Gleich und gleich gesellt sich gern von xXSasukeUchihaXx ================================================================================ Kapitel 57: Gefährlicher Besuch bei Nacht ----------------------------------------- Mit nachdenklicher Miene saß der junge Uchiha vor den sich wild züngelnden Flammen des Lagerfeuers und ries sich die Worte seiner ehemaligen Teamkameradin ins Gedächtnis, welche ihn einen Narren geschimpft hatte. "Und du wunderst dich, dass sie auf solche Gedanken kommt? Ich würde an ihrer Stelle dasselbe denken und wenn ich Naru wäre, hätte ich schon längst unsere Beziehung beendet, selbst wenn es weh tut" erinnerte er sich an ihre harten Worte, bei denen er hatte schlucken müssen und nun mit der Befürchtung lebte, seine Liebste tatsächlich zu verlieren. "Es ist alles meine Schuld. Ich bin ein dämlicher Idiot, der Naru über vier Monate leiden ließ" dachte er sich insgeheim und biss seine Zähne fest aufeinander. "Sasuke, was ist los? Früher haben wir doch auch über all unsere Probleme gesprochen, erinnerst du dich? Wieso... Was hat sich zwischen uns verändert?" kamen ihm die Fragen seiner Freundin in den Sinn, die sie ihm vor ungefähr zwei Monaten gestellt hatte und senkte seine Augenlider. "Wir... Wir sind älter geworden" beantwortete er ihr ihre Frage gedanklich und mit dem Älter werden war auch sein Verlangen nach ihr gestiegen. Jenes Verlangen teilte sie allerdings nicht mit ihm, weil sie nach wie vor eine unglaubliche Angst vor dem ersten Mal besaß. Ja, er kannte ihren Standpunkt und wusste, dass sie noch nicht bereit für diesen Schritt war, was eigentlich der Grund war, wieso er sich für das Schweigen entschieden hatte. Im selben Moment wälzte sich Naru zum wiederholten Male auf ihrem Futon herum, versuchte endlich den erholsamen Schlaf zu finden, den sie für den morgigen Tag brauchte und stieß einen mehr als nur verzweifelt klingenden Seufzer aus. Ein weiteres Mal wälzte sie sich herum und versuchte ihren Freund aus ihrem Kopf zu verbannen, der der Grund ihrer Rastlosigkeit war und öffnete ihre blauen Augen, die sich sofort an den Kazekage hefteten, der auf eines der Sitzkissen saß und beim Lichtschein einer Kerze, die er vor etwa vor einer Stunde entzündet hatte, aus seinem Spezialsand kleine Kürbisse anfertigte. Drei jener Kürbisse lagen bereits auf dem Tisch und sie erinnerte sich an ihre Unterhaltung, bei welche er ihr von seinen Plänen erzählt hatte. Sechs kleine Kürbisse wollte er anfertigen, denn er wollte ihr nicht zur Last fallen, sollten sie unverhofft auf Feinde treffen. Allerdings zahlte er für diese Erschaffung nicht nur Zeit, sondern auch eine beträchtliche Menge Chakra. Schmunzelnd bettete Naru ihren Kopf auf ihre Hände, studierte seine konzentrierten Gesichtszüge und beobachtete, wie sich der Sand in seiner Hand nach und nach zu einem Kürbis formte. Sicherlich konnte er viele Dinge mit seinen Sand herstellen, wenn er nur wollte. Schlüssel, um verschlossene Türen zu öffnen, wären ein klassisches Beispiel. "Und er könnte die größten und schönsten Sandburgen bauen. Kein Mensch wäre in der Lage, ihn zu übertreffen" dachte sie und kicherte ungewollt, weswegen Gaara sein Tun unterbrach und in ihre Richtung blickte. "Entschuldige, Gaara. Ich wollte dich nicht stören" bat sie um Verzeihung, setzte sich auf und schlang ihre Bettdecke um ihren Körper. "Tust du nicht" widersprach er ihr, ehe er sich wieder auf den fast fertigen Kürbis in seiner linken Hand konzentrierte. Im Augenwinkel konnte er sehen, wie sie sich zu ihm an den niedrigen Tisch setzte, ihr Kinn auf ihre Hände stützte und ihn bei seiner Arbeit beobachtete. Einerseits machte es ihn zwar etwas nervös, von ihr so intensiv beobachtet zu werden, aber andererseits begrüßte er ihre Gesellschaft. Nach nur wenigen Minuten legte er den vierten, kleinen Kürbis auf den Tisch ab und befahl seinem Sand, in jenen Kürbis hinein zu gleiten, bevor er einen Korken zur Hand nahm, um das Gefäß zu verschließen. "Total cool" bekundete Naru lächelnd sein Können und neigte ihren Kopf fragend zur Seite, als er seine linke Hand an seinen Nacken legte und sich selbst zu massieren versuchte. "Soll ich dich massieren?" wollte sie wissen und studierte seine jetzige, sehr unsicher wirkende Miene. "Ich... Ich bin mir nicht sicher" antwortete er ihr und senkte seinen Kopf gen Tischplatte, um seine Röte weitgehend zu verbergen. "Aber du hast doch Nackenschmerzen, oder nicht? Ich will dir doch nur helfen" erklärte sie, ehe sie sich erhob und ihr Sitzkissen ergriff. "Ja, ich weiß, aber ich denke...". "Ich massiere dich jetzt. Punkt" fiel sie ihm ins Wort, legte das Sitzkissen direkt hinter ihm ab, worauf sie sich anschließend setzte und lockerte ihre Finger ein wenig. Vorsichtig legte sie ihre Hände auf seine Schultern und runzelte ihre Stirn, als sich seine Muskeln anspannten. "Entspann dich, Gaara" bat sie ihn leise und übte leichten Druck auf seinen Schultern aus, um ihm zu zeigen, wie angenehm eine Massage eigentlich war. "Entschuldige" murmelte der Kazekage, senkte seine Augenlider genießerisch und entspannte sich allmählich unter den wohltuenden Händen, die wohl nicht zum ersten Mal massierten. Er spürte deutlich, wie sie mit ihren gekonnten Griffen nach und nach die Verspannungen in seinen Schultern löste und sich mit jeden weiteren Griff seinem Nacken näherte. Ein wohliger Seufzer entwich seiner Kehle, wodurch die Blondine hinter ihm veranlasst wurde, leise zu kichern und sich nun den Verspannungen in seinen Nacken widmete. "Du gehörst wohl zu diesen Menschen, die still genießen, habe ich recht?" äußerte Naru ihre Vermutung und beugte sich ein klein wenig zu ihm vor, bis sie sein rechtes Ohr erreichte. "Lass uns schon einmal über die Bezahlung sprechen. Wie möchtest du mich für meine erholsame Dienstleistung entlohnen?" fragte sie ihn und erheiterte sich an seine Reaktion, während ihm das Blut gänzlich zu Kopf stieg. "Ich... Ich weiß nicht... Ich dachte... Dachte..." stammelte der Kazekage vor sich her, schluckte hörbar und behielt seine Augen auch weiterhin geschlossen. "Ich denke..." wisperte er und zuckte, wie auch Naru hinter ihm, erschrocken zusammen, richtete seine türkisen Augen auf die Zimmertür, an die geklopft worden war und horchte in die Stille hinein. "Zimmerservice, un" ertönte eine männliche Stimme hinter der Zimmertür und noch bevor der Mann, der zur späten Stunde störte, die Klinke betätigen konnte, erhob die Blondine das Wort. "Einen kurzen Augenblick. Ich muss mir nur kurz etwas anziehen" rief Naru, um ihnen genügend Zeit zu verschaffen und löste sich von Gaara, nur um sich in Windeseile ihre noch leicht feuchten Klamotten über zu streifen, während Gaara sein drittes Auge verwendete, um zu erfahren, wer sie in Wirklichkeit zu dieser späten Uhrzeit störte. "Akatsuki" wisperte er, fing seine Kleidung auf, die Naru vom Heizkörper gerissen hatte und zog sich rasch an. "Hier, zieh den Mantel über und verschwinde durch das Fenster im Badezimmer" murmelte sie ihm ins linke Ohr und schüttelte verneinend ihren Kopf, als er ihr widersprechen wollte. "Aber...". "Mach dir keine Sorgen um mich. Im Gegensatz zu dir habe ich kaum Chakra eingesetzt und werde dir genügend Zeit verschaffen. Ich komme auf jeden Fall nach, versprochen" versicherte sie ihm unterbrechend und bat den Mann, der wohl allmählich ungeduldig vor der Tür wurde, noch um eine einzige Minute. Einige Sekunden dachte Gaara über ihre Worte nach und obwohl er ihr bezüglich seines Chakra zustimmen musste, hatte er doch am heutigen Tag wirklich eine Menge Chakra verbraucht, wollte er sie nicht zurück lassen. "Gaara, bitte. Gefühle sind im Augenblick Fehl am Platz" bat sie ihn ein letztes Mal, drückte ihm seine Kürbisse in die Hand und schob ihn gewaltsam zum Badezimmer. "Verschwinde, sonst verliere ich meine Achtung vor dir" waren ihre letzten, gewisperten Worte, schenkte ihm noch ein mildes Lächeln und zog die Tür leise ins Schloss. Seufzend lehnte sich Naru gegen das Holz und richtete ihre blauen Augen auf die Zimmertür, hinter welcher ein Mitglied dieser Organisation stand. Wieso traten sie ausgerechnet jetzt in Aktion? In den vergangenen Jahren hatte sie sich immer wieder nach Akatsuki umgehört, aber es war verdächtig ruhig geblieben. "Wie die Ruhe vor dem Sturm" dachte sie sich, zog sich die schwarze Kapuze auf und stieß sich von der Badezimmertür ab. "Sie dürfen jetzt eintreten" erhob sie ihre Stimme und verfluchte im jenen Moment, versäumt zu haben, nicht nach den Namen des Typen hinter der Tür gefragt zu haben. "Kurama, mach dich bereit, okay? Egal, wer von denen uns aufgespürt hat, er lernt fliegen" teilte sie dem Kyuubi in ihren Gedanken mit und behielt mit einer gewissen Anspannung die Türklinke im Auge, die nun betätigt wurde. Währenddessen sprang Gaara von Dach zu Dach, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, um verbergen zu können, wie schlecht er sich im Augenblick fühlte und rief sich das Lächeln des Mädchens ins Gedächtnis, in welches er schon so lange verliebt war. "Ich kann nicht" wisperte er und mit jenen Worten blieb er stehen, versuchte sich zu beruhigen und drehte sich herum. "Es ist dir wohl noch nicht aufgefallen" merkte Shukaku an, aber eigentlich verwunderte es ihn nicht, dass sein Partner nicht auf die wesentlichen Dinge achtete, die jedoch bedeutsam sein könnten. "Aufgefallen? Wovon sprichst..." wollte Gaara erfahren und hielt inne, sah augenblicklich zum Himmel auf und konnte beobachten, wie sich die düsteren Wolken verzogen. "Der Regen hat aufgehört" murmelte er, was sehr ungewöhnlich in seinen Augen war. Sie waren schließlich in Ame, dem Dorf, in dem es zu jeder Jahreszeit regnete. "Wie ist das möglich?" fragte er leise in die Stille hinein, ehe das Haus unter ihm vibrierte und er seine Augen auf das Gasthaus richtete, aus dem eine Person heraus geschossen kam, eingehüllt in ein goldenes Gewand, dicht gefolgt von einen blonden Mann, der auf einen weißen Vogel gen Himmel stieg. "Ich wollte gegen den Kazekage kämpfen, un" rief der Blonde, den Naru unter den Namen Deidara kannte und wehrte seine kleinen, explosiven Vögel, die sich ihr zu nähern versuchten, mit einer großen, goldenen Pranke ab. "Pech gehabt. Der Kazekage ist zu beschäftigt, also wirst du wohl oder übel mit mir vorlieb nehmen müssen" rief sie ihm zu und wich den weiteren explosiven Figuren mit unmenschlicher Geschwindigkeit aus, ehe sie direkt vor ihm erschien und seinen Kragen ergriff. "Deine hässlichen Figuren kannst du behalten. Wir sehen uns" lächelte sie, ließ seinen Kragen wieder los und verschwand gerade noch rechtzeitig, bevor seine Vögel sie hätten rücklings treffen können. "Verflucht" brachte Deidara noch über seine Lippen, hatte er dieses zierliche Mädchen wohl gewaltig unterschätzt und hielt sich schützend seine Arme vor sein Gesicht. Weitere Explosionen tauchten das Dorf in Licht und allmählich traten die ersten Dorfbewohner auf die Straßen, die durch den lauten Tumult geweckt worden waren. Seufzend landete Naru auf einem hohen Dach, sah zum Himmel auf und schüttelte innerlich ihren Kopf über diesen Typ, der unter Selbstüberschätzung gelitten hatte. "Naru" wurde sie gerufen und drehte ihren Kopf zur linken Seite, nur um den Kazekage zu erblicken, der einige Meter von ihr entfernt auf dem Dach landete. Seine türkisen Augen verrieten seine Erleichterung, weil ihr nichts geschehen war und er wirkte auch sehr erstaunt über ihr goldenes Gewand, mit dem sie sich rasend schnell bewegen konnte. Es glich einer Teleportation, zumindest würden normale Menschen behaupten, dass sie sich von Ort zu Ort teleportieren konnte. Ihr Vater, laut Kurama, hatte einst ebenso ein Jutsu genutzt, um sich teleportieren zu können und dementsprechend war sie stolz auf sich selbst, weil sie im Gegensatz zu ihm kein Jutsu brauchte. "Ich habe doch gesagt...". "Netter Versuch, aber so einfach lasse ich mich nicht ausschalten, un" wurde sie unterbrochen, hob ihr Gesicht und erblickte Deidara, dessen Mantel mit den roten Wolken durch die vielen Explosionen in Mitleidenschaft gezogen worden war. "Hätte mich auch gewundert" kommentierte Naru sein Überleben und spürte plötzlich, wie sich Gaara gegen ihren Rücken lehnte. "Wir kämpfen Seite an Seite, Naru" ließ er sie wissen und öffnete die Korken der vier Kürbisse, die er an einen Gurt unter seinem Mantel befestigt hatte. "Einverstanden, Kazekage-sama. Zeigen wir diesem Schönling, was wir Jinchuuriki drauf haben" grinste die Blondine, bevor ihr jedoch ihr Grinsen verging, als sechs weitere Personen um sie herum erschienen, die in schwarzen Mänteln mit roten Wolken gekleidet waren. "Oh..." entwich es ihr und erkannte nur eine einzige Person unter den sechs Personen, deren Fähigkeiten ihr allerdings nicht bekannt waren. "Der Typ mit dem orangenen Haar und den seltsamen Augen heißt Pein und soll laut Orochimaru ihr Anführer sein. Allerdings frage ich mich, wieso die restlichen Typen ihm so ähnlich sehen. Orochimaru hat kein Wort über Geschwister verloren" wisperte sie dem Kazekage zu und gestand sich insgeheim ein, dass sie sich nun doch unterlegen fühlte. "Pein-sama, ich brauche keine...". "Du hattest deine Chance, Deidara" warf Pein unterbrechend ein und erhob seine rechte Hand, schnippte mit seinen Fingern und urplötzlich, als würde das Wetter seinem Willen gehorchen, regnete es wieder erbarmungslos. "Willkommen in unserem Hauptquartier" hieß er die Eindringlinge willkommen und senkte seine rechte Hand wieder, nur um einen schwarzen Stab aus seinen linken Ärmel zu ziehen. "Hauptquartier?" dachte die Blondine erschrocken und brauchte einen kurzen Moment, um zu realisieren, dass sie mit Gaara geradewegs in die Arme des Feindes gelaufen war. "Vielleicht hättest du den Uchiha ausreden lassen sollen" wurde ihr von Kurama vorgeworfen, was sie dazu veranlasste, wütend mit den Zähnen zu knirschen. "Ach ja? Es ist also meine Schuld, dass er sich wie ein Spinner aufgeführt hat? Nein, ganz bestimmt nicht" entgegnete sie Kurama in ihren Gedanken und ergriff die linke Hand des Kazekage. "Naru..." wisperte Gaara, denn er konnte ihre bedrohliche Wut in ihr spüren, die ihre momentane Kraft verstärkte und fühlte sich neben ihr total hilflos. "Gaara, wir werden nicht sterben" murmelte Naru bedrohlich und bat Kurama innerlich, sie mit noch mehr Chakra zu versorgen. "Hat uns gefreut, eure Bekanntschaft zu machen und wir möchten euch für eure kurzfristige Gastfreundschaft danken, aber wir werden wohl in Ame nicht finden, wonach wir suchen" lächelte Naru, ehe sie die Arme des Kazekage um ihren Oberkörper spürte und einen schmerzhaften Laut von sich gab, bevor sie mit ihm vor den Augen der Anwesenden verschwand. Zurück blieb eine kleine Blutlache, die durch den starken Regen fort gespült wurde. "Deidara, informiere die restlichen Mitglieder. Verriegelt alle Tore und begebt euch auf die Suche nach ihnen" befahl Pein und senkte seine rechte Hand, mit welche er den schwarzen Stab geworfen und den viel zu mächtigen Jinchuuriki getroffen hatte. Es erstaunte ihn, dass sie, trotz des Stabes, der nun in ihrem linken Bein steckte, noch die Kraft besessen hatte, mit dem Kazekage zu fliehen, aber er war sich sicher, dass sie spätestens ab dem jetzigen Zeitpunkt irgendwo paralysiert in einer Gasse lag und sich vor Schmerzen krümmte. Nur wenige Straßen entfernt lag Naru entkräftet auf den nassen Boden und biss ihre Zähne fest aufeinander, um einen Schrei unterdrücken zu können, als der Rotschopf den Versuch unternahm, den schwarzen Stab aus ihrer linken Wade zu ziehen. Augenblicklich zog Gaara seine Hände jedoch wieder zurück, als er merkte, was dieser Stab für Auswirkungen besaß und nun begann er auch zu verstehen, wieso sie nicht weit gekommen waren. Er war sich zwar nicht sicher, aus welchen Matierial dieser Stab angefertigt worden war, aber er musste dieses Ding aus dem Bein der Blondine ziehen, welche sich keinen einzigen Zentimeter mehr rühren konnte und hob sein Gesicht, als Naru kaum merklich ihren Kopf schüttelte. "Versuche zu fliehen" schaffte sie jene Worte zu sagen und biss sich hart auf ihre Unterlippe, als er sie bei ihren Schultern ergriff und sich mit ihr zu erheben versuchte. "Nein, ich kann dich nicht deinem Schicksal überlassen. Wir...". "Du musst an dein Heimatdorf denken, Gaara. Vergiss deine Position nicht" versuchte sie ihn zur Vernunft zu bringen und schaffte es, ihre Arme zu heben und stieß ihn mit aller Kraft, die sie im Moment aufbringen konnte, von sich, ehe sie rücklings auf ihren Po landete und ihre Augenlider senkte. "Ich habe uns in diese Lage gebracht, also halte ich auch meinen Kopf hin, klar?" fügte sie noch hinzu und hoffte inständig, dass er endlich auf sie hören und verschwinden würde. Mit gesenktem Haupt blieb Gaara an der Hauswand gelehnt stehen, gegen die er geprallt war und versuchte die unbeschreiblichen Schmerzen, die sich wie eine Schlingpflanze um sein Herz legten, zu ertragen. "Willst du ihr nicht erklären, wieso du sie nicht im Stich lassen kannst?" fragte Shukaku, denn sein Partner würde nicht fliehen, selbst wenn Naru ihn anflehen würde. Verneinend schüttelte Gaara seinen Kopf, legte seine rechte Hand auf seine Brust und dachte verzweifelt nach. "Gaara, Naru ist bereit, für dich zu sterben, also solltest du ihr dein Geheimnis anvertrauen, damit sie deine Beweggründe versteht" versuchte der Ichibi seinen Partner davon zu überzeugen, dass er nun aufrichtig sein sollte. Gaara öffnete zwar seinen Mund, um Shukaku zu widersprechen, aber nach längerer Überlegung musste er sich eingestehen, wie wahr diese Worte doch waren, weswegen er seine Lippen wieder versiegelte und seine Augen auf Naru richtete, welche ihn erneut bat, endlich zu verschwinden. "Ich kann nicht, Naru. Ich könnte nie wieder mein Spiegelbild im Spiegel betrachten, wenn ich dich für mein eigenes Wohl opfern würde" entgegnete er ihr, stieß sich von der Hauswand ab und trat auf sie zu. Mit einem traurigen Lächeln auf den Lippen ging er direkt vor ihr in die Hocke, erhob seine rechte Hand und wischte vorsichig die Tränen fort, die sich aus ihren Augenwinkeln gelöst hatten. "Wenn ich dich im Stich ließe, besäße ich nicht länger das Recht, dich zu lieben" fuhr er fort und zog sie zögerlich zu sich heran, um sie behutsam in die Arme zu schließen. "Bitte, erlaube mir, bei dir zu bleiben. Ich kann... Will nicht mit dieser Bürde leben" wisperte er ihr ins rechte Ohr und fuhr mit seiner rechten Hand durch ihr offenes Haar, als sie ihre Stirn gegen seine linke Schulter lehnte und leise schluchzte. Noch bevor sie hätte etwas sagen können, schließlich hatte er ihr gerade seine Liebe gestanden, ertönte ein Glöckchen nur wenige Meter von ihnen entfernt, ehe aus dem Schatten eine Person trat, die sich ihnen langsamen Schrittes näherte. Jene Person trug ebenfalls einen schwarzen Mantel mit roten Wolken, gehörte dieser Organisation an, welche sie, die Jinchuuriki, um jeden Preis in die Finger bekommen wollte und blieb nur einen einzigen Meter von ihnen entfernt stehen. Gaara knirschte mit den Zähnen, während er Naru an sich drückte und erhob seine linke Hand, um seinen Sand zu kontrollieren. "Verdammt..." fluchte er, als der nass gewordene Sand nach nur wenigen Sekunden wieder auseinander fiel und auf den Boden landete. "Uzumaki Naru" ertönte die Stimme der Person, von er die Blondine bereits wusste, dass sie ein Mann war und beobachtete mit Gaara, wie sich der Mann den seltsamen Hut vom Kopf nahm und ihnen sein Gesicht offenbarte. Rote Augen, die sie sofort an ihren Freund erinnerten, sahen ausdruckslos zu ihnen hinab, ehe der Mann, dem sie schon einmal vor einigen Jahren begegnet war, seine rechte Hand erhob. Etliche Kilometer von dem aufgewühlten Dorf Ame entfernt hastete Sasuke von Ast zu Ast, dicht gefolgt von Kakashi und Sakura und hoffte inständig, dass sie nicht zu spät kommen würden. "Mh?" entwich es dem Jounin und warf einen prüfenden Blick über seine Schulter, als er bemerkte, dass sie verfolgt wurden und blieb auf dem nächsten Ast stehen. "Team Gai hat ihr Ziel erreicht" hörte er die Stimme seines wohl besten Freundes, der ihn einst in ihrer Kindheit zu Rivalen erklärt hatte, ehe vier Personen um ihm herum erschienen. "Sasuke-kun, warte" rief Sakura, doch der junge Uchiha überhörte sie, entfernte sich vom Team und ließ sie zurück. "Kakashi, wir haben eben ein enorm starkes Chakra gespürt und Neji meinte...". "Das war Naru" bejahte Kakashi und klärte Gai und dessen Team über die momentane Lage auf, sofern sie nicht schon von Tsunade mit allen Details vertraut gemacht worden waren. "Und wie gehen wir jetzt vor?" erfragte Neji, der es für eine äußerst schlechte Idee hielt, einen direkten Angriff auf das Hauptquartier ihrer Feinde zu wagen. "Wir werden...". "Ihr werdet abwarten" wurde Kakashi von einer ihm sehr wohl vertrauten Stimme unterbrochen, ehe alle Augenpaare zu einem hohen Ast wanderten und erblickten einen Mann mit langem, schwarzen Haar, auf dessen Lippen ein amüsiertes Lächeln ruhte. "Orochimaru..." murmelte Sakura und ballte ihre Hände zu Fäusten, ihre Wut auf den Sannin unterdrückend, der der Grund war, wieso es Team Sieben nicht mehr gab. "Und was wird geschehen, wenn wir abwarten? Naru und Gaara schweben möglicherweise in Lebensgefahr" erwiderte Kakashi und legte seine linke Hand auf die rechte Schulter der Rosahaarigen, die zu ihm heran gesprungen war. "Wenn sie wirklich in Gefahr schweben würden, hätte Kabuto mich schon längst informiert. Ich habe nicht grundlos meine rechte Hand unverzüglich nach Ame gesandt, nachdem Sasuke-kun überstürzt aufgebrochen ist" erläuterte der Sannin, lachte leise und lehnte sich lässig gegen den breiten Baumstamm, den kalten Regen weitgehend ignorierend. "Nicht nur euch ist Akatsuki ein Dorn im Auge, sondern auch mir" fügte Orochimaru noch hinzu, bevor er seine Hände erhob, ein Fingerzeichen formte und sich sein Körper in etliche Schlangen verwandelte. Zurück blieben Team Sieben und Team Gai, die sich kurz berieten und schließlich ihren gemeinsamen Weg nach Ame fortsetzten. Sie mussten sich selbst davon überzeugen, dass Naru und der Kazekage wohlauf waren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)