Gleich und gleich gesellt sich gern von xXSasukeUchihaXx ================================================================================ Kapitel 10: Fiebrige Nacht -------------------------- "Ich wünsche euch eine erholsame Nacht. Bleibt nicht mehr so lange wach" wünschte Kakashi den beiden Mädchen und warf einen prüfenden Blick zu Naru, welche nicht zum Abendessen im Speisesaal erschienen war und offenbar schon lange im Bett lag. "Gute Nacht, Sensei" wünschte Sakura ihm ebenfalls, ehe er das Licht löschte und nur noch die zwei Nachttischlampen neben den Betten für ein wenig Licht sorgten. Nachdem Kakashi ihre Zimmertür ins Schloss gezogen hatte und somit seinen kurzen Rundgang beendete, hatte er wohl nur nach dem Rechten schauen wollen, stieg Sakura in einem roten Nachthemd gekleidet auf ihr Bett und linste zu Naru, welche mit dem Rücken zu ihr lag, zugedeckt bis zum Hals. "Gute Nacht" nuschelte sie kaum hörbar, legte sich hin und kuschelte sich in das große Kissen. Natürlich fragte sie sich, wieso die Blondine nicht zum Abendessen erschienen war und vor allem stellte sie sich die Frage, wieso sie vollkommen durchnässt zum Gasthaus zurück gekehrt war. So weit sie wusste, war Naru anschließend im angrenzenden Badezimmer duschen gewesen und hatte ihre nassen Klamotten zum Trocknen aufgehängt. "Nacht" entgegnete Naru ebenso leise und war überrascht, dass Sakura ihr überhaupt eine gute Nacht wünschte. Hatte sie etwa über ihre Worte nachgedacht? Naru war sich nicht sicher und tendierte eher zu der Vermutung, dass Sakura nun keine Lust auf Stress mit ihr hatte, weil es schon kurz nach zehn Uhr war. Tief atmete sie einmal ein und wieder aus, setzte sich vorsichtig auf und befühlte ihre leicht verschwitzte Stirn, die eine ungewöhnliche Wärme ausstrahlte, während sie das Gefühl verspürte, keine Kraft mehr zu besitzen, um noch etwas Vernünftiges zustande zu bringen. "Ob sich Sasuke auch so schlapp fühlt? Vielleicht war das Wasser vergiftet" überlegte sie, kam nicht einmal auf den logischen Gedanken, möglicherweise einfach nur krank zu werden und schwang ihre Beine aus dem Bett. "Kalt" war ihr nächster Gedanke, ergriff schnell ihre Bettdecke und versuchte zu verstehen, wieso sie eigentlich so fror. Abgesehen davon begannen sich sämtliche Muskeln in ihrem Körper zu verkrampfen und lösten ein unnantürliches Zittern aus. "Werde ich etwa krank? Seltsam, eigentlich werde ich doch so gut wie nie krank" kam sie schließlich doch auf diese Vermutung und erinnerte sich, wie sie von Sasuke ins kalte Wasser gestoßen worden war. Abermals atmete sie tief durch, wollte sich gerade auf ihre Beine kämpfen, um mit Sotaru ihren Schlafplatz zu tauschen, als es an der Zimmertür klopfte, die sich im nächsten Moment öffnete und sie den jungen Uchiha in einem grauen Shirt und schwarzer Boxershorts erblickte. "Sasuke-kun?" fragte Sakura verwundert, setzte sich augenblicklich auf und musterte ihn von Kopf bis Fuß. Ihr gefiel Sasuke in seinen Schlafsachen, himmelte ihn regelrecht an und wurde erst aus ihren Träumereien gerissen, als er den Mund öffnete. "Sakura, du scheinst einen guten Draht zu Sotaru zu haben. Würde es dir etwas ausmachen, bei ihm im Zimmer zu schlafen? Selbstverständlich kannst du mein Bett in Anspruch nehmen, wenn dich mein Körpergeruch nicht stört" bat er sie und verdrehte innerlich seine Augen, als sie vor lauter Freude eifrig nickte und aus ihrem Bett stieg. Er hätte sich gewundert, wenn sie seine Bitte ausgeschlagen hätte, zudem er nicht ohne Grund die Anmerkung mit seinem Körpergeruch in den Raum geworfen hatte, um sie zu locken. "Natürlich, Sasuke-kun. Alles würde ich für dich tun" lächelte Sakura, wünschte ihm noch eine gute Nacht und verließ das Gästezimmer, mit ihren Gedanken schon bei seinem Bett, welches wunderbar nach ihm riechen würde. Stumm hatte Naru diese Szene beobachtet, konnte nur ihren Kopf schütteln und sich erneut die Frage stellen, wieso all die Mädchen derart weit für ihn gingen. Sie hatte schließlich bei ihm übernachtet und in seinem Bett geschlafen, während er es sich im Wohnzimmer auf der Couch bequem gemacht hatte. "Klar, sein Bett hat nach ihm gerochen, aber deswegen so ausflippen? Ob ich mich auch so dämlich verhalten würde, wenn ich in ihm verliebt wäre?" überlegte sie und musste sich sofort eingestehen, dass das eine grausame Vorstellung wäre. Nein, wie ein Idiot wollte sie sich definitiv nicht benehmen. Erschrocken zuckte sie zusammen, blickte zu Sasuke auf, der seine linke Hand auf ihre Stirn gelegt hatte und nun ihre rechte Wange befühlte. "Du hast Fieber. Deswegen bist du nicht zum Abendessen erschienen, oder?" fragte er nach und bemerkte sehr wohl, wie stark ihr Körper eigentlich zitterte. Nickend bejahte sie seine Frage, ließ sich in ihr Kissen zurück sinken und verzog ihre Miene vor Schmerz. Dieses Zittern sollte endlich aufhören, welches Gliederschmerzen verursachte. Nachdenklich, denn eigentlich musste er Kakashi über ihren jetzigen Zustand informieren, rief er sich sämtliche Möglichkeiten ins Gedächtnis, die ihnen zur Verfügung standen. Das Fieber musste bis zum morgigen Tag verschwunden sein, sonst konnten sie ihren Weg zur Grenze unmöglich fortsetzen. Außerdem wäre Naru wohl kaum im kränklichen Zustand in der Lage, Sotaru zu schützen oder aber sich selbst bei einem heimtückischen Angriff zu verteidigen. "Sasuke, wieso friere ich? So schlecht habe ich mich noch nie gefühlt" nuschelte Naru, zog die Bettdecke noch enger um ihren Hals und kauerte sich wie ein Baby im Mutterleib zusammen. "Du hast Schüttelfrost. Du wirst wohl nicht so oft krank, kann das sein?" erwiderte er ihr, lief auf das Bett der Rosahaarigen zu und ergriff das Kissen und die Bettdecke. Verneinend schüttelte sie ihren Kopf, ließ ihn lediglich wissen, dass sie im Alter von fünf Jahren die Windpocken bekommen hatte und ansonsten vor Erkältungen oder Grippeviren verschont geblieben war. "Damals hat sich der dritte Hokage um mich gekümmert. Jeden Tag kam er für einige Stunden vorbei, hat diese kalte Salbe auf die roten Pocken geschmiert und mir spannende Geschichten erzählt. Nach ungefähr zwei Wochen war ich wieder gesund und die täglichen Besuche hörten auf. Plötzlich war ich wieder auf mich allein gestellt, obwohl ich dachte, dass er mich leiden kann" erzählte sie ihm und versuchte zu verbergen, wie sehr diese Gedanken sie eigentlich belasteten. "Rutsch ein Stück" forderte er sie auf, fühlte er sich nämlich verantwortlich für das hohe Fieber, weil er sie vor wenigen Stunden ins kalte Wasser gestoßen hatte und legte das Kissen ab, während er die Bettdecke ausbreitete. Ohne große Bedenken stieg er zu ihr auf das Bett, deckte sich zu und sah ihr in die Augen. Vorsichtig erhob er seine rechte Hand, streichelte ihren Kopf und versuchte ihr ein wenig Trost zu spenden. "Mir ist gerade zum Heulen zumute" murmelte Naru und im nächsten Moment bildeten sich bereits vereinzelte Tränen in ihren blauen Augen, die sie nicht länger unterdrücken konnte. "Und was hindert dich daran? Mädchen dürfen heulen, wenn sie traurig sind" teilte er seine Meinung mit und zog Naru ein wenig zu sich heran, weil sie Gefahr lief, aus dem nicht gerade großen Bett zu fallen. "Ich will nicht, dass du mich als Schwächling abstempelst. Außerdem will ich dich nicht nerven, nur weil ich gerade...". "Dummkopf" schimpfte er sie unterbrechend, stieß einen leisen Seufzer aus und zog sie schließlich gänzlich zu sich heran, um sie einerseits ein wenig zu wärmen und andererseits, um ihr zu verstehen zu geben, dass er diverse Dinge nicht über sie denken würde. Die Tränen, die sich aus reiner Frustration in ihren Augen gebildet hatten, bekamen eine neue Bedeutung. Der plötzliche Anflug purer Freude und einer wohligen Glückseligkeit nahm sie gefangen, rührte sie zu weiteren Tränen, welche unaufhaltsam über ihre Wangen liefen und ergriff sein graues Shirt, während sie ihr Gesicht in seiner Halsbeuge vergrub. "Schon viel früher hätte ich dich ansprechen sollen, aber jedes Mal, wenn ich dich gesehen habe, total allein, habe ich mich nicht getraut. Ich dachte, du würdest sowieso nichts mit mir zu tun haben wollen und in mir eines dieser Mädchen sehen, die dich jeden Tag anhimmeln" verriet sie ihm leise, löste sich ein minimales Stück von ihm und wischte sich ihre Tränen von ihren Wangen. "Hätte ich nicht, weil du schon immer anders gewesen bist" entgegnete er ihr wahrheitsgemäß und fuhr mit seinen Fingerkuppen durch ihr blondes, langes Haar. Ja, die Blondine hätte er schon vor einigen Jahren in seiner Gegenwart geduldet, einfach weil sie sich in vielerlei Hinsicht unglaublich ähnelten. "Mir ist immer noch kalt" merkte Naru an, hatte sich ihr kränklicher Zustand keineswegs verbessert und hob fragend ihre Augenbrauen, als er sie bat, sich auf die andere Seite zu drehen. "Du kannst deinen Kopf auf meinen linken Arm legen" ließ er sie wissen, schlüpfte unter ihre Bettdecke und rutschte an ihren Rücken heran, während er seinen rechten, noch freien Arm um ihre Taille legte. "So... So habe ich noch nie geschlafen" nuschelte Naru und die Tatsache, dass sich ihre Körper derart nahe waren, machte sie nun doch ein wenig nervös. Abgesehen davon spürte sie seinen warmen Atem im Nacken. "Ich schon" antwortete er ihr, senkte seine Augenlider und versuchte in dieser Liegeposition zu schlafen. "Aha..." warf sie unschlüssig ein und stellte sich vor, wie er in dieser Liegeposition mit eines der Mädchen aus der Clique lag. Ein absurdes Bild, wenn sie ehrlich mit sich selbst war und spürte die Finger seiner rechten Hand, die über ihren Bauch wanderten. Ein Gefühl der Geborgenheit breitete sich unweigerlich in ihr aus und seufzte lautlos. "Dein Körper zittert nicht mehr so stark" stellte Sasuke leise fest und hoffte, dass das Fieber auf die herkömmliche Art und Weise bis zum morgigen Tag verschwinden würde. Natürlich hätte er kalte Umschläge um ihre Beine wickeln können, um das Fieber zu senken, aber er selbst wusste, wie unangenehm diese Methode war. Ein mildes Lächeln erschien auf seinen Lippen, als ihm eine Erinnerung in den Sinn kam. Früher, vor einigen Jahren, hatte er die Grippe besessen, hatte unter hohes Fieber gelitten und hatte sich lautstark bei seiner Mutter beschwert, die ihm kalte Umschläge um die Beine gewickelt hatte. Anschließend, mitten in der Nacht, hatte er sich aus sein Zimmer geschlichen, war zu Itachi ins Bett geklettert und hatte sich von ihm wärmen lassen. Auf die gleiche Art und Weise, wie er nun Naru wärmte. Mit dem Gedanken an seinen älteren Bruder kehrte seine Wut zurück, die sich durch seine rechte Hand äußerte, deren Finger sich im schwarzen Shirt der Blondine verkrallten. Würde seine Wut schwinden, wenn er seine Rache nahm? Würde er je ein Leben ohne solche Gefühle führen können? Seine Wut auf Itachi wurde augenblicklich im Keim erstickt, als er die Berührung einer zierlichen Hand bemerkte und stieß einen tiefen Seufzer aus. "Denke an etwas Schönes, Sasuke" murmelte Naru, um seine Wut zu vertreiben und war überrascht, als sich ihre Finger ineinander verhakten und der junge Uchiha offenbar ihre Geste begrüßte. "All meine Erinnerungen stehen mit meinem älteren Bruder in Verbindung" erklärte er ihr sein Problem und öffnete seine Augen, als sie ihren Kopf ein minimales Stück drehte. "Dann wird es wohl Zeit, neue Erinnerungen zu sammeln" grinste sie und ließ ihn wissen, dass sie sich immer an ihre jetzige Liegeposition erinnern würde. Ja, sie würde sich stets daran erinnern, dass er sich um sie gekümmert hatte und nie vergessen, wie liebevoll er im Grunde sein konnte. "Vielleicht" stimmte er ihr unentschlossen zu, ehe sie sich gänzlich in seine Richtung drehte und ihren Kopf nur wenige Zentimeter von seinem Gesicht entfernt auf seinen Arm bettete. "Wird schon werden, vertrau mir" versuchte sie seine Zweifel zu vertreiben und nickte ihm entschlossen zu. "Schlaf jetzt endlich und werde gefälligst wieder gesund" murrte er, schnippte mit dem Zeigefinger seiner rechten Hand ihre Stirn an und ignorierte ihre folgende Beschwerde gekonnt. "Du hast mich doch in den See gestoßen und..." keifte sie ihn lautstark an und bedachte im jenen Moment nicht, ob sie vielleicht gehört werden konnte und verstummte durch seinen Zeigefinger, den er auf ihre Lippen gelegt hatte. "Wie auch immer, versuche zu schlafen und denke nicht mehr soviel nach" bat er sie nun wesentlich ruhiger, zog seinen Zeigefinger zurück und senkte seine Augenlider wieder. Ein zaghaftes Lächeln erschien auf den Lippen der Blondine, kam seiner Bitte schließlich nach, weil es in ihren Augen keinen weiteren Sinn ergab, ihm noch weitere Vorwürfe zu machen und kuschelte sich an ihm heran, um sich zu wärmen. Ja, wenn sie erst einmal ihre Mission beendet und in Konoha zurück gekehrt waren, würde sie dafür Sorge tragen, dass er gute und vor allem schöne Erinnerungen sammelte. Erinnerungen, die ihn vielleicht lächeln ließen, ihn an wunderbare Zeiten erinnerten und all die schlechten Erfahrungen, die er je hatte machen müssen, in den Hintergrund schoben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)