Gleich und gleich gesellt sich gern von xXSasukeUchihaXx ================================================================================ Kapitel 68: Schwankender Überlebenswille ---------------------------------------- "Ich verstehe. Vielen Dank für diese Information" murmelte ein sehr großer Mann mit orangenem Haar, der vor einigen Tagen von seiner Gefährtin einen passenden, schwarzen Mantel erhalten hatte, um seine zerrissenen Kleidungsstücke zu verbergen und streckte seine rechte Hand in die Höhe, um den kleinen Spatz, welcher auf seinem Zeigefinger saß, fliegen zu lassen. Eine ganze Weile sah er dem Vogel noch nach, der von Anfang an in Freiheit hatte leben dürfen, im Gegensatz zu ihm, der vor wenigen Tagen noch ein Gefangener gewesen war. Ein Gefangener, der es vermutlich durch den Fluch, mit dem er zur Welt gekommen war, verdiente, eingesperrt zu sein, eben weil er schon sehr viel Schaden angerichtet hatte. Er fürchtete seine bestialische Kraft, die er nicht kontrollieren konnte und wenn es nicht der junge Uchiha gewesen wäre, der sich seine Kraft leihen wollte, wäre er vermutlich im Verlies geblieben, um die Welt vor sich zu schützen. Allerdings wollte er dem jungen Mann, der ebenso über das Juin verfügte, vertrauen und an sein Versprechen, ihn zu bändigen, glauben. "Und was hat der Piepmatz gesagt, Juugo?" rief ein junger, weißhaariger Mann, dessen spitze Zähne beim Grinsen zum Vorschein kamen, bevor er den weißen Strohhalm in den Mund nahm und hörbar etwas Wasser aus dem schwarzen Behältnis trank. "Er sah vor wenigen Stunden Uchiha Itachi in der Nähe der Grenze zum Feuer und Windreich. Offenbar schwer verwundet und auf der Flucht" berichtete Juugo, der langsamen Schrittes zu seinem Teamkameraden zurückkehrte, der im Schneidersitz auf dem von Moos bewachsenen Boden saß und lehnte sich nicht unweit von ihm entfernt an einen breiten Baumstamm. "Mh..." erwiderte der junge Mann, ließ den Strohhalm aus seinen Mund gleiten und neigte seinen Kopf etwas zur Seite. "Vielleicht kratzt er ab, bevor Sasuke ihn töten kann" vermutete er, grinste nun schief und trank weitere Schlücke von seinem Wasser. Juugo nickte der Vermutung des Weißhaarigen zu, denn diese Möglichkeit mussten sie wohl oder übel in Betracht ziehen. "Aus welchen Gründen hast du dich dazu bereit erklärt, Sasuke zu folgen, Suigetsu?" fragte er nach einer Weile interessiert nach, weshalb das doch sehr störende Trinkgeräusch, worüber sich Karin sehr wahrscheinlich schon aufgeregt hätte, unterbrochen wurde und violette Augen zu ihm aufblickten. "Siehst du dieses riesige Schwert neben dir?" deutete er mit seiner linken Hand auf jenes Schwert, welches am Baum lehnte und unter den Namen 'Kubikiri Bouchou' bekannt war und streckte anschließend seinen Zeigefinger in die Höhe, während er seine Augenlider senkte. "Mein Bruder, Houzuki Mangetsu, gehörte den sieben Schwertshinobi aus Kiri an und konnte jedes dieser seltenen Schwerter handhaben. Eines dieser Schwerter besitzt Hoshigaki Kisame. Das berüchtigte Samehada, von dem gesagt wird, dass es lebendig ist und Chakra frisst, um sich selbst zu stärken" erklärte Suigetsu ausführlich, wodurch sein Grund ersichtlich wurde und begann erneut zu trinken. "Obwohl ich keine Lust habe, mit Karin in einem Team zu sein. Im Gegensatz zu ihr bist du wenigstens erträglich" fügte er weniger motiviert hinzu und bedachte ihre dämlichen Sprüche, die er sich schon seit Tagen anhören musste. Freunde würden sie mit Sicherheit nicht werden. "Sie scheint dich nicht zu mögen" murmelte Juugo nachdenklich und bedachte ebenfalls ihr doch sehr aggressives Verhalten, welches sie immer, wenn sie zusammen waren, an den Tag legte. "Ach, echt? Blitzmerker" murrte der Weißhaarige, nicht ohne lautstark zu äußern, was er an Karin hasste. "Vor allem stört es mich, dass sie ständig ihre Gefühle für Sasuke abstreitet. Ich habe doch Augen im Kopf" regte er sich über sie auf, schüttelte einige Male verständnislos seinen Kopf und stieß einen wehleidigen Seufzer aus. "Wieso hat er denn nicht Naru gefragt? Sie ist nicht nur heiß, sondern freundlich und sehr witzig drauf. War immer witzig, wenn sie mich besuchen kam" seufzte er und beneidete den jungen Uchiha ein wenig. "Vermutlich aus dem Grund, weil sich Sasuke von ihr getrennt hat, zumindest hat Karin kürzlich etwas in dieser Richtung erwähnt" erwiderte Juugo nüchtern, weil er sich kein Urteil über Naru bilden konnte und sah erneut zu Suigetsu hinab, der vor Schreck den Behälter hatte fallen lassen und nun ungläubig zu ihm aufblickte. "So ein Schwachsinn, Juugo. Er wäre total unterbelichtet, wenn er Naru in die Wüste schicken würde. Wie kommt Karin auf so einen Quatsch?" rief der Weißhaarige, nachdem er seine Fassung zurück erlangt hatte und ergriff den Behälter, der ihm mehr oder weniger aus der Hand gerutscht war. "Das kann ich dir nicht sagen. Ich kann dir nur berichten, was sie auf dem Weg hierher am Rande erwähnt hat" erläuterte Juugo gelassen und hob seinen Blick, als er Schritte hörte und begrüßte den jungen Uchiha mit einem zaghaften Kopfnicken, der von Karin begleitet wurde. "Karin, du blöde Zicke. Wieso hast du Juugo erzählt, dass sich Sasuke von Naru getrennt hat?" fiel Suigetsu sofort mit der Tür ins Haus, erhob sich und runzelte die Stirn, als der junge Uchiha mit den Zähnen knirschte und die Rothaarige einen bedächtigen Schritt zurück trat, während sie wütend in seine Richtung blickte. "Sie hat doch totalen Mist erzählt, oder, Sasuke? Ich meine, wir reden über Naru, die...". "Sei still, Suigetsu. Der Name Uzumaki Naru wird während unserer gemeinsamen Reise kein weiteres Mal erwähnt. Habe ich mich verständlich ausgedrückt oder muss ich deutlicher werden?" fiel Sasuke ihm ins Wort und sah seine Teamkameraden nacheinander an, welche ihm nach und nach mit einem Nicken antworteten. "Gut, brechen wir auf" fügte er hinzu, setzte sich in Bewegung und trat seinen ersehnten Rachefeldzug an. Orochimaru lebte nicht mehr, dem er einen gewaltigen Strich bei dem Versuch gemacht hatte, ihn zu absorbieren. Lediglich Kabuto hatte er am Leben gelassen, in dem er keine wirkliche Bedrohung sah und sich wohl oder übel einen neuen Herren suchen musste, dem er dienen konnte. Während Suigetsu etliche Fragen durch den Kopf schwirrten, denn er konnte die jetzige, sehr kühle Haltung des Schwarzhaarigen nicht nachvollziehen, setzte der Kazekage zur Landung an, sprang von der Sandwolke und wurde von vier Männern begrüßt, die Masken auf ihren Gesichtern trugen. "Kazekage-sama, Ihr hättet Euch nicht hierher bemühen müssen. Wissen Eure Geschwister, dass Ihr Suna verlassen habt?" fragte einer der Männer und lenkte seine Aufmerksamkeit auf Naru, welche neben dem Rotschopf auf ihren Füßen landete und ihre blauen Augen über die Lichtung schweifen ließ, bevor sie den Gesuchten entdeckte, dr an einem breiten Baumstamm gefesselt worden war. "Wir sind nur Doppelgänger, die sich ein eigenes Bild machen wollen, bevor wir handeln. Nach einer Falle, um dich zu schnappen, Gaara, sieht es aber nicht aus, aber sicher ist eben sicher, habe ich recht?" erläuterte Naru, stieß Gaara mit ihrem linken Ellenbogen in die Seite und grinste ihn breit an. "Ach so, verstehe. Dann vergesst meine anmaßenden Worte" entschuldigte sich der Mann vor ihnen, räusperte sich hörbar und gab noch einmal mündlich wieder, was Gaara bereits durch den eingereichten Bericht erfahren hatte. "Ich werde mich wohl nie so wirklich an dieses geschwollene Verhalten gewöhnen" dachte sich die Blondine insgeheim und war doch sehr froh, dass sie selbst nicht so mit dem Kazekage sprechen musste, obgleich sie hin und wieder jene geschwollene Ausdrucksweise benutzte, nur um ihn ein wenig zu necken. Kurz huschte ihr ein weiteres Grinsen über ihre Lippen, ehe sie innerlich ihren Kopf schüttelte und sich wieder auf den Mann konzentrierte, dem eine weiße Augenbinde aus Sicherheitsgründen angelegt worden war. Sein schwarzer Mantel bestand zum größten Teil nur noch aus Stofffetzen, waren getränkt von seinem verlorenen Blut, welches aus seinen Wunden getreten war, die die Männer von der ANBU jedoch bereits notdürftig versorgt hatten, um sein Überleben zu sichern. "Wieso?" fragte sie sich, setzte sich langsamen Schrittes in Bewegung und sah zu einem der maskierten Männer auf, der sich ihr nun in den Weg stellte. "Gibt es irgendein Problem? Ich möchte dem Gefangenen einige Fragen stellen, auf die ich mir glaubhafte Antworten erhoffe" murrte sie fragend und verschränkte ihre Arme vor ihrer Brust. "Sie sind nicht befugt, dem Gefangenen Fragen zu stellen. Vergessen Sie nicht, im welchen Land Sie sich aufhalten" wurde ihr durch jene Worte ihre momentanen Rechte aufgezeigt und verengte ihre Augen zu schmalen Schlitzen. "Hören Sie, dieser Mann stammt aus Konoha, meinem Heimatdorf, also besitze ich sehr wohl das Recht, ihn zu befragen" versuchte sie ihm vom Gegenteil zu überzeugen, deutete mit ihrem rechten Zeigefinger auf den Mann und schluckte ihre nächsten Worte hinunter, als er seinen Kopf schüttelte. "Ich verstehe das...". "Er hat recht, Naru. Uchiha Itachi ist ein anerkannter Abtrünniger, der sich im Moment auf dem Boden meines Landes aufhält, was bedeutet, dass ich das alleinige Recht besitze, wie mit ihm verfahren wird" fiel Gaara ihr ins Wort, um ihr die Gesetze der Länder etwas näher zu bringen, mit denen sie noch nie so wirklich in Berührung gekommen war. "Das heißt?" horchte sie nach und war sich nicht sicher, ob sie seine Antwort überhaupt hören mochte. "Das heißt, dass ich Itachi hinrichten lassen könnte, ohne mich zu rechtfertigen, weil er im jeden Land gesucht wird. Er wird im sogenannten Bingobuch aufgelistet, was bedeutet, dass jeder Shinobi ihn jagen und töten darf. Abgesehen von diesem Recht, über welches wir Gebrauch machen könnten, ist ein hohes Kopfgeld auf ihm ausgesetzt. Es existieren Shinobi, die sich speziell auf Abtrünnige spezialisieren, um sich an deren Kopfgeld zu bereichern. Ebenso werden Shinobi, die über eine enorme Stärke verfügen, von Abtrünnigen gejagt, deren geschätztes Kopfgeld sie sich aneignen wollen. Ein Beispiel wäre dein Sensei, Hatake Kakashi" erklärte er ihr ausführlich und nickte dem Mann vor sich zu, der sein persönliches Bingobuch zur Verfügung stellte, um Naru zeigen zu können, wie sie sich jene Auflistung vorstellen durfte. "Ist das denn nicht verboten?" fragte Naru interessiert und blätterte das Buch durch, in dem viele Shinobi aufgelistet waren, von denen sie noch nie gehört oder gelesen hatte. "Ja, aber es ist fast unmöglich, diese dubiosen Händler zu finden, deren Aufenthaltsorte nur Abtrünnige kennen" bejahte er ihre Frage bedauernd und belächelte ihr Interesse an dem Buch, in dem so viele, unglaublich starke Menschen aufgelistet wurden. "Und stand ich auch im Bingobuch?" folgte ihre nächste Frage, klappte das Buch wieder zu und reichte es dem Besitzer, der es wortlos entgegen nahm. "In den ersten zwei Jahren, bis ich zum Kazekage ernannt wurde und das Recht besaß, euch aus dem Bingobuch zu streichen. Im Feuerreich wurdet ihr vermutlich nie im Bingobuch aufgelistet, aber sehr wahrscheinlich in den übrigen Ländern. Inzwischen dürften aber sämtliche Bingobücher aktualisiert worden sein, was bedeutet, dass du nicht länger gesucht wirst. Lediglich Sasuke befindet sich noch unter den Gesuchten, wie dessen älterer Bruder" schilderte der Kazekage und richtete seine Augen auf Itachi, der sich sehr ruhig verhielt. Zaghaft nickte Naru seinen Worten zu und folgte seinen Augen, die auf Itachi gerichtet waren und atmete einmal tief durch. "Gaara, wirst du ihn töten lassen? Er hat uns... Uns doch aus der Klemme geholfen, als wir in Ame waren und... Er war es doch auch, der uns verraten hat, dass du der Erste sein wirst, den Akatsuki angreifen wird" erhob sie nach reifer Überlegung ihre Stimme und folgte ihm, als er ihre rechte Hand ergriff, um mit ihm zum älteren Uchiha heran zu treten, der vorsichtig seinen gesenkten Kopf hob, weil er wohl ihre Schritte hörte. "Was... Habt ihr ihm etwa die Augen ausgestochen oder...". "Nein, derart grausame Dinge würde ich nicht veranlassen. Im Bericht wurde vermerkt, dass er aus den Augen blutet" unterbrach er sie rasch, weil er ihre Erschrockenheit selbstverständlich verstehen konnte. "Uzumaki Naru?" fragte Itachi leise, atmete einmal tief ein und wieder aus und lehnte seinen Hinterkopf an den Baumstamm. "Wo... Wo ist mein Bruder?" stellte er eine weitere Frage und rief sich die Angelegenheit vor Ame ins Gedächtnis. War Sasuke mit ihr zum Dorf zurück gekehrt? War er nicht länger in den Fängen des Sannin, der sich doch nur für seinen jüngeren Bruder interessierte, weil er ihn, Itachi, einst nicht in die Hände bekommen hatte können? "Keine Ahnung" antwortete die Blondine gleichgültig, zumindest versuchte sie gleichgültig zu klingen und zuckte mit ihren Schultern. Natürlich gelang es ihr nicht wirklich, die Gleichgültige zu spielen, aber vor dem Mann, der ein Stück weit eine gewisse Mitschuld an ihrer jetzigen Situation trug, denn letzten Endes hatte sich Sasuke doch für Itachi entschieden, wollte sie sich nicht die Blöße geben und vor ihm in Tränen ausbrechen. "Hör zu, Gaara und ich stehen in deiner Schuld und wir haben uns dazu entschieden, uns bei dir für deine Hilfe zu revanchieren, unabhängig davon, was du in den vergangenen Jahren getan hast und wie du zu Sasuke stehst. Ihr hasst euch, keine Frage, aber eure Differenzen haben nichts mit uns zu tun. Wir wollen lediglich verstehen, wieso du uns geholfen hast, wer für deine Verletzungen verantwortlich ist und ob du den Grund kennst, wieso all die Dokumente, in denen du mit Namen erwähnt wurdest, wie vom Erdboden verschwunden sind. Irgendwer hat deine Akte aus dem Archiv im Kageturm verschwinden lassen. Zufall? Nein, ganz bestimmt nicht" kam Naru direkt zum Punkt, um ihm verständlich zu machen, was sie von ihm wissen wollten. "Und du wirst reden, verstanden? Ich will wissen, was für verschrobene Spielchen du spielst und auf wessen Seite du eigentlich stehst" fügte sie hinzu, denn dieses Mal konnte er nicht fliehen und würde am eigenen Leibe erfahren, was für eine penetrante Person sie sein konnte, wenn er sich dazu entschied, sie mit seiner Schweigsamkeit zu beehren. Ein mildes Lächeln erschien auf den Lippen des Schwarzhaarigen, über dem kaum noch Informationen in Konoha existierten. "Aus reiner Furcht hat er also meine Akte verschwinden lassen, nur um die Wahrheit zu verschleiern" murmelte er, ehe sein Lächeln verblasste und er einige Male husten musste. Leise keuchend, denn ihm fiel das Atmen unglaublich schwer, holte er einmal tief Luft, wobei ihm eine warme Flüssigkeit aus dem linken Mundwinkel lief. "Unter allen Umständen wollte ich gegen Sasuke kämpfen, aber ich fürchte, dass mir die Zeit davon läuft" fuhr Itachi fort, ehe er weitere Male hustete und leicht zur Seite kippte, als das Seil, welches ihn am Baumstamm gefesselt hielt, durchtrennt wurde. "Er wird seinen Verletzungen erliegen, wenn wir nichts tun. Wir nehmen ihn mit zum Kageturm, damit er von unseren Ärzten untersucht und behandelt werden kann" hörte er noch durch den dunklen Schleier, der ihn mehr und mehr umhüllte, den klaren Befehl des Kazekage, dachte ein letztes Mal an seinen jüngeren Bruder, von dem er getötet werden wollte, ehe er gänzlich in die Bewusstlosigkeit abdriftete. 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