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Kampf gegen das Schicksal

Wunden der Vergangenheit
von

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Kapitel 26

,Die Tage werden ereignisreich und düster. Es packt mich mit einer solchen Gewalt, das ich verzweifeln möchte. Ich kann nicht länger vor diesem Kampf fliehen. Ich muss mich dem stellen, was von mir erwartet wird. Meinen Sehnsüchten und meinen Aufgaben. Was ist nur mit mir passiert?‘
 

Links Gedanken waren schwer und schienen wie ein Klotz auf seinem Herzen zu hängen. Ja, die letzten Wochen und Monate waren nicht einfach gewesen und er blickte sehr düsteren Zeiten entgegen. Wenn seine Krankheit nicht verschwand, wenn er nicht mehr seinen Daseinsgrund erfüllen konnte, würde er nicht mehr glücklich werden. Er begann sich selbst zu vermissen, suchte irgendwo in seiner Seele nach dem einstigen Helden. Denn irgendwo dort, verschüttet, atmete jener Held noch und suchte nach dem rettenden Anker…
 

Der einst bemützte Jüngling trottete hinter einem aufgeregten Will und einem immer rätselhafter werdenden Nicholas durch die Wälder. Er presste seine Rechte gegen die schmerzende Linke und grübelte beharrlich über das nach, was ihm vor wenigen Minuten geschehen war. Einer jener Geschundenen hatte versucht ihn umzubringen. Was, bei Farore, wollten diese widerlichen Sektenmitglieder von ihm? Lag es an seinem Fragment und besaßen sie den Begehr jene goldene Macht auszunutzen? War es, weil er den Angriff auf die Lon-Lon-Farm beobachtet hatte und somit als ein einziger Zeuge wusste, was wirklich dort geschehen war? Und wie hatte es dieser Unhold geschafft ihn in eine andere Realität zu zerren?

Link musste mit irgendjemanden darüber reden, das wusste er. Und er musste es schaffen sein derzeitiges schlecht gelauntes Gemüt zur Seite zu schieben. Ebenso musste er sich aufrappeln und endlich herausfinden, was mit der hübschen Bauerntochter Malon passiert war. Irgendjemand musste ihm helfen, auch wenn es für ihn ziemlich schwierig sein würde Hilfe im Umsetzen seiner Überlegungen anzunehmen.
 

Derweil unterhielten sich Will und Newhead, der die Leiche des getöteten Sektenmitglieds über seine Schulter geworfen hatte, über das, was in den nächsten Stunden geschehen musste. Zunächst einmal musste der Rat der Wächter, zu denen auch Wills Vater zählte, informiert werden. Und das auf schnellstem Wege. Jeder, der den Helden der Zeit angriff, machte sich in dem stolzen Königreich strafbar. Und schließlich würden zwingend Besprechungen mit der Königsfamilie stattfinden müssen.

„Irgendwie ist mir dieser Vorfall einfach nur unheimlich. Warum wurde Link überhaupt angegriffen, das will mir nicht in den Kopf! Und wer sind diese stinkenden Hylianer überhaupt?“, murrte der junge Laundry, stapfte aufgeregt durch die Wälder und ahnte, dass sowohl Newhead als auch Link mehr wussten als er. Er warf einen verächtlichen und angewiderten Blick zu der Leiche über Newheads Schulter. Dann verschränkte er die Arme und sah Newhead fragend an.

„Warum sie ausgerechnet Link angreifen ist mir ein Rätsel.“ Nicholas wand sich zu Link und zwinkerte, sodass es Will nicht sah. Da seufzte Link erleichtert, dass er seinen Kumpel aus den Angelegenheiten heraushalten wollte. „Ich frage mich tatsächlich, ob es nicht ebenso einen anderen Schüler hätte treffen können. Immerhin hätte jeder andere Schüler auch durch diese eine Tür gehen können.“ Das klang für Will zwar nicht hundert Prozent logisch, aber irgendwo auch einleuchtend. Woher hätte dieser Angreifer wissen sollen, dass Link und er ausgerechnet diese Tür auswählten?

Newhead setzte außerdem hinzu: „Aber ich weiß zumindest, dass es ein Mitglied der Geschundenen der Macht gewesen ist. Und man nennt jene, die Unschuldige angreifen und gerne morden: Blutschatten.“

„Blutschatten“, murmelte Will. „Das klingt widerlich.“ Damit wand er sich zu einem stöhnenden Link um, der mit den Zähnen knirschte vor Schmerzen. „Deine Hand hat es echt übel erwischt, was?“

„Hätte schlimmer sein können.“ Link grinste halbherzig, wollte er doch unbedingt sein Gesicht vor Will wahren, obwohl ihn sein Kumpel für ein unabänderliches Jammern angesichts einer solchen Wunde niemals verurteilt hätte. Und es brannte höllisch…

„Hast du schon dein Heilmittel probiert?“ Link musste dummerweise nicken. Es war seltsam, die Tränen der Nayru hatten ihm zwar geholfen sich etwas besser zu fühlen, aber die Wunde schien einfach nicht zu verheilen.

„Egal, ich bin echt froh, dass dein Schwert über einen solchen Schutzzauber verfügte.“ ,Obwohl ich gerne nachgebohrt hätte, woher du diesen Zauber hast‘, dachte Will weiterhin. Aber er unterließ es nachzufragen, weil es Link im Moment nicht gerade gut ging. Will war der Meinung, dass er erst einmal verdauen musste, dass man ihn ermorden wollte.

„Ich war auch froh über jenen Zauber“, sprach Link leise. „Aber es ist schade. Diese Waffe war mir irgendwie wichtig…“ Er war sichtlich enttäuscht, dass sein Schwert ruiniert war.
 

Will zuckte mit den Schultern. „Ändern kannst du es ohnehin nicht mehr. Aber viel wichtiger. Warum hast du jenen Zauber eigentlich vor einigen Tagen, du weißt schon, als der Blutmoblin dich angegriffen hat, nicht eingesetzt?“

Link blickte gedankenversunken auf und beobachtete das Spielen und Herumwirbeln des kühlen Windes in den sich gelb- und rotfärbenden Blättern der Zweige. Hier und da wirbelte der Wind abgestoßenes Laub hinfort. Das rötliche Licht von Wills Fackel ließ ihn die Welt beobachten. Und jener Schein der Melancholie und Sehnsüchte erhellte die stillen Wälder auf eine absonderliche, arglistige Weise.

„Link?“, erinnerte ihn die Stimme Wills.

Der Angesprochene tapste einige Meter weiter, beobachtete wie der Fluss der Zeit und der Lauf des Lebens sich veränderte. Das rötliche, beinah teuflische Licht erinnerte ihn daran, was er sich einst geschworen hatte. Seine Mission galt dem Schutz… und dem, was er in der einst dunklen Zeit vollbringen wollte. Dem Beschützen der Hylianer, die er respektierte und brauchte.

„Ein Schutzzauber ja… Ich habe ihn niemals verwendet, weil ich ihn immer für jemanden besonderen aufsparen wollte. Jemanden, der immer… immer…“

„Das mag ja durchaus edelmütig sein“, unterbrach ihn Will. „Aber ich schätze, welche Magierin auch immer diesem Schwert diese Fähigkeit schenkte, hatte sicherlich den Wunsch, dass es seinen Träger irgendwann beschützt, niemanden sonst.“ Damit klopfte er Link auf die Schulter.

„Will hat Recht“, mischte sich Nicholas ein. „Vielleicht sollte jemand, der ständig an das Wohlbefinden anderer denkt, realisieren, dass er für seine Beschützten ebenso wichtig ist. Denk‘ zur Abwechslung einmal an dich, Link. Auch ich bin froh, dass dir nichts Schlimmeres passiert ist.“
 

Will und Nicholas traten weiter und grübelten über das Erlebte, während Link wie vor den Kopf gestoßen, starr und verdattert, und den beiden von dannen stapfend, zusah. Die Tatsache, dass sowohl Nicholas als auch Will sichtlich froh waren, dass ihm nichts Schlimmeres geschehen war, wärmte ihm ungemein das Herz. Ungläubig sah er den beiden hinterher…
 

Als Newhead und seine beiden Schüler die namhafte Ritterschule erreichten, warteten bereits die restlichen Schüler mit Aschwheel im Innenhof. Einige ältere Schüler waren ebenfalls versammelt. Einige schauten aus den Fenstern der Schule und auch Mädchen von nebenan blickten aus den Rundbogenfenstern und wollten aus blanker Neugierde herausfinden, was geschehen war. Sie sprachen aufgeregt durcheinander. Einige der jüngeren Schüler schienen ganz und gar aus dem Häuschen zu sein. Und manche erzählten über ihre Vermutungen und Theorien zu den Ereignissen in der Nacht. Und jeder beäugte misstrauisch und angeekelt den Toten, den Newhead mit sich herumschleppte.
 

„Bei Destinia, Newhead. Was, zum Teufel, ist geschehen?“, sprach der alte humpelnde Aschwheel aufgeregt und beäugte die Leiche mit skeptischen Gesten.

„Erkläre ich später“, meinte Nicholas ruhig. „Ich muss sofort die Friedenswachenden verständigen. Ich kann nur so viel sagen, dass dieser Mann unsere Schüler angegriffen hat. Den Göttinnen sei Dank, dass Link ihn bezwingen konnte. Jemand muss diesen Mann untersuchen…“ Doch Nicholas Andeutung, dass Link etwas mit der Sache zu tun hatte, war zu viel des Guten. Die Jungen, die aneinander gereiht und leicht entsetzt zuhörten, begannen in heftige Diskussionen auszubrechen. ,Schon wieder der komische Kauz. Mit dem stimmt etwas nicht.‘ Link, dessen Verletzung ihm inzwischen an die Nieren ging, rollte nur mit den Augen.
 

„Ruhe!“, murrte Aschwheel in einem Ton, den man ihm fast nicht zutraute und plötzlich verstummten die Schüler. „Wir haben hier wichtige Dinge zu diskutieren. Ihr geht jetzt alle in eure Zimmer. Das ist eine Anordnung.“ Und damit schritten die Knaben brummend zurück durch die große Pforte der Ritterschule, alle bis auf Link und Will.
 

„Als der Blutschatten Link angriff, hat er sein Recht auf ein anständiges Grab verwirkt. Wir sollten ihn in die Hände von Professor Morchas geben“, legte Nicholas dar.

„Professor Morchas? Bist du dir da sicher?“, murmelte der Alte.

„Er ist der einzige, der sich mit Giften und Flüchen in unseren Körpern auskennt. Er wird diesen Typen aufschneiden.“ Und Nicholas ließ die Leiche endlich auf den kalten, leblosen Boden krachen. „Und uns hoffentlich mehr über die Geschundenen der Macht sagen können.“ Link hörte nur verwirrt zu und hatte das Gefühl rein gar nichts mehr zu verstehen.
 

Aschwheel nickte jedenfalls einsichtig. Er blickte Link mit seinen alten, weisen Augen an und meinte ruhesuchend: „Gut. Dann senden wir Sturmtauben nach Hyrule Castle und berichten der Königsfamilie um weitere Pläne. Und der Friedenswachende, der erscheint, soll die Leiche auf schnellstem Wege zu Professor Morchas bringen. Wer weiß schon, was selbst die Überreste einer solchen Kreatur anrichten können. Ich will sie auf keinen Fall nahe der Schule wissen.“ Damit humpelte Aschwheel ebenfalls zurück in sein Quartier.
 

Link sah ihm kritisch hinterher. Er wusste nicht recht, was er von Aschwheel halten sollte. Manchmal verhielt er sich unglaublich kühl, aber er tat nichts, was ihm, als Helden der Zeit, nur irgendwie schaden würde. Und Link wunderte eines. Auch jener Ritter wusste Bescheid über die Geschundenen der Macht. Wenn die Ritter Hyrules sich mit diesem Bündnis befasst hatten, warum hatte Zelda ihm bisher nie etwas darüber erzählt?
 

„Link?“ Und der einstige Schwindler riss ihn aus seinen Gedanken. „Du solltest in den Krankenflügel gehen. Schau‘ doch morgen in meinem Büro vorbei.“ Der Junge nickte und wand sich zu seinem Kumpel Will um, dessen lila Augenringel immer größer zu werden schienen. Aber er grinste aufmunternd. Sie tapsten gemeinsam zurück in das Schulgebäude, bis sie in der großen Halle standen. Neben anderen älteren Schülern stand auch der hochnäsige Ian mit seinen Freunden heißblütig diskutierend in der Aula. Als sich mehrere Augen auf Link richteten, schien die Menge mehr und mehr zu verstummen.

„Stimmt das? Du hast einen Kerl umgebracht?“, rief Ian, worauf ein nerviges Getuschel losbrach. Link hatte alles andere als Lust sich mit diesen Besserwissern anzulegen, fühlte sich ohnehin nicht mehr so besonders, als ob die verletzte linke Hand die restliche Energie aus seinen Venen ziehen wollte.

„Na und?“, mischte sich Will ein und wollte seinen Kumpel verteidigen. „Wenn man dir an den Kragen will, würdest du dich auch wehren.“ Ian zupfte sich an seinem spärlichen Bartwuchs auf jene Bemerkung hin und bemerkte interessiert: „Verwunderlich, dass man ausgerechnet diesen unbedeutenden Kauz umbringen will.“ Dann lachte er und wand sich zu seinen Kumpanen um. „Meint ihr nicht, dass es irgendwie verdächtig ist, dass man diesen namenlosen Kerl loswerden will?“ Und sogleich schienen ihm alle zuzustimmen.

„Wenn man dich umgebracht hätte, was hätte sich dadurch denn verändert?“, meinte er noch und lachte einmal mehr spöttisch.

„Das willst du nicht wissen…“, murmelte der Heroe. Link verdrehte lediglich genervt seine Augäpfel und tapste schließlich ohne weitere Worte an die Menge, oder an Will, die Treppe hinab ins Untergeschoss. Will wollte ihm noch folgen, aber als Link seinen Schädel schüttelte, verstand er, dass jener jetzt Ruhe brauchte. William seufzte etwas frustriert, versuchte seinen Freund aber dann zu verstehen, gähnte und verschwand im gemeinsamen Quartier.
 

Der junge Held der Zeit tapste etwas erleichterter die Treppe hinab, war froh, dass Will ihm nicht folgte. Er wollte nicht, dass der Laundry das Fragment entdeckte. Es reichte ihm schon die Befürchtung die Krankenschwester würde das Fragment erblicken. Aber wenn er seine Wunde nicht behandeln ließ und Will oder Nicholas dahinter kamen, dass er sich nicht helfen ließ, würde er sich einmal mehr rechtfertigen müssen. Sie würden ihn wieder ausquetschen wie eine reife Zitrone. Vor allem Will würde solange nach dem Grund seiner Feigheit vor Hilfe fragen, bis er womöglich noch seine Hand sehen und das Fragment entdecken würde. Also atmete Link einmal tief durch und hoffte auf Verständnis von Seiten der Heilerin in der alten Ritterschule.
 

Der Krankenflügel war ein Ort, an welchem keiner der Ritteranwärter gerne eine Verabredung hatte. Zunächst einmal lag jener Bereich versteckt im Keller, neben den einstigen Kerkern, wo Geschöpfe niederer Gesinnung gefoltert und getötet wurden. Und es war nicht die Ausnahme, dass Kranke, die von den Heilerinnen behandelt wurden, in dem alten Gemäuer die Stimmen der Verstorbenen hören oder gelegentlich ein Geistwesen durch die Gänge huschen sehen konnten.
 

Mit seiner pochenden linken Hand und leichter Panik, das noch immer sichtbare Fragment des Mutes - das selbst im zerstörten Fleisch seiner Handfläche zu entdecken war- würde von der Krankenschwester begutachtet werden, tapste Link vorwärts und vermutete Schlimmes. Er hatte die Krankenschwester hier noch nie gesehen und wusste auch sonst nichts über sie. Aber das Wort Krankenschwester allein löste Horrorphantasien in seinem jugendlichen Kopf aus. Er dachte an Spritzen. An ein fettes, wahnsinniges Grinsen aus einem breiten Gesicht einer rundlichen Dame mit einer Schürze und einer weißen Haube auf dem Kopf. Und an riesige, schlabbrige Hände…
 

Er beobachtete die Fackeln an den Wänden und das unwirkliche Schillern des sonnenroten Lichts an den Spinnweben, die sich an den kahlen Mauern ausbreiteten. Scheinbar gelangte nicht allzu oft jemand in diese weniger einladenden, finsteren Gänge.

Das Gemäuer wies außerdem unheimlich viele Risse auf, fast so, als standen jene Gänge einst unter Wasser. Hier und da bildete sich Moos an den Wänden, und ab und an vernahm der Heroe Geräusche, dumpf und leiser werdend, welche ihn an die Tempel Hyrules erinnerten. An lachsfarbene Klauen, die unverhofft aus den Rissen an den Wänden drangen und sich nach frischen Lebenssaft verzehrten. Seine Schritte führten ihn weiterhin voran…

Und so klopfte er vorsichtig und mit leichten Unbehagen und einem letzten feigen Gedanken an eine klapprige alte Tür, die plötzlich nachgab. Und er musste zugeben, dass die Krankenschwester, die mit runzelnder Stirn vor ihm stand, ganz und gar nicht seiner Vorstellung entsprach.
 

Er musste sich eingestehen, dass er noch nie eine derart hübsche Krankenschwester gesehen hatte. Es war eine junge, sicherlich adlige Lady, die in der nebenan befindlichen Mädchenschule vom dortigen Unterricht profitierte. Und es war eines der wenigen Male, dass ein Mädchen größer war als er. Sie besaß hellblondes, dickes Haar, das lediglich bis zu dem Nacken reichte. Und ihre dunklen, schokoladenfarbigen Augen und der Ausdruck darin erinnerten ihn an jemanden. Neugierig sahen sie auf ihn hinab und sie lächelte verträumt, fast so, als war sie zu müde, als sich jetzt noch um einen Patienten zu kümmern.

„Guten Abend, kann ich dir irgendwie helfen?“, meinte sie. Und auch ihre Stimme verwunderte den vergessenen Heroen. Sie klang etwas untypisch für ein Mädchen, unglaublich beherrscht und ungewöhnlich tiefgehend.

Link öffnete seinen Mund einen Spalt, wollte seine verletzte Hand erklären, aber da entdeckte diese Dame seine Verletzung bereits, packte ihn am rechten Handgelenk und zog ihn hinein in die wohnzimmergroße Krankenabteilung.
 

Link musste erst einmal schlucken, als er den Raum betrat. Es roch ungeheuer stark nach Medizin und ungewöhnlichen Substanzen. Er hatte nur einmal einen derart furchterregenden, Brechreiz anregenden Geruch vernommen. Und das war im Labor des Professors vom Hylia-See. Versucht den Geruch zu ignorieren, begann er sich zu orientieren und erstaunte mit jedem Blick mehr. Es war unglaublich faszinierend sich die vielen exotischen Gegenstände hier unten zu betrachten. Es waren nicht die Liegen oder die Stühle, die ihn verwunderten, sondern die Regale mit schwarzen winzigen Schädeln, die vielen Behältnisse mit merkwürdigem Inhalt wie Pflanzen und bestimmte Insektensorten, wie auch seltsame funkelnde Mixturen. Und in fast jeder Ecke stand eine hohe Standkerze, spendete wohlige Wärme und ließ die vielen Glasbehälter in den Regalen funkeln. Sie deutete auf eine Liege, worauf der Heroe etwas nervös zu jener tapste und sich zappelig setzte. Seine tiefblauen Augen blickten sich weiterhin erstaunt um, bis ihm bewusst wurde, dass die Dame seine verletzte Hand sicherlich gleich begutachten würde. In ihrem langen, zugeknöpften, babyblauen Kleid trat sie näher und zog sich ein paar sehr dünne Stoffhandschuhe über. Sie nahm einen Kasten von einem Regal. Ein hübscher Holzkasten, der mit einem magischen Wort von den schmalen Lippen der Dame aufsprang.
 

„Du bist einer der neuen Ritteranwärter, nicht wahr?“, sprach sie beherrscht und blickte ihm zunächst in seine tiefblauen Augen. Sie lächelte sanft, beinah so sanft und erhaben wie Zelda, was ihn sogleich nervös werden ließ. Sich räuspernd sah er weg.

„Ja, ich habe dieses Jahr an der Schule das Studium begonnen…“, versuchte er zu erklären.

„Aber du bist älter als die meisten Neuanfänger.“

„Ja, das ist etwas komplizierter.“

Sie seufzte und blickte streng zu seiner linken, verwundeten Hand. „Sicherlich nicht so kompliziert wie diese Wunde.“ Sie deutete mit dem Zeigefinger darauf und schien auf Erklärungen zu hoffen. Mit dem Holzkasten in ihren Händen, platzierte sie sich auf einem Stuhl und musterte ihn wieder.

„Wo hast du dir diese Wunde geholt?“, meinte sie. Link hielt die Hand zunächst mit dem Rücken nach unten, sodass jene Dame das Fragment nicht entdecken konnte.

„Es gab einen Vorfall bei der Testung der jungen Ritteranwärter…“, erklärte er.

„Mmh, verstehe.“

„Mehr wollt Ihr gar nicht wissen?“

Sie lachte leicht und lächelte einmal mehr geheimnisvoll und mysteriös. „Nun ja, du bist nicht der erste der neuen Jungen, der sich eine Verletzung holt.“ Link zuckte nur mit den Schultern und hoffte, sie würde die Wunde einfach verbinden, ohne jene genauer zu betrachten und er konnte sich endlich ausruhen nach diesem verdammten Tag. Wenn diese Dame nur wüsste, dachte er…
 

Sie begann schließlich damit seinen Handschuh mit einer silbernen Schere aus ihrem Holzkästchen aufzuschneiden und tupfte das Blut von seiner Handinnenfläche. Dann nahm sie eine Lupe, was ihn bereits verwunderte und sah sich die innen befindliche Wunde ganz genau an.

„Deine Wundränder sehen irgendwie merkwürdig aus…“, sprach sie, bis sie vor scheinbarer Irritation die Lupe fallen ließ. Da zuckte Link seine Hand zurück und er ahnte, dass sie mehr gesehen hatte, als es ihm lieb war. Er rutschte mit seinem gesamten Körper weiter nach hinten, sodass die Liege quietschte, begann unheimlich nervös zu werden, aber gerade dann packte die Dame, die mit ihrer eher dünnen Statur mehr Kraft hatte, als er annahm, seine linke Hand so fest, dass er aufschreien musste. Er kreischte, aber sie ließ seine Hand einfach nicht los.

Mit einem Ruck drehte sie sein Gelenk herum, fixierte abwechselnd seine tiefblauen Augen und schließlich wieder die blutende und nässende Wunde. „Kein Wunder, dass dein Fleisch funkelt…“, sie sprach leise und ehrfurchtsam. „Du trägst die Macht der Göttinnen in dir…“ Sie lächelte ihn aufmunternd an und begutachtete seine hässliche Fleischwunde einmal mehr.
 

Link hatte das Gefühl, er bekam beinahe einen Herzkasper. Zunächst hatte sie sehr unwirsch und schmerzhaft seine Hand umfasst, die ohnehin höllisch schmerzte, und schließlich machte sie mehr als deutlich, dass sie wusste, wer er war.

„Du bist der einstige Held der Zeit, nicht wahr?“ Link sah ermüdet drein und seufzte.

„Wer sagt das?“ Genervt zog er seine Hand zurück, ärgerte sich, dass diese Dame sein Geheimnis so schnell herausgefunden hatte. Aber was hatte er denn erwartet? Dass eine adlige Krankenschwester sich mit der alten Legende nicht auskannte, obwohl jeder im stolzen Königreich über den Helden der Zeit Bescheid wusste? Hatte er tatsächlich geglaubt, er könnte sein Fragment irgendwie verstecken?

„Ich könnte es genauso gut gestohlen haben…“, meinte er verärgert und presste vor Schmerz seine rechte Hand wieder auf die brennende Linke.

Sie grinste etwas verlegen und trat erneut zu ihm. „Beruhige dich wieder. Ich wusste schon, als du vor der Tür standest, wer du bist…“
 

Links Augen fielen beinah aus den Höhlen, so unglaublich entgeistert sah er die Dame an. Den Schmerz in der Hand fühlte er schon gar nicht mehr, weil er sich auf irgendeine Weise für sich selbst schämte. Eine weitere Hylianerin, die sein wahres Ich kannte, wie sollte er in Zukunft sein Geheimnis überhaupt noch wahren können?
 

„Es wissen genügend Leute, wer du bist, auch wenige Mädchen an der Ritterschule. Ich weiß es von Valiant von Hyrule, meinem Verlobten…“ Sie sprach sehr leise und fast trübsinnig. Es klang beinah so, als steckte hinter jener Verlobung etwas Verbotenes. Link erinnerte sich, Will hatte einmal erzählt, dass Valiant eine Verlobte hatte und dieses Mädchen vielleicht irgendwann Königin werden könnte. Jedoch nur, wenn Zelda aus irgendeinem Grund ihren Thron abgeben sollte…
 

„Dein Name ist Link, richtig?“ Die Wangen des Angesprochenen glühten wie rotes Elixier, als sie ihn auf eine Weise musterte, die er fast nicht verstand. Er fand es lediglich peinlich und schämte sich schon wieder. Jene Form von Bewunderung aus ihren schokoladenfarbigen Augen machte ihn nervös.

„Ja…“, stotterte er bloß, setzte sich erneut und rückte ihr wieder, ganz freiwillig, und ohne Gegenwehr, seine linke Hand entgegen.

„Valiant erzählte mir, dass der Held der Zeit diesen Namen trägt“, ergänzte sie. „Er redet sehr oft über dich und über Zelda.“ Doch das verwunderte den jungen Heroen irgendwie. Warum sollte sich Valiant für ihn interessieren? Hatte er nicht ständig versucht ihm klar zu machen, dass er nichts von ihm hielt? Hatte er ihm nicht sogar verboten Zelda zu sehen?
 

Derweil tupfte die Dame mit einer dunklen, schleimigen Substanz über seine Wunde und begann das Gewebe zu reinigen. Sie machte ihm deutlich, dass er sich hier eine magische Wunde zugezogen hatte, die man mit gewöhnlichen Wundmitteln nicht schließen konnte. Sie tunkte einen Verband in eine grünliche Masse und verband seine Wunde sorgfältig. Im Nu war seine gesamte Hand von dem grünlichen Verband umgeben.

„Entschuldige… aber ich weiß deinen Namen noch nicht einmal…“, begann Link dann, als das Mädchen ihre Holzschatulle wieder schloss und auf eines der Regale stellte. Konnte es sein, dass sie nicht auffallen wollte?
 

„Ich bin Eliza McDawn… mein Bruder Artus hat letztens von dir erzählt und dass du ein ganz interessanter Hylianer sein sollst.“ Links Mund stand einmal mehr offen, als er realisierte. Tatsächlich, sie war Artus‘ ältere Schwester, und ihre Gesichtszüge hatten ihn an jenen Kameraden erinnert.

„Aber keine Sorge, er weiß nicht, wer du bist“, setzte sie leicht befangen hinzu. Links erleichtertes Seufzen verriet ihr ebenfalls mehr als er beabsichtigt hatte.

„Irgendwie kann ich sogar verstehen, dass du nicht erkannt werden willst…“, seufzte sie. „Ich würde diesen Ruhm auch nicht wollen…“ Aber jener Satz machte Link irgendwie stutzig. Sie war schließlich mit Valiant von Hyrule verlobt. Wenn sie ihn heiratete, dann war gewisser Ruhm nicht zu vermeiden. Wenn sie jemand war, der sich lieber im Hintergrund hielt, wenn sie eher unauffällig bleiben wollte, dann hatte sie sich den falschen Lebensweg ausgesucht.

„Ich weiß, was du denkst… Ich kann dazu nur sagen, dass nicht jeder über sich selbst bestimmen kann. Meine Familie hat diese Verlobung arrangiert…“ Link zwinkerte einige Male und sah dann sehr nachdenklich zu Boden. Das bedeutete, dass diese traurige Eliza McDawn nicht entscheiden durfte, wie ihre Zukunft aussah. Und Link verstand wesentlich mehr. Er war zwar vergessen, und er war krank, verflucht, aber er konnte noch immer über sein künftiges Schicksal entscheiden…
 

„In gewisser Weise konnte ich über mein Leben auch nicht immer entscheiden“, murmelte er. „Aber meine Zukunft steht mir völlig offen… Ich wüsste nicht, wie ich mich fühlen sollte, wenn mein Leben fest geplant wäre…“ Er versuchte Anteil zu nehmen, denn irgendetwas sagte ihm, dass Eliza nicht glücklich war. Und er konnte in ihren warmen braunen Augen etwas erkennen, was ihn bedrückte. Sie hatte Angst… vielleicht sogar vor Valiant.

„Bist du nicht wütend auf jene, die dein Leben bisher bestimmt haben?“, meinte sie leise und reichte ihm einen weichen Lederhandschuh, den er im Notfall über seine Hand ziehen konnte. Link ahnte, dass sie Zelda meinte. Denn sie war schließlich diejenige, die das meiste seines Lebens in bestimmte Bahnen gelenkt hatte.

„Ich war nie erbost, dass Prinzessin Zelda mir diese Aufgabe anvertraute… Sie gab mir ein Ziel, sie schenkte mir damit meinen Lebenssinn… das, was ich vermisste… Sie füllte mein Herz…“, sprach er sanft und ein Funken Glück und Erinnerung strahlte aus seinen tiefblauen Augen. Ein Funken, den Eliza bei den meisten Männern noch nicht gesehen hatte.

„Das ist wunderschön“, meinte sie dann. „Du bist warm und zärtlich, damit hast du Valiant einiges voraus…“ Sie blickte trübsinnig zu ihren Füßen. „Er kann sich oftmals gut verstellen. Und manchmal scheint es, als interessiere er sich nur für Zelda, mehr als ein Cousin das tut. Ich will dich nicht beunruhigen, aber ich möchte, dass du, als Held der Zeit, das weißt.“

Link nickte und bedankte sich fast ein wenig umständlich bei der jungen Schönheit. Er kratzte sich an seiner Stirn und reichte der Dame seine gesunde Hand.

„Du bist ein guter Mensch“, murmelte er leise und verlegen und tapste dann geschwind zu der Eingangstür. „Du ebenso“, rief sie ihm hinterher. Und Link, der jene Worte gehört hatte, rannte nur umso schneller vor der Wärme, der Emotionalität und dem Scham solcher Worte davon.
 

Selbst als er bereits weit entfernt vom Krankenflügel war, rannte er noch, und vielleicht rannte er vor etwas anderem davon. Vielleicht schämte er sich für seine Feigheit, für die vielen düsteren Gedanken der letzten Tage und für sein schwächliches, abscheuliches Getue. Link rannte wie besessen, fast panisch durch die alten Gänge und hatte den Wunsch vor allem wegzulaufen, was nur in irgendeiner Weise einen Zugang zu ihm finden wollte. Er schämte sich und wollte nicht, dass irgendjemand diese Gefühle der Scham und Schwäche spürte… nicht einmal ein Freund. Nicht einmal Zelda…
 

Während er endlich atemlos auf seine Knie stürzte und ein pfeifendes Geräusch aus seinen Lungen entkam, hörte er aber neben seinem trommelndem Herzen noch andere Geräusche, die ihn unruhig werden ließen. Sir Viktor unterhielt sich streng mit einem der Schüler, ja er kannte diesen Schüler, mit dem er schon einmal unfreiwillig in eine Rangelei geraten war. Und dieser Schüler mit den dürren, blonden Haaren und der Hakennase war ihm nicht gerade wohlgesonnen. Verwunderlich, dass sich ausgerechnet Ian mit diesem Lehrer unterhielt. Andererseits, so dachte Link, schienen diese beiden Typen vom Charakter prima zusammenzupassen. Sorgsam blickte der Held der Zeit um die Ecke, in jenem Gang, wo auch Viktors Büro anzutreffen war, und sah tatsächlich den Direktor und Ian im halb beleuchteten Gang stehen.
 

„Du weißt, was du zu tun hast“, murmelte Sir Viktor und von seinem Punkt aus, konnte Link neben ihren Worten das Klappern eines Schwertes hören.

„Ich weiß nicht, ob ich das schaffen kann“, sprach Ian und wirkte in dem Moment alles andere als sicher. Verängstigt und mit zittriger Stimme lispelte er weitere Worte der Verzweiflung. „Was ist, wenn ich erwischt werde?“, fragte er, worauf Sir Viktor höhnend und fast viehisch lachte. „Und was dann? Ich bin hier der Direktor, ich werde dich schon nicht von der Schule schmeißen. Besorge mir diesen Kompass und ich werde dafür sorgen, dass du den nächsten Rang erhältst.“ Und einmal mehr klapperte das Metall eines scharfen Schwertes. Link war sich nicht sicher, aber womöglich überzeugte dieses Dreckschwein Viktor den Schüler Ian mit mehr Waffen als bloß einfältigen Worten.

„Aber seid Ihr denn wirklich sicher, dass dieser Link diesen Kompass noch hat? Und was ist, wenn er mich erwischt. Er ist wesentlich gewandter mit dem Schwert als die meisten Schüler.“

„Es gibt da Waffen, mit denen du ihn schlagen kannst, aber diese Waffen bestehen nicht aus Metall. Drohe ihm damit sein Geheimnis an der Schule zu verkünden und er wird sich wie das frömmste Lamm überhaupt benehmen“, sprach Viktor und schnalzte mit seiner falschen Zunge.
 

Link im Hintergrund hatte das Gefühl, er müsse sich übergeben. Nicht nur, dass Viktor, dieser verdammte Satansbraten, die unermessliche Frechheit besaß, seinen Kompass stehlen zu wollen. Das, was Link wahrhaft anwiderte, waren diese dummen Erpressungsversuche. Und das schlimmste war wohl, dass Ian so einfältig war, sich auf diese schmutzigen Taten einzulassen. Ob Ian Links Geheimnis überhaupt wusste? Oder handelte er gegenüber Viktor noch aus anderen Motiven heraus so loyal?

„Sein Geheimnis?“, meinte Ian dann. Und Link im Hintergrund betete, dass Viktor es diesem Kerl nicht unter die Nase rieb.

„Keine Sorge, bald weiß es eh die ganze Schule. Und spätestens dann fliegt dieser Link mit hohem Bogen.“
 

Der Heroe im Hintergrund biss sich bloß auf seine Lippen und hörte dann wie sich das Stiefelgeklapper entfernte. Sein Fragment pochte wie wahnsinnig und auch der Schmerz in der Linken kehrte zurück. Viktor hatte scheinbar tatsächlich etwas mit dem Tod Hopfdingens zu tun. Wenn er diese aus eigensinnigem Metall gefertigten Gegenstände unbedingt haben wollte, dann würde er dafür noch über mehr Leichen gehen. Und während sich das Stiefelgeklapper verflüchtigte und Links Fragment ihm eine große Portion Energie und Motivation in die Venen pumpte, fasste er einen gefährlichen Entschluss. Wenn er schon einmal hier war, und Viktors Büro ohnehin um die Ecke lag, war es sicherlich kein Problem sich dort in Ruhe umzuschauen. Und müde war er im Augenblick nicht mehr. Also was hinderte ihn daran, gerade jetzt in dem Büro dieses Ekels herumzuschnüffeln? Arianas vorwitzige Augen kamen ihm in den Sinn. Auch sie hatte befürwortet, dass er sich dort einmal umsah. Noch ein guter Grund, diese Sache endlich in Angriff zu nehmen. Angestachelt durch die Erlebnisse des Tages ließ sich der einstige Held der Zeit auf eine waghalsige Mutprobe ein…
 

Gut, er war derzeit nicht so fit wie sonst, und viele seiner Fähigkeiten schienen ihn irgendwie zu belasten, aber in einem Büro herumschleichen war doch drin. Er überlegte nicht mehr lange und trat sich vergewissernd um die Ecke. Nur wenige Meter weiter lag das Büro des Direktors, direkt vor seiner Nase. Und wenn er jetzt etwas finden könnte um zu beweisen, dass Viktor üble Dinge plante, dann war das einfach nur richtig und notwendig. Auf jedes noch so kleine Geräusch achtend schlich der einstige Heroe näher und kramte vorsichtig den Schlüsselbund, den Orson ihm geschenkt hatte, hervor. Da waren so viele Schlüssel, auch einer für die Waffenkammer, wo sich der Held ein neues Schwert aussuchen könnte. Und er hoffte, dass einer der Schlüssel seinen Zweck erfüllte.
 

Noch einmal über seine Schulter schauend, begann Link nach der Reihe die Schlüssel an der einfachen Bürotür auszutesten, blickte vorsichtig umher, bereit seine Beine sofort wieder unter die Arme zu nehmen. Aber niemand näherte sich. Und als einer der Schlüssel passte und das Schloss aufsprang, huschte ein weiteres unwillkürliches Grinsen über Links Gesicht. Und vielleicht hatte es einen Grund, dass ausgerechnet ihm Orson diesen Schlüsselbund ausgehändigt hatte.

Er blickte ein weiteres Mal um sich, erinnerte sich an dieses aufregende Gefühl in seiner Magengegend und fragte sich, wie er es geschafft hatte, so lange ohne Nervenkitzel dieser Art überlebt zu haben. Dann trat er leise in das Büro hinein und schloss die Tür hinter sich.
 

Tatsächlich brannte noch Licht in dem Raum, das Licht eines Kerzenständers, auf dem drei Kerzen aufgesteckt waren. Möglicherweise kam Viktor in wenigen Minuten wieder. Ein Grund mehr, dass sich Link etwas beeilte. Der Raum war insgesamt größer als Link es vermutet hätte. Ein breiter Tisch aus dunklem Holz, möglicherweise sogar Dekubaumholz, welches nach den Legenden unter Flüchen stand und das man eigentlich nicht fällen durfte, stand in der Mitte. Aber es wunderte Link nicht. Dieser Kerl Viktor machte sich nicht viel aus Vorschriften und aus Religion. An einer Seitenwand befand sich ein Regal, in welchem unbenutzte Bücher und Formulare gestapelt waren. An der gegenüberliegenden Wand war eine weitere Tür, vielleicht ein Kämmerchen, in dem Viktor schlummern konnte. Link versuchte sich so unauffällig zu bewegen wie nur irgend möglich und keine verräterischen Spuren zu hinterlassen. Sorgfältig schaute er sich zunächst die Bücher in dem Regal an. Er prüfte mit seinen scharfen, tiefblauen Augen jedes Detail, vergewisserte sich, nahm ab und an ein Buch heraus und blätterte es durch. Als er nichts Verdächtiges fand, setzte er sein Vorhaben fort und durchsuchte mit einer göttlichen Geduld den Schreibtisch. Ruhebewahrend huschten seine aufmerksamen Augen über jeden Umschlag, lasen verdächtige Zeilen, aber bisher hatte er einfach nichts gefunden, das ihn irgendwie stutzig gemacht hätte. Kein Hinweis auf Hopfdingens Ring. Kein Dokument, was Viktor in schlechtes Licht rücken würde. Link seufzte enttäuscht und fuhr sich nachdenklich mit seiner gesunden Hand über sein Gesicht. Okay, dachte er. Noch hatte er nicht alles durchsucht, nicht wahr? Mit schier übermenschlicher Genauigkeit krabbelte der Heroe über den Boden, untersuchte jede Wölbung im Gestein, überprüfte den kleinen Kamin und entdeckte hier und da Dinge, die er nicht kannte und von denen er lieber nicht wissen wollte, wozu man sie verwendete. Sehr merkwürdige Dinge…
 

Einige Minuten vergingen, bis nur noch das kleine Kämmerchen zur Rechten des Heroen übrig blieb. Er öffnete die Tür vorsichtig und auch von dort strahlte ein wärmender Lichtstrahl einer einfachen Öllampe auf Links Gestalt. Das Zimmerchen war schmuddelig und unsauber. Auf dem knarrenden Holzbett neben einem viereckigen Fenster lagen alte und verdreckte Lacken. An einem Garderobenständer hing neben einer Kutte Unterwäsche, was den Jungen anwiderte. Gefühle des Ekels unterdrückend durchsuchte Link das muffelnde Kämmerchen, bis sein Blick zu dem zerwühlten Bett fiel. Seiner Intuition folgende kniete er nieder und lugte mit seinen tiefblauen Augen unter jene Schlafgelegenheit. Neben Spinnweben und einigen Krabbeltieren fiel eine dunkle Truhe auf, die sicherlich nicht ohne Grund unter dem Bett versteckt wurde. Bemüht leise zu sein, zog der junge Held die Truhe hervor und fand auch das rostige Schloss an jener offen vor. Das Licht der Öllampe flackerte und fiel einmal mehr auf den Burschen, der sich hier eine Menge Ärger einhandeln könnte. Die Truhe öffnete mit einem ungewöhnlichen Klack und Links Gesicht huschte näher und näher um einen Blick hineinzuwerfen. Voller Erwartung und einer schier wahnsinnigen Gewissheit fanden seine Augen ein ungewöhnliches, völlig zerfledertes Buch, ähnlich einem Tagebuch. Jedenfalls war bereits auf der ersten Seite mit einer ungewöhnlich verzierten und detailreichen Handschrift ein sonderbarer Buchtitel vermerkt, der Neugierde und Misstrauen in Links Gemüt erweckte. Völlig verwundert holte er das sonderbare Buch aus der Truhe und verstaute die Truhe wieder unbemerkt unter dem Bett. Sorgsam strich er über den Buchtitel: Die dreizehn Schlüssel. Was das wohl zu bedeuten hatte? Er blätterte kurz in dem kleinen, eigensinnigen Werk umher, fand viele kurze Abschnitte, einschließlich Zeichnungen.
 

Gerade als Link sich die Abbildungen darin genauer betrachten wollte, hörte er jedoch ein leichtes Klappern, was ihm unwiderruflich ein leichtes Stechen in die Brust schickte. Unruhe und Panik erwachten in seinem Herzen, als er realisierte, dass er in Viktors Büro nun nicht mehr alleine war…
 

Nervös und die wildesten Gedanken entwickelnd schlich Link näher an jene Tür heran, bis er durch den Türspalt einen Blick in das Schreibtischzimmer werfen konnte. Überrascht stellte er fest, dass es sich nicht um den Direktor handelte, sondern um ein junges Mädchen mit gelockten rostroten Haaren, die einen Pelz um ihre Schultern geworfen hatte und ebenfalls den Schreibtisch Viktors durchsuchte. Es schien, als suchte auch sie nach etwas, was sie scheinbar nicht finden konnte. Er wusste, dass jene Halbgerudo irgendwelche komischen Dinge mit diesem widerlichen Schwein Viktor zu schaffen hatte. Er wusste zumindest, dass sie eine Hure war. Und er wusste, dass es so etwas wie Beischlaf gab, den die Hylianer zelebrierten. Aber was nun genau dahinter steckte, hatte auch das Bild in Newheads Büro, als eine adlige Dame und der Lehrer eng umschlungen auf dem Schreibtisch saßen, ihm nicht sagen können. Und der gute, unwissende Link sollte in wenigen Minuten einmal mehr Zeuge von etwas werden, was er noch weniger verstand als die seltsamen obskuren Gegenstände, die er in Viktors Büro entdeckt hatte. Link wusste, dass es Dinge gab, die er nicht kapierte, und die er noch nie erfahren hatte. Während seinen Reisen in die Zukunft hatte er mehr als einmal peinliche Ausrutscher in seinem maskulinen, starken Körper gehabt, die ihm nicht einmal Shiek erklären wollte. Link wurde etwas rot um die Nasenspitze, als er daran dachte und schüttelte abtuend den Kopf. Er erinnerte sich an Shieks kirschrote Miene als jener ihn nach einem schweren Kampf tagelang gepflegt hatte. Und eines Morgens machte Link eine Entdeckung, die ihm zwar auf irgendeine Weise Freude bereitete, aber für die er sich auf eine sehr fiese Art schämte. Ja, es war ihm damals mehr als peinlich, was Shiek gesehen hatte. Und noch peinlicher war es, als er wusste, dass ein Mädchen hinter Shieks Maskerade steckte.
 

Aber egal. Er wollte sich nicht an dieses mehr als absurde, furchtbare Ereignis erinnern. Und was erinnerte er sich denn ausgerechnet jetzt an die Missgeschicke in seinem erwachsenen Körper? Und das ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, wo er versuchen sollte seine Beine unter die Arme zu nehmen!
 

Gerade da wand sich die Dame um ihre eigene Achse und ließ den Pelz von ihrem Körper gleiten. Er sah mehr als er wollte. Nur in einem blassen, beinah unsichtbaren Korsett und kurzem Höschen gekleidet, stand diese Midnehret- ja er hatte sich ihren Namen gemerkt- vor diesem Schreibtisch und wartete allen Anschein nach auf den Direktor. Und allein dieser mehr als erschreckende, weibliche Anblick erinnerte Link an das wohl absurdeste Ereignis seines Lebens. Daran, dass er auch an Zelda mehr gesehen hatte, als er eigentlich wollte, und das, als sie beide aus Ganons brennendem Turm geflüchtet waren. Ja, der Gedanke, dass sich Zelda ihren langen Rock angesengt hatte und er einfach keine Wahl hatte als ihre hübschen langen Beine zu betrachten. Daran, wie sie ihn musterte, als er in einem ewigscheinenden Moment versuchte ihre Brandwunden zu versorgen. Und daran, was es in ihm ausgelöst hatte, als er ihre Haut berührt hatte…
 

Zum Teufel, dachte er, gab es in diesem Moment nichts anderes, als sich an einen Augenblick aus der Zukunft zu erinnern? Und gerade da erwischte es Link eiskalt, als diese Halbgerudo auf die Tür zu dem winzigen Nebenraum zusteuerte. Er hatte nicht einmal die Gelegenheit nachzudenken um sich zu verstecken, sondern wurde durch die Wucht der aufgeschlagenen Tür übel und schmerzhaft erwischt und landete zu Füßen der mehr als verwunderten und geschockten Midnehret. Sie kreischte mit ihrer viel zu hohen Stimme und grabschte sich die Kutte von dem Garderobenständer und blickte den unseriös wirkenden und täppischen Heroen auf eine sehr aufgelöste Weise an.
 

Link wusste nicht, was er sagen sollte. Überhaupt hatte ihn diese Dame mit ihrer freizügigen Art beinah überrumpelt, dass er nicht mehr heldengemäß reagieren konnte und nun musterte sie ihn mit einem Blick, den er gerade bei Mädchen nicht sehen wollte. Da war Scham und irgendwie auch Tobsucht in ihrem Gesicht.

„Was machst du denn hier?“, war der erstbeste Satz aus ihrem Mund.

Er richtete sich auf und hatte nicht wirklich Gelegenheit die Sache zu erklären. Stattdessen trat sie näher und wiederholte ihre Worte sehr eindringlich: „Was machst du hier?“

Link seufzte und atmete tief ein, versteckte dann das Buch hinter seinem Rücken und suchte seine Augen verdrehend nach einer Erklärung. „Das ist so… ich wollte eigentlich bloß…“ Sie zwinkerte und rutschte mit ihrem hübschen, verärgerten Gesichtchen näher.

„Ich hab‘ eigentlich bloß…“ Und Links Herz begann zu rasen, nicht weil er sich so schnell wie möglich eine Ausrede einfallen lassen musste, sondern weil die Dame halb nackt war.

„Die Sache ist die… ich musste hier…“ Und Link stapfte beinah genervt und seine unvorteilhafte Lage erkennend in die andere Ecke des Zimmers. Er wendete dieser Halbgerudo den Rücken zu.

„Gib‘ es zu, du hast hier herumgeschnüffelt“, sagte sie dann bitter. Und da wand er sich wieder zu ihr und blickte schweigend zu Boden. Sie hatte ihn erwischt. Das Dümmste, was ihm nun passieren konnte, war eigentlich, dass Viktor ihn dafür von der Schule warf.

Er sprach nichts und wartete nur darauf, dass sich diese unangenehme Situation auflöste.

„Nun ja… ich schätze, du hast mich ebenfalls beobachtet, dass ich Geld aus Viktors Schreibtisch gestohlen habe…“ Links Augäpfel wurden für einen Moment größer und er nickte fast wie ein unbeholfener Trottel. Genau, er hatte gesehen, dass sie dort herumgeschnüffelt hatte. Genau! Was bedeutete, dass sie beide einander verpetzten könnten. Oder sie könnten es beide bei diesem Vorfall belassen.
 

„Und… und was jetzt?“, meinte Link dann, kratzte sich an seinem Hinterkopf und kniff seine Augen peinlich berührt angesichts dieser ganzen Situation zusammen.

„Scheint so, als halten wir beide nicht so viel von diesem Kerl…“, sagte sie.

„Obwohl du scheinbar mit ihm zusammen sein willst“, meinte Link. Warum sonst sollte sie sich halb nackt in diesem Büro aufhalten?

„Du scheinst darüber leicht zu urteilen. Es ist nicht so, dass ich mit ihm zusammen sein will. Ich habe keine andere Wahl…“ Und ihre ungleichen Augen, die entfernt an die strahlenden und starken einer Gerudokriegerin erinnerten, wurden traurig und wässrig. „Ich finde ihn ekelhaft… er stinkt… er widert mich an… Manchmal frage ich mich, warum ich mir das gefallen lasse…“ Und nun stand Link hier vor dem zweiten Mädchen, was er diese Nacht trösten wollte. Er hatte Mitleid mit ihr, genauso wie mit Eliza McDawn. Und was ihn noch mehr verwunderte war wohl die Tatsache, dass sich diese Mädchen, egal welchem Volk sie angehörten, immer ihm öffneten. Es war die gleiche Geschichte mit Saria oder Ruto oder Anju in Termina. Sie würden sich keinem anderen anvertrauen. Er musste irgendetwas seltsames an sich haben, dachte er. Immer zogen sie ihn in ihren Schlamassel hinein.

„Ähm... es ist doch okay... ich urteile nicht über dich, nicht deswegen...“, meinte er leise.

Sie zog ihre Nase nach oben und meinte leise: „Dennoch ist es besser andere halten sich hier heraus, auch du.“
 

In dem Augenblick hörten die beiden jemanden mit klappernden Eisen beschlagenden Stiefeln durch die Gänge tapsen. Viktors selbstherrlicher, protzender Schritt war nicht zu überhören. Alarmiert wirbelte Link herum und verfluchte sich innerlich, dass er hier mit diesem Mädchen ein Geschwätz führte und dabei völlig vergaß, wo er sich befand und dass er so schnell wie möglich hier verschwinden sollte. Vorwurfsvoll blickte der Heroe die Dame an, die ebenfalls nicht wusste, was nun zu tun war. Hastig öffnete der Heroe das kleine Fenster in der Seitenkammer und schielte todesmutig hinab in die Tiefe. Okay, dachte er. Es war der erste Stock. Und er hatte weitaus höhere Sprünge ohne Knochenbrüche überstanden. Er musste raus hier, und wenn er sich über das Fenster aus dem Staub machte, umso einfacher. Doch gerade da ging die Tür und tatsächlich trat ein genervter und über die Maßen übel gelaunter, herrschsüchtiger Mann in das Büro. Midnehret zwinkerte Link noch einmal entgegen, ging aus dem Nebenzimmer und schloss die Tür hinter sich, sie drehte sogar den Schlüsse darin herum, sodass Link keinen Zugang mehr hatte. Für den Spion jedoch genug Zeit sich aus dem Staub zu machen. Trotzallem und sein Glück noch nicht realisierend verharrte er noch einen Moment und erschrak gleichzeitig, als er Viktors schmierige Stimme im Nebenraum auf eine verächtliche und gefährliche Weise hörte.

„Sieh‘ einer an“, schnalzte er mit bedrängenden Unterton, sodass Link beinah dachte, der Lehrer spürte etwas Verdächtiges oder ahnte um seine Anwesenheit.

„Kommst du schon freiwillig zu mir und bettelst nach meinem Saft?“, lachte er und gerade da vernahmen Links spitze Hylianerohren einen überraschten Aufschrei und ein lautes Poltern. Er wusste nicht, was dieses Schwein mit dem Mädchen machte und er wusste nicht, ob er sich einmal mehr in irgendwelche Geschehnisse einmischen sollte, die er einerseits nicht verstand und in die er andererseits nicht wirklich verwickelt war.

„Du weißt, was du zu tun hast, kleine Hure!“, triumphierte er und ein weiterer Schrei aus Midnehrets Mund ließ ihn wissen, dass hinter dieser Tür etwas vor sich ging, was eher niederen Kreaturen und dummen, verruchten Geschöpfen entsprach. Link trat verunsichert und irgendwo auch angewidert mehrere Schritte rückwärts und besann sich auf das Buch in seiner Hand und die Aufgabe, die er erfüllen wollte. Er musste diesem Dreckschwein, wenn er etwas mit dem Tod des Hausmeisters zu tun hatte, das Handwerk legen.
 

Sachte blickte er nach draußen und gerade da begann sich der Himmel auszutoben, genauso wie Viktor sich an diesem Mädchen verging. Links Gesicht verzog sich und er schämte sich vielleicht sogar ein wenig, dass er dieses Mädchen in ihrer scheinbaren Pein alleine ließ. Aber welche Wahl hatte er? Sie wollte, dass er sich heraushielt. Und außerdem wusste er mit diesen Lauten im Nebenraum nichts anzufangen. Es war beinah so, als würde Viktor bei dieser Sache Spaß empfinden. Er stöhnte und kreischte auf eine sehr absonderliche Weise, die den jungen Helden nervös machte.
 

Seine Augen zusammenkneifend und leise schimpfend, als er sich mit beiden Händen über den Fensterrahmen stemmen musste, begann sein Fluchtversuch. Er packte das Buch in die Innenseite seiner Tunika, um zu verhindern, dass es nass wurde und spürte sogleich die ersten Regentropfen in seinem Gesicht. Er atmete tief ein, blickte einmal mehr zurück und dann zu dem Innenhof. Es waren vielleicht vier, fünf Meter. Eine Höhe, die er schon einige Male hinuntergesprungen war. Nur war er damals wesentlich fitter gewesen… und ein normaler Hylianer könnte sich bei dieser Höhe bereits das Genick brechen. Während Viktors befriedigendes Gestöhne sich einem perversen Rhythmus anpasste, fiel auch der Regen tosend und klopfte auf die Dächer der alten Ritterschule. Und als sich Links tiefblaue Augen öffneten und er waghalsig und todesmutig in die Tiefe blickte, glich sich auch sein Herzschlag dem Regen an. Das süßlich schmeckende Wasser lief von seinen blonden Haarsträhnen hinab zu seinem ansehnlichen Gesicht, wo seine Augen wie die eines Tieres in der Dunkelheit leuchteten. Und auch seine Hand vibrierte und gab durch den regelmäßigen Schmerz einen sanften Takt vor. Er schloss seine Augen, bereit sich einfach fallen zu lassen. In Begleitung unzähliger Regentropfen sank er nieder und spürte während seinem Gleiten durch kühle Luft eine alte Macht in sich wieder brodeln. Ein Grinsen erschuf sich um seine Mundwinkel und er genoss dieses übernatürliche, gefährliche Gefühl, das ihm die Macht des Mutes schickte.
 

Mit einem lauten Schlag, sodass sich der Boden wölbte, kam der Heroe auf dem erdigen Grund auf. Er hockte auf der Erde in einer sonderbaren, edlen Haltung, als würde er sich vor dem Regen und der alten Macht in seinen Venen verbeugen. Seine linke, verletzte Hand ruhte fest auf seinem Herzen. Sein Haupt hatte er zu Boden gerichtet und dann endlich erhob er sich unverletzt und zufrieden. Er blickte noch einmal hinauf zu Viktors Büro und hoffte, dass es Midnehret soweit gut ging…
 

Inzwischen war es weit nach Mitternacht, als Link mit dem geheimnisvollen Buch über die dreizehn Schlüssel in seinem Zimmer verschwand. Will schlief bereits tief und fest, brummte etwas, als Link Geräusche produzierte, regte sich dann aber nicht mehr. Durchnässt vom Regen und etwas nachdenklich, dass es scheinbar viele Hylianer gab, die es genossen den Abend in Gesellschaft eines Mädchens zu verbringen, tapste Link zu seinem Bett. Er wusste nicht warum, aber, als er das Buch sicher in seinem Schrank verstaute und sich das durchnässte, verschwitzte Hemd von seinem Körper zog, spürte er so etwas wie Sehnsucht. Ein Gedanke an etwas Nähe und Zuneigung, die er sich eigentlich nur von Zelda wünschte. Es war nicht Ariana, die in seinen Gedanken verweilte, auch wenn er sie mochte. Es war… und würde immer… Zelda bleiben. Mit einem letzten Gedanken an sie kuschelte er sich in sein Bett und hoffte auf bessere Tage und dass sich irgendwann so etwas wie Sicherheit für ihn einstellte…



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2012-01-16T21:07:32+00:00 16.01.2012 22:07
Man glaubt es kaum, aber ich schau bei Gelegenheit immer noch vorbei...
mach weiter so ;)
Von: abgemeldet
2012-01-04T11:18:27+00:00 04.01.2012 12:18
Einfach der Hammer wie du schreibst !!! Hoffe du machst bald weiter. Weißt du schon in etwa wie viele Kapitel du schreiben wirst ??? Hoffe viele ....

Grüßle
Von:  Carifyn
2011-12-14T14:54:11+00:00 14.12.2011 15:54
*war hier* *hat gelesen* *will weiterlesen*
Von:  Eniko
2011-11-17T23:16:37+00:00 18.11.2011 00:16
Wuhu! Neues kapitel! Ich habe schon sehnsüchtig gewartet! *_*

Ich bin wie immer gespannt wie es weitergeht ;3


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