Gleich und gleich gesellt sich gern von xXSasukeUchihaXx ================================================================================ Kapitel 74: Ein ganzes Dorf als Geisel -------------------------------------- "Lasst die jährliche Partnersuche beginnen. Viel Erfolg" rief Kankuro den zahlreichen jungen Männern zu, die in verschieden farbigen Gewändern und Schleiern gehüllt worden waren und nickte zaghaft, als seine Schwester, welche sich mit den zahlreichen Damen am anderen Ende des Dorfes aufhielt, ebenso das Startsignal gab. Während die meisten Teilnehmer bereits los stürmten, um keine unnötige Zeit zu verschwenden, ließ sich sein jüngerer Bruder, der in ein beiges Gewand mit schwarzen Schleiern gehüllt worden war, alle Zeit der Welt und steuerte langsamen Schrittes die Einkaufsstraße an, in der er wohl mit seiner Suche nach Naru beginnen würde. "Gaara ist wie immer die Ruhe selbst. Wie sieht es mit Naru aus?" sprach er in das Mikro hinein und versuchte sich auf den Kopfhörer in seinem rechten Ohr zu konzentrieren. Grundlos hatten Temari und er nicht ihre jetzige Aufgabe übernommen. Nein, auf diese Weise zeigten sie ihre ständige Präsenz bei dem Fest, welches von etlichen Touristen besucht wurde und die ihrem momentanen Schutz unterlagen, die die vielen Männer von der ANBU zusätzlich gewährleisteten. "Im Moment wirkt sie noch etwas irritiert, weil die Mädchen und Frauen direkt nach dem Startsignal los gerannt sind" informierte Temari ihren Bruder und betrachtete das dunkelblaue Gewand, in welches die Blondine gehüllt worden war. Ein hellblauer Schleier war ihr um die Taille gebunden worden, um sehr wahrscheinlich ihre Augenfarbe zur Geltung zu bringen, während ihr zwei weitere Schleier in hellblauer und dunkelblauer Farbe um den Kopf gebunden worden waren, um ihr Gesicht zu verbergen. "Kankuro, wie sieht es momentan bei der Oase aus?" erkundigte sie sich, denn nahe der Oase war heute Morgen ein länglicher Tisch, der ebenfalls mit etlichen Schleiern geschmückt worden war, aufgebaut worden, bei dem fünf weitere Männer von der ANBU ihre Stellung hielten und vor wenigen Sekunden ihre Stoppuhren aktiviert hatten. "Bisher keine Vorkommnisse und die Stoppuhren laufen. Ich bin gespannt, ob es Gaara und Naru unter den ersten fünf Paaren schaffen" lauschte sie seinen Worten und beobachtete, wie sich Naru allmählich in Bewegung setzte. "Das wird sich in den kommenden drei Stunden zeigen" antwortete sie Kankuro und ließ ihren Bruder wissen, dass sie Naru unauffällig folgen würde, um die Partnersuche im Auge zu behalten. "Und ich behalte mit den Männern die Wege zum Kageturm im Auge. Zwar mögen die Doppelgänger von Gaara und Naru im Kageturm ihre Stellung halten, aber es sind eben nur Doppelgänger, die überlistet werden können" hörte sie Kankuro noch sagen, bevor auch er sich in Bewegung setzte. Während sich Kankuro und Temari voll und ganz auf ihre Aufgaben konzentrierten, die sie unter gar keinen Umständen vernachlässigen durften, lief die verhüllte Blondine durch eine Seitenstraße, um den Weg zur Einkaufsstraße abkürzen zu können, um dort mit ihrer Suche nach Gaara zu beginnen. Wie erhofft verbarg er seinen genauen Aufenthaltsort vor ihr, so wie sie Kurama vor etwa einer Stunde um den Gefallen gebeten hatte, seine Kraft zu verbergen, weil sie persönlich einen fairen Wettstreit austragen wollte. Ja, es wäre unfair den anderen Teilnehmern gegenüber, die eine solche Fähigkeit nicht besaßen. "Jinchuuriki" rief sie sich ihr Codewort ins Gedächtnis, welches sich Gaara und sie im Vorfeld hatten aussuchen dürfen und von der Frau, die sich mit ihr und zwei weiteren Frauen, die sie für die Partnersuche eingekleidet hatten, in der Umkleide befunden und jenes Codewort registriert hatte. Schließlich war es ihnen nicht gestattet, lauthals nach dem Partner zu rufen und würden sich nur mit diesem Codewort erkennen können. Hinzu war es ihnen nicht erlaubt, ihre Fähigkeiten als Shinobi zu nutzen, über Dächer zu springen oder gar Doppelgänger von sich zu erschaffen, um ihre Suche nacheinander zu vereinfachen. Nach einer weiteren Seitenstraße, die sie geradewegs zur Einkaufsstraße führte, blieb sie stehen und nahm die vielen, verhüllten Menschen in Augenschein, die sich zwischen den Dorfbewohnern und den Touristen bewegten. "Ich hätte mir dieses Spiel wohl nicht so leicht vorstellen dürfen. Bei dem Gedrängel werde ich eine halbe Ewigkeit brauchen, um Gaara zu finden" seufzte sie innerlich und holte einmal tief Luft, bevor sie sich in die Menschenmenge wagte, die sich nur sehr langsam bewegte. "Und dieses Spiel bereitet den Teilnehmern solche Freude? Mir ehrlich gesagt nicht, weil ich ständig geschoben werde oder mir irgendwelche Personen auf die Füße treten" beschwerte sie sich insgeheim und verdrehte ihre Augen genervt, als sie erneut angerempelt wurde. "Und bei der hohen Anzahl der Teilnehmer, die sich gerade wie du auf der Einkaufsstraße aufhalten, könnte es passieren, dass du deinen Partner übersiehst" warf Kurama ein, was ihre momentane Laune nicht gerade verbesserte. "Aber aufgeben werde ich nicht. Diesen Gefallen werde ich Miko nicht tun" erwiderte sie ihm, bewegte sich ein minimales Stück weiter und nahm jeden einzelnen Teilnehmer in Augenschein. Derweil stand Gaara an einer Hauswand gelehnt, hielt die Arme vor seiner Brust verschränkt und studierte jedes einzelne Augenpaar. Er war sich absolut sicher, dass er ihre blauen Augen unter den vielen Teilnehmern erkennen würde. Ihre blauen Augen, in denen er sich schon einige Male fast verloren hätte und stets eine angenehme Wärme ausstrahlten. "Bist du dir sicher, dass du sie auf diese Weise finden wirst? Wer hat behauptet, dass sie nicht so wie du am anderen Ende der Einkaufsstraße steht und nach dir Ausschau hält?" hinterfragte Shukaku seine Tatenlosigkeit und spürte, wie ruhig und gelassen sein Partner eigentlich war. "Mein Gefühl. Sie will unter allen Umständen unter den ersten fünf Paaren kommen, was bedeutet, dass sie sich gerade durch die Menschenansammlung kämpft und nach mir sucht. Ich werde mich nicht von der Stelle rühren, denn wenn ich ihr entgegen gehe, laufe ich möglicherweise Gefahr, an ihr vorbei zu laufen" verriet Gaara seinen zuvor zurecht gelegten Plan, der ihm zusätzlich die Möglichkeit bot, Ausschau nach verdächtigen Personen zu halten. Nur etwa zwei Kilometer von Gaara entfernt drängte sich Naru durch die Touristen, die mitten auf der Einkaufsstraße herum stehen mussten und nicht einmal auf die Idee zu kommen schienen, genügend Platz für die suchenden Teilnehmer zu machen. Seufzend flüchtete sie schließlich vorerst in die nächste Seitenstraße, um den heißen Sonnenstrahlen zu entkommen und atmete einige Male tief durch, während sie den Schweiß spürte, der sich nicht nur auf ihrer Stirn, sondern auch unter ihren Armen und auf ihrem Brustkorb gebildet hatte. "Und die anderen Teilnehmer sind an diese Hitze gewöhnt, wodurch sie einen klaren Vorteil besitzen" bedachte sie ihre bereits deutlich sichtbare Erschöpfung und befeuchtete ihre trocken gewordenen Lippen mit ihrer Zungenspitze. "Genug gejammert, Naru. Je eher du ihn findest, desto schneller kannst du dich ausziehen" versuchte sie sich selbst zu motivieren, stieß sich von der Hauswand ab, die ihr Schatten spendete und atmete noch einmal tief durch, bevor sie sich erneut in die Menge wagte. "Die Musik. Es fehlt die Musik der Straßenmusikanten" überlegte der Kazekage und befahl dem wenigen Sand, den er in einem kleinen Kürbis unter seinem Gewand mit sich führte, die Männer von der ANBU auf den Dächern zu informieren. Gaara selbst sah sich unauffällig zu allen Seiten um, nahm die vielen Touristen in Augenschein, die in Wirklichkeit gar keine Touristen sein könnten und hob seinen Blick gen Dach gegenüber von sich, nur um einen weißhaarigen Jungen zu erspähen. Als sich ihre Blicke nach nur wenigen Sekunden trafen, legte sich ein wissendes Grinsen auf die Lippen des Weißhaarigen, ehe er seinen linken Daumen in die Höhe streckte, um zu signalisieren, dass er, Suigetsu, in der Umgebung nach Sasuke und dessen Teamkameraden Ausschau halten würde. "Ich verlasse mich auf dich, Suigetsu" dachte sich Gaara insgeheim, nickte ihm kaum merklich zu und beobachtete, wie Suigetsu auf das nächste Dach sprang und die Wege zum Kageturm kontrollierte. Konzentriert lenkte er seine Aufmerksamkeit wieder auf die Teilnehmer, begutachtete die vielen Augenpaare und versuchte trotz der Anspannung die Ruhe selbst zu bleiben. Währenddessen saß der Doppelgänger der Blondine auf einen Stuhl neben dem Bett, in dem Itachi lag und erfüllte ihre erhaltene Aufgabe mit besten Wissen und Gewissen. "Lady Tsunade verlässt sich darauf, dass wir Itachi mit allen Mitteln beschützen und am Leben erhalten" erinnerte sich Naru an die Worte, die Gaara vor einer knappen Stunde zu ihr gesagt hatte und musterte den schwarzhaarigen Mann vor sich, der sie so sehr an Sasuke erinnerte. "Ich habe keine Ahnung, ob du mich hörst oder was du dir in den vergangenen Wochen eigentlich gedacht hast, aber... Gaara und ich, wir... Wir sind dir echt dankbar. Deswegen wollen wir uns bei dir für deine Hilfe revanchieren, auch wenn... Auch wenn das bedeutet, dass ich gegen meinen Exfreund kämpfen muss. Ich weiß nicht einmal, ob ich zu einem ernsthaften Kampf in der Lage bin, also... Klar, es ist meine Pflicht als Kunoichi, aber..." sprach sie einfach ihre Bedenken aus, die sie seit Tagen vor Gaara verbarg, um ihm keine unnötigen Sorgen zu bereiten und hielt inne, als sich seine linke Hand minimal bewegte. "Uzumaki Naru..." hörte sie seine leise, durch die Beatmungsmaske gedämpfte Stimme, ehe er seine Augen einen minimalen Spalt breit öffnete. "Du musst mich nicht immer beim vollen Namen nennen. Naru reicht vollkommen aus" erwiderte sie ihm, verschränkte ihre Arme vor ihrer Brust und erklärte ihm, wo er sich aufhielt und wie lange er geschlafen hatte. "Außerdem solltest du dich noch ausruhen. Echt, einen besseren Zeitpunkt zum Aufwachen hättest du dir wirklich nicht aussuchen können" hielt sie ihm vor und drehte demonstrativ ihren Kopf zur Seite, wobei sie im Augenwinkel erkennen konnte, wie er seine linke Hand erhob und sich von der Beatmungsmaske befreite. "Ich werde Gaara infor...". "Warte..." hielt er sie auf, als sie sich erhob, um den Kazekage zu informieren, ergriff ihr Handgelenk und setzte sich vorsichtig auf, nicht ohne seine Miene vor Schmerz zu verziehen. Das Atmen fiel ihm ohne die Beatmungsmaske sehr schwer, aber er musste ihr unbedingt sagen, was er ihr und dem Rotschopf vor einigen Tagen nicht mehr hatte sagen können. "Ihr... Ihr schwebt in Gefahr. Deidara, er... Der Mann, gegen den ich vor einigen Tagen gekämpft und schwer verwunden konnte, wurde beauftragt, im gesamten Dorf explosive Tonfiguren zu platzieren, um den Kazekage... Möglicherweise konnte ich seinen Auftrag verhindern, jedenfalls dürfte er seinen linken Arm nicht bewegen können, aber... Ihr müsst äußerste Vorsicht walten lassen und... Und die vielen Menschen evakuieren lassen" schilderte er ihr den Plan, den er von Deidara selbst erfahren hatte und ließ sich zurück ins Kissen sinken. "Was?" entwich es der Blondine mit erstickter Stimme, rief sich etliche Erinnerungen an den Mann, den er zuvor erwähnt hatte, ins Gedächtnis, dem sie vor einigen Wochen in Ame begegnet war und befreite ihr Handgelenk, während ihre blauen Augen zum Fenster wanderten. "Bleib liegen und ruh dich aus, Itachi. Ich... Wir werden uns um Akatsuki kümmern und ihren Plan verhindern" versprach sie ihm, sah noch einmal zu ihm hinab und wendete sich schließlich zum Gehen, um den Kazekage über die neue Bedrohung zu informieren. Nur flüchtig nickte sie den beiden Männern von der ANBU zu, die vor der Tür zum Behandlungszimmer ihre Stellung hielten und bahnte sich ihren Weg zum Büro, im jenen Moment nicht registrierend, wie sich die Männer hinter ihr prüfend in die Augen sahen, ehe einer von ihnen vorsichtig die Klinke betätigte, um das dahinter liegende Zimmer zu betreten. Zum selben Zeitpunkt blieb Kankuro stehen, ging auf dem hohen Dach, auf dem er stand, in die Hocke und hob seine linke Hand, um Suigetsu, der sich seiner Suche nach verdächtigen Personen angeschlossen hatte, zu signalisieren, sich der vermummten Gestalt, die er in einer düsteren Seitenstraße entdeckt hatte, nicht weiter zu nähern. "Temari, Suigetsu und ich haben eine in schwarz gekleidete Gestalt entdeckt. Sie trägt eine große, rote Sense mit drei langen Klingen bei sich. Erwarte weitere Anweisungen" kontaktierte er seine ältere Schwester über Funk und nickte dem Weißhaarigen zu, dem er vor wenigen Minuten das 'Kubikiri Bouchou' ausgehändigt hatte, um in Falle eines Kampfes bewaffnet zu sein. Natürlich hatte Suigetsu am Rande erwähnt, dass er sich auch ohne Waffen durchaus verteidigen konnte, aber er wollte unter allen Umständen die Sicherheit der Dorfbewohner und der vielen Touristen gewährleisten, die keineswegs der Panik verfallen durften. "Der Typ platziert dort eine seltsame Figur, oder? Sieht nach einer weißen Blume aus" wisperte Suigetsu ins Mikrofon hinein, näherte sich dem Rand des Daches etwas mehr und blinzelte einige Male, um sicher zu gehen, dass seine Aussage auch wirklich der Wahrheit entsprach. "Verstärkung ist auf dem Weg" hörten Suigetsu und Kankuro die Stimme von Temari sagen, nickten sich zu und behielten die Person im Auge, die sich nun von der platzierten Figur entfernte und sich auf den Weg zur nächsten Straße zu machen schien. "Mh?" entwich es Naru derweil in der Einkaufsstraße, blieb zwischen den vielen vermummten Personen stehen und schloss ihre Augenlider, als sie etliche Informationen erhielt, die ihr Schattendoppelgänger ihr übermittelte. "Kurama, ich habe erfahren, dass sich Akatsuki unter den vielen Menschen bewegt und plant, explosive Tonfiguren im gesamten Dorf zu platzieren" berichtete sie ihm, sah sich hektisch zu allen Seiten um und suchte nach fragwürdig aussehenden Tonfiguren, mit deren Hersteller sie bereits eine Bekanntschaft hatte machen dürfen. "Eine ungewöhnliche Vorgehensweise, denkst du nicht? Wenn sie wollten, könnten sie ohne jegliche Vorwarnung angreifen, aber...". "Mir stellt sich eher die Frage, wie sie es schaffen wollen, ungesehen ins Dorf zu gelangen. Itachi meinte, sie würden das Schleierfest zu ihren Gunsten nutzen, aber mir ist auf dem Weg durch die Einkaufsstraße nichts Verdächtiges aufgefallen" fiel sie ihm gedanklich ins Wort, setzte ihren Weg fort und drängte sich an vereinzelte Teilnehmer vorbei. "Pass doch auf" wurde ihr von einem Mädchen entgegen gemurrt, die sie grob zur Seite geschoben hatte und stieß einen genervten Seufzer aus. "Entschuldige, aber wenn du im Weg herum stehst, ist das wohl kaum mein Problem" gab sie im genervten Ton zurück, drängte sich an weitere Personen vorbei und suchte mit ihren Augen nach Gaara, den sie unter allen Umständen informieren musste. Sie glaubte nämlich kaum, dass sich sein Sanddoppelgänger ebenso aufgelöst hatte, denn er, der Kazekage, musste im Kageturm die Stellung halten, was unweigerlich bedeutete, dass sie im Moment die einzige Person war, die über die lauernde Gefahr in Form kleiner Tonfiguren wusste. Während Naru verzweifelt Ausschau nach Gaara hielt, mit dem sie die aktuelle Lage besprechen musste, setzte sich Itachi erneut auf, bedachte seinen Gegenüber, der vor wenigen Minuten sein Zimmer betreten hatte mit verschwommener Sicht und ahnte, welche Person sich hinter der Maske verbarg. "Dieses Mal wird dir Naru nicht dein Leben retten, großer Bruder" murmelte jene Person, die die Maske vor ihrem Gesicht entfernte, ließ sie achtlos neben sich auf den Boden fallen und fixierte den schwarzhaarigen Mann auf dem Bett mit ihren schwarzen Augen, die sich augenblicklich rötlich verfärbten. "Dieses Mal wirst du es sein, der meine Klinge zu spüren bekommt" fuhr die Person mit dem schwarzen Haar fort, die Itachi eindeutig als seinen jüngeren Bruder identifizieren konnte und konnte durch seine verschwommene Sicht erkennen, wie Sasuke sein Schwert aus der Scheide zog. Ein mildes Lächeln erschien auf den Lippen des älteren Uchiha, senkte seine Augenlider und holte ein weiteres Mal tief Luft. "So soll es sein, mein dummer, kleiner Bruder" bejahte Itachi und machte sich auf sein Ableben gefasst, erinnerte sich im jenen Moment an viele, schöne Momente aus seiner Kindheit und sah deutlich vor seinem geistigen Auge das fröhliche und glückliche Lächeln seines jüngeren Bruders, der ihn stets hatte übertreffen und mit ihm hatte trainieren wollen. "Vielleicht... Vielleicht kannst du mir eines Tages verzeihen und meine Beweggründe verstehen" wisperte er noch, ehe er eine Erschütterung bemerkte, die den gesamten Kageturm zum Beben brachte. Alarmiert öffnete er seine Augen wieder, die unweigerlich zum Fenster herüber wanderten und hörte die eiligen Schritte von Sasuke, der ebenso einen prüfenden Blick aus dem Fenster riskierte. "Verdammt, was war das, Temari?" rief Kankuro in das kleine Mikro hinein, nicht ohne Suigetsu den klaren Befehl zu erteilen, den Vermummten zu folgen, der durch die ausgelöste Explosion am anderen Ende des Dorfes die Flucht ergriffen hatte. "Keine Ahnung. In westlicher Richtung scheint es eine Explosion gegeben zu haben. Ursache ist noch unklar" wurde ihm von seiner Schwester berichtet, die sich vorerst um die in Panik ausgebrochenen Menschen kümmern musste, die sich in alle Himmelsrichtungen bewegten. "Verdammt" zischte Kankuro und sprang auf das nächste, höher gelegene Nacht, um sich eine grobe Übersicht zu verschaffen. In der Tat stieg in westlicher Richtung Rauch gen Himmel und noch bevor er sich ins Gedächtnis rufen konnte, was zur Explosion hätte führen können, ertönte eine weitere Explosion in nördlicher Richtung und ließ die Erde erneut erzittern. "Suigetsu, verliere den Typ bloß nicht aus den Augen, hast du mich verstanden? Ich werde meine Schwester bei der Evakuierung unterstützen" befahl Kankuro ihm und machte sich umgehend auf den Weg zur Einkaufsstraße, auf der er etliche, panische Schreie hören konnte. "War das etwa ihr Plan? Panik durch die Explosionen zu verbreiten, um die Unruhe für ihren Schachzug zu nutzen?" fragte sich Naru, die sich inzwischen ihre Schleier vom Kopf gerissen und sich auf ein Dach geflüchtet hatte, nur um zu beobachten, wie sich die panisch gewordenen Menschen ihren Weg bahnten und bei ihrer Flucht nicht einmal auf ihre Mitmenschen achteten. "Vorsicht" rief sie, sprang rasch vom Dach und ergriff ein kleines, weinendes Mädchen, welches beinahe von einem fliehenden Mann auf den Boden gestoßen worden war und sicherlich tot getrampelt worden wäre. "Alles okay?" fragte sie das junge Mädchen, welches rötliches, kurzes Haar besaß und einen kleinen Teddybären auf ihren Arm trug. Verängstigt nickte sie zaghaft, weinte nach wie vor und schien verzweifelt nach ihrer Mutter in der Menschenmenge zu suchen. "Mama... Mama... Da ist meine Mama..." rief das Mädchen aufgelöst und deutete mit ihrer rechten Hand auf eine Frau mittleren Alters, die am Boden lag und offensichtlich von der fliehenden Menge zu Boden gerissen worden war. "Hilf meiner Mama" wimmerte sie leise, drückte ihren Teddy fest an ihren kleinen Körper und schniefte immer wieder verbittert. Mit bedrückter Miene, denn Naru konnte ihr ihren Wunsch nicht erfüllen, erhob sie sich, ballte ihre Hände zu Fäusten und schluckte schwer. "Wie... Wie heißt du?" fragte sie mit betroffener Miene und stellte sich die ernsthafte Frage, ob sie die ausgebrochene Panik nicht hätte verhindern können. Würden die Menschen überhaupt auf sie hören? Sie war doch schließlich als Leibwächterin des Kazekage angestellt, aber würde ihr momentane Stellung ausreichen, um die panischen Menschen zu erreichen? Sie wusste es nicht und verfluchte im jenen Moment Akatsuki, die die bereits existierenden Todesopfer zu verantworten hatten. "As... Asari" atwortete die Kleine schniefend und sah mit ihren braunen Augen hilflos zu ihr auf. "Okay, Asari. Ich bin Uzumaki Naru" schenkte sie dem Mädchen ein mildes Lächeln, legte ihre Hände aneinander und senkte ihre Augenlider. "Ich werde dir jetzt einen tollen Trick zeigen, einverstanden? Du musst mir allerdings versprechen, dass das, was du jetzt sehen wirst, unser kleines Geheimnis bleibt" fuhr Naru fort und hörte ihr leises Einverständnis, ehe sie ihre gesamte Kraft demonstrierte und sich ihr Körper in ein goldenes Licht hüllte. "Tajuu Kage Bunshin no Jutsu" rief sie und ließ etliche Schattendoppelgänger von sich erscheinen, die den klaren Befehle erhielten, nach Gaara in der Menge zu suchen und die Schuldigen für die herbei geführte Panik zu finden. Im jenen Moment hob nicht nur Gaara, der die Menschen zu beruhigen zu versuchte, sein Gesicht, sondern auch die vier Fremden, die sich durch einen Verräter in das Dorf Suna hatten schleichen können. "Der Kyuubi" murmelte der Mann mit den grünen Augen, dessen Mund er mit einem hellen Tuch bedeckt hielt und dessen Stirnband verriet, dass er aus Taki stammte. Ein blonder, junger Mann mit blauen Augen lehnte neben ihm an einer hohen Hauswand, der seinen linken Arm nur bedingt bewegen konnte und knirschte mit seinen Zähnen. "Rache, un" zischte er und erneut wurde ihm sein Wunsch nach Rache an den Uchiha, dem er seine Verletzungen zu verdanken hatte, abgeschlagen. "Wo bleibt Hidan, dieser Schwachkopf? Hoffentlich hält er sich an unseren Plan" fragte eine weitere, vermummte Gestalt, die ebenso ein Tuch vor ihrem Mund trug und deren Mantel äußerst weit geschnitten war. "Ich hasse es, wenn man mich warten lässt" fügte jene Person noch hinzu und ignorierte den Blonden, mit dem er sich immerzu über die Definition der Kunst stritt. "Vergiss ihn. Deidara, du wartest, bis wir dir das Signal für weitere Explosionen geben und Sasori, du wirst deinem Untergebenen befehlen, die Männer von der ANBU zu unterwandern. Ich werde mich um diesen Verräter kümmern" erläuterte Kakuzu ihre weiteren Pläne und sah seine jetzigen Partner nacheinander an. "Wenn es sein muss" antwortete Deidara und murmelte etwas Unverständliches vor sich her, weil er sich liebend gern um den Verräter gekümmert hätte. "Vermassel es nicht" murrte Sasori in seine Richtung, sprang in die Lüfte und auf das nächste Dach, um mit Yura, den er unter seiner Kontrolle gebracht hatte, zu sprechen. "Ganz sicher nicht, Danna, un" erwiderte Deidara ihm, wohl wissend, dass Sasori ihn überhaupt nicht mehr hörte und sah Kakuzu nach, der sich nun auf den Weg zum Kageturm machte. Noch einmal nuschelte er etwas Unverständliches vor sich her, ehe er in die Hocke ging und sein Funkgerät überprüfte. Nun würde er auf die weiteren Befehle warten müssen, obwohl er kein Problem damit besäße, Suna augenblicklich in die Luft zu sprengen und von der Landkarte zu streichen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)