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Der Detektiv, der mich liebte

von

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Das Mädchen und der Freak

Nachdem Katie in den frühen Morgenstunden zu Sherlock geschlüpft war, schlief sie bis zum späten Vormittag tief und fest. Sie fühlte sich wohl und sicher bei ihm, weshalb die Angst in der Nacht schnell verschwunden war, kaum dass sie sich zu ihm gelegt hatte. Nun lag sie immer noch neben ihm und hatte sich eng an ihn gekuschelt, während sie friedlich schlief. Auch der Dunkelhaarige schlief noch, er hatte wohl doch mehr Schlaf nötig, als er anfangs zugegeben hatte. Er hatte sie immer noch im Arm und behielt sie nah bei sich, wobei es den Anschein hatte, dass er sie im Schlaf noch näher gezogen hatte.
 

Genau so fand John sie eine halbe Stunde später vor, als er leise das Zimmer betrat. Er war schon eine Weile wach und hatte sich darüber gewundert, dass sein Mitbewohner noch nicht auf den Beinen war, wo er doch am liebsten schon in der Nacht zu Scotland Yard gegangen wäre, um Lestrade darüber auszuquetschen, ob er irgendwelche Hinweise zu dem Mordfall erhalten hatte. Da Sherlock aber um diese Uhrzeit offensichtlich noch im Bett lag, was äußerst selten vorkam, entschied John doch mal nach seinem Mitbewohner zu sehen. Als er jedoch sah, dass er nicht alleine in seinem Bett war, blieb er wie angewurzelt stehen.
 

„Großer Gott!“, rief er aus, als er sich von dem Anblick einigermaßen erholt hatte. „Wieso schreien Sie denn so?“, kam es verschlafen von Sherlock, der durch den Ausruf aufgewacht war. John gab jedoch keine Antwort, was den Dunkelhaarigen dazu veranlasste, die Augen aufzumachen und seinen Mitbewohner fragend anzuschauen. „Ist alles in Ordnung mit Ihnen? Sie sehen aus, als hätten Sie einen Geist gesehen“, stellte Sherlock fest. „Ja…ich glaube, das trifft es ganz gut. Geht es Ihnen gut oder muss ich mir Sorgen machen?“ Bei dieser Frage runzelte der Jüngere von beiden die Stirn.
 

„Es geht mir bestens, danke der Nachfrage.“ „Sind Sie sicher? Ich habe Sie noch nie mit einem Mädchen im Bett liegen sehen“, meinte John; die Fassungslosigkeit stand ihm immer noch ins Gesicht geschrieben. „Ach, das meinen Sie“, erwiderte Sherlock, als er merkte, worauf sein Partner hinaus wollte. „Sie stand plötzlich vor meinem Bett und hat mir etwas vorgejammert, von wegen sie hat Angst alleine zu sein und will bei mir bleiben. Ich konnte ihr Geheule irgendwann nicht mehr hören, deswegen ließ ich ihr ihren Willen. Es war lediglich Mittel zum Zweck. Glauben Sie bloß nicht, dass es etwas mit Gefühlen zu tun hatte“, stellte Sherlock sofort klar, wobei er das Wort „Gefühle“ aussprach, als handle es sich dabei um ein widerwärtiges Insekt, das man lieber nicht anfassen wollte. „Sie sind charmant wie immer. Es würde mir doch niemals in den Sinn kommen anzunehmen, dass Sie irgendwelche Gefühle für dieses Mädchen hegen könnten“, gab John zurück und seufzte innerlich. Sherlock würde sich wohl nie ändern.
 

„Erfahre ich eigentlich den Grund für Ihr Auftauchen in meinem Schlafzimmer?“, durchbrach Sherlock die aufgekommene Stille. „Es hat mich nur etwas gewundert, dass Sie noch nicht wach waren. Normalerweise sind Sie doch als erster auf den Beinen. Ich wollte mich nur vergewissern, dass alles in Ordnung ist“, antwortete John wahrheitsgemäß. „Wie gesagt – es geht mir bestens“, wiederholte der Dunkelhaarige seine Aussage von vorhin. „Schön, dann sollten Sie aufstehen. Mrs. Hudson war schon hier und hat das Frühstück vorbeigebracht.“ Mit dieser Information wandte sich John zum Gehen und ging zurück ins Wohnzimmer.
 

Kurz darauf stand auch Sherlock auf und gesellte sich zu seinem Partner; Katie ließ er in seinem Bett zurück. Als die Braunhaarige einige Zeit später aufwachte, setzte sie sich auf und schaute sich um, stellte jedoch fest, dass Sherlock tatsächlich verschwunden war. Auch sie schwang nun die Beine aus dem Bett und tapste hinüber ins Wohnzimmer.
 

Dort saßen die beiden Männer bereits an einem Tisch, der neben einem bereitgestellten Frühstück mit zahlreichem anderen Krempel beladen war. Als Katie den Raum betrat, schauten beide auf. „Guten Morgen. Kommen Sie zu uns“, forderte John sie freundlich auf und zog den Stuhl neben sich etwas zurück. Katie bedankte sich leise und setzte sich auf den ihr angebotenen Platz. „Essen Sie ruhig etwas. Mrs. Hudsons Frühstück ist wirklich wunderbar“, sagte John dann, worauf sich die Braunhaarige erneut bedankte und sich etwas zu essen nahm; sie bemerkte jetzt erst, was für einen Hunger sie eigentlich hatte.
 

Eine Weile herrschte Stille, bis Katie sie schließlich durchbrach. „Ich habe eine Frage.“ Damit wandte sie sich direkt an Sherlock, der ihr bis dahin wenig Beachtung geschenkt hatte. Als sie jedoch das Wort an ihn richtete, schaute er auf und sah sie abwartend an. „Fragen Sie“, lautete die knappe Antwort. „Sie haben gestern behauptet, dass ich Glück hatte, Sie getroffen zu haben. Wie war das gemeint? Ich meine, was tun Sie? Sind Sie so was wie ein Polizist?“ Die Fragen sprudelten nur so aus Katie heraus, doch Sherlock blieb ganz ruhig und legte lediglich die Fingerkuppen beider Hände aneinander. „Immer mit der Ruhe. Erstens war es John, der das behauptet hat. Zweitens meinte er damit, dass Sie bei uns in Sicherheit sind, da man mich für gewöhnlich nicht herausfordert. Drittens, ich verbitte es mir mit so etwas Untalentiertem wie einem Polizisten verglichen zu werden. Viertens, ich bin eine Art Privatdetektiv, besser gesagt ein sogenannter Consulting Detective, wohlgemerkt auch der einzige, da ich den Beruf erfunden habe. Ich werde hinzugezogen, wenn die Polizei nicht mehr weiter weiß, was eigentlich immer der Fall ist. Sind Ihre Fragen damit ausreichend beantwortet?“
 

Fragend schaute der Dunkelhaarige sie mit seinen durchdringenden Augen an. „J-ja, ich glaube schon“, stammelte Katie vor sich hin; sie fühlte sich mal wieder etwas überrumpelt. Doch dann fasste sie sich wieder und schaute ihn erneut direkt an. „Ach, übrigens…danke…“, murmelte sie und konnte nicht verhindern, dass sich ein leichter Rotschimmer auf ihre Wangen schlich. Ihr Gegenüber zog fragend eine Augenbraue hoch. „Wofür?“, fragte er dann. „Naja…dafür, dass ich heute Nacht bei Ihnen bleiben durfte“, murmelte Katie und hatte das ungute Gefühl, dass sich der Rotton noch verstärkte.
 

„Schon gut. Das hatte ohnehin keinerlei Bedeutung. Ich wollte lediglich, dass Sie mit diesem nervigen Geheule aufhören. Glauben Sie bloß nicht, dass ich das noch einmal zulasse“, stellte Sherlock klar und holte Katie damit aus allen Wolken. „N-natürlich nicht…“, murmelte sie; man konnte ihr ansehen, dass seine Worte sie getroffen hatten, doch Sherlock bemerkte es wie immer nicht, wenn er mal wieder jemanden mit seinen taktlosen Kommentaren verletzt hatte. „Na los, jetzt machen Sie sich fertig. Ich will so schnell wie möglich zu Scotland Yard“, sagte er nur und sah sie auffordernd an. „Sie wollen mich wirklich mitnehmen?“, fragte Katie nun wieder etwas hoffnungsvoller. „Natürlich, Sie sind die wichtigste und einzige lebende Zeugin in diesem Fall. Lestrade will Sie sicher kennenlernen. Also beeilen Sie sich“, gab Sherlock zurück und klang dabei wieder etwas ungeduldig. Katie kam seiner Aufforderung nun nach und verließ mit schnellen Schritten den Raum.
 

Als sie alleine waren, wandte sich John an seinen Mitbewohner. „War das jetzt wirklich nötig, Sherlock?“ „Was denn?“, gab der Angesprochene zurück, er war sich mal wieder keiner Schuld bewusst. „Das Mädchen wurde letzte Nacht von einem Mörder verfolgt und ist total verängstigt, was nur zu gut verständlich ist. Sie hat sich wirklich wohl bei Ihnen gefühlt, sonst hätte sie sich nicht so schnell beruhigt. Sie hat sich aufrichtig bei Ihnen bedankt, aber Sie haben nichts Besseres zu tun, als ihr an den Kopf zu werfen, dass ihr Geheule nervt und sie bloß nicht auf die Idee kommen soll, noch einmal bei Ihnen zu schlafen. Das hätte doch echt nicht sein müssen“, tadelte John, doch Sherlock zeigte sich unbeeindruckt. „Verschonen Sie mich mit diesem Gefühlskram“, meinte er nur und verdrehte die Augen. „Na schön, ich gebe es auf. Sie werden sich wirklich nie ändern“, seufzte John. „Wie schön, dass Sie das nun auch erkannt haben. Lassen Sie uns jetzt gehen. Wir haben schon viel zu viel Zeit verloren.“ Mit diesen Worten stand Sherlock schließlich auf und ging zur Garderobe, um sich seinen langen schwarzen Mantel überzuziehen. John seufzte erneut, ehe er es dem Detektiv gleichtat und sich seine Jacke überwarf.
 

Zehn Minuten später stand Katie zusammen mit den beiden Männern auf dem Bürgersteig der Baker Street, direkt vor der Haustür mit den messinggearbeiteten Ziffern. Bei Tag sah die Straße schon viel belebter aus. Autos, Taxis und rote Sightseeing-Busse fuhren von einer Richtung in die andere. Passanten eilten geschäftig vorbei. Das kleine Café war geöffnet und beherbergte zurzeit einige Gäste, die beschlossen hatten, ihr Frühstück außerhalb der eigenen vier Wände einzunehmen. Katie beneidete ihre scheinbare Sorglosigkeit. Wie gerne wäre sie jetzt einer der Cafégäste und nicht Katie Miller, die von einem Mörder verfolgt wurde und nun auf dem Weg zu Scotland Yard war, um sich brav einem Inspector vorzustellen. Sie seufzte innerlich, hatte jedoch keine Zeit, um sich weiter selbst zu bemitleiden, denn in diesem Moment rief Sherlock ein Taxi, das augenblicklich am Straßenrand hielt. Der Dunkelhaarige öffnete die Tür und ließ sowohl John als auch sie einsteigen, ehe er selbst folgte und sich das Gefährt in Bewegung setzte.
 

Während der Fahrt herrschte weitestgehend Schweigen. Jeder schien seinen eigenen Gedanken nachzuhängen. Als das Taxi schließlich vor Scotland Yard hielt, stieg Sherlock zuerst aus und wartete dann auf seine beiden Mitstreiter. Bevor sie das Gebäude betraten, schaute der Detektiv Katie wieder direkt an. „Wenn wir da drin sind, bleiben Sie am besten in meiner Nähe. Und lassen Sie sich nicht so von Anderson bequatschen. Der redet sowieso den ganzen Tag nur Müll“, sagte er dann mit ernster Miene. „Wer ist Anderson?“, fragte Katie irritiert. „Das werden Sie gleich herausfinden“, antwortete Sherlock. Es hörte sich so an, als ob zwischen ihm und diesem Anderson regelmäßig die Fetzen fliegen würden. „Kommen Sie“, meinte er dann und ging voraus; Katie und John folgten ihm.
 

Als sie in der richtigen Abteilung angekommen waren, wurden sie sofort von einer Polizeibeamtin angesprochen. „Sieh an, der Freak ist wieder da. Hallo, John.“ „Hallo, Sally“, erwiderte Letzterer; Sherlock schwieg. Solche Begrüßungen bekam er wohl öfter zu hören. Plötzlich stieß ein weiterer Polizeibeamter zu ihnen, dessen Gesichtsausdruck sofort härter wurde, als er Sherlock entdeckte. Der erwiderte den Blick mit einem selbstgefälligen Ausdruck in den Augen. Es schien einen unsichtbaren Schlagabtausch zu geben und Katie schloss aus diesem Verhalten, dass das wohl Anderson sein musste. „Ich wusste, dass das ein scheiß Tag werden würde, als mir heute Morgen meine Lieblingstasse aus den Händen gefallen ist. Aber dass er so beschissen werden würde, hätte ich nicht gedacht“, sagte Anderson schließlich. „Anderson, so primitiv wie eh und je, was? Was für ein scheiß Tag für Ihre Lieblingstasse. Aber ich gebe Ihnen Recht, auf Ihr dämliches Gesicht kann nun jeder verzichten“, gab Sherlock zurück.
 

Katie schaute ihn entsetzt an. Gegenüber einem Polizeibeamten nahm er sich ganz schön was raus. Anderson wollte gerade etwas erwidern, als diese Sally dazwischen ging. „Wie ich sehe haben Sie noch jemanden mitgebracht. Ist sie Ihre Freundin, John?“, fragte sie an Sherlocks Partner gewandt. Bevor dieser jedoch antworten konnte, zog Sherlock Katie zu sich und legte ihr einen Arm um die Schulter. „Nein, sie gehört zu mir und ist eine wichtige Zeugin in einem Mordfall. Wir müssen dringend mit Lestrade reden. Ist er in seinem Büro?“, erwiderte er an Johns Stelle. Katie konnte sehen, wie den beiden Polizeibeamten die Gesichtszüge entgleisten, als Sherlock sie in den Arm nahm. Die Braunhaarige war allerdings genauso fassungslos. Zuerst schärfte er ihr ein, dass sie nie wieder auf die Idee kommen sollte, bei ihm schlafen zu wollen und nun nahm er sie hier vor allen Anwesenden in den Arm und behauptete, sie gehöre zu ihm. Der Typ hatte sie doch echt nicht mehr alle!
 

Sally war die Erste, die ihre Sprache wiederfand. „J-ja, er ist in seinem Büro. Gehen Sie nur…“ „Vielen Dank.“ Sherlock schenkte ihr ein Lächeln und zog Katie dann mit sich. John seufzte nur und folgte den beiden. Die Braunhaarige hörte nur noch, wie Sally zu Anderson flüsterte „Was sagt man dazu! Das Mädchen ist tatsächlich mit diesem Freak zusammen!“, bevor Sherlock anklopfte und sie das Büro von Inspector Lestrade betraten.
 

Besagter Inspector saß hinter seinem Schreibtisch, der vor Akten fast überquoll und darunter zu zerbrechen schien. Als Sherlock mit John und Katie im Schlepptau hereinkam, schaute Lestrade auf. „Sherlock, Sie habe ich schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen. Was führt Sie diesmal her?“, fragte er dann und machte sich schon mal auf einen niederschmetternden Wortschwall gefasst, doch zu Lestrades Überraschung zog der Dunkelhaarige Katie vor sich und wuschelte ihr kurz durch die Haare. „Sie hat Ihnen etwas zu sagen. Katie hat einen Mord beobachtet und ist uns danach zugelaufen, nachdem der Mörder sie jagte“, meinte Sherlock daraufhin. Na toll, dachte Katie, er sprach von ihr wie von einer streunenden Katze. „Los, erzählen Sie ihm, was Sie mir erzählt haben. Sie können ihm vertrauen“, versicherte ihr Sherlock und stupste ihr fast schon sanft in den Rücken. Katie nickte nur und fing an, Lestrade die Horrorgeschichte zu erzählen.
 

Als sie geendet hatte, ergriff Sherlock als Erster wieder das Wort. „Was sagen Sie dazu? Haben Sie schon davon gehört?“ Abwartend schaute er Lestrade an. „In der Tat. Die Leiche der Frau wurde heute Morgen gefunden. Es trug sich genauso zu, wie Miss Miller es geschildert hat. Sie wurde aus nächster Nähe erschossen, vom Täter fehlt bisher jede Spur“, antwortete der Inspector. „Das ist ja nichts Neues“, murmelte Sherlock. „Danke für das Kompliment…wir wussten bis jetzt auch nicht, dass es eine lebende Zeugin gibt“, gab Lestrade zurück. „Wie denn auch, sie war die ganze Zeit bei John und mir. Wissen Sie, um wen es sich bei der Toten handelt?“, fragte Sherlock dann. „Dort sollte sie auch vorerst bleiben. Bei Ihnen ist sie wenigstens sicher. Die Tote heißt Mary Parker. Sie war die Ehefrau von Henry Parker, einem berühmten Banker. Leider hatte er hohe Schulden bei diversen Leuten…einer wollte wohl nicht mehr länger auf sein Geld warten und jetzt musste seine Frau dafür bezahlen“, seufzte Lestrade. „Verstehe…wo ist die Leiche jetzt?“, fragte Sherlock dann. „Sie wurde bereits zu Molly in die Pathologie gebracht“, erwiderte der Inspector. „Vielen Dank, das ist immerhin ein Anfang. John, wir fahren zu Molly“, ordnete Sherlock dann an.
 

Doch bevor sie gingen, drehte er sich noch einmal zu Lestrade um. „Ach ja, wie wäre es, wenn Sie Anderson eine neue Kaffeetasse spendieren? Dann hätte er zumindest einen Schock überwunden.“ Mit diesen Worten ließ Sherlock einen stirnrunzelnden Lestrade zurück und zog sowohl Katie als auch John mit sich. Im Vorbeigehen lächelte er Sally und Anderson noch einmal zu, die immer noch geschockt aussahen, ehe er das Gebäude wieder verließ und erneut ein Taxi rief, das sie kurz darauf zum Krankenhaus brachte.
 

An ihrem Ziel angekommen, führte Sherlock die beiden anderen direkt nach unten in die Pathologie, wo eine rothaarige junge Frau gerade ihrer Arbeit nachging. Als sie den Raum betraten, schaute Molly sofort auf. Katie konnte nur allzu deutlich sehen, wie sich ihre Miene aufhellte, als sie Sherlock erblickte. Als ihr Blick jedoch auf die Braunhaarige fiel, machte sich Enttäuschung in ihrem Gesicht breit. „Hallo, Molly. Es ist schon eine Weile her“, begrüßte Sherlock nun die junge Frau. Komisch, ihr gegenüber verhielt er sich ganz anders als bei den Polizeibeamten. Ob sie vielleicht seine tatsächliche Freundin war? Es war jedoch unwahrscheinlich, sonst hätte sie sicher nicht so enttäuscht ausgesehen, als sie feststellte, dass der Detektiv in weiblicher Begleitung war.
 

„Sherlock, wie schön Sie zu sehen. Wie ich sehe, haben Sie heute Verstärkung mitgebracht“, erwiderte Molly lächelnd. „Ja, das ist Katie. Sie hat einen Mord beobachtet und ich passe eine Weile auf sie auf, bis der Mörder es nicht mehr auf sie abgesehen hat“, gab Sherlock zurück. Sie wurde noch wahnsinnig mit dem Typ! Jetzt redete er wieder ganz anders über sie! Bevor sie sich jedoch in Gedanken noch weiter aufregen konnte, ergriff Sherlock wieder das Wort.
 

„Untersuchen Sie gerade die Leiche von Mary Parker?“, fragte er und schaute Molly abwartend an. „Ja, wieso?“, gab sie etwas irritiert zurück. „Dann lassen Sie uns bitte einen Blick darauf werfen. Ich möchte sichergehen, dass es sich um die richtige Person handelt“, entgegnete Sherlock. „Bitte, tun Sie sich keinen Zwang an“, gab Molly sofort nach; offensichtlich konnte sie dem Dunkelhaarigen keine Bitte abschlagen. Er bedankte sich bei ihr und trat zu einem der Obduktionstische, auf dem die Leiche lag. Er betrachtete sie einige Minuten eingehend, ehe er sich zu Katie wandte.
 

„Kommen Sie her“, forderte er sie auf. „W-was…?“, stammelte sie vor sich hin. „Kommen Sie her. Schauen Sie sie sich an. Ist das die Frau, die Sie in der Mordnacht gesehen haben?“ Sherlock wartete darauf, dass sie zu ihm kam, doch Katie machte keine Anstalten. Irgendwann seufzte er genervt und packte ihre Hand, ehe er sie zur Leiche schleifte. „Jetzt stellen Sie sich nicht so an und sagen Sie mir, ob das die richtige Leiche ist“, drängte Sherlock und wirkte dabei fast schon wie ein ungeduldiges Kind, dass seinen Lutscher nicht schnell genug bekam. Katie schluckte schwer. Sie wollte diese Frau nicht sehen, schon gar nicht als Leiche, doch sie wusste auch, dass Sherlock ihr keine Ruhe lassen würde. Deswegen trotzte sie ihrem Widerwillen und überwand sich schließlich doch hinzusehen.
 

Eine blasse Frau mit blond gefärbten Haaren lag vor ihr. Auf den ersten Blick sah es so aus, als ob sie schlafen würde, wäre da nicht diese hässliche Schusswunde mitten auf ihrer Stirn, die verriet, dass diese Frau tatsächlich tot war. Katie konnte sie nur entsetzt anstarren; sie war unfähig etwas zu sagen. „Na, was ist? Ist es diese Frau?“ Sherlocks Stimme riss sie aus ihrer Starre. „Ja…das ist sie…die Frau, die ich gesehen habe, hatte genau dieselbe Statur. Oh mein Gott…“, flüsterte Katie; ihre Stimme zitterte wieder und sie sah aus, als ob sie jeden Moment zusammenbrechen würde.
 

„John, gehen Sie mit ihr raus und warten Sie dort auf mich. Ich möchte noch kurz mit Molly reden“, sagte Sherlock, als er ihren Zustand bemerkte. John nickte nur und zog Katie sanft am Arm mit sich nach draußen. Kaum hatten sie das Krankenhaus verlassen, brach Katie in Tränen aus. „Beruhigen Sie sich doch…es ist alles in Ordnung“, versuchte John sie zu beruhigen, doch Katie schüttelte nur den Kopf und verbarg schluchzend ihr Gesicht an seinem Pullover. „Nichts ist in Ordnung…diese arme Frau…und dieser Mistkerl hat sie einfach umgebracht…verdammt…“, schluchzte sie. „Ich weiß, wie Sie sich fühlen…aber haben Sie keine Angst. Sherlock und ich finden ihn und bis dahin werden wir es nicht zulassen, dass Ihnen etwas passiert“, versprach John und fuhr ihr beruhigend über den Rücken. „Danke…“, murmelte Katie, während sie sich kurz über die Augen wischte.
 

Einige Zeit später stieß auch Sherlock zu ihnen. „Ich habe alles geklärt. Wir können nach Hause fahren“, verkündete er. „Gut“, stimmte John zu und ließ Katie los, die immer noch ziemlich mitgenommen aussah. „Übrigens, Katie…es tut mir leid. Ich hätte wissen müssen, was das für eine Belastung für Sie ist“, sagte Sherlock dann und versetzte damit sowohl die Braunhaarige als auch seinen Mitbewohner in Staunen. Katie schaute überrascht auf, konnte aber kein Anzeichen dafür entdecken, dass der Detektiv sich über sie lustig machte. Seine Entschuldigung war offensichtlich ehrlich gemeint. „Schon in Ordnung. Es geht mir schon wieder besser“, erwiderte sie schließlich lächelnd. „Wie schön. Dann sollten wir jetzt nach Hause fahren“, meinte Sherlock daraufhin und rief erneut ein Taxi, das sie zurück in die Baker Street brachte.
 

Den Rest des Tages verbrachten sie in der Wohnung. Sherlock informierte John darüber, was er in seinem Gespräch mit Molly herausgefunden hatte. Mary Parker war offensichtlich nicht sofort nach ihrer Entführung umgebracht worden. Molly hatte Hinweise darauf gefunden, dass die Banker-Frau anscheinend mehrere Tage irgendwo festgehalten wurde und dabei gefesselt war. Der Entführer hatte also ein schamloses Spiel mit Mary gespielt und ihren Mann damit sicher immer mehr unter Druck gesetzt, bis er an der Tatsache verzweifelte, dass er das Geld nicht bezahlen konnte und damit das Todesurteil für seine Frau unterzeichnet hatte.
 

Am Abend lauschte Katie den leisen Violinenklängen, die Sherlock seinem Instrument entlockte. Zum ersten Mal seit diesem Vorfall entspannte sie sich ein wenig und genoss einfach die Musik. In der Nacht lag sie jedoch wach und hing ihren Gedanken nach. Sie hatte es sich auf dem Sofa so bequem wie möglich gemacht, immerhin hatte Sherlock nur allzu deutlich gemacht, dass sie nicht mehr zu ihm kommen sollte. Nachdenklich schaute sie an die Zimmerdecke und dachte über den vergangenen Tag nach. Sie wurde einfach nicht schlau aus dem Detektiv. Einmal redete er über sie, als wäre sie seine Freundin, dann gab er sich wieder als Beschützer, nur um danach auf ihr herum zu trampeln und sich anschließend zu entschuldigen. Das war doch echt nicht mehr normal! Sie dachte an die entsetzten Gesichter von Sally und Anderson, als Sherlock behauptet hatte, sie gehöre zu ihm. War es wirklich so abwegig, dass Sherlock Holmes eine Frau an seiner Seite hatte? Jedenfalls würden sie den Beamten als das Mädchen und der Freak in Erinnerung bleiben. Ihr war nur nicht klar, wieso Sally Sherlock so genannt hatte. Vielleicht würde sie es ja irgendwann noch herausfinden, dachte sie müde, ehe ihr schließlich doch noch die Augen zu fielen.
 

Leider war der Schlaf jedoch alles andere als erholsam. Denn kaum war Katie eingeschlafen, träumte sie von Mary Parkers Leiche in der Pathologie. Unruhig warf sie sich von einer Seite auf die andere, bis sie irgendwann schreiend aus dem Schlaf schreckte. Sofort spürte sie zwei starke Arme, die sich um sie legten und sie an einen schlanken Körper drückten. Erschrocken zuckte sie zusammen, doch als sie die vertraute tiefe Stimme hörte, entspannte sie sich wieder ein wenig. „Ganz ruhig. Sie haben nur geträumt“, sagte Sherlock leise und strich ihr sanft durch die Haare. „Was machen Sie hier…?“, fragte Katie ebenso leise. „Ich bin durch Ihren Schrei aufgewacht und wollte sehen, was passiert ist“, antwortete er. Dann herrschte kurz Stille, bis der Dunkelhaarige erneut die Stimme erhob. „Kommen Sie. Sie können bei mir schlafen.“ „Was?“, fragte Katie fassungslos. „Sie haben schon richtig verstanden. Aber wenn Sie lieber auf der Couch bleiben wollen“, erwiderte Sherlock. „Nein, will ich nicht“, kam es sofort von der Braunhaarigen und sie glaubte ein Schmunzeln auf seinem Gesicht zu erkennen. „Dann kommen Sie, bevor ich es mir noch anders überlege.“ Mit diesen Worten stand Sherlock wieder auf. Katie tat es ihm gleich und folgte ihm in sein Schlafzimmer.
 

Dort angekommen ließ er sie zuerst ins Bett krabbeln, ehe er neben sie kam. Katie fühlte sich sofort wohler, doch an Schlaf war im Moment nicht mehr zu denken. „Sie sind jetzt wohl hellwach, was?“, meinte Sherlock, als sie sich hingelegt hatten. „Ehrlich gesagt schon…“, gestand Katie leise. „Was hilft Ihnen in solchen Fällen?“, fragte der Detektiv nach und schien ehrlich interessiert zu sein. „Naja…vielleicht reden wir einfach ein bisschen?“, schlug sie vor. „Reden? Mit so etwas Banalem können Sie wieder einschlafen?“, fragte er etwas überrascht. „Ich denke schon“, stimmte Katie zu. „Also gut, reden Sie.“ „Worüber?“, wollte die Braunhaarige wissen. „Erzählen Sie mir etwas über sich. Ich verspreche Ihnen auch, Sie nicht zu deduzieren“, versicherte ihr Sherlock und schaute sie abwartend an.
 

„Also gut…geboren und aufgewachsen bin ich in Edinburgh“, fing Katie an. „Sie sind also Schottin“, stellte Sherlock fest. „Sie wollten das nicht tun“, erinnerte ihn Katie. „Oh, tut mir leid. Fahren Sie fort.“ „Meine Eltern waren nicht sehr reich. Sie betrieben ein kleines Café, in dem ich immer den Köchen über die Schulter schauen durfte. Obwohl wir uns einiges nicht leisten konnten, waren wir glücklich mit dem, was wir hatten. Eines Tages mussten meine Eltern das Café jedoch schließen, da sie die Miete nicht mehr bezahlen konnten. Durch diesen Verlust konnten wir uns auch unser Haus nicht mehr leisten. Also verkauften wir es schweren Herzens und sind weggezogen“, erzählte Katie. „Und so sind Sie nach London gekommen“, vermutete Sherlock. „So ist es. Wir zogen in eine kleine Wohnung am Stadtrand; für mehr reichte es leider nicht. Meine Eltern arbeiteten fortan in einem Restaurant, um wenigstens ein bisschen Geld zu verdienen. Ich ging zur Schule, obwohl es mir wirklich nicht leicht fiel, mich zu etablieren. Es war alles so anders als in Schottland…aber dennoch fand ich bald einen Ort, an dem ich mich wie zu Hause fühlte“, berichtete Katie weiter.
 

„Und wo war dieser Ort?“, hakte Sherlock nach. „Im Regent’s Park. Als ich eines Tages auf Erkundungstour war, bin ich irgendwann in diesem Park gelandet. Ich war sofort von all den Blumen fasziniert, die ich dort fand. Alle nur erdenklichen Arten und Farben, vereint in gepflegten Beeten, die dem Park etwas Einzigartiges gaben. Ich habe mich schon immer für Blumen interessiert und durfte früher sogar darüber entscheiden, welche Blumen auf den Café-Tischen stehen sollten. Aber als ich die Blumen im Park sah, wusste ich auf einmal, was ich mit meinem Leben anfangen wollte, was mein Traum ist. Ich wollte irgendwann einmal einen eigenen Blumenladen besitzen. Dieser Traum besteht bis heute“, erzählte Katie mit leuchtenden Augen.
 

„Sie wollen einen Blumenladen betreiben? Es macht Ihnen also Spaß im Dreck herum zu buddeln, sich an Rosendornen zu stechen oder Grabgestecke zu binden…? Hört sich langweilig an“, kommentierte Sherlock. „Vielen Dank. Aber ja, genau das will ich – meinen eigenen Laden. Deswegen arbeite ich ja in dieser Cocktailbar. Ich werde nicht aufgeben, bis ich das Geld für die Miete zusammenhabe. Und dann werde ich mir meinen Traum erfüllen“, erwiderte Katie entschlossen. „Sie haben wirklich Ehrgeiz. Das muss man Ihnen lassen“, gab Sherlock zurück. „Vielen Dank. Was ist mit Ihnen? Kommen Sie hier aus London?“, fragte sie dann und schaute ihn abwartend an.
 

„Ja, ich stamme von hier“, antwortete er. „Wie war Ihre Kindheit so?“, fragte Katie weiter. „Sie war gepflastert von regelmäßigen Auseinandersetzungen mit meinem Bruder“, erwiderte Sherlock. „Oh, Sie haben also Geschwister“, stellte die Braunhaarige fest. „Unnötigerweise“, gab er zurück und machte damit deutlich, dass er nicht weiter über seinen Bruder sprechen wollte. „Waren sie eigentlich schon immer Privatdetektiv?“, fragte Katie daher schnell. „Ich bin eigentlich Diplomchemiker. Aber diese Arbeit allein hat mir schnell nicht mehr ausgereicht. Es war langweilig nur in einem Labor zu sitzen. Heute dienen mir diese Kenntnisse bei der Aufklärung von Fällen“, entgegnete Sherlock. „Und wie wurden Sie dann zum Detektiv?“, wollte Katie wissen. „Ich bin zufällig an meinen ersten Fall geraten. Ich kenne Lestrade schon recht lange. Damals ließ er verlauten, dass er in einem Entführungsfall einfach nicht weiter kommt. Ich habe ihn gebeten, einen Blick darauf werfen zu dürfen und letztendlich habe ich ihm den Fall gelöst. Damals spürte ich, dass das genau das Richtige für mich ist. Nichts anderes auf der Welt gibt mir so einen Kick und treibt mir das Adrenalin ins Blut wie die Lösung eines Falls“, erzählte Sherlock. „Sie stehen also auf Leichen“, mutmaßte Katie. „Offenkundig“, erwiderte der Dunkelhaarige.
 

„Da gibt es noch etwas, das mich interessieren würde“, sagte Katie dann. „Was denn?“ Fragend schaute Sherlock sie an. „Wie stehen Sie zu dieser Molly aus der Pathologie?“ „Zu Molly? Sie ist manchmal ganz hilfreich bei einem Fall“, erwiderte er. „Mehr nicht? Sie ist nicht Ihre Freundin?“, fragte Katie nach. „Wie kommen Sie denn darauf? Das ist sie natürlich nicht“, gab Sherlock zurück. „Haben Sie überhaupt eine Freundin?“ „Nein, ich bin mit meiner Arbeit verheiratet. Liebe ist lediglich ein chemischer Defekt“, erwiderte Sherlock ungerührt. „Oh ja, natürlich“, erwiderte Katie und kam sich plötzlich albern vor.
 

„Wie kommen Sie eigentlich zu John als Mitbewohner?“, fragte sie dann. „Das war wohl eine Fügung des Schicksals…wir suchten beide einen Mitbewohner, obwohl wir wussten, dass wir unsere Eigenheiten haben. Wir ergänzen uns gut und um ehrlich zu sein, ist John eine der sehr wenigen Personen, denen ich blind vertraue. Außerdem konnte ich mir die Miete alleine nicht leisten“, erklärte Sherlock. „Verstehe…und wieso gibt es nur so wenige Menschen, denen Sie vertrauen?“, fragte Katie. „Weil man den meisten Leuten nicht trauen kann. Sie warten nur darauf, andere zu verraten und einen Vorteil für sich selbst daraus zu schlagen“, gab Sherlock zurück. „Ja, da haben Sie wohl Recht…“ Er spürte, dass sie aus Erfahrung sprach, doch er fragte nicht nach.
 

„Eins würde mich aber noch interessieren“, setzte Katie an. „Was?“ Fragend ruhten seine hellen Augen auf ihr. „Wieso hat diese Polizistin Sie als Freak bezeichnet?“ „Das ist das, was ich für sie bin. Ich verfüge über einen messerscharfen Verstand und beobachte meine Mitmenschen sehr genau, sodass ich innerhalb von Sekunden alles über sie weiß. Kaum einer kann mir das Wasser reichen, wenn überhaupt. Durchschnittliche Hirnleistungen, wie Sally Donovan sie besitzt sind meiner Brillanz nicht gewachsen und können meine Schlussfolgerungen nicht nachvollziehen. Daher bezeichnet sie mich als Freak. Alles was Menschen nicht verstehen, ist für sie unnormal. Ich mache ihr da keinen Vorwurf. Ihr Verstand ist einfach nur schwach ausgeprägt“, antwortete Sherlock. „Wow…Sie sind ganz schön von sich selbst überzeugt, wissen Sie das…?“, bemerkte Katie, als sie ihre Sprache wiedergefunden hatte. „Danke, das höre ich öfter. Ich fasse es mittlerweile als Kompliment auf“, erwiderte Sherlock. „Sie sind unglaublich“, murmelte sie und schüttelte leicht den Kopf. „Das weiß ich.“ Ein Lächeln huschte über seine Lippen. Dann herrschte Stille zwischen ihnen und Katie spürte, wie die Müdigkeit zurückkehrte.
 

„Versuchen Sie zu schlafen“, meinte Sherlock, als er es bemerkte. Die Braunhaarige nickte nur und kuschelte sich sofort an ihn. „Wieso tun Sie das…?“, fragte Sherlock leise. Er wurde aus diesem Verhalten immer noch nicht schlau. „Es beruhigt mich, wenn ich so nah bei Ihnen bin. Ich fühle mich wohl und sicher bei Ihnen“, murmelte Katie, während sie sich noch näher an ihn schmiegte. „Das verstehe ich nicht…wie kann man sich bei mir wohl fühlen…?“ Sherlock klang ernsthaft irritiert. „Ich kann es Ihnen nicht erklären. Ich kann Ihnen nur versichern, dass es so ist“, antwortete Katie. „Dann muss ich mich wohl damit zufrieden geben“, entgegnete er. „Es sieht ganz danach aus. Aber wenn Ihnen das unangenehm ist, nehme ich natürlich auch etwas Abstand.“ Katie wollte wegrücken, doch Sherlock hielt sie zurück, was ihn selbst überraschte. „Nein, bleiben Sie ruhig. Ich möchte nicht riskieren, dass Sie noch einmal schreiend aufwachen. Vielleicht hilft Ihnen das, ruhiger zu schlafen“, erwiderte er.
 

Katie schaute ihn verdutzt an, doch dann lächelte sie und kam wieder näher zu ihm. „Danke…“ „Schon gut und jetzt schlafen Sie“, gab er zurück. „In Ordnung. Gute Nacht, Sherlock“, murmelte sie und schloss die Augen. „Gute Nacht, Katie“, antwortete der Detektiv leise. Nachdem sie eingeschlafen war, beobachtete Sherlock sie noch eine Weile. Sie war ihm wirklich ein Rätsel und er war gespannt, wie sich das zwischen ihnen noch entwickeln würde. Wieder huschte dieses Lächeln über seine Lippen, ehe auch er die Augen schloss. Kurz darauf schliefen das Mädchen und der Freak tief und fest.



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