The Legend of Varren von phantomrabbit ================================================================================ Kapitel 8: Schicksal -------------------- Am Morgen des Aufbruchs saßen Varren und Saya in ihrem Zimmer und besprachen das weitere Vorgehen. Das Toran mit ihnen kam, hat einigen Ärger bei seinen Bossen gegeben, aber irgendwie hatte er sich darauf reden können. Varren war zwar immer noch nicht überzeugt davon, dass er der Avatar war, aber gegen die Kampfkraft von Toran an seiner Seite hatte er nichts. „Wenn ich dich zum Lufttempel gebracht habe und es doch herausstellt, dass du der Avatar bist, ist mein Auftrag zu Ende.“ Saya blickte aus dem Fenster während sie ihm das sagte. Sobald er mit einem Training anfing, würde er sie nicht mehr brauchen und sie hatte den wichtigsten Job in ihrem Leben erfolgreich abgeschlossen. Nur fühlte sich das so unbefriedigend an. Dabei sollte es eine große Ehre für sie sein, dass die den Avatar eskortiert hatte. Varren schaute zu einer Begleiterin rüber und nickte leicht. Damit hatte er schon gerechnet. Selbst wenn er nicht der Avatar ist, wäre ihr Auftrag zu Ende. „Wir sollten los“, sagte sie und nahm ihre Tasche. Mit einem mulmigen Gefühl verließ Varren das Hotel und machte sich auf um nach Republica zu fahren. Im Laufe des Tages erreichten sie endlich ihr Ziel. Varren blickte auf dem Fenster des Zuges und versuchte alle Eindrücke in sich aufzunehmen. Es war so viel größer als auf den Bildern, die er kannte. Die Skyline war beeindruckend. Für diesen Anblick hat sich die Reise alleine schon gelohnt. Wie er darauf freute die Stadt zu erkunden. Aber die Erkundung  musste noch eine Weile warten, da der Zug ihn und seine beiden Begleiter erst zum Lufttempel der Stadt bringen würde. Immerhin gab es noch eine Sache zu klären. Varren war ziemlich zwiegespalten was den Ausflug zum Tempel anging. Einerseits war er sehr neugierig den Tempel zu sehen, anderseits würde sich dort vielleicht sein ganzes Leben ändern. Der Zug hielt an und er und seine Begleiter stiegen aus. Am Bahnhof stand schon ein Begrüßungskomitee. An der Kleidung erkannte Varren, dass es sich um Mitglieder des weißen Lotus handeln musste. Aber es drängten sich einige Luftbändiger nach vorne. Jeder wollte einen Blick auf den neuen Avatar werfen. Varren passte dieser Auflauf an Menschen so gar nicht. Doch da musste er jetzt durch. Einer der Luftbändiger kam auf ihn zu und verbeugte sich. „Avatar Varren, wir haben lange auf deine Ankunft gewartet.“  Der Mann wies ihn und seine zwei Begleiter ihm zu folgen. Missmutig folgte Varren dem Mann. An jeder Person, an der sie vorbei kamen, verbeugte sich vor ihm. Wie aussah, hielt jeder ihn für den Avatar. Durch die Gänge des Tempels erreichten sie den Mittelpunkt wo Meisterin Jinora schon wartete. Die Luftbändigermeisterin trug die klassische Tracht eines Luftbändigers und auf ihr Strin unter ihren grauen Haaren sah man den blauen Pfeil. Saya verbeugte sich vor der alten Frau und trat dann wieder einen Schritt zurück. Toran tat es ihr gleich. Nur Varren stand da und machte gar nichts. Er hatte ein mulmiges Gefühl im Magen als er vor der Frau stand. Alles an ihr weckte ein vertrautes Gefühl in seiner Brust. Dabei hatte er sie vorher noch niemals gesehen. „Wie schön, dass sich der neue Avatar endlich gezeigt hat“, sagte Jinora und lächelte Varren sanft an, „du hast dir ziemlich Zeit gelassen. Aber ich habe immer gewusst, dass es dich gibt.“ Die Luftbändigerin kam auf Varren und zu griff nach seinen Händen. Im gleichen Moment wo sie seine Hand ergriffen hatte, überkamen ihm tausend Erinnerungen an diesen Ort und an die Frau ihr. Es waren Erinnerungen an ein altes Leben. Doch war zu viel für ihn. Panisch riss Varren seine Hände weg. „Was war das? Wieso habe ich das gesehen? Warum kommst du mir so bekannt vor?“ Jinora lachte leicht und zeigte auf ein Bild von Avatar Korra, welches im Raum hing. „Weil es dein vergangenes Leben ist. Du hast all das schon erlebt sowie du mich damals kennengelernt hast.“ Die Meisterin war sich sicher, dass Varren der Avatar war, auch wenn der junge Mann daran immer noch daran zweifelte. „Du bist der Avatar, Varren. Das Schicksal hat dich dazu auserwählt. Ich kann es deutlich spüren.“ Varren wirkte wie paralysiert und konnte keinen klaren Gedanken fassen. Er wollte es nicht wahrhaben. Doch es schien keinen Zweifel zu geben, dass er der Avatar war. Aber warum? Warum musste ihm das passieren? Er wollte das nicht. Er hasste es zu bändigen. Er wollte studieren und sein Leben weiter führen. „Varren, ich kann mir vorstellen, dass das alles sehr viel für dich ist“, sagte Jinora, „aber wir werden alles versuchen um es dir einfacher zu machen.“ Sie legte ihre Hand auf seine Schultern. Sie würde für ihn da sein und ihm alle Fragen beantworten. Doch Varren ging nicht auf das Angebot ein und wandte sich von Jinora ab. Er rannte aus dem Raum um einen Moment alleine zu sein. Er lief bis zu den Klippen der Tempelinsel. Sein Kopf war voll mit Gedanken und Fragen. Bis zuletzt hatte er daran geglaubt, dass sich alle irrten. Das es in Missverständnis war und jemand anderes dieses Schicksal hatte. Varren starrte aufs Meer und erblickte die Statuen von Aang und Korra. Zwei mächtige Avatare, die die Welt verändert hatte. Jetzt sollte er in diese Fußstapfen treten....wie sollte das denn gehen? Er war kein starker Bändiger und er wollte das auch nie sein. „Varren? Ist alles gut bei dir?“, fragte eine Stimme hinter ihm. Es war Toran, der ihm gefolgt war. Der Wasserbändiger setzte sich neben Varren und schaute zu ihm hoch. „Jetzt kann ich aber wirklich behaupten, dass ich dem Avatar den Arsch gerettet habe.“ Toran wollte Varren einfach nur etwas aufmuntern, weil er sich vorstellen konnte wie hart, dass für seinen neuen Kumpel sein musste. „Aber ich werde wütend, wenn du auf mehren Covern zu sehen bist als ich.“ Varren verzog keine Miene und ließ sich auch auf dem Boden nieder. „Ich bezweifle, dass ich wie ein Filmstar behandelt werde. Niemand interessiert mehr für den Avatar. Die glorreichen Zeiten dieser Ikone sind vorbei“, entgegnete Varren und betrachtete wieder die Staturen der vergangenen Avatare. Der Eine hat einen 100jährigen Krieg beendet und die Andere ein Geistertor erschaffen und eine ausgestorbene Kultur gerettet. Wie sollte man da gegen ankommen? „Dann solltest du dafür Sorgen, dass der Avatar wieder zeitgemäß wird. Es wird doch einen Grund haben, warum du es jetzt gemerkt hast, dass du der Avatar bist.“ Sowas ähnliches hatten die Männer vom weißen Lotus auch schon gesagt. Aber in der Welt war es friedlich, wenn man diese Kerle mit den Masken nicht mitzählte. Es waren ja nicht die ersten Typen, die Masken aufhatten. Varren kannte die Geschichte seines Landes und Nationen. In Vergangenheit war einiges passiert, doch seit 50 Jahren war es friedlich. Warum sollte denn jetzt eine Gefahr auftauchen? „Toran, ich selbst bin einer der Menschen, der den Avatar selbst das Bändigen für überholt hält. Ich benutze meine Bändigungsfähigkeiten nur, wenn es wirklich sein muss“, erklärte Varren, „daher empfinde ich es schon als Witz, dass ausgerechnet ich der Herr der Elemente bin.“ Er hatte keine Ahnung ob Toran ihn verstand, aber er wollte sich einfach erklären und Toran war halt gerade hier. „Auf einer Seite kann ich verstehen. Aber ich könnte niemals auf meine Fähigkeiten verzichten, denn sie ein Teil von mir.“ Bei diesen letzten Worten strahlte Toran und Varren ließ das Gespräch mal zu stehen, weil ein Luftbändiger zu ihnen kam und Varren herzuholen. Am Abend waren die wichtigsten Dinge für die nächsten Tage geklärt. Bis aufs Weitere brauchte Varren sich noch nicht der Öffentlichkeit zeigen. Jinora war der Meinung gewesen, dass er sich erst mal mit der Tatsache klarkommen sollte, dass er der Avatar war. Der Avatar saß am Fenster in seinem neuen Zimmer als es an der Tür klopfte. Nach einigen Sekunden betrat Saya den Raum. Er hatte die Kiyoshi-Kriegerin seit Stunden nicht mehr gesehen. „Ich wollte mit dir reden“, sagte sie und setzte sich auf das Bett, welches im Raum stand. „Ich werde morgen auf die Kiyoshiinsel zurückkehren. Ich habe meinen Auftrag, dich sicher nach Republica gebracht, erfüllt.“ Varren schaute zu Saya rüber und seufzte. „War ja abzusehen, dass du nicht ewig bleiben kannst.“ Er wollte die Sache realistisch betrachten. Es brachte nichts, wenn man sich zu sehr an Menschen gewöhnte. Doch irgendwie wollte er schon, dass sie blieb, denn ihre Gegenwart beruhigte ihn. Sie strahlte eine gewisse Sicherheit aus. „Kannst du denn nicht einfach bleiben?“, fragte er neutral. Saya schüttelte mit dem Kopf. „Ich habe die Befehle des Ordens sowie meiner Meisterin zu folgen. Mein Auftrag ist hier zu Ende.“ Sie stand auf und ging unruhig durch das Zimmer. „Nur fühlt es sich unbefriedigend an jetzt zu gehen. Ich will einfach mehr.“ Sie wusste wie überheblich das klang, aber sie hatte immer das Gefühl gehabt, dass sie mehr konnte. „Es sollte doch theoretisch möglich sein, dass ich bestimmen kann, wen ich als Bodyguard haben will“, meinte Varren, „die Angriffe auf mich sollten doch Grund genug sein, dass ich Personenschutz brauche.“ Die junge Frau machte große Augen, weil sie mit so einer Reaktion nicht gerechnet hatte. Sie hatte die ganze Zeit das Gefühl gehabt, dass sie Varren egal war. Doch das schien wohl doch nicht zu sein. „Ich wäre dir unendlich dankbar, wenn du das schaffen würdest.“ Sie trat auf Varren zu und umarmte ihn obwohl sie wusste, dass er das nicht leiden konnte. Doch sie war so glücklich. „Ich bin der Avatar, da sollte ich das doch können“, murmelte er und sprach zum ersten Mal aus, das er es war. Er schob Saya wieder leicht von sich und lächelte sie auch das erste Mal direkt an. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)