Gleich und gleich gesellt sich gern von xXSasukeUchihaXx ================================================================================ Kapitel 61: Das dämlichere Geschlecht ------------------------------------- "Und als wir auf dem Heimweg waren, haben wir ein Wettrennen veranstaltet. Gai-sensei hat nur knapp gewonnen, aber ich...". "Das macht ihr doch jedes Mal, Lee. Ihr fragt Neji und mich nie, ob wir euer Spezialtraining absolvieren wollen" murrte Tenten unterbrechend und linste zu ihrem Teamkameraden, der sich für jede Trainingsmethode begeistern ließ und stieß einen gequälten Seufzer aus. "Tenten hat recht. Ihr zwingt uns immer zu euren absurden Trainingsmaßnahmen" stimmte Neji ihr vollends zu, nahm seine Teetasse zur Hand und kam nicht umhin, an ihre Flucht zu denken. Er fragte sich nach wie vor, wie Itachi seine Mitstreiter wohl aufgehalten hatte. Ein Kampf zwischen den älteren Uchiha und den restlichen Mitgliedern war jedenfalls nicht ausgebrochen, was möglicherweise bedeutete, dass er sie mit Worten davon überzeugt haben musste, ihnen nicht zu folgen. "Aber das bedeutet, dass Akatsuki in den kommenden Wochen ihren Zug macht. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie unser Dorf aufsuchen werden" dachte sich der einzige Jounin unter den Freunden und richtete sein Augenmerk auf Naru, welche zwischen Hinata und Sakura saß und den Erzählungen seiner Cousine lauschte. Immer wieder nickte die Blondine mit einem Lächeln auf den Lippen und versuchte ihre wahren Gefühle hinter jenem Lächeln zu verbergen. "Ino, darf ich Naru erzählen, wie sehr du mich angefleht hast, meine Schülerin zu werden?" fragte die Rosahaarige gehässig grinsend und war im jenen Moment doch sehr froh, dass Naru und Hinata zwischen ihr und Ino saßen. "Suchst du Ärger, Sakura?" entgegnete Ino ebenso fragend und ihre Gesichtszüge verrieten, dass sie, wenn es notwendig war, Naru und auch Hinata zur Seite stoßen würde, nur um ihre beste Freundin zu erreichen. "Nein, ich doch nicht" kicherte Sakura, bevor sie sich leise räusperte und Naru von den anstrengenden Jahren bei Tsunade erzählte. "Tsunade-sama kann ganz schön unheimlich sein, wenn sie wütend wird und du solltest sie niemals unterschätzen. Dort, wo sie ihre Fäuste sprechen lässt, wächst kein Gras mehr" verriet sie ihrer ehemaligen Teamkameradin, ehe sie ihre Augen zu schmalen Schlitzen verengte, als Ino sie als zweite Tsunade bezeichnete, weil sie ebenfalls über eine unmenschliche Schlagkraft verfügte, wenn sie ihr Chakra optimal konzentrierte. Während sich Ino und Sakura hinter Naru und Hinata mit ihren Blicken gegenseitig ins Jenseits zu befördern versuchten, lachte Kiba und stellte für Akamaru einen großen Teller mit gegrillten Fleisch bereit. "Genug von uns. Neji hat uns erzählt, dass auch du sehr viel stärker geworden sein musst, Naru. Wie war denn das Training bei Orochimaru? Er gehört doch auch zu den legendären Sannin, also muss er sehr stark sein, oder?" fragte er an die Blondine gerichtet und augenblicklich verstummten ihre Freunde, während sich alle Augenpaare auf Naru richteten. "Ich wurde nicht von ihm ausgebildet. Sasuke war... War..." entgegnete Naru erklärend, hielt inne und senkte ihren Kopf. "Eigentlich hatten wir vor, kein Wort über Sasuke zu verlieren, aber mich interessiert, wieso er mit Orochimaru verschwunden ist. Seinetwegen warst du schwer verletzt und...". "Shikamaru" warf Neji ein, um ihn zu stoppen und schüttelte seinen Kopf. "Es ist, weil Naru ihn sicherlich vermisst" vermutete Shino nachdenklich, bevor sich Naru erhob und sich vorerst bei ihnen entschuldigte. "Am Ende haben sie doch nicht mehr miteinander gesprochen" dachte Sakura und wenn sie bedachte, was Gaara ihnen erzählt hatte, konnte sie die momentane Stimmung ihrer ehemaligen Teamkameradin nachvollziehen. Sasuke hatte schließlich in dem Augenblick, als er Itachi gesehen hatte, seine Rache über ihre Beziehung gestellt und etwas gesagt, wodurch er Naru nur noch mehr verletzt hatte. Hinzu kam, dass er sie schwer verletzt hatte. Er hätte mit ihnen kommen müssen, um sich bei Naru zu entschuldigen, aber er hatte es stattdessen vorgezogen, mit Orochimaru und Kabuto zu fliehen. Genau diese Tatsache machte Naru garantiert zu schaffen, deren Stimmung nun in den Keller gerauscht war. "Ich werde nach ihr sehen" teilte sie ihren Freunden mit, erhob sich ebenfalls und hoffte inständig, dass Naru nur vor dem Grill frische Luft schnappen gegangen war. Mit bedrückter Miene und die meisten Dorfbewohner, die an sie vorbei liefen und leise vor sich hin tuschelten, lehnte Naru gegen einen hohen Holzzaun gegenüber vom Grill, hatte ihre Hände in den Manteltaschen vergraben und fixierte einen unsichtbaren Punkt auf dem Boden. So sehr hatte sie sich bemüht, ihr falsches Lächeln aufrecht zu erhalten, um die gute Stimmung nicht zu zerstören, aber letzten Endes war ihre Fassade doch in die Brüche gegangen. "Möchtest du reden?" wurden ihre Gedankengänge gestört, hob ihr Gesicht und erblickte Sakura nur einen Meter von sich entfernt stehen. Unschlüssig, denn eigentlich gab es in ihren Augen nichts mehr zu bereden, zuckte sie mit ihren Schultern und sah zum dämmernden Himmel auf. "Ich... Ich habe mich mit Sasuke-kun unterhalten, als wir auf dem Weg nach Ame warn" berichtete Sakura, setzte sich in Bewegung und lehnte sich neben Naru an den Holzzaun. "Und ich habe ihn einige Male geschlagen und ihm gesagt, dass er unbedingt mit dir reden muss. Ich meine, ich bewundere deine Geduld mit ihm. Andere Mädchen hätten sich sein Verhalten nicht so lange bieten lassen" fügte sie anerkennend hinzu, denn vier Monate waren eine verdammt lange Zeit in ihren Augen, in denen sie selbst vermutlich einen Schlussstrich gezogen hätte. "Es macht mich gerade ungemein zornig, dass er sich dir anvertraut hat und... Hättest du ihn nicht zu Brei schlagen können? Du hast keine Ahnung, wie sehr ich ihn gerade verprügeln möchte" zischte Naru, die ihre Fäuste zusammen geballt hatte und knirschte mit ihren Zähnen. "Kann ich verstehen. An deiner Stelle wäre ich jetzt auch wütend" bejahte die Rosahaarige, sah zum rötlich gefärbten Himmel auf und stieß einen lautlosen Seufzer aus. "Jungs sind eben das dämlichere Geschlecht. Während wir uns immer Gedanken machen und uns bemühen, denken Jungs kaum nach, gehen Ärger aus dem Weg und sagen manchmal unschöne Dinge, ohne zu bemerken, dass sie uns sehr verletzt haben. Anschließend wollen sie sich schnell wieder mit uns versöhnen und den Ärger vergessen. Sie verstehen nicht, dass wir nicht einfach so tun können, als wäre nichts passiert und sind dann genervt, weil wir nicht so wollen, wie sie es sich erhoffen" erläuterte Sakura ihre persönliche Theorie über das männliche Geschlecht, wovon sie überzeugt war und hob fragend ihre linke Augenbraue, als Naru leise lachte. "Wie recht du doch hast, Sakura" musste Naru unbedingt zustimmen und jene Worte bestärkte ihre eigene Meinung über so manche Männer auf dieser Welt. "Deine Worte klingen so, als würdest du aus Erfahrung sprechen" murmelte sie und konnte im Augenwinkel erkennen, wie Sakura zaghaft nickte. "Und? Wer ist der Typ? Doch nicht etwa einer von den Typen dort drin" wollte sie wissen und nickte zum Grill. "Nein, wo denkst du hin. Er wohnt im Nachbarsdorf, nicht weit weg von Konoha. Vor einem Jahr habe ich ihn bei einer Mission kennen gelernt, aber... Wir waren nur wenige Monate zusammen, weil er angefangen hat, mich zu bedrängen. Er war... Er war nicht bereit, zu warten, bis ich bereit bin, deswegen habe ich mich von ihm getrennt" erzählte Sakura von ihrer Erfahrung, wodurch sie gelernt hatte, wie manche Jungs dachten. "Hat Sasuke-kun dich jemals in eurer Beziehung bedrängt? Ich habe ihn gefragt, aber er hat mir keine Antwort gegeben" lenkte sie zu ihrem ursprünglichen Thema zurück und bedachte Naru mit fragender Miene. "Ja, ein einziges Mal" murmelte die Blondine und dachte äußerst ungern an diese eine Nacht zurück. "Ist schon eine ganze Weile her und eigentlich kaum der Rede wert. Anschließend habe ich eine ganze Woche lang nicht mit ihm gesprochen, obwohl er sich etliche Male entschuldigt hat. Verziehen habe ich ihm, weil... Er gehört eben nicht zu den Menschen, die anderen Menschen ihren Willen aufzwingen" erzählte sie nachdenklich und überlegte, ob Sasuke noch immer an diesen Vorfall dachte. Ihre Beziehung war nach jenen Vorfall wie bisher verlaufen, bis er begonnen hatte, sich zu distanzieren. Sie hatten nie wieder ein Wort über diese eine Nacht verloren. "Das erklärt natürlich sein Verhalten ein wenig, aber dennoch hätte er mit dir reden sollen" seufzte die Rosahaarige und je länger sie diesen einen Vorfall bedachte, desto mehr ergab sein Verhalten einen logischen Sinn. Vermutlich hatte er sich aus Angst von ihr distanziert. Aus reiner Angst, um nicht noch einmal die Beherrschung zu verlieren. "Nimm ihn gefälligst nicht in Schutz, Sakura" zischte Naru, warf ihr anschließend den Brief, den sie von Sasuke erhalten hatte, vor die Füße und versuchte ihre Wut zu unterdrücken, die sich an die Oberfläche kämpfen wollte. "Seine Worte waren... Waren... Echt, ich könnte... Würde..." fuhr sie fort, schüttelte verzweifelt ihren Kopf und erinnerte sich, wie er sie zur Seite gestoßen hatte. "Eure Leben können die vielen Leben, die er einst genommen hat, niemals aufwiegen" hallten seine Worte in ihren Ohren wieder, die sie einfach nicht vergessen konnte, wie auch die Tatsache, dass er sich letzten Endes für seine Rache entschieden hatte. "Ich will mich nicht mehr so mies fühlen. Ich will diesen ganzen Mist einfach vergessen, der mich in den vergangenen Monaten so viele Tränen gekostet hat" dachte sie sich insgeheim, atmete mehrere Male tief durch und griff sich mit ihre rechte Hand an ihre Brust. Diese Schmerzen sollten endlich aufhören, die ihr ein weiteres Mal etliche Tränen in die Augen trieben und sie in ein erbärmliches Licht rückten. Trotz der Sorge um Naru, die neben ihr in Tränen ausgebrochen war, ging Sakura in die Hocke, ergriff den Brief, den sie zögerlich entfaltete und erkannte sofort, wem die saubere Handschrift gehörte. Geschockt weiteten sich ihre grünen Augen, las sich noch die letzten Zeilen durch, in der Hoffnung, den Grund für die Trennung zu erfahren und sah zu Naru auf, die sich nun vereinzelte Tränen aus ihrem Gesicht wischte und leise schniefte. "Naru, ich kann verstehen, wie du dich im Moment fühlen musst, aber von welcher Bitte ist im Brief die Rede?" fragte sie die Blondine, erhob sich und trat zu ihr heran, um sie tröstend in die Arme zu schließen. "Ich... Ich habe... Gebeten... Gebeten...". "Versuche dich ein wenig zu beruhigen" bat Sakura zwischen ihren Schluchzern und verengte ihre Augen. Für diesen Brief hätte es Sasuke verdient, ins Krankenhaus geprügelt zu werden, denn er hatte einen äußerst feigen Weg gewählt, um eine Beziehung zu beenden. Abgesehen davon konnte sie die Trennung und seine Entscheidung absolut nicht nachvollziehen. "Ich habe ihn gebeten, mit mir zum Dorf zurück zu kehren. Ich dachte... Dachte, dass wir nur so unsere Beziehung retten können, weil... Weil so viele Dinge zwischen uns vorgefallen sind. Ich wollte ihm diese Chance geben, aber... Aber...". "So ein Idiot" fiel Sakura ihr ins Wort, die Naru verstehen konnte und erachtete es nicht länger als notwendig, ihr den Grund zu nennen, den Sasuke ihr ebenso wenig offenbart hatte. Jener Grund würde Naru vermutlich nur unnötig wütend machen, weil sie oft genug um eine Erklärung gebeten hatte. "Mh?" entwich es ihr, als sich eine Hand auf ihre Schulter legte und drehte ihren Kopf, nur um in die besorgten Augen des Kazekage zu blicken, der eine große Reisetasche in der linken Hand hielt. Schniefend löste sich Naru von ihrer ehemaligen Teamkameradin, nahm ihr anschließend den Brief aus der Hand und warf einen letzten Blick auf die geschriebenen Zeilen, die sich nicht ändern würden und zerknüllte das ohnehin schon zerknitterte Papier, ehe sie zum nächsten Mülleimer lief und jenen Brief entsorgte. "Würdet ihr es mir übel nehmen, wenn ich mit Gaara zum Gasthaus gehe? Ich kriege sowieso keinen einzigen Bissen runter" fragte sie leise an Sakura gerichtet und vergrub ihre Hände in ihren Hosentaschen. Im Moment wollte sie sich einfach nur verkriechen und vom Rest der Welt nichts mehr wissen. "Nein, würden wir nicht, aber versuche später dennoch eine Kleinigkeit zu essen, sonst wirst du krank und...". "Keine Sorge, ich werde darauf achten, dass sie zumindest eine Suppe zu sich nimmt" unterbrach Gaara die Rosahaarige versichernd, nickte ihr zuversichtlich zu und setzte sich in Bewegung, um Naru zu folgen. Zurück blieb Sakura, die Naru noch eine Weile nach sah, bis sie aus ihrem Sichtfeld verschwanden und dachte an den jungen Uchiha, der wahrlich einige Schläge in ihren Augen verdient hätte. Seufzend lief sie auf den Grill zu, sich bereits eine glaubwürdige Ausrede überlegend, um ihren Freunden zu erklären, wieso sie ohne Naru zu ihnen zurückkehrte. Im selben Moment, weit von Konoha entfernt, streifte ein junger, schwarzhaariger Mann in Begleitung einer rothaarigen Frau, die er für einen Auftrag benötigte, durch einen düsteren Wald und versuchte sich auf die Geräusche in seiner Umgebung zu konzentrieren. "Auf acht Uhr befinden sich drei Testobjekte" verriet die Rothaarige, die auf den Namen Karin hörte und rückte ihre Brille zurecht. "Verstanden" wurde ihr geantwortet, bevor er an ihr vorbei sprintete, sein Kusanagi zückend und lauschte den qualvollen Schreien der Männer, die sie zuvor aufgespürt hatte. "Karin, lokalisiere die nächsten Testobjekte" hörte sie seine Stimme und blickte zu einem hohen Ast auf, nur um zu erkennen, dass an seiner Kleidung Blut klebte. "Kommandiere mich gefälligst nicht herum, Sasuke" brüllte sie ihn an und schluckte lautlos, als sie einen prüfenden Blick zu den Männern riskierte, die er ohne mit der Wimper zu zucken getötet hatte. Noch nie hatte er getötet, hatte er sich doch bisher immer geweigert, sinnlos Blut zu vergießen und sah erneut zu ihm auf. Sie spürte in seinem Chakra eine gewisse Kälte. Eine unheimliche Kälte, die nichts Gutes bedeuten konnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)