The Legend of Varren von phantomrabbit ================================================================================ Kapitel 10: Zeig deinen Willen! ------------------------------- „Kämpf!" Die Worte klingelten in Varrens Ohren. Er konnte den Angriff von Bailin gar nicht wechseln und fing direkt an zu taumeln, als der Schlag ihn traf. Wiedermal zeigte sich wie schlecht seine Reaktionen waren. Mit Mühe schaffte Varren es sich in Grundstellung zu bringen. Er wollte gerade erwidern, dass sie gar nicht kämpfen müssen, doch die Kriegerin griff wieder an. Varren schob seine Füße nach vorne und eine Steinplatte löste sich aus dem Boden. Irgendwie musste er die Angriffe parieren. Doch genau wie bei Saya waren die Reflexe von Bailin unglaublich. „Jämmerlich", kommentierte Bailin seine Versuche sich zu verteidigen. Mühelos wich sie jedem seiner Angriffe aus. Gerade verfluchte Varren, dass er seine Bändigerkräfte so selten eingesetzt hatte. Bailin landete einen gezielten Treffer in seinen Magen und Varren stöhnte auf. „Meisterin....bitte", sagte Saya, die immer noch dicht bei Toran stand, „bestrafen Sie mich." Saya konnte nicht mitansehen, wie Varren unterging. Sie wusste ja selber wie schlecht er im Kämpfen war. „Ein Avatar sollte sich verteidigen können", meinte Bailin und wies auf die große Statue von Avatar Kyoshi, die man in der Ferne sehen konnte, „sie hätte sie niemals so rum schubsen lassen." Varren schluckte und brachte sich wieder in Kampfposition. Noch war er nicht geschlagen. Er versuchte sich auf die Vibrationen im Boden zu konzentrieren, die Bailin mit ihren Bewegungen auslöste. So konnte er immer ein paar Schlägen ausweichen. Doch seine Kondition war schlecht, sodass er seine Deckung nach jedem geschleuderten Stein vernachlässigte. Sayas Meisterin nutzte das direkt aus. Ohne Varren eine Chance zu lassen, blockierte sie sein Chi, sodass er seine Erdbändigungskräfte nicht nutzen konnte. Ein letzter Schlag und Varren lag auf dem Rücken. Bailin setzte ihren Fuß auf seine Brust und blickte abfällig auf Varren nieder. „Du bist ein kläglicher Abklatsch eines Avatars. Erbärmlich." Sie spie die Worte förmlich aus und verstärkte den Druck auf seine Brust. Varren röchelte und fing die entsetzten Blicke von Toran und Saya auf. Auch die ganzen anderen Personen, die den Kampbeobachtet hatten, sahen ihn und Bailin entgeistert an. Die Blicke waren eine Mischung von Mitleid und Abscheu. Er gab gerade auch keine gute Vorstellung des Avatars ab. Bailin beschimpfte ihn weiter und er bekam immer schlechter Luft. Auf Hilfe brauchte er nicht hoffen, denn Saya und Toran wurden, sobald sie sich rührten, von den anderen Kriegerinnen in Schach gehalten. „Es wird Zeit, dass der Avatar seine wahre Hülle findet." Diese Worte von Bailin nahm Varren nur unter einem Rauschen war, denn er verlor langsam sein Bewusstsein. Varren öffnete seine Augen und konnte nicht einordnen, wo er war. War er tot? Auf jeden Fall konnte er sich wieder bewegen, wie er feststellte, als er seine Arme anhob. Vorsichtig stand er auf und schaute sich um. Er hatte keine Ahnung wo er war, denn alles sah so verschwommen aus. Vielleicht hatte Bailin ihn wirklich umgebracht. In seinem Augenwinkel nahm er eine Bewegung war. Schnell drehte er sich um. Etwas hinter ihm stand eine Person. Eine Frau, wenn er es richtig erkannte. Sie hatte braune Haare und trug die Kluft eines der Wasserstämme. Aber die Kleidung wirkte älter als die jetzige Mode. Die Frau drehte sich um und es folgte ein plumpes Hi. Jetzt wo sie sich umgedreht hatte, erkannte Varren sie auch. Bis jetzt hatte er sie nur auf Bildern gesehen. Avatar Korra. Sekundenlang starrten die Beiden sich schweigend an. Korra musste Varren erwartungsvollen Blick bemerkt haben und lächelte entschuldigend. „Entschuldigung, ich mache diesen Avatarmentorkram auch zum ersten Mal. Also von der Seite gesehen, dass der Mentor bin." Genau wusste Varren nicht was sie meinte, aber das war auch nicht wichtig. „Bin ich tot?" Das war das Einzige, was er wissen wollte. „Nein, alles gut. Soweit wie ich das beurteilen kann, bist du nur bewusstlos. Da kann es vorkommen, dass man seinem Vorgänger begegnet." Er wirkte erleichtert, auch wenn sich wieder mal bestätigte, dass er wirklich der Avatar war. Nur wusste er nicht, warum er sich jetzt hier in dieser Zwischenwelt befand. Wieder bereitete sich das Schweigen zwischen den beiden Avataren aus. Was sollte man auch besprechen? Es war offensichtlich, dass Varren ein ziemlicher Versager war. „Ich an deiner Stelle hätte dieser arroganten Schnepfe direkt Eine verpasst", meinte Korra und brach somit das Schweigen. „Ich bin im Gegensatz zu dir kein Kämpfer." Die Begegnung mit Bailin hat dies sehr deutlich zur Schau gestellt. „Du bist der Avatar. Hast du denn keinen Funken Kampfgeist in dir?" Korra machte einen Schritt auf ihn zu. „Oder Ehrgefühl? Diese olle Kuh demütigt dich und dir ist das egal?" „Ich wollte dieses Schicksal nicht. Ich wollte niemals kämpfen", fuhr er Korra an, „woher soll da also Kampfgeist kommen?" Dass seine Ehre angekratzt war, brauchte er nicht leugnen. „Ich höre die ganze Zeit...ich will nicht. Ich will nicht. Du bist ein kleines bockiges Kind." Korra stand direkt vor ihm und stieß ihm mit dem Finger gegen die Brust. „Das ist erbärmlich, Varren." Als Korra die Worte von Bailin wiederholte, schubste Varren sie wütend von sich weg. Er wollte nicht nochmal hören, dass er ein Versager war. Das wusste er selber. „Halt den Mund!" Ein kleines Lächeln zeichnet sich auf den Lippen von Korra ab. „Okay...da ist ja doch etwas Kampfgeist. Aber du schlägst zu wie ein Mädchen." Die Provokation von Korra machte ihn wütend. Sollte sie ihn nicht unterstützen? War das nicht eigentlich so? „Was willst du Varren?", fragte die Wasserbändigerin ihn. Ohne lange nachzudenken, antwortete er: „Respekt." „Dann steh auf und hol ihn dir", sagte Korra, „zeig der Welt wer du bist." Respekt. Die Wut, die er gerade verspürt hatte, wurde größer als er wieder Bailins Stimme hörte. Diese hatte ihre Fuß immer noch auf ihm. Doch mittlerweile drückte sie ihm die Kehle damit zu. Als plötzlich die Erde unter ihr bebte, hielt sie inne und starrte ungläubig runter zu Varren. Er öffnete seine Augen und schnappte nach Luft. Er wollte sich seinen Respekt holen. „Wie?" Bailin war sichtlich überrascht davon, dass der junge Mann am Boden sich doch noch wehren wollte und konnte. Die bebende Erde unter ihm schien die Punkte zu lockern, die Bailin blockiert hatte. Varren spürte langsam wieder wie seine Kräfte zurückkehrten. „Ich bin nicht erbärmlich", sagte er leise und schob sich mit Hilfe einer Bodenplatte in eine aufrechte Position. Natürlich fühlte er sich sehr schwach, aber er würde Bailin zeigen wer er ist. Ohne lange weiter zureden, stampfte er zwei Steinsäulen aus dem Boden unter der Kriegerin hervor. Mit einem Lächeln nahm er zur Kenntnis, dass er Bailin ins Schwanken gebracht hatte. Für den Momentan hatte er den Überraschungsmoment auf seiner Seite. Daher musste er nachlegen. Varren schleuderte Steine auf seine Gegnerin um sie weiter zu beschäftigen. „Das kann nicht wahr sein", murrte Bailin und wollte Varren attackieren. Doch diesmal konnte sie den Kerl nicht erreichen. Der Avatar fixierte die Beine von der Kriegerin. Schnell schossen Steinfesseln aus der Erde, die Bailin packten. Varren sorgte dafür, dass die Frau bewegungsunfähig war. Er trat zu Bailin und blieb vor ihr stehen. „ICH.BIN.DER.AVATAR." Diese Worte hallten durch die Stille, die nach dem Kampf entstanden ist. Alle Personen, die den Kampf beobachtet hatte, sahen Varren an. Diesmal waren die Blick aber nicht voller Verachtung sondern voller Bewunderung. Jetzt sahen sie den Avatar in ihm. Varren wandte sich von seiner Gegnerin ab und ignorierte ihre Worte. Er ging zielstrebig zu Saya und packte ihre Hand. Er zog sie von Toran weg. Schließlich hatte er diesen Kampf für sie gewonnen. „Komm wir gehen. Wir haben hier alles erledigt." Saya ließ von ihm mitziehen und schaute nicht zurück. Nur wusste sie nicht, was sie sagen sollte. Varrens Vorstellung war echt gut gewesen. Unerwartet.... „Alter, Varren. Ich hatte ja keine Ahnung, dass du so kämpfen kannst", meinte Toran, der zu ihnen aufgeschlossen hatte, „aber jetzt hast du die Aufmerksamkeit, die du nicht wolltest."  Der Wasserbändiger klopfte seinem Freund auf die Schulter. Im Grunde hatte niemand damit gerechnet, dass Varren so was drauf hatte. Er selber hatte auch nie geglaubt, dass er zu so einem Sieg in der Lage war. „Ich habe keine Ahnung, was das gerade war", entgegnete Varren und schleppte sich weiter in Richtung Luftschiff. Erst im Innenraum des Luftschiffes ließ er die Hand von Saya los, damit er sich auf den erstbesten Sitz fallen lassen konnte. Die Kyoshi-Kriegerin stand neben Varren und schaute auf ihre Hand. „Danke...." Sie war Varren wirklich dankbar. Immerhin hatte er sich für sie eingesetzt. Das hatte noch niemand für sie getan. „Gern geschehen", flüsterte er und strich kurz über ihrem Arm bevor er einschlief. Saya betrachte den schlafenden Varren. Sie würde auf ewig in seiner Schuld stehen. Wie sollte sie das je wieder gut machen? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)