Gleich und gleich gesellt sich gern von xXSasukeUchihaXx ================================================================================ Kapitel 62: Eine sinnvolle Aufgabe ---------------------------------- Mit überfordertem Gesichtsausdruck stand der amtierende Kazekage vor der großen Auswahl der Mädchenunterwäsche und schluckte zum wiederholten Male, während er zu den zwei Verkäuferinnen linste, die schon, seit er vor zehn Minuten dieses Geschäft betreten hatte, miteinander leise tuschelten und sich vermutlich fragten, ob er eine sehr spezielle Lebenseinstellung oder sonderbare Vorlieben besaß. Leise seufzend, denn er wollte Naru doch nur einen kleinen Gefallen tun, welche vermutlich noch schlief, weil sie sich auch in der vergangenen Nacht in den Schlaf geweint hatte und rief sich die letzten zwei Tage ins Gedächtnis. Vorgestern, nachdem er sie mit zum Gasthaus genommen hatte, hatte er sie nicht mehr zum Essen bewegen können und sie so lange getröstet, bis sie vor lauter Erschöpfung eingeschlafen war. Erst gestern Mittag, als ihr Magen einige Male geknurrt hatte, hatte sie sich von ihm mit Suppe füttern lassen und war am frühen Abend ins Badezimmer verschwunden, wo ihr, nachdem sie ein erholsames Bad genommen hatte, aufgefallen war, dass ihr all ihre Klamotten, die er ihr eingepackt hatte, nicht mehr passten. Damit sie nicht mit einem Handtuch umwickelt hatte schlafen müssen, um ihre Nacktheit zu verbergen, hatte er ihr sein schwarzes Shirt überlassen. Ja, aus diesem Grund stand er nun in diesem Geschäft, betrachtete die Damenunterwäsche und war sich nicht sicher, was er genau kaufen sollte. "Jungchen, du hast doch vor nicht allzu langer Zeit einen Eindruck von dem gewonnen, was für Unterwäsche sie trägt oder ist es ihre Körbchengröße, die du nicht erfragt hast?" warf Shukaku amüsiert fragend ein, welcher genau wusste, wie unwohl sich sein Partner im Moment fühlte. Im Grunde würde er nie ein solches Geschäft betreten, einfach weil ein junger Mann nichts bei Unterwäsche für Damen verloren hatte. "Nein, ich... Niemals würde ich ihr die dreiste Frage stellen, wie groß ihre... Ihre...". "Ach so, verstehe schon. Du gehörst zu den Typen, die eine Körbchengröße ertasten möchten, habe ich recht?" fiel Shukaku dem ohnehin schon viel zu nervösen Kazekage ins Wort und lachte leise, als Gaara ihn um den Gefallen bat, endlich still zu sein. "Beruhige dich, Gaara. Willst du etwa noch einmal von einer Verkäuferin angesprochen werden?" versuchte er seinen Partner zu beruhigen, der seine Frage sofort verneinte und sein Augenmerk wieder auf die Unterwäsche richtete. Schließlich, nach reifer Überlegung, streckte er seine rechte Hand nach einem weißen, schlichten BH mit passenden Höschen aus, ehe er inne hielt und einmal tief durchatmete. "Was ist an meiner Wahl falsch?" wollte Gaara gedanklich erfahren und hörte Shukaku angestrengt seufzen. "Zu einfach und schlicht. Suche ihr etwas aus, was dich ansprechen würde" erklärte der Ichibi und merkte am Rande an, dass er einen Schritt zur rechten Seite treten sollte, wo die wirklich heißen Dessous hangen. "Aber es geht nicht um mich und ich möchte auch nicht den Eindruck bei ihr erwecken, dass ich Reizwäsche bevorzuge. Für mich sind solche Kleinigkeiten nicht relevant" entgegnete der Kazekage gedanklich und lenkte seine türkisen Augen auf die Auswahl der Reizwäsche. Natürlich hatte ihm ihr Anblick in Ame gefallen und sein Blut kurzzeitig in Wallung gebracht, aber er erinnerte sich an ihre Worte. Sie hatte doch nur Reizwäsche getragen, um die Aufmerksamkeit von Sasuke zu erhalten, was doch eigentlich bedeutete, dass sie sonst normale Unterwäsche trug. "Kleiner, du bist echt zu anständig für diese Welt. Wenn du dir nicht etwas mehr Mühe mit ihr gibst, wird sie in dir immer nur einen guten Freund sehen, der ihr tröstend zur Seite steht" seufzte Shukaku, konnte nur seinen Kopf über Gaara schütteln und spürte, dass er mit seinen Worten einen Nerv getroffen hatte. "Du musst dir die Liebe wie einen Kampf vorstellen. Wenn du nur halbherzig in den Kampf ziehst, um das Herz eines Mädchens zu erobern, erfährst du eine bittere Niederlage" fügte Shukaku hinzu und hoffte inständig, dass sich Gaara seinen Rat zu Herzen nahm. Natürlich brauchte Naru noch Zeit, war doch der Uchiha ihr erster Freund gewesen, mit dem sie über drei Jahre zusammen gewesen war, aber irgendwann war sie sicherlich für eine neue Liebe offen. Für einen neuen Partner, der niemals per Brief ihre Beziehung zueinander beenden würde, einfach weil sein Partner wusste, was sich gehörte. Abermals atmete Gaara einmal tief ein und wieder aus, blieb Shukaku eine Antwort schuldig und streckte seine rechte Hand nach einem schwarzen BH aus, an dessen Träger jeweils drei weiße Schleifen mit durchsichtigen Steinen befestigt waren, den er eine ganze Weile betrachtete. Prüfend hielt er sich jenen BH an seinen Oberkörper, um die Größe zu bemessen und erschrak, als sich Shukaku lautstark zu Wort meldete. "Was zum Teufel machst du da?" murrte Shukaku fragend und schämte sich zum ersten Mal in seinem Leben. "Ich habe nur grob gemessen, weil...". "Aber doch nicht so. Benutze gefälligst deine Augen oder willst du etwa das Gerücht im Umlauf bringen, dass der Kazekage Mädchenunterwäsche trägt?" brüllte der Ichibi und endlich schien der Rotschopf zu bemerken, wie sein Tun wohl für die zwei Verkäuferinnen ausgesehen haben musste, die nun leise vor sich hin kicherten. Mit einer unangenehmen Röte aus den Wangen hängte er den BH zurück auf den Kleiderbügel und wollte sich gerade auf dem Weg zur Eingangstür machen, doch als er zwei Mädchen erblickte, die das Geschäft betraten, um zu shoppen, ging er hinter den Ständer mit den reizvollen Nachthemden, die wohl aus Seide angefertigt worden waren, in Deckung. Jetzt kam er sich definitiv wie ein Idiot vor, nur weil er sich versteckte. "Sakura, hat sich eigentlich dieser Typ noch einmal bei dir gemeldet?" rief eines der Mädchen, die blondes, langes Haar besaß und stets zu einem Zopf zusammen gebunden trug. "Nein, aber er stand vor zwei Wochen vor meiner Tür und wollte mit mir reden. Ich habe ihm gesagt, dass es nichts mehr zu bereden gibt und er nach Hause gehen soll" antwortete Sakura, zuckte mit ihren Schultern und sah sich in den vielen Kleiderreihen um. "Oh, wie kühl" kicherte die Blondine, die auf den Namen Ino hörte und trat zielstrebig auf die Mädchenunterwäsche zu. "Hey, Ino. Glaubst du, dass ich das tragen könnte?" wurde sie von ihrem Vorhaben abgehalten, blieb stehen und sah mit sichtlicher Skepsis in ihren Augen zu ihrer Freundin herüber, die sich einen Schlafanzug mit niedlichen Teddybären vor ihren Körper hielt. "Wenn du einen kindischen Freund findest, der auf solche Sachen steht, schon" merkte sie grinsend an, nicht ohne Sakura daran zu erinnern, was Jungs eher bevorzugten. "Du bist wirklich tief gesunken, Gaara" musste Shukaku anmerken und wollte nicht glauben, dass sein Partner aus purer Scham nun zwischen den Nachthemden hockte, um von den Mädchen nicht gesehen zu werden. "Lass mich in Ruhe" wisperte Gaara, dem auf die Schnelle keine andere Lösung eingefallen war und erblickte nun Ino, die sich für die Reizwäsche zu interessieren schien. "Aber als ich letztes Mal ein schwarzes Nachthemd getragen habe, wurde das als Einladung verstanden" hörte er die Stimme von Sakura und schluckte, als sich die Nachthemden über ihm bewegten, die sie wohl begutachtete. Mit einem deutlichen Anflug von Panik wollte er verschwinden und sah irritiert über seine Schulter, als er bemerkte, dass er sich nicht vom Fleck rühren konnte. Rasch versuchte er die vielen Bänder, die zu einem roten Nachthemd gehörten, von seinen Kürbis zu befreien und zuckte erschrocken zusammen, als Sakura einen erschrocken Schrei ausstieß. "Wieso schreist du... Gaara?" fragte Ino verwundert und traute ihren Augen kaum, als sie den Kazekage zwischen den Nachthemden erblickte. Seine Gesichtszüge verrieten ihr, dass es ihm äußerst peinlich war, von ihnen entdeckt worden zu sein und sah Sakura an, die sich allmählich von ihren Schock erholte. "Komm erst einmal daraus und dann erzählst du uns in aller Ruhe, wieso der Kazekage zwischen Nachthemden sitzt und junge Mädchen erschreckt" schlug die Blondine vor und begann ihm bei der Entwirrung der roten Bänder zu helfen, die seinen Kürbis umschlungen hatten. "Es... Es ist nicht so, wie es vielleicht aussieht" nuschelte Gaara verlegen und nickte ihr dankbar zu, ehe er unter dem Kleiderständer hervor krabbelte und sich wieder aufrichten konnte. "Na ja, wir wollen nicht glauben, dass der Kazekage ein Perverser ist, oder, Sakura?" grinste Ino, brachte ihre Freundin zum Kichern, die schließlich verneinend ihren Kopf schüttelte, ehe sie gespannt auf seine Erklärung warteten. "Ach so ist das und als du uns gesehen hast, hast du dich aus Scham versteckt" vermutete Ino nach seiner glaubwürdigen Erklärung und merkte ihm sehr wohl an, dass ihm diese ganze Situation total peinlich war. "Okay, es ist beschlossene Sache. Sakura und ich werden dir beim Aussuchen helfen. Weißt du ihre Körbchengröße und was sie in etwa trägt? Sportlich, schlicht oder Reizwäsche?" stellte die Blondine ohne jegliche Scheu ihre Fragen und drehte sich zur Unterwäsche herum. "Früher war sie eher der schlichte Typ und hat kaum etwas auf ihr Aussehen gegeben" überlegte Sakura, was aber nicht mehr der Fall zu sein schien, wenn sie an die Untersuchung dachte. "Stimmt, aber sie ist älter geworden. Inzwischen weiß sie bestimmt, was Jungs heiß finden" lächelte Ino und schenkte Gaara kaum noch Beachtung, der sicherlich kaum Ahnung von solchen Sachen hatte. Die meisten Jungs hatten kein Gespür für Mode und lebten eher sehr einfach und schlicht. Sehr bedauerlich in ihren Augen, denn Jungs sollten ihrer Meinung nach ebenso zeigen, was sie zu bieten hatten. Ja, auch Mädchen wollten staunen und den Jungen, mit dem sie zusammen waren, heiß in einer Boxershorts finden. "Also...". "Klar weiß sie das inzwischen. Sie hat nämlich Reizwäsche getragen, als ich sie untersucht habe. Ihre Körbchengröße kann ich nur schätzen, aber sie dürfte drei Nummern mehr als du haben" fiel Sakura dem Kazekage ins Wort und senkte seine Hand wieder, während er die Mädchen beim Aussuchen beobachtete. Allmählich wurde ihm bewusst, dass sich nicht nur Naru sehr viel Mühe mit ihrer Unterwäschewahl gegeben hatte. Anscheinend achteten sehr viele Mädchen in diesem Alter darauf, was sie unter ihrer Kleidung trugen. Sie schienen unter allen Umständen dem Jungen gefallen zu wollen, den sie mochten oder gar liebten. Nachdenklich trat er näher zur Unterwäsche heran, suchte mit seinen Augen nach etwas Außergewöhnlichem und wurde schließlich fündig. "Nicht schlecht, Gaara" kommentierte Shukaku seine Wahl anerkennend, hatte sich der Kazekage für einen schwarzen BH entschieden, der mit rötlichen Stickereien verziert war und aus einem netzartigen Stoff zu bestehen schien. Passend dazu nahm er den String zur Hand und hielt erschrocken die Luft an, als sich Ino neben ihm leise räusperte. "Alle Achtung. Deine Wahl wird ihr garantiert gefallen" versicherte sie ihm, wodurch er leicht um die Nase errötete und Shukaku innerlich verfluchte, der sich lachend an seinen Gemütszustand erheiterte. Derweil saß Naru auf dem Bett und betrachtete die Nachricht von Gaara, der wohl einige Dinge zu erledigen hatte und erst gegen Mittag zurück sein würde. Ungewollt dachte sie an den morgigen Tag, an dem er Konoha verlassen würde. Ab dem morgigen Tag würde er sie nicht mehr tröstend in die Arme schließen oder sie mit Suppe füttern können, nur damit sie etwas im Magen hatte. "Ich will nicht, dass er geht" wisperte sie, zog die Bettdecke enger um ihren Oberkörper und nahm seinen Körpergeruch wahr, den sein schwarzes Shirt, welches er ihr gestern Abend gegeben hatte, verströmte. "Sag, Kurama, bin ich ein egoistischer Mensch, nur weil ich ihn nicht gehen lassen will? Ich weiß, dass er keine Wahl hat und ich denke, dass er eigentlich bleiben möchte, aber dennoch... Im Moment wünschte ich, dass er nicht der Kazekage wäre" fragte sie leise in die Stille hinein und lenkte ihre blauen Augen zum gekippten Fenster. "Nein, ist es nicht, aber ich rate dir, dich nicht zu sehr an ihm zu klammern, Naru. Damit würdest du dir nur zusätzlich schaden" erwiderte er ihr und bedachte die letzten Tage, in denen sie stets die Nähe des Kazekage gesucht hatte, der sie immer bereitwillig getröstet hatte. "Ja, ich weiß" hauchte sie bedrückt und rief sich die vergangene Nacht ins Gedächtnis. Die ganze Zeit über hatte er ihre Hand gehalten und ihr liebevoll über den Kopf gestreichelt, während sie leise geweint hatte. Irgendwann war sie wohl vor lauter Erschöpfung eingeschlafen, aber sie glaubte, dass er ihr einen Kuss auf die Stirn gegeben und ihr eine gute Nacht gewünscht hatte. "Ich... Ich bereite ihm die ganze Zeit Kummer, oder? Auch er... Auch er hat Schmerzen, die er die ganze Zeit vor mir verbirgt" fragte sie und ebenso fragte sie sich, ob er jemals ihretwegen geweint hatte. "Er sagte doch schon einige Male, dass du dir keine Gedanken zu machen brauchst" versuchte Kurama ihr verständlich zu machen und noch bevor Naru ihm hätte eine Antwort geben können, wurde die Stille durch ein zaghaftes Klopfen an der Zimmertür durchbrochen. "Ja?" fragte sie, nachdem sie sich erhoben und zur Tür gelaufen war, ehe die Stimme von Kakashi ertönte, weswegen sie die Klinke betätigte. "Habe ich dich geweckt?" fragte er sofort, als er die Bettdecke um ihren Schultern erblickte und betrat das Gästezimmer, als sie verneinend ihren Kopf schüttelte. "Nein, ich... Ich habe nur keine Klamotten mehr, die ich anziehen könnte" erklärte sie kleinlaut, schloss die Tür wieder und rümpfte ihre Nase, weil ihr ein vertrauter Geruch in die Nase stieg. "Das ist doch..." murmelte sie, drehte sich zu ihm herum und erblickte eine Tüte, die er lächelnd in die Höhe hob. "Ich dachte mir schon, dass ich dich mit deinen geliebten Ramen von Ichiraku etwas aufheitern könnte" schmunzelte er, bevor er die Tüte auf einen niedrigen Tisch abstellte. "Oh ja" gestand sie und strahlte über das ganze Gesicht, setzte sich rasch an den Tisch und nahm drei Schüsseln aus der Tüte heraus. "Danke, Kakashi-sensei" lächelte sie, ehe sie ihre geliebten Ramen zu vertilgen begann, die immer noch so köstlich waren, wie sie sie in Erinnerung behalten hatte. "Ich störe ungern deine momentane Glückseligkeit, aber ich bin aus einem ganz bestimmten Grund hierher gekommen" erhob er seine Stimme erst, als sie alle drei Schüsseln geleert hatte und sich gesättigt über ihren Bauch rieb. "Ach so? Und ich dachte, dass Sie mir eine kleine Freude bereiten wollten" entgegnete sie, streckte ihre Arme von sich und fühlte sich gestärkt. "Nein, die Ramen waren nur ein kleiner Bonus von mir" belächelte er ihre Annahme, griff in seine linke Westentasche und zog einen kleinen Zettel hervor, der gestern Abend mit einen Falken ihr Dorf erreicht hatte. "Wir haben eine wichtige Nachricht erhalten, die wir in der vergangenen Nacht entschlüsselt konnten" verriet er ihr, überreichte ihr den Zettel und merkte ihrer Miene deutliche Verwunderung an. "Der Ichibi ist der Erste" las sie vor, reichte Kakashi den Zettel zurück und verschränkte ihre Arme vor ihrer Brust. "Klingt irgendwie nach einer Warnung, wenn Sie mich fragen" kommentierte sie den Satz und dachte unweigerlich an den Kazekage, der wohl zum ersten Ziel dieser Organisation auserwählt wurde. "Nein, dieser Satz, den Uchiha Itachi verfasst hat, dient als Hinweis und soll uns offenbar verraten, wieso Akatsuki eine ganze Weile untätig geblieben ist. Wir haben Grund zur Annahme, dass sie die Bijuu nach der Anzahl ihrer Schwänze einfangen müssen. Das bedeutet, dass der Ichibi, der auch als Einschwänziger bezeichnet wird, ihr erstes Ziel ist. Anschließend folgen der Nibi, Sanbi und immer so weiter" erklärte er ihr den einzig logischen Hintergrund des Satzes, der für sie Sinn machen würde. "Schon wieder Itachi? Allmählich frage ich mich echt, ob er wirklich seine Familie umgebracht hat. Ich meine, wieso hilft er uns? Er gehört Akatsuki an und trotzdem... Ich verstehe das einfach nicht" sagte sie und konnte sich wirklich keinen Reim auf seine Hilfestellungen machen. "Tja... Tsunade-sama hat nach seiner Akte im Archiv gesucht, die aber nicht auffindbar ist. Möglicherweise verbirgt sich mehr hinter seinen Handlungen, als wir bisher annehmen" teilte er die momentane Sachlage mit und stieß einen leisen Seufzer aus. "Naru, Tsunade-sama möchte dich mit einer Spezialmission betrauen, weil sie sich sicher ist, dass nur du dafür in Frage kommst" kam er zu seinem eigentlichen Anliegen und holte tief Luft, um ihr ihre zukünftige Aufgabe zu erklären. Im selben Moment trottete der Kazekage den beiden Mädchen erschöpft hinterher und sah zu den fünf Taschen hinab, in denen sich nicht nur Unterwäsche befanden. Mädchen schienen in eine Art Kaufrausch zu verfallen, wenn sie hörten, dass der Junge zahlte, weshalb sie ihn in vier weitere Geschäfte gezerrt hatten, um neue Klamotten für Naru zu kaufen. Natürlich konnte er es sich leisten, weil er im Monat genug verdiente, aber dennoch hatte es ihn ein wenig erschreckt, wie sich Ino und Sakura verhalten hatten. Ihre zukünftigen Freunden durften jedenfalls nicht arm sein. "Gaara, was verdienst du eigentlich als Kazekage? Arm scheinst du nämlich nicht zu sein" fragte Ino interessiert, hakte sich bei seinem linken Arm ein und überhörte ihre beste Freundin, die leise anmerkte, dass sie solch dreiste Fragen doch nicht stellen durfte. "Also... Spielt mein Gehalt denn eine Rolle?" erwiderte Gaara und fühlte sich sichtlich unwohl in seiner Haut. Aufdringliche Mädchen mochte er nicht sonderlich, wovon es in Suna wimmelte. "Ino, lass ihn doch endlich in Ruhe. Du siehst doch, dass ihm deine forsche Art total unangenehm ist" warf Sakura ihrer Freundin vor, zerrte sie von ihm weg und entschuldigte sich im selben Moment für dieses dreiste Verhalten. "Ein Versuch war es doch wert" rechtfertigte sich Ino, zuckte mit ihren Schultern und blieb neben Sakura stehen, als sie eine Kreuzung erreichten. "Wenn du wieder einmal Klamotten für ein Mädchen einkaufen musst, informiere uns und wir helfen dir" grinste die Blondine, ehe sie sich von ihm verabschiedete und mit Sakura das nächste Café ansteuerte, um sich erst einmal nach diesen Kaufrausch zu erholen. "Lieber nicht" dachte sich Gaara, setzte ebenfalls seinen Weg fort und hoffte inständig, dass Naru nicht zu dieser Sorte Mädchen gehörte. Nach nur zehn Minuten erreichte er das Gasthaus und ignorierte den älteren Herren, der hinter der Theke saß und offenbar glaubte, dass er einen Großeinkauf getätigt hatte und stieg die Stufen zum ersten Stock hinauf. "Mh?" entwich es ihm und blieb augenblicklich stehen, als Kakashi ihm entgegen kam, sich am Hinterkopf kratzend, verhaltend lachen und eine Tüte in der linken Hand haltend. "Hi..." begrüßte der Jounin den jungen Kazekage und linste zu den vielen Taschen hinab, in dem sich offenbar Mädchenbekleidung befand. "Morgen, bevor du nach Suna aufbrichst, erwartet dich Tsunade-sama noch einmal im Büro" ließ er ihn wissen und überlegte, ob er Gaara vielleicht vorwarnen sollte, was Naru anbelangte, entschied sich aber letzten Endes dagegen und trat an den jungen Mann vorbei, der sich ruhig selbst ein Bild von ihr machen durfte. "Der Typ hat so komisch gegrinst, Gaara" merkte Shukaku an, weswegen Gaara zaghaft nickte und sehr wohl das breite Grinsen registriert hatte. Schnellen Schrittes lief er weiter, bis er die Tür erreichte, die zu seinem Gästezimmer führte und betätigte umständlich die Klinke. Mit deutlicher Irritation, wobei er nicht einmal registriert wurde, betrachtete er die Blondine, welche leise murmelnd im Zimmer auf und ab lief und offensichtlich mit den Fingern ihrer rechten Hand Dinge aufzählte, die sie wohl in den kommenden Tagen möglicherweise erledigen wollte. Erst das leise Schließen der Tür hinter sich holte sie aus ihren Gedankengängen, veranlasste sie dazu, in seine Richtung zu blicken und schluckte hörbar, als er glaubte, ein brennendes Feuer in ihren blauen Augen zu erkennen. Keine Spur von Traurigkeit war mehr in ihren Augen zu erkennen und allmählich stellte er sich ernsthaft die Frage, was kakashi gesagt oder getan haben könnte, um eine solche Veränderung zu erwirken. Leicht neigte Naru ihren Kopf fragend zur rechten Seite, trat schnellen Schrittes zu ihm heran und ließ im selben Moment achtlos die Bettdecke fallen, ehe sie prüfende Blicke in die Taschen riskierte, die er in seinen Händen hielt. "Naru, du...". "Sind die Klamotten etwa für mich?" fiel sie ihm fragend ins Wort und blickte zu ihm auf, nur um zu erkennen, dass auf seinen Wangen ein dunkler Rotschimmer erschienen war. "Entschuldige, mein Fehler" bat sie um Verzeihung, denn sein schwarzes Shirt, welches ihren Oberkörper bekleidete, reichte ihr leider nicht gänzlich über ihren Po, wodurch sie ihm ungewollt einen tiefen Einblick gewährt hatte. "Interessant. Die Kleine rasiert sich" schmunzelte Shukaku und brachte den Kazekage mit seiner Anmerkung nur noch mehr aus der Ruhe. "Sei still" bat Gaara den Ichibi insgeheim und sah demonstrativ zur Seite, während er es endlich schaffte, ihre Frage mit einem zögerlichen Kopfnicken zu bejahen. "Ich... Ich hoffe, die Auswahl trifft... Trifft deinen Geschmack. Ich... Ich hatte... Dachte... Wollte eigentlich...". "Gaara, versuche dich etwas zu beruhigen. Setz dich einfach und... Danke" fiel sie ihm abermals ins Wort, bevor er ihr die Taschen reichte und sie es sich auf dem Boden bequem machte, während er an ihr vorbei lief und sich dem Rücken zu ihr an den Tisch setzte. Interessiert betrachtete Naru die vielen Kleidungsstücke, die er für sie ausgewählt hatte und zog sich das schwarze Shirt ohne weitere Bedenken über den Kopf. "Du hast echt schöne Klamotten ausgesucht. Ich weiß gar nicht, was ich zuerst anziehen soll" musste sie zugeben, ehe sie von ihm erfuhr, dass Ino und Sakura ihm beim Aussuchen geholfen hatten. "Ach so? Mensch, diese Preise... Ich achte eigentlich immer auf Schnäppchen, weil ich mit meinem Erbe sorgsam umgehen...". "Ich... Ich habe all die Kleidungsstücke bezahlt" warf er unterbrechend ein und starrte auf die Tischplatte. "Das... Das kann ich doch unmöglich annehmen, obwohl... Wie wäre es, wenn du die teuren Klamotten mit meinem ersten Gehalt verrechnest? Ich meine, als persönlicher Leibwächter des Kazekage verdiene ich doch sicherlich genug, oder nicht?" stellte sie nachdenklich in Frage und riss vorsichtig die Preisschilder von der schwarzen Reizwäsche mit den rötlichen Stickereien ab, die ihr sofort ins Auge gefallen war. Ungläubig drehte Gaara seinen Kopf in ihre Richtung, ungeachtet dessen, ob sie gerade nackt war und überlegte, ob er sich eben möglicherweise verhört haben könnte. "Du willst als mein persönlicher Leibwächter arbeiten?" fragte er sie, ehe sie seinen Blick erwiderte und bejahend nickte. "Du wirkst irgendwie erstaunt. Kakashi-sensei ging, bevor du zurück gekommen bist, also... Hat er dir nicht gesagt, dass ich diese Spezialmission erhalten habe und dich nach Suna begleiten soll?" hakte sie nach und als er verneinend seinen Kopf schüttelte, er schien wirklich nichts zu wissen, erzählte sie ihm von der Nachricht, von den Vermutungen bezüglich Akatsuki und über die Aufgabe, die sie mit besten Wissen und Gewissen angenommen hatte. "Das sind doch gute Neuigkeiten, oder nicht? Auf diese Weise kannst du deine Pflicht als Kazekage erfüllen und hast die Kleine in deiner Nähe" grinste Shukaku und konnte nicht nachvollziehen, wieso sich die Freude seines Partners in Grenzen hielt. Naru begutachtete derweil ihre neue Reizwäsche, die sie sich angezogen hatte, im großen Spiegel, der beim Kleiderschrank befestigt war und linste zu Gaara, dessen Miene ihr verriet, dass er sich Sorgen machte. "Naru, kannst du mir ein Versprechen geben?" erhob er seine Stimme nach langer Überlegung, erhob sich und trat langsamen Schrittes zu ihr heran. "Wieso bist du auf einmal so ernst? Ich freue mich, dass ich dich begleiten darf und werde deine Erwartungen nicht enttäuschen. Als Leibwächter...". "Halte nie wieder deinen Kopf für mich hin" fiel er ihr ins Wort, ehe sie sich zu ihm herum drehte und ihm nun direkt in die Augen sah. "Aber als dein Leibwächter...". "Versprich es mir, sonst kann... Will..." bat er sie lautstark um dieses eine Versprechen und senkte seine Augenlider, während er sich hart auf die Unterlippe biss. "Ich... Ich will nicht den Menschen verlieren, der mir mehr als mein eigenes Leben bedeutet und... Ach, was rede ich... Ich sollte dich nicht mit meinen Gefühlen belästigen und..." versuchte er ihr zu erklären und öffnete seine Augen wieder, als er durch ihren rechten Zeigefinger zum Schweigen gebracht wurde. "Selbst wenn du mich auf Knien anflehen würdest, könnte ich dir dieses Versprechen nicht geben. Was würdest du denn tun, wenn du an meiner Stelle wärst? Du würdest doch auch..." führte sie ihm vor Augen und brach ihren letzten Satz ab, als eine einsame Träne über seine linke Wange rollte, die er sich sofort eifrig fort wischte. "Jedes Mal, wenn ich meine Augen schließe, sehe ich dieses schreckliche Bild vor mir. Dieses furchtbare Bild, wie du mit dem Schwert durchbohrt wirst. Ich... Ich war vor Angst um dich wie gelähmt, fühlte mich hilflos und... Und..." erzählte er ihr und spürte plötzlich, wie sein Gesicht umrahmt wurde und ihre Daumen die weiteren Tränen, die er nicht länger unterdrücken konnte, behutsam beseitigte. "Entschuldige... Ich habe dir kein einziges Mal in den vergangenen Tagen die Frage gestellt, wie du dich eigentlich fühlst. Ich war zu sehr auf mein eigenes Leid fixiert" murmelte sie, zog ihn zu sich hinab und legte ihre Arme um ihm, um ihn ein wenig zu trösten. Die ganze Zeit über hatte er sich nichts anmerken lassen, war stark geblieben und hatte sich rührend um ihr Wohl gekümmert. "Geht es wieder?" fragte Naru nach einer Weile, als sie bemerkte, wie sehr sich seine Atmung beruhigt hatte und spürte sein kaum merkliches Kopfnicken. "Ja..." wisperte Gaara leise neben ihrem linken Ohr, bevor er sich weitgehend von ihr löste und einmal tief Luft holte. "Kannst du mir wenigstens versprechen, vorsichtig zu sein?" fragte er sie und fühlte sich nun wesentlich besser, nachdem er sich ihr anvertraut hatte. "Klar, dieses Versprechen kann ich dir geben" sagte sie mit einem Lächeln auf den Lippen und deutete eine leichte Verneigung an, um schon einmal zu üben. "Ich werde jeden Eurer Befehle unverzüglich Folge leisten, Kazekage-sama" versicherte sie ihm und brachte ihn augenblicklich zum Erröten. "Es... Es genügt, wenn... Wenn du dich... Dich in meiner Nähe... Nähe...". "Solche Späße muss ich wohl unterlassen. Stehen mir wenigstens die Reizwäsche? Ino scheint zu wissen, was ich gern trage" fragte sie ihn nach seiner Meinung und war fest davon überzeugt, dass die Blondine diese Unterwäsche ausgesucht hatte. "Also... Eigentlich... Ich meine..." versuchte er ihr zu widersprechen, drehte ihr anschließend seinen Rücken zu und schluckte nervös. Er konnte ihr doch schlecht sagen, dass sich seine Gefühle gerade überschlugen. "Gaara, du darfst ruhig sagen, was du denkst. Ich habe dich doch nach deiner Meinung gefragt" erteilte sie ihm diese Erlaubnis und ergriff zögerlich seine rechte Hand. "Oder hast du diese Reizwäsche ausgesucht?" fügte sie fragend hinzu und sah zu seiner Hand hinab, die bei jener Frage kaum merklich gezuckt hatte. "Wäre... Wäre etwas Schichtes angemessener gewesen? Ich war mir nicht sicher, ob...". "Nein, deine Wahl entspricht meinem Geschmack, keine Sorge. Dir muss deine Wahl auch nicht peinlich sein, also... Es ist nur ein ungewohntes Gefühl, weil ich zum ersten Mal Unterwäsche trage, die ein Junge für mich ausgesucht hat" unterbrach sie ihn mit einem verlegenen Lächeln auf den Lippen und errötete um die Nase, als er sich wieder zu ihr herum drehte und sich zu ihr hinab beugte, bis er ihr linkes Ohr erreichte. "Habe ich dir auch wirklich keinen falschen Eindruck vermittelt? Es spielt keine Rolle für mich, was für Unterwäsche du trägst. Auch ohne Reizwäsche bist du... Bist du..." wisperte er und hielt inne, als er bemerkte, dass er ihr möglicherweise nun viel zu nahe getreten war. leise seufzend erhob Naru ihre Hände, verkrallte ihre Finger in seinem weißen Gewand und lehnte ihre Stirn gegen seine linke Schulter. "Bin ich... Bin ich dir zu nahe getreten?" wollte Gaara erfahren und legte zögerlich seinen linken Arm um sie. "Nein, bist du nicht. Es ist nur..." erwiderte sie leise und spürte deutlich, wie schnell und unregelmäßig sein Herz im Moment schlug. "Wenn du mir so ins Ohr flüsterst, erweckst du all meine Sehnsüchte, die... Die gestillt werden wollen" verriet sie ihm ihr momentanes Problem und seufzte wohlig, als seine Finger zärtlich über ihren Rücken wanderten. Jener wohlige Laut veranlasste den Kazekage dazu, sich von ihr zu lösen und legte seinen Mund für einen kurzen Moment auf ihre Stirn. "Vielleicht irgendwann" dachte er sich insgeheim, löste sich gänzlich von ihr und schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln. "Gaara, ich...". "Du solltest dich allmählich anziehen, Naru" wechselte er das Thema und deutete auf die Kleidungsstücke, die sie auf dem Boden ausgebreitet hatte. Lautlos seufzend bedachte sie ihn noch einige Sekunden lang mit gemischten Gefühlen, bevor sie sich in Bewegung setzte und vor ihren neuen Klamotten in die Hocke ging. Noch einmal warf sie einen prüfenden Blick über ihre Schulter, begegnete seinen türkisen Augen und versuchte zu verstehen, wieso er ihr einen Kuss auf die Stirn gehaucht hatte. Abermals seufzte sie, ehe sie sich wieder auf ihre neuen Klamotten konzentrierte und dachte an den morgigen Tag, an dem sie Konoha erneut verlassen würde. Dieses Mal jedoch als Repräsentantin für Konoha und als persönlicher Leibwächter des Kazekage. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)