen und muss Moriarty schnappen“, gab Sherlock zurück. „Du wirst so lange hier bleiben, wie es nötig ist. John hat mir bereits erzählt, dass du nicht so viel davon hältst dich zu schonen. Aber du wirst dich schön an die ärztlichen Anweisungen halten, sonst gibt es Ärger. Also denk nicht mal an eine vorzeitige Entlassung“, fuhr Katie ihn an. Der Dunkelhaarige wirkte etwas überrascht, offensichtlich hatte er mit einer solch heftigen Reaktion nicht gerechnet. Auch die Braunhaarige merkte jetzt erst, wie heftig sie auf seine Worte reagiert hatte. „Tut mir leid…aber ich mache mir einfach Sorgen um dich…“, sagte sie dann wieder ruhiger. „Ist schon gut. Ich weiß, dass du dir Sorgen machst. Es ist auch beruhigend, dass es außer John noch jemanden gibt, der um mich besorgt ist“, erwiderte Sherlock mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. „Um dich muss man sich ja auch ständig Sorgen machen“, murmelte Katie. „Ich weiß, tut mir leid“, entgegnete Sherlock und strich ihr noch einmal sanft durch die Haare. Dann herrschte kurz Stille, ehe der Detektiv wieder das Wort ergriff. „Wieso bist du mir heute Nacht eigentlich gefolgt?“ „Nachdem du gegangen warst, hatte ich so ein merkwürdiges Gefühl…ich hatte plötzlich so eine Ahnung, dass dir irgendetwas passieren würde. Deswegen habe ich John dazu überredet dir nachzugehen. Mein Gefühl hat mich ja auch nicht getäuscht, ohne uns hätten euch diese Typen sicher umgebracht…ich will gar nicht daran denken, wie es ausgegangen wäre, wenn wir zu Hause geblieben oder zu spät gekommen wären. Ich wüsste nicht, was ich ohne dich hätte tun sollen…“, antwortete Katie. „Verstehe…ich war zuerst erschrocken, als ich euch entdeckt habe, weil ich Angst hatte, dass ihr auch verletzt werden könntet. Aber im Nachhinein bin ich froh, dass ihr aufgetaucht seid. Ihr habt uns dadurch vermutlich das Leben gerettet und dafür bin ich dir sehr dankbar, Katie“, erwiderte Sherlock. „Das war das Mindeste, was ich tun konnte. Ich hätte dich niemals im Stich gelassen“, versicherte ihm Katie lächelnd. „Das hast du schön gesagt.“ Sherlock lächelte ebenfalls. „Aber ich möchte mich auch bei dir bedanken“, sagte Katie dann. „Wofür denn?“, wollte Sherlock wissen. „Dass du Sarah gerettet hast. Du hast ihr geholfen, weil ich dich darum gebeten habe, obwohl sie noch nicht einmal deine Klientin ist“, erwiderte Katie. „Das war doch selbstverständlich. Ich habe dir versprochen, sie zu beschützen und ich wollte unbedingt das Versprechen halten, das ich der Frau gegeben habe, die ich mehr als alles andere liebe…“, gab Sherlock leise zurück. Einen Moment herrschte eine unheimliche Stille, in der die Worte des Dunkelhaarigen zu ihr durchdrangen. Hatte sie das gerade richtig verstanden? Er liebte sie?! Sherlock Holmes liebte sie?! Das war genau das, was sie sich die ganze Zeit gewünscht hatte und woran sie schon fast nicht mehr glaubte, doch in diesem Moment, als er das sagte, konnte sie ihr Glück kaum fassen. „Du liebst mich…?“, fragte sie noch einmal nach, nicht dass sie am Ende wieder eingeschlafen war und das nur geträumt hatte. „Ja, ich liebe dich. Mir war noch nie eine Frau so wichtig wie du. Ich habe mich immer nur auf meine Arbeit konzentriert und hielt Liebe lediglich für einen chemischen Defekt, aber als du kamst, hast du meine Vorsätze regelrecht über den Haufen geworfen. Anfangs warst du für mich wirklich nur eine Klientin, aber ich hatte mehr und mehr das Gefühl, dich beschützen zu müssen. Ich hatte Angst, dass Moriarty dir etwas tun könnte und wollte das um jeden Preis verhindern. Zuerst habe ich es noch darauf geschoben, dass ich versprochen hatte, dir zu helfen und diese Mordfälle um den Countdown zu lösen, aber als wir dann im Tower zusammen getanzt haben, wurde mir klar, dass da noch mehr zwischen uns ist. Ich wollte es mir nur nicht so recht eingestehen. John hat mich natürlich sofort durchschaut, aber ich bin ihm immer ausgewichen und habe es abgestritten, dich zu lieben, obwohl ich schon längst wusste, dass er Recht hatte. Und als du dann so verzweifelt wegen Sarah warst, wurde mir noch mehr bewusst, dass ich dich auf keinen Fall unglücklich sehen wollte. Ich wollte mein Versprechen unbedingt halten, weil mir zu diesem Zeitpunkt erst richtig klar wurde, wie sehr ich dich liebe. Ich wusste nur nicht so recht, wie ich es dir sagen sollte“, erzählte Sherlock. Katie hatte ihm aufmerksam zugehört und fiel ihm schließlich um den Hals, als er geendet hatte. „Oh mein Gott, Sherlock…du weißt gar nicht, wie glücklich ich bin…ich habe schon fast nicht mehr daran geglaubt…ich liebe dich auch…“, murmelte sie. „Das weiß ich doch. Es war dir deutlich anzumerken“, antwortete er leise und hielt sie fest. „Dass du aber auch immer alles durchschauen musst“, erwiderte Katie leise lachend. „Aber das heißt doch jetzt, dass ich offiziell zu dir gehöre und bei dir bleiben kann, oder?“ „Ja, das heißt es. Ich lasse dich jetzt sicher nicht mehr gehen und werde noch besser auf dich aufpassen“, versprach Sherlock. „Das hört sich gut an“, gab Katie zurück, worauf sie sich einen Moment wortlos anschauten, ehe der Dunkelhaarige sie noch näher zu sich zog und sich ihre Lippen trafen. Sie waren so sehr in den Kuss vertieft, dass sie gar nicht mitbekamen, wie die Tür aufging und John herein kam, da es mittlerweile schon Morgen war und er sehen wollte, wie es seinem besten Freund ging. Als er jedoch bemerkte, was sich vor seinen Augen abspielte, blieb er wie angewurzelt stehen. „Habe ich etwas verpasst?“, fragte er, als er seine Sprache wiedergefunden hatte. Sofort lösten sich die beiden voneinander und richteten ihren Blick auf den Besucher. „Guten Morgen, John. Sie haben nicht viel verpasst. Abgesehen davon, dass Katie nun offiziell zu mir gehört“, antwortete Sherlock. „Das wurde ja auch langsam mal Zeit. Sehen Sie, ich habe Ihnen doch gleich gesagt, dass Sie mehr für sie empfinden, als Sie zugeben“, meinte John schmunzelnd. „Ist ja schon gut. Sie hatten tatsächlich Recht“, gab Sherlock zu und verdrehte die Augen. „Ich freue mich für Sie beide. Aber Ihnen ist hoffentlich klar, dass Moriarty nun erst recht Jagd auf sie machen wird“, gab John dann zu bedenken. „Ja, das ist mir bewusst. Deswegen werde ich jetzt umso besser auf sie aufpassen“, erwiderte Sherlock. „Daran habe ich keinen Zweifel“, gab John zurück. „Vielleicht sollten Sie aber dennoch mal mit Lestrade über den Vorfall gestern Nacht reden. Ich habe keine Lust auf eine Wiederholung, wenn Moriarty herausfindet, dass sein Plan fehlgeschlagen ist. Wir müssen unbedingt herausfinden, ob sich noch mehr seiner Handlanger hier in der Nähe aufhalten“, meinte Sherlock. „Sie haben Recht. Ich mache mich unverzüglich auf den Weg. Ich komme später wieder“, sagte John daraufhin und verabschiedete sich. „Hoffentlich geht das alles gut…“, murmelte Katie, als die Tür hinter ihm ins Schloss gefallen war. „Mach dir keine Sorgen. Es kommt alles in Ordnung“, versprach Sherlock und küsste sie sanft auf die Stirn. „Na gut, ich vertraue dir“, erwiderte Katie lächelnd und schmiegte sich näher an ihn, worauf der Detektiv zustimmend nickte und anfing, ihr wieder sanft durch die Haare zu streicheln. Vier Wochen später konnte Sherlock das Krankenhaus wieder verlassen. Seine Verletzungen waren weitestgehend verheilt, auch wenn er sich eigentlich noch etwas schonen musste. Doch kaum hatten sie die Wohnung in der Baker Street betreten, klingelte sein Handy und Lestrade war am anderen Ende. Sherlock redete einen Moment mit ihm, ehe er auflegte und sich seinen Mantel wieder überzog, den er soeben an den Haken hinter der Tür gehängt hatte. „Wir fahren zu Scotland Yard. Lestrade will uns sehen“, meinte er und machte sich auf den Weg zur Straße, um ein Taxi zu rufen. Katie seufzte innerlich und folgte ihm schließlich. Es ging also wieder los! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)