Gleich und gleich gesellt sich gern von xXSasukeUchihaXx ================================================================================ Kapitel 21: Sehnsucht nach Küsse -------------------------------- Leise summend starrte Naru auf die ruhige Wasseroberfläche des Sees, der nicht weit vom Viertel der Uchiha entfernt existierte und ließ ihre Beine im Rhythmus des Kinderliedes baumeln. Von den drei Bechern, die Sasuke ihr vor zwei Stunden bei Ichiraku spendiert hatte, hatte sie nur einen einzigen Becher geleert und den Rest vorläufig in die Mikrowelle gestellt, um die eigentlich immer köstlichen Ramen nicht zu verschwenden. Anschließend war sie ziellos durch das Haus gelaufen, bis sie sich schließlich dazu entschieden hatte, an die frische Luft zu gehen und war letzten Endes bei diesem See gelandet. Sie erinnerte sich, wie Sasuke immer auf diesem Steg gesessen hatte, allein und verlassen und oft genug war sie damals stehen geblieben und hatte überlegt, ihm einfach Gesellschaft zu leisten, um selbst der Einsamkeit zu entfliehen. Getraut hatte sie sich allerdings nie, aus vielen Gründen, die ihr Teamkamerad kannte, weshalb es bei Beobachtungen geblieben war. Wenn sie aber damals schon gewusst hätte, dass sie einmal gute Freunde werden würden, wäre sie vermutlich zu ihm gegangen. Jene Erinnerung wurde durch eine weitere Erinnerung verdrängt, die ihr die heutigen Ereignisse noch einmal vor Augen führten. Wie würden ihre damaligen Klassenkameraden nun mit ihr umgehen? Würden sie allesamt einen weiten Bogen um sie herum machen, so wie es Kiba getan hatte? Aus diesem Grund hatte sie sich vor jenem Tag stets gefürchtet. "Pack ein paar Sachen zusammen, Naru. Du kannst vorerst bei mir wohnen, bis Gras über diese Angelegenheit gewachsen ist" erinnerte sie sich an die Worte des jungen Uchiha, der trotz der jetzigen Umstände ihr Freund bleiben wollte und sie vor weiteren Kummer zu bewahren versuchte. "Wieso gehst du so weit für mich?" nuschelte sie fragend und versuchte seine Beweggründe zu verstehen. Etwa weil sie Freunde waren? Würde sie ebenfalls so handeln, wenn er an ihrer Stelle wäre? Sicher war sie sich nicht und dachte unweigerlich an den gestrigen Abend zurück, über den sie sich noch gar keine Gedanken hatte machen können. Eine leichte Röte erschien auf ihren Wangen, als sie sich an seine Einfühlsamkeit erinnerte und erhob ihre rechte Hand, um ihren Mund zu befühlen. "Ich hatte irgendwie im Gefühl, dass ich dich bei meinem Lieblingsplatz finden werde" wurde die Stille von einer Jungenstimme durchbrochen, ehe Schritte auf dem Holz ertönten, die sich ihr langsam näherten. "Wie geht es dir inzwischen?" wollte jene Jungenstimme erfahren, ehe sich der Schwarzhaarige, dem die vertraute Stimme gehörte, zu ihrer rechten Seite setzte und seine schwarzen Augen auf die ruhige Wasseroberfläche richtete. "Ich habe mich beruhigt, wie du sehen kannst" antwortete Naru ihrem Teamkameraden, senkte ihre rechte Hand wieder und stieß einen leisen Seufzer aus. "Wie ist die Lage im Dorf?" fragte sie schließlich, drehte ihren Kopf in seine Richtung und wartete geduldig auf den Lagebericht. "Angespannt, aber darüber brauchst du dir keine weiteren Gedanken mehr zu machen" berichtete er ihr schlicht und behielt bewusst seine Aktion für sich. Naru musste nicht unbedingt erfahren, dass er Ino gedroht hatte, welche nun mit Sicherheit Ärger von ihren Eltern erhielt. Zukünftig, davon war er jedenfalls fest überzeugt, würde die Clique seine Teamkameradin in Ruhe lassen. "Das klingt irgendwie, als hättest du etwas angestellt" merkte sie an und beobachtete seine Gesichtszüge, die ihr jedoch nicht verrieten, ob ihre Vermutung stimmte. Innerlich biss Sasuke aber doch auf die Zunge, der seine genaue Wortwahl nicht bedacht hatte und offensichtlich doch mit der Wahrheit heraus rücken musste. "Und was wäre, wenn ich etwas angestellt hätte? Wärst du dann wütend auf mich, weil ich mich eingemischt hätte?" stellte er vorerst in Frage, um abwägen zu können, denn er war sich einfach nicht sicher, ob er sein Handeln überhaupt für sich behalten konnte. Schließlich hatten Sakura, Shikamaru und Chouji hautnah erlebt, mit was für einer Wut er den Blumenladen betreten hatte, zudem Kakashi nur wenige Minuten später hinzu gekommen war, nur um ihm eine dämliche Moralpredigt zu halten. "Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Bisher gab es keine einzige Person in meinem Leben, die sich für mich eingesetzt hat" verriet sie ihm wahrheitsgemäß und zuckte mit ihren Schultern. "Aber ich denke, dass das in Ordnung für mich wäre, weil wir Freunde sind. Wahrscheinlich würde ich dasselbe für dich tun, wenn böse Dinge über dich gesagt werden würden" vermutete sie und legte ein zaghaftes Lächeln auf. Ja, vermutlich ging er deswegen so weit, einfach weil sie Freunde waren, was auch erklären würde, wieso er ihr angeboten hatte, vorerst bei ihm wohnen zu bleiben. "Gut, ich erzähle dir, mit was für einer Wut ich zum Blumenladen gegangen bin" willigte er ein und begann ihr nach und nach von seiner insgeheimen Vermutung zu erzählen, die ihn zum Blumenladen geführt hatte, um Ino zur Rede zu stellen. "Echt? Ino hat sich in die Hose gemacht?" horchte Naru noch einmal ungläubig nach, ehe sich auf ihren Lippen ein breites, gehässiges Grinsen abzeichnete, als er ihre Frage nickend bejaht hatte. "Und jetzt?" wollte sie wissen und neigte ihren Kopf fragend zur Seite, als er mit seinen Schultern zuckte. "Ich nehme an, dass sich Kakashi-sensei um Ino und die Clique kümmern wird. Soll mir recht sein, so lange ihnen endlich Einhalt geboten wird" erwiderte Sasuke ihr und merkte leise an, dass er das Missgeschick der Blondine an die große Glocke hängen würde, sollte sie künftig nicht ihren Mund halten. "Wie fies du sein kannst" grinste Naru breit, ehe sie leise kicherte, als Sasuke ihr ohne Bedenken zustimmte. "Sie hätte sich eben nicht mit einem Uchiha anlegen dürfen" ließ er sie wissen und war erleichtert, dass Naru trotz der Umstände doch noch lachen konnte. Sie besaß eine unglaublich starke Persönlichkeit und obwohl sie vor wenigen Stunden noch mit ihren Nerven am Ende gewesen war, schien sie sich inzwischen wieder gefangen zu haben. "Was ist?" fragte Naru irritiert und lenkte ihre blauen Augen auf seine rechte Hand, mit welche er nun ihre linke Wange berührte. Augenblicklich muste sie erneut an den gestrigen Abend denken, fixierte kurz mit ihren blauen Augen seinen Mund und spürte eine unangenehme Wärme in ihrem Gesicht. Wieso verspürte sie bloß diesen eindringlichen Wunsch, noch einmal von ihm geküsst zu werden? Weil sie sich bei jenen Küssen unglaublich wohl gefühlt hatte? Sie war sich nicht sicher, wie sie mit dieser Gefühlsregung umgehen sollte, die sie nicht einmal umschreiben konnte. Dementsprechend blieb sie unschlüssig und untätig neben ihm sitzen und senkte ihre Augenlider, als er mit seinen Fingerkuppen über ihre linke Wange glitt. Was er wohl im Moment dachte? Verspürte er möglicherweise den gleichen, eindringlichen Wunsch und spielte mit dem Gedanken, sie noch einmal zu küssen? Ihre Röte verriet ihm auch ohne Worte, woran sie im Moment dachte und rief sich dieses intensive Gefühl ins Gedächtnis, als sie sich mit Zunge geküsst hatten. Auch er verspürte im Augenblick diesen starken Wunsch, sie noch einmal auf diese Art und Weise zu küssen. Jener Wunsch veranlasste ihn schließlich dazu, seine Hand unter ihr Kinn zu legen und beugte sich zu ihr vor, um von ihren weichen Lippen zu kosten. Erst testend bewegte er seinen Mund, um sich zu vergewissern, ob sie noch einmal von ihm geküsst werden wollte und seufzte wohlig, als sie zu ihm heran rutschte, ihren Kopf im selben Moment zur Seite neigte und mit ihrer Zunge um Einlass in seine Mundhöhle bat. Diesen Zutritt gewährte er ihr nach nur wenigen Sekunden und ließ sich von ihrer Zunge verführen. "Naru..." seufzte er, schlang seinen linken Arm um sie und spürte, wie ihre Hände nach Halt suchten, den sie letzten Endes bei seinen Schultern fand. Die plötzlichen Schritte und das leise Räuspern eines Mannes holten Sasuke und Naru in die Realität zurück, fuhren erschrocken auseinander und wischten sich über ihre Münder, um mögliche Spuren von Speichel zu beseitigen. "Verdammt..." fluchte Sasuke innerlich, der die Umgebung beim Kuss vollkommen ausgeblendet hatte und atmete einmal tief durch, ehe er einen Blick über seine Schulter riskierte. "Kakashi-sensei und... Hinata?" dachte Naru, erhob sich und drehte sich zu ihrem Sensei herum, hinter dem Hinata stand und schüchtern zu ihr linste. Offenbar war es Hinata wohl ebenfalls peinlich, Sasuke und sie, Naru, beim Knutschen erwischt zu haben. "Hinata, ich überlasse dir den Vortritt" bot Kakashi dem schüchternen Mädchen an, welche mit gesenktem Kopf hervor trat und mit einer beachtlichen Röte auf ihren Wangen zur Blondine heran trat. "Naru, wir... Wir halten dich... Dich nicht für ein... Ein Monster. Hier..." stammelte Hinata und überreichte Naru einen Brief, der von fast allen ehemaligen Klassenkameraden unterschrieben worden war. "Kiba... Kiba tut es leid, wie... Wie er sich benommen hat. Er wusste... Wusste nicht, wie er mit dir umgehen sollte" verriet sie der Blondine, welche verstehend nickte und schließlich ihr Augenmerk auf den erhaltenen Brief richtete. Gerührt von den Zeilen, die offensichtlich Shikamaru verfasst hatte, denn sie erkannte seine saubere und sehr gut lesbare Handschrift, drückte sie den Brief an sich und senkte ihre Augenlider. "Danke, Hinata. Dieser Brief bedeutet mir unglaublich viel" erhob sie ihre Stimme und schenkte dem wohl einzigen Mädchen, welches sie stets wie ein normaler Mensch behandelt hatte, ein aufrichtiges und reines Lächeln. Wortlos erwiderte Hinata jenes Lächeln, nickte der Blondine zu und richtete ihre Augen auf den jungen Uchiha, der sich wohl vom Schock erholt zu haben schien und sich erhoben hatte. Ohne ein Wort zu verlieren, denn Sasuke war die jetzige Situation immer noch ein wenig unangenehm, trat er zu seiner Teamkameradin heran und nahm den Brief entgegen, auf dem sich viele Unterschriften befanden. Auch auf seinen Lippen erschien schließlich ein zaghaftes Lächeln, begrüßte die Chance, die ihre ehemaligen Klassenkameraden Naru geben wollten und gab ihr den Brief zurück. Eine derartige Aktion hätte er zwar nicht vom sonst so lustlosen Shikamaru erwartet, aber jene Aktion bewies ihm, dass er das Herz am rechten Fleck besaß. "Ich... Ich muss jetzt gehen, also... Mein Vater erwartet mich" stammelte Hinata und verabschiedete sich leise, bevor sie an Kakashi vorbei trat, der selbst wohl auch mit Naru sprechen wollte. "Entschuldigt, dass ich euch gestört habe, aber Hinata wirkte irgendwie unbeholfen, als sie euch so gesehen hat" schmunzelte Kakashi und sah sehr wohl, wie seine Schüler erröteten. "Es ist nicht so, wie Sie denken" nuschelte Naru, kratzte sich verlegen am Hinterkopf und stieß einen verzweifelten Seufzer aus. "Ihr müsst euch mir nicht erklären, Naru. Was ihr in eurer Freizeit macht, geht mich nichts an" versicherte er ihnen und versuchte die unangenehme Stimmung ein wenig zu heben. "Ich habe euch nicht nur gestört, um Hinata zu helfen. Mir wurde befohlen, dich zum dritten Hokage zu bringen. Ino, ihre Eltern und die Mädchen aus der Clique wurden ebenfalls aufgefordert, beim dritten Hokage zu erscheinen" schilderte er den Grund seiner eigentlichen Störung und merkte Naru augenblicklich an, wie sehr ihr dieses Aufeinandertreffen widerstrebte. "Das bedeutet, dass auch Sakura anwesend sein wird, oder?" durchbrach Sasuke die Stille, die entstanden war und auch er merkte seiner Teamkameradin an, dass sie eigentlich nicht zu diesem Treffen gehen wollte. "Ja, auch Sakura wurde aufgefordert, zum Treffen zu erscheinen. Wir konnten inzwischen in Erfahrung bringen, wer Ino mit Informationen versorgt hat und haben bereits entsprechende Maßnahmen ergriffen" bejahte Kakashi die Frage des jungen Uchiha und beobachtete, wie Naru den Brief zusammen faltete und in ihre linke Jackentasche steckte. "Wenn es unbedingt sein muss. Sasuke, wirst du mich begleiten?" stimmte sie dem Treffen widerwillig zu und sah nun ihrem Teamkameraden in die Augen, der ihrer Meinung nach das Recht besaß, sie zu begleiten. Schließlich ging ihm diese Angelegenheit auch etwas an. "Darum musst du mich nicht bitten" erwiderte Sasuke ihr, legte seine rechte Hand auf ihre linke Schulter und nickte ihr zuversichtlich zu. Einverstanden nickte Kakashi ihnen zu, denn es sprach nichts dagegen, wenn Sasuke ebenfalls dem Treffen beiwohnte und sich selbst ein Bild machte. Schließlich machte der Jounin auf den Absatz kehrt, lief los und hörte die leisen Schritte seiner Schüler, die ihm zum Kageturm folgen würden. Hoffentlich konnte Naru nach diesem Treffen mit diesem Thema abschließen und mit Optimismus und Zuversicht in die Zukunft blicken. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)