Gleich und gleich gesellt sich gern von xXSasukeUchihaXx ================================================================================ Kapitel 19: Sonderbares Verhalten --------------------------------- Müde blinzelnd öffneten sich die blauen Augen eines blondhaarigen, jungen Mädchen, welche sich erst einmal ausführlichen strecken musste und sich anschließend über ihre müden Augen rieb. "Wie spät ist es und..." fragte sie sich gedanklich, senkte ihre Hände erschrocken, als sie eine minimale Regung neben sich bemerkte und drehte ihren Kopf, nur um in das friedlich aussehende Gesicht ihres Teamkameraden zu blicken, der sich auf die Seite gedreht hatte, um den lästigen Sonnenstrahlen zu entkommen. "Gestern Abend haben wir..." fiel ihr allmählich der genaue Grund ihrer Müdigkeit ein und befühlte augenblicklich ihren Mund mit ihrer rechten Hand. Eine sanfte Röse erschien auf ihren Wangen, als sie sich an das Gefühl erinnerte, wie sich ihre Zungen berührt hatten und wie berauscht sie eigentlich von jenem Gefühl gewesen war. Ob Sasuke ähnlich gefühlt hatte? Hatte er aus diesem Grund letzten Endes ihren Kuss beendet, um jenem Rausch zu entkommen? Naru wusste es nicht, drehte sich nun auch auf die Seite und sah dem jungen Uchiha beim Schlafen zu. Vorsichtig streckte sie ihre rechte Hand nach ihm aus, berührte seine linke Wange und glitt mit ihren Fingerkuppen über seine Haut. "Danke, Sasuke. Jetzt weiß ich, was ich verpasst habe" bedankte sie sich wispernd bei ihm, beugte sich zu ihm vor und legte ihre Lippen auf seine Stirn. "Schlaf noch ein wenig. Ich werde Heim gehen, meinen Rucksack holen und brauche ein bisschen Zeit für mich, um meine wirren Gedanken zu ordnen" fuhr sie wispernd fort, ehe sie sich aufsetzte und zum Bettrand rutschte. Erschrocken, als ihre linke Hand ergriffen wurde, hielt sie inne und sah über ihre Schulter. "Weck mich, wenn du zurück bist, Naru" nuschelte Sasuke, behielt seine müden Augen geschlossen und zog die Bettdecke ein wenig höher. "Okay" willigte sie ein, weshalb er ihre Hand los ließ und sie sich erheben konnte. Noch einmal streckte sie sich ausgiebig, bevor sie ihre Klamotten ergriff, um nun erst einmal zum Badezimmer zu gehen. Eine erholsame Dusche würde sicherlich auch den letzten Lebensgeist in ihr aufwecken. Nach einer ausführlichen Dusche widmete sie sich ihrem langen Haar, bürstete es und ergriff den kleinen, blauen Handfön. Mit ihren Gedanken kehrte sie erneut zum gestrigen Abend zurück, der ihr allmählich wie ein Traum erschien, der sich nur sehr real angefühlt hatte. Vermutlich erschien ihr dieses Erlebnis auch nur wie ein Traum, weil sie ausgerechnet von Sasuke ihren ersten Kuss erhalten hatte. Ja, der junge Uchiha, der von solchen Dingen eigentlich gar nichts wissen wollte, wie auch sie, hatte ihrer beider Neugierde gestillt, ohne jegliche Bedenken. Ob er auch die halbe Nacht über ihre gemeinsame Erfahrung nachgedacht hatte? War er ebenfalls total übermüdet und hatte sie deswegen um den Gefallen gebeten, ihn zu wecken, wenn sie wieder zurück war? Mit jenen Spekulationen schaltete sie den Fön aus, bürstete noch einmal ihr langes Haar und begann sich ihre Zöpfe zu binden, bevor sie in ihre Klamotten schlüpfte und das Badezimmer verließ. "Bis später, Sasuke" rief sie, hörte ihn noch etwas Unverständliches murmeln und grinste, als er sich die Bettdecke über den Kopf zog, um endlich seine Ruhe zu bekommen. Mit einem breiten Grinsen auf den Lippen ließ sie ihm nun die gewünschte Ruhe, stieg die Stufen hinab und lief zielstrebig auf die Haustür zu, vor welche ihre Schuhe standen. Verwundert, seit sie das Viertel der Uchiha verlassen hatte, legte sie ihre Stirn in Falten und bemerkte sehr wohl die Blicke der Dorfbewohner, die von Abneigung und Furcht zeugten. Eigentlich nichts Neues, wurden ihr doch oftmals solche Blicke zugeworfen, aber irgendwie fühlte es sich an diesem Morgen extremer an. Es machten sogar Kinder einen sehr weiten Bogen um sie, was sie sehr irritierte. "Sehr seltsam" dachte sie sich insgeheim und lenkte ihre blauen Augen wieder auf den Weg, bis sie ein vertrautes Gesicht erblickte und ein breites Grinsen auflegte. "Hey, Kiba. Seid ihr auf dem Weg zum Training?" grüßte sie ihren ehemaligen Klassenkameraden und streckte ihre Hand nach Akamaru aus, der sie jedoch ohne ersichtlichen Grund anknurrte. "Hi, Naru" entgegnete er ihr, wobei sein Blick verriet, dass er nicht gerade erfreut über ihre Begegnung war. "Ja, sind wir, also... Wir sehen uns" verabschiedete er sich, bat Akamaru, sich zu beruhigen und trat ohne ein weiteres Wort an die Blondine vorbei. "Irgendwie wirkte er nervös. Wieso bloß?" fragte sich Naru, sah Kiba nach und versuchte eine logische Erklärung für sein sonderbares Verhalten zu finden. In ihren Gedanken versunken bemerkte sie den Stein nicht, der ihre linke Schulter traf und zischte etwas Unverständliches vor sich her. "Hey, was..." wollte sie sich beschweren, hielt jedoch inne und ergriff ihre Schulter, die durch den Stein schmerzte und erblickte einen kleinen, vielleicht gerade einmal sieben Jahre alten Jungen mit braunem Haar und ebenso braune Augen. "Wieso...". "Geh weg, du Monster" wurde sie von ihm unterbrochen, ehe er einen weiteren Stein warf, den sie jedoch mit Leichtigkeit mit ihrer rechten Hand fing. Erschrocken wich er zurück, fühlte sich augenblicklich im Nachteil und rannte davon. Wortlos ließ Naru den Stein fallen, der ihr Gesicht getroffen hätte und vergrub ihre Hände in ihren Hosentaschen. Sie war es zwar gewohnt, von den Erwachsenen als Monster bezeichnet zu werden, aber sie konnte sich nicht daran erinnern, derart von Kindern angefeindet worden zu sein. Offensichtlich färbte die Einstellung der Erwachsenen immer mehr auf die Kinder ab, die nun ebenso ein grausames Monster in ihr sahen. Während sich Naru immer noch die berechtigte Frage stellte, wieso sie auf einmal selbst von kleinen Kindern wie Dreck behandelt wurde, wurde der junge Uchiha durch ein stetiges Klopfen aus dem Schlaf gerissen, setzte sich auf und sah aus verschlafenen Augen zum Balkon. "Kakashi-sensei?" murmelte er fragend, schlug die Bettdecke zur Seite und trottete gähnend und langsamen Schrittes auf die Balkontür zu. Abermals gähnte er, bevor er die Balkontür öffnete und trat zur Seite, um Kakashi, der ihm sicherlich nicht grundlos einen Besuch abstattete, Eintritt zu gewähren. "Guten Morgen, Sasuke" wurde er begrüßt und seiner Miene war deutlich zu entnehmen, dass er besorgt um etwas war. "Setz dich, bitte" bat Kakashi und überlegte sich, wie er das folgende Gespräch mit Sasuke beginnen sollte. Der junge Uchiha kam der Bitte nach, auch wenn ihm sein Gespür verriet, dass etwas Schreckliches vorgefallen sein musste und warf nun erst einen prüfenden Blick zum Wecker, der ihm kurz nach elf Uhr anzeigte. "Hast du mit irgendeiner Person, während du im Krankenhaus warst, über den Kyuubi gesprochen? Es ist wichtig, dass du mir die Wahrheit sagst" begann Kakashi einfach mit jener Frage, die er aufrichtig beantwortet haben wollte und merkte den schwarzen Augen deutlich Unglauben an. "Nein, selbstverständlich nicht. Ich sagte doch schon, dass ich Naru mein Wort gegeben habe, ihr Geheimnis für mich zu behalten" entgegnete Sasuke, der diese Frage unglaublich dreist fand und verschränkte seine Arme vor der Brust. "Glauben Sie wirklich, dass ich Naru derart schaden würde? Wenn Sie das tatsächlich glauben, fordere ich Sie auf, mein Haus zu verlassen" fügte er in seiner anfänglichen Wut hinzu und deutete auf die offen gelassene Balkontür. "Ich kann nachvollziehen, dass du wütend bist, aber ich war gezwungen, dir diese Frage zu stellen" versuchte Kakashi ihn ein wenig milde zu stimmen und setzte sich neben ihn auf die Matratze. "Das gesamte Dorf ist in heller Aufruhr" verriet er seinem Schüler, der die Verschränkung seiner Arme löste und augenblicklich an Naru denken musste, welche sich auf dem Heimweg gemacht hatte, um ihren vergessenen Rucksack zu holen. "Zieh dich an. Ich erkläre dir unterwegs, wieso die Stimmung im Dorf angespannt ist. Außerdem glaube ich, dass Naru einen guten Freund an ihrer Seite brauchen könnte" bat Kakashi den jungen Uchiha, der sich anschließend erhob und um fünf Minuten bat, um sich fertig zu machen. Im jenen Moment blieb Naru vor dem Haus stehen, in dem sie ihre Wohnung besaß, sah zum obersten Stock auf und betrachtete ein großes, weißes Plakat aus Stoff, welches an ihrem Balkon angebracht worden war. "Haltet euch von Uzumaki Naru fern. In ihr wurde der Kyuubi versiegelt" stand in großen, roten Schriftzeichen auf jenem Plakat geschrieben, während vereinzelte Zeichnungen einer Bestie mit scharfen Zähnen und Klauen unter den Schriftzeichen zu erkennen waren. Deswegen war Kiba ihr mehr oder weniger aus dem Weg gegangen. Deswegen war sie von einem kleinen Jungen mit Steinen beworfen worden und hatte sie, wie es die Erwachsenen zu tun pflegten, als Monster bezeichnet. Schluckend senkte sie ihren Kopf, zog ihren Schlüsselbung aus ihrer rechten Jackentasche und entschied sich vorerst, in ihre Wohnung zu verschwinden, um den verängstigten und verachtenden Blicken der Dorfbewohner zu entkommen. Ihr Traum, irgendwann einmal Hokage zu werden, um Anerkennung zu erhalten, begann zu bröckeln. Wie sollte sie unter diesen Umständen überhaupt noch Freundschaften schließen können? Leise schniefend stieg sie die vielen Stufen hoch, fühlte sich ununterbrochen beobachtet und vermutete sogar, dass ihre Nachbarn im Moment durch die Türspione linsten, die mit ihr im Haus wohnten. Vor ihrer Wohnungstür unter der Unterführung blieb sie stehen und erblickte sofort einen kleinen Zettel, der von ihren Nachbarn stammen musste. "Verschwinde, du Monster. Unsere Kinder fürchten sich vor dir, also verlasse unser Haus" stand auf jenem Zettel geschrieben, schloss ihre Wohnungstür auf und ließ die klare Aufforderung einfach hängen. Schluchzend lehnte sie sich gegen ihre Wohnungstür, ließ frustriert ihren Schlüsselbund fallen und glitt an dem dünnen Holz hinab. Gerade, als sie geglaubt hatte, doch einen kleinen Platz in dieser grausamen Welt gefunden zu haben, wurde ihr jener Platz wieder entrissen. Die Akzeptanz, die sie in den wenigen Wochen erfahren hatte, würde durch diese Offenbarung unweigerlich wieder schwinden. Nicht einmal mehr mit Sasuke könnte sie befreundet bleiben, aus purer Angst, dass auch er diese Verachtung erfuhr. Verzweifelt schluchzend vergrub sie ihr Gesicht auf ihre Knie, erinnerte sich an die vergangenen Wochen, in denen sie eine Menge Spaß erfahren hatte und versank mehr und mehr in ein tiefes, schwarzes Loch. Im selben Moment hechtete Sasuke über die Dächer, ignorierte durch seine Wut sämtliche Schmerzen, die ihn an seine noch heilenden Wunden erinnern sollten, um die Wohnung der Blondine zu erreichen und ignorierte ebenso Kakashi, der ihn zu beruhigen versuchte. Nein, er wollte sich nicht beruhigen und würde nach dem Schuldigen suchen, der es gewagt hatte, ihr Geheimnis zu verraten. "Ihr werdet es noch bereuen, Ino. Dieses Mal werde ich euch fertig machen und wenn es das Letzte ist, was ich tue" schwor er sich, denn er erinnerte sich noch sehr deutlich an ihre Worte. Sie hatte angedroht, nach der Wahrheit zu suchen. Ja, nur Ino und ihre Clique kamen in Frage. Auf dem nächsten Dach blieb er stehen, trat zum Rand heran und betrachtete das große, weiße Plakat, welches an ihrem Balkon hing. Allerdings waren inzwischen einige Mitglieder von der ANBU Vorort, die wohl den Auftrag erhalten hatten, jenes Plakat zu entsorgen. "Sasuke...". "Lassen Sie mich" zischte Sasuke unterbrechend, schlug die Hand des Silberhaarigen zur Seite und sprang vom Dach. Rasch hechtete er zur Treppe, stolperte regelrecht die Stufen hinauf sprang in die Luft, um einer älteren Dame ausweichen zu können, die ihm entgegen gekommen war und sich nun über sein Verhalten beschwerte. Außer Atem rutschte er über den Boden, um vor der Wohnungstür seiner Teamkameradin zu halten und stützte sich einen kurzen Augenblick mit seiner linken Hand ab, während er den Zettel musterte. Wütend riss er jenen Zettel ab, zerknüllte ihn in seiner linken Hand und atmete noch einmal tief durch, bevor er zaghaft an die Wohnungstür klopfte. "Naru, öffne die Tür" bat er, klopfte weitere Male und legte prüfend sein rechtes Ohr an das dünne Holz, um zu lauschen. "Nein, geh weg, Sasuke. Ich... Ich will allein sein" hörte er ihre leise, brüchig klingende Stimme und vermutete, dass sie direkt hinter der Tür war. "Wir... Wir können keine Freunde mehr sein. Mit einem Monster solltest du dich nicht abgeben, sonst...". "Du bist kein Monster. Du bist Uzumaki Naru, meine Teamkameradin und das coolste Mädchen aus Konoha" fiel er ihr brüllend ins Wort und lehnte sich mit der Stirn gegen die Tür. "Und selbst wenn die Dorfbewohner schlecht über mich reden oder denken würden, nur weil wir miteinander befreundet sind, interessiert es mich kein Stück. Ich weiß schließlich, dass du kein Monster bist" fuhr er entschieden leiser fort und trat einen Schritt von der Tür zurück, als er hörte, wie die Klinke betätigt wurde. Mit geröteten und glasigen Augen trat sie ihm unter die Augen, schniefte leise und torkelte einen Schritt zurück, als er sie ohne Vorwarnung in eine tröstende Umarmung schloss. Zischend biss Sasuke seine Zähne aufeinander, bemerkte allmählich das Ausmaß seiner Schmerzen und versuchte es erneut mit Ignoranz. Einmal atmete er tief durch, schaffte es schließlich irgendwie, die Schmerzen seiner Wunden in den Hintergrund zu drängen und fuhr mit seiner linken Hand über ihren Rücken. "Pack ein paar Sachen zusammen, Naru. Du kannst vorerst bei mir wohnen, bis Gras über diese Angelegenheit gewachsen ist" forderte er sie auf und sah ihr nun direkt in die Augen. "Aber...". "Ich bestehe darauf" fiel er ihr ins Wort, wischte ihr die letzten Tränen von ihren Wangen und nickte ihr noch einmal zu, um all ihre vorhandenen Zweifel zu beseitigen. Zaghaft nickte Naru ihm zu und vergrub ihr Gesicht in seine Halsbeuge. Erneut wurde ihr bewusst, dass sie in Sasuke einen wertvollen und unersetzlichen Freund gefunden hatte, dem wohl überhaupt nichts erschütterte. Im Gegenteil, er stand nach wie vor zu ihr und wendete sich nicht von ihr ab. "Danke..." wisperte sie und erneute Tränen bildeten sich in ihren Augen. Tränen aus purer Freude und Erleichterung, die sie im Moment verspürte und jene Gefühle halfen ihr, wieder auf ihre Beine zu kommen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)