Gleich und gleich gesellt sich gern von xXSasukeUchihaXx ================================================================================ Kapitel 52: Drei Jahre später ----------------------------- "Sie haben nach mir rufen lassen, Tsunade-sama?" fragte Sakura, betrat das Büro der Hokage, die ihren Blick hob und bejahend nickte, bevor sie die vielen Akten zur Seite schob, die sie noch überarbeiten musste. "Geht es etwa um Sasuke-kun und Naru? Konnten Sie in Erfahrung bringen, wo sie sich aufhalten?" schöpfte die Rosahaarige Hoffnung, vermisste sie doch ihre Teamkameraden, die vor drei Jahren einfach ohne ein Wort verschwunden waren und trat näher zum Schreibtisch heran. In den vergangenen drei Jahren hatte sich sehr viel in ihrem Leben verändert. Beispielsweise war sie bei Tsunade in die Lehre gegangen, studierte Medizin und erlernte schwierige Ninjutsu, um eine Kunoichi zu werden, die sich auf die Sicherheit ihrer Kameraden spezialisierte. Stets war sie das schwächste Glied im Team Sieben gewesen, aber dem war schon längst nicht mehr so. Hinzu kam, dass sie mit Ino und Chouji zusammen an der Chuuninauswahlprüfung teilgenommen und sie bestanden hatten. Ja, sie und ihre Freunde waren stärker geworden, hatten an Reife gewonnen und waren nicht mehr die unerfahrenen Kinder vor drei Jahren. "Nein, aber ich habe Kenntnis darüber erhalten, dass der Kazekage mit Naru in Kontakt stehen soll" erwiderte Tsunade und öffnete die obrige Schreibtischschublade, um ihrer Schülerin die Nachricht zu zeigen, die sie erst vor einigen Stunden erhalten hatte. "Wie sind Sie an diese Information... Die Berater spionieren Gaara aus? Wieso?" wollte Sakura erfahren und las sich noch einmal die Nachricht durch, die ein Berater von Gaara verfasst haben musste. Laut dem Schreiben standen Gaara und Naru schon länger in Kontakt, was bedeutete, dass er möglicherweise ihren genauen Aufenthaltsort kannte. "Die Berater misstrauen Gaara immer noch, obwohl er natürlich tut, was von ihm erwartet wird. Denk dran, er wurde erst vor einem Jahr zum Kazekage ernannt und es braucht Zeit, bis sich die Dorfbewohner an das neue Dorfoberhaupt gewöhnt haben" erinnerte Tsunade ihre Schülerin und ebenso kam die Tatsache zur Sprache, dass Gaara ein Jinchuuriki war, was die Gewöhnungsphase zusätzlich belastete. "Und Sie haben uns rufen lassen, um uns mit der Mission zu betrauen, Gaara mit diesen neuen Kenntnissen zu konfrontieren?" ertönte eine männliche Stimme vom offenen Fenster, auf dessen Fenstersims ein silberhaariger Jounin hockte und zur Begrüßung seine rechte Hand erhob. "Du bist spät dran, Kakashi" hielt Tsunade ihm vor und merkte am Rande an, dass er beim nächsten Mal die Tür benutzen sollte, um ihr Büro zu betreten. "Ja, ich ziehe ein persönliches Gespräch vor. Ich möchte wissen, wie lange er schon mit Uzumaki Naru in Kontakt steht, ob er von ihr die Informationen über die weiteren Mitglieder von Akatsuki und die Jinchuuriki erhalten hat und wieso er es nicht für nötig empfunden hat, mich ins Vertrauen zu ziehen" offenbarte Tsunade ihr Anliegen und nahm die Nachricht entgegen, die Sakura ihr zurück gereicht hatte. "Er hat bestimmt nur geschwiegen, weil er mit Naru befreundet ist" murmelte Sakura leise und erhielt die Zustimmung ihres Sensei, der ihre Meinung teilte. "Dennoch hätte er uns informieren müssen, Sakura. Tsunade-sama, wir machen uns unverzüglich auf den Weg" sagte Kakashi, bevor er vom Fenstersims stieg, an Sakura vorbei lief und das Büro nun durch die Tür verließ. Tsunade konnte nur ihren Kopf schütteln, wünschte Sakura eine gute Reise und faltete ihre Hände ineinander. "All die Informationen, die ich bisher von Gaara erhalten habe, muss er von Naru bekommen haben. Alle Achtung" dachte sie, lehnte sich im Sessel zurück und sah aus dem geöffneten Fenster. Nicht einmal Jiraiya war es gelungen, so viele Informationen in den letzten Jahren zu sammeln. Wie stark der junge Uchiha und die Blondine wohl geworden waren? Auch auf diese Frage wünschte sie sich eine Antwort, aber so lange sich Sasuke und Naru bedeckt hielten, würde sie wohl auf jene Antwort warten müssen, bis sie in Erscheinung traten. Während sich Tsunade noch einige Gedanken zu den beiden Ausreißern machte, die zum Feind übergelaufen waren, entsprechende Beweise besaßen sie, stieß einer dieser Ausreißer einen langen, deprimiert klingenden Seufzer aus und öffnete ihre blauen Augen. "Schon wieder eine Spur, die mich in eine Sackgasse geführt hat" murmelte das blondhaarige Mädchen, welche in den vergangenen drei Jahren einige Zentimeter gewachsen und noch fraulicher geworden war. Ihr Haar trug sie nach wie vor zu zwei Zöpfen gebunden, allerdings hatte sich ihr Kleidungsstil ein wenig verändert. Eine kurze, orangene Jeans beschmückte ihre Beine, während sie ein schwarzes, weit ausgeschnittenes Shirt trug, um die jungen Männer, von denen sie sich Informationen erhoffte, gefügig zu machen. Eines hatte sie wahrlich in den vergangenen Jahren gelernt. Jungs oder eher gesagt junge Männer waren äußerst dumme Lebewesen, wenn sie einer hübschen Frau gegenüber standen. Sie waren so äußerst leicht zu manipulieren, wenn sie ihnen schöne Augen machte, ließen ihre Vorsicht fallen und unterschätzten sie gewaltig. Jene junge Männer erinnerten sie oftmals an Jiraiya, der sich auch leicht von Frauen um den Finger wickeln hatte lassen. Ihre Gedanken über das wohl dämlichste Geschlecht auf der gesamten Welt wurde durch das Klopfen an ihrer Zimmertüre unterbrochen, sofern sie diese Behausung überhaupt als Zimmer bezeichnen durfte. Kein Strom, weshalb eine Kerze, die auf dem kleinen Nachttisch neben ihrem Bett stand, ihr Zimmer erhellte, was bedeutete, dass es nicht einmal fließend heißes Wasser gab. Nur der Sannin besaß in seinen Räumlichkeiten Strom und natürlich in der Küche, die oftmals unaufgeräumt war. Erneut wurden ihre Gedanken gestört, dieses Mal aber durch das leise Öffnen der Tür, ehe ein silberhaariger, junger Mann in ihrem Sichtfeld erschien und sie durch seine Brille mit einem auffordernden Blick bedachte. "Ich habe dir nicht erlaubt, mein Zimmer zu betreten, Kabuto" erhob Naru ihre Stimme, blieb lässig auf ihrem Bett sitzen und zog ihr rechtes Bein an ihren Oberkörper, nur um ihren rechten Arm auf ihr Knie zu stützen. Leicht hoben sich ihre Mundwinkel und begann amüsiert zu grinsen, als sie durch seine Gesichtszüge merkte, wie sehr er sich über ihre Worte ärgerte. Sie mochte ihn nicht, denn er war in ihren Augen nur ein erbärmlicher Niemand, der sich an Orochimaru klammerte. Ebenso ließ er sie jedes Mal wissen, dass er sie nicht ausstehen konnte, was sie jedoch keineswegs störte. "Orochimaru-sama verlangt nach dir" informierte er sie, schluckte seinen Ärger runter und beobachtete, wie sie sich allmählich erhob und sich ihre orangene Jacke überstreifte, die am Bettende gelegen hatte. Nach wie vor grinsend trat sie wortlos an ihm vorbei, ging einige Schritte und blieb erst bei einer Zweigung stehen. "Eifersucht ist eine unattraktive Eigenschaft, weißt du? Keine Sorge, wir nehmen dir Orochimaru-sama nicht weg" merkte sie noch kichernd an, drehte sich im nächsten Moment ruckartig herum und ergriff sein rechtes Handgelenk, um seinen heimtückischen Angriff mit dem Chakraskalpell zu stoppen. "Du...". "Hör zu, deine Angriffe haben vielleicht früher Wirkung gezeigt, aber ich bin kein kleines Mädchen mehr, ist das angekommen?" fiel sie ihm überheblich ins Wort und formte in ihrer rechten, freien Hand eine Chakrakugel, deren Wirbel in alle Richtungen verliefen. "Oder soll ich dich an unseren letzten Kampf erinnern?" fügte sie schmunzelnd hinzu und zog ihm die Beine weg, als er sie mit seiner linken Hand zu attackieren versuchte und stellte ihren rechten Fuß auf seinen Kopf, während sie seinen rechten Arm verdrehte, damit er sein Chakraskalpell auflöste. "Ich wüsste nur zu gern, wieso du Orochimaru-sama dienst und jede Person verachtest, die seine Aufmerksamkeit erhält. Du bist echt krankhaft auf ihn fixiert, ist mir jedenfalls aufgefallen" offenbarte sie ihre Fragen zu seiner Person zum ersten Mal und löste ihr Ninjutsu auf. Eine Antwort erhielt sie nicht von ihm, nahm ihren Fuß von seinen Kopf und setzte ihren Weg fort. Jeder Diener besaß seine persönlichen Gründe, die sie nach und nach erfahren hatte. Nur Kabuto blieb ihr ein Mysterium. "Und? Konntest du neue Informationen sammeln?" wurde sie aus ihren Überlegungen gerissen, blieb erneut stehen und drehte ihren Kopf, um über ihre Schulter zu blicken. "Nein, leider nicht. Mein Schattendoppelgänger hat sich zwar in diesem Fischerdorf umgehört, aber kein einziger Mensch konnte mir etwas zu Akatsuki sagen" antwortete sie wahrheitsgemäß und drehte sich gänzlich herum. "Und du hast deine Mission erfüllt? Willkommen zurück, Sasuke" lächelte Naru und deutete auf eine rote Schriftrolle, die er in seiner linken Hand hielt. "War ein Kinderspiel. Mein Ausflug nach Ame hat mich mit nützlichen Informationen versorgt, die dich interessieren dürften" entgegnete Sasuke seiner Freundin, trat an ihr vorbei und hatte sehr wohl die Neugierde in ihren blauen Augen zur Kenntnis genommen. "Aber zuerst melde ich mich zurück. Du warst auch auf dem Weg zu Orochimaru, oder?" fügte er fragend hinzu und linste zu Kabuto, der ihn wortlos überholte und ihnen keines Blickes würdigte. "Tu das. Ja, er verlangt wohl nach mir" bejahte sie, zuckte mit ihren Schultern und seufzte lautlos, bevor sie ihrem Freund folgte. "Zur Begrüßung hättest du mich wenigstens umarmen oder küssen können" warf sie ihm in ihren Gedanken vor und linste immer wieder heimlich zu ihm auf. Äußerlich hatte er sich eigentlich kaum verändert, abgesehen von seinem Kleidungsstil, der sich dem des Sannin ein wenig angepasst hatte. Selbstverständlich war auch er gewachsen, weshalb er sie immer noch fast einen ganzen Kopf überragte und auch er war in den letzten Jahren sehr viel stärker geworden. Ob seine momentane Stärke allerdings ausreichte, um Itachi zu bezwingen, würde sich wohl erst zeigen, wenn sie erneut aufeinander trafen. "Sasuke, wegen Itachi... Ich habe...". "Ich will nichts hören, verstanden?" wurde sie unterbrochen und vergrub murrend ihre Hände in den Hosentaschen. "Mit dieser Schlange kannst du von mir aus so reden, aber nicht mit mir, klar? Was ist in letzter Zeit nur mit dir los?" wollte sie von ihm wissen und versuchte sich an den genauen Zeitpunkt zu erinnern, als ihr diese kühle Seite zum ersten Mal aufgefallen war. Seit einigen Monaten verhielt er sich ihr gegenüber distanziert, ließ auch Berührungen nicht mehr zu und bevorzugte es sogar, allein in seinem Zimmer zu nächtigen. Auf eine Antwort wartete sie vergeblich, was sie ungemein wütend machte und betrat nach ihm mit ihrer jetzigen Laune einen großen Saal, in dem zwei Schlangenstatuen zu sehen waren, die sich einander bedrohlch ansahen. Zwischen jenen Schlangen saß die Oberschlange auf einem braunen Sessel, hielt ein Buch in der Hand und lauschte den leisen Worten, die ihm von Kabuto ins Ohr geflüstert wurde. Naru bedachte, was für einem kranken Menschen sie eigentlich diente, der seine Untertanen für grausame, äußerst schmerzhafte Experimente missbrauchte, nur um die Unsterblichkeit zu erlangen. Das er sich den Körper ihres Freundes ausgesucht hatte, den er mit einem Jutsu übernehmen wollte, um in den Besitz des Sharingan zu kommen, hatte sie vor zwei Jahren nur durch Zufall erfahren. Alle drei Jahre konnte er seinen Körper wechseln und beim letzten Mal, sie waren offenbar einige Tage zu spät eingetroffen, hatte er einen anderen Körper übernehmen müssen. Sie war zwar schon um Sasuke besorgt, was diese Frist anbelangte, aber sie war sich sicher, dass Orochimaru ihren Freund gewaltig unterschätzte. Nie und nimmer würde er sich einfach übernehmen lassen. "Willkommen zurück, Sasuke-kun" erhob der Sannin seine Stimme, klappte das Buch zu und hob sein Gesicht, um seine Schüler zu mustern. Die Schriftrolle, die er unbedingt in seinen Besitz hatte bringen wollen, hatte endlich ihren Weg zu ihm gefunden. Dank des jungen Uchiha, dessen Körper er schon sehr bald in Anspruch nehmen würde. Sein jetziger Körper stieß ihn schon seit einiger Zeit ab, verursachte ihm immer wieder Schmerzen, die er mit Medikamenten behandelte und versuchte sich in Geduld zu üben. Ja, er wollte auf den richtigen Zeitpunkt waren, um sich seinen Traum zu erfüllen. "Mission erfüllt" wurde er aus seinen Gedanken gerissen und erhob seine rechte Hand, um die von Sasuke geworfene Schriftrolle zu fangen und amüsierte sich über dessen unverschämte Art. Jeden anderen seiner Diener hätte er schon genügend Respekt beigebracht, aber bei seinem Traumgefäß machte er eine Ausnahme. "Bin beim Training" meldete sich Sasuke anschließend wieder ab, machte auf den Absatz kehrt und verließ den großen Saal ohne ein weiteres Wort. Nachdenklich sah Naru ihrem Freund hinterher und überlegte noch einmal, woran sein distanziertes Verhalten liegen könnte. Vor drei Jahren hatten sie sich doch geschworen, immer zusammen zu bleiben und sie waren auch nach wie vor ein Liebespaar, aber im Laufe der letzten Monate hatte sich etwas verändert. Er hatte sich irgendwie verändert. "Naru-chan, ich habe dich rufen lassen, um zu erfahren, ob du Fortschritte bei deiner Informationsbeschaffung machen konntest" wurde sie von Orochimaru aus ihren Gedankengängen gerissen, drehte ihren Kopf in seine Richtung und verzog angewidert ihr Gesicht, als sie beobachten musste, wie er sich mit seiner langen Zunge über die Lippen leckte. Diese Eigenschaft wirkte nicht nur äußerst unheimlich auf sie, sondern auch irgendwie pervers. "Nein, meine letzte Untersuchung endete in einer Sackgasse, aber ich werde nach weiteren Hinweisen suchen" offenbarte sie ihm ihren Rückschlag, verneigte sich zaghaft und kehrte ihm ihren Rücken zu. "Tu das, aber stelle vorerst den Kontakt zu Sabaku no Gaara ein. Das ist ein Befehl" entgegnete er ihr und seiner Tonlage nach zu urteilen ließ er keinen Widerspruch zu. "Vorerst" sagte sie noch, bevor auch sie den großen Saal verließ und sich auf dem Weg zum Trainingsraum machte. Zwar wusste sie nicht, wieso sie den Kontakt zu Gaara erst einmal auf Eis legen sollte, aber er besaß sicherlich seine Gründe, um ihr einen solchen Befehl zu erteilen. Ob sie sich allerdings an diesen Befehl hielt, war selbstverständlich eine ganz andere Frage. Im Türrahmen zum Trainingsraum blieb sie stehen und beobachtete Sasuke, der inzwischen nicht einmal mehr Fingerzeichen formen musste, um Chidori zu nutzen. Hinzu kam, dass er Chidori auf die verschiedensten Weisen einsetzen konnte. In einem Kampf wäre es demnach sehr schwierig, an ihm heran zu kommen, weil er die gefährlichen Blitze nicht nur über den Boden gleiten lassen konnte, sondern er sich selbst unter Strom setzte, um sich vor direkten Körperkontakt zu schützen. "Sasuke, vorhin hast du gesagt, dass du nützliche Informationen hättest, die mich interessieren würden" störte sie ihn beim Training und lehnte sich, die Arme vor ihrer Brust verschränkend, gegen den Türrahmen. Auch dieses Mal erhielt sie keine Antwort von ihm, konzentrierte er sich mit dem Sharingan auf die Zielscheiben, die er mit seinen Shuriken treffen wollte und berechnete die Wurfwinkel in nur wenigen Sekunden. Wütend knirschte Naru mit ihren Zähnen, versuchte sich zwanghaft in Geduld zu üben und tippte immer wieder mit ihren linken Zeigefinger auf ihrem rechten Arm. Geschmeidig landete Sasuke auf seinen Füßen, öffnete seine Augen, die er bei seinen Würfen geschlossen hatte und deaktivierte sein Sharingan, nachdem er sich vergewissert hatte, jedes Ziel getroffen zu haben. Leise Schritte näherten sich ihm mit Bedacht, bevor sich zwei Arme rücklings um seinen Oberkörper legten und sich eine zierliche Person an seinen Rücken schmiegte. "Ich bin nicht in Kuschellaune, Naru" ließ er sie wissen, ergriff ihre Handgelenke und befreite sich vorsichtig aus ihrer Umarmung. "Konzentriere dich auf deine Ziele und unterlasse einfach dieses nervige Getue" fügte er sehr kühl hizu und spürte sehr wohl, wie sie unter seinen Worten zusammen zuckte. "Ach so? Nerviges Getue? Es ist also unnatürlich, dass ich meinem Freund nahe sein will, den ich über eine Woche nicht sehen durfte?" wisperte sie bedrohlich, zog ruckartig ihre Hände zurück und war sich im jenen Moment nicht sicher, wie sie auf seine Worte reagieren sollte. Dachte er etwa schon die ganze Zeit so? Sehnte er sich etwa nicht nach ihr? "Ich... Ich verstehe das einfach nicht, Sasuke. Was zum Teufel ist geschehen? Wieso... Wieso bist du seit einiger Zeit so abweisend zu mir?" fragte sie ihn und senkte ihren Kopf gen Boden, als ihr etliche Tränen in die Augen stiegen. Hatte er eine Ahnung, wie sehr er sie mit seinen Worten eigentlich verletzte? Abermals überlegte sie, weshalb er sich so benahm, aber sie hatte wahrlich keinen blassen Schimmer. "Antworte mir gefälligst" brüllte sie ihn an, drehte ihn mit genügend Gewalt zu sich herum und zwang ihn, ihr in die Augen zu blicken. "Akzeptiere einfach, dass ich im Moment keine Lust auf diesen Beziehungskram habe und..." erwiderte er ihr und verstummte, als ihre rechte Hand seine linke Wange traf. Selbstverständlich hätte er ihre Ohrfeige abwehren können, aber wenn er ihr Einhalt geboten hätte, würde ihre Wut auf ihn nur noch mehr ansteigen, was dazu führte, dass sie die Kraft des Kyuubi zu nutzen begann. Er war zwar inzwischen in der Lage, diese gefährliche Macht in ihre Schranken zu weisen, aber er wollte ihre momentane Stärke ungern zu spüren bekommen. Einige Sekunden lang sah Naru noch zu ihm auf, knirschte erneut mit ihren Zähnen und konnte einfach nicht fassen, was er eben von sich gegeben hatte. "Fein... Wenn du keine Lust auf unsere Beziehung hast, kann ich wohl ruhig einen etwas längeren Ausflug machen, nicht wahr?" fragte sie ihn, kehrte ihm ihren Rücken zu und setzte sich in Bewegung. "Behalte deine bescheuerten Informationen, Sasuke. Ich werde selbst nach Ame aufbrechen und mich dort umhören. Ich hörte, es soll dort immer regnen, oder?" fügte sie entschlossen hinzu und wurde mit einem gewaltsamen Ruck herum gerissen. "Das wirst du nicht tun, Naru" zischte Sasuke ihr entgegen und verengte seine Augen, als auf ihren Lippen ein selbstsicheres Lächeln erschien. "Wer soll mich aufhalten? Du? Diese Schlange? Kabuto?" grinste sie überheblich, ergriff sein rechtes Handgelenk und übte enormen Druck aus, wodurch sie ihm vereinzelte Schmerzen zufügte. "Hör zu, ich bin es Leid, dein herzloses Verhalten zu ertragen, kapiert? Ich habe lange genug geschwiegen und dir Möglichkeiten geboten, um mir zu sagen, was mit dir ist und jetzt langt es mir. Wenn du keine Lust auf unsere Beziehung hast, beende es und halte mich nicht wie eines dieser dummen Hühner hin. Ich werde jetzt meinen Rucksack packen, Gaara informieren und ihn bitten, sich mit mir zu treffen. Auf seine Hilfe kann ich nämlich vertrauen" äußerte sie ihren bisher stets unterdrückten Ärger, ließ sein Handgelenk los und wusste sehr wohl um die Wirkung ihrer Worte. "Und ich bin es Leid, dass du dich bei jeder Gelegenheit an mich klammerst, obwohl ich mich voll und ganz auf mein Training konzentrieren will. Wir sind keine kleinen, verliebten Kinder mehr und...". "Es reicht, echt. Ich muss mir dein dämliches Gesülze nicht länger anhören. Wenn du glaubst, dass ich mir deine Art bieten lasse, hast du dich gewaltig geschnitten" unterbrach sie ihn wütend, ließ ihn einfach an Ort und Stelle stehen und verließ den Trainingsraum. "In den nächsten Tagen besitzt du Zeit, um dir Gedanken über unsere Beziehung zu machen. Wenn du dann immer noch der Meinung bist, dass ich dich nerve, beende ich das Ganze" rief sie ihm noch zu und obwohl ihre Stimme sehr wütend klang, schließlich waren ihr die letzten Worte unheimlich schwer über die Lippen gekommen, zeugte ihr Gesichtsausdruck von Traurigkeit. Sie war sich nicht einmal sicher, ob sie diesen Schritt wagen könnte, denn sie liebte ihn und wollte für immer mit ihm zusammen sein. Allerdings schien er eine andere Auffassung von einer Beziehung zu besitzen. Einige Male schüttelte die Blondine ihren Kopf, verdrängte vorerst ihre Gedanken an ihren dämlichen Freund und versuchte sich auf ihr Vorhaben zu konzentrieren, welches ihr im Augenblick wichtiger erschien. Wütend auf sich selbst schwang Sasuke das Kusanagi, vernichtete die Strohpuppen mit nur wenigen Schwerthieben, die anschließend in sich zusammen fielen und blieb inmitten der vielen Einzelteile stehen. "Als ob ich mir Gedanken um unsere Beziehung machen müsste" dachte er sich, ließ das Kusanagi zurück in die Schwertscheide gleiten und senkte seine Augenlider. "Als ob es mir Spaß macht, dich auf Distanz zu halten. Du weißt nicht, wie sehr ich mich nach dir verzehre, Naru" fuhr er seinen Gedankengang fort und erinnerte sich, wann sie das letzte Mal neben ihm in seinem Bett gelegen hatte. Es war überhaupt ein Wunder, dass er sich all die Jahre über hatte am Riemen reißen können, doch inzwischen, waren sie mittlerweile doch alt genug, war er sich nicht sicher, ob er seine sonstige Beherrschung beibehalten konnte. Der Wunsch, mit ihr endlich zu schlafen, trieb ihn allmählich in den Wahnsinn. Jener Wunsch quälte ihn schon seit Jahren und jedes Mal, wenn sie intim miteinander geworden waren, war es ihm so unglaublich schwer gefallen, zu warten. Darauf zu warten, bis sie alt genug waren und bis sie bereit war. "Verdammt, sie läuft geradewegs in ihren Untergang" fiel ihm ihr Vorhaben ein und bedachte die Informationen, die er ihr vorenthalten hatte. Zu allem Überfluss wollte sie den amtierenden Kazekage ebenso in Gefahr bringen, sofern er sein Dorf überhaupt in seiner Position verlassen durfte. Besorgt um ihre Sicherheit, die er in den letzten Jahren erfolgreich gewährleistet hatte, verließ er eiligen Schrittes den Trainingsraum und suchte ihr Zimmer auf. Gähnende Leere fand er in ihrem Zimmer vor und bei näherer Betrachtung bemerkte er den fehlenden Rucksack, den sie stets unter ihrem Bett aufbewahrte. "Was zum..." entwich es ihm, als die Erde unter seinen Füßen kurzzeitig erzitterte und spürte deutlich das Chakra des Kyuubi, von dem sie wohl Gebrauch machte. "Verdammt..." fluchte er, wusste er doch um die Geschwindigkeit, zu welche seine Freundin in der Lage war, wenn sie diese Kraft gebrauchte und stürmte los, um ihr zu folgen. Er musste ihr einfach folgen, um sie im Ernstfall vor Akatsuki zu beschützen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)