Verliebt in die sternenklare Nacht III von Phanes (Vertrauen siegt (Teil 3)) ================================================================================ Kapitel 1: Dein Lieblingsessen ------------------------------ Kapitel 1. Irgendwie hatte Seiya ein ganz schlimmes Déjà-vu. Ihm kam es vor als wäre es erst gestern gewesen, als er vor dieser potthässlichen Wohnungstür gestanden hatte. Genau so unsicher mit einem schweren und dicken Kloß im Hals, der ihm das Schlucken unmöglich machte. Aber es war nicht erst gestern gewesen, als er mit seinem frisch angetrauten Ehemann von Euphe zur Erde geflogen war. Sehr widerwillig damals noch, war er dem großgewachsenen Prinzen nach Hause gefolgt. Hilfesuchend hatte er sich nach seinen Brüdern umgesehen, die ihn allerdings nur breit angegrinst hatten. Nein, das alles war schon über einen Monat her. Zu Anfang hatte sich alles in ihm gesträubt. Er hatte sich geschworen, Mamoru das Leben zur Hölle zu machen und heute? Seiya stand wieder vor dieser grünen Tür, blickte auf den Ring an seinem Finger und diesmal wurde ihm nicht speiübel. Er fühlte eine unendliche Dankbarkeit und ein Stück weit erfüllte es ihn mit Stolz ihn tragen zu dürfen. Den Ring, den einst die Königin dieses Planeten trug. Im Gegensatz zu vor einem Monat lief, ihm diesmal kein kalter Schauer den Rücken runter, sondern ihm wurde warm. Zum ersten Mal, seit er sich entschieden hat Mamoru zu heiraten, bereute er es nicht. Auch wenn er noch nicht richtig wieder fit war und sicherlich noch mit so einigem zu kämpfen haben wird, war er froh wieder nach Hause zu können. Der Monat im Krankenhaus war für ihn die Hölle gewesen. Er hasste nichts mehr als nutzlos im Bett herumzuliegen. Seiya strich über den Silberring an seiner Hand und belächelte ihn. Ohne ihn hätte Ado ihn sicher getötet. Liebevoll sah auf und blickte auf den Rücken des Mannes den er vor zwei Monaten geheiratet hatte. Fest hielt er die Tasche in der Hand, die Seiya mit im Krankenhaus hatte, und versuchte die Tür aufzuschließen. Mamoru wirkte unentspannt und sichtlich nervös. Was für ein Unterschied zu ihrem ersten Mal vor dieser Haustür. „Endlich“, stöhnte Mamoru als erden Schlüssel herum drehte und die Tür einladend öffnete. Seiya grinste ihn an und betrat als erster die Wohnung. Er fühlte sich, überraschenderweise echt zu Hause. Wobei er in dieser Wohnung gar nicht so oft gewesen ist. „Hast du Hunger?“, fragte Mamoru ihn als er die Wohnungstür schloss und die Tasche ins Badezimmer stellte. Seiya war vorgegangen ins Wohnzimmer und sah sich in Ruhe um. Er konnte es immer noch nicht fassen das er wieder hier war. Eine Träne schummelte sich seine Wange entlang. „Seiya?“ Mamoru trat an ihn ran und sah die vereinzelte Träne glitzern. Mitfühlend wischte er ihm die Träne von der Wange und auch wenn es nur kurz war, bemerkte er das Zucken, das seine Berührung auslöste und versuchte ihr nicht zu viel Bedeutung zu geben. Seiya hatte schließlich schreckliches mitgemacht. „Tut mir leid, ich bin nur…“ Seiya fehlten die Worte. Er war erschrocken über die Kälte die seinen Rücken entlang lief, bei der Berührung von Mamoru. Sie war nur leicht gewesen und kein bisschen bedrohlich, aber dennoch hatte er Angst. „Froh?“, versuchte Mamoru den unangenehmen Moment zwischen ihnen zu überbrücken. Seiya nickte und blickte Mamoru in die blauen Augen. Er sah den kleinen Schmerz, den die Zurückweisung ausgelöst hatte und biss sich auf die Lippe. So sollte eine Ehe nicht beginnen. Auch wenn ihre schon ungewöhnlich begonnen hatte, so hatte er in den letzten Wochen den Mann an seiner Seite richtig lieb gewonnen. Jeden Tag war er ins Krankenhaus gekommen. Hatte ihm erzählt was passiert war. Das Koios zusammen mit Enell und Sternschnuppe zurück flog um Ado vor ein Gericht zu stellen und Akira… Mamoru ertrug es beinahe nicht ihn so zu sehen. Wie ein scheues Reh stand Seiya in mitten des Wohnzimmers und schien nicht zu wissen wohin. Es schnürte ihm die Luft zum Atem ab, ihn so zu sehen. Das vor ihm war nicht mehr der Seiya den er kennen gelernt hat. Das Feuer, das mal in ihm gebrannt hatte war verloschen. Ihm entging nicht das Seiya ihn sehr genau musterte und zu jedem Zeitpunkt hätte er sich tierisch darüber gefreut aber gerade jetzt wünschte er Seiya würde damit aufhören ihn zu prüfen. Er sollte wissen, nicht mal nachdenken müssen, dass er ihm vertrauen konnte. Mamoru ertrug es nicht länger und drehte sich um. Er ging in die Küche und öffnete den Kühlschrank. Er musste sich ablenken und zusammen reißen. Seiya brauchte jetzt jemand der Stark war. Schon gar nicht durfte Seiya merken was die Zurückweisung mit ihm gemacht hatte. Wie weh es getan hatte, dabei war das nicht mal was Großes gewesen. Er hatte ihn nur leicht an der Wange berührt. „Was willst du essen?“, fragte er daher um sich abzulenken. Er durfte nicht zu viel von ihm erwarten. Seiya hatte schreckliches erlebt. Es war normal, dass er Angst verspürte berührt zu werden. Das hatte ihm der behandelnde Arzt auch gesagt, das Seiya Zeit brauchen würde um wieder Vertrauen und Berührungen zuzulassen. „Ich hab keinen Hunger“, sagte Seiya und Mamoru blickte sich den schmalen Körper an. Seiya wirkte abgemagert und viel zu dünn für einen Mann seiner Größe. VonTaiki hatte er erfahren das Seiya das Krankenhaus essen nicht bei sich behielt und es immer wieder ausgebrochen hatte bis er es irgendwann gar nicht mehr anrührte. „Du musst was Essen, du bist nur noch Haut und Knochen.“ Streng blickte er ihn an und Seiya schüttelte den Kopf ohne was drauf zu erwidern. Er stand immer noch mitten im Raum und schien nichts mit sich wissen was er tun sollte. Mamoru atmete einmal tief durch, schloss den Kühlschrank und tat das was er schon die ganze Zeit tun wollte, seit Seiyain sein Auto gestiegen war. Er zog ihn in seinen Arm und war nicht mal überrascht das Seiyas Körper sich sofort versteifte. Aber das war ihm jetzt egal. Er wollte ihn spüren und sicher gehen, dass er nicht träumte. Seine Arme schlangen sich um den Rückendes ehemaligen Sängers und Mamoru erschrak. Seiya war dünnerer geworden als er gedacht hatte. „Mamoru…“ Seiyas Stimme klang leise und quält. Aber dennoch ruhte sein Kopf an seiner Schulter, so als suchte der Mann in seinen Armen einen halt. Den würde ihm jederzeit geben. „Ich bin froh das du wieder zu Hause bist“, sagte er leise und flüsterte es ihm ins Ohr „Du glaubst gar nicht was für Sorgen ich mir gemacht habe.“ Seiya lachte leise und sein Körper begann sich zu entspannen. Seiya kuschelte sich richtig an seine Schulter und schloss die Augen und Mamoru gab ihm einen Kuss aufs Haar. „Ich auch. Noch einen Tag länger im diesem Krankenhaus und ich wäre Amok gelaufen.“ Mamoru lachte und beide sahen sich in die Augen. Diesmal suchte Seiya nicht nach Halt und prüfte ihn auch nicht. In diesem Blick lagen aufrichtige Gefühle und Freude. „Seiya…“, murmelte Mamoru dicht vor dem Gesicht von dem etwas kleineren und verspürte den großen Wunsch den Mann in seinen Armen zu küssen. Seiya schloss seine Augen und kam ihm überraschend entgegen. Die Einladung nahm Mamoru gerne an und beugte sich zu ihm runter. Es kribbelte in seinem Magen als sich ihre Lippen berührten und fast hätte Mamoru Seiya noch fester an sich gezogen. Ein Verlangen rauschte durch seine Adern, das er sich selbst darüber erschrak. Mit aller Kraft, die er aufbringen konnte, beherrschte er sich und löste den leichten Kuss schnell wieder, bevor er doch noch über ihn herfiel. „So und nun wird was gegessen. Ich koch dir was.“ Entschied Mamoru standhaft und ließ Seiya los. Einkurzes Bedauern leuchtete in den blauen Augen, das Mamoru seinen Entschluss Seiya erst Mal sanft zu behandeln und ihm Zeit zu geben ins Wanken geraten ließ. „Ich will nichts essen.“ Seiya setzte sich auf das Sofa und entspannte sich dort. Ließ Mamoru aber nicht aus den Augen, als wäre er ein Anker für irgendwas. Mamoru war schon wieder in der Küche. „Du musst was essen und ich diskutiere darüber nicht mit dir. Du hast im Krankenhaus schon nichts gegessen.“ Der Gedanken an Essen, ließ Seiya ziemlich schnell von der weichen Wolken herunterfallen, auf der eben geschwebt hatte. Seit er in dem Keller von Ado gefangen gewesen war, hatte er sich nichts Sehnlicheres gewünscht das Mamoru kommt ihn rettet und fest in die Arme nimmt. Auf gewissen Art hatte er das sogar getan. Man hatte ihn sprichwörtlich aus der Hölle getragen auch, wenn er sich selbst kaum dran erinnert. Im Krankenhaus hatte Mamoru immer so distanziert gewirkt wobei er gerne die Nähe von ihm genossen hatte. Auf eine seltsame Art und Weise strahlte er Ruhe und Frieden aus und genau in diese hätte er sich gerne geflüchtet. Jedes Mal, wenn er die breiten Schultern von ihm gesehen hatte war ein Funken Wärme und eine starke Sehnsucht durch ihn geschossen. Auch jetzt vermisste er die starken Arme, die ihm Sicherheit boten und das Gefühl das alles in Ordnung ist. Er sah seinen Ehemann wartend am Kühlschrank stehen und fühlte das Loch in seinem Magen das sich weigerte gefüllt zu werden. Ihm wurde übel bei der Vorstellung etwas runter würgen zu müssen. Auf der Zunge hatte er immer noch das klebrige Gefühl des Spermas seines Peinigers. Seiya sprang auf und rannte ins Badezimmer. Das war nicht das erste Mal das ihm übel wurde bei der Erinnerung. Er klappte die Klobrille rauf und beugte sich über den Rand. Würgte und fühlte sich so elend, wie zu jenem Zeitpunkt als er im Keller war und Ado ihm sein Ding in den Rachen gestoßen hatte. Wieder und wieder. Tränen standen ihm in den Augen und die Magensäure die er Hochwürgte, schmeckte bitter und ätzend. „Seiya.“ Eine warme Hand legte sich auf seinen Rücken und rieb beruhigend. Schwer atmend lehnte er sich gegen die Duschwanne und wischte sich über den Mund. Mamorus Hand ruhte auf seine Schultern und gerade wünschte er sich allein zu sein. Er sollte ihn nicht so sehen, auch wenn es ihm weder peinlich war noch das er sich schämte. Dazu hatte er keinen Grund. „Dein Lieblingsessen, das isst du doch bestimmt.“ „Was? Du willst das ich immer noch was esse?“ Völlig perplex verschwanden alle schlechten Gefühle und er konnte ihn nur anstarren. „Fällt dir eigentlich auf das ich auf dem Boden des Badezimmers sitze und…“ weiter kam er nicht, denn die strengen Augen von seinem Mann funkelten ihn böse an. „Ich bin Arzt im Studium. Kurz vor meinem praktischen Jahr. Glaubst du ich weißnicht was mit dir los ist? Aber soll ich dich deswegen verhungern lassen?“ Mamoru kniete sich zwischen die gespreizten Beine von Seiya und legte ihm beide Hände beschwörerisch auf die Schultern. „Wenn ich gewollt hätte dass du stirbst, dann hätte ich dich nicht zu retten brauchen. Aber weil ich dich Liebe, will ich das du lebst und nun sag mir was dein Lieblingsessen ist oder ich koche sämtlich Gerichte aus dem dicken Kochbuch bis irgendwas dabei ist das du isst.“ Mamoru erhob sich verärgert und ging zur Tür. „Hamburger“, flüsterte er schuldbewusst und blickte den großen Mann, mit dem er verheiratet war, nicht an. „Hamburger?“ Mamoru hob eine Augenbraue „Dafür muss ich nochmal einkaufen gehen“ „Das musst du nicht, ich esse auch das was da ist“, murmelte Seiya wie ein kleines Kind das man gerade ausgeschimpft hatte. Mamoru lächelte ihn an und kehrte zu ihm zurück. Mit dem glücklichsten Lächeln, ausgenommen das bei ihrer Hochzeit, hockte er nochmals zu Seiya runter und schlang seine Arme um seinen Hals. „Wenn man krank ist, isst man doch das am liebsten was man mag oder nicht?“ und drückte Seiya einen Kuss auf den Lippen „Ich mach das gerne.“ Mit einem weiteren Kuss verschwand Mamoru aus dem Badezimmer und anschließend aus der Wohnung. Kapitel 2: Alpträume der Nacht… ------------------------------- Er hatte keine Ahnung wie lange Mamoru schon weg war, als er sich entschloss von dem kalten Badezimmerboden aufstand und ans Waschbecken trat. Er stützte sich ab und drehte den Wasserhahn auf. Einige Sekunde beobachtete er wie das Wasser erst in das Becken und dann in den Ausguss floss. Er holte tief Luft, krempelte sich die Ärmel hoch und dann ließ dann Wasser in seine Hände laufen, was er sich anschließend ins Gesicht spritze. Es war angenehm kühl und fühlte sich super gut an. Kurz dachte nach ob er nicht unter die Dusche steigen sollte aber ihm fiel rechtzeitig ein, das er noch gar nicht duschen durfte. Er trug immer noch Verbände, die mindesten noch eine Woche drauf bleiben mussten. Auch wenn die meisten Kratzer und Wunden verheilt waren, so schimmerten die Risse, die der Gürtel verursachte, immer noch auf einem Rücken. Er spritze sich nochmals Wasser ins Gesicht und blickte dann in den Spiegel. Er wirkte müde und erschöpfte. Ihm selbst fiel auf wie schlecht er aussah und er tief in ihm drin wusste er das Mamoru recht hatte. Er muss was essen. So dünn und abgemagert traute er sich sicher nicht auf die Straße und schon unter die Augen seiner Freunde. Aber er behielt einfach nichts bei sich. Egal was er in den Mund nahm, es schmeckte nach salzigem und klebrigen… Den aufkommen Würgreiz schaffte er unter Kontrolle zu bringen. Er griff nach dem Handtuch und trocknete sich das Gesicht. Er stützte sich abermals am Waschbecken ab und schloss kurz die Augen. Irgendwie konnte er nicht fassen dass er diesen Alptraum überlebt hatte. Seiya war sich sicher dass er nur überlebte weil ihm die Erde geholfen hatte. Mit dem Daumen spielte er an dem Silbernen Ring rum und erinnerte sich an die Macht die er gespürt hatte. Den Zorn und den Hass. „Das hätte nicht passieren dürfen“, murmelte er vor sich hin und langsam öffnete er wieder die Augen. Immer noch konnte diese pulsierende Kraft in sich fühlen. Es ist als wäre es nun ein Teil von ihm. Die Kraft der Erde. Er war sich nur nicht sicher ob er diese Kraft, die Macht, wirklich haben wollte. Bei dem Gedanken daran begannen ihm jedes Mal die Hände zu zittern. Genervt warf er einen Blick auf seine Finger. Sie zitterten leicht und er schüttelte sie aus. Ein Geräusch, das vom Flur kam, ließ ihn aufhorchen. Ein wenig verwundert trat er aus dem Badezimmer hinaus auf den Flur. Er lag dunkel und ruhig vor ihm. Er konnte nichts ausmachen was ein Geräusch verursachte. Leicht verwirrt und mit einem unguten Gefühl begab er sich ins Wohnzimmer. Das Licht war dort auch aus und der Schein des Mondes erhellte den Raum auf eine ziemlich gespenstische Weise, wie er fand. Angst vor der Dunkelheit oder dem fahlen Licht des Mondes hatte er bisher nie, doch jetzt kräuselten sich die feinen Härchen auf seiner Haut. Den Anblick des weißen Mondes hatte er bisher als sehr beruhigend und inspirierend gefunden aber nun? Er konnte das Gefühl nicht beschreiben welches er beim Betrachten empfand. Das ausgerechnet der Mond ihm mal Angst mach würde, hätte er so auch nie gedacht. Er schob die Balkontür auf und trat hinaus. Die Nacht hatte Tokio in ihre Gewalt gebracht. Ruhig lag die Straße vorm Haus und die Straßenlaternen wirkten genauso gespenstisch wie alles andere. Ein Blick hinauf zu den Sternen und ihm wurde schwer ums Herz. Ein Stern würde nie wieder leuchten. Ein Stern war erloschen auf immer und ewig. Es war seine Schuld. Wäre dieser Hass und Zorn nicht gewesen, dann wäre er vielleicht in der Lage gewesen Akira zu beschützen, aber er selbst hätte ihn beinahe getötet. „Akira…“, flüsterte er den Namen seines einstigen besten Freundes in die stille Nacht hinaus. „es tut mir Leid das ich dich nicht retten konnte“ „Um den muss es dir nicht Leidtun.“ Seiya gefror das Blut in den Adern, als er die Stimme vernahm, die eindeutig aus der Wohnung kam, die hinter ihm lag. Eine Panik ergriff sein Herz und seinen Körper das er nicht mehr klar denken konnte. „Akira war ein Feigling. Er hat es sich selbst zu zuschreiben.“ Seiyas Verstand sagte ihm klar dass es unmöglich war das er hier ist. Koios war mit Sternschnuppe und Enell auf den Weg nach Euphe um ihn vor Gericht zu stellen. Aber was ist wenn er entkommen ist? „Akira war nicht Feige“, sagte er mit zittriger Stimme und ärgerte sich zu tiefst darüber. Er hörte das boshafte Lachen und seine Nackenhaare stellten sich auf und Seiya fragte sich ob er einen Sprung vom Balkon wohl überleben würde. „Ach nein? Und warum hat er dich dann verraten? Warum hat er mir geholfen dich zu entführen?“ Seiya hörte den Boden knarren und wusste das der Mann, der eindeutig nicht hier sein konnte, auf ihn zu trat. „Warum hat er zugelassen dass ich das hier mit dir mache?“ Eine kalte Hand strich über Seiyas Nacken und sein Körper begann unkontrolliert zu zittern. Eine nie gekannte Angst trieb ihn zur Flucht an, aber sein einziger Ausweg war es vom Balkon zu springen. In Anbetracht der Tatsache wer da hinter ihm stand, war das eine verlockende Alternative. „Er hat zu gesehen. Zugehört, was ich mit dir gemacht habe“, fuhr die engelsgleiche Stimme fort. Diesmal war sie ganz dicht hinter ihm und flüsterte die Worte in sein Ohr. Hauchte sie zart und leise und ihm wurde wieder übel. „Sicher hat er sich dabei einen runtergeholt und…“ „SEIYA!“ Mamoru wusste nicht was er erwartet hatte, aber sicher nicht das. Seiya stand auf dem Balkon, zittern an der Brüstung geklammert mit dem Rücken zu ihm. Er wirkte als habe er Todesangst. Die Einkaufstüten ließ er unachtsam auf den Boden fallen, warf den Schlüssel Richtung Schüssel die auf der Kommode stand und war echt leicht beeindruckt das er in der Eile sogar traf. Mit Schuhen, was eigentlich ein No Go bei ihm war, rannte er durch den Flur, durchschritt mit rasenden Herzen und schäumenden Puls das Wohnzimmer und stand dann hinter Seiya. „Seiya…“ Er packte den zittern Mann an den Schulter und wollte ihn zu sich umdrehen. Doch bevor er den Mann beruhigen konnte, trafen ihn eine Faust im Gesicht und ein Fußtritt im Magen. Sein Gewicht nicht haltend stolperte er ins Wohnzimmer zurück und fiel dort auf den Boden. Schmerz durchfluchtete ihn kurz, aber das versuchte er so gut es ging zu ignorieren. Schwankend kam er wieder auf die Beine und startete einen neuen Versuch. Seiya stand vor ihm, bereit sich zu wehren. Mamoru überlegte was er machen sollte. Seiya war ein gut ausgebildete Kämpfer und ihm weit überlegen was das Kämpfen anging. In Punkto Kraft war er ihm zwar überlegen, aber das nutzte ihm nichts wenn Seiyas Schläge präzise treffen würden, abgesehen davon will er auch gar nicht mit ihm kämpfen. „Seiya, hey ich bin es, Mamoru.“ Vorsichtig näherte er sich seinem Angetrauten und beim näher kommen fiel ihm das schwache Leuchten des Ringes an Seiyas Hand auf. Er verstand gleich das Seiya sich in einem Flash Back befinden musste. Beherzt und mehr entschlossen, da er jetzt wusste was los war, packte er den Schwarzhaarigen und zog in seine Arme. Zwar versuchte sich Seiya zu wehren und zu befreien, aber Mamoru strich ihm beruhigend über den Kopf und flüsterte ihm beruhigend ins Ohr. Langsam beruhigte sich der Mann in seinen Armen und schien wieder zu sich zu kommen. Völlig verstört blickten ihn die blauen Augen seines Mannes an. Als würden die sich fragen wer er ist und wie er hierhergekommen war. „Mamoru?“ „Alles ist gut…“ Beide Männer sanken gleichzeitig in die Knie und Seiya blieb reglos in der Umarmung von ihm hocken. „Was ist denn passiert?“ Aber Seiya reagierte nicht. Er schien immer noch weit weg zu sein und doch gleichzeitig da. Mamoru bekam ihn einfach nur nicht zu fassen. Ihm blieb nur die Möglichkeit ihn festzuhalten bis Seiya merkte wo er war. „Die Wohnungstür…“ Seiya legte ihm eine Hand auf die Brust und schob ihn sehr sanft von sich. Es war kein angewidertes wegschieben oder aus Angst. Es war ein verwirrtes und er freute sich nur das Seiya anscheinend wieder wach war. „Ist mit dir alles in Ordnung?“, fragte ihn Mamoru sanft „Was ist denn passiert?“ Seiya schob Mamoru immer weiter von sich, aber nicht weil ihm die Umarmung unangenehm war sondern weil er sich erst Mal sortieren wollte. Sein Herz raste und sein Puls pochte schmerzend in seinen Adern. Er fühlte sich als wäre er aus einem schlimmen Alptraum aufgewacht, den er sofort wieder vergessen hatte. „Ja, ich denke schon“, antwortete er auf Mamorus Frage und starrte unentwegt auf die Wohnungstür und die Tüten die im Hausflur lagen. Was genau passiert war konnte er nicht sagen. Er erinnerte sich nur daran ein Geräusch gehört zu haben und danach war alles irgendwie in einem undurchdringlichen Nebel verwoben. „Kannst du aufstehen?“ Seiya nickte und ließ sich von Mamoru aufhelfen. Er setzte sich auf eins der Sofas und dachte angestrengt nach, während sein Freund zum Flur ging, die Tüten aufhob und die Tür schloss. „Kann es sein das du eben einen Flash Back hattest?“ „Nein. Das fühlt sich anders an“, sagte Seiya ernst aber er wollte nicht weiter drüber nachdenken und zum ersten Mal seit er aus dem Keller war verspürte er sowas wie Hunger. Mamoru betrachtete ihn prüfend und ging vor ihm in die Hocke. Sanft strich er ihm über die Wange. Seiya schob die Hand weg und stand auf. „Was war es dann?“ „Keine Ahnung. Es interessiert mich auch nicht.“ Er warf einen Blick in die Tüten und stellte fest das Mamoru wirklich Hack gekauft hatte. Er hatte also wirklich vor ihm Hamburger zu machen. Er hätte auch einfach welchen kaufen können. „Wolltest du mir nicht was zu essen machen?“ Er legte das Hack auf den Tresen an dem sie schon mal gefrühstückt hatten und drehte sich dann zu dem großen Mann um. Dieser nickte leicht gekränkt. Seiya war aufgefallen das er ziemlich grob mit ihm sprach aber er wollte nicht das Mamoru in einer Wunde bohrte, zu der es kein Pflaster gab. Das sagte ihm jedenfalls sein Gefühl. „Dann geh ich noch mal ins Badezimmer und wasch mich soweit es meine Verbände zu lassen.“ Noch bevor Mamoru ihm irgendwas sagen konnte verschwand er eilig aus dem Wohnzimmer und schlug nach wenigen Sekunden die Badezimmertür hinter sich zu. Kapitel 3: Die Stimme in meinem Kopf ------------------------------------ Er hatte keine Ahnung wie er diese Nacht überstanden hat. Viel Schlaf hat nicht bekommen, weil Seiya sich die ganze Nacht rumgewälzt hatte. Seine Knochen taten weh und ihm fielen am Frühstückstisch die Augen zu. Doch das war nicht das Schlimmste. Er fand es viel schlimmer dass er nichts tun konnte. Er war gezwungen hilflos zu zusehen, wie Seiya von Alpträumen und Flashbacks gequält wurde Der dampfende Kaffee stand vor ihm, war aber nicht in der Lage seine Lebensgeister zu wecken. Sein Magern verweigerte die Nahrungsaufnahme und wenn er so auf die Küchenuhr schielte, sollte er langsam mal unter die Dusche springen sonst kam er nämlich auch noch zu spät zur Uni. Wobei ihm nicht wohl dabei, Seiya den Tag über alleine zu lassen, aber er hatte keinen Urlaub nehmen können. Ihm fehlte die Begründe dafür. Seiya war eigentlich ein Wildfremder und die Tatsache das sie verheiratet waren half ihm leider auch kein bisschen weiter. Mamoru umkreiste den Rand der heißen Tasse mit seinem Finger und grübelte drüber nach was er nun tun sollte. Seiya alleine lassen kam gar nicht in Frage, aber wen konnte er fragen? Alle die er kannte gingen zur Schule. Selbst Yaten und Taiki hatten sich wieder eingeschrieben. „Morgen“, gähnte sein Sorgenobjekt der mindesten genauso gerädert aussah wie er selbst. Für einen winzigen Moment vergaß er was Seiya in den letzten Wochen erlebt und durchgemacht hatte, und sah nur die nackte weiße Brust und die langen schlanken Beine. Nicht mal die weißen Verbände weckten die Erinnerung in ihm. Seiya sah zum Anbeißen aus und er musste kräftig schlucken um nicht doch etwas Unüberlegtes zu tun. „Morgen“, brachte er dann noch zu Stande, als Seiya an die Spüle trat, aus dem oberen Schrank sich einen Becher nahm und nach der Kaffeekanne griff. „Hast du gut geschlafen?“, erkundigte er sich weiter, während sein Blick über den strahlenden Körper vor ihm glitt. Die Selbstheilungskräfte von Sailor Kriegern war jedes Mal aufs Neue erstaunlich. Jeder normaler Mensch hätte mit den Verletzungen- körperlich wie seelisch- Monate im Krankenhaus verbracht. Aber Seiya durfte schon nach nur einem Monat nach Hause. Mamoru sah wie Seiya sich bei der Frage versteifte und seine Hände anfingen zu zittern. Doll und schnell das der Inhalt des Bechers über den Rand schabte. Das war der Energiestoß den er gebraucht hatte. Er sprang regelrecht von seinem Stuhl, hechte zu seinem Freund und riss ihm den Becher aus der Hand. In der zweiten Bewegung drehte er das kalte Wasser auf und schob Seiyas zitternde Hand darunter. „Tut mir Leid“, murmelte Seiya dann kleinlaut und es brach ihm fast das Herz. Beinahe hätte er ihn angeschrien wofür er sich entschuldigt? Er konnte doch nichts dafür und muss sich dementsprechend auch nicht entschuldigen. Aber Er schluckte die Wut darüber runter und strich ihn stattdessen zärtlich durch das schwarze Haar. Seiya zuckte unwillkürlich zusammen und rückte erschrocken von ihm ab. Mamoru versuchte nicht verletzt zu sein, aber gegen Zurückweisungen konnte man sich wehren und auch nicht gegen den Schmerz. Er wusste das Seiya es nicht mit Absicht machte, aber es fühlte sich an als würde man ihm das Herz rausreißen. „Schon gut… das mit dem Kaffee kann jedem passieren.“ Mamoru ließ die Hand los und drehte sich von Seiya weg. Er ertrug es gerade nicht ihn anzusehen, wobei er ja gar nichts falsch gemacht hat. Sein Körper reagiert einfach auf das was ihm passiert ist und schützt sich eben. Er griff nach einem Geschirrtuch und trocknete sich die Hände ab. „Ich hole mal den Verbandskasten…“ „Ich brauch keinen Verband…“, sagte Seiya und er hörte wie dieser das Wasser ausstellte. Irgendwie fühlte er sich völlig verloren und am liebsten hätte er die Wohnung verlassen. Es tat so weh Seiya so zu sehen und ihm nicht helfen zu können. „Sicher ist sicher“, und damit verschwand er dann aus der Küche und ließ Seiya alleine zurück. Es war seine Idee gewesen und nun bereute er sie. Unsicher stand Seiya vor dem Schultor in seiner schwarzen Uniform und betrachtete das Gebäude. Wie konnte ein Gebäude das man eigentlich sehr gut kannte so fremde sein? Wieso jagte es ihm einen kalten Schauer über den Rücken und warum war nicht zu Hause geblieben? Er hätte sich locker zu Hause ausruhen können aber das wollte er nicht. Jedenfalls hatte er das vor einer halben Stunde noch geglaubt, als Mamoru ihn gefragt hat ob er ihn alleine lassen könne. Aber alleine in der Wohnung wollte er nicht bleiben aber er hatte auch nicht gewollt das Mamoru noch mehr von seinen Vorlesungen verpasst, als ohnehin schon. So war ihm die Idee von der Schule da noch ganz richtig vorgekommen. Es schadet ihm sicher nicht auch wieder Normalität in sein Leben zu bringen und Dinge zu tun die einfach zum Alltag gehörten, wie eben zur Schule zu gehen. Sein sorgenvoller Blick wanderte über das imposante Schulgebäude und er hasste dieses beklemmende Gefühl das er tief in seiner Brust spürte. Gefürchtet hatte er sich im Leben noch nie, bis auf zweimal. Das erste Mal als er gegen das Galaxia kämpfen musste und das zweite Mal lag gar nicht mal zu lange zurück. Doch langsam kam es ihm so vor das die Furcht sein ständiger Begleiter werden würde und gefiel ihm immer wieder weniger. „Guten Morgen Seiya.“ Er zuckte regelrecht zusammen, als ihn eine Mädchenstimme fröhlich grüßte und ihm freundschaftlich auf die Schulter klopfte. Seine Tasche segelt nach untern und verteilte den Inhalt auf dem Boden. „Was hast du denn, Alter?“, fragte der Junge der neben dem Mädchen stand und ihn völlig verwirrt ansah. Er versuchte gegen das unkontrollierte zittern an zu kämpfen, das von seinem Körper besitz zugreifen versuchte und bückte sich um die Sachen wieder einzusammeln. „Du hast mich erschreckt“, sagte so selbstbewusst wie er es nur konnte, aber selbst für ihn klang es unaufrichtig und das Mädchen wirkte auch ein wenig gekränkt. „Du siehst aber eher so aus als habe sie eine ansteckende Krankheit“, bemerkte der Junge und Seiya erkannte ihn jetzt. Es war ein Mitschüler von ihm und das Mädchen ging in seine Parallelklasse. „So ein quatscht. So ein hübsches Mädchen hat sicher keine Krankheit mit der man sich nicht gerne anstecken würde“, versuchte er charmant zu sagen aber seine Stimme zitterte und auch seine Hände. „Alles mit dir in Ordnung Seiya?“, fragte das Mädchen an dessen Namen er sich nicht erinnern konnte und auch von dem Jungen wusste er ihn nicht mehr. Kurz fragte er sich ob er sie jemals gekannte hatte? Doch er konnte sich einfach nicht erinnern. „Komm ich helfe dir“, bot das Mädchen freundlich an und beugte sich zu ihm runter, schob ihre langen Haare hinters Ohr und griff nach einem seiner Schulbücher. Er erstarrte regelrecht und sein Kopf fühlte sich leer an. „Jeden Morgen dasselbe.“ Ihre Lungen brannten und sie wusste dass sie nicht so schnell laufen sollte, aber sie hatte die halbe Nacht nicht geschlafen. Ihr Prinz war seit einem Monat weg und sie vermisste ihn. Nie hätte sie gedacht das jemals wieder jemanden so sehr vermissen würde und auch hätte sie nicht gedacht das Koios so schnell wieder von der Erde gehen würde. Er hatte ihr zwar versprochen so schnell wie möglich zurück zu kommen aber was hieß das schon. Sie bog um die letzte Ecke und konnte das Schulgebäude schon sehen. Koios war nicht ihre einzige Sorge die sie beschäftigte. Sie hatte noch eine zweite und die hockte gerade wie ein verängstigtes Kind auf dem Boden. Mamoru hatte ihr gesagt das Seiya aus dem Krankenhaus gekommen ist, aber nicht das er so schnell wieder zur Schule kommen würde. Sie blieb stehen und betrachtete die drei. Der Junge ging mit ihnen in einer Klasse und er wirkte genervt. Das Mädchen kniete neben Seiya und schien besorgt zu sein. Seiya dagegen sah aus wie ein Häufen Elend. Völlig verängstig zitterte er wie ein ausgesetztes Kätzchen und sie musste an Luna denken als diese zum erstem Mal traf. „Guten Morgen“, rief sie und gesellte sich zu der dreier Gruppe, aber nur die beiden Mitschüler sahen sie an. Seiya wirkte als habe man ihm etwas angetan, aber Bunny konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen das die beiden ihm was getan hätten. „Morgen Bunny.“ Das Mädchen stand auf und schien nicht mehr zu wissen was sie tun sollte. Hilflos bedachte sie Seiya mit einem Blick. „Was ist denn passiert?“, fragte Bunny, in die Sorge über ihren besten Freund zu Tage trat. Sie ließ sich auf den Boden sinken und hörte den beiden zu, dem nach wussten sie auch nicht was er hatte. Die beiden überließ das Feld Bunny und gingen schnell in die Schule. „Seiya…?“ Vorsichtig streckte sie eine Hand dem Mann aus, der vor ihr im Dreck kauerte. Er schien weit weg zu sein. Still und stumm starrte er auf den Bürgersteig und auf die verstreuen Schulsachen. „Ich bin es… Bunny.“ Sie berührte ihn an der Schulter und schien aus seiner Starre zu wecken. Er schlug ihre Hand mit einem lauten Schrei weg. Ihr Herz erlitt einen Schock, als sie die vor Angst geweiteten Augen sah. Sie konnte nicht glauben dass die blauen Augen von ihm, sie mal so ansehen würden. Schmerz und Angst und eine Traurigkeit, die ihr Herz brennen ließ. „Seiya…“ Sie versuchte es nochmal. Wie hatte sie glauben können dass er immer noch der alte war. Wie war sie nur auf den Gedanken gekommen, dass alles gut sein würde, wenn er nur wieder aus dem Krankenhaus wäre. Es lag doch auf der Hand das Seiya verändert sein würde. „es ist alles gut. Ich bin es… Bunny. Dein Schätzchen.“ Sie legte ihm abermals ihre Hand auf den Arm aber diesmal schlug er sie nicht weg. Seine Augen bekamen leichten Glanz und sie war erleichtert darüber. Kurz erkannte sie den alten Seiya wieder. Der sie immer frech angegrinst hatte und immer versuchte hatte sie anzumachen. Aber auch sah sie den Seiya in ihm der sich von ihr verabschiedet hatte. „Schätzchen?“ Seine Stimme klang unglaublich brüchig und wenn ihr Herz nicht schon damit beschäftig gewesen wäre jemanden zu vermissen und eh schon zu schmerzen, dann hätte es jetzt damit angefangen. „Ja, ich bin es…“ Sie räumte die Schulsachen beiseite und zog Seiya in ihre Arme „Du bist in Sicherheit. Ich lasse nicht zu das dir jemand wehtut.“ Sie merkte wie sich Seiya entspannte und sie auch in die Arme nahm. Nicht wie Mann der eine Frau umarmte die er liebte sondern wie ein Ertrinkender der sich an einem Ring festhielt. Er hatte keine Ahnung wie er in den Park gekommen ist, aber er war froh, als er wieder klar denken und handeln konnte, dass neben ihm einen vertraute Person saß. Sie hatte ihren Kopf auf seine Schulter gelegt und die Augen geschlossen. Auch wenn es so aussah das er ihr Halt gegeben würde, war es genau umgekehrt. Er zog so viel Kraft aus ihrer Nähe, aus ihrer Energie, das alte Gefühle in ihm hochstiegen von denen er sich eigentlich verabschiedet hatte. Seiya blickte auf das blonde Haar runter und erinnerte sich daran wie er sie das letzte Mal gesehen hatte. Sie waren hier im Park gewesen und er hatte sich verabschiedet. Nicht von ihr aber von denen Gefühlen. Der quälenden Lieben, die immer in seiner Brust gesteckt hatte. Mit einem einzigen Kuss, hatte er Schluss machen wollen mit den Gefühlen aber nun musste er erkennen dass sie immer noch da waren und das sie wohl für immer bleiben würden. Auf eine beruhigende Weise freute es ihn, dass doch noch etwas beim alten geblieben war und sich nicht alles verändert hatte. Er blieb ruhig sitzen und blickte ruhig auf den Springbrunnen vor ihm. -„Wenn sie wüsste, was ich mit dir gemacht habe…“ Hinter dem Springbrunnen konnte er eine schwarze Silhouette ausmachen. Er brauchte sie nicht mal richtig erkennen, die Stimme alleine hatte gereicht damit ihm eiskalt wurde. -„Wenn sie wüsste, wie du unter mir gelegen hast… nackt und willig. Bereit dich mir hinzugeben“ Seiya schüttelte heftig den Kopf und kämpfte gegen das Gefühl der Übelkeit an. Das waren keine Flashbacks, keine Erinnerungen. „Seiya?“ Bunny sah auf und wirkte erschrocken. Es schnürte ihm das Herz zusammen und es wurde von eiskaltem Draht umwickelt. Sie sorgte sich um ihn und das wollte er nicht. Niemand sollte sich Sorgen um ihn machen nicht einmal Mamoru. „Was ist?“ -„Ja, Seiya was ist? Los sag ihr was ist. Sag ihr das du mich sieht. Das du mich nicht los lassen kannst. Das ich tief in dir drin bin…“ „Sei ruhig, halt die Klappe!“ „Ich hab dich doch nur gefragt…“ Seiya ließ sie nicht ausreden. Er stand auf und wankte leicht von ihr weg. Er sah die gekränkten Augen und auch die Verwirrtheit. Er konnte aber nichts dagegen tun. Er wusste doch selbst nicht was mit ihn los war. „Ich meine doch nicht dich Schätzchen…“, versuchte er aber die Stimme hinter dem Springbrunnen lachte und es dröhnte in seinem Kopf so dass er sich die Ohren zu hielt, es aber nicht besser wurde. Bunny sprang von der Bank auf und rannte auf Seiya zu. Sie wollte nach ihm greifen aber er wich ihr geschickt aus und sie hatte keine Ahnung was sie tun sollte. Wie sie ihm helfen konnte, sie wusste ja nicht mal was er hatte. Sie sah nur dass er schrecklich leidet und das wollte sie nicht. Schweren Herzens aktivierte sie ihren Silberkristall. Das Leuchten und das warme Licht hüllte sie und ihn sofort ein. Seiya sank auf die Knie und fiel ihr in die Arme. Zusammen kauerten sie umhüllt von dem Licht der Liebe auf dem Boden vor dem Springbrunnen. „Mach dass er aufhört“, flehte Seiya und eine Tränen lief ihm aus dem Augen. Bunny brach es das Herz ihn so zu sehen. Sie wollte ihm helfen aber sie wusste nicht wie. „Wer soll aufhören?“, fragte sie unsicher und bettet Seiyas Kopf auf ihren Schoss und strich ihm beruhigend und tröstend zugleich über das schwarze Haar. Ihr war egal wie dämlich das Aussehen musste oder was die Passaten von ihnen wohl hielt, das war ihr egal, sie wollte nur das sich Seiya beruhigte. „Ado… Die Stimme, in meinem Kopf. Sie soll aufhören…“ Kapitel 4: Sorgen ----------------- Mamoru starrte nicht das erste Mal in dieser Stunde auf die tickende Uhr, die an der Wand genau über die Tür hing. So als wolle sie sagen, diese Tür öffnet sich erst wenn ich es sage. Nervös tippte er mit seinem Finger auf die aufgeschlagene Seite des Medizinbuches. Er wusste schon lange nicht wo sie waren und über was sie überhaupt redeten. Seine Gedanken kreisten alleine darum ob es Seiya gut ging und ob er diesen Tag schaffte. Er quälte sich mit der Frage ob es richtig war ich alleine zu lassen. Wobei, Mamoru klemmte sich seinen Stift zwischen die Lippen, alleine war er ja nicht. Seine Freunde waren bei ihm und würden ihn sicher helfen, wenn er Hilfe bräuchte. Und seine beiden Geschwister würden ihn sicher auch nicht im Stich lassen, also warum machte er sich Sorgen. Er kann auf die anderen Vertrauen. Auch mit dem Wissen, das jeder von ihren gemeinsamen Freunden für Seiya da sein würde, rumorte die Unruhe in ihm. Er sollte für ihn da sein und kein anderer. Mamoru hatte unbemerkte angefangen auf dem Stift rum zu kauen und auch bemerkte er nicht die besorgten Blicke die ihm zu geworfen wurden. Er holte schwer Luft. Es fühlte sich an als habe man eine dicke klebrige Flüssigkeit in seine Lungen gekippt. Jeder Atemzug kostete ihn Energie und langsam aber sicher begann es sich um ihn zu drehen. Immer mehr flimmerte seine Umgebung und irgendwoher vernahm er dass jemand seinen Namen rief, bevor es dunkel um ihn herum wurde. „Zu wenig Schlaf?“ Motoki wollte nicht glauben was ihm da sein bester Freund erzählte. Mamoru zuckte mit den Schultern und war froh das er den Schlaf von gestern Nacht nach holen hatte können. Ihm war schon klar, dass der Schlafmangel nicht die Ursache für seinen Zusammenbruch war, sondern die Gesamtheit der Situation in der sich befand. Hilflos mit ansehen zu müssen, wie Seiya sich quälte. Dass sein Herz überhaupt noch Platz zum Schlagen hatte erstaunte ihn. Es war so sehr verschnürt, das es eigentlich bluten müsste. Es schmerzte ihn und nur der Gedanke an Seiya sorgte dafür dass sich der Draht noch enger in das Fleisch seines Herzen bohrte. „Was hast du letzte Nacht gemacht? Zu viel mit Bunny…“ Motoki gab ihm ein eindeutiges Handzeichen und er rollte leicht entsetzt mit den Augen. War er in einer Parallelwelt gelandet? Seit wann hatte Motoki so niedrige Themen und besonders erschreckend war seine Ausdrucksweise. Vielleicht tat ihm die Arbeit im Spielcenter gar nicht mehr so gut, wenn er schon anfing wie die unerzogenen Kids zu sprechen. „Ich habe mich von Bunny getrennt“, bemerkte ziemlich trocken und er ein bisschen erschrak er sich selbst darüber. Wie konnte er so was nur so leicht fertig sagen, wo er sie doch mehr geliebt hatte, als sein eigenes Leben. Oft genug hatte er es für sie aufs Spiel gesetzt aber mehr als eine Freundschaft war es einfach nicht mehr. Motoki war geschockt stehen geblieben. Sie gingen den Schulflur entlang. Wohin sie genau sie wollten wussten beide nicht, aber war nichts Neues. So taten sie immer. Sie liefen los und irgendwann auf einmal schienen sie den richtigen Punkt gefunden zu haben und dort blieben sie dann bis die Pause vorbei war oder die nächste Vorlesung begann. „Du hast dich…“, stotterte sein braunhaariger Freund und Mamoru sah ihn aus seinen blauen Augen an, als würde Motoki übers Wetter reden wollen. Ihm war total entgangen das er völlig vergessen hatte, seinem besten Freund davon zu erzählen. Wie mies fühlen konnte man sich eigentlich? „Wenn du es genau wissen willst, hat sie sich von mir getrennt.“ Sie standen unter einem alten Baum. Eine innere Stimme sagte Mamoru auf geheimnisvolle Weise das es ein Kirschbaum war der 90 Jahre alt ist. Beiseite schieben konnte er diese Information nicht. Sie strahlte wie ein leuchtendes Reklameschild um den Baum herum. Er war versucht Motoki zu fragen ob der das auch sah, aber er beherrschte sich. Seinen Freund erklären zu müssen, das er nicht mit der Liebe seines Lebens, so wie er Bunny immer bezeichnet hatte, zusammen war, ist eine Sache aber ihm dann auch noch zu erklären das der Prinz dieses Planeten war und daher Sachen sah und hörte, die für normale Menschen unbegreiflich und einfach nur verrückt klangen war etwas anderes. „Wieso? Ich dachte ihr liebt euch so sehr und nur deswegen bist du zurückgekommen, weil du es kein Jahr ohne sie ausgehalten hättest.“ Mamoru lachte leicht auf. So hatte er es dem Professor erklärt und auch ihm. Die Wahrheit hätte ihn ohne große Umwege in die Klapse gebracht. „Weißt du ich habe mich in eine andere Person verliebt“, erklärte er ruhig und zu seiner Überraschung sehr gelassen. Er war gerade im Begriff sich seinem besten Freund über zu Outen und es störte ihn nicht mal. Weder bekam er schweißnasse Hände, noch Herz rasen oder er fing an wie ein Zwölfjähriger zu stottern. Nein er war die Ruhe selbst und lehnte mit dem Rücken an dem Stamm des 90 Jahre alten Kirschbaumes. „In eine andere Person?“, wiederholte Motoki seine Worte und er nickte nur und bevor man ihn Fragen konnte, wer diese Person war und ob man sie kannte, klingelte sein Handy. Den Ton erkannte er sofort. Es war das Lied, Moonlight Shadow von Maggie Reilly. Und weil er das Lied erkannte, wusste er auch wer ihn da anrief. Mit zittrigem Finger drückte er auf den grünen Höher um das Gespräch anzunehmen. „Bunny? Was gibt es?“ Seine Stimme zitterte und es war ein leichtes seine Panik herauszuhören und er sah Motokis Gesicht an, sie beide noch nicht fertig waren. Aber Motoki drehte sich um und gab ihm somit das Zeichen, das ihn in Ruhe telefonieren lassen würde. Irgendwie hatte er das Gefühl unter einer Lawine von Steinen begraben zu werden. Es schmerzte ihn seinen besten Freund belügen zu müssen und er fasste den Schluss, so schnell wie möglich mit ihm zu reden und ihm soweit die Wahrheit zu erzählen wie es ging. „Kannst du vorbei kommen?“ Bunny redete nicht um den Heißen Brei und sein Blut stoppte kurzzeitig die Aufgabe seine Zellen mit Sauerstoff und Nahrungsmittel zu versorgen. „Was ist passiert?“, fragte er gleich und es konnte nur um Seiya gehen. Um diese Uhrzeit konnte er nur der Schule sein. Er hatte es ja gewusst. Es war zu früh. Viel zu früh. „Das sag dir wenn du bei mir bist.“ Mamoru stutze. Bei ihr? Was machten die beiden denn bei ihr zu Hause. Ein schwarzweißes Bild tauchte vor seinem Auge auf. Eine Szene die abgelaufen war, als Seiya verschwunden war. Bunny gestand ihm da, das Seiya sie geküsst hatte. Ging es ihm doch besser als er gedacht hat? Hatte er sich vielleicht eingebildet, dass zwischen ihnen beiden etwas ist. Konnte er sie nicht vergessen. Liebte er sie immer noch. Mamoru war Kreideweiß und ihm wurde bei dem Gedanken das Seiya immer noch an ihr hing und Gefühle für sie hatte, spürte er eine Wut in sich, die zu gerne herausgeplatzt wäre, wenn nicht sein kluger und ruhiger Verstand wäre. Er ermahnte ihn und erinnerte ihn an Seiyas Worte. Dass er ihn nie lieben würde und das er ihm seine Leben zur Hölle machen würde. Sein Magen krampfte sich zusammen und seine Hände umgriffen das Lenkrad stärker, bis die Knöchel weiß hervortraten. Sein Herz war aber anderer Meinung, als sein Verstand. Es wollte an den Mann glauben, der das Gegenstück zum Ring an seinem Finger trug. Es wollte glauben, dass der Mann ihn mochte und auch irgendwo auf eine irgendeine Weise liebte. Mamoru hielt vor dem Haus seiner Ex-Verlobten an und blickte einige Minuten stillschweigend rauf zu Zimmer von ihr. Seit sie beide sich getrennt hatten, war nicht mehr hier gewesen und ihm wurde leicht flau im Magen bei dem Gedanken ihren Eltern zu begegnen. Aber er raffte sich zusammen und stieg aus. Sie hätte ihn nicht angerufen, wenn nicht etwas Schlimmes passiert wäre und schon gar nicht die Schule schwänzen. Er wollte gerade auf die Klingel drücken da sprang die Tür von alleine auf. Bunny stand in ihrer Schuluniform vor ihm und kurz erschreckte ihn ihr Anblick. Sie wirkte völlig fertig, blass und sie schien geweint zu haben. Ihre Haare, die sonst zu ihren typisch Haarknoten zusammen gebunden waren, ruhten völlig konfus auf ihrem Kopf und seine Sorge wurde um einiges Größer. „Komm rein“, heischte sie ihn und nun war es ihm klar. Es muss etwas ganz schreckliches passiert sein, sonst wäre sie nie so durcheinander. Eilig folgte er ihr ins Innere und ohne große Umwege um irgendwen guten Tag zu sagen, ging es hinauf in ihr Zimmer. Er hatte keine Ahnung was er erwartete hatte, auf jeden Fall hatte er damit gerechnet hier vor zu finden. Aber das Zimmer war leer. Hatte er sich getäuscht? Hatte er den beiden Unrecht getan? „Was ist denn passiert, das du mich aus der Uni holst?“ Er sah sich weiter in ihrem Zimmer um. Es gab nicht den kleinste Hinweis drauf das Seiya hier gewesen sein könnte. Was tat er hier überhaupt? „Seiya ist vor der Schule zusammengebrochen“, erklärte Bunny dann, die anfing ihre Haare zu bürsten und Mamoru entglitten die Gesichtszüge. Dann hatte sich seine erste Befürchtung bestätigt. Irgendwie hätte er sich lieber gewünscht dass die beiden etwas miteinander angefangen hätten. Dann wüsste er wenigsten, dass es Seiya gut ging. „Wo ist er?“, fragte er mit einem leichten Anflug von Panik in der Stimme. „Er liegt oben in Chibiusas Zimmer“, sagte Bunny ruhig und sie steckte sich ihre Haarknoten zusammen und langsam erkannte er sie wieder. Sie gewann ihre Farbe zurück und wirkte auf einmal ziemlich Erwachsen. Das war ihm bisher nicht aufgefallen. Aber seine Ex-Verlobte strahlte so eine Lebendigkeit aus, wie noch nie zufuhr. Ein inneres Strahlen was er erst jetzt bemerkte. Und wenn er jetzt so drüber nachdachte, kam sie ihm irgendwie verändert vor. „Mamoru…“ Bunny strich ihre Schuluniform glatt und ärgerte sich, dass sie ihren kleinen runden Bauch nicht richtig verdeckte. Sie war nicht eitel aber dennoch sollte Mamoru ihn nicht sehen. Wobei sie sich sicher war, das er gerade nur an Seiya dachte. In einem Winkel ihres Herzen schmerzte es sie immer noch, dass ihr Prinz sich für die Kriegerin des Kampfes entschieden hatte und nicht für sie. Aber sie empfand ein unausgesprochenes Glück, das die Three Lights wieder da waren. Sie hatte die drei schrecklich vermisst. Es war schon immer ihr Gefühl gewesen, das die drei hierher gehörten. „wie geht es Seiya denn?“ sie legte die Bürste weg und betrachtete sich weiter im Spiegel. Sie war froh dass sie wieder Farbe bekam. Es war auch aber nicht leicht gewesen den halbbewusst losen Seiya erst in den Park und dann zu sich nach Hause zu schleppen. Zudem hatte sie die Kraft des Silberkristalls gebraucht damit er sich überhaupt beruhigte. Eigentlich war es gerade diese Tatsache die ihr Sorgen bereitete. „Na ja, ich würde ehrlich sagen, nicht besonders gut. Er hat sich die ganze Nacht herum gewälzt…“ „Hat er mal davon gesprochen dass er Stimmen hört?“ Bunny legte alles beiseite und sah Mamoru dann direkt aus ihren kristallklaren Augen in seine ozeanblauen Augen. Auf einmal fand diese nicht mehr so schön wie früher. Die eisblauen Augen von Koios glitzerten als wäre sie Kristall. Seine Augen würde sie zwar immer noch als unheimlich schön beschreiben aber eben nicht mehr als das. Ihr Herz machte einen Sprung. Es freute sich die Belastung der Monate endlich abwerfen zu können und sich auf ihre neue Beziehung zu konzentrieren, sobald der Prinz von Euphe wieder kam. „Stimmen?“ Seine Augen verfinsterten sich als würde ein Sturm aufziehen und Bunny setze sich auf ihre Bett. Sie nickte ihm zu. „Er hat mich gebeten, dafür zu sorgen, dass die Stimme aufhört und er hat Ado erwähnt“ In Mamoru gefror etwas, das konnte sie sofort erkennen und auch in ihr hatte die Erkenntnis wie schlimm es um ihren besten Freund stand etwas zerbrechen lassen. Mamoru lehnte sich schwer und gebrochen an ihren Kleiderschrank und wirkte im Moment nicht wie ein Prinz der zur Rettung seiner Prinzessin kam. So hatte sie ihn noch nie gesehen. „Soll das heißen das Seiya die Stimme von Ado hört?“ Bunny nickte und griff dann an ihrer Brosche, die sofort auf sprang und den mächtigsten Kristall im Universum freigab. „ich musste ihn benutzten, Mamoru“ Sie konnte beobachten wie ihm die Farbe aus dem Gesicht wich. Langsam, als die Bedeutung ihrer Worte in seinen Verstand eindrang. Sie hatte ihr Leben riskiert um ihn zu helfen. Nicht dass sie es bereute, für jeden ihrer Freunde würde sie den Silberkristall einsetzen. Seiya wachte aus einem seinem sehr seltsamen Traum auf. Er hatte auf dem Mond gestanden, so hatte es jedenfalls ausgesehen. Er hatte die Erde am Himmel gesehen. Eine blaue Kugel, die eine Wärme ausstrahlte nach der er sich sofort gesehnt hatte. Er hatte auf einer grünen Wiese gestanden, verborgen im Schatten einer großen Marmorsäule. Er hatte zwei Personen beobachtet. Er erinnerte sich aber nicht mehr an ihre Gesichter, aber sein Gefühl sagte ihm, das er sie kannte. Die eine hatte Blumen gepflückt und daraus hatte einen Strauß gebunden. Der andere hatte über ihr gestanden und ihr dabei zugesehen. Seiya richtete sich auf wischte sich die Träne weg, die ihm aus dem Auge lief. Er war noch so von dem Traum eingenommen, das er nicht mal merkte wo er war. Die männliche Person aus diesem Traum ließ ihn nicht los und zerrte an irgendwas in seinem Inneren. Die Erinnerung an den Traum verblaste und Seiya war nicht mehr in der Lage nach ihr zu greifen. So verwirrend dieser Traum auch gewesen war, so hatte er auch etwas Vertrautes. Erst jetzt begann Seiya sich in dem Zimmer umsehen. Seine Beine hingen über den Rand des Bettes, was ihm sagte das hier eigentlich ein Kind drin schlief. Im Allgemeinen wirkte das Zimmer ehr das eines Kindes als eines Jugendlichen. Seiyas Blick fiel auf den Schreibtisch der gegenüber von dem Bett stand, das unter einer Dachschräge gestellt wurde und man durch das Fenster hinaus sehen konnte. Dem Stand der Sonne nach, war es nicht später als Mittag und somit hatte er nicht lange geschlafen. Sein Blick glitt wieder rüber zu dem Schreibtisch auf dem ein Bild stand, mit einer leichten Staubschicht drauf, die an wenigen Stellen weggewischt war. Er erhob sich. Seine Beine fühlten sich an wie Wackelpudding und er befürchtete schon, dass er hinfallen würde, aber seine Beine trugen ihn sicher zum Schreibtisch. Dort nahm er das Bild in die Hand und erkannte sofort sein Schätzchen, das freudestrahlend in den Armen ihres Verlobten stand. Das war bevor er hier hergekommen war und alles auf den Kopf gestellt hatte. Aber es befand sich noch eine weitere Person auf dem Foto. Ein kleines Mädchen. Seiya schätzte sie auf ungefähr 10 auf keinen Fall Älter. Sie trug ihre Haare im selben Stiel wie Bunny und wirkte auch ihr auf seltsame Weise ähnlich. Aber sowie er wusste hatte Bunny nur einen Bruder und keine Schwester. Vielleicht eine Cousine? Kapitel 5: Streitende Herzen ---------------------------- Still saß er neben seinem Mann auf dem Beifahrerplatz und starrte aus dem Seitenfenster. Mamoru hatte ihn kurz überflogen aber nichts zu ihm gesagt. Seiya hatte sich wie ein kleines Kind gefühlt, das man beim Schule schwänzen erwischt hatte. Genau genommen, hatte er das getan aber er hatte irgendwie einen verdammten guten Grund. Wenn Bunny nicht gekommen wäre, dann hätte er nicht gewusst was passiert wäre. Warum Mamoru so sauer war, dass er das Lenkrad umklammerte bis seine Knöchel weiß anliefen, wusste er nicht. Aber er ahnte dass es aus ihm raus platzen wird, sobald sie zu Hause waren. Seiya versuchte immer noch das Bild aus dem Kopf zu bekommen. Das von Mamoru und Bunny mit dem Kind. Er grübelte immer noch drüber nach ob es doch eine Schwester von Bunny war oder ein anderes Familienmitglied. Er konnte sich nicht helfen, aber sie sah Bunny so ähnlich als wären sie Mutter und Tochter. Aber das konnte ja nicht sein. Bunny war so alt wie er und das Mädchen auf dem Bild war sicher 10. Dann hätte sie mit 6 ein Kind bekommen müssen und das war nun wirklich ausgeschlossen. Ob er Mamoru fragen sollte? Vorsichtig schielte er rüber zu dem schwarzhaarigen Fahrer, der stur gerade ausblickte und ihn noch nicht einmal angesehen hatte, seit sie losgefahren waren. Es nervte ihn zu tiefst, dass Mamoru ihn wie Luft behandelte. Er war kein Kind mehr und bestrafen musste man ihn auch nicht. Wenn er doch nur eine Ahnung hätte, was ihn so verärgern tat. Es kann doch nicht daran liegen dass er nicht in der Schule war. Gut Mamoru hatte ihn gesagt es wäre noch zu führ und er musste sich eingestehen das er recht gehabt hatte, aber er hatte es versuchen müssen um für sich selber zu wissen was er schon wieder konnte oder nicht. Der Wagen hielt gerade an einer roten Ampel, als Mamoru einmal tief Luft holte und zum Seitenfenster hinaus blickte. Seiya verfolgte jede Bewegung die er machte. Nicht aus Furcht sondern einfach weil er ihn mittlerweile verdammt gerne ansah. Sein Anblick wie er neben seinem Bett gesessen, hatte so beruhigend auf ihn gewirkt. Das schlafende Gesicht wurde das vertrautest was er zu Gesicht bekam. Mamoru war immer vor und nach der Uni gekommen. Er hatte auch nur ihn sehen wollen. Jedenfalls zu Anfang. Ihm wurde es zu viel und außerdem machte er sich Sorgen um ihn. Denn es war nicht gesund das Mamoru beim ihm im Krankenhaus schlief. Außerdem reichte es wenn einer von ihnen beiden Krank war. Mamoru hatte es grummelnd zur Kenntnis genommen und war dann auch weggeblieben bis er ihn hat abholen dürfen. Aber von den Schwestern hatte er erfahren das er dennoch manchmal vorbei gekommen war um sich zu kundigen wie es ihm ging. Zu dem Zeitpunkt fand er es nervig und ihn eindeutig zu aufdringlich, weil er einfach nicht seine Wünsche respektiert hatte, aber jetzt so im Nachhinein wenn er drüber nachdachte, fand er es schon fast wieder süß. Seiya erschrak sich ein kleines bisschen über seine Gedankengänge und es gefiel ihm auch nicht unbedingt wie sich alles entwickelte. Das er Gefühle für den großen Mann neben sich hatte, konnte er nicht verleugnend und das was sie bisher miteinander geteilt hatten, war auch sehr intensiv und überraschend gut gewesen. Aber er weiß immer noch nicht ob er es gut fand, was da passierte. Seiya konnte den Wohnblock sehen in dem sich ihre Wohnung befand und er fühlte sich wie gestern, als Mamoru ihn nach Hause gefahren hatte. In seinem inneren versteifte sich etwas und er wünschte er könnte wieder zurück ins Krankenhaus wobei er diese Idee schnell bei Seite schob. Er hasste Krankenhäuser und für seinen Geschmack war er viel zu lange in einem geblieben. Die Ärzte hätten ihn allerdings lieber länger da behalten weil er sich von den Verletzungen so schnell erholte, für ihren Geschmack zu schnell, aber wie soll man denen auch Erklären wer ist und das es normal war. „Wollen wir uns weiterhin anschweigen?“, brach Seiya dann die Stille in dem Wagen, als Mamoru auf der Suche nach einem Parkplatz aufmerksam die Gegend musterte. „Du hättest ja was sagen können“, murmelte er eine Antwort und Seiya rollte mit den Augen. „Du scheinst sauer zu sein“, überlegte Seiya dann laut und Mamoru warf ihn den ersten Blick zu, seit sie ins Auto gestiegen waren. Es kam ihm vor als wäre es der erste Blick überhaupt. So als würden seine Augen ihn zum ersten Erblicken aber das war natürlich nicht so. Wobei, wenn richtig drüber nach dachte, hatten sie ihn auch so abschätzig angeblickt und es schmerzte ihn in seiner Brust. „Sauer ist nicht das richtige Wort“, stellte er in einem sehr ruhigen Ton fest, aber ein säuerlicher Ton schwelgte darin mit und Seiyas Nackenhaare stellten sich auf. „Und was wäre das richtige Wort?“ Wollte er ihn etwa für dumm verkaufen. Er hörte doch eindeutig dass er sauer war. Mamoru zuckte mit den Schultern und ließ seinen Blick wieder über die belegten Parkplätze wandern und kaute sauer auf seiner Lippe. „Mamoru… Sprich mit mir.“ Ungeduld klang aus der Stimme seiner Stimme und unvermittelt stoppte Mamoru den Wagen und parkte ihn. Ein wenig mulmig wurde ihm schon zu Mute, wenn er in die wütenden Augen von seinem Mann blickte. Unruhig rutschte er auf seinem Platz hin und her. Aber er wollte endlich diese blöde Spannung im Auto loswerden, die sich während der gesamten Fahrt zusammengebraut hatte. „Na gut, du willst es ja so", sagte Mamoru in einer Stimmlage in der sonst nur seine Mutter mit ihm sprach wenn er als Kind etwas angestellt hatte. Unwillkürlich schluckte er und wartete darauf dass er fortfuhr. „Ich bin nicht sauer...", sagte er nochmals und ohne ihm die Chance zu geben etwas zu sagen fuhr Mamoru fort „Ich bin enttäuscht" „Enttäuscht?", fragte Seiya verwundert und er ein leichtes aufflammen in den Augen des Mannes neben sich. Die Wut, die eben noch in ihnen gebrannt hatte, wandelte sich langsam in Verzweiflung. „Du hast die Stimme, die hörst, mir mit keinem Wort gegenüber erwähnt", murmelte Mamoru leise uns starrte auf sein Lenkrad. „und rede dich jetzt nicht raus, dass du sie erst seit heute hörst." Seiya sah leicht beschämt zur Seite. Mamoru hatte Recht. Es war nicht erste Mal das er die Stimme gehört hatte. Die Stimme von Ado hörte er schon seit er aufgewacht war, aber das er ihn nun auch noch sah war etwas Neues für ihn und das hatte er bisher niemanden erzählt und das wird er auch nicht. „Ich kann doch nichts dafür dass ich die Stimme höre", musterte er dann und betrachtete die Spiegelung von sich im Seitenfenster. Er sah müde und völlig fertig aus. Tiefe schwarze Augenringe unter seinen Augen, zeigten ihm dass sein Schlaf weniger Gesund war als er angenommen hatte. Wenn er nicht aufpasste sah er noch so aus wie seine Grundschullehrerin auf der Euphe, die sie aufgrund ihrer tiefen Augenringe und Falten als Hexe bezeichnet hatten. „Es geht mir doch nicht darum das du die Stimme von diesem Widerling hörst." Mamoru umfasste das Lenkrad wieder „sondern das du es Bunny gesagt hast und nicht mir." „Bunny war nun mal zufällig da und..." „Hör auf damit!", schrie Mamoru und schlug einmal auf das Lenkrad und das Auto hupte laut, weil diese dabei traf. Seiya fuhr ein Schock durch die Glieder und er sah ruckartig von seinem Spiegelbild weg. „Ich bin dein Mann. Ich bin der der dich liebt und ich bin dem du geschworen hast in Guten wie in Schlechten Zeiten, falls du dich erinnerst. Also frage ich dich, warum Bunny?" Seiya stieg die Zornesröte ins Gesicht. Was erlaubte sich Mamoru eigentlich. Sollte er nicht lieber froh das ihn überhaupt jemand helfen konnte, egal wer es war. Und wenn er ganz ehrlich war freute es ihn das Bunny ihm geholfen hatte. Denn er hätte nicht gewollt dass einer von den anderen ihn fand. Er würde sich wohl in Grund und Boden schämen. Es gab für ihn nichts Schlimmeres als Schwäche zu zeigen. „Ich habe gedacht dass da etwas wäre. Das du anfängst mich zu mögen, aber das war wohl ein Irrtum. Du liebst Bunny immer noch", flüsterte Mamoru leise und Seiya sah die Traurigkeit und den blauen Augen die ihn so sehr an den Planeten erinnerten. Es zog ihm das Herz zusammen. Aber richtig widersprechen konnte er ihm nicht. Irgendwo war es ja die Wahrheit, aber nur irgendwo und irgendwie „Was hast du denn gedacht?", begann er ohne Nachzudenken zu sagen „Schleppst mich vor den Altar, weil ich wegen dir im Gefängnis gelandet bin, und wenn du mal kurz drüber nachdenkst wieso, kann man eindeutig sagen das ich bisher keinen Grund habe irgendeinem Mann zu vertrauen". Er hatte keine Ahnung was er da redet aber in ihm war eine Schnur gerissen. „Du hast mein Leben völlig auf den Kopf gestellt und erwartest dass ich mich in nur ein paar Wochen, um Hundert 180° drehe, nur weil es dir gerade in den Kram passt." Er holte kurz Luft und ignorierte den kummervollen Blick von ihm. „Ok, vielleicht hatten wir etwas Spaß und vielleicht halte dich nicht für den größten Idioten der frei läuft. Aber wie blöd kannst du sein und denken dass ich Bunny aufgehört habe zu lieben? Wie Navi bist du eigentlich?" Seiya griff nach dem Türgriff der Seitentür. „Schon klar. Ich habe mir alles eingebildet. Ich habe mir etwas vorgemacht, das dir unser Zusammensein irgendwas bedeutet hat. Die Zärtlichkeiten dienten dir nur des Druckabbaus oder? Schließlich bist du an dem Morgen gleich danach verschwunden und hast dich mit Bunny im Park getroffen um mit ihr zu knutschen" Seiya hielt in der Bewegung inne. Völlig erstarrt und geschockt. Mamoru wusste das er Bunny geküsst hatte? Sie muss es ihm gesagt haben. Aber hatte ihm auch gesagt warum? Wohl eher nicht sonst würde Mamoru nicht davon ausgehen das er Bunny noch so liebte wie er es getan hatte, bevor sie beide ein Leben miteinander angefangen hatten. „Ich bin nicht einfach gegangen. Deine Erinnerungen scheinen getrübt sein, aber bitte. Wenn du es so sehen willst, dann belassen wir es dabei das ich einfach nur Bock auf Sex hatte und mir egal war wer gerade da", murrte Seiya und er spürte die Wut die begann hoch zu kochen und wie gut es tat einfach mal alles rauszulassen. „Komm mach mir nichts vor Seiya. Du lässt dich lieber von Bunny als von mir berühren." „Wie kommst du darauf dass mich mein Schätzchen einfach so berühren darf?" Entsetz riss er die Augen auf. „Na ja, sie konnte dich ja in den Arm nehmen, aber jedes Mal wenn ich das machen will zuckst du zusammen und versteifst dich als würde ich den Schlagen." Seiya konnte nicht glauben was er da hörte. Er verglich da Äpfel mit Birnen und vergaß völlig die Situation in die er sich da befunden hatte. Wenn er da gewesen wäre, dann hätte er sich an ihn gekuschelt und wäre wohl der glückliste Mensch auf Erden gewesen. Aber war nicht dagewesen, was er ihm nicht mal zum Vorwurf machte, aber was sprach dagegen wenn er sich dann an den wendete, den erkannte und vertraute? Warf er ihm etwa vor das er entführt und beinahe vergewaltigt wurde? „Herr Gott, Schätzchen war eben gerade da, was sollte ich denn machen? Ihre Hilfe ablehnen?" „Hör auf sie Schätzchen zu nennen", brüllte ihn dann Mamoru an und Seiya blieb der Mund offen stehen „Sie ist nicht mehr dein Schätzchen kapier das endlich. Sie ist mit Koios deinem Prinzen zusammen." „Willst du mir etwa vorschreiben wie ich meine Freunde nenne?", fassungslos starrte er den Schwarzhaarigen an, dessen Gesicht sich durch Wut und Zorn zu einer hässlichen Grimasse verwandelt hatte. „Wenn du so eine Ehe führen willst, dann kannst du das ohne mich machen. ich lass mich nicht kontrollieren und es tut mir auch wahnsinnig Leid, das ich nicht gleich mit dir fröhlich zur Tagesordnung übergehen kann und mit dir freudig in die Kissen gesprungen bin, als wäre ich nie entführt, gequält oder sexuell missbraucht wurden wäre. Bitte Verzeih das ich eine leichtes Problem damit habe, mich dir in die Arme zu werfen wobei ich Männer eh nicht mochte und gerad ein Traumatisches Erlebnis hatte mit einem hatte" Seiya stieß die Tür auf. „Wo willst du hin?", fragte Mamoru erschrocken als Seiya einen Fuß auf die Straße setzte. „Vielleicht zu meinem Schätzen," er betonte das Worte richtig „weil ich sie ja so liebe und mich von ihr so leicht berühren lasse, wenn ich gerade einen Zusammenbruch habe", spie er aus, ließ Mamoru aber keine Chance ihn zu unterbrechen „oder ich suche mir einen Kerl der irgendwo zwischen zwei Häuserwänden steht und lass mir von ihm einen runter holen, weil mir die Intimität zwischen Menschen ja nichts bedeutet, weil ich ja nicht von einem Mann gequält wurden bin, weswegen ich Alpträume habe", er sah die Verletztheit in den blauen Augen aber es ihm egal. Ihm war alles egal. Er wollte nur weg, weit weg von Mamoru „Oder vielleicht geht dich das einfach nichts an, weil ich ein freier Mensch bin und du mich kontrollieren kannst." Mamoru sah mit Entsetzen zu, wie Seiya sich den silbernen Ring von seinem Finger zog, ihn ein letztes Mal im Licht drehte und ihn dann auf den Beifahrersitz legte und die Tür zuknallte und in die beginnende Nacht verschwand. Kapitel 6: Ein unerwarteter Gast -------------------------------- Trübsinnig und mit einem schwerem Herzen schlurfte Hotaru durch die vielen Einkaufsregale, die mit allen möglichen Sachen vollgestopft waren, in das ihre Zieheltern sie geschleift hatten, weil sie der Meinung waren, eine 11 Jährige konnte man nicht alleine zu Hause lassen. Schon gar nicht wenn diese, seit ein bestimmter Junge ihr zu Hause verlassen hatte, nur noch sehnsüchtig den Himmel absuchte und dabei Schokolade in Unmengen vertilgte. Wenn es nach ihr gegangen wäre würde sie jetzt wieder in ihrem Zimmer liegen, nur die Lampen an, die es in eine wunderschöne düsterte Stimmung versetzte und an die Decke starren. Sie vermisste den Jungen mit den wilden roten Haaren und den nebelgrauen Augen. So was hatte sie bisher noch nicht empfunden und sie fand es schade das sie keine Gelegenheit mehr hatte rauszufinden was das für Gefühle waren, die da in ihrem Herzen heran reichten. „Hotaru welche Frühstücksflocken?“, erklang die Stimme von Haruka aus irgendeinem Gang. Sie hatte nicht aufgepasst wohin die beiden gegangen waren. Es war ihr egal gewesen. Ohne sie würden die beiden eh nicht nach Hause fahren. Sie sah sich um und stellte mit Überraschung fest, dass sie vor dem Süßigkeiten Regal stand. Viele bunte Verpackungen strahlten ihr entgegen und sie wusste genau was sie zu Haus unbedingt brauchte. „Hotaru… ach hier bist du“, Haruka kam aus einem der naheliegende Gänge mit einem Korb am Arm. Hotaru konnte frischen Salat sehen und Fisch. So wie Äpfel und einige Packungen Reis. Brot und verschiedener Aufschnitt. „Kann ich Schokolade mitnehmen?“, fragte sie vorsichtig und zeigte auf das Regal vor dem sie stand und Haruka folgte neugierig ihrem Finger. Abwägend blickte sie zwischen ihr und dem Regal voller Zucker hin und her. „Hast du in letzter Zeit nicht genug Schokolade gegessen?“ Haruka legte ihre Stirn in Falten und war sich unschlüssig ob sie ihre Ziehtochter erlauben sollte noch mehr von dem Ungesunden Zeug in sein rein zu stopfen. „Ich habe das Gefühl das wir sie heute noch brauchen werden“, sagte Hotaru festentschlossen nicht aufzugeben und sie blickte die großgewachsene Frau neben sich an. „Wir fragen Michiru“, Hotaru sah ihre Hoffnung auf die Süße Erlösung dahin schmelzen Michiru würde ihr das noch nie erlauben. Aber wie sollte sie ohne die heimlichen Glücklich Macher glücklich werden? Haruka steuerte zielsicher den Gang an in dem sie Michiru zu 90 % vermutete und sie behielt recht. Michiru stand im Gang der Kosmetikartikel und hielt gerade eine kleine weiß Dose in der Hand auf dem Haruka deutlich lesen konnte, Antifaltencreme. Ein bisschen erschrocken überflog sie ihre Partnerin. Sie trug ein schneeweißes Kleid und sah darin einfach umwerfend aus, den Gedanken daran wie lange sie mit ihr deswegen durch die Läden gezogen war, ignorierte sie schnell. Ihr weiches Haar, vom dem sie wusste wie es duftet, fiel ihn sanften Wellen auf die Schultern ihrer Freundin. Sie könnte sie stundenlang ansehen und betrachten, aber egal wie lange sie dieses tun würde, sie könnte keine Falte erkennen. Die Haut ihrer Partnerin war glatt und weich. „Was willst du denn damit, Michiru?“, fragte sie lachend und trat in den Gang und direkt auf ihre Freundin zu. „Willst du mir irgendwas damit sagen?“ Michiru lachte und legte die Dose in den Korb der an Harukas Arm baumelte und sie gab ihr einen leichten Kuss auf die Wange. „Wer hat denn gesagt das ist für mich“, und schlenderte an ihrer sandfarbenen Freundin vorbei und lächelte Hotaru zu. „Und du? Hast du alles gefunden?“ „Schokolade“, sagte Hotaru schüchtern. Michiru verzog ihre Augen zu ihrem nachdenklichen Gesicht und die kleine schwarzhaarige ahnte dass die Antwort nicht so positiv ausfallen würde wie sie erhoffte. Lange wurde sie von den marineblauen Augen gemustert. Hotaru wurde langsam unruhig unter diesem Blick und wünschte sich das Michiru einfach schnell nein sagen würde damit diese unangenehme Situation bald vorbei sein würde. „Dann geh dir mal welche holen“, sagte Michiru dann überraschenderweise und nicht der Kleinen stand der Mund offen sondern auch der sandfarbenen. Sie konnte nicht glauben das Michiru ihr das erlaubte. Sie wartete bis, ihre kleine Ziehtochter mit leuchtenden Augen zurück zum Süßigkeiten Regal lief. „Michiru, wie kannst…“ die schöne Frau an ihrer Seite legte ihr einen Zeigefinger auf die Lippen und es durchströmte sie warm. Sie stellte sich immer wieder wie sie das nur machte. Es reichte schon ihr in die Augen zu sehen und Haruka würde zu allem ja und armen sagen. „Haruka, sie hat Liebeskummer“, murmelte Michiru und sah ihr ernst in die Augen und Haruka glaubte sich verhört zu haben. Ungläubig blickte sie den Gang runter und konnte sich nicht vorstellen, sie wollte sich nicht vorstellen, dass ihre kleine Ziehtochter… Den Gedankengang brachte sie nicht mal zu Ende. „Sie ist doch noch so jung. Viel zu jung für Liebeskummer Michiru…“, harschte Haruka dann und biss sich wütend auf die Lippe, aber Michiru lachte nur und sah ihr weiterhin so verführerisch in die Augen. „Vor der Liebe ist niemand gefeit, Haruka“ „Liebe? Ich bitte dich Michiru. Sie ist 11 und wen sollte sie schon verliebt haben“, grummelte Haruka hinter Michiru her, die losgegangen war, weil für sich wohl das Gespräch beendet war. „Enell? Hast du nicht mitbekommen wie sie ihn angesehen hat?“ Michiru blieb in Kühlwarenabteilung stehen und suchte nach Milch und Pudding. „Enell? Ist das dein ernst? Der ist doch viel zu alt für sie“ Haruka suchte sich ihren Käse raus und warf ihn lustlos in den Korb an ihrem Arm und wartet bis Michiur 2 Liter Milch hinzugefügt hatte. „Enell ist 13, ich habe ihn nach dem alter gefragt und bedenk bitte, dass es für die Liebe keine Altersgrenze gibt.“ Haruka war aber nicht begeistert konnte sich jetzt aber das Verhalten der Kleinen erklären. Sie benahm sich ja in der letzten Zeit wirklich noch geheimnisvoller als sonst. Verkroch sich nur in ihrem Zimmer oder starrte nachts in den Himmel. Haruka blickte besorgt in den Himmel, als sie den Supermarkt verließen und zu ihrem Wagen gingen. Der Himmel bedeckte sich mit dunkeln schweren Gewitterwolken und die Luft war von dem baldigen Regenguss geschwängert. Schnell verstaute sie die Einkaufstüten und knallte den Kofferraum zu. „Gut das wir auf das Caprio verzichtet haben“, sagte sie anschließend und blickte dann zu ihren beiden Mitfahrerin. Michiru wirkte sehr nachdenklich mit dem Blick immer in Wolken und auch Hotaru wirkte auf ihre merkwürdige Weise besorgt. Haruka trat zu ihren beiden wichtigsten Mensch auf der Welt und betrachtete die dunkeln Wolken abermals. Zwar sahen sie wie ganz normale Gewitterwolken aus, die wohl schon bald ihren Zorn über die Stadt niedergehen lassen wird, aber für sie als Krieger des Windes, waren diese Wolken mehr. Sie enthielten Botschaften und der aufkommende Wind beunruhigte ebenfalls. Irgendwas stimmte nicht auf der Erde, sie war in Aufruhr und ein beklemmendes Gefühl legte sich um die Brust der sandfarbenen. „Lasst und los fahren“, sagte sie dann entschloss so schnell wie möglich nach Hause zu kommen. Sie hatte die Befruchtung das sie dort etwas vorfinden werden, mit dem keiner von ihnen rechnete. Michiru setzte sich neben sie auf den Beifahrerplatz und Hotaru machte es sich auf der Rückbank bequem. Sie sah schon etwas glücklicher aus. Was die Aussieht auf Schokolade alles so bewirken kann. Haruka startete den Motor und trat aufs Gas. Den ganzen Weg zu ihrem Haus, etwas außerhalb der Hauptstadt, hatte sie das Gefühl das die Enge die sich um ihre Brust gelegt hatte sich immer weiter zu zog. Der Regen hatte begonnen und Michirus finsteres Gesicht sagte ihr, dass es ihr nicht anders ging. Hotaru blickte hinaus aus dem Fenster und wirkte sehr unruhig und das gehörte nicht zu den Symptomen von Liebeskummer oder Sehnsucht, als was sie es eher bezeichnen würde. „Die Erde weint“, murmelte Hotaru leise während sie die Regentropfen dabei beobachtete wie diese am Fenster aufschlugen und sich dann durch den Fahrtwind verteilten, wie kleine Schlangen die sich einen sicheres Versteckt suchten. „Damit könntest du recht haben, Hotaru“, stimmte ihr Michiru zu und zuckte kurz zusammen als sich Blitz durch den Himmel wand. „Ich hab ein ungutes Gefühl“, bemerkte Haruka und sie lenkte ihren Wagen auf den Parkpaltz kurz vor ihrem Haus und im hellen Licht der Scheinwerfer erkannten sie eine Gestalt unter ihrem Vordach stehen. Der Schock jagte ihnen durch die Adern als sie die durchnässte Person erkannten. Was auch nicht unbedingt schwer war. Viele gab es nicht die sie kannten, die schwarze lange Haare besaßen und die Schuluniform von der Juuban High School trugen. Haruka war die erste, die sich wieder fing. Sie stellte den Motor ab und trat hinaus in den Regen. In Sekunden war sie nass bis auf ihre Haut und der Donner, den sie im Auto kaum gehört hatte, hallte laut in ihren Ohren wieder. Sie schlug die Tür zu und trat langsam auf den Mann zu, der vor lauter kälte zitterte. Irgendwie hatte sich ihre Befürchtung bewahrheitet. Die Enge um ihre Brust presste fast die gesamte Atemluft aus ihren Lungen, als sie auf den Mann zu trat. „Seiya? Was machst du denn hier?“ Kapitel 7: Dämonische Augen --------------------------- Haruka starrte den schwarzhaarigen Mann ungläubig an. Er stand mit den Händen in den Taschen vor ihr. Der Regen hatte seine Kleider durchnässt und lief ihm an den Wangen entlang. Er gab ein Bild des Jammers ab, so wie er da stand. Sie musste unweigerlich an ein verletztes Reh denken, das in den Lichtkegel des sich heran nahenden Wagens starrte und sich nicht bewegen konnte, weil es gelähmt wurde. Erstand da und blickte aus seinen blauen traurigen Augen, die so voller Schmerz glitzerten das es ihr schwerfiel ihn gerade nicht zu mögen. Das Amten wurde nicht leicht bei der kümmerlichen Gestalt und sie kämpfte innerlich mit sich, ihn nicht einfach in die Arme zu nehmen, wie so ein kleines verirrtes Kind. „Mensch, steh doch nicht so rum“, fauchte Michiru sie an und Haruka merkte erst jetzt das sie den ehemaligen Sänger angestarrte hatte und ihm wohl zusätzliches Unwohlsein bereitet hatte. Ihre eigentliche Abneigung dem schwarzhaarigen kam wieder in ihr hoch und ihr war es schnell egal ob er sich wegen ihr unwohlfühlte oder nicht. Sie stellte sich schon die Frage, was er hier wollte. Michiru huschte an ihrer sandblonden Freundin vorbei, schenkte dem Pudelnassen einen aufmunternden Blick zu und zückte den Schlüssel um die Tür aufzuschließen. Flink sprang die Tür auf und ohne große weitere Umstände betraten die vier das große Haus. „Was machst du hier Seiya?“, platze Haruka raus und griff somit ihre Frage von eben nochmals auf. Seiya wirkte als er wäre weit weg. Er starrte auf den Boden und wich erschrocken zurück, als Michiru ihm ein Handtuch reichte. „Trockne dir die Haare, sonst bekommst du noch eine Lungenentzündung.“ Seiya blickte auf das weiße Handtuch, das man ihm entgegen hielt. Auch wenn er es nicht wollte, er wich vor der Kriegerin des Meeres zurück und vergrub seine Hände noch tiefer in den Taschen. Er hoffte dass sie sein zittern auf die Kälte schoben und nicht darauf das er Angst hatte, wobei Angst nicht das richtig Wort, für das was er empfand. Furcht oder Misstrauen, ach er wusste es selber nicht, was mit ihm los war. Selbstverständlich wusste er genau, dass sie ihm nichts tun würde, egal wie feindselig ihn gerade Haruka auch mustern tat. „Nun nimm schon oder soll ich dir die Haare trocken rubbeln?“ Panisch Seiya riss Michiru das Handtuch aus der Hand und sie nickte zu frieden. Gleich im Anschluss wandte sich sie an die anderen beiden und reichte ihnen ebenfalls Handtücher. „Zieh dich aus…“ Seiya wusste nicht ob es nun ein Befehl war oder nicht. Jedenfalls nahm seine Panik weiter zu. Unruhig wanderten seine Augen zwischen den drein hin und her und er fragte sich innerlich wie er nur auf die Schnapsidee gekommen ist ausgerechnet bei ihnen Unterschlupft zu suchen. „Was hast du denn? Du siehst ängstlich aus“, sprach ihn die kleine Hotaru an und er blickte ihr in die großen dunklen Augen und irgendwie strahlte sie eine ungeheure Ruhe aus. „Liegt wohl daran das Haruka ihn so ansieht als würde sie ihn gleich bei lebendigen Leib fressen“. Michiru knuffte ihre Freundin und drohte ihr mit dem Finger. Die Sandblonde verdrehte ihre Augen und rubbelte sich mit dem Handtuch, das man ihr gegeben hatte, die Haare trocken. „Ich wollte doch nur wissen, was Seiya hier will“ „Das wird er uns schon sagen, sobald er eine heiße Dusche genommen hat“ bemerkte Michiru, die sich ihre Jacke schon ausgezogen hatte, die Haare getrocknet und aus einem Zimmer zurückkehrte, aus dem der Laut einer rauschende Dusche hervorkam. „Ich darf nicht duschen“, flüsterte Seiya leise und nun ruhten wirklich alle Augen auf ihn. Er erschreckte sie selber über seine brüchige und verschüchterte Stimme. Aber er konnte nichts gegen sie machen. „Wegen den Verbänden“, fuhr er im selben Ton fort und er hasste den Blick mit dem er bedacht wurde. Er wusste wie er wirkte und das gefiel ihm noch weniger. Er wollte kein hilfsbedürftiger sein. Er wollte gar keine Hilfe, wollte damit alleine klar kommen, weil ihm ja eh keiner helfen kann. „Verstehe, dann zieh aber die nassen Sachen aus…“ Michirus Augen überfolgen die krumme Gestalt vor ihr und das Herz im inneren, ihrer Brust, brach. Sie schaffte es gar nicht den mutigen und frechen Jungen lange anzusehen. Sie hielt das Gefühl nicht aus, das in ihr aufkam, wenn sie ihn an sah. Daher wechselte sie den Blick zu ihrer Freundin. Schöpfte kurz Kraft aus deren blauen Augen und nahm dann mit den Augen maß. „ich bring dir was von Haruka zum Anziehen. Es sollte einigermaßen passen“ und damit drehte sie sich schon zum gehen um, aber Seiyas leise Stimme hielt sie zurück. „Wo kann ich mich denn Umziehen?“ „Oh“ Sie dachte kurz nach und ihr fiel nur ein Zimmer ein, das zurzeit unbenutzt war, weil ihre andere Mitbewohnerin gerade nicht da war. „Nimm Setsunas Zimmer, die Treppe rauf und die letzte Tür auf der rechten Seite“ Seiya nickte dankend und wollte schon auf die wunderschöne Holztreppe zugehen, als er hörte wie sie die Kleine bat ihr den Verbandskasten aus dem Badezimmer zu holen. Er hatte was erwidern wollen und setzte auch schon dazu an, aber das ermahnte aufblitzen in den Augen von Michiru ließ ihn verstummen. Er hatte wohl keine andere Wahl.   Koios starrte auf die Zellentür. Er hoffte dass aus seinen Augen der blanke Hass sprach. Dieser Abschaum sollte sehen wie sehr er ihn verachtete. Wie sehr ihm den Tod wünschte zu dem er verurteilt werden würde, sobald einer dieser verflixten Richter sich mal dazu herab bemühen würde, mal zu erscheinen. Er hatte extra eine Botschaft ans Gericht geschickt. Sein Brustkorb brannte innerlich vor Zorn und er wünschte sich das er ihm mit seinen eigenen Händen den Hals umdrehen könnte. Leider war ihm nicht mal als Prinz gestattet dies zu tun, aber er würde alles dafür geben. Er sollte leiden dafür, was er Fighter angetan hatte. Es lag ein belustigtes Lächeln auf den Lippen von diesem Abschaum und in ihm sträubte sich alles. Seit sie ihn hierher gebracht hatten, in den Kerker des Schloss, den sie eigentlich gar nicht besaßen. Eigentlich war es noch ein Relikt aus vergangen Zeiten. Er hielt sich hier unten eigentlich ganz gerne auf weil fast keiner kannte mehr diesen Ort kannte, so hatte er sich in der ganzen Zeit eine kleine Oase geschaffen. Niemals hätte er geglaubt dass man die alten Zellen nochmal benutzen würde, aber er traute ihrem Hochsicherheitsgefängnis nicht mehr. Er hatte persönlich die Aufsicht für das Schwein übernommen. „Hübsches Bild", sprach er ihn an, aber Koios schenkte ihm keine Beachtung. Er wollte ihm nicht die Chance geben, ihn in ein vertrauliches Gespräch zu verwickeln. die Tatsche das ihm eine Sailor Kriegerin auf den Leim gegangen war und dazu auch noch der beste Freund von Fighter, war ihm Warnung genug. „Ist das die Mondprinzessin, Zeretiy?" „Serenity", schnauzte er und konnte sich im nächsten Moment dafür Ohrfeigen, das er ersten hier unten Bilder malte, von seiner Herzensdame, die ihm so sehr fehlte. Was er nie gedacht hätte, aber sein Herz verging vor Sehnsucht. Und zweitens, weil er ihm geantwortet hatte und somit einen Zugang geschaffen hatte und auch noch seine Schwäche preisgab. „Serenity, entschuldigt eure Majestät", verbesserte sich dieser Verbrecher, wobei das echt noch ein humaner Ausdruck für ihn war. Ihm schwebten anderen Worte im Kopf umher, die er aber niemals in den Mund nehmen würde. Dafür war seine Erziehung dann doch noch zu gut gewesen. Demonstrativ drehte er sich von dem weizenblonden Mann weg, der ihn mit seinen Honigbraunen Augen ansah. Er wünschte er würde schon wieder auf den Weg zur Erde sein. Er wollte wissen wie es Seiya ging und besonders wünschte er sich seine Prinzessin in die Arme zu schließen und ihre samtweiche Haut zu berühren. Gerne würde er mit seinen Lippen ihr Gesicht küssen und… „Tust mir Leid, kleiner Prinz“, murmelte der Mann, hinter der vergitterten Tür, in einer Lautstärke in der es ihm unmöglich war zu ignorieren. Er gab sich zwar die größte Mühe, dies zu tun allerdings fiel es ihm schwer, nicht durch diese Tür zu gehen und das Gesetz in die eigene Hand zu nehmen. „Muss schlimm sein so eine Sehnsucht zu spüren“ „Was weißt du denn schon?“ Er wollte sich nicht mit ihm unterhalten. Mit einer Kreatur die seiner sowas von nicht würdig war. Er hörte hinter sich ein mehliges Lachen, das ihm eine Gänsehaut auf die Haut zauberte. „Ich weiß von uns beiden wohl am besten was Sehnsucht nach einer Person heißt. Und nicht bei ihr zu sein. Was das für ein Schmerz in der Brust ist. Es zerreißt einen innerlich.“ Koios stellte sich sehr dicht vor den Mann hin. Ihre Gesichter berührten sich fast, so dicht standen sie sich gegenüber. Er konnte nicht sagen wie sehr er ihn hasste und verabscheute. Die Worte, reichten nicht aus um auch nur annährend auszudrücken was er empfand. „Silver wirst du nie wiedersehen. Sie wird bis an ihr Lebensende in der Kammer verweilen“ Er hoffte das er eine Reaktion feststellen würden, die Kammer war wohl eins der schlimmsten Bestrafungsmittel die sie zur Verfügung hatte. Man saß in einem 1 qm kleinen Raum, der völlig dunkel war. Zu Essen und zu trinken bekam man alle 72 Stunden. Man war allein. Mutterseelen allein. Aber der blonde Mann vor ihm zuckte nicht mal mit der Wimpern. Er erwiderte seinen Blick seelenruhig, als wäre er sich sicher dass ihm nichts passieren könnte. „Ich spreche nicht von Silver“ Koios fühlte wie ihm das Blut in den Adern gefror. Er wusste von wem er sprach und ihm wurde Übel bei dem anzüglichen Grinsen im Gesicht dieses Mannes. Er konnte sich nicht beherrschen. Er griff durch die Gitterstäbe, packte den Mann am Kragen und traf ihn zielsicher mit der anderen auf die wohlgeformte Nase.   Enell hörte es kummervoll Stöhnen und wüste Beschimpfungen, als der die steinerne Treppe hinunter kam. Die Stimme erkannte er sofort und es hätte ihn gewundert wenn er die Stimme eines anderen gehört hätte. Er erhöhte das Tempo mit denen er die alten Stufen hinab stieg. Er musste dabei höllisch aufpassen weil sie rutschig waren und abgenutzt. Er wand sich wie eine Schlang um die Kurven, da sich die Treppe wie eine Spirale in den Boden des Schlosses bohrte. Eng, so dass er mit seinen Schulter an den Wänden entlang schleifte. Endlich erreichte er das Ende der Treppe und traute seinen Augen nicht. Sein Prinz stand mit erhobenem Schwert in der Zelle über dem Mann, der auf den Boden hockte und ihn herausfordernd anblickte, während Blut aus seiner Nase lief. „Koios“, rief er den Namen seines Prinzen und umklammerte den Arm, dessen Hand den Griff des Schwerts hielt. „Lass mich los Enell, ich mach ihm hier und jetzt den Prozess“, „Nein, das dürft ihr nicht. Denkt an Prinzessin Serenity“ Das schien seinen Prinzen zu beeindrucken er merkte wie die Wut verrauchte und das Schwert sinken ließ. Erleichtert ließ er den weißhaarigen Mann zu, vor dem er so viel Respekt empfand. Er verneigte sich leicht als Koios ihn anblickte und sich durch die Haar fuhr. Diese Geste machte sein Prinz nur, wenn er versuchte sich zusammen. „Ich geh mich abregen und duschen. Pass du bitte solange auf ihn auf.“ „Ja“ Enell wartete bis sein Prinz hinter der Wand verschwunden war. Dann veränderte sich sein freundliches und liebes Gesicht zu einer dämonischen Fratze und er drehte sich zu Ado um. Der untersuchte seine verletze Nase und schimpfte leise vor sich hin. Ihm schien der dämonische Blick aufzufallen, mit dem er betrachtete wurde. Er wusste, dass sein rotes Haar nun Pechschwarz leuchtete und dass seine Augen rot strahlten. Er spürte seinen schnellen Herzschlag und das Gewitter in seinem Inneren. „Wer bist du?“, fragte ihn das kranke Gehirn das er deutlich vor sich sehen konnte. Es reichte ihm schon ein Blick ins Innere seiner Seele und er sah die Schandtaten die er verbrochen hatte. „Darf ich dich berichtigen“, er trat dicht auf ihn zu, kniete sich zwischen seine Beine „Die Frage muss heißen WAS bin ich.“ Er ließ seine dunkle Aura freien laufen und Ado erbete vor Angst. „Das ist unmöglich… du bist tot.. man hat dich… Nein…man hat dich besiegt…“ japste Ado und starrte in die finsteren böse roten Augen, die ihn mit so einer Gier betrachteten dass er sich wünschte dass die Erdenkrieger ihn vor Ort und Stelle getötet hätten. Kapitel 8: Mamoru hat gelitten ------------------------------ Seiya saß auf dem Bett in dem verdammt penibel aufgeräumten Zimmer, das auch eher spartanisch eingerichtet war als gemütlich. Ein Bett stand link wenn man rein kam da hinter der Kleiderschrank. Unter dem Fenster stand ein Schreibtisch mit einem Monitor und PC und rechts, also ihm gerade gegenüber, stand ein Bücherregal. Ihm nicht entgegen das die Besitzerin dieses Zimmer nicht häufig da war und daher wenige persönliche Sachen sich hier im Raum befanden. Da er mittlerweile wusste das Sailor Pluto oder Setsuna ihrer Aufgabe nach das Zeittor bewachen muss und daher deswegen selten hier sein konnte, befand er sich wohl gerade in ihrem Zimmer. Die Haare hatte er sich getrocknet und saß nun völlig fertig auf dem Bett und starrte vor sich. Eigentlich sollte er nun bei Mamoru sein. Sich von ihm den Verbandwechsel lassen und dann auf sein Abendbrot warten. Doch er saß hier bei Haruka und Michiru und starrte ein fast leeres Bücherregal an. Vielleicht hätte er nicht einfach weglaufen sollen, aber er war wütend gewesen. Wütend und verletzt. Wie konnte Mamoru ihm nur was an den Kopf donnern. Wie kam er nur auf den Trichter das er ihm das nichts bedeutet was zwischen ihn vorgefallen ist? Die Zärtlichkeit die sich getauscht hatten. Die wilde Leidenschaft die sie übermannt hatte? Wieso glaubte er dass es ihm so gar nichts bedeutete. Seiya legte das Handtuch eben sich und blickte runter auf seinen Ring. Mehr gesagt auf die Stelle an dem er bis vor gut einer Stunde noch befunden hatte. Es war vielleicht etwas Hart ihm den Ring zurück zugeben. Aber er wollte sich einfach nicht kontrollieren lassen und sich schon gar nicht vorschreiben zu lassen, wen er wie nennen durfte. Wenn er Bunny für ihn Schätzchen ist, das bleibt sie das auch. Seiya holte tief Luft was einen brennen Schmerze zur Folge hatte. Die Verbände waren ebenso nass wie all seine andere Sachen, die immer noch am Leib trug, wobei Michiru ihn angewiesen hatte diese auszuziehen. Aber er besaß keine Lust halbnackt hier zu sitzen und zu warten bis irgendjemand mal kam. Da klopfte auch schon jemand an die Tür und ohne darauf zu warten, das die Person herein bat, wurde die Tür geöffnet. „Du bist ja immer noch angezogen?“, Michiru balancierte einen Haufen Hosen und Hemden in sein geliehenes Zimmer und hinter trat Haruka mit dem Verbandkasten rein „Ich wollte nicht fieren“, sagte Seiya und die Augen von sich und der sandblonden trafen sich. Er sah das sie ihm wieder so feindselig gesonnen war wie eh und je. Hätte beinahe aufgelacht über die Erleichterung das nicht doch nicht alles geändert hatte. „Los nasse Sachen aus. Umso schnell kann ich sie waschen und trocknen“, wies Michiru ihn an und legte den Hauf an Klamotten neben ihn nieder „Du musst gucken was davon am besten passt.“ „Danke“, murmelte Seiya und warf einen Blick auf die Sachen, die eindeutig Haruka gehörten. Es war Männerbekleidung und gar nicht mal so schlechte. Das Haruka Geschmack bewies wusste er ja schon. Es reichte ja ein Blick auf die gewählte Partnerin. Beide blickten ihn abwartend an und Seiya fühlte sich bedrängt und er bekam das Gefühl hier weg zu müssen. „Michiru geh du doch schon mal Essen machen“, schlug Haruak vor und legte ihrer Partnerin eine Hand auf die Schulter „Und ich kümmere mich um unseren Gast“ Zweifelend betrachtete sie ihre Freundin und dann nickte sie ihr zu. Ohne ein weiteres Wort verschwand sie aus dem Zimmer und schloss hinter sich die Tür. „So, nun sind wir alleine. Komm zieh dich aus“, forderte Haruka und Seiya verspürte eine leichte Panik. Er sollte sich vor Haruka ausziehen? War das ihr ernst? „Nicht so schüchtern ich habe schon mal nackte Männeroberkörper gesehen.“ Seiya schluckte und führte seine zittrigen Finger an den ersten Knopf. Haruka sah sich das einige Minuten an. Dann reichte es ihr und sie trat einen Schritt auf ihn zu. Er wich vor ihr zurück. Er hasste sich dafür, ihr gegenüber Schwäche zu zeigen. Sie war die allerletzte Person auf der Welt, der er eingestehen wollte dass er Hilfe brauchte und eigentlich ein Wrack war. Er wollte sich ja selbst nicht mal eingestehen dass er das alleine nicht schaffen konnte. „Ich beiß dich nicht und ich will dir nur helfen“, meinte sie ruhig und bekam den ersten Knopf zu fassen. „Ich will deine Hilfe nicht“, sagte Seiya barsch und Harukas Augen, die gerade so dunkel funkelten wie der verregnete Nachthimmel, blitzen kurz auf. „Glaubst du ich mach das aus Spaß an der Freude? Ich will dir nicht mal helfen, aber du bist nun mal die Prinzessin dieses Planeten oder von mir aus ein Prinz. Daher ist es meine Aufgabe dir zu helfen und auch wenn du es nicht hören willst, anscheinend. Du brauchst Hilfe.“ Sie Stimme war rau und furchteinflößend. Seiya erstarrte richtig vor Schock. Er kannte die bissige Art von ihr und unter normalen Umständen würde er jetzt nicht da sitzen wie ein verängstigtes kleines Kind. Ihre Augen wurde sanfter als sie fortfuhr sein Hemd komplett aufzuknöpfen „Auch wenn ich bewundere das du es alleine schaffen willst, musst dir bewusst sein, das du es alleine nicht schaffen kannst. Egal wie stark du bist“, fuhr sie ruhiger fort da sie nur seine Aufmerksamkeit hatte „Willst du mir sagen warum du hier bist?“ „Ich hatte einen ziemlichen Streit mit Mamoru.“ Seiya sah sie dabei aber nicht ab. Ihm war es irgendwie schrecklich peinlich. Sein Hemd baumelte nun hoffen vor seiner Brust, und er bemerkte den musternden Blick von ihr. Ihre Augen glitten über seine Arme, runter zu seinen Bachmuskeln und blieben auf seiner Brust, die mit einem breiten weißen Verband, verbunden war. „Nicht übel“, sagte sie „Zwar nicht so sehr wie bei mir aber immerhin.“ Seiya der eh schon völlig fertig mit den Nerven war, starrte Haruka an als habe sie nicht mehr alle Tassen im Schrank. Bewertete sie gerade seine Muskeln? „Aber irre ich mich oder waren die mal kräftiger?“ Er merkte nicht mal dass sie ihm das Hemd von den Schulter schob und sich den Verband an sah. „Hast etwas abgebaut. Du musst ordentlich essen.“ „Was geht dich das eigentlich an“, murmelte Seiya „Wenn du weniger Muskeln haben willst wie ich? Bitte. Aber ich würde mich an deiner Stelle schämen. Aber zurück zum Thema, du hast dich mit Mamoru gestritten?“ Haruka begann den Verband zu lösen. Vorsichtig strich über den Verband um den Knoten zu öffnen. Nach einer längeren Pause er zählte er Haruka was im Auto vorgefallen ist. Wie er seinen Ring abgenommen hatte und dann in die Nacht hinaus verschwunden ist. Mamoru zurückgelassen hatte und einem unbändigen Zorn sich an einen Ort gewünscht hatte, wo er ihn nicht finden konnte. Haruka hatte sich neben ihn gesetzt. Es war ein wahnsinniges befremdliches Gefühl, wie sie mit ihm umging. Sie nahm Rücksicht auf ihn und hatte wohl auch noch Mitleid. Er schielte zu ihr rüber. Sie hielt den neuen Verband in der Hand und er blickte auf ihre Hände. „Dann weiß Mamoru also nicht wo du bist“, bemerkte sie in ihrem Vorwurfsvollen Ton den er schon seit langem von ihr kannte. Irgendwie erfreute es ihn, das sie wieder so mit Sprach aber gleichzeitig hasste er es wie eh und je. Er schüttelte den Kopf und langsam wurde ihm. Er würde sich gerne etwas überziehen. „Du bist so ein Idiot“, fuhr sie ihn dann an. Erschrocken zuckte er zusammen. Sie warf das Verbandszeug aufs Bett und baute sich vor ihm bedrohlich auf. Er wusste genau das sie ihm nichts tun wird, aber die Angst kroch wieder in seine Knochen und er begann an zu zittern und ein dicker fester Knoten wand sich in seinem Bauch. Er fühlte sich zurückversetzt in den Keller. Ich war als würde er die harte Holzpritsche unter sich fühlen und das kalte Eisen um seine Handgelenke. „Hast du eigentlich eine Ahnung was er durchgemacht hat?“ blaffte sie ihn an und vor ihm stand nicht mehr Haruka, die Kriegerin des Windes, sondern das breite grinsende Gesicht von Ado. Seine blonden Haare fielen ihm flüssiges Gold auf die Schultern und seine honigbraunen Augen fixierten ihn anzüglich. Er fühlte sich nackt unter diesem Blick und er rückte von ihm weg, bis er mit dem Rücken gegen die Wand stieß. „Durchgemacht?“, stotterte er und versuchte sich bewusst zu machen dass er immer noch bei Haruka und Michiru war. „Ich will damit jetzt nicht sagen dass das was du durchgemacht hast, nicht schlimm war. Im Gegenteil, es ist wohl das Schlimmste was einem passieren kann, aber irgendwie ist dir wohl nicht in den Sinn gekommen, das Mamoru auch gelitten hat?“ Vorwurfsvoll starrten ihn die Augen von ihm an. Er hörte zwar Harukas Stimme aus seinem Mund kommen, aber leider nicht das vertraute Erscheinungsbild dazu. „Mamoru hat gelitten?“ „Seiya“. Er streckte die Hand nach ihm aus und er presste sich gegen die Wand. Er wollte von diesen Händen nicht berührt werden. Auch wenn er klang wie Haruka. Auch wenn er wusste dass es Haruka war, die da vor ihm stand. Die Hand berührte ihn und er schrie auf, aber gleich darauf war Ado weg und vor ihm erschien das Gesicht einer wütenden Haruka. „Er ha die ganzen Nächte, in denen du nicht da warst, nicht geschlafen. Er saß wach da. Und nicht nur er. Wir alle haben uns mit der Sorge gequält ob wir dich finden, wo du bist und ob du überhaupt noch lebst. Hast du eine leichte Ahnung wie sich das anfühlt“ Seiya schluckte als er langsam begriff das Haruka kaum erkennbare Tränen in den Augen hatte. Sie hatten sie natürlich Sorgen um ihn gemacht und Mamoru ist sicher umgekommen. Er nie drüber nachgedacht wie es ihm ergangen war. Warum auch, er hatte mit sich genug zu tun. Dennoch schämte er sich, das ihn nicht mal interessiert hatte. „Und nun bist du gegangen ohne zu sagen wohin“, meinte Haruka die sich umdrehte und zur Tür ging „ich will nicht wissen welche Sorgen er sich jetzt. Mal wieder.“ Mit diesen Worten ging sie aus dem Zimmer und ließ Seiya allein zurück. Kapitel 9: Wie die Motte… ------------------------- Yaten stocherte in seinem Salat rum und versuchte die Wut, die sich gerade in ihm anstaute nicht ausbrechen zu lassen. Irgendwie war der ganzen Tag nicht seiner gewesen. Erst hieß es Seiya käme zur Schule und dann war er nicht da sowie der nervige Tollpatsch, so dass sich alle gleich Sorgen gemacht hatten und den ganzen Tag einen Mine gezogen hatten, als wäre Sieben Tage Regenwetter gewesen und in der Pause hatte Minako dann so besorgt gewirkt und hatte ihre Freundin angerufen. Er verstand den ganzen Aufstand nicht. Es war doch offensichtlich gewesen dass sie die Schule schwänzt, warum muss man da so ein Aufstand machen? Neben dem verstand er zwar warum Ami schon wieder war. Mit ihr hatte er auch kein Problem. Wenn er ehrlich war hatten sie beide sich noch nie viel miteinander unterhalten. Aber sie scheint ein festes Inventar in ihrer Wohnung zu werden, was nicht verwerflich ist, da sie ja irgendwie mit ihrem Bruder zusammen war. Da hatten sich aber auch zwei gefunden. Aber es nervte ihn zu tiefst, das auch die blonde beschloss ein fester Bestandteil dieser Wohnung zu werden. Auf seine Frage hin was sie hier zu suchen hatte, grinste sie ihn nur blöd an und meinte das Ami gefragt hätte ob sie nicht mitkommen wolle. Natürlich war diese eine Ausrede gewesen, das hatte er mit einem Blick auf die blauhaarige Freundin seines Bruders gesehen. Zwar hatte Ami die Aussage bestätigte, aber er war kein Dummkopf. Er verstand nur nicht was sie damit erreichen wollte. Minako saß ihm gegenüber und blickte dem nächsten Menschen, den er gerade von allen auf der Welt am liebsten den Hals umgedrehte hätte, schockiert an. Taiki wirkte ruhig und verzog nur eine Augenbraue, als der schwarzhaarige Prinz ihnen erzählte warum er im schlimmsten Unwetter des Jahres, vor ihrer Haustür auftauchte und das alles ohne ihren Bruder. „Was soll das heißen ihr habt euch gestritten und Seiya ist weggelaufen?“ Yaten bewunderte seinen Bruder immer wieder für dessen Ruhe in solchen Momenten. Er wäre schon bei der Erwähnung Seiya ist weggelaufen auf ihn losgegangen und er warum er weiterhin hier so ruhig saß, verstand er nicht. Mamoru saß aber auch wie ein Trauerkloß auf dem Stuhl und blickte wie ein Kind dem den Lutschter weggenommen hatte, auf seinen Teller runter. Kurz verzog sein Gesicht zu einem fiesen. Auf eine sehr makabere Weise hatte man ihm auch den Lutschter weggenommen. Ein Bild von den beiden jagte durch seinen Kopf und er schüttelte ihn heftig. Er wusste dass man ihn merkwürdig ansehen würde, aber keiner sprach ihn an. „Ich habe zu ihm etwas unüberlegtes gesagt“, räumte Mamoru ein „Reicht es nicht dass du schon immer etwas Unüberlegtes tust und ihn dadurch in Schwierigkeiten bringst?“, bemerkte er spitz und er sah es traurig in den blauen Augen aufblitzen. „Yaten“, mahnte Taiki gleich und er rollte mit den Augen. Damit abfinden das sein Bruder diesen Prinzen heiraten musste, weil dieser Mist gebaut hat konnte er nicht. Er verstand die Entscheidung von Seiya und wenn er in dieser Situation gewesen wäre, hätte er wohl auch gehandelt. Sein Leben war ihm dann doch mehr wert. Aber er war sicher, dass er nicht mit dem dunkelhaarigen Prinzen ins Bett gestiegen wäre. Da hätte er sich schon ein Mädel gesucht. Seine Augen wanderten zu dem blonden Giftzwerg rüber und tief in ihm regte sich etwas. Seit dem Tag, an dem sie beide mit einander geschlafen hatten, führten sie kein normales Gespräch mehr, nicht das sie es vor getan hätten, aber nun war es noch schlimmer als vorher. Sie vermied es auch mit ihm allein zu sein, was ihn wiederrum gewaltig gegen den Strich ging und was ihn am meisten an der ganze Sache nervte war, das sie versucht hatte, sich am Morgen aus seinem Zimmer zu schleichen. Er könnte immer noch kochen vor Wut. Aber kam ja nicht dazu mit ihr zu sprechen. „Und weil du etwas falsches gesagt hast ist Seiya weggelaufen?“, fragte Ami und Mamoru nickte „Und du weißt nicht wohin?“ „Nein. Ich habe ihn schon bei Bunny und auch bei Rei gesucht. Makoto habe ich angerufen aber auch da ist er nicht und das letzte was mir einfiel war eben hier.“ Beinahe konnte man Mitleid mit dem Mann entwickeln. Yaten wusste genau wie viel sein  Bruder ihm bedeutet und auch das er die letzten Monate kaum geschlafen hatte. In der Zeit wo sie nicht mal wussten wo Seiya war, hatte er gar nicht geschlafen. „Kannst du ihn durch diese komische Ringsache finden?“, fragte Minako die ihren Salat auch nur vor sich hinschob und scheinbar keinen Appetit auf Grünzeug hatte. Yaten hatte das Gefühl das seinen Ohren klingeln würde, als er ihre Stimme so nah bei sich hörte. Es empfand es als sehr ungewohnt und das komische regende Gefühl in ihm breitete sich weiter aus. Er versuchte es im Dunkeln zu lassen, da er keine Lust hatte auf irgendwelche komischen Dinge. Mamoru schüttelte abermals traurig seinen schwarzen Schopf und kramte aus seiner nassen Hosentasche einen kleinen silbernen Ring den jeder von ihnen erkannte, sobald er auf der Tischplatte lag. „Er hat dir den Ring zurückgeben?“, fragte Taiki das offensichtlich und Yaten hätte am liebsten laut aufgelacht, stopfte sich aber lieber schnell eine Gabel Salat in den Mund um genau dies und eine scharfe Bemerkung zu unterbinden. „Dann ist er also spurlos verschwunden?“, fragte Ami und suchte nach ihrem Computer „Hast du schon allen Orten gesucht wo er sein könnte?“ „Ich bitte dich. Wo soll er denn suchen? Er weiß doch gar nichts über ihn“, warf er dann doch scharf ein. „Yaten“, zischte Taiki sauer „Nein, wieso denn?“ Ihm reichte es. Er hatte sich zweimal Sorgen um seinen Bruder gemacht. Jedes Mal ging es darum ob er ihn lebend wieder sah und auf sehr komische Weise hatte immer Mamoru etwas damit zu tun. Irgendwann war doch mal gut. Außerdem interessierte es ihn schon sehr was Mamoru zu seinem Bruder gesagt hatte, damit der weglief. Er kannte Seiya und es muss schon etwas sehr schlimmes gewesen sein. Denn weglaufen war eigentlich keine Option von ihm. Seiya ging liegt auf Konfrontation, aber so lange Taiki hier mit am Tisch saß würde er darüber nicht reden können. „Schon gut Taiki. Yaten hat ja Recht. Ich weiß so gesehen nichts über Seiya.“ Betrübt sah blickte er auf den Ring „Ich habe da gesucht wo ich ihn vielleicht vermutete hätte. Aber Orte an denen er sich hier gerne aufhält weiß ich nichts.“ „Schon gut. Seiya ist groß und der kann auf sich aufpassen“, überlegte Taiki und seine Augen wanderten nach draußen. Der Himmel ließ immer noch Unmengen an Wasser vom Himmel fallen und helle Blitze belgeitet von lauten Donner durch die Wolken wandern. „Wir gehen ihn suchen sobald das Wetter sich etwas beruhigt hat. Es bringt nichts wenn wir uns eine Lungenentzündung einfangen.“ Minako legte ihre Gabel nieder und setzte sich ruckartig gerade hin. Ihre Augen glänzten und Yatens Haut begann nervös zu kribbeln und er bekam Magenschmerzen. „Und was ist wenn wir ihn da suchen wo wir ihn nicht vermuten?“ Alle sahen sie perplex an und sie sprachen im selben Moment den gleichen Namen aus: „Haruka“   Mamoru war aufgebrochen, trotz des Wetters. Minako hatte ihn eigentlich beten wollen, das er sie zufuhr nach Hause fährt, aber er war so in Eile gewesen, nach dem sich alle einig waren, das Seiya sicher bei Haruka und Michiru ist, gab es für ihn halten mehr und er war davon gestürmt. Nun stand Minako unter dem Vordach des Hauses und starrten in den Regenverhangen Himmel, der von den Blitzen als Spielwiese benutzt wurde. Sie hatte keine Lust bei dem Wetter nach Hause zu gehen aber hierzu bleiben war auch keine Alternative. Yaten hatte sie den ganzen Abend so merkwürdig angesehen. Ihr war abwechselnd heiß und kalt geworden und es war auch das erste Mal dass sie das Haus betrat, nachdem sie mit ihm geschlafen hatte. Sie war schrecklich nervös gewesen auch schon am Tag danach. Sie konnte kaum glauben dass schon zwei Monate vergangen sind ohne dass sie wirklich mit geredet hatte. Sie vermied es mit ihm allein zu sein. Ihr Herz würde in tausend Stück zerfallen. Es war schon einmal gebrochen und nochmals würde sie sich davon nicht erholen, da war sie sich sicher. „Du kannst hier bleiben“. Sie fuhr erschrocken zusammen als sie seine Stimme hörte. Unsicher ob sie sich umdrehen sollte oder nicht biss sie sich auf die Lippe. Das war der Moment vor dem sie sich gefürchtet hatte. Der Moment wo er ihr sagen würde, dass die Nacht, die sie zusammen verbracht hatten, nicht bedeutet. Das es einfach so gekommen war und sie nun einfach weiter nur Freunde sein sollten, wenn überhaupt. „Danke aber ich gehe lieber nach Hause“, murmelte sie beinahe kleinlaut und schämte sich zu tiefst darüber das sie ihrer Stimme nicht mehr Entschlossenheit mitgeben konnte. „Bei dem Unwetter?“ Sie hörte den Zweifel in der Stimme von Yaten und auch wie er dicht hinter sie trat. Die feinen Härchen stellen sich in seiner Gegenwart immer sofort. Es war zum Verrückt werden. Sie wusste genau das Yaten sie immer wieder zurückstoßen würde aber sie konnte nicht anders. Sie musste in seiner Nähe bleiben. Wie eine Motte die immer wieder zum Licht flog obwohl sie genau wusste dass sie sich verbrennen würde und dabei umkommen konnte. Sie würde am liebsten immer noch im Boden versinken wenn sie dran dachte was sie beide getan hatten. Sie hatte es gewollt, das konnte sie nicht leugnen und keiner konnte von ihnen behaupten nicht gewusst zu haben was sie tun würden, sobald sie sein Zimmer betraten. Ihr war das so peinlich gewesen das sie sich versucht hatte am nächsten Morgen aus dem Zimmer zu schleichen. Wenn da nicht der Anruf gekommen wäre, dass man wüsste wo Seiya sich befand. „Das ist doch nur ein bisschen Regen“, warf Minako schulterzuckend ein. Sie fühlte die Wärme die sie Körper abstrahlte und kämpfte gegen die Schmetterlinge an, die nervös in ihrem Magen flatterten. „Du bist in Sekunden nass bis auf die Haut.“ Yaten packte nach ihrer Hand „Herr Gott stellt dich nicht so an. Es wäre ja nicht das erste Mal das du bei mir übernachtest“ Minako nahm allen Mut zusammen und drehte sich zu ihm um. Sie blickte in seinen genervt verengten Augen. Sie traten beinahe die Tränen in die Augen, nur ihre sanfte Wut unterdrückte diese. „Ich dachte du willst, dass ich dich in Ruhe lasse“, bemerkte sie spitz und sie merkte wie ihr das Blut in die Wangen schossen. Sie wollte dieses Thema nicht anschneide, sie hatte viel zu viel Angst davor, aber leider war ihr Mund immer schneller als ihr Kopf. „Allerdings hältst du dich nicht besonders gut daran.“ Das Lachen und der verzweifelte Blick mit dem es begleitet wurde überraschte die Blondine. So hatte sie den immer auf Abwehr gepolten silberhaarigen noch nie gesehen. Irgendwas schien sie ja doch bei ihm zu bewirken und wenn es nur pure Verzweiflung war in die sie ihn trieb. „Dann solltest du doch froh wenn ich jetzt gehe und mich nicht aufhalten“, sie drehte sich wieder um, und hörte ihr Herz zerspringen. Wie konnte man nur doof sein. Es könnte die ausgestreckte Hand sein, auf die sie so lange gewartet hatte und sie schlug sie nun aus. „Wenn ich dich gehen lassen bringen mich die zwei da drin um.“ Minakos zersprungenes Herz gefror zusätzlich. Was hatte sie denn gedacht. Das Yaten freiwillig hinter ihr her ist? Wie konnte sie das nur für einen Moment glauben? „Außerdem müssen wir reden.“ „Worüber?“ Ihre Augen gifteten ihn an. Sie hatte keine Lust über was zu reden, was nie wieder passieren wird. „Wir hatten eine Nacht und die war schön. Ich weiß nicht was es da noch zu reden geben soll?“ „Vielleicht darüber warum du versuchst hast, dich aus meinem Zimmer zu schleichen?“ Yaten schien sich wieder gefangen zu haben und trat auf sie zu. Sie bemerkte das verärgerte flackern in seinen grünen Augen und ließ zu das sich vor ihr hinstellte. „Ich dachte das würdest du so haben wollen.“ Sie biss sich auf die Lippe und presste sich dann schnell aufeinander. Yaten fuhr sich durch die Haare, bevor er sie bei den Schultern packte und sie ernst ansah. Er öffnete schon seinen Mund um etwas zu sagen aber er schloss ihn wieder. So dass sie ihn verwundert ansah. Das entsetzliche Kribbeln, das sich in ihrem Bauch breit machte, konnte sie nicht ertragen. Sie schob seine Hände von ihren Schultern und drehte sich dem Regen zu, der kein bisschen abschwächen wollte. Ihr behagte es gar nicht in das Unwetter hinaus zu gehen aber noch eine Nacht mit Yaten zu verbringen, das würde sie umbringen. „Ich weiß gar nicht warum du so ein aufheben drum machst, Yaten. Es war doch nur eine Nacht die nichts bedeutet hat. Wir beide wollten es und das war es auch schon. Wir müssen da nicht viel reden und nun würde ich gerne nach Hause gehen.“ Ohne zu warten ob er etwas erwidern würde lief sie hinaus in die Nacht. Kapitel 10: … die zum Lichte fliegen… ------------------------------------- Seiya saß auf dem großen Bett, das ihm winzig vorkam. Schlafen würde er darauf sicher nicht. Die Ruhe fehlte ihm, abgesehen davon dass gerade alles um ihn herum zu schrumpfen begann. Die Luft in seinen Lungen wurde mit Gewalt heraus gepresst, bis seine Brust zu schmerzen begann. Er hörte immer noch die Worte von Haruka. Wie hatte er nicht einzigen Gedanken daran verlieren können. Es war so einleuchtend. Klar hatten die anderen sich Sorgen gemacht. Wie hatte er es einfach nicht sehen können. Wieso war er nur so sehr in Selbstmitleid versunken. Ein Blick auf seinen Körper, auf die noch nicht verheilten Wunden, reichte und er wusste es wieder. Seine Sorgen, Gedanken kreisten nur um ihn selber. Das konnte ihm keiner zum Vorwurf machen. Bevor er an andere denken konnte, musste er erst mal wieder auf die Beine kommen. So war er doch nur eine Last. Die Verbände lagen unberührt neben ihn und er fragte sich ob Haruka noch mal zurückkommen wird um ihn zu verbinden. Irgendwas sagte ihm das er darauf lange warten konnte. Er seufzte. Langsam schloss er die Augen. Er fühlte sich als würde eine Tonne auf seinen Schultern ruhen und das er von diesem Gewicht erdrückt wird. Seiya ließ seinen Kopf gegen die Wand sinken und starrte an die dunkeln Innenseiten seiner Augen. „Dich kann niemand verstehen. Werden sie auch nicht“ Er presste die Lippen aufeinander. Die Aufkommende Übelkeit schluckte er gleich wieder runter. Wie er diese Stimme hasste. Wann würde sie endlich verschieden? Aus Gewohnheit, die ihm nicht am aufgefallen war, griff er nach dem Ring. Entsetzt stellte er fest dass die Stelle an seinem Finger leer war. Mit einem Anflug von Schwindel fiel ihm wieder ein, dass er ihn ja Mamoru zurückgelassen hatte. Nun bereute er es. Der kleine Silberne Ring hatte ihn immer berührte. „Schon dumm. So ein Streit, nicht wahr? Aber mal ehrlich, was willst du mit so einem Nichtsnutz? Du brauchst einen richtigen Mann“ „Er ist mehr ein Mann als du jemals sein wirst“, murmelte er und lachte über sich selbst. Nun sprach er auch noch mit einem Hirngespinst. Vielleicht sollte man ihn einweisen. „Ein Mann, der genau wie er dich berühren muss. Ein Mann der weiß was Frauen wollen“ Ihm lief eine Kälte über den Rücken das selbst der Winter davor erblichen wäre. Die eiskalten Finger auf seinen Beinen. Er spürte die Wärme von ihnen, roch den fauligen Atem und bemerkte wie sich sein Magen auf links drehte und alles was drin war heraus brach. Unter Tränen fiel Seiya auf die Knie. „Sieh dich an. Du willst eine Sailor Kriegerin sein? Das ich nicht lache“ Michiru saß im Wohnzimmer und schaltete den Fernseher aus als gerade Haruka die Treppe runter kam. Neugierig blickte die Marinefarbene ihre Freundin an, die mehr als nur genervt und gestresst aussah. „Lass mich raten. Das Gespräch ist voll in die Hose gegangen“ „Ich mag ihn einfach nicht“, murmelte die Sandfarbene zur Antwort und lehnte sich auf die Lehne des cremefarbenen Sofas, auf dem Michiru saß. Draußen tobte noch immer das Unwetter und so wie es aussah würde es vor morgen nicht mehr damit aufhören. Michiru legte eine ihrer warmen und weichen Hände auf die leicht zitterigen von Haruka. Zärtlich blickte sie ihr in die blauen Augen, die sich wieder Himmel dunkel verfärbte hatten. „Er braucht keine Vorwürfe sondern Zuspruch“, meinte sie ruhig aber bestimmt „Seiya ist eine starke Persönlichkeit. Er wird damit fertig aber nur wenn wir ihn unterstützen“ Haruka entzog sich ihr und drehte ihr den Rücken zu. Tief in ihr drin wusste sie das Michiru recht hatte. Aber sie hasste diesen Kerl. Er hatte ihre Zukunft durcheinander gebracht. Nun lag alles in einem undurchdringlichen Nebel. Ungewissheit hielt sie die Nächte wach. Vom ersten Moment hatte sie es im Gefühl gehabt. Ärger, hatte sie sich gesagt. Der dieser Typ bedeutet Ärger und sie hatte Recht behalten. Zwar anders als sie befürchtete hatte, aber das war im Grunde egal, das Ergebnis war dasselbe. „Haruka…“ Arme schlossen sich von hinten um ihre Brust. Sie holte tiefe Luft und seufzte. „Ich habe ihm nur an den Kopf geworfen das er nicht allein ist der leidet“ Den Blick, mit dem Michiru sie nun ansah konnte sie sich lebhaft vorstellen aber sie konnte aus ihrer Haut nicht raus und das wollte sie auch nicht. Sie würde Seiya immer ihre Meinung sagen und irgendwie hatte sie das dumpfe Gefühl, dass es genau das war was er brauchte. Bevor aber Michiru etwas sagen konnte Klingelte es an der Tür. Mamoru war in wenigen Sekunden nass. Der Weg von dem Punkt wo er seinen Wagen geparkt hatte bis hin zum Haus war nicht weit gewesen, aber dennoch triefte er sofort und war nass bis auf die Knochen. Er hatte lange mit sich gehadert ob er klingeln sollte oder nicht. Seiya hatte ihm ja deutlich gemacht, das er ihn ein engte und unter Druck setzte. Aber es ließ ihm einfach keine Ruhe. Noch mal einmal wollte er mit ihm reden. Sich entschuldigen und ihm versichern dass er alle Zeit der Welt hat. Dass es ihm Leid tat und das er einfach nur ein Idiot ist. Er würde ihn sogar hier lassen, wenn er das wünschte. Der silberne Ring in seiner Hand wog schwer, so wie sein Herz, dass dennoch kraftvoll in seiner Brust klopfte. „Mamoru?“ Ihm öffnete die Marinefarbene die Tür. Fast erleichtert atmete er durch. Er weiß nicht was er gesagt hätte wenn Haruka geöffnet hätte. „Was machst du denn hier?“ Er brachte ein Lächeln zu Stande und schielte hinter sich. Michiru verstand den Wink ließ ihn aber nicht eintreten. Verwirrt blickte er in die blauen Augen der Meereskriegerin. Die Tür war nur einen Spalt geöffnet und er sah Haruka auf den Flur treten. „Ich suche Seiya.“ „Und dann kommst du ausgerechnet zu uns?“ Haruka spielte nicht schlecht, das musste er zugeben. Wenn er nicht genau wüsste dass es der einzige Ort ist, an dem er stecken konnte, hätte er es ihr abgenommen. „Das ist der einzige Ort wo ihn nicht suchen würde, darum suche ich hier ja“ „Und was ist wenn Seiya damit gerechnet hat, dass du ihn hier suchen würdest, weil das der einzige Ort an dem er sich nicht verstecken würde.“ Mamoru musste lachen. Michiru zog die Tür auf und ließ ihn aus dem Regen treten. Freudig wirkte sie zwar nicht. Aber keine Sailor Kriegerin würde dem Prinzen den Eintritt verwehren. „Dir ist schon klar, dass es einen Grund hat warum er hierhergekommen ist?“ Er nickte um Michiru zu antworten. „Ich möchte auch nur kurz mit ihm reden, dann bin ich gleich wieder weg. Versprochen“ Er sah wie sich die beiden einen Blick zu warfen. Begeistert waren sie beide nicht. Michiru führte ihn ins Wohnzimmer. Ihm fiel auf, dass er zum ersten Mal in dem Haus der beiden war. „Hör mal, wir mussten ihm versprechen dass wir ihn nicht verraten“, begann Michiru. Er nickte und zog sich seinen Mantel aus. Haruka nahm ihn den Mantel ab und hängte ihn auf. Er nahm am Esstisch in der Küche, die gleich ans Wohnzimmer geschlossen war, Platz. Er beobachtete wie die Kriegerin des Meeres einen Tee aufsetzte. „Ihr beiden hattet also Streit“, bemerkte Haruka sowas von nebenbei das Mamoru die Luft wegblieb. Das Haruka seinen Mann nicht mochte, was war ihm klar, aber dass sie so eiskalt sein konnte, war dann doch eine Überraschung. Besonders weil sie den Eindruck machte, Seiya zu beschützen. „Ich habe etwas Unbedachtes gesagt und ihn Vorwürfe gemacht. Ich wer eifersüchtig…“ „Er wollte doch seine Ruhe und doch sitzt du hier.“ Michirus scharfe Augen durchbohrten ihn. Sein schlechtes Gewissen begann ihn wieder zu plagen, wie auch schon die ganze Zeit auf der Fahrt hierher. Er konnte nur nicken. Er fühlte sich klein und machtlos. Er hasste das Gefühl. Viel zu oft hat er sich so gefühlt. Eigentlich schon sein ganzes Leben. Alles was er anpackte war zum Scheitern verurteilt. Bunny konnte er nie helfen und auch Seiya konnte er nicht beschützen. Am Ende waren sie es, die ihn rettende und nicht umgekehrt. Er kannte die Stimme bevor er den Mann sah. Wieso war er hier? Hatte er ihn doch gefunden, dabei war er fest davon ausgegangen das er ihn nicht bei den beiden suchen würde. Vielleicht war das auch einfach nur reines Wunschdenken. Haruka hatte ja gesagt, das Mamoru ihn gesucht hatte. Auch jetzt hatte er sicher nichts anderes gemacht. Seiya stand auf der Treppe und lauschte den Stimmen die aus der Wohnküche kamen. Der Sturm peitschte den Regen gegen die großen Fenster und Seiya betrachtete das Gewitter. Betrachtete die Blitze wie sie durch den Himmel zuckten. Ein wenig tat es ihm Leid das er Mamoru ausgerechnet in so einem Wetter alleine gelassen hatte. „Mamoru, ich versteh dich ja, aber was Seiya jetzt braucht ist sicher nicht jemand der ihn mit weichen Handschuhen anfasst. Sag ihm klipp und klar was du willst.“ Seiyas Nackenhaare stellten sich bei Harukas Worten. Sein Magen krampfte wenn er daran dachte, wie Mamoru ihn immer angesehen hatte. So Mitleidig und verletzt, jedes Mal wenn er wegzuckte oder ihn von sich stieß. „Ich denke das ist der falsche Weg“, murmelte die tiefe Stimme von ihm. Seiya bekam eine Gänsehaut. Auch wenn es noch gar nicht so lange her ist, dass sie sich gesehen haben, kam ihm das wie eine Ewigkeit vor. „Er hat schlimmes durchgemacht und es ist natürlich das er einfach Zeit für sich braucht.“ „Es ist schwer zu sagen was er braucht. Seiya ist stark und er wird es überstehen.“ Michirus Stimme klang weich und voller Zuneigung auf den Flur. Bis eben hatte er fragen wollen ob er was zu essen bekommen könnte. Nach dem alles aus seinem Magen raus war und er es mit den Putzsachen aus dem Badezimmer aufgewischt hatte, verspürt er seit Wochen sowas wie Hunger. Nun wusste er nicht ob er in die Küche gehen sollte oder lieber wieder zurück in das Zimmer von Setsuna. „Seiya ist in erster Linie eine Sailor Kriegerin und die verstecken sich nicht. Die kämpfen. Sie geben nicht auf. Ist egal gegen wen sie kämpfen müssen. Gegen einen Dämon oder gegen sich selbst.“ Seiya konnte nicht sagen was es war, aber irgendwo machte es ihn ihm klick. Eine Sailor Kriegerin. Haruka hatte völlig Recht. Er war eine Kriegerin und nicht irgendeine. Er trug es sogar im Namen. Bei dem Gedanken schoss heiße Energie durch seinen Körper. Energie, so mächtig und bekannt. Er erzitterte als sich sein Körper wandelte. Sie erbebte unter der Macht in ihren Adern. Es explodierte in ihrem inneren. Die schlafende Macht, die sie ebenso gefürchtet hatte wie Ado selbst. Sie erinnerte sich wieder an den Hass den sie beim ersten Mal empfunden hatte. Den Zorn der sie übermannt hatte und wie sie beide zur Mörderin geworden war. Das Gesicht ihres besten Freund flammte vor ihr auf. Seiya erwachte aus einem traumlosen Schlaf. Sein gesamter Körper fühlte sich schwer an. Sein Kopf brummte und ein wenig flau im Magen war ihm auch. Schnell merkte er dass er im Bett von Setsuna lag und nach Seiya brauchte auch nicht lange um festzustellen dass er nicht alleine war. Neben seinem Bett stand ein Stuhl auf dem ein ihm sehr bekannter Mann saß. Er konnte ein aufstöhnen nicht unterdrücken. Er hatte es ja gewusst, aber ihn zusehen war etwas anders als nur zu hören. Mamoru war eingeschlafen und so konnte er ihn betrachten und er sah die tiefen Ringe unter den Augen. Haruka hatte Recht. Mamoru muss mehre Nächte nicht geschlafen haben. Sein Gewissen meldete sich wieder. Mamoru trug einen Bademantel der an allen Ecken spannte. Er hatte geduscht und wenn er richtig sah, hatte ihn jemanden neue Verbände angelegt. „Du bist wach?“, hörte er dann plötzlich und er fuhr erschrocken zusammen. Seiya war davon ausgegangen das er schlief. „Ja“ „Du bist von der Treppe gefallen. Michiru hat eine Energie gefühlt und gab es ein lautes gepolter. Hast du dich verletzt?“ Seiya betrachtete die blauen Augen, die ihn sorgenvoll musterten und schüttelte den Kopf. Mamoru amtete erleichtert aus und auch er entspannte. „Was machst du hier?“ Die Frage musste er stellten und er schon das bedauern in den Augen von Mamoru aufleuchten. „Ich… Ich… also ich wollte… ich muss…“ Mamoru fuhr sich durch die Haare und biss sich auf die Lippen. Beinahe hatte Seiya mit ihm Mitleid und er konnte ein leichtes Lächeln nicht unterdrücken. Diesen großen Kerl, seinen Prinzen, er hatte ihn schon viel zu sehr ins Herz geschlossen. Wahrscheinlich mehr als er selber wusste. „Ich muss mich bei dir entschuldigen“, begann er dann zu sprechen „Ich hätte nicht eifersüchtig werden sollen und natürlich bin ich froh das Bunny bei dir war. Mir wäre jeder recht gewesen. Ich war sauer auf mich selbst, weil ich nie da bin wenn jemand, den ich liebe, in Gefahr ist oder Hilfe braucht.“ Mamoru war aufgestanden und hatte ihm den Rücken zu gewandt. Aber Seiya erkannte an der angespannten Haltung dass es Mamoru nicht leicht fiel. Sein Herz klopft leicht verkrampft. „Eigentlich muss ich mich für alles entschuldigen was ich gesagt habe. Ich will dich kontrollieren und auch nicht einsperren. Ich will dir nicht vorschreiben wem du von deinen Sorgen erzählst. Du hast deine Gründe und ich kann nicht behaupten dass wir Freunde sind. Wir kennen uns nicht. Klar dass du dich an jemanden wendest du dem du mehr vertraust. Das ist alles mein Ego. Aber das liegt daran das ich dich liebe und daher will ich einfach...“ Seiya konnte da nicht mehr zu hören. Er stieg aus dem Bett und umarmte den großen Mann vor sich. Schlang seine Arme um den großen Körper. Kurz zuckte er, aber das war gleich wieder vorbei. Vorsichtig bettet er seinen Kopf an dem großen breiten Rücken. „Nein mir tut es leid. Ich habe nicht gesehen, das du genauso leidest wie ich“ Mamoru drehte sich in seinen Arm um. Warme Arme umschlangen ihn behutsam und er spürte keine Furcht. Er wusste, dass der Mann, in dessen Armen er lag, ihm nichts zu tun würde. „Ich habe nicht mal drüber nachgedacht… Es war mir egal… aber das war falsch.“ „Dich trifft keine Schuld“, meinte Mamoru sanft zu ihm und strich ihm zärtlich über die Wange und sah ihn verliebt in die Augen. Er erwiderte das Lächeln und kuschelte sich an die große breite Brust. Kaum zu glauben das er mal Neidisch darauf war. „Wir beiden haben Schuld“, murmelte er. Mamoru sagte dazu nichts. Er beantwortete seine Worte mit einem Kuss auf sein Haar und ihm wurde warm. „Du solltest dich wieder hinlegen“ „Wer hat denn von uns beiden die letzten Monate nicht geschlafen?“, scherzte er und nahm Mamoru bei der Hand und zog ihn zum Bett. Es war schmal, ein Bett für nur eine Person. Nicht dafür gedacht dass da mal zwei Menschen drin liegen würden. Schon gar nicht zwei Männer, aber irgendwie schafften sie es, nach dem Mamoru den Bademantel abgelegt hatte, sich hineinzulegen und kuschelnd zur Ruhe zu kommen. „Mamoru“ „mhm?“ „Hast du meinen Ring dabei?“ „Ja, hier“ Mamoru griff hinter sich und angelte aus seiner Hosentasche den kleinen silbernen Ring. Ohne viele Worte steckte Mamoru Seiya den Ring wieder auf den Finger, wo er hin gehörte. „Ich fing an mich nackt zu fühlen ohne ihn.“ Mamoru lachte und dann war er eingeschlafen. Seiya lauschte dem ruhigen Herzschlag bis auch er wegdämmerte. Kapitel 11: und sich die Flügel verbrennen ------------------------------------------ So ein Frauenzimmer war ihm noch nicht untergekommen. Yaten starrte in den Vorhang, den der Regen bildete. Selbst unter dem Vordach ihres Hauses wurde er nass. Sein T-Shirt war feucht und seine Haare begannen sich zu kräuseln. Er fuhr sich in seiner typischen Art durch seine Haare. Dieses blonde Monster. Anders konnte er sie schon fast nicht mehr bezeichnen. Wie schaffte sie es nur immer wieder ihn völlig aus dem Konzept zu bringen. Auf der einen Seite will sie bei ihm sein. Tut alles dafür um ihn auf die Pelle zu rücken aber auch nur um auf der anderen Seite sich völlig zurück zu ziehen und ihm die kalte Schulter zeigen. War das Taktik? Wenn ja dann war sie clever. Seine Gedanken drehten sich seit Wochen nur noch um sie. Sein Blick glitt zur Haustür. Er spürte einen stechenden Blick im Nacken und da sich Seiya höchstwahrscheinlich bei Haruka und Michiru aufhielt, konnte es nur sein anderer Bruder sein. Kaum hatten seine grünen Augen, den großen und schlanken Mann der, lässig mit vor der Brust verschränkten Armen an der Wand lehnte erblickt, verengten sie sich genervt. Den Blick von ihm kannte er und er mochte ihn nicht. Diese Schlitze, streng und voller Missgunst. Sie sagten ihm deutlich dass das was er sah, ihm nicht gefiel. Mit einem schnellen ruck richtete er sich zu seiner vollen Größe auf und trat auf ihn zu. „Haruka hat Ami angerufen“, eröffnete er das Gespräch „Seiya und Mamoru schlafen dort. Also müssen wir uns nicht mehr um sie Sorgen.“ Yaten nickte nur. Echte Sorgen hatte er sich eigentlich auch gar nicht gemacht. Seiya war kein Kind mehr und von zu Hause war er schon früher war er immer von zu Hause weggelaufen und er hatte es ihm nicht mal verübeln können. Wenn er alt genug gewesen wäre und nicht so sein Müttersöhnchen, dann wäre er auch abgehauen. Aber er hatte sich in seine Fotografie geflüchtet und Taiki in seine Bücher. „Das ist sicher nicht der Grund warum du hier raus gekommen bist“, überlegte Yaten ernsthaft und schenkte seinem Bruder einen seiner finsteren Blicke, die er perfektioniert hatte. „Ich sehe, dass du bei Minako mal wieder nicht erfolgreich warst“, Taiki wirkte nicht beeindruckt und beinahe hätte er sich darüber geärgert, aber die Erwähnung des Namens ließ ihn einen kalten Schauer über den Rücken laufen. „Was sollte ich denn machen? Ich kann sie zum Bleiben ja schlecht zwingen“, „Es gäbe eine einfache Möglichkeit sie zum Bleiben zu bewegen“ Damit drehte er sich um und ging zurück ins Haus. Yaten blieb alleine zurück, starrte zuerst seinem Bruder hinterher und dann wanderte sein Blick in den Regen. Ein Blitz zuckte durch den Himmel und als der Donner erklang war er schon los gelaufen. „Ich finde das bedenklich“, murmelte Galaxia vor sich hin. Sie saß auf einem Stuhl im Zimmer des Kronprinzen, zusammen mit seiner Schwester und wenigen vertrauten. Darunter Sternschnuppe und Enell. Ihr Prinz war eben zu ihr gekommen und hatte ihr berichtete was der Gefangene erzählt habe. Musternd starrten ihre goldenen Augen über den schmächtigen Rotschopf. Für sein Alter war er schon kräftig und so viel sie wusste war er guter Kämpfer. Aber nichts an ihm kam ihr unheimlich oder gar bedrohlich vor. „Ado versucht doch nur der Todesstrafe zu entgegen“, murmelte Enell leise. Man sah dem Jungen an, das ihm nicht wohl in seiner Haut war. So abwegig war die Überlegung nicht. Aber sie wollte kein Narr sein. Der Frieden war gerade erst wieder gesichert, da konnten sie keinen neuen Ärger brauchen. Aber wen meinte Ado nur mit damit. Wer sollte Tod sein? „Wir sollten sicher gehen? Hat er wirklich von Enell gesprochen?“, fragte Galaxia und warf ihrem Prinzen einen Blick zu. Der wirkte sehr unglücklich. Seine eisblauen Augen ruhten sorgenbehagen auf seinem Schützling. Galaxia wusste wie sehr ihm dieser Junge am Herzen lag und das er ihn selbst trainierte und ausbildete, wann immer er Zeit dafür fand. „Er hat vor sich hin gemurmelt, Galaxia. Zitternd am ganzen Körper. Immer wieder die gleichen Worte.“ Sie fühlte mit dem Prinzen. Er war müde, immer wieder dieselben Fragen zu beantworten. Man sah ihm deutlich an das er ins Bett wollte und das sein Herz an einem ganz anderen Ort weilte. Zu gern hätte sie ihn entlassen. Ins Bett geschickt und gleich morgen wieder zur Erde, doch es ließ ihr keine Ruhe. „Das ist unmöglich… er ist tot.. …man hat dich besiegt…“ zitierte Sternschnuppe nachdenklich. Auch ihr war anzuhören dass sie besorgt war. Solche Worte sprach selten jemand und wenn waren sie nie gut. Nervös kaute sie auf ihrer Unterlippe. Erst vor wenigen Tagen hatten sie einen ihrer besten Freunde begraben. Auch wenn keiner von ihnen glauben konnte, was er getan hatte. Ihnen allen hatte der Junge etwas bedeutet. „Ich werde mich mal mit Ado unterhalten“, entschied sie dann und erhob sich. „Halt mich bitte auf dem laufenden“, erklärte Koios ruhig. Sein Blick galt nicht ihr, auch wenn sie gemeint war. Sein Blick ruhte auf dem Sternenhimmel. Die Sorge in seine Augen konnte jeder Nachvollziehen. Er war von der Erde abgereist, als sein bester Freund noch im Koma lag. „Ich fliege morgen zurück“ „Ich schicke Sternschnuppe wenn es Neuigkeit gibt“, versprach ihre Prinzessin und damit war die Zusammenkunft aufgelöst. Auch wenn noch nicht fest stand ob Enell mit fliegen sollte oder nicht. Das würde Galaxis morgen beim Frühstück mit dem Prinzen unter vier Augen besprechen. Ihr gefiel die ganze Sache nicht und sie glaubte das Koios seinen Freund schützen wollte. Sie zuckte zusammen als der Donner dem Blitz folgte. Ihr Kleid war nass und klebt eklig an ihrer Haut. Weit weg von dem Haus der Three Lights war sie nicht gekommen und es ärgerte Minako. Sie pustete frustriert gegen ihren Pony, der aber mit ihrer Stirn verwachsen zu sein schien und das Wasser nur so an ihren Wangen herunterlaufen ließ. Sie war aber auch so doof gewesen. Dieses einmal hätte sie noch in den sauren Apfel beißen sollen. Dann wäre ihr die Kälte erspart geblieben und sie könnte schön im trockenen sitzen. Ihr Herz krümmte sich in ihrer Brust und ihre Seele verabschiedete sich. Sie fühlte eine Leere in sich, die sehr gut zum dem Wetter passte. Trübsinnig sah sie den Fäden zu wie die vom Himmel fielen und nicht mehr aufhören wollten. Dennoch wünschte sie sich von Herzen das Yaten nach ihr suchen tat und sie auch finden würde. Soweit weg war sie ja nicht. Von ihrem Unterstand, was ein Baum mit nicht großen Blättern war, konnte sie die Lichter im Wohnzimmer sehen. Schatten bewegten sich und wenn sie richtig zählte waren es nur zwei und nicht drei. Suchte er vielleicht wirklich nach ihr? „Minako du spinnst“, rief sie sich selbst zur Ordnung. Yaten würde sich nicht die Mühe machen nach ihr zu suchen. Warum auch? Sicher nicht weil ihm plötzlich aufgefallen war, das er sie liebte. Wenn überhaupt weil er von Ami und Taiki einen Einlauf bekommen hatte. Freiwillig und von sich aus würde er doch nicht in den Regen hinaus laufen. Das war nur das Wunsch den eines verliebten Herzens, das noch nicht aufgegeben hatte, wo ihre Seele schon längst an dem Punkt war. Dieser Zwiespalt zerriss sie und würde eine Wunde hinterlassen, dass mit keinem Pflaster der Welt geflickt werden konnte. Sie schlang ihre Arme um sich. Langsam wurde ihr wirklich kalt. Sie fraß sich langsam durch ihre Kleider und brannte sich durch die Haut. Ihre Augen ruhten auf einem Punkt, den sie gar nicht wahrnahm. Sie konnte nicht sagen, was es war auf das sie die ganze Zeit gestarrte. Irgendwas kleines, dass sich schnell nährte. Sah aus wie Mensch, beim näher kommen. Sie grinste, als sie das weiße Haar sah. Es erinnerte sie an Yaten, bis es bei ihr Klick machte aber da war es schon zu spät. Keuchend gesellte er sich zu ihr unter den Baum. Stützte sich ab. Triefte vor Regnen und ein Blick in seine Augen reichten damit sie wusste das er stocksauer war. Unsicher sah sie sich um. Sollte sie fliehen? „Weit bist du ja nicht gekommen“, bemerkte er zwischen seinen hektischen Atemzügen. Seine Lippen umspielte ein Lächeln und sie konnte hören wir ihr Herz wild zu schlagen begann. „Das erspart mir das lange suchen.“ Er kam langsam wieder zu Atem und fand seine nervige Art wieder, die sie so sehr mochte. „Warum bist du mir hinterher gelaufen?“ „Wegen dem Regnen. Du holst dir den Tod, wenn du durch ihn hindurch läufst“ „Das kann dir doch egal sein“, warf sie ihn an den Kopf. Egal wie süß sie es fand, dass er ihr nachgelaufen war, doch sie vergaß nicht, dass er keine Liebe für sie empfand. Was auch immer da zwischen ihnen war, es war nicht das was sie wollte und wohl auch nie bekommen würde. „Es ist mir aber nicht egal“, blaffte er sie an „Und ich habe keine Lust mitten im schlimmsten Unwetter mit dir darüber zu streiten.“ Yaten packte beim Handgelenk und zerrte sie in den Regen. Mit aller Kraft, die sie aufbringen konnte, stemmte sie sich dagegen. Das er Kraft hatte und stärker war als sie hatte sie ja bemerkte, aber dennoch hatte sie keine Lust sich einfach so abschleppen zu lassen. „Herrgott was ist los mit dir“, fuhr er sie auf einmal an. „Erst willst du und dann willst du wieder nicht. Wie soll ein Mann mit diesem hin und her klarkommen? Da stellt man sich gerade auf das eine ein und dann tust du das Gegenteil. Du machst mich wahnsinnig“ Er hatte sie losgelassen. Völlig starr, ohne jedes empfinden, erwiderte sie seinen Blick. Wenn es nicht so stark regnen würde, könnte fast schwören er würde weinen. Der Spuren die über seine Wangen liefen, sahen jedenfalls so aus. „Dann will ich mit dir reden. Über diese Nacht. Die ich sehr schön fand aber du geht’s mir seit Monaten aus dem Weg. Kaum denke ich ok, das war es dann wohl, kommst du wieder an, aber auch nur um gleich wieder die Fliege zu machen. Minako ich kann das so nicht. Ich weiß gar nicht auf was ich mich bei dir einstellen soll“ Sie wusste nicht was sie sagen sollte. War das noch Yaten vor ihr? Der Eisberg? In seinen grünen Augen konnte sie die pure Verzweiflung sehen. „Ich wollte doch nur wissen ob ich dir wehgetan habe…“ Sie hielt es nicht länger aus. Auch wenn er am Morgen wieder der alte sein würde. Auch wenn er wieder motzen und grummeln tat. Wenn er sie von sich stieß und schrie sie solle endlich verschwinden. Sie musste ihm um den Hals fallen. Fest an sich drücken und ihm einen heißen Kuss auf die Lippen drücken. Er entspannte sich unter ihrer stürmischen Umarmung und zog sich dicht an dessen Körper. Der Regnen war eiskalt aber ihr war warm. Sehr warm. Ihr Kuss wuchs und bald spürte sie die Zunge von Yaten in ihrem Mund kreisen und ein Ziehen, das sie vor Monaten das letzte Mal gespürt hatte, meldete sich zwischen ihren Beinen. Das Trommeln auf das Dach klang wie eine unheimliche Melodie. Das Knistern des Feuers, vermischte sich dem Trommeln und das Ungute von Rei wurde immer größer. Sie fühlte etwas. Es war noch nicht greifbar. Die Stunden die sie vor dem Feuer verbrachte und meditierte blieben bisher Ergebnis los und das sollte sie eigentlich beruhigen, aber sie konnte sich auf ihre Ahnungen immer verlassen. Bisher hatten sie sie nie im Stich gelassen und gerade jetzt hatte sie das Gefühl, dass ihnen das schlimmste noch bevor stand. Unsicher blickte sie in den Regnen der stetig fiel und es schien als würde der Himmel weinen und nicht mehr aufhören zu wollen. Ihr Magen fühlte sich an wie zugeschnürt und die Anwesenheit von Yuichiro beruhigte sie diesmal kein bisschen. Das zarte Herzklopfen, das sie empfand wenn er bei ihr, blieb aus. Ihre Sorge war zu groß aber noch wollte sie mit niemanden drüber reden. Erst wenn sie genau wusste was ihre Ahnung zu bedeuten hatte. Mehr als ein Nebel war es nicht. Kapitel 12: Zweifel und Sorge ----------------------------- „Koios, Eure Majestät. Ich halte es für bessere wenn ihr Enell erst Mal hier lasst.“ Wütend stampfte er durch die Eingangshalle der Gerichte. Am frühen Morgen hatte Galaxia ihn zu sich gebeten. Aber der Grund trieb ihm die Zornesröte ins Gesicht. Wie kam sie nur auf die Idee ihm zu misstrauen. „Bitte. Koios. Bleibt stehen.“ Seine Schritte hallten wütend durch die Flure und erst als er kurz vor der Tür stand hielt er inne. „Galaxia, ich kann nicht glauben das du mich darum bittest“ „Er war alleine mit Ado da unten und wenn ich das untersuchen soll, dann brauch ich den einzigen Zeugen hier. Ich unterstelle ihm doch gar nichts“, versuchte die Blonde ihn zu beschwichtigen. Er wusste ja dass sie irgendwo Recht hatte aber es störte ihn gewaltig. Soll sie den Arsch doch in der Zelle verrotten lassen. Verdient hat er es alle Male, so wie der mit seiner Freundin umgesprungen ist. Ihn packte bei der bloßen Erinnerung die kalte Wut und er bewunderte sich wieder aufs Neue das er dieses Monster nicht schon längst einen Kopf kürzer gemacht hatte. „Na gut“, murrte er „Ich lass dir Enell hier. Aber sobald du irgendwas in Erfahrung bringst, will ich das du ihn mir nach schickst“ „Ja Eure Majestät“ Damit stürmte er hinaus und ließ Galaxia alleine stehen. Mittlerweile beherrschte ihn seine Wut wieder und er lief ziellos durch die Straßen. Noch immer waren nicht alle Gebäude repariert und es würde sicher auch noch etwas dauern bis er seine alte Heimat wieder erkennen würde. Irgendwann fand er sich dem Park wieder. Das grün der Wiese wirkte nicht mehr so lebendig und auch das Wasser wirkte glasig und glanzlos. Es brach immer wieder das Herz, wenn sah was für ein Ausmaß die Zerstörung angenommen hatte. Still schweigend lehnte er sich gegen die eisernere Brüstung und blickte in sein Spiegelbild. Die Sorge, die sich um sein Herz gelegt hatte zeichnete sich auf seinem Gesicht wieder. Auch wenn er in den vielen Nächten oft an die Prinzessin gedacht hatte, überschattet die Angst um seinen Freund alles. Er vermisste die blonde Schönheit. Ihre Gegenwart, ihr Lachen und strahlen. Das schöne Gefühl was ihn immer überkam wurde die letzten Tage immer weiter zurück gedrängt. Sehnsucht paarte sich mit Sorge und schlechten Gewissen. Er hatte beide alleine und im Stich gelassen. Es fühlte sich so an als hätte man ihm einen Teil seines Herzen heraus gerissen und irgendwo im Universum vergraben. „Wolltest du nicht aufbrechen?“ Die sanfte Stimme seiner Schwester erkannte er sofort. Wie sie ihn immer fand, war ihr Geheimnis. Vor allen konnte er sich verstecken. Vor den Wachen und sogar vor den Sailor Kriegerin. Finden alleine konnte ihn immer nur seine Schwester und von Zeit zu Zeit auch Fighter. Ein zartes Lächeln umzog seinen Mund. Er sah nicht auf und es legte sich ihre weiche Hand auf seine Schulter. „Galaxia bat mich Enell hier zu lassen. Wegen dem was Ado gesagt hat.“ „Und das gefällt dir nicht?“, schlussfolgerte seine Schwester und er kannte sie im Wasser. Sie war wunderschön und das genau Gegenteil von ihm. Er war wild und brauchte immer Aktion. Sie war ruhig bedacht und eben die geborene Königin. Wenn das Land in seine Hände fallen würde, oh Gott das wollte er sich nicht mal ausmalen. „Ich lasse ungern Freunde zurück“, murmelte er „Du lässt ihn doch nicht zurück und Galaxia hat Recht. Wir müssen wissen was Ado damit meinte und viel wichtiger ist, warum er immer zu zittern beginnt wenn Enell an seine Zelle tritt“ Das sah Koios zwar ein aber Gefallen tat es ihm nicht. Er würde auch das tun was man von ihm erwartete. Aber dennoch blieb ein Gefühl zurück das er einfach nicht mochte. Aber dazu war der Prinz und es war ein Teil der Last die er zu tragen hatte. „Ist es wirklich in Ordnung wenn ich zurück fliege? Kann ich dich und Mutter alleine lassen?“ Bei dieser Frage blickte er seiner Schwester ernst in die Augen. Suchte nach irgendwas, nach was wusste er auch nicht, aber er war sich sicher dass er es erkennen würde wenn er es sähe. Ihre roten Augen, die einen immer an einen Sonnenuntergang oder einfach nur an Feuer erinnerten, wirkten sanft und voller Liebe, wie immer wenn diese Augen ihn ansahen. „Ich werde das schon schaffen“, sie legte ihm eine Hand auf die Wange „Wenn irgendwas sein sollte, werde ich sofort einen Boten schicken.“ Ein freundliches und liebevolles Lächeln umspielten ihre Mundwinkel „Aber ich kenne dich. Wenn du noch länger bleibst, dann rennst du uns noch ein Loch in den Boden“ „Ach Kakyuu… Ich weiß nicht ob ich das richtige tue“ Zweifelnd blickte er auf seine Hände. Viel war ihm in den letzten Wochen durch den Kopf gegangen. Es hatte nicht alles mit Seiya oder Bunny zu tun. Es ging um seinen Planeten und was er aufgeben würde und auch was er gewinnen könnte. Dachte an die Verantwortung die er auf der Erde übernehmen täte. Noch konnte er es einfach ablehnen, aber sein Herz und seine Seele würden ihm das nie verzeihen. „Seit wann denkst du denn nach? Bist du noch mein Bruder? War es nicht genau dies Eigenschaft, weshalb du dich so gut mit Fighter verstanden hast?“ Er nickte und musste schmunzeln. „Du kommst doch um vor Sorge wegen ihm oder nicht? Und was ist mit der Prinzessin willst du sie aufgeben? Soll ihrHerz noch mal gebrochen werden?“ „Ok, ich habe verstanden. Danke Schwester“ und nahm sie in den Arm. Freudig erwiderte sie diese. Bunny saß auf ihrem Bett und blickte in den Himmel. Wolken bedeckten die aufgehende Sonne und noch immer nichts hatte sie von Mamoru gehört. Seit er hier war um nach Seiya zu suchen, lag sie wach und starrte sinnlos an die Decke ihres Zimmers. Spät in der Nacht hatte sich Luna zu ihr gesellt und sie schweigend angesehen. Ihr Blick voller Sorge und Zweifel. „Hast du keinen Hunger?“, fragte die schwarze Katze die zu ihren Füßen saß „Nein“ „Aber du musst doch was essen?“ „Ich mag aber nicht“ „Aber Bunny?“ „Luna, lass mich einfach in Ruhe.“ Still verließ ihre Freundin das Zimmer und Bunny wandte sich wieder dem Fenster zu. Das Telefon lag neben ihr. Sie hatte Mamoru schon zweimal versucht anzurufen aber er ging einfach nicht ran. Suchte er noch nach Seiya oder hatte er ihn schon gefunden? War alles in Ordnung oder brauchte Seiya Hilfe? Ihr lief wieder eine Gänsehaut über den Rücken, als sie sich an den Tag zufuhr erinnerte. Wie sie Seiya auf dem Gehweg kauernd gefunden hatte. Zitternd wie kleines Kind. Hilflos und alleine. Verlassen wie ein Welpe. Die flehenden Worte, das sie dafür sorgen solle dass die Stimme aufhörte. Ihr Herz zog und brach immer noch bei der Erinnerung daran. Das war alles nur passiert weil sie so selbstsüchtig gewesen ist und gewollt hatte, das Seiya Mamoru einen Korb gab. Einen Korb das mit Mamoru zu ihr zurückkam. Jetzt wünschte sie sich aus ganzen Herzen sie hätte es nicht getan. Wäre sie doch nie mit ihm nach Euphe geflogen. Das Telefon klingelte und erschrocken schrie sie auf. Schnell beruhigte sie sich aber wieder und nahm das Telefonat an. Im ersten Moment schmerzte nur sein Arm. Als er richtig wach wurde tat ihm auch der Rücken weh und in seinen Beinen spürte nichts. Mamoru drohte jeden Moment aus dem Bett zu fallen. Sein Körper balancierte soeben und eben auf der Bettkannte des verdammt schmalen Bettes in das er sich zum Schlafen begeben hatte. Ein Blick auf die schlanke Person, die sich an ihn kuschelte und seinen Arm taub werden ließ, genügte um jeden Schmerz in Kauf zu nehmen. Glücklich blickte Mamoru auf ihn runter und ließ das warme Gefühl, das gerade durch seinen Körper floss, auf ihn wirken. Wochen und Monate hatte er vor Sorge kein Auge zu gemacht. War in den Vorlesungen immer wieder eingeschlafen und weggenickt. Ohne seinen Freund Motoki wäre er sicher schon aus der Vorlesung geflogen. Er musste sich unbedingt bei ihm erkenntlich zeigen. Das Holz des Rahmens, auf den er mit der einen Seite lag, bohrte sich in sein Fleisch und er wollte sich gerne anders hinlegen, damit es aufhörte zu schmerzen. Er tat es aber nicht. Mamoru hatte Angst, dass Seiya aufwachen könnte, wenn er sich bewegte. Der Atem seines Mannes ging ruhig und gleichmäßig. Ein Arm, von ihm ruhte auf seine Hüfte. Den anderen konnte er nicht sehen. So wollte er es immer haben. Immer wieder will er neben ihm aufwachen und wenn möglich die Zeit genieße in dem er ihm beim Schlafen zu sehen kann. Seiya bewegte sich und Mamoru biss sich kurz auf die Lippen. Ein Schmerz schoss durch seinen Körper das ihm die Tränen in die Augen stiegen. Wie lange er das wohl aus mochte? „Morgen", gähnte Seiya dann herzhaft und regte sich. Das war eine Bewegung zu viel und Mamoru konnte nichts dagegen tun. Er rutschte von der Bettkannte und landet mehr als unsanft auf dem harten Boden. Er war nur froh dass er nicht tief fiel. „Was machst du denn da?", lachte Seiya und blickte ihn aus den herrlichsten blauen Augen der Welt an. Kurz wusste Mamoru nicht was er sagen sollte, aber dann er hob er sich und beugte sich über Seiya, der ihn immer noch lachend ansah. „Guten Morgen", grinste er seinen Mann an und berührte dann vorsichtig die Lippen des noch etwas verschlafenden Seiyas. Dieser wirkte leicht überrumpelt, aber nicht abgeschreckt oder ängstlich. „Das habe ich dir zu verdanken du kleine Wühlratte" Seiya grinste ihn immer noch, als sich ihre Lippen trennten. Immer noch lag keine Angst in ihnen und Mamoru wurde mutiger. „Ich brauche eben meinen Platz." Seiya sank zurück in die Kissen. Nahm den ganzen Platz ein, wie um seine Worte zu unterstreichen aber Mamoru hatte auch nicht vor gehabt sich neben ihn zu legen. Das glitzern in den Augen von dem Mann der seinen Ring am Finger trug, lockte ihn. „Ich merk das schon." Er zog die Decke zur Seite und genoss den Anblick den Seiya ihm bot. Letzte Nacht hatten beide nur ihrer Unterwäsche geschlafen, so dass er nun den Blick auf die Haarlose und wunderschöne Brust zu sehen bekam. Auch, wenn er fand, dass Seiya etwas mehr auf den Rippen vertragen könnte. Er war schrecklich dünn geworden. Knochen begann sich langsam abzuzeichnen und Sorge erfüllte ihn wieder. Seiya beobachtete jede Bewegung von ihm genau. Er sah zu wie die Decke auf den Boden fiel. Mamoru ihn zwischen seinen Beinen einsperrte und mit verlangendem Blick auf ihn runter sah. Seine Haut erhitzte sich und unruhig lag, wie ein Gefangener unter Mamoru. Schlanke Finger glitten über seine Brust und Seiya zitterte. Es war so lange her, das Mamoru ihn auf diese Weise berührte. Es fühlte sich aufregend an und neu. „Dann muss ich mir wohl einen Platz hier erobern" Herausfordern senkte Mamoru den Kopf. Strich mit seiner Zunge vorsichtig, als habe er Angst das Seiya unter seinen Berührung zerspringen könnte, über eine zögernde Brustwarze. Seiya atmete scharf ein und schloss die Augen. Mamorus Hände gesellten sich schüchtern dazu und erkundeten seinen Körper. Es war das zweite Mal, dass sie sich berührten und Seiya hatte das Gefühl als wäre es das erste Mal. Er war aufgeregt und nervös. Er hielt die Augen geschlossen um die Zärtlichkeit zu genießen, als sich auf einmal etwas Festes um seine Handgelenke zu winden schien. Seine Beine wurde an den Fußgelenken aus einander gezogen, so dass ein Schmerz durch seine Hüfte schoss und er die Luft anhalten musste um der Welle Einhalt zu Gebieten. Die Finger, die über seine Haut strichen wurden von einem grässlichen Lachen begleitet. Seine Nackenhaare stellten sich auf. Eisige Kälte durchfuhr ihn und die bekannte Übelkeit stieg ihn ihm wieder hoch. Seine Augen schlugen von alleine auf. Gerne hätte er es verhindert und wenn ehrlich war hatte er damit gerechnet in das erregte Gesicht seines Prinzen zu blicken. Dagegen war alles um ihn herum schwarz. Er sah nichts. Spürte nur die Finger und hörte das Lachen. Er lag nackt auf einem fliegenden Bett, so kam es ihm jedenfalls vor. „Es tut mir Leid“. Aus dem nichts erschien das blasse Gesicht seines besten Freundes. Die Augen so verdreht das nur das Weiße zu sehen war. Der Schock lähmte ihn und Angst schnürte ihm die Kehle zu. Akira trat ins Licht. Blut überströmt. „Ich musste es tun. Ich liebe dich… Fighter…“     Kapitel 13: Zwischen Freud und Leid ----------------------------------- Noch lange halte der Satz in seinem Kopf wieder. Akira hatte ihn geliebt. Wieso war ihm das nie aufgefallen? Konnte jemand wirklich so blind sein? »Ja, du warst so blind« keifte eine Stimme, heiser und leise. Eine Gänsehaut kroch über seine Arme und ihm wurde im Inneren Eiskalt. Noch immer befand er sich im Dunkeln. Er konnte nicht ausmachen wo er sich aufhielt, aber er wusste dass er träumte. Akira stand immer noch im blassen Licht, woher es auch kommen mochte. Die Augen weiterhin so verdreht das er das weiße zu sehen bekam und aus seinem Mund, von seinen Lippen, floss Blut während er sprach. Sein Gesicht war vor Zorn verzerrt, so das Seiya einfach nicht hinsehen konnte. Sein Körper fühlte sich immer noch gelähmt an. Selbst wenn er also gewollt hätte, er hätte sich nicht bewegen können. „Es tut mir Leid“, murmelte er und fühlte die Tränen die sich in seinen Augen sammelten. Wieso wurde es ihm erst jetzt bewusst? Wieso dachte er erst jetzt daran, das sein bester Freund tod war und das nur weil er ihm das Leben gerettet hatte. Nicht einzige Sekunde hat er um ihn getraut, nicht mal dran erinnert hatte er sich. Was war er nur für ein Freund. »Das Hilft mir jetzt auch nicht« kam die Antwort so trocken und kalt wie er sich im inneren fühlte. Es gefiel ihm gar nicht seinen Freund so zu sehen. Die Schmerzen, die er während seines Todes erleiden musste, schwappten auf ihn über und zerrissen jeden einzelnen Muskel. Seiya schrie auf und biss sich auf die Zunge bis Blut aus seinem eigenen Mund quoll wie aus dem von Akira. Er lag immer noch auf dem fliegenden Bett, dessen weiße Laken sich langsam rot färbten. Unsichtbare Finger begannen auf einmal über seinen Körper zu streichen. Dicke hässliche Wurstfinger. Akira verblasste und die Trauer die ihn zu überwältigen drohte, wandelte sich in eine Abscheu, bei er sich fast übergeben musste. Die krummen und ekligen Finger berührten seine Haut. Strich vom Schulterblatt über seine Brust runter zu seinen Lenden und jetzt sah er, dass er nackt war. Die Seile, mit denen er festgebunden war, schnitten in das Fleisch bis die Fasern sich mit Blut tränkten. »Fighter Fighter Fighter“ schnalzte die Stimme, die er hoffte endlich vergessen zu können. »Dir ist klar das das alles deine Schuld ist oder? «Die Finger strichen mit mehr druck über Seiyas Haut. Wanderten tiefer und tauchten in die feuchte Höhle. Seiya, dem erst jetzt bewusst wurde, dass er den Körper gewechselt hatte, kniff die Augen zusammen. Sein einzige Gedanke, der ihn durchflutet war, Mamoru. »Das Akira gestorben ist. Das sich der Prinz und die Prinzessin getrennt haben, wo doch ein Deszendent ins Haus steht« Seiyas Kopf brannte und das Eisen in seinem Mund brannte wie Feuer. Die Worte vernahm er noch, aber er verstand nicht. Mit aller Kraft versuchte er sich aus diesem Traum zu befreien, aber je mehr er es versuchte, desto strammer wurden die Stricke um seine Fuß- und Handgelenke. Ein Schmerz schoss seine Lenden hoch. In ihm bewegte sich etwas. Er wollte schreien, aber es ging nicht mehr. Ein weißer Blitz schoss vom gefühlten Himmel auf ihn herab. „Seiya.“ Nur langsam klärten sich die blauen Augen, die weit aufgerissen waren und jedem das Herz still lassen tat. Kräftig rüttelte Mamoru an den Schultern seines Mannes und rief verzweifelt dessen Namen. Als er merkte, dass Seiya langsam wieder zu sich kam, atmete er erleichtert aus. „Seiya“, wiederholte er weniger Panisch. Hilflos fühlte sich Mamoru zwar immer noch aber nicht mehr so sehr, als er bemerkte hatte, was mit ihm los war. So schlimm hatte er es sich nicht vorgestellt, wobei er schon ja einige seiner Flashbacks beunruhigend fand, das hier war um länger Furchteinflößender. Seiya blinzelte und kehrte endlich aus was auch immer zurück. Mamoru war sich nicht sicher ob das wirklich ein Flashback war oder was anderes. Auf alle Fälle spürte er das Klopfen der Angst in seinem Inneren. Langsam setzte sich Seiya auf und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Schweißnass glitzerte der schneeweiße Körper, der schrecklich ausgezerrt aussah. Dünn und zu seinem entsetzten bemerkte Mamoru das er die Rippen von Seiya sehen konnte. Er biss sich auf die Lippen und machte sie schnell eine Notiz, die ganze Woche Hamburger zum Mittagessen zu machen. „Wo bin ich?“, krächzte die Stimme von Seiya und schnell konzentrierte Mamoru sich wieder auf seinen Freund. „Bei Haruka und Michiru“ „Mamoru?“ „Ich bin hier, alles wird wieder gut“ Er drückte den erhitzten und immer noch zittrigen Körper an sich. Seiya wehrte sich nicht, was er für ein gutes Zeichen hielt. Noch nie hatte er sich so Macht- und Nutzlos gefühlt. Seiya Atem ging gleichmäßig und sein Puls lag auch wieder im Normalbereich. „Ich will nach Hause“, flüsterte Seiya, dicht an ihn gekuschelt und Mamoru nickte, küsste sein Haar und versprach gleich das Auto zu holen, damit sie nach Hause fahren konnten. Minako erwachte aus einem Traum, den sie sofort wieder vergaß. Im Nebel der Schlaftrunkenheit begann sie sich umzusehen. Ihr kam das ganze immer noch ungläubig vor. Auch wenn sie Yaten wieder einmal verfluchte und ihn gerne wie ein Sandsack benutzten würde, war ihr immer noch sehr stark im Gedächtnis geblieben, wie verzweifelt er gewesen war und wie intensive sein Kuss. Minako atmete einmal tief durch, bevor sie sich in dem schmalen Bett, das mal Seiya gehörte umdrehte. Taiki hatte er gestern Abend schnell noch bezogen, so dass sie drin schlafen konnte. Freundlich hatte er sich dabei angelächelt aber mehr hatte er nicht getan. Ami wünschte ihr schnell eine gute Nacht, bevor sie mit wohl dem rötesten Kopf, den sie je gesehen hatte, mit Taiki in dessen Zimmer verschwand. Sie kam nicht drum herum, sich zu fragen was die beiden wohl die ganze Nacht taten? Sie konnte sich nicht vorstellen das Ami und Taiki. Bei der Vorstellung begann ihre Wangen zu glühen und eine Peinlichkeit ergriff von ihr Besitz. Aber die Frage ließ sie nicht los. Was taten sie beiden in der Nacht? Sie hatte nichts gehört. Es war ganz still gewesen. Aber vielleicht war Ami auch nur eine leise oder die Wände könnten verdammt dick sein. Sie konnte sich das gar nicht vorstellen. Taiki und Ami. Sicher lag sie unten, schüchtern, mit den Armen vor der Brust verschränkt. Mit hochroten Kopf. Taikis Augen, wie die immer vor Begierde immer dunkler werden. Zwischen ihre Beine wurde es heiß und ein Ziehen verlangte nach ihrer Aufmerksamkeit. Sie biss sich auf die Lippen und ließ ihre Finger über ihren Körper wandern. Noch unsicher glitten ihren Finger über ihre weiblichen Rundungen. Sie spürte das Zittern in ihnen. Dann wurden sie mutiger. Ihre Finger knöpften den Schlafanzug auf, sie hatte ihn hier vergessen. Haut traf auf Haut. Sie versuchte sich daran zu erinnern was Yaten gemacht getan hatte, aber sie konnte nicht. Sie zog ihre Unterlippe ein. Ihre zweite Hand, suchte den direkten Weg zu ihrer Feuchtigkeit. Scham stieg ihr in die, eh schon heißen, Wangen. Ihre rechte Hand bahnte sich den Weg in ihr Höschen, ihre Gedanken begannen um die grünen Augen ihres Liebsten zu kreisen und innerlich zerriss es ihr Herz. Sie hörte wieder wie er zu ihr sagte, es wäre besser wenn sie heute Nacht in Seiyas Zimmer schlafen würde, als bei ihm. Ihre Hüfte hob sich ihren Fingern entgegen. Warm wurden sie empfangen, während die Finger der linken Hand endlich begriffen hatten, was sie mit den harten Knospen zu tun hatten. Streichelnd und ziehend glitten sie über die Wölbungen. Während ein anderer Finger ihren Punkt  berührte, immer vor Augen die grünen Smaragde. Die Gedanken an Ami und Taiki waren dahin. Sie fühlte nur noch die Erregung die durch ihren Körper floss. Das Verlangen es nicht selber machen zu müssen gepaart von dem Wunsch endlich Erlösung zu finden. Ihre Augen kreisten im Zimmer umher, wie ihre Finger an ihren heißen Körperstellen. Sie nahm nichts wahr, ihre Augen schlossen sich und öffneten sich gleich darauf wieder. Sie hörte sich stöhnen. Doch da war ein Geräusch das nicht zu ihr passte. Eine leises raues lachen. Sie hielt inne, da wurde ihr aber schon durchs Haar gestrichen, über die Wange und ihre Lippen bedeckten sich mit ihrem weichen Gegenstück. Erschrocken riss sie die Augen auf und wachte aus ihrem Verlangen auf. Starrte in die smaragdgrünen Augen. Sah das Lächeln. „Ich wusste ja nicht, dass es so schlimm um dich steht.“ Sie konnte nicht antworten. Er wurde nach dem Satz, der ihr eine klaffende Wunde im Herzen versetzte, verschlossen. Seine Zunge umwarb sie, brach ihren kurzen Widerstand. Sie ergab sich ihm. Zog ihn auf sich, streifte ihm die Kleider ab. „Nein…“ lachte er und legte sich neben sie. Minako verstand nicht „Mach ruhig weiter. Berühr dich“. Sie blickte ihn verständnislos an. Als würde er gerade eine andere Sprache sprechen. Er griff aber nach ihrer Hand, führte diese wieder zu ihrem Punkt und dann verstand sie, aber konnte sie nicht. Doch nicht vor ihm. „Ich sehe dir zu“, flüsterte er in ihr Ohr. Mit seiner Hand als Dirigent nahm sie die Melodie und das Spiel wieder auf. Seine Hand ließ sie irgendwann los. Seine Arme schlangen sich um sie. Stützen sie, hoben sie hoch. Seine Lippen begannen ihre harten Brustwarzen zu liebkosen und sie wusste nicht was mit ihr passierte. Sie fand es völlig verrückt, was sie tat. Das sie ihm erlaubte, ihr dabei zu zusehen. Yatens Augen saugten aber alles begierig auf, Minako sah das Feuer in seinen Augen und sie wollte dass er endlich zu ihr kam. Flehend sah sie an. Er antwortete ihr nur mit einem Lächeln. Dann ging es schnell. Ihr Schlafanzug fiel auf den Boden. Minako erwartete eine kühle auf ihrer Haut zu spüren, aber ihr war überall warm. Yaten rollte sich auf sie, legte sich zwischen ihre Beine. Minako hob sich ihm entgegen. Mit einem einzigen Stoß war er bei ihr. „Bunny“ Luna sprang aufs Bett wo sich ihre Prinzessin zusammen gerollt hatte. Das Telefon ruhte neben ihr. Eben hatte Mamoru angerufen und bescheid gegeben das Seiya in Sicherheit war und das es ihm gut ging. Ein Stein war ihr vom Herz gefallen und die ganze Anspannung fiel gerade von ihr ab. Tränen flossen an ihren Wangen entlang. Stumm und still. „Deine Mutter hat leckere Pfannenkuchen gemacht“ versuchte Luna sie aufzuheitern aber Bunny nahm sie gar nicht wahr. Der Blick der Blonden war durch das Fenster auf den Himmel gerichtet, der rot leuchtete. Sie fühlte sich langsam ratlos. Wie sehr konnte ihre Freundin noch leiden? Wie tief durften Gefühle gehen damit sich einen nicht verletzten oder verzehrten? Sie hatte sich ja schon das erste Mal Sorgen gemacht, als klar war das Mamoru sich in jemanden anderen verliebt hatte. Da war für ihre Freundin eine Welt zusammen gebrochen. „Ich werde gleich Essen kommen“, hörte sie Bunny sagen. Ihrer Stimme lag etwas was sie nicht verstand. Sie wusste genau dass sie den Prinzen immer noch vermisste und keiner von ihnen wusste ob er wieder kommen würde. Er hatte es zwar versprochen doch einmal hatte sie sich schon mal von ihrem Geliebten verabschiedet und dann nichts mehr von ihm gehört. Zwei Monate waren nun schon vergangen in dem er nicht wieder gekommen war. „Er wird zurückkommen“ Luna vertraute auf die Worte des Prinzen vom anderen Planeten. Das Leid in den blauen Augen ihrer Freundin, ertrug sie nicht. „Ich weiß, Luna“ Bunny setzte sich auf. Die Tränen getrocknet, ein leichtes Lächeln um ihre Lippen. „Ich mache mir Sorgen um jemand anders und ob ich stark genug bin ihm zu helfen“ Am liebsten hätte sie eingewandt das sie sich um sich selber kümmern sollte, doch es würde nichts bringen. Sie kannte ihre Prinzessin. Sie dachte immer zuerst an ihre Freunde und dann an sich. In der Hand ihrer Prinzessin sah sie den Silberkristall aufblitzen. „Was hast du damit vor?“ „Ich muss versuch jemanden zu helfen“ „Bunny, in deinem Zustand kann es gefährlich sein, ihn zu benutzten“. Die blauen Augen von ihrer blonden Freundin trübten sich kurz und die freie Hand legte sich schützend auf den Bauch. Doch dann kehrte der Entschluss, wie wildes Feuer, in ihre Augen zurück „Luna es könnte alles meine Schuld sein und ich muss es versuchen“ Mit diesen Worten verließ Bunny das Zimmer und Luna sah ihr hinterher. Das Gefühl was durch sie strömte gefiel ihr gar nicht. Die Sorge um ihre Prinzessin würde sie sicher irgendwann noch ins Grab bringen, da war sie sicher. Mit einen Blick aus dem Fenster bat sie drum das bald der Prinz zurückkehrte. Ami blickte stumm auf ihren Toast. Der Tisch gedeckt mit Wurst, Käse und Marmelade. Taiki hatte sogar Gemüse -Tomaten und Paprika- geschnitten. Sie verspürte aber keinen Hunger. Der Kaffee der neben ihr in einem Becher gegossen geworden war, begann kalt zu werden. Wie ein kleiner Trauerkloß saß sie auf einem der Barhocker und wusste nicht wohin mit sich. Seit Tagen schlief sie bei Taiki im Zimmer. Es sah ihr sowas von gar nicht ähnlich. Nicht dass es ihrer Mutter auffallen würde. Diese Woche hatte sie Spätdienst und außerdem war sie alt genug für einen Freund aber war Taiki denn ihr Freund? Von Gefühlen hatten sie zwar schon irgendwie gesprochen und sich auch geküsst, aber seit diesem Tag war da nichts mehr. Die Sorge um Seiya nahm Taiki völlig ein und sie kam sich so überflüssig vor. Taiki hatte alle Hände voll zu tun. Er kümmerte sich um Yaten, darum das er endlich einsah das Minako das richtige Mädchen für ihn war. Sorgte sich um Seiya, besuchte ihn im Krankenhaus, sprach mit Mamoru. Abends legte er sich ins Bett, hielt sie einfach nur fest. Vielleicht wäre es besser wenn sie erst mal nach Hause ging. Ami sah auf, als Taiki aus der Richtung von Yatens Zimmer wieder kam. Es war ein sehr merkwürdiger Anblick, fand Ami auf einmal. Er wirkte vertraute als je zufuhr. Dabei hatten sie sich nur geküsst. Dennoch hatte sie das Gefühl, das sich zwischen ihnen etwas geändert hatte. „Yaten ist nicht in seinem Zimmer“ Sie nickte. „Hast du kein Hunger?“ Taiki griff nach einer Paprika und steckte sie sich in den Mund. Ami lief dabei rot an. Sie dachte nur an die Lippen und wie sie sich auf ihren angefühlt hatte. Schnell senkte sie ihren Blick wieder und schüttelte den Kopf. „du weißt doch dass das Frühstück die wichtigste Mahlzeit des Tages ist“ Nickte, aber dennoch klebten ihre Gedanken an den Lippen von Taiki. Wanderten weiter zu seinen breiten Schultern und viel schlimmer wurde es, wo selbst ihr Magen zu kribbeln begann, als sie an seine langen Beine dachte. „Hey, ist wirklich alles mit dir in Ordnung? Ich habe doch gesagt das Seiya bei Haruka und Michiru ist. Mamoru hat doch angerufen“ Ami nickte abermals. Sie konnte nicht sprechen. Ihre Stimme würde gnadenlos versagen. Das unerträgliche Kribbeln, breite sich über ihren ganzen Körper aus. „Ami, nun sag doch bitte was… Hey“ Taiki legte einen Finger unter ihr Kinn und es fühlte sich an als würde er sie verbrennen. Sie kannte sich sogar nicht und bekam langsam Angst. Die Gefühle mochte sie nicht. Sie hasste sie regelrecht. Sie war nicht mehr sie selbst. Was würde sie dafür geben wenn sie wieder die alte sein könnte. Sein Daumen strich zart über ihre Wange und sie verspürte den Impuls zur Flucht. Sie wollte hier weg. Sie hielt das nicht aus. Aber konnte sie es nicht in Worte fassen. Sie wusste ja selber nicht was sie wollte. Eins war ihr klar. Sie wollte alles nur das nicht. Diese Gefühle, die in sich spürte. Taikis Daumen strich über ihre Lippen und sie zitterte. Tränen glitzerten in ihren Augen und sie stieß ihn in einem Anflug von Panik sich. Sprang von ihrem Stuhl und lief zur Tür. Sie spürte noch die Augen auf sich ruhen. Tränen rannen über ihre Wangen, als sie in die Morgenröte hinaus lief. Kapitel 14: Sehnsucht und Qual (Teil 1) --------------------------------------- Es herrschte absolute Grabesstimmung. Das Gras wirkte grau und blass, als hätte irgendwas ihm die Farbe geraubt. Besorgte betrachtete Rei den Boden, auf dem sie stand. Der Kiesweg, dem sie gefühlt seit einer Ewigkeit folgte, führte einen Berg hinauf. Mit jedem Schritt, den sie tat, fiel ihr das Atmen schwer. Schweiß trat ihr auf die Stirn und sie kämpfte mit ihren schmerzenden Füßen. Sie fragte sich wann sie oben auf dem Berg wohl ankommen würde aber gleichzeitig verspürte sie eine Angst, wie noch nie. Auf der einen Seite wollte Rei wissen was sie dort vorfinden würde aber auch der Seite wollte sie niemals da oben ankommen. Sie spürte das sie dort oben nichts Gutes erwartet. Ihr war als würde sie die Angst auf der Zunge schmecken und den Schrecken in den Knochen. „Rei?“ Es katapultierte sie aus ihrer Vision. Ihrer Brust schmerzte und sie bekam sehr schwer Luft. Das heilige Feuer war sehr weit herunter gebrannt und ihr flimmerte es vor den Augen. „Hast du schon wieder die Nacht durchgemacht?“ Yuichiros Stimme klang mit jeden Morgen, an dem er sie vorfand, unfreundlicher. „Das kann dir doch egal sein“, schnauzte sie ihn und versuchte aufzustehen, als ein heftiger Schmerz durch sie hindurchfuhr und sie in die Knie zwang. Es brannte in ihrem Inneren. Reflexartig griff sich an ihrer Brust und versuchte es unter Kontrolle zu bekommen. „Mir ist es aber nicht egal“. Mit zwei Schritten war er bei ihr und griff ihr unter die Arme. Sie erkannte ihn gar nicht wieder. Das soll der schüchterne Yuichiro sein, der vor wenigen Jahren hier her gekommen war und auf ihre Tempeltreppe geschlafen hatte? „Du machst dich damit noch kaputt. Bitte Rei.“ Von ihm gestützt stand sie auf und ließ sich von ihm zu ihrem Zimmer bringen. „Warum meditierst du jede Nacht? Hast du Probleme?“ Sie wagte es nicht ihm in die Augen zu sehen. Ihr Herz war gerade am Durchdrehen. Es klopfte so schnell wie noch nie in seiner Gegenwart. Irgendwas hatte sich in den letzten Nächten verändert, doch sie konnte nicht sagen was es ist. „Wenn du Probleme hast, dann sagt es mir doch. Ich helfe dir wenn ich kann. Ehrlich“ Jetzt musste Rei ihm in die Augen sehen, wobei sie wie immer von dem strubbeligen Pony seiner Haare verdeckt wurden. Sie kannte Farbe die darunter schimmerte und auch wie freundlich sie sie immer ansahen. „Du kannst mir dabei nicht helfen“, murmelte sie verlegen. Selbst wenn sie gewollte hätte, wie sollte sie ihm das erklären ohne ihm zusagen wer sie war und das sie das Gefühl hatte das der Erde wieder Gefahr drohte. Sie durfte ihn nicht mit in den Kampf hineinziehen, der scheinbar näher kam. Sie verstand die Botschaften nur nicht. Was sollte ein schwarzer Nebel und verdorrte Gras ihr sagen? „Das weißt du doch gar nicht“, beharrte er und sie musste schmunzeln. Er war so ein lieber Kerl. Rei hörte ihr Herz klopfen und bemerkte zum ersten Mal, das immer wenn sie ihn brauchte, dass er da war. Wie gerne würde sie ihm alles erzählen aber dadurch würde sie ihm etwas aufbürden was sie nicht wollte. Er sollte nicht in Gefahr geraten. Ihre Zimmertür kam in Sicht und sie spürte die schwere ihres Körpers. Die Müdigkeit wie die in jede Zelle ihres Körpers drang. „Yuichiro, ich mag dich“, begann ihr Mund zu sprechen und sie merkte sofort wie er sich verkrampfte und sie lächelte „aber ich kann dich da nicht mit reinziehen. Wenn die was passieren würde, könnte ich mir das nie verzeihen“ Yuichiro wirkte so perplex das er nichts erwiderte, Puder rot vor ihrer Zimmertür anhielt und sie ohne ein weiteres Wort in ihr Zimmer verschwinden ließ. Sie atmete erleichtert durch. Ihre Wangen brannten und alles in ihr schien fliegen zu können. Was hatte sie da eben getan? Eigentlich nichts Schlimmes oder? Sie hatte ihm nur gesagt das sie ihn mochte, das bedeutet doch noch gar nichts oder? „Entschuldige das Chaos bitte“, sagte Mamoru als er die Tür aufgeschlossen hatte und daran erinnert wurde das er die Wohnung unaufgeräumt verlassen hatte. Schnell zog er sich die Jacke aus und verschwand im Wohnzimmer, während Seiya gerade die Tür hinter sich schloss. Es war ein sehr seltsames Gefühl die Wohnung abermals zu betreten. Er fragte sich gerad wie oft er noch hier her zurückkehren würde. »Bist du überhaupt zurückgekehrt?« Seiya hielt in der Bewegung inne und versuchte die Stimme zu ignorieren. Den Mann mit den blonden Haaren auszublenden, der ihn von der Schlafzimmertür anlächelte. » Vielleicht bist du ja immer noch bei mir im Keller und du träumst das nur« „Dann würde ich träumen dass du Tod bist“, bemerkte er trocken. Seiya schloss die Augen und versuchte den Mann aus seinen Gedanken zu verbannen. Er atmete sehr bewusst den Duft der Wohnung ein und zu seiner Erleichterung roch es nicht nach modrigem Keller sondern nach warmer Heizungsluft. „Was hast du gesagt?“ trat Mamoru zu ihm auf den Flur und er öffnete die Augen. Schüchtern blickte er zur Schlafzimmertür. Er wollte es gar nicht, aber er musste einfach sicher gehen ob dieser Irre noch da stand, aber er war weg. Ein Teil der Anspannung fiel von ihm ab und er begann damit seine Jacke auszuziehen. „ich meinte nur wie schön es ist zu Hause zu sein“ „Das kann ich verstehen. Soll ich dir was zu essen machen?“ Bei dem Wort Essen, begann sein Magen zu knurren und Mamorus Augen begannen zu leuchten. Er lachte kurz verschwand dann wieder um die Ecke. » Ach ja, was essen könnte ich auch« Erschrocken fuhr er in sich zusammen. Sein Herz raste und Angst kroch in ihn. Er spürte deutlich wie die Angst nach seinem Herzen griff. „Du bist nicht real“, flüsterte er und schloss dann abermals die Augen. Suchte nach einer Kraft die ihm helfen würde. „Wie lange willst du denn noch auf dem Flur stehen?“ „Ich komm ja schon, ich will nur die Jacke aufhängen“ Auf Schule hatte eigentlich keiner von ihnen. Jeder von ihnen war mit seinen Gedanken woanders. Minako schielte immer wieder rüber zu Yaten. Sie kam mit seinem Verhalten einfach nicht klar und sie fragte sich was zwischen ihnen war. Dass es Liebe ist konnte sie ausschließen so schwer es ihr auch fiel, sie musste einsehen dass bei Yaten das Gefühl nicht existierte. Aber leidenschaftliche Gefühle hegte er dennoch für sie. War sie nur ein Mädchen für zwischendurch oder doch etwas Besonderes. Yaten versuchte krampfhaft sich an seinem Platz zu halten. Am liebsten wäre er aufgesprungen und hätte die Blondine, die ihn mit ihren Augen fast in den Wahnsinn trieb, mit sich gezerrt. Entweder hätte er sie gleich auf dem Flur genommen oder doch noch zur nächsten Toilette geschleift. Was mit ihm los war, konnte er nicht sagen. Ihm war klar, dass es nichts mit Liebe zu tun hatte, aber er verspürte ein Verlangen nach ihr wie schon lange nicht mehr nach einer Frau. Aber was das nun bedeutete konnte er nicht sagen. Taiki schielte immer wieder auf den leeren Platz. Ami war heute Morgen weggelaufen. Noch immer wusste er nicht was mit ihr los war und hatte gehofft sie in der Schule Fragen zu können. Das konnte er sich wohl nun abschminken. Sollte er nach der Schule bei ihr vorbei gehen? Sein Gefühl sagte ihm aber deutlich dass sie ihn gerade nicht sehen wollte. Was hatte er denn getan? War er zu forsch vorgegangen wobei er doch gar nichts gemacht hatte? Sie schliefen doch nur im selben Bett. Konnte das schon zu viel sein? Bunny kaute auf ihrem Stift rum. Das nagende Gefühl an allem Schuld zu sein biss sich in ihre Seele. Fraß sich tief in sie hinein und würde dort wohl Wurzeln schlagen und sich ausbreiten. Eine dicke Eiterbeule, so sah sie es vor sich, würde sich an ihrem Herzen festsetzen. Ein kurzer Blick nach hinten und ihr war klar, das Seiya zwar gefunden war aber das es ihm immer noch besser ging. Besorgt blickte sie auf ihren Tisch. Sie spürte die aufkommende Übelkeit nicht, und bemerkte nur ein Unwohlsein in ihrem Magen, bis sie auf einmal zu husten begann. „Bunny?“ Makoto stand gleich bei ihr „Frau Lehrerin, ich glaube dass es besser ist wenn ich sie auf die Krankenstation bringe“ „Möchtest du noch was?“, fragte Mamoru froh darüber das Seiya etwas aß und scheinbar sogar Appetit wenn nicht sogar Hunger hatte. Den Anblick von den Knochen und den Rippen war immer noch greifbar vor seinen Augen. Er musste schnell dafür sorgen das Seiya wieder Gewicht zulegte und nicht mehr so schrecklich ausgezerrt aussah. „Willst du mich Mesten? Danke ich bin satt“ lachte der Schwarzhaarige ihn an und Mamoru wurde ganz warm ums Herz. Schon lange hatte er auf sowas gewartet und endlich schien soweit zu sein. Auch wenn er genau wusste das Seiya noch lange nicht wieder richtig gesund war, so war das der erste Schritt auf dem langen Weg. „Du musst wieder was auf die Knochen gebekommen. Morgen gibt es wieder Hamburger“ versprach er ihm und griff nach den Tellern. Er wollte sie gleich abwaschen damit nicht so viel Geschirr herumstand. „Wenn ich die ganze Zeit nur Hamburger esse, dann sehe ich bald selber aus wie einer“. Auch wenn er sich anfing wieder wohl zu fühlen traute er dem Frieden nicht. Seiya hatte immer noch das Gefühl das im irgendwas im Nacken saß, dass darauf lauerte ihn wieder quälen zu können. Unsicher blickte er sich im Wohnzimmer um. In jeden Schatten rechnete er damit Ado zu sehen oder einen blutüberströmten Akira. Seine Brust schmerzte, bei der Erinnerung daran dass er immer noch nicht um seinen Freund getraut hatte. Er drängte das dumpfe Gefühl von Traurigkeit von sich. Noch konnte er einfach nicht um ihn trauern. Jedenfalls nicht aufrichtig. Der Verrat steckte ihm noch in den Knochen. Bevor er trauern konnte musste er erstmal verzeihen. „Hey, alles in Ordnung“ Erschrocken fuhr Seiya zusammen. Mamorus Hand ruhte zart auf seiner Schulter, zog sich aber schon wieder zurück. Etwas stach in Seiyas Herz, als er die verletzten Augen von ihm sah. „Mir geht es gut“, murmelte Seiya und rutschte von dem Hocker „Ich geh mal ins Bad“ Ohne auf Mamoru zu achten, verließ er die Wohnküche. Sie atmete tief durch. Ihre Mutter war endlich gegangen, nachdem Ami ihr hundertmal versichert hatte, dass sie sich einfach nicht wohlfühlte und lieber zu Hause bleiben wollte. Krank sein hätte ihre Mutter ihr nicht abgenommen. Gerade mochte sie den Beruf ihrer Mutter nicht, selbst wenn sie ihn auch ergreifen wollte, doch heute hätte sie gerne gesagt, dass sie Krank war um eine Ausrede zu haben um nicht zur Schule gehen zu müssen. Ihr schlechtes Gewissen plagte sie seit sie aufgestanden war. Sie mochte die Schule, es war immer ein Ort gewesen an dem sie sich wohl gefühlt hatte. Aber jetzt, zum ersten Mal verspürte sie Angst, dorthin zu gehen. Ihr war klar, dass es nicht an der Schule lag, sondern an einen Jungen den sie dort treffen würde. Sehr unweigerlich. Er saß nicht mal weit weg. Neben Makoto einen Platz hinter ihr. Sie setzte sich auf ihr Bett und zog die Beine an. Ihr Herz schlug, seit sie vor Taiki weggelaufen war, ziemlich vorwurfsvoll. Ihre Gedanken drehten sich nur darum was er nun wohl von ihr denken würde? Sie wollte ihn eigentlich sehen, aber sie hatte Angst. Sie wollte ja in seiner Nähe sein, aber sie traute sich nicht mehr. Sie wusste nicht was das für Gefühle waren. Sie bekam sie einfach nicht unter einem Hut. Bisher konnte sie alles mit kühler Berechnung analysieren aber leider galt das nicht für Gefühle und schon gar nicht für ihre. Sie bekam das Gefühl langsam ihren Verstand zu verlieren. Sich zu verlieren. Alle ihre Gedanken waren von Taiki eingenommen. Sie dachte von früh bis spät nur an ihn und das machte ihr Angst. Wenn es nur das wäre, könnte sie damit vielleicht noch leben, es war ein schönes Gefühl, aber sie sehnte sich nach etwas was ihr eine Gänsehaut über den Rücken laufen lief. Sie erinnerte sich immer wieder an ihren Kuss. An die Weichheit seiner Lippen, an das Gefühl, die Schmetterlinge in ihrem Bauch. Kummervoll brach ihr Herz in ihrem Inneren. Ami wollte das die Gefühle aufhören. Das sie wieder die alte wurde. Sie wünschte ihr Kühle Berechenheit zurück. All die verwirrenden Sachen sollten aus ihrem Kopf aus ihrem Herzen. Verzweifelt stellte sie fest das ihre Tränen aus den Augen liefen. Ihre Uhr, das Telekommunikationsgerät der Sailor Krieger, begann zu klingeln. Schweren Herzen stand sie auf und blickte auf das die blaue Uhr, mit ihrem Zeichen. Das Zeichen des Merkurs und dann klappte sie sie auf. „Ami? Alles klar bei dir?“ Ihr Herz setzte aus. Sie hätte ja mit der Stimme gerechnet aber nicht mit ihm. Von welcher Uhr rief er denn an. Das Zeichen das aufleuchtet gehörte Minako. Ami musste, auch wenn sie es nicht wollte, lachen. Minako war unglaublich. Sicher hatte sie schnell verstanden was los war und Taiki die Uhr gegeben. „Bist du Krank? Bist du deswegen heute Morgen so schnell abgehauen?“ Wie gut es ihr ging wenn sie seine Stimme hörte, sie konnte es fast nicht glauben. Dennoch pochte etwas in ihren Adern vor dem sie immer noch Angst hatte. Sie wollte zu ihm. Wollte ihn berühren, umarmen und küssen. Schmetterlinge flogen durch ihren Körper und es jagte ihr Angst ein. Ohne etwas zu erwidern, schloss sie die Uhr und verstaute sie dann in der Schublade ihres Tisches. Anschließend legte sie sich wieder in ihr Bett und schloss die Augen. Ließ die Tränen laufen und wünschte sich, wenn sie wieder aufwachte, wieder die alte wäre. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)