Gleich und gleich gesellt sich gern von xXSasukeUchihaXx ================================================================================ Kapitel 85: Eine grausame Vergangenheit --------------------------------------- "Warum hast du mich in diese Höhle gebracht? Jeder wird glauben, dass Naru mir zur Flucht verholfen hat" fragte Sasuke und rieb sich seine Handgelenke, an denen sich zuvor noch die Chakrafesseln befunden hatten. Prüfend sahen sich die schwarzen Augen in der Höhle um, die lediglich vom Schein einer kleinen Kerze spärlich beleuchtet wurde und war sich nicht sicher, wie weit er von Suna entfernt war. Was wohl Naru über sein urplötzliches Verschwinden dachte? "Ich muss zurück und Gaara berichten, dass Akatsuki mich...". "Ein wenig mehr Dankbarkeit solltest du mir zollen, Sasuke. Du hättest dein Leben gelassen, wenn ich dich nicht hierher gebracht hätte" wurde sein Gedankengang durch die tiefe Stimme seines Gegenüber unterbrochen, welcher auf einen Felsen saß und einen relativ ruhigen und gelassenen Eindruck auf ihm machte. "Und deine kleine Freundin solltest du vergessen. Sie spielt vermutlich schon seit über drei Jahre ein falsches Spiel mit dir" fügte der maskierte Fremde hinzu und lenkte sein Augenmerk nun direkt auf den jungen Uchiha, der in den vergangenen Jahren ahnungslos an ihrer Seite geblieben war. "So einen Schwachsinn muss ich mir nicht anhören. Ich gehe" erwiderte Sasuke und mit jenen Worten erhob er sich, trat an seinen Entführer vorbei und blieb stehen, als er dessen tiefen Seufzer vernahm. "Du interessierst dich also nicht dafür, wer vor knapp sechzehn Jahren dein ach so geliebtes Heimatdorf zu zerstören versuchte und wem es eigentlich gelungen war, den Kyuubi zu kontrollieren?" hinterfragte der Maskierte, nicht ohne am Rande zu erwähnen, dass ihr Clan schon immer gefürchtet wurde und sie aus diesem Grund am Rande des Dorfes gedrängt worden waren. "Nein, mich interessiert die Vergangenheit nicht mehr. Was geschehen ist, ist geschehen und hat nichts mit mir zu tun" antwortete der junge Uchiha und wollte gerade seinen Weg zum Höhlenausgang fortsetzen, als der Fremde erwähnte, dass die Vergangenheit, die ihn nicht interessierte, allerdings seinen älteren Bruder für sein restliches Leben gezeichnet hatte. "Uchiha Itachi besaß schon immer einen äußerst ausgeprägten Gerechtigkeitssinn, doch am Ende wurde er zum Sündenbock erklärt und nahm sämtliche Schuld auf sich, nur um ein Dorf zu beschützen, welches die Ausrottung der Uchiha gefeiert hat" erläuterte der Maskierte und mit jenen Worten hatte er schon die Hälfte seines Zieles erreicht und die Aufmerksamkeit von Sasuke erlangt, der umkehrte und sich ihm gegenüber an die Höhlenwand lehnte. "Sprich" forderte Sasuke ihn auf, verschränkte seine Arme vor der Brust und war gewillt, ihm vorerst sein Gehör zu schenken. Gehen konnte er anschließend immer noch. Derweil saß die Exfreundin des jungen Uchiha fassungslos im Büro, lauschte nur mit halben Ohr den Worten von Kubashi, der sie zur Verantwortung zu ziehen versuchte und rief sich noch einmal die Erpressung ins Gedächtnis, die sie nun nicht einmal mehr beweisen konnte, da die Tintenflecken, die die Doppelgänger von Sai hinterlassen hatten, laut Kakashi auf unerklärliche Weise verschwunden waren. "Außerdem wurde Sai unmittelbar nach seiner Berichterstattung von Danzou kontaktiert und zurück beordert. Baki selbst brachte ihn zur Nische" erinnerte sie sich an die klaren Worte ihres ehemaligen Sensei und wollte immer noch nicht glauben, dass sie in eine erneute Falle getappt sein sollte. "Könnte es vielleicht sein, dass er... Wollte er mich etwa in diese Lage hinein zwingen? Aber warum?" bedachte sie und analysierte noch einmal die gesamte Situation, die die Schlinge um ihren Hals zunehmend verengte. "Wie ich es auch drehe und wende, im Moment ergibt all das überhaupt keinen Sinn. Ich war fest davon überzeugt, dass er die zwei Schriftrollen unbedingt haben will, aber..." überlegte sie und schüttelte mehrere Male ihren Kopf, in der Hoffnung, ihre wirren Gedanken ein wenig sortieren zu können. "Die einzige Person, die die Geschichte mit Sai bestätigen könnte, ist Sasuke. Sein Verschwinden kann kein Zufall sein" dachte sie an ihre einzige Rettung, welche sicherlich nicht freiwillig verschwunden war. Allerdings, diese Tatsache bereitete ihr Sorgen, hatte Kakashi ihren Exfreund nicht in der nahen Umgebung finden können, obgleich er wohl kaum mit den Chakrafesseln derart weit gekommen sein dürfte. Lediglich Sakura und Suigetsu könnten ihr möglicherweise noch helfen, welche jedoch noch immer tief und fest schliefen. "Mach dir keine Sorgen, Naru. Die ANBU, die dem Kazekage unterstellt ist, durchkämmen gerade die Wüste" versuchte Kakashi sie etwas zu beruhigen und übte mit seiner linken Hand leichten Druck auf ihre rechte Schulter aus. Zaghaft nickte sie seinen Worten zu und erinnerte sich noch einmal an ihre Bitte. "Er wäre nie im Leben abgehauen, also... Entweder hat Sai seine Finger im Spiel oder...". "Gaara, die Befragungen der vier Shinobi unter Hypnose wurden soeben beendet, wie du zuvor angeordnet hast" durchbrach Baki ihren Gedankengang, welcher nun das Büro betrat und die Berichte dem Rotschopf überreichte. "Was habt Ihr angeordnet? Dieses Vorgehen hättet Ihr mit uns besprechen müssen" warf Kubashi ein und linste erbost zu seiner Tochter hinab, deren Blässe im Gesicht schon fast ihre vielen Lügen verriet. "War mein Vorschlag, sorry" gab Kankuro schmunzelnd zu und nannte ihm sogar die Gründe, wieso er Gaara zu dieser Methode geraten hatte. "Wie kannst du es wagen...". "Warum regen Sie sch eigentlich so auf? Es sollte doch auch in Ihrem Interesse liegen, was in Wirklichkeit geschehen ist. Der Kazekage von Suna ist dazu verpflichtet, die eigentliche Sachlage zu ergründen, bevor er eventuelle Fehlentscheidungen trifft. Das sollten Sie doch eigentlich ganz genau wissen" fiel Kankuro ihm ins Wort und führte ihm vor Augen, dass ein Kazekage wesentlich mehr Fähigkeiten besitzen musste. "Wenn sich nun alle Parteien beruhigen würden" merkte Gaara an und las sich die ausführlichen Berichte durch, die ihm die wahren Ereignisse unmittelbar vor der Trauerfeier offenbarten. "Miko, ich möchte dir eine letzte Chance geben, um deine Behauptungen zu revidieren" sagte er und las sich den nächsten Bericht durch, welcher ihm einen identischen Sachverhalt vermittelte. "Also... Ich...". "Halt den Mund, Miko. Diese Berichte sind keinen einzigen Pfifferling wert, weil er sie ohne unser Wissen angeordnet hat. Abgesehen davon hat sie meine Leibwächter attackiert, wobei einer von ihnen vermutlich sogar operiert werden muss" unterbrach er seine Tochter und entlockte ihr einen schmerzhaften Laut, als er ihre Schulter ergriff und gewaltigen Druck ausübte. "Oh ja... Vielleicht war mein Tritt doch etwas zu hart gewesen, aber... Ich musste doch verhindern, dass die Typen die Schriftrollen in die Finger bekommen" dachte die Blondine und erinnerte sich, wie sie dem einen Kerl in die Weichteile getreten hatte. "Und dieses kleine Dorfmädchen brach letzten Endes aus. Ich ziehe sogar in Betracht, dass die Erinnerungen der vier Shinobi manipuliert wurden, um Euch hinters Licht zu führen" fügte er noch hinzu und lenkte sein Augenmerk auf den silberhaarigen Jounin, der über eine Fähigkeit verfügte, mit welche ihm eine diverse Möglichkeit geboten worden war. Ja, schließlich hatte Hatake Kakashi das Sharingan während seiner Befragung offenbart. "Mich können Sie gern beleidigen, aber ziehen Sie nicht den Namen meines Sensei in den Dreck. Sie sind so ein...". "Versuche dich zu beruhigen, Naru" sprach Kakashi unterbrechend auf sie ein und begann unter seinem Tuch zu lächeln. "Aber ich will nicht, dass er Ihren Namen beschmutzt, Kakashi-sensei. Sie sind so ein liebevoller Mensch und...". "Gib endlich Ruhe" grinste Kakashi, hielt ihr ihren Mund zu und stieß einen lautlosen Seufzer aus. Er fühlte sich zwar von ihrer ehrlichen Meinung geschmeichelt, aber sie war sich scheinbar nicht im Klaren darüber, wie ihre Worte aufgefasst werden könnten. Ja, Kubashi gegenüber musste sie äußerst umsichtig mit ihren Worten umgehen, bevor er ihnen noch unterstellte, ein viel engeres, gar verbotenes Verhältnis miteinander zu besitzen. "Hä? Wieso darf ich ihn denn nicht verteidigen?" fragte sich Naru insgeheim und blickte zu ihm auf, nur um zu beobachten, wie er sich leise lachend am Hinterkopf kratzte. "Und wie lange will er seine Hand noch auf meinen Mund pressen? Erwachsene sind manchmal echt komisch" fuhr sie gedanklich fragend fort und ergriff seine rechte Hand, die sie anschließend von ihrem Mund zog. "Sie sind genauso schräg wie Ihr Haarschnitt" lautete ihre Meinung zu seinem sonderbaren Verhalten und lenkte ihr Augenmerk zu Miko, die sich nun leise räusperte und nervös am weißen Stoff ihres Gewandes herum zupfte, welches ihr zur Verfügung gestellt worden war. "Ich... Ich kann nicht reden, wenn... Wenn...". "Wage es nicht. Du weißt, was geschehen wird, wenn du nicht deinen Mund hältst" zischte Kubashi ihr zu, um sie zu erinnern und setzte sie unweigerlich unter Druck. "Baki, würdest du Kubashi hinaus begleiten? Kankuro, Kakashi, euch möchte ich ebenso bitten, vorerst mein Büro zu verlassen" äußerte Gaara jene Bitte, wobei er nur flüchtig zu Naru sah, mit welche er wohl später noch ein ausführliches Gespräch führen musste. Ja, schließlich versuchte sie ihm selbst jetzt aus dem Weg zu gehen, vermied den direkten Blickkontakt und hatte bisher auch noch kein direktes Wort mit ihm gesprochen. "Das... Das wird ein Nachspiel haben, Kazekage-sama" kündigte Kubashi schon einmal an, folgte Baki aus dem Raum und warf einen letzten Blick zu seiner Tochter, welche sich ganz genau überlegen sollte, was sie nun erzählte. "Dein Vater ist ein echter Kotzbrocken. Er erinnert mich sehr an einen dicken, alten Schnösel, der seinen Sohn umbringen lassen wollte, nur um an dessen Erbe zu kommen. Sein Pech war allerdings, dass wir auf seinen Sohn aufpassen sollten" seufzte Naru und erinnerte sich ein weiteres Mal an Sotaru und dessen unberechenbaren Vater. "Na ja, der alte Schnösel sitzt wahrscheinlich immer noch im Gefängnis und Sotaru... Ehrlich gesagt weiß ich nicht, wie es ihm in den letzten Jahren ergangen ist, aber ich bin mir absolut sicher, dass er von seiner Tante gut behandelt wird" fügte sie noch hinzu und schenkte Miko ein aufmunterndes Lächeln. "Nach... Nach allem, was ich dir angetan habe, bist du immer noch nett zu mir. Ich... Das habe ich nicht verdient" entgegnete Miko schniefend, wischte sich die Tränen von ihren Wangen und senkte plötzlich ihr Haupt, ehe sie Gaara mehrere Male um Vergebung für ihr unzumutbares Verhalten bat. "Stimmt, du hättest Prügel verdient und wenn ich nicht sofort in Gewahrsam genommen worden wäre, wer weiß, was ich mit dir in meiner blinden Wut angestellt hätte, aber nach dem Einschüchterungsversuch deines Vaters denke ich, dass er dich mit irgendwelchen Mitteln zu diesen Lügen gezwungen hat, habe ich recht?" antwortete die Blondine wahrheitsgemäß und studierte ihre traurigen Gesichtszüge. "Kazekage-sama... Nein, Gaara... Es... Es tut mir so schrecklich leid. Glaub mir, es hat mir absolut keinen Spaß gemacht, dich immer wieder in dem vergangenen Jahr zu belästigen. Außerdem hätte ich furchtbar gern deine Freundschaft angenommen, auch wenn... Auch wenn ich diese Freundschaft überhaupt nicht verdiene" entschuldigte sich Miko ein weiteres Mal unter etlichen Tränen und bedankte sich bei Naru, welche ihr ein Taschentuch reichte. "Noch ist es für diese Freundschaft nicht zu spät, Miko. Zwar hast du sehr viel Ärger verursacht und vor allem Naru geschadet, aber sie und auch ich sind keine Unmenschen und würden gern erfahren, wieso du all diese Dinge getan hast" äußerte Gaara seine persönliche Meinung und lenkte sein Augenmerk auf Naru, welche unverständliche Worte vor sich her murmelte und ihre Arme vor der Brust verschränkte. "Du bist sehr wohl ein Unmensch, sonst hättest du mir niemals so vor den Kopf gestoßen" nuschelte sie leise vor sich her und drehte demonstrativ ihren Kopf zur linken Seite. "Bin... Bin ich etwa der Grund für euren...". "Nein, bist du nicht, keine Sorge. Eigentlich bin ich sogar selbst Schuld. Ich meine, was habe ich denn auch erwartet? Ehrlich gesagt weiß ich das selbst nicht so genau. Ich weiß nur, dass ich nicht ohne triftigen Grund vorerst meine Ruhe haben wollte. Mein persönliches Pech" fiel sie Miko ins Wort und lauschte der leisen Entschuldigung des Kazekage, der sich auch ohne ihre Worte schon genügend Vorwürfe machte und nun den Wunsch äußerte, ihr Gespräch auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. "Vielleicht möchte ich aber gar nicht mit dir sprechen" ließ sie ihn wissen und nahm sich vorerst vor, stur zu bleiben. Ja, schließlich hatte er sie nicht einmal in ihrer Gefangenschaft besucht, sondern stattdessen seinen älteren Bruder zu ihr geschickt. "Dann... Dann muss ich das wohl oder übel akzeptieren, auch wenn... Du solltest bloß wissen, dass ich dich nicht verletzen wollte" erwiderte Gaara, hörte sie leise seufzen und begegnete zum ersten Mal seit Stunden ihren wunderschönen, blauen Augen. "Das weiß ich und trotzdem..." schilderte sie und hielt inne, linste kurz zu Miko und erklärte sich schließlich doch mit einem klärenden Gespräch einverstanden. Nickend und auch sehr dankbar für ihre Bereitschaft bezüglich eines Gespräches, mit dem sie die Missverständnisse aus der Welt schaffen würden, wendete er sich erneut Miko zu, welche ihnen nun erklären sollte, weshalb sie derart weit gegangen war. "Der Grund... Der Grund ist meine Mutter. Offiziell heißt es, dass sie vor einigen Jahren unser Heimatdorf verlassen hat und schließlich starb, aber... Das stimmt natürlich nicht" begann Miko zu erzählen und sah immer wieder zu den Fenstern, aus reiner Angst, beschattet zu werden. "Mein... Mein Vater ist... Ist ein Choleriker und... Und wenn es nicht so läuft, wie er es sich vorstellt, rutscht ihm auch sehr schnell die Hand aus" fuhr sie fort und erinnerte sich ungern an die vergangenen Jahre mit ihm, die eine reine Hölle für sie gewesen waren. "Damals, ich war noch ganz klein, wollte meine Mutter mit mir verschwinden, aber... Wir waren auch bereit, aber als mein Vater nach Hause kam und die gepackten Koffer sah, sperrte er mich im Badezimmer ein und... Und schlug anschließend meine Mutter grün und blau. Manchmal, wenn ich am Abend ins Bett gehe, glaube ich immer noch ihre Schreie zu hören" berichtete Miko unter Tränen und sah weitere Male zu den Fenstern, nur um sich zu vergewissern, dass dort kein Mensch war. "Hat er sie etwa...". "Nein, umgebracht hat er sie nicht. Sie lebt, aber... Er, also mein Vater, hält sie seither in unserem Keller gefangen und benutzt sie als Druckmittel. Wenn ich nicht tue, was er von mir verlangt, lässt er sie Tage lang hungern oder er schlägt sie direkt vor meinen Augen. Erst kürzlich wurde er mir gegenüber auch handgreiflich, deswegen trug ich auch diesen Verband, nachdem du mich gestoßen hast. Ich sollte... Musste behaupten, dass das beim Sturz geschehen ist" unterbrach Miko sie, nicht ohne zum Schluss zu erwähnen, dass ebenso die Schnittwunden von ihrem Vater stammten. "Was für ein Schwein. Gaara, so ein Mensch muss eingesperrt werden. Ernsthaft, wieso sind die reichen Menschen immer so krank in ihrem Kopf?" regte sich Naru auf und zwang sich selbst, auf dem Stuhl sitzen zu bleiben, obgleich alles in ihr danach schrie, sich zu erheben, um diesen Kerl zu verprügeln. "Gestatte mir die Frage, wieso du dich mir nie anvertraut hast. Ich hätte dir und deiner Mutter schon längst geholfen und Kubashi sämtliche Rechte entzogen, die er bis zum heutigen Tag immer noch besitzt" hinterfragte er ihr Schweigen und bat Naru eindringlich, sich weitgehend zu beruhigen. Zwar war ihre Unschuld nun so gut wie bewiesen, aber sie hatte sich dennoch der Gefangennahme entzogen, wofür sie natürlich ebenso ihre Gründe besessen hatte. Diesbezüglich würde er später noch ein ausführliches Gespräch mit ihr führen müssen, um die genauen Hintergründe zu erfahren. "Ich... Ich konnte nichts sagen. Er ließ mich immer von seiner Leibgarde beschatten und... Ich hatte so schreckliche Angst, dass er... Er meine Mutter umbringt, wenn ich... Ich..." versuchte sie ihre Lage zu verdeutlichen und verstummte, als es zögerlich an der Tür klopfte und anschließend Kankuro im Türrahmen stand, nachdem er herein gebeten worden war. "Kubashi meinte, er hätte etwas Dringendes zu erledigen. Er wirkte irgendwie sehr nervös und ich dachte, ich informiere dich besser über sein eiliges Verschwinden" erläuterte Kankuro und stolperte einige Schritte zurück, als Miko ihm weinend um den Hals fiel und sich etliche Male für ihr Verhalten ihm gegenüber entschuldigte. "Bitte... Bitte helft meiner Mutter. Er... Er bringt... Bringt sie mit Sicherheit...". "Nein, wird er nicht" unterbrach Naru sie und noch bevor Gaara einen Einwand hätte äußern können, war sie auch schon aus eines der Fenster gesprungen, um sich Kubashi in den Weg zu stellen. "Kankuro, ich vertraue dir Miko an und... Bitte sei trotz der vielen Vorfälle nett zu ihr" bat Gaara seinen älteren Bruder, dem wahrscheinlich sehr viele Fragen auf der Zunge lagen und nahm ebenfalls den schnellsten Weg aus dem Fenster, um Naru zu folgen. "Ich verstehe zwar gerade echt nichts, aber..." dachte sich Kankuro und erhob zögerlich seine Arme, um Miko in eine tröstende Umarmung zu schließen. Während Kankuro nach und nach von Miko erfuhr, wieso sie sich stets so ätzend ihnen gegenüber benommen hatte, landete Naru direkt vor Kubashi auf den Sandboden und blendete ihn unweigerlich mit dem goldenen Gewand, welches ihr diese unglaubliche Geschwindigkeit ermöglichte. "Sie haben es aber verdammt eilig" zischte Naru und lauschte der Stimme von Kurama, der ihr den weisen Ratschlag erteilte, keinen unüberlegten Schritt zu wagen. "Ich weiß, Kurama. Stimmt, ich bin wütend und ich gebe offen und ehrlich zu, dass ich ihn verprügeln möchte, aber ich weiß natürlich auch, dass ich mir meine Zukunft verbaue, wenn ich meiner Wut erliege. Abgesehen davon möchte ich mir keine weiteren Probleme einhandeln" bejahte sie gedanklich und senkte ihre Kraft auf ein Minimum, bis das goldene Gewand wieder verschwand. "Aus dem Weg du kleines...". "Beantworten Sie mir folgende Frage. Wieso haben Sie Miko überhaupt auf mich angesetzt? Nur wegen Gaara, der alles dafür getan hätte, um meine Unschuld zu beweisen oder steckt hinter dieser Intrige etwa noch mehr?" fiel sie ihm ins Wort und riet ihm, nicht einmal an das Wort 'Flucht' zu denken. Er würde ohnehin nicht weit kommen. "Das... Das war doch alles seine Idee" wollte Kubashi sich als Opfer präsentieren und schluckte, als das leise Rieseln von etlichen Sandkörnern hinter sich hörte. "Seine?" hinterfragte Gaara interessiert und verschränkte seine Arme vor der Brust. "Ich wurde vor geraumer Zeit beauftragt, Uzumaki Naru in diese Lage zu bringen. Die genauen Gründe sind mir nicht bekannt und interessieren mich auch nicht sonderlich. Ich habe lediglich meine Chance gewittert, endlich die Macht zu erlangen, die mir vor einem Jahr nicht zugesprochen wurde, obwohl ich schon seit Jahren im Rat tätig bin. Ich... Ich hätte zum Kazekage ernannt werden sollen" offenbarte Kubashi seine Beweggründe und knirschte mit seinen Zähnen, als die Blondine einen abfälligen Laut von sich gab. "Wer hat Ihnen diesen Auftrag erteilt? Nennen Sie uns einen Namen" forderte der Kazekage jenen Namen ein und überlegte, wer Grund genug hätte, um Naru derart zu schaden. Er konnte sich irgendwie nicht vorstellen, dass der Auftraggeber aus seinem Dorf stammte, weil Naru sehr freundlich von den Dorfbewohnern aufgenommen worden war. "Ich... Ich kenne seinen Namen nicht, aber... Aber durch diesen schwarzhaarigen Jungen mit der blassen Haut kam ich zu der Erkenntnis, dass er aus Konoha stammen muss. 'Mein Meister ist mit Ihrer bisherigen Arbeit nicht sonderlich zufrieden, deswegen wurde ich beauftragt, Ihnen ein wenig unter die Arme zu greifen', hat dieser Bursche gemeint" erwiderte Kubashi, bevor Baki und vier Männer von der ANBU auf der Bildfläche erschienen und das Ratsmitglied unverzüglich in Gewahrsam nahmen. "Befreit seine Frau und bringt sie wohlbehalten zum Krankenhaus" befahl Baki, der mit Kakashi der leisen Erzählung von Miko durch die offen gelassene Tür gelauscht hatte und folgte den zwei Männern von der ANBU, die Kubashi, der sich trotz der eindeutigen Sachlage zu wehren versuchte, abgeführt wurde. Eine ganze Weile starrte Naru noch auf die nun leere Stelle, auf welche Kubashi zuvor gestanden war und versuchte die neuen Informationen zu verarbeiten. "Alles in Ordnung, Naru?" erkundigte sich Gaara bei ihr, trat zu ihr heran und las ihr von den Augen ab, dass sie noch nicht so wirklich wusste, was sie von den eben erfahrenen Informationen eigentlich halten sollte. "Ich... Ich weiß nicht. Es... Ich wusste zwar, dass Danzou... Ehrlich gesagt bin ich gerade etwas überfordert, also... Ich verstehe nicht, wieso er mich ins schlechte Licht rücken wollte" schilderte sie ihm ihre momentane Verwirrung und ließ ihn wissen, dass der alte Mann sogar durch Sai in Kontakt mit Orochimaru gestanden war. "Ich persönlich vermute, dass er sich an mich rächen wollte, obwohl er sehr wahrscheinlich noch ganz andere Ziele mit diesem Auftrag verfolgt hat. Im Augenblick können wir bloß spekulieren" offenbarte Gaara seinen Verdacht und dachte an Kakashi, mit dem er das Gespräch suchen musste, um weitere Informationen zu erhalten. "Der heutige Tag war sehr lang und ereignisreich. Ich schlage daher vor, dass wir zum Krankenhaus zurückkehren und wir unser Gespräch auf den morgigen Tag verschieben, da ich noch einige Dinge erledigen muss, die sehr viel Zeit in Anspruch nehmen" fügte er noch hinzu, kehrte ihr seinen Rücken zu und hielt augenblicklich inne, als seine linke Hand ergriffen wurde. "Mein Verhalten vorhin war unangebracht. Tut mir leid, dass ich mich ausgerechnet vor Miko so aufgeführt habe" bat sie ihn um Entschuldigung und spürte den leichten Druck seiner Finger um ihre Hand. "Nein, mir tut es leid, Naru. Nur meinetwegen bist du erst in diese Lage geraten. Wenn... Wenn ich diese Entscheidung nicht getroffen hätte, wäre der Tag vollkommen anders verlaufen und du hättest dich von Chiyo-sama verabschieden können. Ihr Bruder war übrigens sehr gerührt über deine angeordnete Trauerzeremonie und hat mich gebeten, dir zu sagen, wie dankbar er ist und das sich Chiyo-sama sehr glücklich schätzen kann, einer so liebreizenden Person wie dir begegnet zu sein" erwiderte Gaara ihr, drehte sich wieder zu ihr herum und zog sie in eine tröstende Umarmung. "Und ich verspreche dir, dass wir unsere Suche nach Sasuke ausweiten werden" fügte er noch leise hinzu und runzelte die Stirn, als sie sich einige Zentimeter von ihm löste und zwei Schriftrollen, die sie unter ihrem Trauergewand verborgen hatte, hervor zog. "Ich glaube nicht, dass er freiwillig verschwunden ist" äußerte die Blondine ihre persönliche Vermutung, nicht ohne ihm zu verraten, dass ihr diese zwei schwarzen Schriftrollen von Sakura übergeben worden waren, welche sie zuvor von Itachi persönlich erhalten hatte. "Weiß Sasuke von diesen Schriftrollen?" erkundigte sich der Rotschopf und bedachte dessen Verschwinden noch einmal. Seiner Meinung nach ergab das Verschwinden des jungen Uchiha keinen Sinn, denn er schien seine Rachepläne verworfen zu haben und hatte ihm gegenüber selbst zugegeben, dass er die genauen Beweggründe seines älteren Bruders erfahren wollte. Dementsprechend hätte er sich nur in Geduld üben müssen, weil sich die ganze Wahrheit sehr wahrscheinlich in diesen Schriftrollen verbarg. "Ja, durch Sai hat er von den Schriftrollen erfahren, deswegen... Vielleicht hat Sai ihn...". "Mach dir keine Sorgen. Wir werden Sasuke finden" fiel er ihr ins Wort und versuchte sie weitgehend zu beruhigen. "Ich weiß, dass ich mich auf dich verlassen kann, Gaara. Sag, hättest du etwas dagegen, wenn ich erst einmal allein einen Blick in diese Schriftrollen werfe? Ich möchte endlich wissen, wieso sich Danzou die Mühe gemacht hat, einfach alles über Itachi und seine damaligen Missionen verschwinden zu lassen" fragte Naru um seine Erlaubnis, die er selbstverständlich genehmigte und setzte sich mit ihr in Bewegung. Ja, sie besaß seiner Meinung nach dieses Recht, einfach weil es der Wunsch des älteren Uchiha zu sein schien, zumindest ihr die ganze Wahrheit zu verraten. Im selben Moment stand Sasuke auf einer hohen Klippe, lauschte den Wellen des Meeres und beobachtete den Sonnenuntergang. "Warum? Warum hast du dich mir nie anvertraut und... Wie konntest du nur all die Jahre mit dieser schweren Last auf deinen Schultern leben?" fragte er seinen älteren Bruder gedanklich, der nicht nur von seiner Familie, sondern ebenso von Konoha ausgenutzt worden war. All seine Zweifel, die er während der Erzählung des Maskierten noch besessen hatte, waren mit den eindeutigen Bildern, die ihm über seinen Bruder gezeigt worden waren, verschwunden. "Deine Tränen damals... Sie waren also doch keine Einbildung von mir gewesen" bedachte er und hielt seinen Blick trotz der leisen Schritte hinter sich konstant auf die untergehende Sonne gerichtet. "Wie sehen deine Zukunftspläne aus, nachdem du die Wahrheit über Uchiha Itachi erfahren hast?" ertönte die Stimme des Maskierten, dessen Namen er noch immer nicht erfragt hatte und senkte seine Augenlider, um sich all die schönen Erinnerungen an Itachi ins Gedächtnis zu rufen, die er seither zu verdrängen versuchte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)