The Curse ~ Your Truth von BexChan (~A Jojo's Bizarre Adventure Story~) ================================================================================ Kapitel 13: ~Brush 13~ ---------------------- Nika fühlte sich wie auf dem Präsentierteller als alle anderen so um sie rumstanden, nachdem sie im Hotel angekommen waren, in dem Jotaro und Joseph unterkommen sollten. Etwas nervös saß sie auf dem Ohrensessel, die Finger in die olivgrüne Baggy Pants gekrallt. Jotaro hatte sich vor ihr aufgebaut und studierte Nika eingehend. "Was...passiert jetzt?" "Ich werde mir das mal einen Moment lang mit meinem Stand ansehen." Und kurz darauf erschien hinter Jotaro ein Stand, der nicht furchteinflößender hätte sein können. Tatsächlich drückte sich Nika eng gegen den Sessel und erschrak als dieser Stand, der vom Aussehen einem Menschen noch am ähnlichsten kam. Seine Hautfarbe lief aus einer Mischung aus Lila und Blau zusammen, sein durchaus muskolöser Körper geschmückt mit einem Halstuch und eine Art Diadem auf auf der Stirn. Sein Kopf zierrte eine beachtliche Mähne aus fülligem schwarzen Haar, welches zu allen Seiten wehte. Als sie dem Stand tief in die Augen schaute, war es für sie im ersten Moment sehr unangenehm, da er sie mit seinen kobaltblauen Augen regelrecht anstarrte. "Wird...er mir etwas tun?" "Keine Sorge, mein Stand Star Platinum wird nur schauen, um was es sich für einen Fluch bei dir handelt. Der alte Mann hier wird dann versuchen den Ursprung dieses Fluchs zu finden." Nika konnte nichts anderes tun als Star Platinum anzustarren aber eher voller Ehrfurcht, da er sehr erhaben wirkte. Vorsichtig nahm er ihr Gesicht in beide Hände und schließlich spürte Nika, wie etwas versuchte durch ihre Augen zu kommen. Da war sie wieder, die schwarze Flüssigkeit, die ihren Körper eingenommen hatte. Schwarze Tränen rollten über ihre Wangen. Sie weinte nicht aber sie konnte es nicht verhindern. "Es ist beeindruckend. Obwohl du kein Standuser bist kannst du unsere Stands sehen. Dieser Fluch hat eindeutig starke Auswirkungen auf deine Persönlichkeit gehabt." "Bitte...sag ihm, dass er aufhören soll. Es ist unangenehm." "Halte noch einen Moment durch, es ist gleich vorbei." Josuke und Rohan, die sich zusammen mit Okuyasu am Fenster hingestellt hatten, sahen den Dreien zu. Dem jungen Japaner entging nicht, wie der Mangazeichner sich anspannte als er Nika's gequälten Gesichtsausdruck sah und war kurz davor sich einzumischen, unterband es aber. Er vertraue auf Jotaro und dessen Fähigkeiten sowie seinem Stand Star Platinum. Eine Weile verging und als Nika erneut anfing, schwarze Tinte durch ihre aufeinandergepressten Zähne zu spucken, konnte sie nicht mehr an sich halten. "ES REICHT! HÖR AUF, ES TUT WEH!" Eine schwarze Fontäne materialisierte sich durch ihre Hände und zwangen Jotaro's Stand sich zurückzuziehen. Sie atmete schwer als sie versuchte sich von dem Schwall der dickflüssigen Tinte in ihrer Kehle zu erholen, dabei glitt sie mit einer Hand an ihren Hals. Für Rohan war der Anblick nicht leicht, ihm entging durchaus nicht, wie die Schwärze das Weiße in ihren Augen füllte und nur noch die giftgrüne Iris schon beinahe irre die Personen im Raum erfasste. Das Rot ihrer Lippen wurde von einem schwarzen Rinnsal durchzogen, das über ihr Kinn glitt und auf ihre Hand tropfte. "Bitte...aufhören! Es tut weh. Ihr dürft ihn nicht provozieren!" Die Masse, die aus ihren Händen quoll, hatte sich vor ihr wie eine Art Verteidigung materialisiert, die Ähnlichkeit mit einem Enzokreis hatte. Er ließ nichts durch, was Nika schaden könnte. Am Ende verteidigte Nizaemon Yamamura anscheinend Nika immer noch, schließlich brauchten die beiden einander und er konnte nicht zulassen, dass seinem "Gefäß" etwas zustoßen könnte. Es war nur natürlich, dass er sich gegen Eindringlinge verteidigte. "Alter Mann, der Ursprung dieser schwarzen Tinte liegt hier in Japan. Rohan erzählte mir, dass dieser Künstler, der von Nika's Körper Besitz ergriffen hat, die schwarze Tinte aus einem alten heiligen Baum extrahiert hätte, der aber nicht mehr dort steht, wo er eigentlich stehen sollte. Kannst du herausfinden, wo der Baum ist?" Joseph brachte eine alte Polaroidkamera auf dem Tisch in Position, in der Zwischenzeit hatte sich die schwarze Tinte wieder in Nika zurückgezogen und Okuyasu, der mit alldem nicht wirklich was anfangen konnte, fragte sich eigentlich nur, warum dieses schwarze Zeug Nika's Klamotten nicht völlig durchtränkte. Er kannte es von seinem Füller in der Schule. Hat man den Mist einmal an den Fingern, kriegt man sie nicht mehr so schnell ab. "Ich kann mit Hermit Purple ungefähr ausmachen, wo er sein könnte. Ich brauche einen Moment." Gespannt sahen alle zu dem alten Mann rüber, dessen getrübte Augen ruhig auf der Kamera ruhten. Dann erschienen auf einmal lilafarbene, mit Dornen bespickte Tentakeln aus seinen Händen, die sich mit der Polaroidkamera verbanden. "Jotaro, wärst du so freundlich? Meine Kraft ist leider nicht mehr so, wie sie früher einmal war." Und im nächsten Moment hörte Nika nur noch einen lauten Kampfesschrei, der von Jotaro's Stand Star Platinum herrührte, bevor er die Kamera in seine Einzelteile zerlegte. "ORAAAAAA!" Für einen Moment dachte sie, die Kamera wäre nun kaputt und was es für einen Sinn machte, diese zu zerstören, doch im nächsten Moment spuckte sie ein vollkommen perfektes, unangetastetes Polaroid aus, welches langsam an Farbe gewann als sich das darauf befindliche Bild materialisierte. "Danke, Jotaro. Nun, dann wollen wir mal sehen." Mit seiner Nika's Meinung nach viel zu kleinen Brille analysierte der alte Joestar das Polaroid, welches langsam an Form gewann. "Hm? Was ist das? Es sieht wie ein alter japanischer Tempel aus." Die Umstehenden traten näher und begutachteten das Bild intensiv, doch keinem viel etwas dazu ein, bevor Rohan Joseph das Bild aus der Hand nahm und dieses durchaus schockiert anblickte. "Das...kann nicht sein! Wieso sollte er dort sein?" "Kennst du den Ort, Rohan Sensei?" "Wie keinen anderen, Josuke! Das ist die Herberge, die meine Großmutter vor ihrem Tod in Morio-Cho in der Stadt S. geführt hatte. Aber warum dort? Das ergibt keinen Sinn! Oder...vielleicht doch?" Er dachte an Nanase und ihre erste Begegnung als er 17 Jahre alt war. War es Zufall oder Schicksal? Musste er wirklich dorthin zurück, wo alles angefangen hatte? "Nun, wenn das der Fall ist und unser einziger Hinweis, dann werden wir ihm nachgehen. Wir brechen morgen auf und werden uns der Sache annehmen." "Was? Ihr wollt alle mitkommen? Aber...das braucht ihr nicht, ich..." "Oi Nika, keine Widerrede! Wir helfen dir diesen Fluch loszuwerden, du gehörst doch nun schließlich dazu! Oder nicht, Josuke?" "Durchaus! Außerdem könnte ich es nicht ertragen wenn ein so hübschen Frau etwas passieren könnte." "Tja Nika, da hörst du es. Auch mein Neffe und sein bester Kumpel setzen sich für dich ein. Du hast also gar keine andere Wahl." Die junge Frau war den Tränen nah als sie die lächelnden Gesichter der anderen sah. Wie sie ihr bereitwillig helfen wollten, dabei begaben sie sich vielleicht selbst in Gefahr. Sie warf die Hände vor das Gesicht und versuchte ihre Tränen zu verbergen, ohne Erfolg. "Ihr...ihr seid alle so lieb! Ich bin doch nur eine Fremde! Ich weiß nicht...wie kann ich euch nur dafür danken?" Josuke nahm ihr die Entscheidung ab und legte vorsichtig seine Arme um ihre zitternden Schultern. "Das hast du doch nun schon oft genug." Für einen Moment verweilte Nika in seinem Arm und weinte. Sie weinte bis sie nicht mehr konnte. Diese Selbstlosigkeit...es war lange her, dass sie solche Menschen getroffen hatte und es traf sie mitten ins Herz. "Danke! Ich danke euch! Danke vielmals!" Auch Jotaro und Joseph sowie Okuyasu lächelten, nur Rohan wirkte nach wie vor zerknirscht. Als sich sein Blick mit dem von Josuke kreuzte, wich er diesem nachdenklich aus. Er hatte seine Bedenken, wollte diese aber zum jetzigen Zeitpunkt nicht äußern. Als Nika sich beruhigte, sah sie zu Josuke hoch, der sie liebevoll anlächelte und ihr die Tränen aus dem Gesicht streichelte. "Danke, Josuke. Und..." Dabei wandte sie sich Joseph zu. "...auch Ihnen..." "Ich bitte dich, nenne mich bitte Joseph, meine Gute." "Joseph...vielen Dank für deine Hilfe. Jetzt hast du den ganzen Weg auf dich genommen, um mir zu helfen. Wie kann ich mich dafür erkenntlich zeigen?" "Indem du stark bleibst und den Mut nicht verlierst sowie dein wundervolles Lächeln. Außerdem ist es schon okay. Es ist viel zu lange her gewesen, seit ich meinen Sohn das letzte Mal gesehen habe, es war wirklich höchste Zeit." Sie erwiderte seine Aussage mit einem Lächeln und als sie das sanfte Schmunzeln auf Jotaro's Lippen sah, fühlte sie sich nach langer Zeit wieder geborgen und schöpfte neuen Mut. *~* Ein herrlicher Sonnenuntergang fiel über Morio ein als es Abend wurde und Nika hatte sich mit zerrissenen Jeans, roten Chucks und einem weißen Top auf die Veranda von Rohan's Haus gesetzt. Mit Kopfhörern auf den Ohren lauschte sie der Musik und verlor sich in ihr mit geschlossenen Augen. Seit sie zu Rohan's Haus zurückgegangen waren hatte dieser kein Wort mehr mit ihr gesprochen. Er musste an Nanase denken und an ihre Begegnung in der Herberge vor zehn Jahren. Er konnte es Nika nicht zumuten dorthin zu gehen, es würde zu viele Erinnerungen hochholen. Er wurde allerdings aus seinen Gedanken gerissen als er sah, wie Josuke und Okuyasu die Straße entlangkamen in Shirt und lässigen Hosen und direkt auf Nika zusteuerten. "Oi Nika!" Diese bemerkte die beiden erst als ihre Schatten ihr den Blick auf die Sonne versperrten. Sie nahm die Köpfhörer aus den Ohren und blickte zu den beiden mit großen Augen hoch. "Hey ihr Zwei! Was macht ihr hier?" "Nun, wir hatten uns gedacht, dass...naja, du hast da heute einiges mitgemacht im Hotel und...nunja, Okuyasu und ich waren gerade auf dem Weg in die Stadt als wir dich sahen und wollten fragen, ob du uns begleiten möchtest." "Oh, eigentlich schon! Sehr gerne!" "Ich weiß nicht, ob Rohan es dir gesagt hat aber heute Abend ist in Morio ein typisch japanisches Festival! Es gibt japanisches Essen, du kannst Shamisen spielen, Origami basteln, Ikebana flechten...das volle Programm halt." "Wirklich? Nein, das hat er nicht erwähnt aber ich würde mir das sehr gerne anschauen!" "Na dann, worauf warten wir noch? Sagen wir unserem Künstler Bescheid, er soll auch mitkommen und sich nicht immer verkriechen!" "Ich habe dich laut und deutlich gehört, Josuke!" "Sei nicht beleidigt, du könntest auch mal ein bisschen Spaß gebrauchen und zieh mal deine Mundwinkel nach oben!" Wieder ein Moment, wo Rohan Josuke am liebsten eine reinhauen wollte aber er unterdrückte dieses Verlangen. Nika hingegen schenkte ihm ein warmes Lächeln. "Na los, Rohan! Auch wenn ich von diesem Fluch besessen bin, ihr habt es selbst gesagt, dass ich mich nicht entmutigen lassen soll und außerdem habe ich immer noch Urlaub! Ein bisschen möchte ich diesen auch genießen!" "Na gut aber...nicht so lange. Wir haben morgen früh einiges vor uns." "Wir leben aber im Jetzt. Über die Reise nach Morio-Cho werde ich mir morgen früh Gedanken machen! Lasst uns gehen!" Während Nika von Okuyasu in ein Gespräch verwickelt wurde, gesellte sich Josuke zu Rohan. "Hast du solche Bedenken? Ihr werdet nicht alleine fahren falls du dir Sorgen machst." "Nein, das ist es nicht. Dieser Ort...weckt Erinnerungen an vergangene Zeiten, die ich lieber vergessen wollte. Und das Letzte, was ich wollte, war Nika zu sehr in mein Leben einzubinden." "Aber hast du das nicht schon? Du kannst es drehen und wenden wie du willst, du bist in sie..." "Und was bitte hätte ich davon? Zuzusehen, wie sie geht wie die beiden anderen, die einst geliebt habe?" "Du warst...mal verliebt, Sensei?" "Natürlich! Denkst du echt, dass ich immer so ein kaltes Arschloch war? Ganz sicher nicht! Vielleicht war es bei Reimi keine Liebe aber sie hat mir was bedeutet. Nun ist sie tot." "Und...die andere? Hatte es was mit der Herberge zu tun?" Rohan schwieg aber Josuke konnte sich die Antwort denken. "Es ist zu kompliziert, um das zu erklären. Ich will einfach damit sagen, dass...es für uns beide am besten ist wenn Nika nach alldem wieder in ihr altes Leben zurückkehrt und mich vergisst." "Hast du mal darüber nachgedacht, ob sie genauso darüber denkt oder...ob sie vielleicht gar nicht gehen will? Ihr beiden seid euch wirklich ähnlich. Ihr redet so viel und doch redet ihr gar nicht miteinander." "Es ist schön, dass du dir solche Gedanken um mein Leben machst, auch wenn ich dich nach wie vor nicht leiden kann, Josuke Higashikata. Aber das ist der richtige Weg." "Wenn du das sagst. Ich kenne mich nicht so sehr mit der Liebe aus aber ich bin mir sicher...am Ende willst du sie nicht gehen lassen." Josuke wartete Rohan's Antwort gar nicht ab, stattdessen gesellte er sich zu Nika und Okuyasu, die munter miteinander lachten, während Rohan weiterhin sehnsüchtig zusah, wie Nika's rotes Haar im Licht der untergehenden Sonne schimmerte. *~* Das Fest war in vollem Gange. Von überall her hörte man japanische Klänge und Musik, Frauen liefen in farbenfrohen Kimonos oder Yukatas durch die Gegend während Kinder verschiedene Tiermasken trugen und Leckereien wie Yakisoba, Tempura oder Onigiris vertilgten. Nika war fasziniert von dem regen Treiben auf dieser Veranstaltung, von überall her beleuchteten japanische Lampions die Straßen, einige Männer verkleidet als Samurai veranstalteten Kämpfe mit Holzschwertern und in der Ferne hörte man Trommler, die auf einer Taiko spielten. An einem Stand genoss Nika zum ersten Mal eine Schüssel Ramen, wobei sie sich hier für eine etwas schärfere Variante entschied und sich direkt verliebte. "Das schmeckt großartig! Warum gibt es sowas nicht in Amerika? Ich möchte in Japan bleiben!" "Dann bleib doch! Niemand hindert dich." "Das geht nicht, Josuke. Ich muss zurück wenn das hier vorbei ist. Meine Freunde...die Kinder der Tanzschule...sie warten auf mich. Das ist meine Familie." "Und? Ihr seid nicht aus der Welt! Du kannst die besuchen fliegen." "Josuke, das...ist nicht so einfach." "Warum bleibst du nicht für immer?" "Josuke...warum fragst du mich das?" "Vielleicht will ich gar nicht, dass du gehst." Nika hatte nicht mitbekommen, dass Okuyasu und Rohan an einem anderen Tisch standen und dort etwas zusammen tranken. Die beiden bekamen jedenfalls nicht mit, wie Josuke sie gerade schamlos anflirtete und sie beim Anblick seiner blauen Augen ganz rot wurde. "Josuke, das...du bist ganz schön direkt. Gibt es vielleicht etwas, was du mir sagen möchtest?" "Nur das, und zwar dass du wunderschön bist." Eigentlich war es nicht fair aber Josuke wollte es wissen. Er hoffte, dass Rohan bald rüberschauen und die beiden erwischen würde. Die Hoffnung, dass Rohan eventuell eifersüchtig werden könnte, blühte in ihm auf, wobei er durchaus zugeben musste, dass er Nika wirklich sehr hübsch fand. Auch wenn er Rohan nicht mochte, er wäre falsch und Josuke würde ihm Nika nicht wegnehmen, wobei der Drang schon sehr groß war. "Ich habe es dir doch gerade gesagt." "Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, dass du ganz schamlos mit mir am flirten bist." "Vielleicht. Sollen wir es ausprobieren?" Einen Moment lang schaute Nika den Japaner perplex an. Meinte er es ernst? Doch dann ging Josuke auf's Ganze und hob mit zwei Fingern ihr Kinn an bis Rohan zu den beiden rüberschaute und Nika's verträumtes Gesicht sah. Er wollte bereits einschreiten bis er sah, wie Josuke, nachdem Nika ihre Augen geschlossen hatte an ihren Lippen vorbei ging und ihr etwas ins Ohr flüsterte. "Du solltest es ihm sagen. Er wird dich gehen lassen wenn du nicht den ersten Schritt machst." Als Nika die Augen wieder öffnete, um Josuke in die Augen zu schauen, warf er ihr einen ernsten Blick zu bevor sie noch etwas sagen konnte und er sich abwandte. Es war also nur ein Test um zu sehen, wie sie reagierte und da hatte Josuke seine Antwort. "Wollen wir weiter? Wir haben noch so viel zu entdecken!" In jenem Moment schaute Nika allerdings rüber zu Rohan und die Sehnsucht, die ihr Herz eingenommen hatte, wuchs mit jeder Sekunde als sich ihre Blicke trafen. *~* Auf dem Rückweg vom Fest gingen die vier Freunde am Meer vorbei. Der Strand lag an jenem Abend ruhig da weil die meisten Bewohner noch auf dem Fest verweilten. Während Josuke und Okuyasu direkt am Wasser standen und darüber diskutierten, ob es ratsam wäre um diese Uhrzeit noch ins Wasser zu springen, saß Nika im Sand und schute auf die klare, dunkle Wasseroberfläche, auf deren leichten Wellen sich das Licht des klaren Mondes spiegelte. In der Ferne hörte sie ein ihr wohl bekanntes Lied, welches sie von einer japanischen Band kannte. Im selben Moment bemerkte sie Rohan, der sich neben sie stellte und ebenfalls das tanzende Wasser beobachtete. "Alles in Ordnung?" ~Must be something in the water, feel like I can take the world. Throw the weight up on my shoulders, 'cause I won't even feel the burn. Don't be afraid to dive! Be afraid that you didn't try! These moments remind us why we're here, we're so alive!~ "Rohan...ich möchte keine Angst haben. Ich möchte glücklich sein...und jeden einzelnen Moment genießen. Ich möchte keinen Augenblick verschwenden. Ich möchte leben...und lieben. Ich möchte hier sein! Jetzt in diesem Augenblick...möchte ich leben!" Fragend blickte Rohan sie von der Seite an als sie sich aus dem Sand erhob und Top sowie Chucks und Hose auszog und sie nur noch in Unterwäsche da stand. Dann rannte sie los, zwischen Josuke und Okuyasu hindurch, sie rannte und rannte. Dann sprang sie...und verschwand in der Tiefe des Meeres. ~Let's live like we're immortal! Maybe just for tonight! We'll think about tomorrow, yeah, when the sun comes up! 'Cause by this time tomorrow we'll be talking 'bout tonight. Keep doing what we want, we want, we want, no more wasted nights!~ "Nika!" Sie bemerkte nicht, wie die Jungs nach ihr riefen. Sie glitt in die Tiefe und hatte die Augen geschlossen. Eine Weile lauschte sie einfach nur dem Rauschen des Wassers in ihren Ohren. Dann tauchte sie auf und bemerkte die drei Männer, die schon aus Sorge das Wasser mit den Augen nach ihr abgesucht hatten. "KOMMT REIN! WORAUF WARTET IHR? NA LOS, ES IST WUNDERVOLL!" Josuke und Okuyasu blickten sich an. Dann zuckten sie mit den Schultern, rissen sich bis auf die Boxershorts alles vom Leibe und folgtend lachend Nika's Vorhaben. Nur Rohan blieb noch einen Moment stehen als er die drei beim Schwimmen beobachtete und wie sie sich gegenseitig mit Wasser bewarfen. "Diese Sehnsucht, dieses Verlangen...ich weiß, dass du nicht bei mir bleiben kannst. Deswegen...muss ich dich gehen lassen." "ROHAN, KOMM SCHON! KOMM MIT REIN!" Darauf warf er Nika einen wehmütigen Blick zu. "Ich liebe es wenn du lachst. Wenn du...so unbekümmert dein Leben lebst. Wenn du lächelst...das ist für mich...das schönste Kunstwerk auf dieser Welt. Du bist...mein schönstes Werk!" Und dann tat er es den anderen gleich, warf seine Kleider beiseite und rannte zum Wasser, wo er sich in die Fluten stürzte. Nika bemerkte, wie er auf sie zukam und tauchte lachend unter. Vorsichtig folgte er ihr und obwohl es dunkel war, reichte das Licht des Mondes aus, um doch alles sehen zu können. Sie tauchte vor ihm auf, schwamm um Rohan herum bis sie wieder genau vor ihm war und ihn unter Wasser anlächelte. Im nächsten Moment legte sie ihre Arme um ihn und er tat es ihr gleich. Sehnsüchtige Blicke wurden ausgetauscht...und trotzdem gingen sie nicht weiter. Sie wussten, was sie gegenseitig dachten und doch sprach es keiner aus. Stattdessen schwammen sie zusammen an die Wasseroberfläche und schauten hoch zum Mond. Hinter ihnen hörten sie Josuke und Okuyasu im Wasser toben. Im Licht des Mondes spiegelten sich Nika's Augen, die weit aufgerissen zum Himmel gerichtet waren. "Ich will leben...auch wenn die Situation aussichtslos scheint. Ich lebe den Moment und der Moment, wo ich wieder frei und ich selbst sein werde...auf diesen Moment werde ich geduldig abwarten." Im nächsten Augenblick fühlte Rohan, wie Nika's Finger seine streiften. Eine sehr intime und innige Geste, die sie ihm entgegenbrachte. Er sagte nichts, doch erwiderte er diese zarte Berührung. Seine Finger schlungen sich um die von Nika und als er ihr zuversichtliches Lächeln sah, lauschte er wie sie auch der Musik. ~I don't wanna wait, I don't wanna waste a night, I don't wanna wait, no more wasted nights!~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)