The Legend of Varren von phantomrabbit ================================================================================ Kapitel 6: Der Mann aus dem Meer -------------------------------- Varren und Saya marschieren schon seit einer Weile durch die Ödnis ohne das sie irgendwas erreichten. Es gab nur Felsen und Bäume aber keine Menschen. Varren murrte leise vor sich. Warum war er auch mit auf diese Party gegangen? Wenn er zu Hause geblieben wäre, würde er jetzt nicht hier sein. Er hätte lernen können. Aber nein! Er hat ja unbedingt beweisen müssen, dass er kein Streber ist. Und nun hatte er den Salat. Jetzt hielten ihn alle für den Avatar. Langsam verließen ihn auch seine Kräfte. Der junge Mann war so viel Anstrengung nicht gewohnt. Normalerweise saß er stundenlang in der Bibliothek und studierte. Aber er war zu stolz um nach einer Pause zu fragen. So viel Blöße würde er sich gegenüber seiner Begleiterin nicht geben. Saya hielt ihn eh schon für einen Versager. Ein kurzer Blick auf die Kiyoshi-Kriegerin verriet ihm, dass sie nicht erschöpft war. Sie wirkte noch sehr kraftvoll. „Meinst du wir erreichen irgendwann auch mal ein Dorf?“, fragte er und blickte sich weiter um. „Ich weiß es nicht“, meinte sie und zuckte mit den Schultern, „wenn ich mich nicht irre sollten wir bald das Meer erreichen. Die Luft ist seit geraumer Zeit etwas salziger.“ Das mit der Luft war Varren nicht aufgefallen. Für ihn war die Luft genauso wie immer. Aber wenn sie es sagte, sollte es wohl so stimmen. Wiedersprechen würde er jetzt nicht. Da er keine Ahnung davon hatte. „Bleibt nur zu hoffen, dass es dort auch einen Dorf gibt. Wir müssen in Republica anrufen und bescheiden geben, dass wir noch leben.“ Saya blickte Varren kurz an. „Alle warten dort auf den Avatar.“ Bei dem Wort Avatar rollte er mit den Augen. Er konnte es wirklich nicht mehr hören, doch hier hielt er seinen Mund. Saya sollte seinen Standpunkt zu dem Thema kennen. Er hatte es oft genug wiederholt. Nach gefühlten Stunden sahen sie endlich das Meer am Horizont und Hütten. Varren seufzte erleichtert auf. Endlich konnte er eine Pause machen, daher beschleunigte er seine Schritte ohne darüber nach zu denken ob es irgendwo eine Gefahr gegeben würde. Saya schloss zu Varren auf und stoppte ihn als sie eine Gruppe Menschen und einige Kameras am Strand entdeckte. Die Beiden näherten sich langsam den Menschen und blickten sich um. Wie es aussah, wurde hier an diesem Strand ein Film gedreht. Varren ließ das ganze ziemlich kalt, weil er sich für diese ganzen Filme nicht wirklich interessierte. Saya hingegen wirkte sehr begeistert und schaute sich genau um. „Ich habe noch nie ein Filmset gesehen“, flüsterte sie leise. Er betrachtete die junge Frau wieder kurz und wunderte sich, wie glücklich sie aussah. Er konnte ihre Begeisterung einfach nicht verstehen. Desinteressiert verschränkte Varren die Arme vor der Brust. „Ich dachte, wir sollten irgendwo ein Telefon auftreiben.“ Auf seinen Einwurf reagierte Saya nicht sondern ihre Augen wurden einfach nur größer und sie errötete leicht. Ihr Blick war fest auf das Meer gerichtet und sie strich durch die Haare. Varrens Blick wandte sich auch zu Blick. Da konnte er auch sehen warum die junge Kiyoshi-Kriegerin so abwesend wirkte. Aus den Wellen tauchte ein riesiger Kerl auf. Er war sehr muskulös, braungebrannt, längere, schwarze Haare und tätowiert. Mit einem strahlenden Lächeln auf den Lippen. Von weitem konnte man schon sehen, dass der Typ nur so vor Selbstbewusstsein strotze. Varren verzog das Gesicht und rollte mit den Augen, als Saya diesen Typen angaffte. Typisch Frauen.... Er hustete leise und versuchte so die Aufmerksamkeit von Saya auf sich zu ziehen. „Was? Hast du was gesagt?“, fragte sie unwirsch aber wandte ihren Blick von dem Kerl nicht ab. Varren wollte gerade was erwidern als der Kerl aus dem Meer auf die Beiden zukam. Saya wurde hibbeliger und versuchte ihre Kleidung zu richten. Gerade wirkte sich nicht mehr wie die taffe Kriegerin von Ba Sing Se. „Hallo....hier ist ein privates Filmset“, sagte er junge Mann und zeigte auf die Kameras, „daher bitte ich euch zu gehen.“ Er lächelte entschuldigend und Saya seufzte leicht. Da Saya nicht zu brauchen war, ergriff Varren das Wort. „Wir wollten auf keinen Fall stören. Wir suchen ein öffentliches Telefon, weil wir dringend telefonieren müssen.“ Neben dem anderen Mann wirkte er sehr schmächtig, daher streckte er seine Schultern durch um ernst genommen zu werden. Der Mann aus dem Meer nickte und erklärte ihnen den Weg zu einem kleinen Hotel. „Und falls ihr noch was braucht, fragt einfach nach Toran“, fügte er zu seiner Erklärung hinzu, „das bin ich.“ Der Name ließ Varren aufhorchen. Den hatte er schon mal gehört. Aber wo viel ihm nicht mehr ein. „Das werden wir“, murmelte Saya und blickte verlegen auf den Boden, weil Toran ihr zugelächelt hatte. Varren seufzte genervt auf und zerrte die junge Frau mit sich. „Ich dachte, wir hätten wichtigere Dinge zu tun als irgendwelchen Kerlen hinterher zu schmachten.“ Vorhin hatte sie doch gedrängt, dass sie in Republica anzurufen. „Und ich dachte es wäre dir egal ob wir schnell da ankommen“, entgegnete sie zickig, „schließlich bist du doch nicht der Avatar.“ Varren warf ihr einen giftigen Blick zu und stampfte wütend in das Hotel, welches sie schnell gefunden hatten. „Wir brauchen ein Telefon“, sagte er ohne den Mann an der Rezeption zu begrüßen, „es ist wichtig.“ Der Mann zeigte ihnen das Telefon und Saya rief im Lufttempel an. Sie erklärte der Person am anderen Ende ihre Situation und das der Avatar noch lebte. In der Zeit wo die Kriegerin telefonierte, versuchte Varren herauszufinden wer Toran war. Eine Antwort auf seine Frage war schnell gefunden, als er den Zeitschriftenstand im Hotel entdeckte. Der Mann aus dem Mann schaute ihm gleich von mehreren Covern entgegen. Gott, der Muskelkerl war ein berühmter Filmstar....jetzt wusste er auch wieder vorher den Namen kannte. Die Mädchen in der Universität hatten immer von dem geredet. „Wir werden übermorgen abgeholt“, teilte Saya ihm mit als sie zum ihm kam, „bis dahin sollen wir hier im Hotel bleiben. Ein Zimmer habe ich schon im Namen des Ordens reserviert.“ Sie wollte weiter erzählen als auch ihr Blick auf die Zeitschriften fiel. „Oh...er ist ein Star“, murmelte sie und nahm sich eine Zeitschrift, „ich habe noch nie von ihm gehört.“ Varren hob eine Augenbraue und musterte sie. „Ein bisschen Weltfremd bist du schon oder?“ Wenn man Saya betrachtete, stimmte diese Aussage. Schließlich trug sie immer noch ihre Uniform und das Make Up. Die junge Frau sagte nichts und schob sich an Varren vorbei. „Ich bin in unserem Zimmer....“   Nach einer halben Stunde folgte Varren Saya ins Zimmer. Er hatte sich die ganze Zeit gefragt warum sie eigentlich ein gemeinsames Zimmer hatte. Vermutlich um ihn zu beschützen. Er klopfte an und betrat dann das Zimmer. Zu seiner Erleichterung hatte das Zimmer zwei einzelne Betten. Auf dem einen Bett saß Saya. Sie hatte sich in der Zwischenzeit umgezogen. Ohne ihr Make up wirkte sie in seinen Augen viel hübscher und natürlicher. Was ihr aber auch keinen Fall sagen würde. Er schmiss in das andere Bett und starrte an die Decke. Die Zwei schwiegen sich eine ganze Weile an, bis Saya die Stille unterbrach. „Ich lebe die meiste Zeit auf der Kiyoshi-Insel und trainiere. Da bekommt man nicht viel vom Weltgeschehen mit. Aber das heißt nicht, dass ich mich von dir abwertend behandeln lassen muss.“ Sie konnte Varren nicht ausstehend. Er war so verdammt arrogant und zynisch. Eigentlich konnte er nicht der Avatar sein....das war doch unmöglich. „Ich komme aus einem kleinen Dorf. Bevor ich nach Ba Sing Se gezogen bin, habe ich auch nur wenig mitbekommen“, erzählte er, „wobei ich auch nie wirklich für Stars und Sternchen interessiert.“ Auf Sayas Vorwurf sagte er nichts. Er war zu müde um zu Streiten. Er wollte einfach nur schlafen. „Vielleicht treffen wir Toran noch beim Abendessen....“ Nach diesen Worten schlief er ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)