Gegenwartsgeflüster von DoD (Sommer-Herbst) ================================================================================ Prolog: Südwind --------------- „Das wars also.“ „Fürs erste.“ „Scheint so.“ „Hn.“ „Anstrengend.“ „Wir werden uns bestimmt nicht aus den Augen verlieren.“ „Jetzt sei nicht so theatralisch Saku. Choji, wie kannst du jetzt essen?“ „Wir werden die Kraft der Jugend nutzen, um unseren Weg zu gehen.“ „Ich esse wenn es emotional wird.“ Sakura strich sich die langen Haare nach hinten. Das war also das Ende ihrer gemeinsamen Schulzeit. Bereits morgen würde sie in alle Himmelsrichtungen verstreut ihr weiteres Leben in die Hand nehmen. Wehmut erfasste ihr Herz. Sie besah sich die anwesenden Menschen, ganz so, als ob sie sich das Gesicht ihrer Freunde für immer einprägen müsste, weil die Trennung endlich war. „Ich hoffe, wir sehen uns wieder. Ich danke euch dafür, dass ihr meine Freunde seid.“ Hinata war rot geworden. Noch immer mochte sie es nicht, besonders viel Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Sasuke schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln, Neji legte einen Arm um sie. Doch es war Naruto der sie offen anstrahlte. „Ach was Hinata, als ob wir unsere gemeinsame Zeit vergessen könnten. Wir werden bestimmt für immer Freunde bleiben.“ Sakura schnaubte. Klar, Freunde. Wie toll dass doch klang. „Wir sollten zumindest unser Bestes geben, um versuchen in Kontakt zu bleiben.“ Tenten wedelte mit der Hand, weil der Rauch von Inos eben entzündeter Zigarette sie echt störte. Ino wechselte die Hand und lächelte. Shikamaru nickte, auch Choji schien von den Worten angetan zu sein. Kiba und Shino nickten ebenfalls bestärkend. „Lasst es uns zumindest versuchen.“ 4 Jahre später Neji stand den weihnachtlichen Geschäftsessen eher ablehnend gegenüber und zückte sein Telefon. In ihrer gemeinsamen Whatsappgruppe wünschten sich alle Freunde gegenseitig schöne Weihnachten, mit dem Versprechen, sich nächstes Jahr zu treffen. Wie jedes Jahr. Die Zeit rannte an ihnen vorbei. „Diese Weiber hier sind nicht zum aushalten. Als ob ich mit 21 heiraten würde. Ich brauche Hinata, wo ist sie?“ Sasuke lehnte sich genervt neben Neji an die Bar, sein Unwille über das ganze Gesicht zur Schau tragend - zumindest für diejenigen, die den Uchiha kannten. „Toilette. Sie kommt dich bestimmt retten.“ Neji fragte sich schon lange nicht mehr, was es sich zwischen dem Verhältnis zwischen Sasuke und Hinata auf sich hatte. Stattdessen besah er sich Tenten, die ein Bild aus Hawaii schickte, wo sie offenbar ihre Weihnachtsfeiern verbachte. Er steckte sein Telefon weg und wollte gerade etwas sagen, als eine weibliche Stimme neben ihm barsch an der Bar bestellte. „Whiskey, on the Rocks bitte.“ Neji streckte nur die Hand in die Luft, um zu verdeutlichen, dass er auch einen wollte. Sasuke zog die Augenbraue hoch, als er sich abwandte und seine Aufmerksamkeit der Frau neben sich schenkte. „Schlechter Abend?“ Die blonde Frau strich unwirsch ihre Locken zur Seite. „Ich bin kein Freund von gestelzten Anlässen wie diesen.“ Neji grinste. „Wir“, er deute auf Sasuke, „sind normalerweise die Ersten an der Bar.“ Die Blonde lächelte. „Das erwartet man auch von der zukünftigen Elite des Landes.“ Sasuke sah sie an, er wusste, er kannte sie, aber sein schlechtes Namens- uns Gesichter-Gedächtnis half ihm nicht. „Sabakuno-san, es freut mich sehr, dass sie die Einladung meiner Familie angenommen haben. Ich sehe, sie haben meinen Cousin und Sasuke Uchiha bereits kennengelernt.“ „Temari, bitte. Ansonsten komm ich mir noch steifer vor als sonst. Und wir waren gerade dabei.“ Hinata lächelte, als Temari ihr Getränk in einem Zug lehrte und vier neue bestellte. Neji besann sich auf seine Manieren. „Temari, das sind Hinata Hyuuga, meine Cousine und Sasuke Uchiha. Mein Name ist Neji.“ „Ich weiss, ich habe meine Hausaufgaben gemacht.“ Sie lachte laut und beinahe unpassend. „Wir danken für die Einladung ihrer Firma und werden sie alle nächstes Jahr auf unsere noch viel langweiligere Firmenfeier einladen, sofern unsere Zweigstelle Erfolg hat. Falls nicht, werden wir es dennoch machen, weil es so läuft.“ Sasuke grinste Hinata zu. Neji schmunzelte. „Meine Brüder sind irgendwo im Getümmel. Sie sozialisieren sich beinahe so gerne wie ich, deswegen muss ich ihnen etwas zu trinken bringen. Aber ich hoffe, wir sprechen uns noch einmal. Die Herren, die Dame.“ Mit einer sarkastischen Verbeugung und einem ehrlichen Lächeln verabschiedete sich Temari. „War das eben Temari Sabakuno? Die sieht anstrengend aus.“ Shikamaru lehnte sich neben Hinata an die Bar. Hinata lächelte. „Ich glaube, ein bisschen frischer Wind kann uns nur gut tun.“ Kapitel 1: Geldadel ------------------- Sie seufzte. Die Haare klebten ihr im Nacken, wie immer. Die salzige Luft und das heisse Wetter hatten sie schon dazu bewegt, ihre Haare maximal zu kürzen, was bei ihr schulterlang bedeutete. Dummerweise konnte sie ihre Haare dadurch auch nicht mehr hochbinden. Allerdings gab dies auch nur eine Illusion von Kühle, wie ihr Tenten, die neben ihr auf die Terasse des kleines Bungalows trat, mit einem Stöhnen bestätigte. „Diese Hitze ist scheisse. Zum Glück steht heute Surfen auf dem Programm“, murrte diese, bevor sie sich katzengleich streckte. „Du hast es gut“, entgegnete Sakura genervt. „Ja, kleinen dicken Kindern Surfen beibringen ist echt ein tolles Hobby“, gab Tenten sarkastisch zurück und lächelte. „Noch besser wird es nur, wenn die Daddys mir danach unmoralische Angebote machen.“ „Ich gewinne diesen Punkt, da sind wir uns hoffentlich einig“, entgegnete Sakura gelassen. Tenten machte eine spöttische angedeutete Verbeugung und lehnte sich mit verschränkten Armen auf das Balkongeländer. „Eigentlich motzen wir ja auf verdammt hohen Niveau“, sagte sie, nach einem Moment der Stille, in der beide junge Frauen ihre Blicke hatten schweifen lassen. Sakura nickte. Als zufälligen Job in den Semesterferien hatten sie tatsächlich den Glückstreffer gezogen. „Du solltest noch einmal schlafen gehen“, meinte Tenten schliesslich, bevor sie ihr Zimmer in dem geteilten Apartment betrat um sich umzuziehen. Sakura seufzte. Die Nachtschichten zerrten an ihren Nerven, aber das Trinkgeld zahlte sich aus und sie wusste, dass Tenten recht hatte. Malerisch umspielte das Meer an diesem Morgen den Strand, ganz so, als ob es beweisen wollte, dass jeder Betrag es wert wäre investiert zu werden, um sich hier zu befinden. Temari hatte beschlossen, dass sie ihren dezenten Jetlag auch am Strand ausschlafen konnte und streckte sich genüsslich im Schatten. Ihre blonden Locken fielen ihr wild und abstehend auf die Schultern und verbargen die Träger des weissen Bikinis - wie sehr sie diesen Urlaub gebraucht hatte. Schliesslich arbeitete sie seit dem Abschluss der Schule zu vollem Gehalt im Unternehmen ihres Vaters und da sie aus praktischen Gründen mit ihren Brüdern zusammen wohnte, kostete sie ihr Leben nicht viel Geld. Pragmatisch wie sie war, nutze sie dieses auch lieber für die Annehmlichkeiten des Lebens. Da im Sommer immer Auftragsflaute herrschte und Suna, sowieso schon südlich gelegen in den Sommermonaten ein unerträgliches Höllenloch war, schloss ihr alter Herr das Werbeunternehmen komplett - inklusive der Zweigstelle in Konoha und schickte die Mitarbeiter in den Urlaub - zwangsweise und bezahlt. Davon waren unerklärlicherweise nicht alle begeistert, doch der Erbin den Sabakuno Familie war dies völlig egal. Sie vergass selten, dass ihre Herkunft durchaus privilegiert war, aber manchmal konnte sie sich der Arroganz, mit Geld aufgewachsen zu sein, nicht verwehren. Müde blinzelte sie hinter ihrer Sonnenbrille und nahm aus dem Augenwinkel war, wie ihr blasser kleiner Bruder die Liege neben ihr bezog, die ebenfalls vollständig im Schatten lag. Es war ihm nicht zu verdenken, Gaaras Haut war weiss wie eine Wand und anders als sie nahm er die Sonne auch eher schlecht an. Zusammen mit den sehr roten Haaren stellten sich Beobachter oft die Frage, ob die drei Kinder der Familie wirklich miteinander verwandt waren - besonders weil der mittlere ebenfalls aus dem Rahmen fiel, sich aber zumindest die Gesichtszüge und Teile seines Charakters mit seiner älteren Schwester teilte. Gaara war lange eine grosse Sorge für sie gewesen, doch seit er seine Dämonen einigermassen im Griff zu haben schien, schlief sie ruhiger. Es war schön, dass sie in den letzten Jahren ein engeres Verhältnis miteinander hatten und sie schätze den Jüngsten vor allem deswegen, weil er viel besonnener und vernünftiger war als sie und Kankuro zusammen. „Wo hast du unser Brüderchen gelassen“, fragte sie und bemerkte selbst, wie müde ihre Stimme klang. „Klimaanlage.“, erwiderte Gaara bloss ebenfalls schläfrig, bevor er seine Kopfhörer montierte und Temari lächelte, während sie langsam in einen drögen Schlaf abdriftete. „Nette Unterkunft Teme. Du hast echt nicht zu viel versprochen.“ Sasuke Uchiha erwiederte nichts darauf und nur Menschen die ihn kannten würde auffallen, dass sich sein Lächeln minimal verzog, während er mit Naruto endlich die klimatisierte Ankunftshalle betrat und ohne grosse Umschweife seine nackten Unterarme auf den Tresen legte. Seine Augenbrauen hoben sich minimal, weil er wusste, dass er die Blondine, die ihm an der Rezeption ein echtes Lächeln schenkte, kannte. Es war allerdings sein blonder Begleiter, der wie immer keine Contenance hielt und wie immer zu laut und zu erfreut klang, „Ino? Was verschlägt dich hierher?“ Die Angesprochene stand auf um die Rezeption zu umrunden und Naruto zur Begrüssung zu umarmen, bevor sie Sasuke leicht zunickte. „Geld“, antwortete sie verschwörerisch. „Geld, Abenteuer und einigermassen nette Arbeitszeiten, so dass ich den Sommer zumindest irgendwie geniessen kann.“ Naruto nickte verständnisvoll. „Was treibt euch hierher?“ fragte sie, während sie bereits ihre Personalien am Computer abrief. „Urlaub“, entgegnete Naruto verschmitzt grinsend. „Ein süsses Leben habt ihr. Ich sehe Uchiha, du lässt dich nicht lumpen“ bemerkte sie, während sie den Schlüssel an ihn aushändigte. „Hei, ich bezahle die Hälfte“, erklärte der Blondschopf eingeschnappt. „Tust du nicht“, erwiderte der Uchiha kühl. „Aber ich könnte.“ Ino lächelte bloss und gönnte sich einen Blick über die beiden neuen Gäste. Während Sasuke sein weisses Hemd aufgerollt hatte und schwarze Hosen und Segelschuhe trug, schien Naruto schon im Urlaubsoutfit in den Flieger gestiegen zu sein: Seine Shorts, die einiges dunkler als seine Augen waren und das gestreifte T-shirt verbreite trotz den geschlossenen Turnschuhen maritimes Feeling. „Ich muss dich leider darauf hinweisen, dass im Restaurant nur lange Hosen erlaubt sind, auch für Stars“, sagte sie keck. Naruto nickte, bevor er sich ebenfalls über die Rezeption lehnte und ihr ein charmantes Lächeln zukommen liess. „Ich bin durchaus auch erwachsener geworden meine Liebe.“ Ino bemerkte, wie sie leicht errötete, doch es war Sasuke, der nach seinem Gepäck griff und Narutos leichten Flirt unterbrach. „Die Tatsache, dass du das erwähnen musst, sagt viel darüber aus, wie langsam diese Entwicklung ist“, bemerkte er kalt und entlockte der Rezeptionistin damit ein leichtes Grinsen. Naruto schien es nicht zu stören. „Hast du am Abend frei? ich würde wirklich gerne wissen, was du die letzten Jahre so getrieben hast.“ Ino lächelte professionell. „Ich arbeite bis nach fünf hier, dann hab ich frei. Muss aber früh raus. Aber für einen kleinen Abstecher an der Bar bin ich zu haben, sagen wir gegen sieben?“ Naruto nickte und bemerkte, dass sein Begleiter bereits bei den Aufzügen war. „Hei, Teme, warte auf mich.“ Er schnappte sich das Gepäck und lief seinem Freund hinterher. Als die Fahrstuhltüre zu war, wählte Ino schnell die Kurzwahl am Telefon. Als auf der anderen Seite der Leitung der Hörer abgenommen wurde, hielt sie sich nicht mit langem Floskeln auf. „Ten, du wirst nicht glauben wer eben eingecheckt hat.“ Die Möwen, die an den Klippen nisteten, zogen ihre Bahnen in der Luft, und der Wind auf dem sie glitten, umspielte den Saum des weissen, gewagt ausgeschnittenen Sommerkleides an ihren Beinen. Es betonte ihre Brüste in einem Umfang, beinahe skandalös und schon alleine deswegen mochte sie den Sommer - weil sie sich hier keine Gedanken darüber machen musste, ob ihre Kleidung ihrer Position angemesesn war. Ihre langen dunklen Haare spielten im Wind, und als ihr Cousin auf die Veranda ihres privaten Bungalows trat, wusste sie, dass er sie musterte. „Du siehst heiss aus“, erklärte er und zündete sich entspannt eine Zigarette an, während er mit ihr auf das Meer stand. „Es sind die einzigen Tage im Jahr, in dem ich wirklich froh um meinem Familienname bin“, erklärte Hinata gelassen, ganz so, als ob sie sein Kompliment überhört hatte. Dabei hatte sie sich nur daran gewöhnt - egal wie unscheinbar sie in der Schule gewesen war, wer in der Welt der Hyuugas bestehen wollte, musste an sich arbeiten und wachsen. Die Unternehmensgruppe, geführt von ihrem Vater, geleitet von Neji und ihr, umfasste zahlreiche Betriebszweige. Während Neji seine Anwaltsprüfung gerade mit Auszeichnung bestanden hatte, was aufgrund der dauernden Beschäftigung während des Studium in der hauseigenen Kanzlei kein Wunder war, nutze sie ihre Soft Skills, um ihren Vater Privilegien abzuschwatzen, tatsächlich lernte sie so ziemlich alles, was sie für die zukünftige Leitung brauchen konnte. Das war allerdings nicht ihr Hauptjob. Neji hatte es lang spöttisch eine weibliche Note genannt, doch auch er schätze die Atmosphäre, die die Büros durchzog, seit Hinata ihren Willen bei der Einrichtung bekommen hatte. Egal ob Zimmerpflanze oder die Versorgung der Sitzungszimmer im gastronomischen Bereich - es gab nichts, was nicht zuerst von ihr abgesegnet wurde. Ende Sommer würde sie ihrem Vater ihr wichtigstes Projekt verkaufen, für die Angestellten und für sie selbst. Die Pläne lagen in ihrem Koffer. „Denkst du, Uchiha ist schon angekommen?“ Sie lächelte. Natürlich war sie auch für seinen Besuch hier verantwortlich, weil es nichts gab, was sie nicht in Erfahrung bringen konnte. „Wenn der Flug pünktlich war, müsste er und seine Begleitperson eben eingecheckt haben. Ich dachte, wir treffen sie zum Lunch.“ Neji nickte. „Das erklärt das Kleid.“ Hinata grinste schelmisch. „Es kann nicht schaden, wenn ich meine Vorteile in die Waagschale werfe, wenn ich will, dass er meine Pläne unterstützt. Ausserdem“, und dabei streckte sie sich wirkungsvoll, so dass ihr Dekolleté noch besser sichtbar war, „war Sasuke schon immer angetan davon, armen kleinen Mädchen aus der Patsche zu helfen. Warum also diese Sympathie nicht nutzen?“ Neji grinste. „Ich hoffe du verärgerst seine Begleitung nicht.“ Hinata zuckte mit den Schultern. Es war ihr egal, sie waren keine Kinder mehr, also hatte sie keine Mühe damit. „Soweit ich mich erinnere, war schwarz gar nicht so dein Fall“, meinte er, weiterhin in Plauderlaune. Hinata sah ihn an. „Das ist Schnee von vorgestern, und das weisst du auch.“ Neji legte seine Hand auf ihre Schulter. „Ich wollte dich nicht verärgern. Lass uns in zwei Stunden aufbrechen.“ Damit beendete er das Gespräch und Hinata nickte, während sie ihr Telefon zückte, um mit ihrer kleinen Schwester zu telefonieren. Diese war erst Anfang 20 und in Konhoa geblieben, um ihre Ferien mit ihren Freunden und mit ihrem Vater zu verbringen. Neji warf ihr einen letzten Blick zu und konnte manchmal nicht fassen, was aus dem Mädchen, mit dem er seit jeher Tisch und Haus teilte geworden war. Sie hatten zusammen mit Uchiha und Naruto Uzumaki und anderen die Schule besucht, doch damals war Hinata noch ein Mauerblümchen gewesen. Erst in den letzten Jahren hatte sie begriffen, ihre Fähigkeiten und körperlichen Attribute zu nutzen - und seither war es unglaublich, ihrem Wandel zuzusehen. Uchiha sahen sie öfter, nicht nur weil sie alle zum alten Geldadel gehörten, sondern weil sie zusammen mit den Sabakunos die grossen Unternehmer des Landes waren. Sie alle verband eine Freundschaft, auch deswegen, weil sie sich an diversen, sehr öden Geschäftsanlässen immer wieder an der Bar trafen. Hinata hatte recht, wenn sie behauptete, dass der Uchiha einen schwachen Punkt für sie hatte, wenn auch Neji glaubte, dass er in ihr eher etwas asexuelles sah. Er glaubte zu wissen, dass dem jüngsten der Familie sehr wohl aufgefallen war, dass seine kleine Cousine für seinen blonden besten Freund schwärmte. Aber natürlich konnte er sich auch täuschen. Schließlich war das alles schon Jahre her und es konnte durchaus sein, dass Sasuke seine Cousine auch begehrte. Es wäre ihm nicht zu verübeln. Naruto hatte er seit der Schulzeit nicht mehr gesehen, aber es war unumgänglich, dass er genau wusste, was der Blonde trieb: Die Medien liebten ihren Starstürmer, der nicht nur für ihre Nationalmannschaft auflief, sondern auch in einem grossen Club auf der englischen Insel spielte. Neji hätte nie gedacht, dass das reiche Waisenkind etwas aus sich machen würde, aber offenbar hatte der blonde seine Talente, die er schon in der Schulmannschaft gezeigt hatte, durchaus noch weiter verfeinert. Er dachte an die Zeit zurück, als neben den Noten nur Mädchen und der nächste Sieg eine Rolle gespielt hatte. Ein Lächeln zierte seine Lippen. Es waren gute Zeiten gewesen. Kapitel 2: Skinny Bitches ------------------------- Kankuro hatte das Telefonat so schnell beendet wie es angefangen hatte, hauptsächlich deswegen, weil er weder der gewünschte Empfänger dafür war, noch weil er wusste, was er mit der Information anfangen sollte, die bestimmt für seine Schwester bestimmt gewesen war. Noch dazu war er müde und noch nicht hungrig genug um sich zu bewegen. Also drehte er sich auf die andere Seite, dankte der industriellen Entwicklung für die Klimaanlage und verdrängte das Wissen um den Klimawandel, während er seine Decke höher zog, um bei der sehr kühlen Temperatur weiter schlafen zu können. Neji lass die Zeitung und liess seinen Blick schweifen. Sein langes Haar befand sich in einem Knoten auf seinem Kopf, er trug ein weisses Hemd und beige, leichte Hosen. Sasuke kam, setzte sich hin und winkte arrogant die Bedienung zu sich. Neji legte die Zeitung weg.“ Guten Flug gehabt?“ „Ich hasse fliegen“, erwiderte Sasuke. Neji grinste. „Wo hast du deine Begleitung gelassen?“ „Im Zimmer. Schläft“, und verbat Neji mit einem Blick, weiter zu sprechen. „Wo ist deine?“ Er machte eine Bewegung zum Eingang. „Kommt“ Sie glitt eher. Sasuke kam nicht umhin festzustellen, dass Hinata bezaubernd aussah - und sehr sehr sexy. Sie lächelte und erwiderte seine Umarmung. „Sasuke, schön dich hier zu sehen.“ Er erwiderte ihr Lächeln. „Kein Zufall, wie ich dich kenne“ sagte er, während er ihr eine Strähne hinter das Ohr strich. „Mitnichten nein. Aber lass uns erst in Ruhe essen, alles andere können wir heute Abend an der Bar besprechen, so gegen neun. Du musst mir unbedingt deine Begleitung vorstellen.“ Sie hatte gespielt empört geklungen. Sasuke nickte und es schien Neji, dass sein Lächeln irgendwie verschlagen wurde. Doch es war nur ein Augenblick Keine Wolke durchzog den Himmel und es gab gerade wenige Menschen, die das störte. Ihn schon. Gelangweilt fuhr er sich über das Gesicht und richtete seine Sonnenbrille. Faul sein. Das war alles was er wollte, schliesslich war er im Urlaub und da konnte er sich dem Nachgehen seiner präferierten Tätigkeit auch ausgiebig hingeben. Hätte es Wolken gehabt. Aber stattdessen war es einfach nur heiss und beinahe nervend perfekt. Immerhin konnte er ausschlafen. Zwar draussen, auf seinem privaten Balkon, aber immerhin tat er so was für seine Bräune, damit er sich später von seiner Sekretärin nicht anhören müsste, er hätte seinen ganzen Urlaub im Bett verbracht. Was ihr sicher ein Anliegen war, weil sie seinen Urlaub geplant hatte. Shikamaru war klug genug um zu wissen, dass er nicht zufällig hier war. In dieser Firma geschah nichts zufällig und wenn er sich die Unterbringung so ansah, dann fragte er sich, was Hinata Hyuuga von ihm wollte. Denn das sein Aufenthaltsort auf ihrem Mist gewachsen war, daran hatte er keinen Zweifel und es brauchte seiner Meinung nach nicht seine Intelligenz um zu wissen, wer die Zügel in der Hand hatte. Ausserdem hatte ihm Inos Grinsen, als er eingecheckt war mehr verraten, als sie gedacht hatte. Er hatte die Schule normal beendet, aber das Studium hatte ihn so gelangweilt, dass er beschlossen hatte, dass alles möglichst schnell hinter sich zu bringen. In weniger als fünf Jahren hatte er doktoriert - klar hatte es mehr als einen Schlag auf den Hinterkopf gebraucht, mal von seiner Kindergartenfreunden Ino und Choji, mal von seinen Eltern. Jetzt hatte er einen Doktor in Volkswirtschaften, arbeitete im Unternehmen der Hyuugas in einer beratenden Funktion, verdiente Geld wie Heu und arbeitete seiner Meinung nach überhaupt nicht genug dafür. Aber er war bei weitem nicht dumm genug das irgendwem unter die Nase zu binden - und er dankte auch jeden Tag dafür, dass in seinem Büro ein Sofa stand. Denn sein Wochenpensum, dass er grösstenteils delegierte, füllte ihn nicht aus. Kurzum, er war zufrieden, weil er eigentlich zufrieden gelassen wurde. Sein Ruf als genialer, leicht verschrobener Stratege zelebrierte er, wann immer es nötig war. Ansonsten genoss er die Vorzüge, die das Geld bot, dass er sich erarbeitet hatte. Müde schloss er die Augen. Schlafen, trinken und vielleicht etwas für seine Bespassung finden - mehr musste es nicht sein. Möglichst ohne, dass Ino irgendetwas davon mitbekam. Sie würde ihn sonst zu Hause zu Tode nerven damit. Die schwarzen Haare hoben sich so sehr von der weissen Bettwäsche ab, dass es einem wunderschönen Bildnis glich, dass er, hätte er über eine Aussenperspektive verfügt, sicher verwertet hätte. Stattdessen wachte er auf, weil er ein leichtes Rascheln hörte und verschlafen fragte er sich, ob er so tun musste, als ob er wach wäre und als ob es ihn interessieren würde, dass die Frau, mit der er letzte Nacht unkeusches getrieben hatte, im Begriff war zu gehen. Aber dann müsste er sich daran erinnern wie sie hiess. Und das tat er nicht. Somit war das Klicken der Türe eher befreiend und als er sicher war, dass er alleine im Zimmer war, drehte er sich auf den Rücken, nur um kurz zusammen zu zucken und sich vorzunehmen, keine Acrylnägel mehr in sein Bett und vor allem nicht mehr an seinen Rücken zu lassen. Der Schmerz liess ihn keine bequeme Position finden und so drehte er sich wieder auf den Bauch. Vor dem Eindunkeln würde er sowieso nicht aufstehen, eine Macke, die er sich als der neue Liebling der weltweiten Kunstszene durchaus gönnen konnte. Er grinste zufrieden, bevor ihn der Schlaf wieder übermannte. Ihre Arbeitszeiten überschnitten sich und so war Tenten noch nicht wieder da, als Sakura sich im Bad bereit machte. Für gewöhnlich verzichtete sie auf zu viel Make-up. Aber sie hatte schnell verstanden, wie sie am meisten verdiente: Rote Lippen und Brüste. Die Arbeitskleidung war vorgeschrieben, doch Sakura hatte sich die T-Shirt nach einem Tag eine Nummer zu klein geholt und bisher hatte sich noch niemand darüber beklagt. Der Hotelbesitzer war nicht anwesend und seine Vertretung, einen mittelalten Mann, der ursprünglich aus Iwa kam und mit seiner Familie im nächsten Dorf wohnte, störte es nicht. Er belästigte Sakura auch nicht. Sie nahm an, dass sie nicht sein Typ war und wenn sie bedachte, wie er Tenten schon beobachtet hatte, dann wusste sie, dass sie recht damit hatte. Immerhin liess er sie machen und so quetschte sie ihre Brüste in das schwarze Poloshirt, öffnet einen Knopf zu viel als dass es nicht nach Absicht ausgehen hätte und zog ihre Lippen in einem dunklen Kirschrot nach, dass ihre Augen zum leuchten brachte. Ihre kurzen Haare band sie locker im Nacken zusammen, etwas, dass sie noch einige Male heute Abend machen würde. Wimpertusche, Brauen, Highlighter fertig. Sakura grinste. Es war so einfach sich fröhlich zu schminken. Es war nicht so, dass sie ihren Job hasste, Es war eine willkommene Abwechslung zum Studium, aber sie wollte wieder einmal einen Sommer frei haben. Doch bevor sie das Assistenzjahr begann wollte sie sich dringend noch ein Polster erarbeiten. Zwar war sie bezahlt, aber das Studium hatte genug gekostet und sie wollte sich nicht jeden Tag Gedanken um ihre Rechnungen machen. Spätestens in drei Jahren müsste sie sich darum sowieso kein Gedanken mehr machen. Und in zehn hätte sie ausgesorgt. Es gab noch einen anderen Grund für den Job: Bescheidenheit. Sie hatte bemerkt, dass sie sich in den letzten Jahren eine gewisse Arroganz angeeignet hatte, die sie nicht mochte. Deswegen, und weil sich die Möglichkeit bat, hatte sie den Job angenommen. Für den Ino sich in ihrem und Tentens Namen beworben hatte. Aber den Sommer ausserhalb der Stadt zu verbringen hatte einfach zu verlockend getönt und auf dem Formular war ganz klar die gesetzliche maximale Arbeitszeit aufgeführt gewesen. Da sie Open End offen hatten, war ihr Pensum in vier Tagen abgearbeitet, zusätzlich Überzeit. Daher wollte sie sich nicht beklagen. So hatte sie Inos verrückte Aktion schnell als Segen des Schicksals akzeptiert. In leichten schwarzen Sommerschuhen und Shorts lief sie über das Hotelgelände. Sie liess sich gerne Zeit um die Bar zu öffnen, holte Eis, hielt ein Schwätzchen in der Küche. Das Personal war ebenso ihre Gäste und es lohnte sich, gerade mit der Küche einen guten Draht zu haben. „Gib bescheid wenn du später Hunger hast“, sagte Renu, der Chefkoch eben, nachdem sie ihm ein Küsschen auf die Wange gedrückt hatte, bevor sie sich an der Eismaschine bediente. Sie lächelte ihn an und gab ihm so zu verstehen, dass sie ihn verstanden hatte. Da sie gestern geschlossen hatte, wusste sie, dass alle Vorräte aufgefüllt war. Schnell öffnete sie sich ein Flaschenbier, dem Erdbeeren zugesetzt worden waren. Das Beste, um ihre Gäste zu ertragen war selber auf Betriebstemperatur zu kommen. Sie blieb nicht lange allein. Und ehe sie sich versah, zapfte sie Bier und bereitete Gin Fizz zu. Der Arbeitstag hatte begonnen. Prüfend sah sie auf die Uhr, als Ino mit schwingenden Hüften und Haaren auf sie zu stolzierte. „Goldlöckchen, du siehst fantastisch aus. Aber ist es nicht ein bisschen spät für dich?“, fragte sie, während sie sich über die Bar lehnte, um Ino einen Kuss auf die Wange zu geben. „Heisses Kleid. Hast du ein Date?“ fragte sie und zog gespielt mahnend die Augenbraue hoch. Ino lachte glockenhell und warf ihr Haar nach hinten, was ihr sofort die Aufmerksamkeit mehrer Männer bescherte. Sakura stellte ihr ein Wasser hin, dass Ino dankbar trank. Sie hatte ein hellblaues Kleid an, dass kurz war, aber dennoch als klassisch durchging. Es betonte ihre Statur und sah dennoch so aus, als könnte sie sich bequem damit bewegen - ein nicht zu verachtender Vorteil bei dieser Hitze. „Tatsächlich habe ich eine Verabredung. Aber ich will dir nicht die Überraschung verderben“, sagte sie und zwinkerte Sakura verschwörerisch zu. Diese zuckte nur mit den Schultern, sie kannte Inos Begeisterungsfähigkeit für Männer zu genüge. Diese sah sich um, während Sakura weiter Gäste bediente, die entweder ihren Ausschnitt oder Inos gespielte Unschuld bedachten und versuchten, mehr oder weniger galant Konversation zu betreiben. Sakura scherzte mit ihnen, dies war ihre Bühne und sie spielte. Ihr Glas mit Münzen füllte sich zusehendes und sie schätzte gerade zufrieden den Betrag, als sie mitbekam, wie Ino den Arm in die Höhe hob und sanft auf sich aufmerksam machte. Mehr oder weniger pflichtschuldig drehte sie sich um und für einen kurzen Moment entgleiste ihr Gesicht, bevor sie sich freudig lächelnd an die Bar stütze. Naruto kam mit breitem Grinsen und ausgebreitet Armen auf die beiden zu. „Nicht nur Ino, sondern auch du. Was wird das hier, der beste Urlaub auf Erden?“, fragte er lachend, bevor er Ino mit einem Kuss auf die Wange begrüsste und Sakura über die Bar in die Arme zog. „Was für ein Zufall dass du hier arbeitest. Als ich dir geschrieben habe, dass ich hierhin in den Urlaub fahre, hättest du auch sagen können, dass ihr hier arbeitet.“ Sakura grinste. „Du Idiot hast aber gar nicht gewusst wo ihr hinfahrt. Wer ist eigentlich deine ominöse Begleitung, die dich eingeladen hat?“, fragte Sakura lachend. Sie war seit jeher sehr gut mit Nauto befreundet, so dass sein Starstatus sie so gar nicht beeindruckte. Seine Pflegemutter war ihre Patin und sie dachte gerade, dass Tsunade es bei weitem nicht einfach gehabt hatte mit ihnen beiden. Dass sie im Herbst ihre Chefin werden würde, war nur ein weiteres Zeichen dafür, dass die Frau masochistisch veranlagt war, den niemand bot ihr so sehr die Stirne wie Sakura. Naruto kratze sich am Hinterkopf. „Ich hoffe nur, dass du dich so sehr über meine Begleitung freust wie über mich.“ „Dobe, wir wollten uns am Eingang treffen.“ Zeit konnte nicht stillstehen. Sakura wusste das. Dennoch kam es ihr für einen Moment so vor, als sie sah, wie Sasuke Uchiha sich neben Naruto setzte und Ino mit einem leichten Nicken und Lächeln begrüsste. Ohne sie anzusehen bestellte er. „Gin Tonic, Duke, Gurke, kein Pfeffer.“ Als er Inos und Narutos Blick spürte, seufzte er. „Bitte“, fügte er hinzu, es klang aber eher herablassend. Doch Sakura bewegte sich nicht um das Bestellte zu machen. Stattdessen nahm sie einen tiefen Schluck von ihrem Bier und bückte sich danach, um eine Flasche Vodka aus dem Kühlschrank zu nehmen. Sie stellte vier Shotgläser auf die Theke und als Sasuke die Bewegung vernahm fuhr er sich durch die Haare. „Hören sie Lady, ich habe keine Lust darauf, dass sie uns Shots ausgeben, nur weil er Naruto Uzumaki ist, verstehen“, mitten im Satz brach er ab und sah Sakuras Gesicht. Dann ihren Ausschnitt. Kurz. Aber Naruto hatte es bemerkt und kicherte. „Wer sagt, dass ich deinen Shot ausgebe, Sasuke?“, fragte Sakura kalt. Er hielt ihren Blick, doch bevor er etwas sagen lächelte sie. „Spass beiseite, lasst uns anstossen.“ Schnell füllte sie die Gläser und nahm ihres, bevor sie die anderen drei Gläser antippte und den Shoot runterstürzte. Am anderen Ende der Bar rief ihr ein junger Mann eine Bestellung zu. Sakura zwinkerte den dreien zu, die nun auch ihre Shotgläser zu sich nahmen und tranken. „Ich mach dir deinen Duke gleich, lass mich nur zuerst die anderen bedienen. Und ihr zwei überlegt euch was ihr trinken wollt.“ Damit verliess sie Ino und die beiden Männer und Sasuke bekam mit, wie sie mit dem anderen Gast leise lachte. „Seit wann ist Sakura so“, doch Naruto unterbrach ihn „Cool? War sie schon immer. Du wart halt immer scheisse damals“, meinte er süffisant grinsend, während er Sasuke zuprostete und Ino mit einem Lächeln bedachte. „Habt ihr euch entscheiden? Duke für Sasuke, Skinny Bitch für Ino, was willst du Naruto?“ Ino grinste, doch Naruto und Sasuke sahen sie irritiert an. „Skinny Bitch?“ echote Sasuke fragend und Sakura lachte. „Sasuke Uchiha weiss etwas nicht. Dass ich das noch erleben darf“, meinte sie theatralisch, während sie Inos Drink zubereitete und gleichzeitig erklärte, was sie tat. „Skinny Bitch kommt aus den ganzen Topmodelsendung. Du Naruto“, damit wies sie mit dem Strohhalm auf ihn „ solltest das eigentlich kennen, so viele wie du von den Mädchen“, sie unterbrach sich kurz, als ob sie das richtige Wort suchen würde, „ gedated hast“, schloss sie mit einem neckenden Grinsen. „Als ob ich darauf geachtet hätte, was die trinken“, maulte Naruto lachend und wartet auf die Ausführungen, offenbar gespannt, während Sasuke seinen stoischen Gesichtsausdruck wieder hatte und Sakura beobachtete. „Vodka mit Gurkenscheibe und prickelndem Wasser. Kalorienarm und hässlich“; erklärte Sakura. „Erfrischend“, berichtigte Ino sie. Sakura verdrehte die Augen. „Ich will das probieren, Teme, du auch?“ „Bleib bei deinem Duke, ich mein ja nur“, sagte Sakura, als sie den zweiten machte. Auf eine Geste von Naruto hin gab sich Sasuke geschlagen. „Auch einen.“ „Hei Sakura, links oder rechts?“ Ein junger Mann mit nach hinten gegelten Haaren, Tattoos und dunkelbraunen Augen stand im selben Polo wie Sakura plötzlich hinter der Bar. „Links bitte Haro, ich hab grad alte Freunde getroffen. Haro sah die drei an. „Du kennst Uzumaki-san?“ fragte er leise, doch genug laut das Sasuke seine Augen verdrehen konnte. „Seit meiner Kindheit“, antwortete Sakura. Haro pfiff anerkennend, bevor er sich auf die andere Seite begab, um Bestellungen entgegen zunehmen. „Noch drei Skinny Bitches“, schrie Naruto nach einer Weile und Sasuke vergrub sein Gesicht in den Händen. „Du bist so peinlich Teme.“ Ino lachte, sowie Sakura, als plötzlich jemand seine Hand auf Sasukes Schultern legte und süffisant meinte.“Wenn ich gewusst hätte, dass deine Begleitung männlich ist, hätten wir euch Doppelzimmer organisiert. Ausser du willst mir was sagen.“ Sasuke drehte sich um und lächelte ehrlich. „Neji.“ Er erwiderte den Handschlag. „Ich dachte ich verbringe wieder Zeit mit Naruto. Ein Fehler“, aber in der Art wie er es sagte, wussten alle, dass er es nicht so meinte. Naruto wollte gerade aufschreien, doch ihm, Ino und Sakura verschlug es kurz die Sprache. Dann quietschten Ino und Sakura auf. „Hinata!“ Hinata liess sich von Ino in eine Umarmung ziehen. „Was für eine Überraschung!“ Sakura schien baff, doch nichts schlug Naruto, der seine Augen langsam über die junge Frau gleiten liess. „Hinata-chan? Ich meine, wow. Hinata. Schön dich zu sehen.“Neji grinste, Sasuke teilte sein Grinsen, als Naruto ihr den letzten Barhocker anbot. Doch bevor die die Gruppe anfangen konnte zu reden oder zu bestellen, teilte eine junge Frauenstimme die Menge. „Da fährt man einmal weg um den Sommer zu geniessen und dann ist die halbe Heimat hier.“ Sakura verlies jetzt endgültig die Bar, um die Neuangekommen zu begrüssen und nur Sasuke schien aufzufallen, wie Neji Temari Sabakuno ansah, die ihn gerade freundschaftlich grüsste. Doch Nejis Hand war einen kleinen Augenblick zu lange auf ihrem Rücken. Sakura, der sich die Sabakunos vorgestellt hatte, nun wieder hinter der Bar, sie alle an. „Was für eine Überraschung. Es fehlt nur noch Shikamaru und wir wären komplett“, entfuhr es ihr. Es war Hinatas leichtes Lachen, dass die Aufmerksamkeit aller auf sich zog. „Ich wette er schläft noch.“ Ino musterte sie kurz und verwarf dann die Hände. „Du bist echt ein Biest Hinata. Ich hohle ihn.“ „Zimmer 538.“ Ino zeigte mit einem Handzeichen, dass sie verstanden hatte. Sakura stellte derweil jede Menge Shotgläser vor die Gruppe und musterte Hinata. „Also rück raus, warum Treffen wir uns hier?“ Hinata lächelte und wedelte abwehrend mit den Händen. „Das ist nur teilweise auf meinem Mist gewachsen. Ich wusste nicht dass Naruto hier ist.“ „Aber den Rest hast du eigefädelt?“ fragte dieser nun, immer noch schockiert darüber, dass sie alle an einem Ort versammelt waren. „Ja.“, sagte Hinata schlicht. „Ich dachte wir haben uns alle schon lange nicht mehr gesehen und brauchten wieder einmal Zeit ausserhalb der Geschäfts, um uns zu sehen und um vielleicht neue Wege zu besprechen. Dabei sah sie Sasuke offen an und Sakura grinste. Ino hatte recht - was für ein Biest. Kapitel 3: Alte Bande --------------------- Natürlich hatten sie sich zwangsläufig aus den Augen verloren, auch wenn sie sich bemühten sich ab und an zu sehen. Aber besonders Hinata war in den letzten acht Jahren wie vom Erdboden verschluckt gewesen. Neji grinste, erhob das Glas und sagte: „Diese Überraschung ist gelungen. Auf den Urlaub.“ Dann proste er Temari zuerst zu. „Du siehst übrigens sehr gut aus“, sagte er leise an sie gewandt und Temari grinste. Neji Hyuuga war ein Schelm und sie wusste es. Sie wusste auch, dass ihre Kombi aus einem flatternden Top und einem hochgeschnittenen Rock sie ungewohnt weiblich und sanft wirken liess, zusammen mit den offenen Haaren und den grossen Ohrringen tat ihre leichte Bräune das Übrige, um sie sehr sommerlich aussehen zu lassen. „Wie anstrengend.“ Sakura erhöhte die Anzahl der Shotgläser um eines und Gaara und Kankuro, die vor einen wenigen Momenten die Gruppe verlassen hatten kamen mit einem weiteren Neuankömmling. „Sai, wie schön dich zu sehen. Das ist aber wirklich Zufall oder?“, fragte Temari, an Hinata gewandt, die unschuldig die Hände erhob. „Also ihr Lieben, das ist Sai, und weil ihr alle Kunstbanausen seit, kennt ihr ihn nicht, aber er hat vor drei Jahren eine Kampagne bei uns illustriert. Sai hob die Hand und die Gruppe begrüsste ihn. Naruto war der Erste. „Naruto Uzumaki, freut ich“, meinte er und Sai sah ihn an. „Ich kenne dich.“ Naruto grinste verlegen. „Es gab ein Nacktbild von dir in der Zeitung.“ Er schielte auf Narutos Schritt. „Beindruckendes Talent“, meinte er nur. Naruto grinste peinlich berührt. Tatsächlich hatte er einmal vor einem Ehemann flüchten müssen, nackt. Die Paparazzi waren zur Stelle gewesen. Das war zu viel für die anwesenden Frauen. Sie kicherten laut, aber auch Neji und Sasuke konnten sich nicht dagegen wehren, amüsiert zu grinsen. „Neji Hyuuga“, stellte er sich vor, „und das ist meine Cousine Hinata.“ Sie winkte leicht. „Sasuke Uchiha. Und egal was Temari behauptet, ich kenne ihre Arbeit. Meine Mutter bewundert sie sehr.“ Sai lächelte. „Ich danke dir.“ Ino stand auf. „Ino, Ino Yamanka. ich arbeite hier, wie Sakura und unsere Freundin Tenten, aber ich nehme an, sie schläft bereits.“ Sai sah sie an, intensiv. „Du bist sehr schön.“ „Oh danke“, sagte Ino und errötete leicht. Sakura hob die Hand. Shikamaru tat es ihr gleich. „Shikamaru Nara.“ „Sai sah ihn an. „Die Hirschzüchter Nara?“ Shikamaru nickte. „Einen ziemlich beindruckender Haufen an Freunde habt ihr“, meinte er an die Sabakunos gewandt, die dastanden und lächelten. „So und nun zu den wichtigen Fragen des Lebens“; sagte Sakura und klopfte in die Hände. „Was wollt ihr trinken?“ Ein paar Skinny Bitches später - Naruto und Ino, Dukes - Sasuke, Whiskey on the Rocks - Hinata, Temari und Neji sowie Bier - Shikamaru, Kankuro und Gaara, sowie Ginn Fizz - Sai , befand sich die Gruppe in Plauderlaune. „Du hast gesagt Tenten ist auch hier?“ fragte Naruto Ino, die gerade an ihrem Getränk nippte. „Ja, sie gibt Surfunterricht. Eigentlich arbeitet sie am wenigsten von uns dreien und ist Abends oft hier, aber ihr Kollege ist gestern blöde gestürzt und sie hat seine Schichten übernommen.“ „Ich hoffe sie findet morgen Zeit für uns“, sagte Hinata leicht lächelnd. Ino nickte. „Und ansonsten machen wir einen Mädelsabend. Ihr müsst sowieso Temari besser kennenlernen, sie ist grossartig.“ Ino nickte enthusiastisch. „Ihr kennt euch also alle aus der Schulzeit?“ Sasuke nickte. „Wir waren mehr oder weniger ständig zusammen.“ Sai nickte. „Muss schön sein, so lange Freundschaften zu haben.“ „Natürlich haben wir nicht alle so Kontakt wie damals. Es hat sich eher aufgeteilt.“ Shikamaru nickte zustimmend. „Ist aber auch normal denke ich.“ Sai sah ihn an. „Mit wem hast du noch am meisten Kontakt?“ „Ino, definitiv. Unsere Familien sind eng befreundet, zusammen mit Choji sind wir zusammen aufgewachsen. Er hat ein Restaurant und wir treffen uns regelmässig.“ Gaara brach sich in das Gespräch ein. „Ein jour fix ist auch am einfachsten.“ Shikamaru nickte zustimmend. „Klar, da ich für die Hyuugas arbeite, sehe ich Neji und Hinata ebenfalls regelmässig. Und Sasuke Gaara, Temari und Kankuro laufe ich auch immer wieder über den Weg“, sage er an Sai gewandt. Dieser nickte verständnisvoll. Neji sah Temari offen an, während er eine weitere Runde bestellte. „Hinata hat recht, es ist wirklich schön, euch ausserhalb vom Geschäft zu sehen.“ Temari lächelte, während sie sie ihm zuprostete. „Ist ja nicht so, dass wir dort unserer Zuneigung für Whiskey nicht frönen könnten.“ Neji lächelte leicht, bevor er sich näher an ihr Ohr begab. „Es gibt noch ganz anderes, dem ich gerne frönen würde.“ Temari lachte. Sie kannte seine leichten Flirtereien zu genüge. Bisher hatte sie dem Drang nicht nachgegeben. „Wir werden sehen, Neji“, meinte sie leicht lächelnd, bevor sie sich von ihm abwandte und sich zu ihren Brüdern begab, während Hinata zu Neji kam. Sie lächelte milde, ohne etwas zu sagen. Er gab ihr einen Kuss ins Haar, damit war ihr klar, dass er definitiv etwas betrunken war. „Geht es dir gut Kleines?“ Hinata sah ihn an. „Natürlich. ich bin überrascht, aber es ist nicht so, dass ich noch 17 bin“, erklärte sie lächelnd. „Das heisst nicht, dass du dich nicht wieder so fühlen kannst. Er scheint dich ja förmlich mit den Blicken zu fressen.“ „Neji!“, sagte sie lachend und schlug ihm leicht auf die Schulter. „Geh nicht von dir aus.“ Er lächelte und sie beschlossen, das Thema bleiben zu lassen, da sich Gaara zu ihnen gesellte. „Hinata, du siehst grossartig aus“, sagte er ehrlich und prostete ihr zu. Hinata lächelte. „Ich danke dir. Der Sommer und der Urlaub tun mir definitiv gut.“ „Wie bist du auf die Idee gekommen, uns alle zu vereinen?“ Hianta sah ihn an. Sie mochte seine feinfühlige Art sehr. „Ich habe letzte Weihnacht darüber nachgedacht. Ich glaube, ich habe es einfach vermisst mich leicht zu fühlen.“ Naruto brachte gerade Ino zum Lachen, die sich versuchte zu verabschieden. Gaara folgte Hinatas Blick. „Ich verstehe, dass das in Gegenwart dieser Menschen einfach ist.“ Hinata sah ihn an. „Keine Sorge Gaara, sie werden dich sicher so akzeptieren wie du bist.“ Ino schaffte es tatsächlich, sich früher zu verabschieden, obwohl es alle bedauerten, dass sie ging. Shikamaru erbot sich, sie zu ihrem Zimmer zu bringen, doch Ino lehnte dankend ab - sie wohnte auf dieser Anlage, daher brauchte sie keine Begleitung. Shikamaru nahm ihre Antwort an und als sie ihn dazu zwang, an ihrem nächsten freien Tag in Ruhe zu zweit Kaffee zu trinken, nickte er ergeben. Sakura grinste ihn an. „Es ist unglaublich, wie sie dich im Griff hat.“ Shikamaru zuckte mit den Schultern. „Ich bin nicht immun gegen schöne Frauen. Und ich habe Angst vor ihr“, sagte er lachend mit einem leicht glasigen Blick. Sakura fiel in das Lachen mit ein und stellte ihm ein neues Bier hin. Es war weit nach Mitternacht, als sich Renu verabschiedete. Sakura hatte ihn gebeten zu gehen, weil sie den Rest alleine machen konnte. Ausserdem sassen in der Zwischenzeit nur noch die Hyuugas und Sasuke sowie Naruto und Temari an der Bar und alle waren ziemlich betrunken, wobei Hinata noch am nüchternsten wahr. „Letzte Runde meine Lieben, danach gibts nur noch Shots oder Flaschenbier“, erklärte sie streng. „Ich glaube wir sind bedient. Warum setzt du dich nicht zu uns und trinkst etwas in Ruhe? Danke übrigens für deine Bedienung.“ Hinata war wirklich fürsorglich. Sakura goss sich einen doppelten Martini ein und kam Hinatas Vorschlag nach. „Sakura-chan, ich habe dich so vermisst. Es ist so toll dich wieder zu sehen, wir müssen in den nächsten Tagen echt ein Date verabreden“, Naruto hatte einen Arm um sie gelegt und nuschelte halb in ihre Haare. Sakura grinste. „Auf jeden Fall kleiner Spitzensportler.“ Sasuke, der sich noch im Griff hatte, fuhr sich über das Gesicht. Dann sah er Sakura an, die die Knöpfe an ihrem Poloshirt schloss. „Ich habe Feierabend“, erklärte sie und grinste. „Und das ist dein Getränk dafür?“ Sie nickte. „Ich hatte Lust darauf.“ Dann zündete sie sich eine Zigarette an, was Naruto nicht goutierte, Sasuke aber dazu verleitete, sie nach einer zu fragen. „Lass stecken Naruto, ich rauche nur hier“, sagte sie, nachdem sie seinen Blick sah. „Und Teme raucht nur wenn er betrunken ist. Es ist wirklich langsam Zeit fürs Bett.“ Sakura nickte. „Ich bringe Temari zum ihrem Bungalow. Sasuke?“ Neji beendete den Satz nicht, aber der Schwarzhaarige nickte. „Ist klar. Hinata, ich muss ins Bett, ist in Ordnung wenn wir gehen?“ Die Angesprochene nickte und verabschiedete sich. „Nicht gehen. Du riechst so gut“, lallte Naruto, was Hinata leicht zum erröten brachte. „Schlaf gut Naruto. Wir sehen uns morgen.“ Er lächelte. „Auf jeden Fall.“ Sie verabschiedeten sich voneinander und zogen über die schummrig beleuchtete Hotelanlage davon. Naruto setzte sich wieder an die Bar, während Sakura aufräumte. „Dich hat es ganz schön erwischt, kann das sein“, sagte sie zu Naruto, der Hinata und Sasuke nachsah. „Ich weiss nicht, aber war Hinata schon immer so?“, fragte er, während er sich halb auf die Bar legte. „Nein“, sagte Sakura offen und fragte sich, was die Hyuuga wohl dazu bewegt hatte, ihre Schüchternheit abzulegen. Aber sie hatte so ein Gefühl, dass sie es wohl bald erfahren würde. „Sie ist wunderschön“, sagte Naruto und Sakura grinste. Wenn Amor dieses Mal wieder versagte, würde sie ihm unter die Arme greifen. „Wie war es für dich, Sasuke zu sehen?“ fragte Naruto plötzlich und schien sehr klar zu sein. „Wie soll es sein“, fragte Sakura zurück und sah ihn an. Er hielt ihren Blick. „Komm schon, ich weiss, dass etwas zwischen euch vorgefallen ist.“ Sakura winkte ab. „Das ist ewig her. Er fand mich wohl einfach nervig“, sagte sie und konnte nicht verhindern, dass ihre Stimme ein wenig bitter klang. „So wie er dir heute in den Ausschnitt gestarrt hat, glaube ich nicht, dass er das noch denkt.“ „Setz dich an die Bar du Idiot. Ich geb dir ein Wasser aus.“ Kapitel 4: Unerwartetes ----------------------- Der Sand fühlte sich kühl an unter ihren Füssen, aber weil die Wärme des Tages noch hielt, störte sich Hinata nicht daran. Sasuke ging schweigend neben ihr her. „Hattest du wirklich nur Sehnsucht nach uns?“, fragte er aus dem Nichts und Hinata, die nicht erwartet hatte, dass er noch sprechen würde, sah ihn verwundert an. „Schon“, gab sie zu. „Aber da ist noch mehr.“ Es war eine Feststellung, keine Frage und Sasuke würde sich bestimmt nicht dazu herablassen, noch eine zu stellen. Hinata sah in den Himmel. „Kann schon sein, dass ich deine auf deine Unterstützung hoffe.“ Sasuke nickte. Er wünschte sich, er hätte Sakura noch eine Zigarette abgeschwatzt. „Warum hast du Naruto mitgenommen?“ Es war an Sasuke, sie anzusehen und grinste verschlagen. „Ich wollte dir eine Freude machen?“ fragte er sarkastisch und zuckte erstaunt zusammen, als die zierliche Frau ihn mit einer ungewohnten Kraft in die Schulter boxte. „Ich wollte meine Ruhe. Und das ist mit Naruto noch am einfachsten. Ausserdem muss er langsam über seine Zukunft nachdenken und ich denke, ich würde gerne mit ihm arbeiten.“ Hinata lachte. „Du würdest es lieben.“ Sasuke machte ein undefinierbares Geräusch, bevor er sie in die Arme zog. Hinata lächelte, bevor sie sich löste und sich nach drinnen begab, während Sasuke den Rückweg antrat. Er lief bewusst langsam den Strand entlang und genoss die Ruhe. Normalerweise kam er nicht wirklich dazu, sich im Alltag Gedanken um seine derzeitiges Leben zu machen. Er wusste, es war ein gutes und dennoch fehlte ihm etwas. Die Leere, die sein ständiger Begleiter war, machte sich breit, doch wie sonst immer alles beiseite zu schieben, liess er darauf ein. Seine Beine trugen ihn wie selbstverständlich zurück über die Hotelanlage und als er von die Bar von weitem sah, bemerkte er, dass Sakura noch am putzen war, während Naruto seine Arme auf den Bar verschränkt hatte und seine Arme darauf gebettet hatte. Er fuhr sich durch die Haare. Eigentlich hatte er Lust auf einen weiteren Drink und eine Zigarette, aber auf der anderen Seite fragte er sich, was genau ihn zu den beiden zog. Schliesslich ging ein Ruck durch seinen Körper und er lief über die Steinplatten zu der spärlich beleuchteten Aussenbar. „Oi, ich dachte, du schläfst heute auswärts“, begrüsste Naruto ihn nuschelnd, was ihm einen Schlag auf den Hinterkopf einbrachte, bevor Sasuke sich neben ihn setzte. Sakura, die sich eben wieder aufgerichtet hatte, sah ihn an. Er bemerkte, dass sie unter ihrem Make-up müde aussah. „Willst du auch ein Wasser?“, fragte sie und schwenkte die besagte Flasche vor seinen Augen. Er sah sie an und sein Blick glitt zu der Ginflasche. Sakura seufzte. „Ich habe kein Eis und es gibt Plastikbecher.“ Sasuke nickte und klaubte sich wie selbstverständlich eine Zigarette aus dem Päckchen, dass auf der Bar lag. Sakura kommentierte es nicht, doch Naruto, der eigentlich mehr Widerstand erwartet hatte, sah die beiden verwundert an, bevor einen Schluck seines Wassers nahm. Sie spürte seine Nähe, weil er zu nahe neben ihr ging, doch er sagte kein Wort und Temari nahm es beinahe die Luft wegen der Spannung, die in der Luft lag. Sie passierten die Poolanlage und sie war froh, war sie nicht alleine- ihr Feriendomizil lag einiges ausserhalb des Hotels und der Weg dorthin war spärlich beleuchtet. Nicht das sie zimperlich war. Aber es war schön, so ladylike behandelt zu werden. Irgendwie. Sie kamen an einem kleinen Rundhäuschen vorbei, dass wohl als Lagerort diente, als sie beschloss, die Stille zu brechen. „Wie war es für dich, deine alten Freunde wiederzusehen?“ Doch sie hatte seine Antwort nickt erwartet. Er blieb stehen und fasste nach ihrem Arm. „Ist das wirklich wichtig?“ fragte er, während seine Hand sanft an ihrem Arm hochfuhr. Er sah in ihre Augen und sie hielt seinen Blick. Obwohl er nicht viel grösser war als sie, sah sie gefühlt nach oben, ein Umstand, der sie wahnsinnig nervte. Sie leckte sich nervös über die Lippen und es schien, als ob Neji nur auf diesen einen Moment gewartet hatte: Er drückte sie grob an die Bretterwand des Häuschens und küsste ohne Vorwarnung. Temari, überrascht von seiner Aktion, wollte etwas sagen, doch er liess sie nicht. Stattdessen vergrub er eine Hand in ihren Haaren, während er die andere an ihrer Hüfte platzierte und sie näher an sich drückte, damit ihr auf keinen Fall entgehen konnte, was er vorhatte und wie sehr er sie wollte. Temari lachte leise, als er damit begann, ihr leicht zu feuchte Küsse auf den Hals zu geben, während er sie zu der Türe bugsierte. Innerlich hatte sie den Widerstand schon aufgegeben, den die Situation war zu erotisch und seine Küsse trotz dem Geschmack von Alkohol zu gut, um dem ganzen nicht weiter nachzugehen. Mit einem Ruck drückte er sie gegen die morsche Türe, deren behelfsmässiges Schloss beinahe zu einfach aufbrach. Es war eine Einladung. Längst hatten sich ihre Hände unter sein Hemd begeben und strichen neckisch an seinem Hosenbund, was nicht nur stumm ihre Zustimmung signalisierte, sondern ihn auch ziemlich fahrig werden liess, ein Umstand, den sie siegessicher Grinsen liess, was seinen hellen Augen, die sich gerade an das schummerige Licht in der Hütte gewöhnte nicht entging. Er knurrte und hob sie ruckartig auf eine Art Bar, die wohl früher in Gebrauch war. Als er ihren fragenden Blick registrierte, spreizte er ihre Beine langsam und fuhr mit seinen Händen langsam aber bestimmt ihre Unterschenkel entlang, passierte ihre Knie und schob den Rock hoch, alles während er ihren Blick hielt. Sie errötete. Er hatte keine Ahnung, wie scharf sie die Situation gerade fand, völlig unabhängig von ihr. Als er schließlich bei ihrem Höschen angekommen war, verschwanden seine Daumen darin und Temari biss sich auf die Lippen, um nicht zu stöhnen. Das letzte was sie sah, war, wie er grinsend in die Knie ging. „Das Surferhäuschen ist offen, soll ich nachsehen oder du?“ Temari erschrak und die Stimmung war dahin. Die Lichtkegeln schienen noch genug weit entfernt zu sein für eine Flucht. „Neji, wir müssen abhauen“, sie hatte noch nicht fertig gesprochen, als sie ihre Beine schon über die Bar geschwungen hatte und bereits an der Türe war. Das Adrenalin und die Panik, dass ihre Brüder diese Situation mitbekommen könnten, liessen sie laufen. Sie rannte durch den Sand, die Nachtwärter hatten sie offenbar noch nicht gesehen, bis zur Türe und klappte dort zusammen, schallendes Gelächter brach aus ihr heraus. Wie zwei dumme Teenager hatten sie sich verhalten, dacht sie und hoffte nur, dass Neji ebenso glimpflich davon gekommen war. Er hatte registriert was Temari gesagt hatte und war hochgeschnellt. Dummerweise war die Bar im Weg gewesen und auch wenn er einen harten Schädel hatte, so hart war er auch nicht. Stöhnend sackte er zusammen und sein Konsum an diesem Abend tat den Rest, um ihn komplett in eine andere Sphäre zu schicken. Er sank hinter der Bar zusammen. „Ich glaube, Tenten hat einfach vergessen abzuschliessen und der Wind hat die Türe geöffnet. Ich schreib ihr eine Notiz und kleb sie an die Türe. Oh ich sehe gerade, sie konnte nicht schliessen, dass Schloss ist mal wieder kaputt. Wir sagen es am besten den Haustechniker.“ Die beiden Nachtwächter verzogen sich wieder. „So, dass wars. Geht ihr gleich oder trinken wir noch was?“ Als Antwort tippte Sasuke auf sein Pappbecher, während Naruto nach einer weiteren Flache Wasser bat. Sakura öffnete ein Bier, setzte sich zu den beiden an die Bar und streckte ihren Rücken und ihre Beine durch, während sie genüsslich stöhnte. „Warum tust du das?“, fragte Sasuke, scheinbar genervt, aber dieses genüssliche Stöhnen hatte eine Wirkung auf ihn, die ihm nicht zusagte. „Um zu dehnen. Solltest du kennen vom Sport.“ Sie meinte es nicht böse, hatte aber sarkastisch geklungen. Er zog eine Augenbraue hoch. „Ich denke, er hat eher gemeint, warum arbeitest du an der Bar, Sakura“, warf Naruto ein und Sasuke dankte ihm stumm, auch wenn er das ganz bestimmt nicht gemeint hatte. „Ach so. Soviel Interesse, Sasuke? Dann fülle ich dich ab jetzt immer ab.“ Er schwieg und gab ihr stumm zu verstehen, dass ihm ihre Antwort zumindest nicht völlig egal war. „Mein Studium ist fertig und ich musste mal wieder etwas machen, was nicht damit zu tun hat, Menschen direkt zu helfen.“ Sasuke sah sie an und grinste. „Deswegen vergiftest du sie.“ Sakura zuckte mit den Schultern. „Ich setzte niemanden die Pistole auf die Brust und zwinge ihn zu trinken. Oder zu rauchen“, erklärte sie ruhig und hielt ihm das Päckchen hin. Er bediente sich ohne sich zu bedanken und genoss seinen ersten Zug. „Medizin also?“ Sie nickte und stiess den Rauch aus ihrer Nase aus. „Und Fachbereich`?“ „Spezialisierung.“ Sie hatte ihn korrigiert, ohne darüber nachzudenken und es machte ihm nichts aus. Ihre Selbstsicherheit im Umgang mit ihm reizte ihn eher. „Keine Ahnung. Innere nehme ich an, wenn es nach Tsunade geht.“ „Du machst ihre Asistenzzeit bei Granny. Gott behüte uns. Nimm Sportmedizin, dann kannst du mich gesund pflegen.“ Naruto lachte, aber seine Augen hatten keinen Glanz. Sakura stutze. „Bist du verletzt?“ Er winkte ab. „Abnutzungen. Ich werde nicht mehr ewig spielen können. Maximal noch vier fünf Jahre. Ich gelte jetzt schon als alt.“ Sakura nickte. „Viellicht solltest du dich mit Tenten unterhalten. Sie ist eben fertig geworden mit der Ausbildung zur Physiotherapeutin und hat noch keine Anstellung nach dem Sommer.“ Naruto nickte. „Sag mir das morgen nochmal. Ich bin zu betrunken um mir das zu merken. Teme ich muss ins Bett, kommst du mit?“ Sasuke nickte und stumm lehrten sie ihre Gläser und als Naruto Sakura in die Arme zog, flüsterte er ihr ins Ohr: „Es ist so schön dich zu sehen, Sakura.“ Sie lächelte, doch es war Sasuke, der sie überraschte. „Wir begleiten dich.“ Und der Tonfall duldete keine Wiederworte. Naruto nickte. „Das versteht sich von selbst.“ Die Sonne stand noch nicht hoch, als Tenten aufstand. Sakura war erst vor zwei Stunden ins Bett gefallen und so liess sie den gemeinsamen Kaffee aus und beschloss, anstelle dessen joggen zu gehen. Schnell band sie ihre Haare in zwei Dutts und verliess das Apartment, um die Ruhe des Morgens geniessen zu können. Die Hotelanlage würde erst in einer Stunde zum Leben erwachen und es war ihre liebste Zeit des Tages. Die Wellen formten ein gleichmässiges Muster in den Sand und sie trug nur kurze Hosen und einen Sport BH, während sie am Strand entlang joggte, völlig im Reinen mit sich selbst. Die Möwen waren auch noch nicht wirklich wach und stoben genervt kreischend davon, als sie die Vögel passierte. Sie lächelte. Ein Moment des Friedens. Nach einigen hundert Meter kam sie an dem runden Häuschen vorbei, in dem die Surfboards standen und stutze. Die Türe war offen und daran hing eine Notiz. Irgendwas stimmte nicht. Tenten beschloss, es sich besser gleich jetzt anzusehen und ging zu dem Häuschen. Kapitel 5: Mühsames Erwachen ---------------------------- Irgendwas stimmte ganz und gar nicht. Tenten wusste, dass sie gestern abgeschlossen hatte. Sie wusste auch, dass das Schloss erst gerade ersetzt geworden war. Was sie nicht wusste, war, was das leise Schnarchen zu bedeuten hatte. Langsam umrundete sie die alte Ersatzbar, die sie manchmal für Strandpartys brauchten, aber der Anblick, der sich dahinter bot, darauf konnte sie nichts vorbereiten: Neji Hyuuga lag da, mit offen Hosen, einer Beule am Kopf und pennte seelenruhig. Sie wusste nicht wie lange sie ihn anstarrte. Niemand würde ihr das glauben, sie ganz bestimmt nicht, wenn ihr jemand davon erzählen würde. Sie ging neben ihm in die Hocke und rüttelte ihn sanft. „Neji. Neji du musst aufwachen.“ Er reagiert nicht. Schliesslich tätschelte sie ihn sanft an der Wange und als das nichts nutze, schlug sie fester zu. Er hatte beim ersten Mal nicht reagiert, aber bevor sie das zweite Mal traf, schloss sich eine Hand um ihr Handgelenk und er riss seine Augen auf. „Was soll das?“ fragte er scharf. „Das ist eine verdammt gute Frage Neji. Was machst du hier?“ „Urlaub.“ Er klang abweisend. Dann sah er sie verwundert an. „Tenten?“ „Urlaub. Im Matrialhaus?“ Trocken wie Sand in der Wüste. Sie war beinahe stolz auf sich. „Tenten?“ Neji starrte sie verdutz an. Sie kannte ihn lange, oder hatte ihn gekannt, oder eher geglaubt, darüber wollte sie gerade nicht nachdenken. Stattdessen sah sie an. „Hast du Kopfschmerzen?“ „JA, verdammte Schmerzen sogar. Was ist passiert?“ Tenten sah ihn an. „Woher soll ich das wissen? Ich war eben joggen und die Türe war offen und jetzt liegst du hier. Egal, wir klären das später. Hast du ein Zimmer im Hotel?“ „Bungalow.“ Er setzte sich stöhnend auf. „Ich bring dich dorthin, keine Angst es ist noch früh, niemand wird uns sehen. Aber Neji“, sie grinste leicht, als er sich an der Bar hochzog, „du solltest vielleicht deine Hosen schliessen.“ „Sasuke?“ „Hn.“ „Bist du wach?“ „Hn.“ „Ich trinke nie wieder.“ Sasuke liess ein verächtliches Stöhnen hören. „Gehen wir frühstücken?“ „Hn.“ „Ok, ich geh vor. Du solltest duschen, dass hilft.“ „Hn.“ „Wann bist du zurück gekommen Schwesterherz?“ Temari fuhr sich durch die Haare und griff nach dem Kaffee, den Kankuro bereit gemacht hatte. Sie trank einen Schluck. „Keine Ahnung, nach drei.“ Kankuro zog die Augenbraue hoch, doch Temaris Blick sagte ihm, dass er nicht nachbohren sollte. „Gestern kam ein Anruf.“ Sie sah ihn an. „Und weiter?“, fragte sie unwirsch. „Vaters Assistent. Ich soll dir ausrichten, das der Termin bestätigt wurde.“ Sie nickte. „Danke.“ „Willst du mir nicht sagen was für ein Termin?“ Temari sah ihn an und streckte ihm die Zunge rau. „Nein. Ich will duschen. Später Kankuro, versprochen.“ Er liess sie gehen. „Gaara und ich warten am Frühstücksbuffet.“ Sie hob die Hand um zu zeigen, dass sie verstanden hatte. „Ich leg mich nochmal hin. Treffen wir uns zum Mittagessen.“ Ino begrüsste Sasuke und Naruto mit einem fröhlichen Lächeln, als sie aus dem Lift stiegen. Doch ihr fielen auch die leichten Augenringe auf und Narutos blasse Gesichtsfarbe. „Na ihr beide? Habt ihr gestern bei Sakura übertrieben?“ Naruto kam herüber, während Sasuke leicht genervt beim Lift stehen blieb. „Ino, bitte, schrei nicht so. Mein Kater ist grösser als Temes Ego, und das will was heissen“, sagte Naruto, den Schalk im Nacken und in den Augen. Ino lachte leise. „Aber ja, wir sind an der Bar versumpft. Da ich dich jetzt schon sehe, kannst du mir einen Gefallen tun?“ Ino zog die Augenbrauen hoch. „Kommt darauf an. Können meistens, aber wollen ist eine andere Sache“, sagte sie neckend. Naruto fuhr mit seiner Hand in den Nacken und wurde sichtlich verlegen. „Sagen wir, ich würde eine junge Dame gerne zu einem Essen einladen, nur wir zwei. Würdest du mit behilflich sein?“ Ino lächelte weiterhin lieblich, aber ihre Stimme klang irgendwie eine Spur härter fand Sasuke, der das Gespräch natürlich belauschte, was auch nicht weiter schwer war, weil Dobe und Barbie genug laut sprachen. Er wusste instinktiv, dass er mit der Blondine weiss Gott keinen Ärger wollte. Wusste er zwar seit jeher, aber diese Ahnung hatte sich gerade enorm bestätigt. „Welche junge Dame solls denn sein, Naruto?“, fragte sie und Sasuke sah etwas, was er schon ewig nicht mehr gesehen hatte: Der Blondschopf errötete. Und zwar im Nacken. Das war gelinde gesagt ein Novum. „Ich würde es gerne für mich behalten, wenn es in Ordnung ist.“ „Aber natürlich.“ Sasuke grinste. Es war absolut nicht in Ordnung. Nun, vielleicht könnte er Inos Neugierde für seine Zwecke nutzen. Ihr einen Handel vorschlagen. Während der Gedanke in ihm reifte, schien Ino Narutos Wünschen nach einem Arrangement nachgekommen zu sein. „Ich lass dir alle Informationen aufs Zimmer bringen, aber ich denke, du wirst mit mir zufrieden sein.“ Naruto umarmte Ino beinahe über die Theke. „Du bist die Beste.“ „Lass das mal nich Sakura hören. Und jetzt geht etwas essen, du bist bleich und Sasuke sieht irgendwie noch verstimmter aus als sonst.“ Ino lachte, weil sie im Gegensatz zu Naruto genau wusste, dass Sasuke sie beide belauscht hatte. Verdammt. Damit stand er unter ihren wachen Blicken, weil sie ihn garantiert ausquetschen wollte. Sasuke stöhnte. Die Kehrseite von einem Deal mit der Barbie. Naruto passierte ihn und warf ihm einen Blick zu. „Was wolltest du eben von Ino?“, fragte er lauernd und leise. „Nicht besonderes“, antwortete Naruto, während er einen Tisch suchte, der sowohl seinem Bedürfnis nach Sonne und Sonnenbrille entgegen kam, als auch dem von Sasuke, sein Leben möglichst im Schatten zu verbringen. Dieser hoffte bloss, dass er in Ruhe frühstücken konnte. Doch natürlich war dem nicht so. „Wollt ihr euch nicht zu uns setzten?“ Sai erwachte, ungefähr zu der Zeit in der Naruto und Sasuke die Lobby betreten hatten. Er fühlte sich gut, auch wenn es für ihn viel zu früh war, um wach zu sein. Doch irgendwie hatte er ein Bild im Kopf, dass er malen musste. Schnell bestellte er sich telefonisch beim Zimmerservice einen Kaffee und sprang unter die Dusche. Oben ohne erwartete er das Zimmermädchen, welches ihren Gast anerkennend musterte und normalerweise wäre Sai sofort auf ihr sanftes Angebot eingestiegen, doch heute schlug er ihr beinahe ruppig die Türe vor der Nase zu. Zu dringend war sein Drang zu malen. Auf dem Balkon setzte er sich hin und begann mit der Skizze. Und rosa war eine der ersten Farben, die er nutzte. Tentens erste Stunde begann erst in zwanzig Minuten und weil die Kugelfische, wie sie die unsportlichen Anfängerkinder gerne nannte, nicht zu den pünktlichsten gehörte, beschloss sie, sich einen Kaffee zu holen und den noch zu geniessen. Sie stockte, als sie über die Terrasse lief und ein leises Lachen hörte, dass ihr nur zu bekannt vorkam. „Hinata! Natürlich setzten wir uns gerne zu euch, aber wir müssen einen Sonnenschirm organisieren, Sasuke mag die Sonne nicht besonders. Oi, Neji. Was ist mit deinem Kopf passiert?“ Hinata kicherte wegen dem Kommentar und Sasuke seufzte, während er den beiden zunickte und sich setzte. Nejis Verband war ihm zwar auch aufgefallen, aber er vermutete stark, dass der Betroffene bestimmt nicht darüber reden wollte. Nejis Augenbraue zuckte. „Ich habe mir gestern den Kopf gestossen“ „Wie?“ Sasuke seinerseits setzte eine Sonnenbrille auf und war durchaus überrascht ab der Reaktion des Hyuugas: Er errötete. Dieser Urlaub hatte Potenzial. „Weiss ich nicht mehr. Ich war gestern wohl ein wenig betrunken.“ Hinata kicherte wieder und Sasuke wusste, dass Neji wusste, was passiert war, aber auf keinen Fall darüber reden wollte. Interessant. Gerade wollte er anfangen, seinen Freund aufzuziehen, als die Bedienung kam. Naruto bestellte ein ausgewogenes Frühstück, äussert proteinlastig. Sasuke selbst, der nach Alkohol maximal Kaffee und Früchte runterbekam bestellte genau diese Kombination. Zusammen mit zwei Litern sprudelndem Wasser. Sie kannten sich schliesslich gut genug, um zu wissen, wie sie ihre Körper wieder auf Vordermann brachte. Gerade, als Sasuke anfangen wollte, Neji zu nerven, wurde er unterbrochen. „Hinata?“ „Tenten! So schön dich zu sehen. Sakura hat gestern erwähnt dass du hier bist.“ „Sie hat gepennt wie ein Stein, als ich raus bin. Mensch wie schön dass du auch hier bist.“ Tenten hatte Hinata in eine Umarmung gezogen. „Ich wollte nur kurz einen Kaffee trinken, darf ich mich zu euch setzten?“ „Klar, du kennst die anderen ja.“ Und erst jetzt schien Tenten zu sehen, mit wem Hinata am Tisch sass. „Naruto, Superstar“, sagte sie lachend und zog ihn ebenfalls in eine Umarmung. Sie umrundete den Tisch und gab Sasuke einen Kuss auf die Wange. „Schön dich zu sehen, Uchiha“, meinte sie leise lachend. Sasuke grinste. „Ebenfalls Terminatorbaby“, sagte er leise, doch Nejis Reaktion verriet, dass er ihn gehört hatte. Neji stand auf. „Ten.“ Er öffnete seine Arme und nach einem Moment des Zögerns, der kurz aber für den selbsternannt Schlausten am Tisch, Sasuke, wahrnehmbar war, setzte sie ein Lächeln auf und umarmte ihn kurz. „Was ist den mit deinem Kopf passiert?“, fragte sie. „Gestossen.“ antworte er. Es schien sie nicht zu interessieren. Sasuke, der inzwischen an seinem Kaffee nippte, suchte Blickkontakt mit Naruto. Doch der ass und versuchte, dem Gespräch von Hinata und Tenten zu folgen. Neji hingegen hatte ebenfalls eine Sonnenbrille angezogen und beobachte, wie Sasuke selbst, die Szenerie. Hinatas Fokus lag auf Tenten. Egal, er würde später mehr herausfinden. Shikamaru erwachte, gegen jeden seiner Instinkte, kurz nach Mittag, weil er Hunger hatte. Nach kurzem hin und herweisen, ob er sich etwas aufs Zimmer liefern lassen sollte oder nicht, beschloss er, dass er durchaus ein wenig Sonne brauchen konnte. Nach einer längeren Dusche kämmte er sein Haar mit den Fingern, streifte sein Zopfband übers Handgelenk und verliess sein Zimmer. In Gedanken versunken betrat er das Restaurant und lief kurzerhand in jemanden hinein. Bevor er sich entschuldigen konnte, blickte Kankuro ihn an. Er wusste gerade nicht, ob es Pech oder Glück war, dass er eines der Sunageschwister angerempelt hatte. Kankuro lächelte. „Willst du dich nicht zu uns setzten?“ Er wusste nicht, ob er das wollte. Eigentlich waren sie nur Bekannte, aber er mochte Kankuro, der ihn irgendwie an Choji erinnerte. Vor Gaara hatte er viel Achtung und Temari ging er wenn möglich aus dem Weg. Er fand sie anstrengend. Auf mehreren Ebenen. „Ja wieso nicht“, sagte er schliesslich und folgte Kankuro. „Schaut wen ich gefunden habe.“ Während Gaara ihn grüsste, sah ihn Temari nur an. „Kankuro, wir haben die so oft gesagt, du sollst nicht alles mitnehmen, was du auf der Strasse findest“, sagte sie kühl, aber mit einem Lächeln auf den Lippen. „Und schon gar keine Anfänger.“ Shikamaru grinste. „Irgendwann bekomme ich eine Revanche, und die wirst du verlieren“, sagte er. „Du ziehst ihn immer noch mit dem verlorenen Wettsaufen auf? Sehr ladylike, Schwesterherz“, sagte Gaara kühl, aber lächelte selbst auch. „Hei, wer glaubt mich herausfordern zu müssen und verliert, darf leiden.“ Shikamaru seufzte. Es war an irgendeinem Firmenanlass gewesen, er war an der Bar gestenaden und hatte Temari beim Trinken beobachte. Sie hatte sich bevormundet gefühlt, auf jeden Fall hatte er erwähnt, dummerweise, dass Frauen eigentlich weniger vertrugen als Männer. Er hatte in einen Ginsterbusch gekotzt. Seit dem mied er sie lieber. „Ich musste sie ja auch belehren.“ sagte er ruhig und lächelte. Als er sass und bestellt hatte, wandte er sich ihr dennoch, trotz besseren Wissens zu: „Verzeih übrigens die Bemerkung, aber so taufrisch siehst du heute nicht aus. Hat jemand seinen Meister gefunden?“ „Ich wüsste nicht, was dich das anginge, Nara.“ Defensiv. Dass hiess, sie verbarg etwas. Shikamaru beschloss nicht darauf einzugehen und trank seinen Kaffe. „Sag mal, Shikamaru, da gibt etwas, dass ich dich schon lange fragen wollte“, warf Kankuro ein und Shikamaru wandte sich ihm zu, um seine Aufmerksamkeit zu signalisieren. „Nun, es mag etwas überraschend klingen, aber ich wollte dich eigentlich fragen, ob du es für möglichst hältst, dass ich, wenn sich die Möglichkeit ergibt, euer Familienanwesen besuchen kann.“ Shikamaru war baff. Aber er sah Gaara lächeln, also war diese Anfrage ernst gemeint. „Klar. ich verstehe nur nicht wieso. So spannend oder alt ist es nicht.“ „Er möchte die Hirsche sehen du Genie.“ Temari grinste und Kankuro nickte. „Ok?“ Shikamaru kam es nicht in den Sinn, warum das jemand tun sollte. Aber er sah auch keinen Grund, die Bitte auszuschlagen. „Ja klar, kann man machen. Eher im Herbst, weil sie dann auf Futter angewiesen sind und zutraulicher werden.“ „Danke“, sagte Kankuro und verzog seinen Mund zu einem Lächeln. Kapitel 6: Sonne satt --------------------- Alle hatten die Mittagshitze ausgelassen und trudelten nach und nach am Strand ein. Naruto und Sasuke machten den Anfang, Sie kaperten gleich zwei Sonnenschirme. Hinata und Neji folgten ihnen ohne Verabredung eine halbe Stunde später, einige Minuten darauf kam Shikamaru. Die Sabakunogeschwister erreichten den Strand gut gelaunt ein wenig später, So belegten sie zufälligerweise zwei Reihen zusammen und während sich die beiden Damen der Schöpfung in der Sonne aalten, konnte besonders Naruto die Beine nicht stillhalten. „Lasst uns ins Wasser gehen.“ Als sich Neji erhob spürte er Hinatas warnenden Blick. „Keine Angst, es geht mir gut. Ansonsten wird mich Sasuke sicher retten.“ Dieser, der ebenfalls aufgestanden war, grinste bloss spöttisch. „Oder ich lass dich absaufen und krall mir die Firma.“ Neji grinste. „Dazu kannst auch einfach Hinata heiraten.“ Diese lächelte, so, als ob sie ihre Kinder schelten würde. „Ich glaube, Hinata kann selbst entscheiden, wen sie heiraten will.“ Es war Naruto gewesen, der diese Aussage in den Raum gestellt hatte und Sasuke und Neji sahen sich grinsend an. Der Blonde hatte zwar gegen das Meer gesprochen und gesehen, aber den beiden war die leichte Verlegenheit von Hinata aufgefallen. „Hast du auch wieder recht Dobe. Ausserdem, eine Firma reicht mir. Oder eine halbe“, berichtigte er. Auch Gaara und Kankuro gingen zum Wasser. „Was ist mit dir Faupelz?“ fragte Temari in Shikamarus Richtung, provokant. „Ich habe mir eben die Haare gewaschen. Und bei der Länge und Salzwasser werde ich nur blond. Also, nein, danke.“ Erklärter dieser nonchalant. Beinahe so nonchalant, wie der Hyugaa sich reflexartig hatte umdrehen wollen, als Temari etwas sagte, es in letzter Sekunde aber gelassen hatte. Sasuke, der neben ihm ging und den Abstand zwischen ihnen, Kankuro, Gaara und Naruto einschätzte, pfiff anerkennend durch die Zähne. „Gestossen, he?“ Neji sah an. „Tatsächlich. Aber nicht so wie du denkst“, erklärte er mürrisch. „Ausgerechnet die Furie. Du bist mutig“, meinte er und klang durchaus ehrlich. „Sie ist aber auch verdammt heiss“, erklärte Neji, was Sasuke mit einem undefinierten Grummeln beantwortete. „Hei, Wo bleibt ihr den“, schrie Naruto, der schon weiter draussen war. Es war nach fünf, als Tenten ihre Surfsachen versorgte und sich aus dem Kühlschrank in der Hütte ein Bier nahm und sich einen Ball schnappte. Sie hatte Lust auf ein wenig Bewegung. Als sie das Bier an der alten Holzbar öffnete, kam ihr die Szene vom Morgen in den Sinn. Ausgerechnet Neji. Und sie beschloss, dass sie herausfinden musste, warum er hier gelegen hatte. Hinata hatte die Augen geschlossen, als sie einen Schatten über sich wahrnahm. Neji hatte sich neben sie gestellt. Er grinste diabolisch. Es gefiel ihr nicht. „Neji.“ sagte sie drohend. Es klang aber eher niedlich, wie Sasuke, der sich auf die anderen Seite positioniert hatte, befand. „Was hast du vor?“ Er grinste unschuldig und Temari, die neben Hinata lag, kam nicht umhin zu bemerken, dass dieses Grinsen ziemlich sexy war. Automatisch wanderten ihre Gedanken zum Vorabend. Was er wohl getan hätte, wenn sie nicht unterbrochen worden wären? Wobei, sie wusste, was er getan hätte und alleine das schickte einen Schauer durch ihren Körper. „Verdammte Hormone“, dachte sie, als sie bemerkte, dass ihr Körper reagierte. Zum Glück war ihr Bikini gefüttert. „Ich? Nichts. Aber Sasuke meinte, du solltest dringend ins Wasser“, meinte er und ehe sich Hinata versehen konnte, hatte der Uchiha sie hochgehoben und liess sich von ihren gespielten Versuchen, sie abzuschütteln, nicht davon abhalten, sie zum Meer zu tragen und sie mit einem Platschen ins Wasser fallen zu lassen. Temari, die die Szenerie beobacht hatte, grinste. „Wenn du so grinst, bist du die Nächste.“ „Das wagst du nicht, Hyuuga“, meinte sie leichthin. Ihr Blick verwies auf ihre Brüder, die sich noch im Meer befanden. Neji grinsten nonchalant. „Tatsächlich weiss ich, was sich gehört. Aber“, er hob süffisant die Augenbraue, „du könntest mich unter die Dusche begleiten.“ Temari lachte hell. „Ein bisschen mehr Mühe musst dir schon geben“, sagte sie. Neji grinste, bevor er sich von Hinatas Liegestuhl, auf dem er Platz genommen hatte erhob und sich zur Dusche begab. Shikamaru, der die Konversation mitbekommen hatte, grinste in sich hinein. Die beiden waren dem Irrglauben aufgesessen, er würde schlafen. Jetzt drehte er sich zu Temari hinüber und sah sie an. Diese blickte zurück. Er überlegte sich etwas zu sagen, beliess es aber dabei, so zu tun, als ob er gerade aufgewacht wäre. Vorerst musste er seine Munition im Köcher halten. „ Wo sind denn alle?“ brummte er und war offenbar überzeugend. „Im Meer. Was Menschen so machen, die sich am Strand aufhalten“, erklärte Temari patzig. Er grinste und deute auf seine Haare. „Was für eine blöde Ausrede. Du könntest ja nachher duschen“, meinte sie grinsend und während er sich streckte, lachte er leise. „Ach ja? Würdest du mich begleiten?“ Als sie errötete und er ihr ansah, dass sie sich fragte, ob er sie und Neji belauscht hatte, winkte er lachend ab. „Das war nur Spass. Lass uns auch ins Wasser gehen Madame, natürlich nur, wenn es dir behagt“. Er war aufgestanden, hatte spasseshalber geknickst und wies mit der Hand zum Meer. Temari lachte und folgte ihm ins Wasser. Als Tenten auf die Gruppe traff, waren alle mehr oder weniger am trockenen. Sie begrüsste Shikamaru, den sie noch nicht gesehen hatte und liess sich von ihm die Sabakunogeschwister vorstellen. Dann warf sie den Ball in die Höhe. „Ihr scheint ja alle recht faul zu sein. Hat jemand Lust auf ein Spiel?“ Naruto, der sowieso Hummeln im Arsch hatte und sich den Vorwurf faul zu sein, nicht machen lassen konnte, stand auf, schnappte sich den Ball und balancierte ihn auf seinen Füssen. „An was hast du den gedacht?“ „Kein Fussball“, sagte Sasuke. „Ich gebe es ungern zu, aber wenn du dabei bist, ist es für das andere Team immer unfair.“ Naruto grinste. „Seit ihr alle so aus der Übung?“ „Wir verlieren nur nicht gerne absichtlich.“ Neji hatte einen Tonfall, als würde er einem Kleinkind eine Farbe erklären. „Beachvolleyball?“ Er sah Hinata an, die nickte, ebenso wie Sasuke, die ihre Handtuch bereits verlassen hatte und sich ein Shirt anzog. „Gerne“, erklärte die Hyuuga. Auch Sasuke erhob sich, Neji band sich seine Haare in einen hohen Dutt. Auch Temari stand auf. Shikamaru, Kankuro und Gaara hingegen winkten gelassen ab. Kein Sport in der Sonne für die Schattenanbeter. „Perfekt, drei gegen drei, das geht auf“, meinte Tenten. So begab sich die Gruppe zum Feld, dass ein wenig weiter oben am Strand durch ein Netz markiert wurde. „Ich hoffe du verzeihst meiner Schwester ihren Ton dir gegenüber“, sagte Gaara aus dem nichts, als die beiden ihre Ruhe hatten, die nur durch as gelegentliche Rufen auf dem Platz unterbrochen wurde. „Inwiefern?“, fragte Shikamaru verwundert und sah sich den jüngsten der Geschwister an. Seine Auge fixierten ihn, aber sie waren warm. „Sie kann ganz schön ruppig sein, wenn jemand sie in Verlegenheit bringt.“ Während Shikamaru über diese Worte nachdachte, setzte er an. „Sie hat sich übrigens zu Hause die Seele aus dem Leib gekotzt und zwei Tage nicht gegessen.“ Kankuro lachte bei dieser Erinnerung. „Ich bin überzeugt, sie wird hocherfreut sein, dass du mir das erzählt hast.“, sagte Shikamaru. „Nein, ich denke nicht. Deswegen ist es auch besser, dass du das für dich behältst.“ Shikamaru grinste. „Wie spielen wir?“, fragte Naruto, als sie das Feld betraten? „Wie wäre es mit Teamkapitän?“, Schlug Tenten vor. „Wie wäre es mit Geschlecht?“ schlug Temari vor und liess ihre Fäuste knacken. „Naja, es sollte schon fair sein“, meinte Neji grinsend. „Nach Geschlecht“, verkündeten Temari und Tenten nach einem kurzen Grinsen zueinander uniso und Hinata lachte leise. Sasuke sah Neji missbillgend an. „Ganz toll Hyuuga.“ „Wieso Uchiha?“ „Weil ich per Zufall weiss, dass Tenten sehr sportlich ist. Temari ist gross und Hinata hat in der Schule Volleyball gespielt. Wie werden untergehen.“ „Aber bei Beachvolleyball sind die Füsse erlaubt“, grinste Neji überlegen. Sasuke grinste zurück. „I see. Gut mitgedacht.“ Neji grinste arrogant.“ Tenten, die wirklich nur ein lockeres Spiel hatte spielen wollen, um sich von dem Tag im Wasser zu erholen, bemerkte, wie ein Ruck durch ihren Körper ging. wie sehr sie dem Hyuuga gerne sein Grinsen aus dem Gesicht wischen würde. Sie bemerkte, dass auch Hinata und Temari ähnlich pikiert waren und stumm, wie nur Frauen das konnten, bündelten sie ihren Unwillen und beschlossen, es den Herren der Schöpfung zu zeigen. Der Wecker klingelte. Und wurde gesnozzed. Ganze dreimal. Erst dann kroch eine schwer verschlafene Sakura unter der Decke hervor. Sie hatte noch rund eine Stunde Zeit, dass hiess Mittag war vorbei. Schnell trank sie ein Schluck Wasser und machte sich ein Ei, dass sie pochierte, währende sie sich duschte. Schnell briet sie ein bisschen von dem bereits vorgeschnittenen Gemüse an und setzte sich mit ihrem Frühstück auf den Balkon. Während sie ass, dachte sie über den gestrigen Abend nach. Wenn ihre Freunde und neuen Bekannten heute wieder aufschlagen würde, würde sie sie so richtig abfüllen, beschloss sie. Vor allem, weil sie mit Tenten und Ino rechnete, die morgen beide frei hatten. Sie würden noch einen Tag mehr arbeiten, und alle drei hatten einen gemeinsamen Tag frei. Sakura kam beides entgegen, sie freute sich auf den freien Tag, aber auch auf den darauf, den sie in Ruhe alleine verbringen würde, ausser den Kaffee, den sie Naruto versprochen hatte. Ihr gefiel es hier. Für dass, das sie erst seit drei Wochen hier war, hatten sie sich gut eingelebt. Was auch wichtig war, schliesslich würden sie noch rund einen Monat bleiben, da war es wichtig, das die Chemie stimmte. Und das ihre Freunde da war, verbesserte ihren Aufenthalt hier sehr. Sie konnte nicht über den Abend nachdenken, ohne an Sasuke zu denken. Ganz so cool wie sie tat, war sie nämlich nicht. Klar, sieben, oder acht Jahre heilten viele Wunde und sie war bestimmt nicht mehr das Mädchen, dass alles dafür getan hätte, vom Uchiha anerkennt zu werden. Aber seine Anwesenheit, seine Blicke, lösten dennoch etwas aus. Leider war er halt einfach auch verflucht heiss. Wie die meisten dieser Truppe. Sakura war schlau genug um zu wissen, wie attraktiv sie alle waren. Manchmal reihte sie in den Mädchen ein, manchmal dachte sie nicht darüber nach und an anderen Tagen war sie komplett eingeschüchtert, obwohl sie alle ein komplett andere Typ war. Temari schien ihr vom Charakter her noch am meisten zu gleichen, so wie sie das gestern einschätzen konnte. Aber sie würde bestimmt noch genug Zeit haben, um dies genauer rauszufinden. Sakura hatte nämlich so ein Gefühl, dass sich ihre Wege nicht zufällig alle gekreuzt hatte. Sie ass ihre Mahlzeit auf, stellte den Teller zu den anderen in die Spüle und ging ins Bad, um sich fertig zu machen. „Das habt ihr davon“, grinste Tenten die Jungs an. Gerade eben hatte Temari Naruto ausgespielt und die Mädels hatten so den Match für sich entscheiden. Aber alle waren ins Schwitzen gekommen. Sasuke grinste. „Es gibt eine Revanche.“ Temari winkte ab. „Morgen gerne. Für heute will ich duschen, etwas essen und dann bei euer Freundin was trinken.“ Naruto lachte laut. „Lasst uns doch alle ab sieben essen und danach Sakura besuchen. Sie freut sich bestimmt.“ Tenten grinste. „Klar, zehn Nasen auf einmal. Ich kann mir richtig vorstellen, wie sie sich freut. Ich geb Ino noch Bescheid, wie haben beide morgen frei. Wir könnten doch etwas machen, was meinst du, Hinata?“ Die Angesprochene nickte. „Und wir nehmen Temari mit. Wir können ja im nächsten Dorf etwas einkaufen gehen oder so.“ Tenten und Temari schlugen ein. Der erste Gast, den Sakura an diesem Abend allerdings bediente, hatte sein Nachtessen vorgeschoben, weil er sowohl Frühstück wie auch Mittagessen komplett ausgelassen hatte, weil er gerade so in seiner Kreativität gefangen gewesen war. „Hallo Sai. Du hast Farbe am linken Ohr“, sagte Sakura freundlich und Sai, der sich ihr gegenüber hinsetzte, fasste sich an das Ohr. „Normalerweise bemerken Frauen zuerst meine Augen oder mein Sixpack“; sagte er direkt und erreichte damit, dass Sakura lachte. „Tut mir leid, dass ich deine Quote nicht erfülle. Was magst du trinken?“ Er lächelte. „Ein Bier.“ Sie ab ihm das gewünschte Getränk. „Was hast du gemalt?“ Er sah sie an. „Ich rede nie darüber, bis ich es ausstelle. Aber ich glaube es wird wohl eine Serie. „Sie lächelte verständnisvoll. „So geht es mir mit Prüfungen.“, meinte sie. „Sag mal, deine Haarfarbe, ist das extra? Ich meine, es ist schon recht, kindisch, so rosa Haare.“ Sie hätte beleidigt sein sollen, aber sie mochte die Tatsache dass er so offen war, mehr als sie zugeben wollte. Er war immer an der Grenze zu beleidigend, doch sie konnte dem nicht viel schlechtes abgewinnen. „Ich habe mit 15 damit angefangen. Eigentlich bin ich aschblond. Aber ich habe angefangen und dann habe ich nie wieder aufgehört. Ich habe keine Ahnung, wie meine Haare aussehen, wenn sie nicht rosa sind. Heute definiert es mich.“ „Wieso hast du angefangen?“ „Ich glaube ich wollte auffallen“, erklärte sie, während sie zwei Gläser polierte und an ihren Ort stellte. „Ich wollte etwas besonders sein und deswegen dachte ich, dass pink ganz in Ordnung wäre.“ Sai nickte. Dann nahm er einen Notizblock hervor und notierte sich etwas. Sakura ging nicht weiter darauf ein, doch als sein erstes Bier leer war, stellte sie ihm das Nächste wie selbstverständlich hin. Kapitel 7: Verdichtung ---------------------- Es war Hinata gewesen, die, weil sie nachgedacht hatte, zum Schluss gekommen war, dass sie wohl besser einen Tisch reservieren sollten, wenn sie alle zusammen zum Essen aufschlugen. Und so wurden die anderen bereits beim Betreten des Restaurants in Empfang genommen und an einen Tisch geleitet, der leicht abgeschirmt durch Blumen und Sträucher eine gewisse Privatsphäre bot. Neji, der mit seiner Cousine gekommen war, hatte bereits zwei Flaschen Weisswein bestellt und als Ino und Tenten als letzte zu der Gruppe stiessen, waren die Sitze neben Hinata auf der einen Seite freigehalten worden, in der weisen Voraussicht, dass sich die Damen darüber freuen würden. Naruto hatte das Konzept grummelnd zur Kenntnis genommen und sich neben Neji und Sasuke platziert. Letzterer hätte sich gerne an den Kopf gelangt, so offensichtlich verschossen wie sein Freund in seine gute Freundin war. Es war ein Wunder, das Neji bisher noch nichts dazu gesagt hatte, aber, so wie Sasuke die Situation einschätze, war er ziemlich damit beschäftigt, seinerseits kein Unwillen von Brüdern auf sich zu ziehen. Auch Shikamaru, der den Stuhl neben Ino bezogen hatte, analysierte die Situation, hauptsächlich deswegen, weil es ihn belustigtete, nicht, weil er viel für die Interessen der anderen übrig hatte. Aber zu wissen, wie viele unausgesprochene Begebenheiten zwischen den Menschen am Tisch lagen, war Futter für die Blondine an seiner Seite, die er, ganz grosszügig wie er war, platzieren würde, wenn es seinen Interessen in die Finger spielten. Wann auch immer das war. Aber er vertraute seinem Instinkt genug, um zu wissen, dass es einen Zeitpunkt geben würde, zu dem er froh war, wenn er mit Ino auf Augenhöhe verhandeln konnte. Sein Blick schweifte zu ihr, sie hatte sich vorgebeugt um mit Tenten und Hinata zu diskutieren und er kam nicht umhin festzustellen, dass sie schön war, auch wenn sie ihn auf kleinste Weise ansprach und er sie wirklich nur als Schwester sah, wusste er um ihre Vorzüge. Scheinbar war sein Blick falsch interpretiert worden, denn es war Temari, die mit ihren Brüdern neben ihm sass, die ihm leise zuflüsterte. „Ich hätte nicht gedacht, dass du auf Blondinen stehst, Nara.“ Shikamaru lehnte sich zurück, um ihr in die Augen sehen zu können. „Was möchtest du mir sagen, Sabakuno?“ Er mochte es zu spielen, wenn er seinen Gegner als ebenbürtig befand. „Dass deine Augen an Ino kleben.“ Temari hatte sich ebenfalls zurück gelehnt und hielt den Blick. Starrköpfig wie sie war, hatte sie nicht bemerkt, wie Shikamaru ein fieses Grinsen auf den Lippen hatte. „Und weswegen ist dir das aufgefallen?“ Temari blieb stumm. Shikamaru lehnte sich an ihr Ohr und flüsterte hinein: “Vielleicht weil deine Augen an mir kleben?“ Dann zog er sich wieder zu einem gebührenden Abstand zurück und auch wenn ein belustigendes Funkeln in seinen Augen auszumachen war, sah die Szene auf den ersten Blick neutral aus. Nicht, dass die beiden Beaus auf der anderen Seite des Tisches nicht genau mitbekommen hatten, was passiert war. Sasuke hob eine Augenbraue, Neji hingegen beschloss, dass er seine Aufmerksamkeit definitiv wo anders hinlenken sollte und wählte, ganz nach dem Prinzip der Provokation, die andere Blondine, um ihr seine Aufmerksamkeit zuteil werden zu lassen. „Noch ein bisschen Wein, Ino?“, fragte er, während er die Flasche zur Hand nahm. Diese nickte verdutzt, auch weil sie sich nicht gewohnt war, das ausgerechnet Neji ihr Aufmerksamkeit entgegenbrachte. Hinata gab ihm mit einem Lächeln zu verstehen, dass sie gegen den Service auch nichts einzuwenden hatte und auch Tenten verneinte nicht. Schliesslich sah Neji Temari an und diese, nun wieder in der Verfassung, den restlichen Gesprächen am Tisch zu folgen, nickte. Neji stand auf und begab sich zu ihr, um ihr formvollendet von hinten rechtes einzuschenken. Nicht so formvollendet strich seine freie Hand ungesehenen ihrer Wirbelsäule entlang und Temari, die die leichte Berührung nicht als ein Versehen abtun konnte, grinste innerlich. „Ich danke dir“, meinte sie und prostete ihm zu. Als Neji wieder an seinem Platz sass, traf sein Blick Sasuke. Und dieser hatte ein wissenden Blick in seinen Augen, den Neji mit einem Grinsen erwiderte. Schliesslich wurde das Essen serviert. Hinata hatte sich die Freiheit genommen, mehrer Spezialitäten, die leicht waren, vorzubestellen und so teilte der gesamte Tisch Platten. „Kankuro, magst du den Salat rüberreichen?“ Dieser nickte, wobei er ihr zulächelte, etwas, dass Tenten erwiderte. Die Gespräche fanden meist unter den Sitznachbarn statt, ausser bei Naruto: Der Fussballer war erstaunlich still. So sehr, dass es auffallend war. Sasuke stiess im schliesslich den Ellenbogen in die Seite. „Was ist los mit dir?“ Schon alleine, dass er auf den leicht beleidigenden Spitznamen verzichtete, zeigte ernsthaftes Interesse. Naruto sah ihn an und wie die ehrliche Haut die er war, konnte er nicht verhindern, dass ein warmes Lächeln auf seine Lippen lag. „Ich geniesse es gerade sehr, dass wir alle zusammen sind, aber“, seine Augen verdunkelten sich, “irgendetwas ist faul. Ich meine, wir haben uns nicht nur zufällig getroffen.“ Sasuke verzichtete, etwas zu der Thematik zu sagen, die ihm schon nach zwei Minuten klar gewesen war. Stattdessen legte er Naruto die Hand auf die Schulter. „Wir werden herausfinden, weshalb wir alle da sind, und das ziemlich bald, denke ich.“ Nach dem Essen, bei welchen sich die Zehn schon die eine oder andere Flasche Wein gelehrt hatten - ein leichten Weisswein, der das sommerliche Gefühl perfektionierte, wie Temari befunden hatte - wurde der Wunsch dieser vom Nachmittag war und sie begaben sich an die Bar. Sakura, die eigentlich früher mit der Meute gerechnet hatte, lächelte. „Frisch gefüttert? Dann könnt ihr jetzt anfangen mit trinken. Ich hab euch mal eine Lounge organisiert“, sagte sie lachend, während sie auf die zwei drei Tische und Stühle hinwies. „Da bin ich mir aber definitiv besseres gewohnt“, schnarrte Sasuke und Sakura, deren Blick sich verdunkelte, verneigte sich spöttisch vor dem Uchiha. „Möge mir der edle Herr vergeben, dass meine Überraschung nicht seinem Geschmack entspricht. Ich bin sicher, es wird sich ein Kissen auftreiben lassen, um seinen hochwohlgeborene Arsch darauf zu parken. Andernfalls würde sich bestimmt einer ihrer Begleiter anbieten, dass sie auf seinem Schoss platz nehmen können.“ Naruto lachte bereits, als Sakura anfing zu phrasieren, auch die Damen konnten sich ein Lächeln nicht verkneifen und Sasuke, der ehrlich nur einen Witz machen wollte, errötete leicht. „Lass das“, murmelte er leise, als er ihre Hand nahm, und sie aus dem Knicks befreite. „Wie man in den Wald ruft Uchiha, so kommt es zurück.“ Sakura liess keine Zweifeln daran offen, dass sie verstimmt war, setzte aber sofort ein Lächeln auf, als sie die Mädels begrüsste. Als die Gruppe sich gesetzt hatte, nahm sie professionell die Bestellung auf und sie zuckte nicht mit der Wimpern, als sie bei Sasuke war. Dieser bestellte Gin Tonic- „ohne Gurke, bitte“, und erntete dafür einen spöttischen Blick, ganz so, als wolle sie ihm sagen, dass ein kleines Bitte garantiert nicht reichen würde, um sie milde zu stimmen. Sie war schlau. Und gewieft. So ein dreistes und charmantes Weibsbild war ihm schon lange nicht mehr untergekommen. Und auch wenn er sich selbst in Gedanken für die Bezeichnung schalt, so beschwichtigte er sich damit, dass dies als Kompliment gemeint war. Gaara hatte, vor allem anderen, bemerkt, dass sein Glas nie leer zu werden schien und obwohl ein Wasserglas für jeden auf Tisch stand, zusammen mit den passenden Karaffen, die den gleichen Inhalt hatten, schienen die Gläser mit der durchsichtigen Flüssigkeit bei allen voll zu bleiben. Im Gegensatz zu den diversen Cocktail- Longdrink und Tumblergläsern. Die Bar war gut besucht, Sakura arbeitete mit zwei Kollegen, die sich zwar vorgestellt hatten, als sie den Tisch abräumten, aber deren Namen er schon wieder vergessen hatte, sobald sie aus seinem Gesichtsfeld verschwanden. Sai hatte sich dazu gesetzt und er unterhielt sich, sichtlich nicht mehr nüchtern, mit Hinata, die, obwohl sie sich versuchte zu kontrollieren, eine leichte Röte im Gesicht trug, die sie so jung und rein erscheinen liess. Sakura hatte sie alle nach allen Regeln der Kunst ausgespielt. Alle an diesem Tisch hatten genug intus, um sich richtig gehen zu lassen, auch die sonst so kontrollierten Herren der Runde. Kankuro, dessen Blicke immer wieder zu Tenten wanderten, hatte seine Ärmel hochgekrempelt, Temaris Ausschnitt war in den letzten zwei Stunden soweit verrutscht, dass er von stolz auf skandalös umgestuft werden musste. Neji hatte sein Hemd mässig tief geöffnet und seine Nase war sich am röten, Shikamaru hing mehr im Sessel als er sass, Sais Blick wechselte zwischen allen Blondinen am Tisch hin und her und selbst der stolze Uchiha hat ein Schatten eines treudoofen Lächelns im Gesicht. Naruto war schon seit geraumer Zeit richtig betrunken. Die einzige, die einen einigermassen gesunden Eindruck machten, waren Gaara, Ino und Hinata. Bei den ersten beiden war Sakura nicht einmal überrascht - Gaara war vernünftiger als alle anderen am Tisch gewesen und hatte mehr Wasser getrunken als Alkohol. Zudem hatte er die eine oder andere Runde Kurze ausgelassen. Ino hatte, was das Trinken anging, definitiv russisches Blut in ihren Adern, dass verhinderte, dass der Alkohol dort seine Wirkung entfaltete. Sie sah richtig frisch aus. Überrascht war Sakura allerdings von Hinata. Diese hatte ihr einen Stuhl zurecht geschoben und lächelte sie aufmunternd an, als sie sich an ihrem späten Feierabend mit einem Bier in der Hand zu ihnen setzte. Sakura war verwirrt - sie hatte Hinata eigentlich fleissig mittrinkend erlebt. Es steckte wohl mehr in ihr, als sie wusste. Die Wahrheit war einfach. Hinata hatte langsam getrunken und die Shots zum Teil Neji untergejubelt. oder sie über ihrer Schulter ausgeworfen. Den einzigen, denen dieses Verhalten aufgefallen waren, waren Neji, der ohne mit der Wimpern zu zucken doppelt getrunken hatte - und Sasuke, der neben ihm sass. Keiner der beiden verlor ein Wort darüber. „Oi, Sakura-chan“, liess Naruto verlauten, als sie sich setzt. „Warum trinkst du Bier?“ „Mineralstoffausgleich, Flüssigkeitsausgleich, durstlöschend“, erklärte Sakura simpel. „Du meinst, nachdem du uns alle abgefüllt hast, machst du langsam?“ Shikamaru hatte sich aufgerichtet, Sakura prostete ihm zu. „Ich habe euch nicht gezwungen, zu trinken. Im übrigen habe ich euch eine Rechnung gemacht und auf den Bungalow der Hyugaas gebucht - ihr dürft selbst abrechnen und mir dann in zwei Tagen ein nettes Trinkgeld geben. Sakura streckte sich in dem Stuhl. „Ich hätte gedacht, du haust es Sasuke auf die Rechnung.“ Nejis giftiges Grinsen erregte ihre Aufmerksamkeit. Still wartet sie ab, was er noch zu sagen hatte. Nejis leckte sich leicht über die Lippen. Auch Sasukes Haltung wirkte angespannter. Als Sakura nichts erwiderte, fuhr er fort. „Es schien mir vorhin so, als hätte er einen besonders grossen Stein bei dir im Brett“, erklärte er sarkastisch. „Ich habe keine Ahnung, was du meinst“, erwiderte Sakura kühl, doch ihre Tonart und ihr Gesichtsausdruck liessen zumindest Naruto und Tenten zusammenzucken. Wenn Neji schlau wäre, würde er gediegen seinen Mund halten. Tat er aber natürlich nicht. „Wenn ich mich recht erinnere meine Liebe, dass hast du doch eh noch ein Hühnchen mit Sasuke zu rupfen. Oder wie war das damals noch genau, als“, führte Neji aus, doch er wurde unterbrochen. „Halt den Mund Neji. Es reicht.“ Es gab nicht viele Personen am Tisch, die es gewagt hätten, Neji Hyuuuga den Mund zu verbieten und eigentlich war nur eine davon weiblich. Doch Hinata hatte geschwiegen, es war Tenten gewesen, die Neji zurechtgewiesen hatte und seinen Blick nun unbekümmert hielt, sogar ein provozierendes Lächeln hatte sich auf ihren Lippen ausgebreitet. „Glaubst du ernsthaft, dass du mich einschüchtern kann? Come on, dafür sind wir ein bisschen zu alt.“ Damit stand sie auf. „Ich geh mal aufs WC“, erklärte sie und als Temari sie fragte, ob es sie stören würde, Begleitung zu haben, verneinte sie mit einem ehrlichen Lächeln. Das kalte Neonlicht war überall das Selbe und es war bei weitem nicht vorteilhaft. Tenten wartete, bis Temari aus der Kabine trat und war nicht so überrascht, wie sie es hätte sein sollen, als diese sie ansprach. „Was war das eben am Tisch?“ fragte Temari, die, jetzt in ihr Antlitz sehend, ihren Ausschnitt wieder auf ein normales Mass zu richten versuchte. „Wie meinst du das?“, entgegnete Tenten lächelnd Temari sah sie an. „Ganz ehrlich, ich kenne dich nicht, aber ich kenne niemanden ausser Hinata und Sasuke, die Neji so schroff übers Maul fahren würden.“ Tenten hatte die Hände vor der Brust verschränkt. Ihr ging gerade ein ganzer Kronleuchter auf. „Du stehst auf ihn.“ Temari errötete und verneinte es nicht schnell genug. „Wäre das ein Problem?“ Tenten lachte und hob abwehrend die Hände. „Vergiss jeden Gedanken in diese Richtung. Ich kenne Neji, seit wir zwölf Jahre alt sind, wir waren jahrelang im selben Kampfsportdojo, ich habe also mehr als genug Zeit mit ihm verbracht. Das wäre vielleicht auch die Antwort auf deine Frage.“ Temari lächelte nun auch. „Ich muss dir wohl nicht sagen, dass ich schätzen würde, wenn das unter uns bleiben könnte. Meine Brüder sind sehr“ „Aufmerksam“, beendete Tenten den Satz lachend. „Ist mir aufgefallen“, meinte sie lächelnd. Dann fixierte sie Temari. „Dann warst du also wahrscheinlich der Grund, warum ich ihn mit heruntergelassen Hosen in dem kleinen Häuschen am Strand gefunden habe?“ Temari errötet mehr, das war Tenten Antwort genug. Sie begann zu lachen. „Sag mir nur, was es davor oder danach?“ Temari grummelte. „Davor.“ Tentens Lachen wurde um so lauter. „Dass erklärt seine Scheisslaune eben vorhin. Der Arme.“ Sie lachte noch, als die beiden die Toiletten verliessen und hörte erst auf, als sie sah, dass das Objekt ihres Spotts mit beiden Armen verschränkt und merklich verstimmt im Gang auf sie wartete. Temari und sie blieben stehen. Neji wandte sich an die Blonde. „Ich würde gerne kurz mit Tenten reden, wenn das für dich in Ordnung ist“, sagte er ihr freundlich und Temari, die offenbar zum Schluss gekommen war, dass Tenten sehr gut alleine zu recht kam, zuckte mit den Schultern und ging zum Tisch zurück. Als sie ausser Hörweite war, richtete sich Neji auf und sah Tenten wütend an. „Was glaubst du eigentlich, wer du bist?“ Kapitel 8: Schiedsrichter ------------------------- Draussen war die Stimmung einiges besser. nachdem Neji den Tisch verlassen hatte, hatte Hinata Sasuke aufgehalten um ihm ebenfalls zu folgen. „Lass ihn“, hatte sie ihm zugeflüstert. „Sie kann sich ganz gut wehren.“ Danach hatten Ino und Sakura angefangen, Naruto aufzuziehen. „Sag mal“, hatte Ino gemeint, „solltest du als Profisportler nicht weniger trinken?“ Naruto hatte bloss gegrunzt. „Ich hab Ferien Ino. Also lass mich.“ Sakura hatte gelacht, und gerade da war Temari wieder dazugestossen. „Also früher hast du einiges mehr vertragen, mein Freund.“ Naruto sah sie verzweifelte an. „Nicht auch du Sakura. Sasuke, hilf mir.“ Dieser hatte abwehrend die Hände gehoben. „Ich bin nicht so lebensmüde, dich gegen die beiden zu unterstützen.“ Sakura und Ino lachten, und auch der Rest der Truppe grinste, als sich Naruto nun an Hinata wandte. „Hinata hilf mir. Du weisst, wie gemein die beiden immer sind“, sagte er in einer weinerlichen Stimme. Sakura stand und lachte auf, als Hinata ihn sanft auf den Kopf tätschelte wie ein treudoofer Hund und ihm irgendwas zuflüsterte, was verdächtig nach „guter Junge“ klang. Während die Barkeeperin aus der geschlossenen Bar zwei Flaschen Spirituosen und Mischgetränke nahm und auf den Tisch stellte - „Das schreibe ich jetzt wirklich auf Uchihas Rechnung“- weil er der Erste war, der sich einen Drink mischte und die Aussage mit einem Handwinken zur Kenntnis nahm, war die Stimmung allgemein gelöst. Sie tranken fröhlich weiter - Naruto vor allem von dem Wasser, dass Hinata ihm einschenkte. „Danke, du bist viel zu gut“, flüsterte er leise und Gaara sah interessiert zu, wie Hinatas Wangen minimal röter wurden. „Bitte, dass ich dich davon abgehalten habe, dich wie ein komplettes Arschloch zu benehmen, Hyuuga. Das nächste Mal kannst du gerne mit Sakura an einem Tisch streiten. Danach läufst du aber einiges kleiner nach Hause.“ Tenten spannte die Schultern. „Und das willst du vielleicht von deiner derzeitigen Beute nicht unbedingt. Und wenn ICH in einer Hütte gelegen hätte und DU mich halbnackt gefunden hättest, dann würde ich mich vielleicht fragen, wie ICH mit DIR reden würde anstatt umgekehrt.“ „Du drohst mir Ten?“ „Nenn mich nicht so. Und nein, ich drohe dir nicht. Ich erinnere dich nur an die Tatsache, dass du dir es gerade nicht erlauben kannst, hier einen auf grossen Macker zu machen. Das ist nicht die Oberstufe. Du solltest mir dankbar sein, dass ich dich davon abgehalten hast, dich komplett zu blamieren.“ „Wenn das nicht die Oberstufe ist Ten, warum habe ich dann das Gefühl, dass es dir so gar nicht passt, dass ich jemand anderes vögeln will?“ „Mach dich nicht noch lächerlicher Neji. Ich bitte dich.“ Tenten hatte die Hände verworfen und sah ihn an, als wäre ein Mondkalb. Gleichzeitig wich sie nicht zurück als Neji langsam näher kam und sie herablassend ansah. „Im lächerlich machen warst du eigentlich immer besser als ich, Ten. Schliesslich war nicht ICH diejenige, die sich verliebt hatte und damit alles kaputt gemacht hat. Wie du vielleicht noch weisst, warst das du.“ Tenten erwiderte seinen Blick. „Tut mir leid, dass mein Geschmack so scheisse war, dass ich ernsthaft dachte, das ich mich in dich verliebt hätte. Tut mir noch mehr leid, dass du so ein unreifes Arschloch warst und anstatt, dass wir uns damit auseinandergesetzt hätten, beschlossen hast, dass wir keine Freunde mehr sein können. Tut mir echt leid Neji, dass du offenbar immer noch ein unreifes Arschgesicht bist, weil du sowohl Saukra provozieren musst wie auch mich mit etwas, dass gefühlt in einem anderen Leben war. Und wenn du mich jetzt entschuldigen würdest, ich habe eigentlich vor, zurück zu meinen Freunden zu gehen und den Abend trotz deiner Anwesenheit noch zu geniesse.“ Als sie abwandte, drehte sie sich um. „Und keine Angst, ich werde niemandem sagen, dass versuchst, Temari zu vögeln. Sie ist alt genug um zu wissen was sie tut. Aber lass mich in Ruhe, solange du da bist. Ich habe die letzten Jahre nämlich wunderbar ohne dich leben können.“ Neji‘s Wut war nur grösser als vor dem Gespräch und deswegen ging er nicht zurück zum Tisch, sondern verlies das Hotel Richtung Strand. Als Tenten an den Tisch zurückkehrte, sah die gesamte Runde sie an. Es war plötzlich sehr still. Seufzend setzte sie sich und nahm dankbar ein Schluck des Getränks, dass Sakura ihr reichte. Dann sah sie in die Runde. „Ja, wir hatten gerade eine Meinungsverschiedenheit, nein, es nicht dramatisch. Er ist wohl zum Strand abgehauen und ich finde nicht, dass wir darüber reden müssen.“ Sakura lachte. „Neji schmollt. Dass ich das noch erleben darf. Aber wenn wir die Party weiter abhalten wollen, dann sollten wir langsam auch dahin gehen, einfach wegen der Lautstärke. Geht schon mal vor, ich räume hier noch kurz auf und Ten und Ino zeigen euch eine kleine Feuerstelle und wo es Decken hat, ich komm dann nach. Deal?“ Alle nickten. Sasuke erhob sich zuerst. „Wo gehst du hin“, fragte Naruto. „Die Hosen sind zu teuer um damit in den Sand zu sitzen“, erklärte Sasuke leicht herablassend. Dann änderte sich sein Tonfall. „Pullover?“ Naruto hob den Daumen hoch und griff nach Hinatas Arm. „Dann auf zum Strand.“ Nachdem die gesamte Gruppe die Bar verlassen hatte, seufzte Sakura. Die paar Minuten Ruhe tat ihr gut. Sie hatte gerade die Gläser abgeräumt, als Sasuke zurück kam, in der Hand den Pullover, den er für Naruto mitgenommen hatte. „Brauchst du Hilfe?“ Sakura, die sich kurz erschrocken hatte, fuhr ihn an. „Schleich dich doch nicht so an.“ Dann reagierte sie auf sein Angebot. „Wenn du die Stühle zusammen stellen und die Tische auseinander ziehen könntest, wäre das nett“, erklärte sie. Sasuke tat das, was sie ihm auftrug, schweigend. „Willst du auch noch ein Bier auf den Weg?“ Sakura stand vor der Bar und winkte mit dem Getränk. Weil er eben fertig war, nickte er, kam zu ihr rüber und klaute ihr wie bereits am Vortag eine Zigarette aus dem Päckchen, das auf der Bar lag. Schweigend gab sie ihm sein Feuer. Als sie an ihm vorbeilaufen wollte, hielt er ihren Arm fest. Sakura zuckte zusammen. nicht nur wegen der Berührung, sondern auch wegen der Spannung, die plötzlich in der Luft lag. „Hör zu, ich hoffe, Nejis Gelaber hat nicht etwas bewirkt, was nicht wichtig ist“, fing er an. Sakura drehte sich um. „Wenn das eine Entschuldigung werden soll Sasuke, dann solltest du es vielleicht auch so formulieren“, erklärte sie kühl. Er hielt noch immer ihren Arm. „Ich glaube nicht, dass ich mich für etwas entschuldigen muss, was solange her ist.“ Sakura nickte und lächelte spöttisch. „Dann tu nicht so, als ob es dich scherrt, wenn Nejis Gelaber etwas bewirkt hat, was nicht wichtig ist“, zitierte sie ihn. Dann passierte etwas, mit dem Sakura nicht gerechnet hätte. Sasuke liess sie loss, und fuhr sich durch die Haare. „Was erwartest du von mir Sakura?“ Sie sah ihn an. Es hatte eine Zeit in ihrem Leben gegeben, da hätte sie diese Frage mit Emotionen und übertriebenen Betteln erwidert. Doch nun sah sie ihn nur an, nahm sich eine Zigarette und setzte sich an die Bar. „Ehrlichkeit.“ Spätenstens jetzt war sie sich sicher, dass das Gespräch vorbei war. Doch wieder überraschte ihr Gegenüber sie. „Ich wollte dich nie verletzten. Ich habe mich selbst nicht genug gut gekannt, um ehrlich zu dir zu sein.“ Wieder einen Zug von der Zigarette, wieder ein Schluck des Biers. Es tat gut, es gab ihr Zeit, nachzudenken, bevor sie sprach. Was wichtig war, in dieser Situation, dieser unglaublich abstrusen Situation, in der sie sich befand. „Du hast mir das Gefühl gegeben, ich sei lächerlich. Meine Gefühle für dich seien lächerlich. Das ich nicht wüsste, wovon ich sprach.“ Sie machte eine Pause. „Dass ich nicht gut genug war.“ Sasuke sah sie an. „Ich habe nie an dir, oder den Gefühlen die du hattest, gezweifelt.“ Sakura sah ihn an, ganz so, als ob sie mehr erwarten würde. Er fuhr sich durch die Haare, kopierte ihre Zigaretten-Bier Taktik und Sakura begriff - er war nervös. „Ich war überzeugt, dass ich diese Gefühle nicht verdient habe. Und..“ Sakura unterbrach ihn - bewusst. „Ich kannte dich besser als alle anderen, Naruto ausgenommen. Das ist mir irgendwann auch klar geworden. „Lass mich bitte ausreden du Sturrkopf, du weisst, wie schwer der Scheiss für mich ist“, fuhr Sasuke sie an. Sakura hob entschuldigend die Hände. „Ich war überzeugt, dass ich diese Gefühle nicht verdient habe, weil ich weiss, wie ich war. Ich war ein Penner, ich habe gerne rumgevögelt und Sakura, ich tue das heute noch gerne. Ich hätte dich früher oder später betrogen und Naruto hätte mich umgebracht, verdammt er hat mir immer gesagt, wenn ich dich verletzte, dann ist er weg. Und du warts so“, er machte eine Pause, „so endgültig. Du wärst die Letzte gewesen. Meine Mum liebt dich, sie hätte schon angefangen, unsere Hochzeit zu planen, bevor ich mir sicher gewesen wäre. Und wir wären verheiratet. Und du hättest nicht studiert. Und wir hätten Kinder, Sakura, ich wollte dich nicht vor den Kopf stossen, aber meine Freiheit war mir wichtiger als du. Sie ist mir wichtiger als alles andere.“ Sakura nickte. „Zu dem Schluss bin ich irgendwo auch gekommen. Ich kann heute auch nicht mehr wirklich nachempfinden, was ich für dich empfunden habe damals - oder wohl empfinden wollte. Ich meine, wir waren alle so irgendwie komisch ineinander verknallt am Schluss, Hinata in Naruto, offensichtlich, Ten und Neji, wir beide. Es war wohl einfach dumme Hormone. Aber das Schlimme war nicht, dass du nicht mit mir zusammen sein wolltest. ich glaube das Schlimme daran war, dich als Freund zu verlieren.“ Sasuke nickte. „Ich hatte in den letzten Jahren oft darüber nachgedacht, mich zu melden.“ „Du wolltest mich nicht verletzten.“ Sasuke nickte. „Du hast keine Ahnung wie lange Itachi mir immer wieder gesagt hat, wie dumm ich sei. Oder wie oft seine Freunde gefragt haben, was mit dir wäre.“ Sakura nickte. „Ich glaube, meine Mum vermisst dich am meisten“, sagte Sasuke mit einem Lächeln. Sakura lächelte. „Vielleicht kriegen wir es ja hin, wieder Freunde zu werden.“ Sasuke lächelte sie an, dieses ehrliche Lächeln, dass ganz wenige Menschen in seinem Umfeld kannten. Es reichte ihr als Antwort. Sie gingen zum Strand und kurz bevor sie auf ihre Freunde trafen, sah Sakura ihn an. „Sasuke? Danke für das Gespräch.“ Er nickte nur unverbindlich. Sakura lächelte. Sie hatte ihn wirklich vermisst, auch wenn sie es nicht zugeben wollte. Das Feuer brannte bereits und die Gruppe hatte Decken ausgebreitet. Neji hatte sich wohl so weit eingekriegt, dass er sich ihnen wieder angeschlossen hatte - er sass bei Hinata und bemühte sich, alles normal aussehen zu lassen. Genau so wie Tenten. Sai sass da, neben Shikamaru und beobachtete die Szene lange. Er schwieg, weil er es für einmal besser hielt, nichts zu sagen, was Öl ins Feuer giessen könnte. Temari sah das offenbar anders. „Sag mal Nara, wie wäre es mit einer Revanche?“ Shikamaru winkte ab. „Was, ist es ein Problem, dass es keinen Busch in der Nähe hat“, triezte ihn Temari und Gaara und Kankuro beobachteten ihre Schwester aufmerksam. Shikamaru sah sie an. Er musterte sie, ziemlich intensiv wie die Sabakuno befand und in ihrem Bauch machte sich ein kleines Ziehen bemerkbar. Hatte sie sich gerade blamiert und er würde sie darauf aufmerksam machen? „In Ordnung. Regeln?“ fragte er und Ino, die an seiner Seite sass grinste. „Yay, Wetttrinken. Wir sind zwar alle zu alt dafür, aber egal. Ich will Schiedsrichter sein.“ Das war keine gute Idee, doch Temari, die Ino nicht so gut kannte, war immun gegen den warnenden Blick, der ihr von verschiedenen Seiten zugeworfen wurde. „In Ordnung, was sind die Regeln?“ Ino rieb sich die Hände und sah sich einer Kräuterhexe ganz fest verbunden. „Antwort oder Shot. Wer aufgibt oder lügt, verliert. Das Publikum muss den Wahrheitsgehalt bestätigen, Fragen sind gerne zugelassen.“ Temari stimmte zu und Shikamarus Gesichtsausdruck konnte nur als besiegt gewertet werden. Er wusste, dass das alles höchst unangenehm werden würde. Die zwei Konkurrenten sassen sich gegenüber, die Flasche mit Whiskey, die Sakura hatte mitgehen lassen, stand zwischen zwei Becher. Es war Hinata, die die erste Frage in die Runde warf und damit das Niveau relativ hoch ansetzte. „Wer war euer erster Kuss?„ Shikamaru grinste. „Ino, Flaschendrehen. Mit 14. Ich habe mir danach den Mund mit Seife ausgewaschen.“ Er und Ino schüttelten sich beide. „Same“, meinte die Blondine und klatschte mit dem Nara ab. Temari grinste. „13. Die Aushilfe unseres Gärtners in Suna.“ Kankuro und Gaara verschluckten sich beide. „Gut, Sonderregeln. Bei guten Geschichten darf der Schiedsrichter sagen, wer trinkt. In dem Fall beide“ Temari wollte sich beklagen doch Shikamaru sah sie nur an. „Vergiss es. Du hast Ino zum Schiedsrichter gemacht, dass geht jetzt so weiter.“ Ergeben tranken beide die erste Runde. „Anzahl Sexpartner“, Naruto liess das Niveau hochgradig sinken. Temari und Shiakmaru sahen sich an. Dann prostete Shikamaru ihr zu. Das vor ihren Brüder zu offenbaren, war nicht seine Absicht und er sah so etwas wie Dankbarkeit in ihren Augen. „Schlechtes Fach in der Schule?“ Ino sah den Fragensteller an. „Sasuke, für diese Frage solltest du eigentlich trinken.“ Dann sah sie die beiden Kontrahenten an. „Trinkt.“ „Kunst“, murmelte Shikamaru. „Geschichte“, erwiderte Temari lächelnd. „Wer ist die attraktivste Person des gegenteiligen Geschlechts der hier Anwesenden?“ Neji grinste gewinnbringend. Shikamaru sah sich um. „Ino.“ Diese lächelte erfreut. „Schleimer trinken doppelt.“ Shikamaru grinste ergeben. Temari schien noch unentschlossen. „Objektiv betrachtet, Sasuke.“ „Und nicht objektiv betrachtet?“ Tenten hatte ein fieses Grinsen auf den Lippen. „Shikamaru oder Neji. Sorry ihr beiden“, sagte sie in Richtung ihrer Brüder. „Da die Teilnehmerin nicht ausblenden kann, dass sie heisse Brüder hat, trinkt sie doppelt“, erklärte Ino in einem gespielt strengen Ton. Sakura und Tenten lachten leise auf, während Temari langsam begriff, was sie sich eingebrockt hatte. „Wer ist euer Lieblingskünster?“ Sai brachte Niveau in das Spiel. „Maler oder Künstler allgemein?“, fragte Shikamaru nach. Sai zuckte mit den Schultern. „Dali“, sagte Temari „Klee“, erwiederte Shikamaru. Ino sah Sai an. „Was sagt der Fachmann dazu?“ Dieser grinste und zeigte mit dem Daumen nach oben. „Der Kunstkenner ist zufrieden, deswegen trinken beide.“ Temari sah Shikamaru an. „Lass mich raten, wir hätten sowieso getrunken?“ Dieser nickte. „Was für ein Teufel.“ Shikamaru nickte wieder, bevor er trank. „Was ist eure Lieblingserinnerung in euerem Leben?“ Hinata brachte Philosophie in dieses sehr improvsierte Spiel. Temari machte den Anfang. „Ich glaube, die erste Umarmung von Gaara.“ sie lächelte ihren Bruder an, dieser lächelte zurück. Shikamaru überlegte etwas länger. „Das erste Essen ohne Asuma.“ Ino sah ihn warm an. Dann erklärte sie den Anwesenden, was Shikamaru meinte: „Asuma war irgendwie unser Babysitter als wir jünger waren, als meiner, Chojis und Shikamarus. Unser Familien stehen sich sehr nahe und wir waren alle gleich alt, also haben unsere Eltern Asuma für unsere Betreuung eingestellt, Hausaufgaben, Freizeitaktivitäten, solche Sachen. Er und seine Frau haben bei den Naras im Gästehaus gewohnt, sie waren wie Familie, halt eine Generation dazwischen. Einmal waren wir unterwegs, zu dritt und so ein Typ hat uns im Auto gerammt. Asuma starb auf der Unfallstelle. Seine Frau war hochschwanger. Wir waren 15, es war grausam und hat uns alle zusammengeschweisst. Zwei Wochen später sind wir essen gegangen und haben über unsere Zukunft geredet, was wir werden wollen und wie wir ihn nicht enttäuschen würden. Und wir wollten für das kleine Mädchen genau so sein Vater gewesen war.“ Ino schloss und strich sich ihre Haare verlegen aus dem Gesicht. „Eine schöne Geschichte. Ich danke dir, dass du sie mit uns geteilt hast“, sagte Gaara höflich und nickte ihr zu. Ino lächelte ihn strahlend an. Sakura, mittlerweile auch gelockert und entspannt, klatschte in die Hände. „Lasst uns weiterspielen. Schliesslich findet hier grad ein Wettkampf statt“, sagte sie mit geschäftsmässiger Miene, was ihr ein Schnauben von Sasuke einbrachte, worauf sie ihm mit dem Ellenbogen in die Seite stiess. Naruto, der sich auf seinen Armen zurückgelegt hatte, warf Sasuke einen fragenden Blick zu, der gekonnt ignoriert wurde. Shikamaru sah Temari an. „Wenn du aufgeben möchtest, dann können wir die Revanche auch vertagen“, bot er gehässig grinsend an. Temari funkelte zurück. „Bestimmt nicht.“ Damit war auch Ino wieder dabei. „Die Kontrahenten hatte eine Pause, deswegen trinken sie jetzt beide einen Doppleten.“ Temari verdrehte die Augen, als Shikamaru ihr zuprostete. Sie machten weiter. Die Fragen wurden nicht weniger dämlich, doch Ino fand gefühlt tausend neue Gründe, warum die beiden trinken musste und es war Shikamarus ewiger Aufmerksamkeit zu verdanken, dass er bemerkte, wie Temari immer fahler im Gesicht wurde. Stöhnend traf er eine Entscheidung: er wusste genau, dass sie dieses kindische Unterfangen bis zum Schluss durchziehen wollte und sich nicht die Blösse geben würde zu verlieren. Wenn sie allerdings nun so weiter machten, dann würde sie bald umkippen, emotional werden oder schlimmeres. Er beschloss, ihren Hals zu retten. „Ich gebe auf.“ Ino zuckte mit den Schultern und riss Temaris Arm hoch und schrie: „Wir haben einen Gewinnerin. Temari hat damit das Recht, sich auf immer und ewig über Shikamaru lustig zu machen.“ Temari, die aufgrund der heftigen Bewegung aus dem Gleichgewicht geraten war, fiel nach hinten, in den Sand. Es war Neji, der ihr die Hand reichte. „Alles in Ordnung?“ Sie nickte, setzte sich schwerfällig auf und stand ein wenig instabil auf. „Ja, alles bestens. Als ob mich dieses bisschen Trinken ausknocken würde.“ Fahrig schwang sie die Arme. „Boah mir sind die Beine eingeschlafen. Ich muss ein wenig rumlaufen.“ Bevor sich ihre Brüder anbieten konnten, stand Neji bei ihr. „Ich begleite dich, immerhin ist es Nacht, nicht dass du dich verirrst.“ Er hatte komplett neutral geklungen, doch in seinen Augen glänzte der Spott - und anderes. Hinata lächelte. Sie wusste, dass Neji eine Wasserflasche hatte in seinem Pulli verschwinden lassen, den er zusammengeknüllt in der Hand hielt. „Bleib nicht zu lange weg, in Ordnung“, sagte Kankuro, der Neji musterte - ihm war nicht so ganz geheuer, dass seine Schwester mit dem verschrienen Weiberheld loszog. Temari zeigte im einen Daumen hoch und lief los, Neji der schnell aufgeholt hatte, ging in einem betont anständigen Abstand neben ihr. „Was habe ich den da verpasst“, fragte Naruto und kratze sich am Kopf. Hinata winkte ab. „Nejis Beschützerinstinkt ist sehr ausgeprägt. Er hätte jeder von uns angeboten, sie zu begleiten.“ Tenten, die ihr gegenüber sass, verbot sich verächtlich zu schnauben. „Was machen wir jetzt?“ fragte Ino, as sie ienen weiteren Holzscheit ins Feuer warf. „Um schlafen zu gehen ist es mir ehrlich gesagt viel zu früh?“ „Wie wäre es mit schwimmen?“ Die anderen sahen Gaara interessiert an, doch es war Tenten, die sich zuerst erhob und sich aus ihrem Kleid schälte. Ihre schwarze Unterwäsche war in der Nacht nicht von einem Bikini zu unterscheiden. „Was, ich dachte das wäre eine Ansage“, sagte sie lachend, während Ino mitzog und nun ebenfalls in einem hellblauen Exemplar dastand. „Nehmt die Decken mit“, sagte Shikamaru nur, bevor er sich nach hinten fallen liess. Mit seinem Pegel würde er bestimmt nicht schwimmen. Hinata zögerte, doch Naruto riss sie mit. „Komm, es wird dir nichts passieren.“ Und dann neigte er sich zu ihr. „Ich werde gut auf dich aufpassen.“ Hinata lächelte ihn schüchtern an. „Dir würde ein Bad gut tun“, erklärte Sasuke lässig in Sakuras Richtung. Diese funkelte ihn an. „Ich werde dich ersäufen.“ Sasuke lächelte. „Das werden wir noch sehen.“ Schliesslich rannten sie alle mehr oder weniger enthusiastisch zum Wasser, wobei man die doch noch sommerlichen Temperaturen merkte: Das Wasser war kalt. In dem Moment, in dem sich Sakura weigern wollte, wurde sie von Naruto gepackt und reingeschmissen. Tenten war zuerst im Wasser, die Jungs und Hinata folgten ihr. Sakura versuchte, Sasuke unterzutauchen, dieser konterte unter Wasser und zog sie nach unten, Naruto, der im Gegensatz zu Hinata noch stehen konnte, hatte sie an der Hüfte an sich gezogen und sie dankte Gott, dass die Dunkelheit da war, so dass man nicht sehen konnte, wie nicht egal ihr diese Geste war. Ino versuchte, ihre Haare trocken zu halten, ein Unterfangen, dass Tenten zerstörte und dafür von Ino unter Wasser getaucht wurde. Sai hatte wie Shikamaru beschlossen, am Ufer zu bleiben und unterbrach nun dessen Entspannung. „Brauchst du Wasser?“ Shikamaru lehnte dankend ab. Sai schwieg kurz, dann ergriff er das Wort. „Es war sehr nett von dir, Temari gewinnen zu lassen.“ Shikamaru grinste. „Ich glaube, dass ist sonst niemanden aufgefallen.“ Sai nickte. Shikamaru setzte sich auf und zündete sich eine Zigarette an. Er bot Sai eine an. Dieser lehnte ab. „Ist es wirklich ein Zufall, dass du hier bist?“ Sais Rolle in dieser Scharade war ihm nämlich nicht ganz klar. Der Angesprochene sah ihn offen an. „Nein. Ich habe die Reisunterlagen bei meinem letzten Termin mit Gaara gesehen und beschlossen, ebenfalls her zu kommen.“ Shikamaru nickte. „Aus einem Grund?“ Sai nickte. „Mehrere. Hauptsächlich hab ich gedacht, es wäre eine grossartige Gelegenheit, Temari rumzukriegen. In der Zwischenzeit glaube ich, ich bin aus einem anderen Grund hier.“ Shikamaru nickte. „Was auch immer ihr alle an dieser Furie findet“, sagte er lässig. Sai grinste und seine weissen Zähne strahlten in der Dunkelheit. „Blondinen sind meistens heiss. Aber du hattest Recht vorhin.“ „Womit?“, fragte Shikamaru und bemerkte, wie seine Zunge schwer war. Das ganze Trinken hatte ihm doch mehr zugesetzt. „Damit, das Ino definitiv die schönste der Frauen ist.“ Shikamaru suchte bei den Flaschen nach Wasser, öffnete sie und trank einen Schluck. „Sie ist auch eine Furie, dass kann ich dir sagen. Also viel Vergnügen damit.“ Kapitel 9: Präferenzen ---------------------- Temari war auffallend still gewesen, während sie am Strand entlang liefen. Auch hatte ihr Tempo nichts von spazieren, eher von Flucht. Neji sagte nichts dazu, es brauchte keine überlegende Anstrengung seines Gehirn um zu wissen, dass ihr ziemlich übel war. „Ich glaube, wir sind ausser Hörweite“, bemerkte er, was sie dazu bewegte, ihn mit einer Geste zum Warten zu bringen. Auch wenn sie versuchte, die Geräuschkulisse in einem kleinen Abstand gering zu halten, war Neji klar, dass sie sich gerade übelst übergab. Als sie zu ihm zurück kam, war sie blass um die Nasenspitze, sah aber einiges besser aus als zuvor. „Wir sollten zurück, bevor sich irgendjemand etwas ausdenkt, was wir gerade treiben könnten.“ Neji grinste sie an. „An mir soll's nicht liegen, dass sie recht haben“, meinte er und gab ihr die Wasserflasche. Dankbar nahm sie einen Schluck und spülte ihren Mund aus. Dann sah sie ihn an. Er hingehen kam näher und legte ihr seinen Pullover über die Schulter, bevor er sie näher zog, um sie am Hals zu küssen. „Lass mal Neji. Ich fühl mich grad ziemlich grässlich“, erklärte sie. Dieser lächelte und ob die Hände. „Ich kann nichts dafür, dass du mich so anziehst. Denk daran, so lange haben wir nicht mehr und ich werde nicht nach Hause fliegen, ohne einen Gefallen einzufordern“, erklärte er zwinkernd und deute auf die Wasserflasche. Sie lachte auf. „Vielleicht musst du dir noch ein bisschen mehr Mühe geben.“ Neji erwiderte ihr Grinsen. „Wie du meinst Temari. Rede dir bloss ein, dass du nicht genau so darauf wartest wie ich.“ Damit wandte er sich ab. „Kommst du?“ Sie schloss auf und dachte über seine Worte nach. Er hatte recht, sie hatte absolut keine Lust, ihren Urlaub ohne Sex mit Neji zu beenden. „Wir werden eine Möglichkeit finden.“ Die Gruppe hatte sich wieder zusammen gefunden, ausser Shikamaru und Sai waren sie entweder in Decken eingewickelt oder sassen mit Pullovern am Feuer. Ino versuchte sich mit Wasser das gröbste Meeresgetier, wie sie es nannte, aus den Haaren zu waschen. Als Temari und Neji zurück kamen, wurden sie von Kankuro zuerst angesprochen. „Hat der Spaziergang gut getan?“ Temari nickte. „Ich bin beinahe wieder nüchtern. Und ihr? Was hat euch gebissen?“ „Gaara wollte schwimmen gehen“, erklärte ihr Bruder und Temari sah ihn zuerst irritiert, dann lächelnd an. „Das sind ja ganz neue Töne.“ Sie besah sich Shikamaru. „Und du hast dich natürlich gedrückt.“ Shikamaru sah mit einem schiefen Lächeln an. „Bei meinem Pegel wäre das alles auch ein bisschen unvernünftig gewesen“, erklärte er. Ino lachte auf und wollte sich hinsetzten, stolperte allerdings im Sand und wurde von Gaara aufgefangen, in dessen Richtung sie gefallen war. „Alles in Ordnung?“, fragte er, nachdem sein Blick für einen kurzen Augenblick auf ihre Brüste gefallen war. Zwar war ihre Unterwäsche blickdicht, aber das Bild war dennoch sehr verführerisch. „Ja, danke dir“, sagte sie lächelnd. Sie setzte sich neben ihn und er stand auf, um ihre Decke, die durch den Sturz in den Sand gefallen war, auszuschütteln und sie ihr dann um die Schultern zu legen. Sakura gähnte und zog damit alle Aufmerksamkeit auf sich. „Ich denke, ich gehe für heute mal ins Bett. Aber ich hätte grosse Lust zu tanzen, was meint ihr? Ino, Ten und ich haben morgen frei, da könnten wir im Nachbarort in eine Bar gehen, die wird später am Abend ein Club.“ Hinata nickte. „Das klingt toll. Was haltet ihr davon wenn wir am Nachmittag zum Lunch schon mal in den Ort gehen und vielleicht ein wenig einkaufen und ein Restaurant für das Nachtessen reservieren?“ Ino grinste. „Das klingt super.“ Auch die anderen Anwesenden waren einverstanden. Damit stand Sakura auf. „Ich geh mal - löschte einfach das Feuer und nehmt die Flaschen und die Decken mit, damit wir keinen Ärger kriegen.“ Naruto sah sie an. „Soll ich dich“, doch er wurde unterbrochen. „Ich geh mit“, erklärte Sasuke mit dunkler Stimme. „Langsam wird es echt frisch.“ Sakura sah sich beide Männer spöttisch an. „Ganz ehrlich Jungs, ich kann hervorragend alleine zum Zimmer laufen, wir sind hier in einem Hotel und nicht zu Hause.“ Doch beide gingen nicht darauf ein. Sasuke erhob sich darauf und sie auffordernd an. Sakura schüttelte nur den Kopf und lief mit ihm zum Hotel. „Was meinte sie damit?“ fragte Kankuro, der aus der Szene nicht sehr schlau geworden war. Naruto lächelte. „Sakura, Sasuke und ich sind wie Shikamaru, Ino und Choji quasi zusammen aufgewachsen. Wir haben alle im gleichen Stadtteil von Konoha gewohnt, waren also Nachbarn. Sakuras Patentante ist meine Pflegemutter und Sasuke war mein Nachbar. Und wenn wir im Sommer zusammen gespielt haben oder später zusammen aus waren, dann haben Tsunade und Sasukes Mum uns immer eingetrichtert, dass wir Sakura, die zwei Strassen weiter gewohnt hat, nicht alleine nach Hause laufen lassen. Nie, unter keinen Umständen. Das hat sich halt sehr eingeprägt.“ Er wollte sich in den Schneidersitz setzten und verzog plötzlich das Gesicht. Tenten, die das mitbekommen hatte, war schnell bei ihm. „Alles ok?“ Auch Hinata hatte ihre Hand auf seiner Schulter abgelegt und sah ihn besorgt an. „Alles in Ordnung. Mein Knie zickt manchmal, wenn ich zu lange nicht trainiere.“ Tenten schob resolut die Decke zur Seite und fing an, sanft auf dem Knie mit dem Daumen rumzufahren. „Seit wann hast du Probleme mit dem Innenband?“, fragte sie ihn aufmerksam. Naruto gab sich geschlagen. „Zwei Jahre etwa. Ist auch in Ordnung, ich werde alt.“ Tenten nickte. Hinata sah ihn an. „Naruto, du wirst erst 27, sag so etwas nicht.“ Naruto wandte den Kopf und lächelte sie an. „In meinem Beruf ist das alt.“ Dann setzte er ein Lächeln auf. „Keine Sorge, ich spiele sicher noch ein Weilchen für die Nationalmannschaft. Hei, wenn wir zu Hause sind, müsst ihr unbedingt mal an ein Spiel kommen, dass wird sicher super.“ Hinata lächelte ihn an und niemand sah, wie Tentens Gesicht einen ernsthaften Ausdruck bekam. „Ich glaube, ich breche langsam auch auf, was meint ihr?“, sagte Temari zu ihren Brüdern. Das bewog der Rest der Gruppe, sich ebenfalls zu erheben. Es war spät, allerdings ging die Sonne noch minimum zwei Stunden nicht auf. Wie Sakura angewiesen hatte, beseitigten sie ihre Spuren. „Sehen wir uns morgen dann gegen neunzehn Uhr vor dem Hotel?“, vergewisserte Ino sich und als alle nickten, wünschten sie sich eine gute Nacht und zerstreuten sich auf dem Weg in ihre Unterkunft - Ino lief mit Tenten, Shikamaru, Naruto und Sai direkt zum Hotel, die Hyuugas nach links und die drei Geschwister nach rechts. „Du hättest das echt nicht tun müssen“, sagte Sakura, als sie mit Sasuke bei ihrer Haustüre ankam. „Ich weiss. Aber der alte Tick bleibt halt.“ Sakura lächelte. „Du hast Angst, dass ich Tsunade sage, dass du mich nicht begleitet hast.“ Sasuke grummelte verstimmt. Sakura lachte hell. „Du hast noch immer Schiss von ihr.“ „Eher gesunden Respekt“, berichtigte Sasuke, bevor er sie mit einem Lächeln in die Arme zog. „Schlaf gut Sakura.“ Sie erwiderte die Umarmung. „Schön, dass alles gut zwischen uns ist“, sagte sie, bevor sie nach drinnen ging. Sie freute sich wirklich, ihren guten Freund zurück zu haben. Auch wenn ihr dummes Herz ein bisschen zu schnell pochte, egal wie sehr sie es ignorieren wollte. „Das war mal ein Abend.“ Ino hatte sich bei Shikamaru untergehackt und stolperte mehr oder weniger zum Hotel. „Das kannst du laut sagen“, erwiderte Tenten, deren Unterton nicht so ganz einzuordnen war. „Bist du ok?“, fragte Ino und drehte im Laufen ihren Kopf, worauf Naruto fast ihre Haare ins Gesicht bekam. Tenten, die mit Sai die zweite Reihe bildete, winkte ab. „Es ist nicht mein erster Streit mit Neji. Lass mich darüber schlafen.“ Naruto liess sich zurückfallen. „Nimm ihn nicht so ernst. Ich glaube, er und Sasuke sind sich ganz ähnlich und manchmal zu stolz. Sie würden beide eher ihr Gegenüber verletzten, als zuzugeben, dass sie im Unrecht sind.“ Tenten lächelte ihn an und legte ihre Hand auf seine Schulter. „Aber Sasuke ist reifer geworden. Neji hat sich heute verhalten als wären wir 17.“ Daraufhin erwiderte Naruto nichts. Als sie sich verabschiedeten, sah Tenten ihn an und zog ihn in eine Umarmung. „Lass mich bei Gelegenheit mal dein Knie richtig ansehen. Du läufst jetzt grad auch nur weil du so stur bist“, sagte sie leise und lächelte ihm zu. Naruto, der sehr ertappt war, lächelte zurück. „Das wäre toll, danke“ Sie verabschiedeten sich von einander und wünschten gute Nacht. „Ok Schwesterherz, was war das für ein Spaziergang?“, fragte Kankuro neckend. Temari brummte. „Nichts, ich wollte mich wirklich einfach bewegen.“ Gaara sah sie von der Seite an. Temari verdrehte die Augen. „Ok, ich musste kotzen, zufrieden?“ Kankuro lachte schallend. „Wehe, ihr erzählt das wem. Und schon gar nicht Nara, verstanden?“ Gaara sah sie an. „Dir ist schon klar, dass er aufgegeben hat, oder? Er hätte locker weiter machen können.“ Temari sah ihn an. „Bestimmt nicht“, erklärte sie trotzig. „Ziemlich sicher sogar. Er ist ein guter Typ“, schloss sich Kankuro der Meinung seines Bruders an. „Sag mal Kankuro, bist du verknallt?“ Kankuro schnippte an ihre Stirn. „Nein Schwesterherz, ich sag nur, dass ich den Kerl mag. Und ihn lieber an deiner Seite sehen würde als diesen Weiberheld von Hyuuga.“ Temari errötete. Sie hatte gedacht, sie wäre diskret gewesen. „Da läuft nichts. Und wenn, ist es meine Sache und bestimmt nichts Ernstes.“ Kankuro wollte antworten, doch Gaara unterbrach die Kabbelei der beiden, als er die Türe aufschloss. „Mit wem Temari schäkert, ist ihr Ding und geht uns in erster Linie nichts an. Sag einfach Bescheid, wenn du auswärts schläfst. Das gilt auch für dich Kankuro.“ Mit dieser Aussage liess er seine Geschwister stehen und ging ins Bett. „Hab ich was verpasst?“, fragte Temari mit süsslichem Unterton. „Ich bin einfach diskreter als du, das hast du verpasste“, erklärte Kankuro, bevor er sie umarmte und ebenfalls zu Bett ging. „Du bist noch wach?“ Tenten schloss die Türe und ging auf den Balkon, wo Sakura, in zwei Badetücher gewickelt, sass und rauchte. „Ich schlafe selten gerade nach der Schicht.“ Tenten nickte. „Ich geh duschen, bist du noch ein paar Minuten da?“ Sakura nickte, während sie in die Dunkelheit starrte. Kurz darauf kam Tenten im Schlafanzug und mit einem Tuch auf dem Kopf, in welches ihre Haare gewickelt waren, nach draussen und setzte sich zu ihr. „Willst du reden?“, fragte sie. Sakura zuckte mit den Schultern. „Willst du zuerst?“ Tenten sah sie schief grinsend an. „Ich passe.“ „Er hat sich irgendwie entschuldigt. Naja, nicht wirklich, halt so Sasuke entschuldigt. Aber hat etwas gesagt, was ich irgendwie noch durchdenken muss.“ Sakura spielte mit ihrem Wasserglas. „Und das wäre?“, fragte Tenten. „Ich zitiere: Ich kannte mich damals nicht gut genug, um mit dir ehrlich zu sein. Und halt, dass, wenn er eine Beziehung mit mir eingegangen wäre, es beutete hätte, seine Freiheit aufzugeben.“ „Oi.“ „Ja, dass kannst du laut sagen. Ich meine, was bedeutet das? Dass er auch Gefühle hatte? Und jetzt ist er wieder wie vor der ganzen Sache und ich bin komplett verwirrt.“ Enervierte sich Sakura. Dann machte sie eine wegwerfende Handbewegung. „Egal, ich werde das jetzt nicht weiter zerdenken. Was hatte Neji zu sagen?“ „Zu schreien meinst du?“, fragte Tenten lakonisch. Sakura sah sie an. „So schlimm?“ Tenten zuckte mit den Schultern. „Geht so. Nicht viel Neues eigentlich. Ich sei Schuld daran, dass unsere Freundschaft hin ist, weil ich dumm sei und Gefühle habe, das übliche blablabla. Hat sich nicht viel geändert seit dem letzten Streit, ehrlich gesagt. Ausser, dass es mich nicht mehr kümmert.“ Sakura wollte etwas darauf erwidern, doch Tenten fuhr fort. „Ich mache mir Sorgen um Naruto. Sein Knie ist hin und er weiss es. Er wird nicht mehr lange auf seinem Niveau spielen können.“ Sakura nickte. „Kannst du was machen?“ Tenten zuckte mit den Schultern. „Vielleicht den Prozess verlangsamen. Aber ganz gut wird das nie mehr, wenn auf Profiniveau spielt. Ich hab ihm angeboten, dass ich mir das ganze Mal ansehe.“ Sakura nickte. Dann lachte Tenten auf. „Ich habe das Gefühl, wir sind noch immer der total dysfunktionaler Haufen, der wir mit 17 waren.“ Sakura fiel in das Lachen mit ein. „So erwachsen und dennoch solche Kinder. Meinst du, wir werden jemals anders?“ Tenten schmunzelte. „Eigentlich nicht. Wir sollten uns langsam hinlegen.“ Sasuke lag auf dem Bett, Wassertröpfchen in seinen Haarspitzen und das gesamte Zimmer roch nach frisch geduschtem Mann. Naruto setzte sich auf das Doppelbett. „Hast du eine Schmerztablette Teme?“ Sasuke griff mit seiner rechten Hand nach einem Päckchen und schoss es ihm zu, ohne aufzusehen. Naruto nahm eine, legte das Päckchen zurück und ging ins Bad. „Schön übrigens, dass du dich mit Sakura ausgesprochen hast. Wurde auch langsam Zeit.“ Er sah nicht, wie Sasuke aufsah, und das nächste Geräusch, dass das Zimmer füllte, war das Wasser der Dusche. Sasuke lächelte. Ja. Es war schön. Auch wenn er das natürlich nie zugeben würde. Es war ein lautes Klopfen, dass Sakura weckte. Ein penetrantes Klopfen. „Verdammt, es ist mein freier Tag“, fluchte Tenten, als sie an ihrer Türe vorbeiging und die Haustüre aufriss. „Ino?“ „Ich habe Frühstück mitgebracht“, trällerte die Blondine und Sakura wusste, sie musste aufstehen. Als sie die Küche betrat, war sie milder gestimmt. Tatsächlich hatte Ino sich nicht lumpen lassen - oder einfach die Hotelküche total bezirzt. Brötchen, frische Früchte, Kaffeebecher, frischer Saft, Rührei mit Speck - alles was es brauchte, um zwei lädierte Körper auf Touren zu bringen. Denn Ino sah so gar nicht so aus, als ob sie auch nur den Anflug eines Katers hätte. Verdammte Trinkfestigkeit. Sakura hob nur die Hand. Sie war als Morgenmuffel verschrien, es war Tenten, die ein Morgenmensch war. „Wieso haben wir Hinata nur zugestimmt, am Nachmittag schon los zu gehen?“, fragte Tenten sich laut. „Weil wir ihr noch nie etwas abschlagen konnten“, murrte Sakura und nahm sich Kaffee, Rührei und Speck. Kaffee vor allem, salzig vor süss - die Devise eines jeden Frühstücks. „Ich hab heute morgen mit ihr und Temari telefoniert, deswegen dachte ich, ich wecke euch mal. Wir wollten so in einer Stunde los, dass wir noch mal hier her kommen können, um uns in Ruhe vorzubereiten. Oder zu schlafen, wenn ich euch so ansehe.“ Ino lächelte gutmütig. Sie war ein Energiebündel. Tenten, die Saft und Früchte zuerst nahm und gerade dabei war, in einem ungesunden Tempo Rührei in sich rein zu schaufeln, sah Sakura an. „Ich geh zuerst duschen, passt?“ Sakura nickte bloss. „Gib uns zwanzig Minuten Ino, dann sind wir ready.“ Ino lächelte und folgte Sakura auf die Terrasse, die ihren zweiten Kaffee lieber draussen genoss. „Ist alles in Ordnung?“, fragte sie fürsorglich und legte die Hand auf Sakuras Arm. Die Angesprochene nickte. „Ja, war bloss ein langer Abend.“ Ino nickte. „Bei dir?“ Ino lächelte. „Ich fand’s super. Du weisst wie gerne ich Menschen abfülle.“ Sakura lachte. Das stimmte tatsächlich. Sie trafen sich mit den anderen holden Vertreterinnen ihres Geschlechts vor dem Hotel. Da sie einen kleinen Shuttlebus gebucht hatten, beziehungsweise Ino, mussten sie nicht wirklich warten. Hinata lächelte bei der Begrüssung, denn ausnahmelos alle hatten grosse Sonnenbrillen auf, trugen legere Kleidung, flache Schuhe und auch nur annähernd etwas, was man Frisuren nennen konnte. Eine gemütliche Frauenrunde an einem gemütlichen Ausflug. Der nächste Ort war ein kleines Dorf, dessen Namen übersetzt wohl etwas romantisches wie Sonnenuntergang am stehenden Meer bedeutete. Da keine der Damen der Landessprache wirklich mächtig wahr, interessierte es auch niemanden. Zudem war das Grossdorf oder Kleinstädtchen ein bisschen generisch, was aufgrund der Touristen normal war - Bars, Souveniershops, Restaurants, ein Jachthafen, das übliche. Eine Einkaufsmeile und Cafés luden dazu ein, richtig viel Geld los zu werden. „Brauchen wir eigentlich etwas Spezifisches oder gehen wir einfach ein wenig einkaufen?“, fragte Sakura müde. Sie war kein Fan von Shopping, eine Ablehnung, die sie sich mit Tenten teilte. Hinata und Ino hingegen hätten jeden Tag neue Kleider kaufen können und Temari schienen anhand des Glitzern in ihren Augen definitiv auch eher zu dieser Kategorie zu gehören. „Treffen wir uns doch einfach spätestens in zwei Stunden in dem Café hier“, schlug Hinata zur Güte vor und deutete auf einen Laden zu ihrer Rechten, der tatsächlich sehr gemütlich aussah. Sakura und Tenten, an die der Vorschlag hauptsächlich gegangen war, nickten. Und damit betraten sie den ersten Laden, eine kleine Boutique, die offenbar von einer Einheimischen betrieben wurde. Hinata fand als erstes etwas, sie kaufte sich Ohrringe. Temari liebäugelte mit einem kleinen schwarzen Kleid, dass knapp an unpassend kurz vorbei schlitterte. Ino hatte fachkundig bemerkt, dass der Laden sehr ihrem Stil entsprach und somit war es nicht weiter verwunderlich, dass Sakura und Tenten zuerst wieder nach draussen traten. „Shoppen ist echt so scheisse.“ Tenten lachte. Sakura stimmte ein. „Aber auf der anderen Seite, wenn wir heute Abend ausgehen, kann es nicht in Strand- oder Arbeitsklamotten sein“, erwiderte Sakura. „Wir machen das einfach schnell“, schlug Tenten vor. „Wir kaufen irgendwelche Heehls, du ein nettes Kleid, ich was, dass ich nicht hasse, also wahrscheinlich Shorts, dazu was mit Ausschnitts, fertig?“ Sakura nickte. Ein verdammt guter Plan. Die beiden Einkaufsmuffel sassen 40 Minuten später mit jeweils zwei Tüten in einem Kaffee. Sakura scrollte durch Tripadvisor und fand ein gut bewertetes Sushi Restaurant in der Nähe des Ausgangsviertels. Sie beschloss, gleich zu reservieren. Tenten zeigte sich einverstanden und checkte in der Zwischenzeit ihre sozialen Medien und Emails. Es tat gut, nicht immer zu reden. Zudem war sie, auch wenn sie nur ungern zugab, sehr angetan von ihrem Fundstück: Sie hatte sich einen Playsuit gekauft, der, wie Sakura zwar prophezeit hatte, enorm mühsam werden würde, wenn sie aufs WC gehen würde, aber dafür war er gemacht für ihren Körper. Ein tiefer V-Ausschnitt, kombiniert mit einem lässigen Shortsunterteil. Dazu leichte Plateauschuhe - sie würde sich wohlfühlen. Sakura hatte es sich noch einfacher gemacht - ein einfach kurzärmliges Kleid, oben eng, runder Ausschnitt, schwingender Rock, kleine Absätze. Sie war generell eher unkompliziert. Beide waren mit ihrem Kaffee fertig und würden normalerweise nun zu einem Aperitif übergehen - doch in einem Anflug von weiser Voraussicht, dass sie gestern genug und heute Abend wieder trinken würden, beschlossen sie, dass ein grosses Mineralwasser es auch tun würden. Die Flasche war halbleer, als Sakura auf die Uhr sah. Die vereinbarte Zeit würde bald erreicht sein und von den restlichen Drei war so gar nichts zu sehen - nicht, dass sie das nicht irgendwie erwartet hätte. Sie kannte ihre Beste, die manchmal leicht durchgeknallte Superblondine war so gut wie nie pünktlich - sie hatte eine sanfte Hoffnung auf Hinata gehabt, aber selbst sie wusste, wie schwer es war, Inos Hundeblick und ihren Beschwörungen, die Schuhe hätten geflüstert, sie wollen von ihr gekauft werden, zu widerstehen. Mit rund zwanzig Minuten Verspätung trafen Hinata, Temari und Ino ein - alle hatten deutlich mehr Tüten als die erklärten Shoppingmuffel. Zumindest etwas, worauf sowohl Tenten wie Sakura gewettet hätten. „Zwei Stunden sind einfach so knapp“, beschwerte sich die Blondine sofort, und Temari stimmte ihr zu. „Wie gut, dass du fast zweieinhalb hattest, nicht war?“ meinte Sakura süffisant grinsend. Ino winkte ab und murmelte etwas, was verdächtig nach Korinthenkackerin tönte. Hinata, supersensibel auf jede Stimmungsschwankung war, fragte schnell: „Trinken wir noch etwas, oder wollt ihr gleich gehen, dass wir uns noch ausruhen können?“ Nach einer kurzen Diskussion beschlossen die Damen, dass es Zeit war, aufzubrechen. Tenten spielte das besonders in die Hände, so waren ihr ein kurzes Workout und minimum eine Stunde Nachmittagsschläfchen sicher. Als sich alle am Abend zur verabredeten Zeit trafen, war von dem dezenten Gammellook und dem Schlafentzug vom Mittag nicht mehr viel zu sehen. Sie waren komplett, ausser Sai, der sich bei mit einer kurzen Notiz an der Rezeption entschuldigt hatte - er war gerade sehr kreativ und wollte lieber malen, würde sich aber freuen, den verrückten Haufen am nächsten Abend zu sehen - seine Worte, nicht Inos, die die Notiz vorgelesen hatte. „Komischer Kauz“, befand Naruto, doch Gaara zuckte nur mit den Schultern - er und seine Geschwister kannte dieses Verhalten bereits und er vermutete, dass Sai nicht ohne guten Grund beschlossen hatte, sich zurück zu ziehen. Als eher introvertierter Mensch verstand er das Bedürfnis, mit sich alleine zu sein besser als Naruto. Das Sushi Restaurant, dass Sakura ausgesucht hatte, wurde seinem Ruf gerecht - es war, wie die meisten seiner Art, eher dezent eingerichtet und kam ohne übertriebene Dekoration aus, weil die Präsentation der Speisen ausreichte, um einen Tisch zu füllen und in Szene zu setzten. Sakura und Hinata, die Sushi wirklich liebten, bestellten und langten, als das Essen kam, auch zuerst zu - alle bis auf Sasuke lobten die Qualität, so dass Sakura stutzig wurde. „Sag bloss, du magst Sushi immer noch nicht.“ Sasuke, der sich zaghaft bedient hatte, zuckte mit den Schultern. „Ich versteh die Faszination um kalten, saueren Reis und rohen Fisch halt nicht“, gab er ihr als Antwort, worauf Sakura kicherte. „Ich dachte wirklich, du hättest deine Aversionen dagegen abgelegt. Soll ich eine Karte ordern? Vielleicht findest du etwas mit Tomaten.“ Sasuke grinste, auch Naruto mischte sich in das Gespräch ein. „Teme, du solltest was essen, sonst hast du nachher viel zu schnell einen sitzen.“ Ergeben orderte Sasuke die Karte und bestellte sich nach einigen Minuten immerhin gebratene Nudeln, die zwar keine Tomaten enthielten, ihm aber zumindest eine vernünftige Grundlage geben würden. An der anderen Seite des Tisches besah sich Gaara die Anwesenden. Während sich die Herren der Schöpfung in sommerliche lange Hosen und Hemden geworfen hatten, vorzugsweise in dunkleren Tönen, bis auf Naruto, dessen Hemd strahlend weiss war (Gaara vermutete stark, dass es Sasuke gehörte), waren die Frauen jede auf ihre Art sehr nett anzusehen. Sakura hatte ihr gekauftes Kleid an, dass simpel war und trug beinahe kein Make-Up, was sie einiges frischer und klassischer erscheinen liess, als ihr Outfit an der Bar. Tenten trug goldene Accessoire zu ihrem Playsuit, der ihr Dekolleté in einer Art betonte, die eine neue Seite auf die sportliche Frau warf. Hinata hatte sich für ein helles, bauchfrei geschnittenes Oberteil und eine dunkelblaue, weite Hose entschieden, sie trug Silber dazu und hohe, schwarze Riemchensandalen, die sie gleich gross wie Tenten wirken liessen, obwohl sie die kleinste der Frauen war. Es war Ino, an dem sein Blick ein wenig länger hängen blieb. Sie hatte ihre wirklich langen Haare zu einem hohen Pferdeschwanz gebunden und beim Make-up gesparrt - dafür trug sie ein enges, graues Kleid, dass knapp unterhalb ihrer Knie endete und wirklich erahnen liess, dass Problemzonen nicht zu ihren Makeln gehörten - zu Gaaras Erstaunen trug sie dazu weise Turnschuhe. Seine Schwester hingegen liess keinen Zweifel daran, dass sie ihre Vorzüge in den Vordergrund rückte - Gaara hatte das Kleid schon gemustert, als sie sich angezogen hatte und im Gegensatz zu Kankuro verzichtet, etwas dazu zu sagen. Aber so im Nachhinein hatte sein Bruder recht gehabt, dass Kleid war eine Provokation, und zwar nicht nicht wegen Länge, Schnitt oder Farbe - knielang, körperbetont, aber nicht so eng wie Inos, bordeaux - sondern deswegen, was es mit ihren Brüsten machte. Durch den Umstand, dass an den Schultern lag und so eine klassische Neckline zauberte, war Temaris Dekolleté das erste, was jeder Mann wahrnehmen musste - und Gaara war sich sicher, dass sie es deswegen gewählt hatte. Immerhin hatte sie auf grosse Klunker und zu auffällige Schuhe verzichtet. Sein Blick kreuzte sich mit Inos, die ihn anlächelte. „Worüber denkst du nach, Gaara?“ Er erwiderte ihr Lächeln. „Darüber, wie glücklich wir uns schätzen können, in so schöner weiblicher Begleitung zu sein.“ Während alle Frauen das Kompliment auf ihre Art annahmen - Abweisung, erröten, leichtem Kopfnicken, schnell Sashimi runterwürgen und dankend - Sakura, boxte ihn Temari auf liebevolle Art in die Schulter. „Alter Schleimer.“ Das bewog die meisten anderen am Tisch, sich dem Kompliment anzuschliessen. Ausser Sauske und Neji. Erster ass genüsslich seine Nudeln und beschloss, dass ihn Tatsachen, die ihn nicht interessierten, nicht vom Essen abhalten würden. Und Neji? Er lehnte sich zurück, fixierte Temari und liess seinen Blick schamlos in ihren Ausschnitt wandern. Dann grinste er. Und weil ihm egal zu sein schein, wie viele Menschen an diesem Tisch sein Verhalten mitkriegen würden, spürte Temari nicht nur, wie sich ihre Wangen rosa färbten. Sie spürte das Kribbeln in ihrem Bauch, dass sie begleite, seit dieser verfluchte Schwerenöter sie in diese dumme Hütte gezogen hatte. Kapitel 10: Glaube und Gänseblümchen ------------------------------------ Sie hatten das Essen ohne Zwischenfall beendet, was besonders Sakura überrascht hatte - Naruto, ein Hemd und Sojasauce schrie geradezu nach Flecken. Doch waren sie relativ spät aufgebrochen und konnten sich so in der Bar nur einen kleinen Tisch sichern - ein Umstand, der nicht weiter schlimm war, schliesslich wollten sie nicht alle sitzen und Gaara verstand die Turnschuhe der Blondine. Ino tanzte nun bereits seit gefühlten Stunden, mal mit den anderen Frauen, mal alleine, aber nie unbeobachtet. Gerade löste Sakura sich von ihr und kam zum Tisch. „Ich muss mal nach draussen, kommt einer mit?“, fragte sie, und es war völlig klar, dass sie rauchen wollte. Shikamaru erhob sich sich - schliesslich war er neben Sakura der Einzige, der diesem Laster sowohl nüchtern wie auch angetrunken nach ging. Bevor er jedoch den Tisch verliess, sprach er die beiden Brüder an. „Würdet ihr ein Auge auf Ino haben? Sie neigt dazu, ziemlich beharrliche Typen anzuziehen und mir wär wohler, wenn ich wüsste, dass ihr gegebenenfalls reagiert“, erklärte er. Kankuro, der sowieso immer ein Auge bei seiner Schwester hatte, nickte und auch Gaara, der verstand, um was es Shikamaru ging, bejahte seine Bitte wortlos. Als die beiden draussen waren, grummelte Naruto. „Warum hat er nicht mich oder Sasuke gefragt?“ Kankuro lachte. „Beschützerinstinkt. Es ist so eine Geschwistersache, dass wir uns immer gegenseitig im Auge haben und ich glaube, bei den beiden ist es ganz ähnlich. Oder hast du nicht bemerkt, dass Neji Hinata praktisch ständig im Blickfeld hat?“ Gaara schnaubte. Neji hatte sicher Hinata im Blick, aber da diese mit Temari tanzte, war er sich sicher, dass die Absichten des Hyuugas nicht nur ehrenwert waren. Sakura hatte sich auf einen kleinen Vorsprung gesetzt und zog genüsslich an ihrem eben angezündeten Glimmstängel. Shikamaru sass neben ihr und schaute in den Nachthimmel und so war er einigermassen überrascht, als sie aus den nichts eine Frage stellte. „Sag mal, dass zwischen dir und Ino - war da wirklich nie was?“ Er wendete seinen Blick vom Himmel ab und fixierte stattdessen ihre grüne Augen. „Warum fragst du das nicht sie?“ Sakura wandte ihren Blick mit einem Lächeln ab und sah stattdessen auf die Promenade, die voll war mit Menschen, die lachten und tranken. „Verstehe. Du hast sie das schon gefragt und willst wissen, ob ich dir eine andere Antwort gebe. Schlau.“, meinte er und anhand seiner Stimmlage liess sich nicht rausfinden, ob er amüsiert war oder verärgert. „Es nimmt mich einfach wunder.“, erklärte sie deswegen und Shikamaru schloss die Augen, bevor er sie wieder fixierte. „Nein, nie. Nicht eine Sekunde. Warum meinst du?“ Sakura liess sich Zeit mit ihrer Antwort. „Weil Ino mega heiss ist und du siehst auch nicht schlecht aus. Da wäre es nur logisch, dass da mal Gefühle im Spiel waren.“ Shkamaru ging nicht auf das vage Kompliment ein, sondern nickte. „Ja, sie ist verdammt schön und wir wissen beide, dass sie das auch innerlich ist. Aber da war nie was.“ Er lachte. „Wenn ich mir Ino nackt vorstelle, ist das wie bei einer Barbie.“ Ssakura lachte. „Kenn ich. Naruto hat bei mir Gänseblümchen anstelle von Geschlechtsteilen.“ Shikamaru wartete, bis ihr kichern verstummt war. „Aber warum fragst du?“ Sakura seufzte. „Ich glaube, die richtige Frage ist die: glaubst du an platonische Freundschaften?“ „Nein.“ Sie beide wahren während des Gesprächs näher gerückt, eher um nicht schreien zu müssen und zündeten sich eine zweite Zigarette an. „Aber du hast mir grad glaubhaft versichert, dass du eine hast“, bemerkte Sakura verdutzt. „Ja, habe ich auch. Aber ich glaube nicht daran.“ Shikamaru klang ruhig. „Überleg dir die Situation von unseren Freunden. Tenten war in Neji verknallt und Freunde sind sie offensichtlich nicht. Naruto war jahrelang in dich verliebt, Hinata seit wahrscheinlich immer in ihn. Ino stand abartig auf Sasuke und der einzige Grund, warum die beiden nicht miteinander anbändeln, bist du.“ Sakura schwieg und dachte über das Gesagte nach, bevor Shikamaru weiter fuhr. „Neji würde wahrscheinlich jede ausser dir, Hinata und Tenten nehmen. Sasuke und Hinata haben auch irgendeine eigenartige Anziehung zu einander, nur dass Hinata schon alleine deinetwegen nie etwas machen würde und Sasuke genug Anstand hat, weil er weiss, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis Blondie begreift, wie gut er und Hinata zusammen passen würden. Tenten hingegen steht nicht besonders auf schwarzhaarige oder blonde Typen. Und wenn wir die drei Geschwister und Sai dazu nehmen, dann ist völlig klar, dass Gaara sowohl Hinata wie auch Ino in Betracht zieht, Kankuro auf dem besten Weg ist, Tenten komplett zu verfallen und Temari und Neji spätestens heute zusammen im Bett landen. Bei Sai bin ich mir nicht so ganz sicher, welche der beiden Blondinen er bevorzugt.“ Sakura sah ihn an. „Dass sind ziemlich viele Worte für jemand, der Wolken eigentlich lieber als Menschen mag.“ Shikamaru grinste. „Ich weiss, dass du meine Ansichten wahrscheinlich teilst und du bist nicht verschlagen genug, um davon profitieren zu wollen. Du findest es bloss interessant.“ Damit legte er den Arm über ihr Schulter und plötzlich änderte sich die Situation für Sakura. Irgendetwas war gerade passiert, ein Luftzug durch die Strasse gefahren, sie wusste es nicht, aber ihr wurde plötzlich klar, dass Shikamaru sich selbst nicht erwähnt hatte. „Was ist mit dir?“ „Mit mir?“ Er lachte freimütig und zog den Arm zurück, und Sakura bemerkte kurz, dass es sich ganz angenehm angefühlt hatte. „Ino läuft aus den erklärten Gründen nicht, Hinata ist mein Boss und Neji würde mich ziemlich sicher auf was Festes drillen, worauf ich wirklich keine Lust habe, abgesehen davon, dass ich nicht so für Hinata empfinde, egal wie sehr ich sie respektiere. Naruto würde ausflippen, weil er erst dadurch merken würde, was er wirklich will. Oh, und Ino würde mich zu Tode nerven, wenn sie es mitkriegen würde, Tenten ist schlicht nicht mein Typ. Ausserdem macht sie viel zu viel Sport, ich würde es hassen mich soviel zu bewegen. Oh und Neji würde wahrscheinlich durchdrehen, einfach aus verklärten Besitzansprüchen. Temari hingegen reizt mich, ungelogen, aber sie ist eine Furie und eine blonde Katastrophe reicht mir komplett.“ Sakura schwieg. „Temari also? Ich hätte nicht gedacht, dass ausgerechnet sie dich anziehen würde.“ Shikamaru zuckte mit den Schultern. „Ich glaube, sie ist gut im Bett“, gab er freimütig zu. Sakura lachte. „Das glaube ich tatsächlich auch.“ Schweigen legte sich über die beiden, während sie seinen Worten abermals nachhängte. Als Shikamaru aufstand, um rein zu gehen, hielt Sakura ihn am Arm zurück. „Was ist mit mir?“ Er sah sie an. „Was meinst du?“ Sakura zündete ihre dritte Zigarette an. „Du hast alle Frauen analysiert, ausser mich. Also, was ist mit mir?“ Er musterte sie auf eine Art, wie er sie noch nie angesehen hatte und Sakura bemerkte, wie eine wohlige Gänsehaut über ihre Arme zog und es war wirklich zu spät, um so zu tun, als ob er, in diesem speziellen Moment, vor dieser Bar, nach diesem Gespräch, keine Reaktion bei ihr auslöste. „Sasuke und Naruto würden mich lynchen, wenn ich dich anfassen würde. Und Ino unsere Hochzeit planen.“ „Also hast du darüber nachgedacht?“ Sakura sah ihn erstaunt an. Er kam näher, und sie bemerkte das erste Mal, dass er ein ganzes Stück grösser war als sie. Und dass - für seine zelebrierte Faulheit - sein Oberkörper echt muskulös war. Und dass sie gerade nur die Hand ausstrecken müsste, um seine Haut zu berühren. „Ja, früher sicher. Ich bin ziemlich schlau, also denke ich über einige Dinge nach.“ Sakura lachte und schlug gegen seine Brust. „Was ist mit dir Sakura?“ Sie hatte den Moment verpasst, als er sie näher gezogen hatte, so nahe, dass er nun in ihr Ohr flüsterte, was, aufgrund seiner rauen Stimme und der gesamten Situation, irgendwie, sie verunsicherte. Auf gute Art. „Nie.“ „Vielleicht solltest du“, meinte er grinsend, als er seine Hand an ihr Kinn legte. Dann sah er ihr wieder so intensiv in die Augen, dass Sakura dachte, sie wäre im falschen Film. „Sakura, ich werde dich jetzt küssen. Ausser du hast Einwände.“ Shikamaru hatte komplett neutral geklungen und Sakura konnte bloss nicken. „Shots!“, verkündete Ino überdreht, als sie, Temari, Tenten und Hinata an den Tisch zurückkamen. Sie stellte das Tablett hin. „Nanu, wo sind Shika und Sakura?“ „Rauchen“, antworte Gaara. „Und das schon eine ganze Weile“, setzte Neji nicht ohne Unterton hinzu. Ino lachte. „Die beiden werden wahrscheinlich komplett in ihrem Gespräch vertieft sein, wie immer, wenn sie sich mal unterhalten.“ Neji zog die Augenbraue hoch, doch auch Naruto bestärkte Ino in ihrer Haltung. „Leute, dass sind Sakura und Shikamaru. Die reden wahrscheinlich über den Nahostkonflikt oder so.“ „Gut, nachdem das geklärt ist, Shot!“, erklärte Temari resolut und beugte sich vor, um die Gläser zu verteilen. Dass damit ihr Ausschnitt sehr prominent in das Gesichtsfeld der Männer gedrückt wurde, liess alle unterschiedlich reagieren. Gaara sah demonstrativ weg, Kankuro ebenso, Sasuke gleichmütig in ihre Augen, Naruto kurz in ihren Ausschnitt, was ihn erröten liess und Temari dazu brachte, ihm spöttisch zu zuzwinkern und Neji sah ihr unverhohlen Grinsend ins Gesicht, als seine Finger ihre streiften und das ziemlich absichtlich. „Los, bewegt euch mal, ich will weiter tanzen“, erklärte Ino lachend, als sie Naruto am Arm hochzog. Und so liess sich der Uzumaki dazu überreden, mit Mädchen zu tanzen, was er relativ gut tat, was aber, weil er erkannt wurde, auch weitere weiblich Aufmerksamkeit mit sich brachte. Um die Gruppe hatte sich eine Traube gebildet und es war Tenten, die den Auflauf satt hatte und sich mit einem kurz rückversichernden Blick auf Hinata zu dem Blonden bewegte, ihre Arme um seine Schultern legte und ihn nahe an sich zog. Naruto, der sofort verstand, um was es ging, lies sich auf die Umarmung ein, zwinkerte aber über Tentens Schulter Hinata zu. Diese lachte ausgelassen, genau so wie Ino. Doch beiden blieb das Lachen urplötzlich im Hals stecken. Nur Sasuke war aufgefallen, wie sich Nejis Augen minimal geweitet hatten, als Tenten ihre Arme um Naruto geschlungen hatte. Es reichte wohl, um aufzustehen, doch als auch Gaara und Kankuro aufstanden, verstand Sasuke die Situation: Während sich um Naruto eine Traube gebildet hatte und Tenten ihn vor dem Überangebot rettete, hatten sich gleichzeitig zwei Männer in Bewegung gesetzt und steuerten auf die übrigen Frauen zu. Es war Hinata anzusehen, dass sie sich unwohl fühlte, weil der eine fremde Mann ihre Hüfte gepackt hatte und sie zum tanzen animieren wollte und auch Temari wollte sich gerade unwirsch äussern, weil der andere Typ Ino herausfordernd an sich gepresst hatte. Doch bevor sie reagieren konnte, stand Neji hinter ihr, der sich am zielsichersten durch die Menge gedrückt hatte und verschlang locker die Arme vor ihrem Bauch. „Lass sie machen“, flüsterte er in ihr Ohr, als er ihr sanft über die Schulter lehnte. Kankuro hatte sich vor Hinata gestellt und zog sie in eine Umarmung, holte sie so von dem Fremden weg. „Sorry“, flüsterte er leise, doch sie schüttelte den Kopf. „Danke“, erwiderte sie eben so leise, als im Takt mit ihm wog. Gaara, der trotz Inos flacher Schuhe kleiner war als sie, tippte dem Typ auf die Schulter. „Ich würde es bevorzugen, wenn du sie los lassen würdest“, erklärte er höflich, doch anhand seiner Stimme war jedem klar, dass es dabei nicht um eine freundliche Bitte handelte. Der Fremde, drehte sich um und verlagerte eine Hand um Inos Hüfte und hielt sie fest mit einem Griff, dem sie nicht entkommen konnte. „Und wenn ich das nicht will, Kleiner?“ fragte er provozierend. „Dann bitte ich dich noch einmal höflich, lass meine Freundin los, oder ich muss deutlicher werden.“ In der Zwischenzeit hatte sich auch Sasuke erhoben und stand, neben Naruto und Tenten, betont gelassen da. „Ich glaube ja nicht unbedingt, dass so eine schöne Frau auf so einen Wicht abfährt“, erklärte der Typ provozierend, doch Ino, die ihn in die Seite kniff und sich dadurch endlich befreiten konnte, verpasste ihm eine Ohrfeige. „Erstens, was fällt dir ein, mich zu begrapschen? Zweitens, was glaubst du, wer du bist ihn zu beleidigen? Er ist tausend Mal mehr Mann als du!“ Und ohne, dass Gaara reagieren konnte, hatte sie ihre Arme um seine Schultern gelegt und Gaara, der gerade noch feststellen konnte, dass er maximal einen Zentimeter kleiner war als die Blondine, deren Körper sich gerade angenehm an seinen schmiegte, wurde überrascht von ihren Lippen, die sie umstandslos auf seine drückte. Es reichte, um die beiden Fremden zum gehen zu bewegen und als Ino sich von ihm löste, hatten ihre Freunde genug Anstand, um sich so zu verhalten, als wäre gerade gar nichts passiert. Gaara war noch nicht wirklich voll da, doch er bemerkte, dass Ino ihn wegzog und er erkannte, dass sie in Richtung der Toiletten unterwegs waren. In dem kleinem Vorraum liess Ino ihn schliesslich los und als sie sich umdrehte, sah er, dass sie Tränen in den Augen hatte. Er hob seinen Arm um sie irgendwie zu beruhigen, doch sie wich zurück. „Verzeih mir Gaara“, sagte sie, während sich sich schluchzend selbst umarmte. Er ging zu einem Handtuchspender und zog zwei Papiere hinaus, die er ihr in gebührenden Abstand hinhielt. Sie beruhigte sich langsam.“Tut mir leid, dass ich dich geküsst habe, aber der Typ war so eklig, ich wollte einfach aus dieser Situation raus.“ Gaara antwortete nicht. „Ich hasse es, wenn das passiert. Deswegen gehe ich eigentlich nur in einer Gruppe tanzen, dieses Gefühl ist so eklig. Sie stand jetzt vor dem Spiegel und richtete ihr Make-up. „Ich wollte dich nicht benutzen, es tut mir leid.“ Weil er registrierte, dass sie langsam ruhiger wurde, kam er näher, und als er die Arme langsam hob, kam sie näher und liess sich von ihm in eine Umarmung ziehen. “Du musst dich nicht entschuldigen. Es macht mir nichts aus, wenn eine schöne Frau mich küsst“, flüsterte er ihr in Ohr und Ino antwortete mit einem Lächeln. „Da bin ich beruhigt“, sagte sie. Dann, aus einem Impuls heraus, küsste sie ihn nochmal und Gaara, der dieses Mal nicht komplett aus dem nichts erwischt wurde, erwiderte ihren Kuss. Obwohl die Situation komplett absurd war, liess er sich nicht nehmen, sie enger an sich zu ziehen. Ino schien nicht viel dagegen zu haben, sie vergrub ihre Hände in seinen Haaren und drückte ihren Körper so eng an ihn wie es ihr möglich war. Seine Hände fuhren weiter nach unten und als er an ihren Hüften angelangt war, liess sich Ino von ihm hochheben. Doch gerade, als sie sich wieder zu ihm beugen wollte, stellte er sie sanft ab, hielt sie allerdings immer noch. „Bin ich zu schwer?“, fragte sie irritiert, doch er lächelte nur und strich ihr über die Wange. „Definitiv nicht. Und glaub mir, ich hätte kein Problem damit, weiter zu machen, aber ich habe ein wenig bedenken, ob Sex in einer Toilette, nachdem du gerade sehr emotional auf einen Fremden reagiert hast, während unsere Freunde draussen warten, wirklich deinem Wunsch entspricht.“ Ino sah in an. Er atmete sichtbar und es war ihm anzumerken, wie schwer er damit rang, sie gnadenlos ehrlich zu konfrontieren. „Ich verstehe, dass du jetzt grad das Bedürfnis nach Nähe hast, und ich verspreche dir, dir den Rest des Abends nicht mehr von der Seite zu weichen, aber dass ist nicht unbedingt mein Stil. Und ich glaube, deiner auch nicht.“ Ino lächelte. „Du weisst schon, dass andere für dieses Angebot töten würden, oder?“ Gaara fuhr ihr noch einmal über die Wange und strich eine widerspenstige Haarsträhne glatt. „Ich bin nicht wie die meisten anderen Männer, Ino. Und ich nutze diese Situation bestimmt nicht aus. Nicht, weil ich es nicht wollte, sondern weil du mehr wert bist. Und wenn ich glaubhaft davon überzeugt wäre, dass du wirklich willst, ich schwör dir, es wär mir scheissegal was jemand dort draussen denkt. Aber solange ich das Gefühl habe, dass du es nicht aus Lust tust, sondern um Kontrolle zurück zu kriegen, werde ich dir nicht dabei helfen. Und wenn du weiterhin so nahe bei mir stehst, wird's nicht einfacher“, erklärte er ihr mit einem leichten Lächeln. Und dann fuhr er noch einmal durch ihre Haare. „Ist das ok?“ Als sie die Augen öffnete, sah sie in seine, in der keine Verachtung zu lesen war, nur Verständnis. „Ja. Danke.“ Er liess sie los. „Wir sollten an der Bar etwas trinken gehen“, erklärte er und hielt ihr seine Hand hin, die sie dankbar nahm. Und irgendwie war ihr Herz berührt, als er sie durch den Raum an seinen Freunden vorbei an die Bar zog, sie sanft auf einen Barhocker hob und seinen Arm um ihre Hüfte geschlungen hatte, während er bestellte. Es war Tenten, die die Scharade aufgab und die Gruppe, die sich einigermassen wieder gefunden hatte, Richtung Bar verliess. „Bist du ok?“, fragte sie sanft an Ino gewandt. Diese nickte lächelnd. Tenten berührte Gaara kurz am Arm. „Ich danke dir.“ „Wir kommen nachher wieder zu euch“, meinte Ino, „Gib mir einfach ein paar Minuten, in Ordnung?“ Naruto, der von der ganzen Situation nicht alles mitbekommen hatte, wandte sich zuerst an Hinata. „Bist du in Ordnung?“ Sie nickte. „Ja, Kankuro war so nett, mir zu helfen.“ Dabei warf sie Neji einen leicht amüsierten Blick zu, sie hatte nämlich trotz allem noch bemerkt, wie er direkt zu Temari gegangen war. Naruto, der nicht genau wusste, was er von Kankuros Aktion halten sollte, suchte seinen Blick - doch der folgte Tenten mit seinen Augen. „Den Rest des Abends passe ich auf dich auf Hinata“, erklärte er selbstsicher und Sasuke liess ein leichtes Schnauben hören. War ja nicht so, dass er aufgrund seiner Berühmtheit selbst gerade Hilfe gebraucht hatte. Es war bei weitem nicht ihr erster Kuss und sie konnte Küsse unterscheiden: betrunkene, zu feuchte, begehrende, sanfte, gefühlvolle, herrische. Aber die Art, wie Shikamaru - den sie seit Jahren kannte und nie auf diese Art wahrgenommen hatte - küsste, war speziell: vertraut und aufregend zu gleich, mit einer Zielstrebigkeit und mit genug Kalkül, um sein Grinsen zu erahnen, als sie ihn automatisch fester an sich zog und seine Hände in seinem Hemdkragen vergrub. Der Kuss war mehr als gut genug, um sie in eine erotische Stimmung zu versetzten, und wenn sie nicht überlegt hätte, und ihr aufgefallen wäre, dass sie mitten auf einer belebten Strasse war und ihre Freunde, die wirklich tunlichst nichts davon mitbekommen sollten, mal eben einfach nach draussen kommen könnten und sie sehen könnte, schaltete sich ihre Vernunft ein. Nicht genug allerdings, als dass sie seinen Lippen nicht automatisch gefolgt wäre, als er den Kuss beendete. Als sie ihre Augen öffnete, sah sie, was sie geahnt hatte. Ein selbstzufriedenes Lächeln umspielte die Lippen ihres Gegenübers, und seine Hand, die schon eher tief auf ihrem Rücken platziert gewesen war, rutsche noch tiefer, als sie diesmal die Initiative ergriff und ihn näher zu sich zog. Ihre Hände verschoben sich in seinen Nacken, während sie, komplett angestachelt von seinem Grinsen und seinen Händen, die nun wirklich einfach auf ihrem Hintern lagen und sie verlangend gegen sich drückten, ihre Zunge in seinen Mund schob, worauf er, wie sie sehr zufrieden feststellte, kurz stockte, bevor er sie mit einer Kraft zu sich zog, die sie ihm nicht zugetraute hätte. Er wusste zwar, dass er diese Situation heraufbeschwört oder zumindest mit eingerechnet hatte, aber dass es sich wirklich so gut anfühlen würde, die beste Freundin seiner besten Freundin zu küssen, dass war dann doch eher erstaunlich. Er hätte nicht gedacht, dass sie sich so gut ergänzen würden, so sehr, dass sie auch beinahe gleichzeitig von einander abliessen und er seine Arme in einer sittsamere Position brachte. Als er die Augen öffnete, sah er, wie ihre sich einen Augenblick später ebenfalls zeigten. Sie grinste, während sich ihre Arme langsam aus seinem Nacken löste. Kurz schwiegen beide, dann mussten beide grinsen. „Das war unerwartet“, meinte Sakura und löste die Umarmung. Shikamaru, der gerade nicht gewillt war, sie ganz gehen zu lassen, hielt sie an der Hüfte fest. „Ja“, stimmte er ihr zu, “aber nicht schlecht.“ „Nicht schlecht?“, fragte sie erbost. „Es war mehr als nicht schlecht“, erklärte er grinsend. Sakura sah ihn an und er wusste, irgendetwas beschäftigte sie. „Was ist?“ Sie lächelte ertappt. „Ich habe gerade überlegt, welche Ausrede wir bringen könnten, um zu verschwinden.“ Er zog die Augenbraue hoch. „So gut?“, fragte er lachend und sie stimmte ein. „Hei, ich dachte nur, es schmeckt vielleicht nach mehr.“ Mehr als ein Nicken bekam sie nicht, doch sie war selbstbewusst genug, um zu verstehen, dass sie mit ihrem Begehren nicht alleine war. Und da ihr Körper vor Vorfreude kribbelte, beschloss sie, ihren Plan in die Tat umzusetzen. Sie löste sich komplett von ihm und sah ihn an. „Wir sollten reingehen, aber hauen wir bald ab?“ Irgendwie wollte sie sich doch vergewissern, dass sie den selben Plan verfolgten. „Ich überlass die Ausrede dir.“ Kapitel 11: Diskretion ---------------------- „Sie ist ok, sie kommen nachher“, erklärte Tenten den Anderen, als sie wieder bei der Gruppe war. Die Musik war laut und so musste Tenten mittlerweile fast brüllen, damit sie verstanden wurde. Die Bar hatte sich gefüllt und Kankuro sah in die Runde. „Noch eine Runde?“ Da die Mehrheit nickte, erbarmte sich seine Schwester, um ihm mit den Getränken zu helfen. Sasuke, der sich langsam zurück zu ihrem Tisch bewegte, wusste, dass Naruto ihm früher oder später folgen würde und als er zur Türe sah, kamen Sakura und Shikamaru eben wieder herein. Es liess ihn stutzen, dass Sakura den Arm vor dem Magen verschränkt hatte, und ihre Wangen waren leicht gerötete. Als sie sich drei gesetzte hatten, sah er sie an. „Alles ok bei dir?“ Sakura schüttelte den Kopf. „Mir ist ziemlich übel, ich glaube, der ganze Alkohol in den letzten zwei Tagen rächt sich langsam gewaltig.“ Sasuke sah sie an und legte seine Hand auf ihre Stirn. „Du hast ziemlich warm.“ Sakura musste ein Grinsen verstecken, deswegen schloss sie kurz die Augen, was ihre Leidensmiene nur verstärkte. „Ja, ich glaube, ich sollte zurück. Gibst du den anderen Bescheid?“ In dem Moment kam Naruto an den Tisch, an seiner Hand hatte er Hinata, die, durch Alkohol und Nähe, ebenfalls leicht gerötete Wangen hatte. „Sakura, was ist los mit dir?“, fragte Naruto auch gleich. „Ihr ist schlecht vom Saufen gestern“, bemerkte Sasuke spöttisch. „Ich gehe zum Hotel Naruto, ich habs eben Sasuke gesagt, dass er die Anderen informieren kann.“ „Ich begleite dich“, sagten beide, ohne sich Abgesprochen zu haben. Doch Sakura winkte ab. „Lasst nur, Shikamaru hat draussen schon gesagt, dass er mit zurück kommt. Ihm gehts glaub ähnlich wie mir, und ich will euch den Abend nicht verderben“, erklärte Sakura. Naruto nahm dankend an, dass Sakura nicht alleine zurück fahren würde, auch wenn es in einem Taxi war und Sasuke besah sich die beiden kurz. Er hielt grosse Stücke auf den Nara und wusste, dass sie in guten Händen war. Auch wenn er das nie ausgesprochen hätte. So verabschiedeten sich die beiden scheinbar Kränkelnden und Tenten, die trotz einigermassen bequemer Schuhe keine Lust mehr hatte, in der Menge zu stehen, gesellte sich an den Tisch. Sie setzte sich neben Sasuke, der ihr Platz machte. Während Naruto vor allem Konversation mit Hinata betrieb, wendete sich Tenten Sasuke zu. „Hast du Sakura gesehen?“ Er nickte. „Sie ist eben heim. Ihr war wohl übel. Shikamaru hat sie begleitet.“ Diese Kombination irritierte Tenten, was man ihr ansah. „Ihm gehts wohl auch nicht so blendend nach gestern“, erklärte Sasuke. Tenten nickte. „Das macht Sinn. Und sonst so? Trainierst du noch fleissig?“ Sasuke sah sie grinsend an. „Ich glaube, dass sieht man.“ Tenten grinste. „Du siehts so aus, als wärst du in Form. Was machst du?“ Über Sport konnte sie sich immer unterhalten. „Boxen und Tai-Chi. Daneben ab und zu noch andere Kampfsportarten. Kein Kendo, natürlich, aber das weisst du ja“, antwortete er. „Ja, dass war nie so dein Ding. Aber Boxen klingt gut. Wenn du morgen nicht zu faul bist, schmuggle ich dich in den Personalfitnessraum und wir trainieren, was sagst du?“ Sasuke grinste. „Klingt nicht mal zu schlecht. Trinken wir was an der Bar?“ Tenten grinste. „Ist nicht so, dass die beiden Turteltäubchen uns vermissen würden“, meinte sie leise. Naruto und Hinata hatten ihre Umwelt nämlich komplett ausgeblendet. Er fragte sie aus - was sie seit der Schule gemacht hatte, ob ihr ihre derzeitige Anstellung gefallen würde. Sie unterhielten sich über ihre Reisen und es war, als wären sie alleine im Raum - sie nahmen nicht wahr, als Sasuke und Tenten verschwanden - zumindest nicht direkt. Naruto ergriff nämlich die Gunst der Sekunde und nahm Hinatas Hand. „Hör mal Hinata, ich würde gerne mit dir morgen Nachmittag etwas machen - alleine, wenn das geht?“ Hinata sah auf die Hand und dann zu dem nervösen Naruto, und hätte sie ihm nicht schon vor langer Zeit ihr Herz geschenkt, spätestens jetzt war es um sie geschehen. „Gerne. Das würde mich wirklich freuen.“ Die Umarmung, die sie darauf hin bekam, führte dazu, dass sie seinen Geruch einatmete - und selbst hier, in einer Bar, in der es nach Alkohol und Schweiss stand fühlte sie sich geborgen und stellte fest, wie gut er roch. „Ich mag dein Parfum“, sagte sie, nachdem sie sich von einander gelöst hatten. Naruto sah sie verdutz an, doch dann grinste er breit. „Ich trage keines. Nie.“ Und er lachte, als Hinata darauf hin wirklich rot wurde. Kankuro hatte sich zu Tenten und Sasuke gestellt und unterhielt sich mit ihnen. Zwar hatte er lange nicht gewusst, was er von dem Uchiha halten sollte, doch nun, in dieser Atmosphäre hatte er nicht das Gefühl, dass er die beiden störte. Im Gegenteil. Die beiden verstanden sich, aber standen sich nicht so nahe, dass er als Aussenstehender keinen Platz gehabt hätte. Seine Geschwister standen noch in der Menge und tanzten. Gaara, der nach wie vor beide Augen auf Ino gerichtete hatte, bemerkte, dass sie sich trotz gegenteiliger Beteuerungen nicht wirklich wohl fühlte. Sie hatte zwar beschlossen, dass sie nochmals tanzen wollte, doch die Enge und die Menschen behagten ihr sichtlich nicht - vor allem nicht, da sie nur zu zweit waren - Hinata und Naruto sassen vertieft in ihr Gespräch am Tisch, Neji und Temari tanzten etwas weiter weg, Tenten, Sasuke und Kankuro standen an der Bar. „Hast du Sakura gesehen“, fragte sie Gaara und dieser schüttelte den Kopf. „Shika ist auch nicht da. Lass uns nachfragen, was da los ist“, meinte Ino. Gaara hielt sie zurück. „Wir sollten uns dann auch gleich verabschieden. Ich bringe dich zum Hotel“, meinte er und die Art, wie er sprach, liess keinen Zweifel daran zu, dass er es so meinte und keine Widerworte dulden würde. So begaben sich die beiden zu der Dreiergruppe. „Ten, weisst du Sakura ist? Oder Shika?“ Tenten nickte. „Sie sind vorher heim, beide fühlen sich gerade nicht mehr so wohl.“ Ino nickte. „Wir gehen auch“, erklärte Gaara und Tenten zog Ino in die Arme. „Du bist ok?“ Ino nickte. Gaara schlug mit den beiden Männern ein und liess sich von Tenten drücken. Als sie ausser Sichtweite waren, zog Tenten die Augenbraue hoch. „Was habe ich denn da verpasst?“ Sasuke machte bloss eine wegwerfende Handbewegung. „Du siehst Gespenster. Ist offensichtlich, dass Ino Mühe hatte, nach dem der Typ sie begrapscht hatte.“ Kankuro nickte. „Es entspricht unserer Erziehung in so einem Fall dafür zu sorgen, dass keine Frau schutzlos nach Hause geht.“ Tenten sah ihn an. „Euer Mutter hat euch gut hingekriegt.“ Beide, sie und Sasuke bemerkten den leichte Schatten, der sich über Kankuros Gesicht zog. „Das war wohl eher Temari. Unsere Mutter starb bei Gaaras Geburt.“ Tenten sah ihn an. „Ich Dummkopf. Entschuldige“, sagte sie. Kankuro lächelte sie an. „Danke, aber es ist kein Problem. Glaub mir, Temari hat uns mit Gewalt gewisse Dinge eingetrichtert und gerade bei Gaara viel von einer Mutter ersetzt.“ Tenten, erleichtert, dass Kankuro ihr ihre Bemerkung nicht übel nahm, sah ihn an. „Deswegen habt ihr euch immer gegenseitig im Blick. Es ist mir schon gestern aufgefallen, dass ihr eine ziemlich enge Bindung habt.“ Sasuke hörte aufmerksam zu. „Ja, wahrscheinlich schon. Obwohl wir auch alle ganz gut aufeinander aufpassen können.“ „Besonders Temari, wie mir scheint“, gab Sasuke seinen Senf dazu und Kankuro lachte verlegen, als er seinem Blick folgte und sah, wie Temari mit Neji tanzte - oder mehr, wie Temari mit Neji spielte. „Ja, aber sie hat klar gemacht, dass sie weiss, was sie will und wir uns nicht einmischen sollen“, erklärte er. Tenten, die den Blick abgewendet hatte, was bestimmt nicht an Temari lag, sah ihn offen an. „Schön, dass ihr das respektiert.“ Sie führte ihn vor, sie wusste, dass er es wusste und sie genoss es. Er spielte mit, doch wann immer er ihre nicht definierte Grenze übertrat, wies sie ihn zurück - spielerisch, während des Tanzens. Sie wollte ihn provozieren, so lang, bis er nicht mehr warten konnte, oder wollte. Sie hatte aus dem Augenwinkel wahrgenommen, dass Gaara mit Ino gegangen war und der Rest war verstreut in der Bar, also wann sollte sie spielen, wenn nicht jetzt? Gerade stand er hinter ihr, und sie spürte seinen Schritt an ihrem Kreuz. Als er hingegen seinen Arme dazu nutzen wollte, die Position zu seinen Gunsten zu verengen, drehte sie sich mit einem spöttischen Grinsen um. Doch mit seinem nächsten Move hatte sie nicht gerechnet - er zog sie an sich und begann, wie bereits des Öfteren, ihren Hals zu küsse. „Vorsicht - ich würde nicht spielen, wenn du keine Lust hast, das zu Ende zu bringen“, raunte er ihr in ihre Ohren und Temari, die sich zwar darüber ärgerte, konnte nicht verhindern, dass sich eine Gänsehaut über ihre Arme zog - ein Umstand, der hingegen Neji ziemlich zu amüsieren schien. Dann liess er kurz von ihr ab und fischte etwas aus seiner Hosentasche. Temari war erstaunt, als er ihr eine Kreditkarte hinhielt - die komplett weiss war. Immer noch grinsend, liess er sich zu der offensichtlichen Erklärung herab. „Ich habe ein Zimmer gemietet - ich nehme nämlich an, das die Begeisterung deiner Brüder gering ausfallen würde, wenn ich morgen in ihrer Küche sitzen würde.“ Temari besah sich die Hotelkarte. Sie wusste nicht genau, was sie fühlen sollte - auf der einen Seite schien ihr das Ganze viel zu geplant, auf der anderen hatte sich bereits seit einiger Zeit ein Begehren in ihrem Körper ausgebreitet, dass sie nicht mehr ignorieren konnte. Dennoch, ihr Stolz liess es nicht zu, dass sie die Situation unkommentiert liess. „Hält du mich für billig, Neji?“, fragte sie lauernd. Dieser hingegen lachte nur. „Glaub mir, ich halte dich für vieles, und einiges davon werde ich nicht aussprechen, aber billig ist nicht dabei. Aber ich halte dich für emanzipiert genug, um zu wissen, ob du ein Angebot annehmen willst oder nicht.“ Dann besah er sich die junge Frau und fügte hinzu: „Und gerade jetzt halte ich für dich die schärfste Frau, die mir seit langem untergekommen ist und so sehr ich dein Spiel geniesse, wenn du weiter machst, wird es mir bald egal sein, ob dein Bruder an der Bar sitzt oder nicht.“ Temari errötete. Etwas an seiner Stimme, die Klarheit und der dennoch raue Tonfall liessen sie erahnen, was sie erwartete, wenn sie sich ernsthaft auf den Hyuuga einlassen würde. Und alles was sie sah, gefiel ihr. Sie kaute kurz auf ihrer Unterlippe herum. Dann, beflügelt von der Situation, hatte sie ihre kompromisslose, dominante Art zurück und packte ihr Gegenüber am Unterarm. „Wir gehen.“ Neji grinste sie an. „Ohne uns zu verabschieden - wie unhöflich“, erklärte er spöttisch. Anders als Temari sah er allerdings zur Bar und sein Blick traf Sasuke. Dieser liess sich maximal zu einem herablassend Grinsen herab, zeigte aber mit einer wegwerfende Handbewegung, dass er aufpassen würde, dass Hinata nach Hause kam. Die beiden Männer verstanden sich in solchen Situationen blind. Nejis Blick streifte Tentens Profil, die zwischen Sasuke und Kankuro stand und über etwas lachte, was Letzterer gerade gesagt hatte. Und für einen kurzen Augenblick fühlte er neben Vorfreude etwas anderes. Doch er war zu sehr in seinen Gedanken bei den folgenden Stunden, um sich darüber Gedanken zu machen. „Wir sind in einem Taxi“, keuchte sie erzürnt auf, als er seine Hand in den Ausschnitt ihres Kleides schob. „Der Fahrer schaut auf die Strasse“, erwiderte er zwischen zwei heissen Küssen. „Das ist dennoch ungebührlich“, erklärte sie. Doch anstatt sich davon beeindrucken zu lassen, schob er seine andere Hand ihren Oberschenkel entlang, nachdem er zumindest so anständig gewesen war, und die Hand, die sich zuvor in ihrem Ausschnitt befunden hatte, in ihren Nacken zu legen. „Ich hätte nicht gedacht, dass du so keusch bist“, erklärte er grinsend, nachdem sie seine Hand, die ziemlich schnell von ihrem Oberschenkel zu ihrer Unterwäsche gewandert war, mit ihrer gestoppt hatte. „Ich arbeite hier, weisst du?“ Kannst du dich wenigstens soweit zurück halten, bis die Zimmertüre zu ist?“ Shikamaru grinste. „Können schon, wenn du darauf bestehst. Wollen, eher nicht“ Sakura grinste. Immerhin war die Fahrt kurz und sie stieg aus. Shikamaru bezahlte. Als sie das Taxi umrundet hatte, legte seine Hand um ihre Hüfte, doch dieses mal blockte sie wirklich ab. „Hör zu, es hat Kameras. Und wir sind beide nicht erpicht darauf, dass irgendjemand etwas davon mitbekommt, oder?“ Shikamaru, der sie abwartend ansah, aber nicht losliess, wartete auf ihrer weitere Ausführungen. „Also, sieh zumindest so aus, als ob du dich bald übergeben müsstest, dann gibts für mich nämlich einen Grund, dich zum Zimmer zu bringen, kapiert?“ Er schaltete schnell. Sie wollte für alle Eventualitäten ein Alibi schaffen. Und so stütze sie ihn, während er leicht gekrümmt an der Rezeption vorbei lief und Sakura Inos Kollegin erklärte, dass alles gut sei und sich ihre Begleitung nur den Magen verdorben hätte, weswegen sie ihn auf sein Zimmer bringen würde. Das Schauspiel zogen sie auch im Lift ab, ebenso auf der Etage. Shikamaru brauchte auch tatsächlich zwei Anläufe, um seine Zimmerkarte in das dafür vorgesehene Gerät zu ziehen und Sakura grinste anhand seiner Leistung. Sobald die beiden jedoch das Zimmer betreten hatten und die Türe ins Schloss fiel, änderte sich die Atmosphäre. Shikamaru richtete sich auf, drehte sich um und sah Sakura herausfordernd an. Und diese, beschwingt von der Situation, erwiderte seinen Blick. Das helle Blond hob sich von seinem schwarzen Hemd ab. Inos Kopf lag an seiner Schulter und ihre Haare fielen über ihre Schultern auf seinem Hemd. Er hatte den Arm um sie gelegt und beide schwiegen. der Taxifahrer hatte schnell aufgegeben, Konversation machen zu wollen und liess gerade das Radio laufen, dass, unpassenderweise, eine Schnulze der übleren Sorte laufen liess. Fand Gaara. Ino hingegen summte leicht mit. „You can't start a fire - you can't start a fire without a spark..“ Schliesslich war die kurze Fahrt vorüber und Gaara half ihr aus dem Taxi, nachdem er bezahlt hatte. „Lass mich dich zu deinem Zimmer bringen“, meinte er und hielt ihr die Hand hin, die sie dankend annahm. Auch sie passierten die Rezeption, doch ohne, dass Ino ihrer Kollegin irgendwelche Aufmerksamkeit schenkte. Im Lift lehnte sie sich an Gaara. „Danke“, flüsterte sie, beinahe so, als ob sie Luft hohlen müsste. Gaara erwiderte nichts, sonders hielt sie nur näher. Vor ihrer Türe - im Gegensatz zu Sakura und Tenten hatte sie ein kleines Zimmer im Hotel, was praktisch war, weil sie ausser der Uniform nicht viele persönliche Dinge dabei hatte - sah sie ihn an. Gaara hatte sie losgelassen und wünschte ihr eine gute Nacht. Doch er hatte nicht damit gerechnet, dass die Blondine unschlüssig auf ihre Schuhe schauen würde. „Könntest du dir vorstellen“; sie brach ab und sah ihm in die Augen,“ könntest du dir vorstellen, bei mir zu bleiben? Heute Nacht?“ Und Gaara, der nun wirklich ein wenig errötete, nickte und Ino liess ihn vorbei in ihr Zimmer. Ino entzündete kein Licht, doch durch die Fenster schien das das Licht der Hotelbeleuchtung und sanfte Helligkeit des Mondes. Gaara blieb bloss stehen. Ohne zu reden zog sie ihre Schuhe und das Kleid aus und griff unter das Kissen, um sich ein schwarzes Shirt, über den Kopf zu ziehen. Sie öffnete ihre Haare, die nun, durch das das sie die ganzen Abend zusammengebunden gewesen waren, mit einem Knick über ihren Rücken fiel. Weiterhin wortlos ging sie ins Bett und Gaara, der dem ganzem bisher nur zugesehen hatte, entledigte sich seinen Schuhen, und zog seine Hose aus und liess diese, wie sein Hemd achtlos zu Boden fahren, bevor er sich, ebenfalls schweigend, hinter sie legte. Er nahm wahr, wie jung sie wirkte. Wie verletzlich. Und ohne Hintergedanken legte er seinen Arm um ihre Körpermitte. Ino schien kurz zu stocken, doch schliesslich schmiegte sie sich an ihn. Sie lagen da, schweigend, in die Stille hineinhorchend und gerade, als Gaara dachte, sie würde etwas sagen wollen, hatte sich ihr Atem so sehr eingependelt, dass er auch ohne ihr Gesicht zu sehen, zum Schluss kam, dass sie eingeschlafen war. Und in ihrer Ruhe lag eine einlullende Kraft, die ihn dazu brachte, ebenfalls einen ruhigen Schlaf zu finden. Ohne Eile sah er sie an. Lauernd, wie Sakura befand, aber ohne dabei bedrohlich zu wirken. So, als ob er ihr die Möglichkeit lassen wollte, ihre Entscheidung zu überdenken. Die sie, wie sie für sich selbst feststellte, nicht überdenken musste. Obwohl alles an dieser Situation überraschend war, obwohl sie wusste, dass keinerlei Gefühle im Spiel waren und wahrscheinlich gerade deswegen, fühlte sie sich sicher. Das hier würde nichts bedeuten, ausser Lust. Entgegen seiner nach aussen gekehrten Ablehnung von Anstrengung war er es, der zwei raumgreifende Schritte auf sie zu machte und dennoch kurz vor ihr stehen blieb . Prüfend sah er sie an. Langsam beugte sie sich nach unten, um ihre Schuhe zu lösen und sie beiseite zu stellen - nun war sie deutlich kleiner als er. Mit einem Lächeln nahm er dies zur Kenntnis, ebenso wie ihre Wangen, die trotz aller zur Schau getragenen Coolness wirklich ein wenig gerötet waren. Doch genau wie er schien sie die Spannung, die zwischen ihnen lag, auszuhalten. Er liess sich Zeit, öffnete langsam die oberen Knöpfe seines Hemdes und sah sie dabei genau an. Ihr Kopf war leer und voll zugleich und wie aus einem Reflex machte sie eine unwirsche Handbewegung, um ihre Gedanken zu verscheuchen. Das Einzige, was sie wollte, war ihr gegenüber - egal, wie abwegig das gerade klang. Unwirsch griff sie an ihre Seite und öffnete den Reisverschluss ihres Kleides. Es interessierte sie nicht einmal, besonders elegant aus diesem zu steigen, eher grob entfernte sie den Stoff von ihrem Körper. Shikamaru grinste. So abstrus die Situation war, s gut konnte er ihr handeln nachvollziehen. Er zog sein Hemd ab und liess es beinahe so achtlos fallen wie sie zuvor ihr Kleid. „Ein wenig unfair, findest du nicht?“, raunte sie plötzlich, als sie näher kam. Tatsächlich stand sie nur noch in Unterwäsche dar, während er nur seinen freien Oberkörper zeigte. Und bevor er überhaupt reagieren konnte, hatte sie den geringen Abstand zwischen ihnen überwunden und öffnete den Gürtel - nicht ohne ihn weiterhin stur in die Augen zu sehen. Sein bisher lauerndes Grinsen verflüchtigte sich - er hätte tatsächlich nicht gedacht, dass sie so forsch sein würde - doch als sie ihm die Hose öffnete und sie mitsamt seiner Unterwäsche von seinem Körper zog, während sie ihm gleichzeitig leicht unter den rechten Rippenbogen biss, war er zu erstaunt, um weiterhin nachzudenken. Stattdessen zog er sie hoch und hob sie hoch. Und erst, als er sie auf Bett beförderte, küsste er sie rau, und als sie ihre Nägel in seine Schulterblätter krallte, zog er ihr hastig den BH aus, Doch schenkte er weder ihren Brüsten noch ihrem Befinden grosse Aufmerksamkeit, weil er einfach verstand, dass sie ebenso bereit war wie er. Und mit einer geschickten Bewegung griff er in Nachttischschublade, holte ein Kondom hervor. Ein letztes Mal wollte er sich vergewissern, dass sie beide das Selbe wollten, doch es war sie, die ihm den Mund verbat. „Jetzt mach schon.“ Unwillig schnaubte er auf, zog das Kondom über und bemühte sich nicht einmal mehr, ihren Slip zu entfernen, stattdessen zog er den Stoff nur zur Seite, bevor er in sie eindrang - und damit überraschte er sie. Gleichwohl schien Sakuras vorherige Ungeduld seine dominante Seite, von der zumindest er wusste, dass er sie definitiv hatte, endgültig in den Vordergrund zu rücken. Da er sie bisher nicht gerade zärtlich behandelt hatte und sie dagegen keine Einwände vorgebracht hatte, liess er seine Bedenken fallen. Ohne Rücksicht stiess er zu und da sie als Reaktion bloss ihren Rücken durchbog, fühlte er sich in seinem Tun bestätigt. „Dreh dich um.“ Es war mehr ein Befehl gewesen und Sakura war froh, wirklich beinahe dankbar, dass es kein Licht im Raum gab. Sie beschloss, seiner Anweisung nach zu kommen und tatsächlich zog er nun ihren Slip in ihre Kniekehlen, bevor er sich hinter ihr positionierte und ohne Umschweife mit beiden Händen nach ihrem Hintern griff und zupackte. Sakura konnte ein raues Stöhnen nicht unterdrücken, wissend, dass sie ihn dadurch nur noch mehr animierte - wobei sie recht behielt. Das ganze hatte wenig mit Liebe zu tun, aber es erfüllte seinen Zweck. Obwohl er grob war, fand sie es durchaus angenehm, ihn nicht wirklich sehen zu müssen und sich eher darauf zu konzertieren, was er gerade in ihrem Körper auslöste. Sie hielt sich zurück und biss in ein Kissen, als sie kam, einfach weil er eher ruhig war - doch auch seine Atmung beschleunigte sich. Und weil er offenbar genug Erfahrung hatte und wusste, dass sie es genoss, zögerte er seinen eigenen Höhepunkt ein wenig hinaus - doch in dem Moment, in dem Sakura ihren Hintern gegen ihn presste, vergass er den letzten Rest an Zurückhaltung und damit auch seine Körperspannung. Stumm brach er über ihr zusammen, zog sich aber relativ schnell aus ihr zurück und verschwand in das angrenzende Badezimmer. Sie hörte die Dusche und drehte sich auf den Rücken, legte einen Arm auf ihre Augen und versuchte, ihr zufriedenes Grinsen nicht zu breit werden zu lassen. „Dass war ja mal eine Überraschung“, dachte sie sich und biss sich in die Unterlippe, während sie zumindest ihr Höschen wieder anzog. Sie war eigentlich nicht der Typ für One-Night Stands. Und auch wenn sie eigentlich Liebe und Sex verband, hatte sie sich eben genug entspannen können, um die ganze Sache zu geniessen. Sie spürte den leichten Schweissfilm, den ihr Körper überzog und überschlug die Beine lässig. Da sie nicht das Bedürfnis hatte, sich gerade wieder anzuziehen, wurde ihr bewusst, wie wohl sie sich fühlte - und so, wie sich ihr Hintern anfühlte, hatte er wohl durchaus gefallen an ihrem Körper gefunden. Shikamaru fand sie in dieser Position - beinahe nackt, mit geschlossenen Beinen und dem Arm quer über ihrem Gesicht und musste unwillkürlich lachen. Er zog eine neue Boxershorts an und legte sich neben sie. Klar hatte sie seine Anwesenheit registriert, doch erst als er anfing, leichte Kreise auf ihrem Bauch zu zeichnen, nahm sie den Arm weg. „Hi“, meinte sie lächelnd und er, dessen Stimmung wohl auch zwischen peinlich berührt und postkoitaler Zufriedenheit schwankte, erwiderte ihr Lächeln. „Hi“, sagte er, bevor er sie, einfach aus einer Laune heraus, leidenschaftlich küsste. Sakura grinste. „Was wird das?“ Shikamaru zuckte mit den Schultern. „Nichts. Mir war danach.“ Sie nickte, drehte sich nun auf den Bauch und stützte sich auf ihre Arme. Er hingen lag auf den Rücken. „Müssen wir darüber reden?“, fragte sie, während sie mit zwei Fingern seine nassen Haare zwirbelte. „Eigentlich nicht.“ Da sie daraufhin sich auf ihre Arme legte, drehte er seinen Kopf. „Ausser du willst.“ „Na, es gäbe schon zwei, drei Dinge, die mich interessieren würden“, gab sie zu. „Schiess los“, ermutigte Shikamaru sie und verschränkte nun auch seine Arme hinter seinem Kopf. „Also, ich meine, das war schon überraschend“, fing sie an und er konnte sehen, wie sie errötete. „Du machst das nicht oft“, analysierte er und sie hob die Augenbrauen. „Was meinst du?“ „Sex ohne Gefühle.“ Sakura lachte leise auf. „Nein, eigentlich gar nicht.“ Er schien plötzlich Bedenken zu haben. „Falls ich zu grob war“, doch sie unterbrach ihn, „dann hätte ich mich definitiv geäussert. Alles gut. Es war gut. Es ist nur“, sie brach ab und sah ihn in die Augen, bevor sie fortfuhr, „ich kenne die Regeln nicht.“ „Regeln?“, echote er und sah sie dabei eben so an. „Ja, Regeln. Muss ich jetzt gehen? Kuscheln wir? Bleibe ich, bis du eingeschlafen bist und hau dann ab?“ Auf ihre Fragestellung hin fing er an zu lachen. Dann drehte er sich zur Seite und fuhr mit seinem linken Arm über ihren Rücken, runter zu ihrem Hintern. „Wie du magst. Ich steh nicht besonders auf kuscheln, aber wenn es du das brauchst, um dich gut zu fühlen, dann bleib ruhig“, erklärte er neutral. Sie hob ihre Augenbraue. “Was genau machst du da?“ Shikamaru grinste verwegen. „Ich geniesse die Aussicht, solange ich sie habe. Und, wenn ich das so unverfroren sagen darf Sakura, dein Arsch gefällt mir.“ Sie schnaubte. „Darauf wäre ich jetzt nicht gekommen.“ Lachend gab er ihr einen kleinen Klaps. „Es war mir übrigens ein grosses Vergnügen und eines, dass ich bei Gelegenheit auch wiederholen würde.“ Daraufhin schwieg Sakura einen kurzen Moment, bevor sie sich aufsetzte. „Ich glaube, damit kann ich auch ganz gut leben“, meinte sie. Und dann streckte sie sich, während er sie ungeniert musterte. „Ich glaube, ich gehe, wenn das in Ordnung ist?“ Er nickte. „Ich bin nicht besonders erpicht darauf, dass der Kindergarten etwas davon mitbekommt, also“, doch sie unterbrach ihn wieder. „Geht mir genau so. Wenn wir das wirklich unter uns halten könnten, wäre ich dir sehr verbunden.“ Shikamaru lächelte. Er stand mit ihr auf und reichte ihr ihren BH und ihr Kleid. Als sie schliesslich wieder angezogen war, stand er in Boxershorts vor ihr und nahm sie in den Arm, bevor er sie kurz küsste. „Schlaf gut Sakura.“ Sie lächelte. Und verschwand aus seinem Zimmer Kapitel 12: Leidenschaft ------------------------ Ungefähr zu der Zeit, in der Sakura Shikamarus Zimmer erhoben Hauptes verliess - schliesslich hatte sie nur einen Kollegen, dem übel war, auf sein Zimmer gebracht und war geblieben, bis er eingeschlafen war, weil sie ein guter Mensch war, dämmerten auch Gaara und Ino weg - und Neji und Temari hatten die Bar verlassen. Nun, draussen auf der Promenade, die voll war mit überdrehten betrunken Menschen, die sich jetzt am Höhepunkt ihres Abends glaubten, schwiegen sie sich an, während sie sich ein wenig von der Ausgangsmeile entfernten, um ein Taxi zu kriegen. Es war irgendwo zwischen zwei und drei Uhr und damit nicht ganz einfach, einen fahrbaren Untersatz zu erwischen. Auch wenn die Fahrt zum Hotel nur einige Minuten dauerte, um zu laufen war es zu lang und Temari hatte ehrlich gesagt auch keine Lust darauf - sie warf einen kurzen Blick auf Neji. Der lief völlig entspannt neben ihr. Nun, sie würde seine Maske der Ignoranz bald knacken. Temari grinste. Er würde sein blaues Wunder erleben. „Ist was?“, fragte er, beinahe fürsorglich. „Ist dir kalt?“ Sie schüttelte den Kopf. „Nein. Ich habe mir nur gerade überlegt, was ich alles mit dir anstelle, wenn wir endlich im Hotel sind“, sagte sie frivol und liess ihren Blick über seinen Körper streifen, um provokativ in seiner Körpermitte anzuhalten. Dann leckte sie sich leicht über die Lippen. „Ich frage mich, ob du halten kannst, was du versprichst“ meinte sie und damit hatte sie seine Aufmerksamkeit. „Nun, damit sind wir schon zu zweit“, erklärte er grinsend, immer noch im gebührenden Abstand zu ihr und Temari bemerkte, wie ihr warm wurde. Diese Herausforderung nahm sie an und zog ihn nun am Arm, um zwei betrunkene Frauen, die gerade ein Taxi erobert hatten, zur Seite zu schieben und Neji mit hinein zog, der geistesgegenwärtig die Türe schloss, bevor er den Fahrer, der eben protestieren wollte, kalt ansah und die Adresse des Hotels nannte, in einem Ton, der keinen Widerspruch zuliess. Die kurze Fahrt über hatte beide geschwiegen und Temari hatte seinem Arm losgelassen, doch die Spannung zwischen ihnen war greifbar. Sie verliessen das Taxi, nachdem Temari hatte zahlen wollen und Neji resolut abgelehnt hatte und durchschritten die Lobby. Als die Lifttüre sich hinter ihnen schlossen, grinste Temari. Neji hatte sich ihr gegenüber positioniert, die Arme verschränkt und sah sie herausfordernd an. Sie überbrückte den Abstand und blieb vor ihm stehen, bevor sie nach links an die Liftkonsole griff und kurz vor ihrem Ziel, den roten Knopf drückte. Der Lift hielt zwischen den Etagen an. „Was soll das?“, fragte Neji, überrascht und unwirsch, doch als er auf die Etage des Zimmers - die Siebte übrigens - drücken wollte, hielt sie ihn davon ab. Sein Unwille war ihm anzusehen, doch davon liess sich Temari, die generell sehr wenig fürchtete, nicht besonders beeindrucken. Ihr Grinsen sorgte dafür, dass er eine Gänsehaut bekam. Und als sie näher kam und ihm unwirsch ihre Lippen aufdrückte, verpasste er den Moment, um zu reagieren. Da ihre Hände nun bereits dabei waren, seine Hosen zu öffnen, kam er jedoch schnell wieder in die Realität zurück. „Was wird das?“ fragte er lauernd, doch sie lächelte ihn nur an, beinahe unschuldig und in dem Moment ging das Licht im Lift aus und es wurde dunkel. „Nun, Neji, hast du nicht lange auf mich gewartet? Wollen wir dann nicht dafür sorgen, dass dieser Moment dir besser in Erinnerung bleibt?“, und während sie sprach, war sie in die Knie gegangen, um ihn zu entkleiden, allerdings schob sie seine Hosen und Unterwäsche nur bis knapp zum Oberschenkel. Neji wollte sich gerade äussern, doch dazu kam er nicht mehr- Temari hatte wohl wirklich beschlossen, ihm im Gedächtnis zu bleiben und schloss ihre Lippen ohne grosse Umschweifen um seinen halbharten Penis, was seine geplanten Belehrungen zu einem überraschten Stöhnen änderten. Ob es die frivole Situation, ihre offensichtliche Dominanz oder ihre offensichtliche Lust, im tatsächlich in einem Lift einen zu blasen war, die ihn sämtliche Contenance raubte, wusste er nicht. Er griff in ihre Locken, die sich dadurch lösten und er spürte ihre Haare an seinen Oberschenkel, während er sich instinktiv zurücklehnte und sich offenbar zurückhalten musste, um nicht in ihren Mund zu stossen. Temari hatte ihre diebische Freude daran, zu merken, wie er jegliche Beherrschung verlor und ganz abgesehen davon, machte es ihr durchaus Spass, dass ihre Handlung dafür verantwortlich war. Sie schloss ihre Lippen um seinen Penis, nur um festzustellen, dass sie durchaus an ihre Grenzen kam, jetzt, da er völlig hart war. Doch bevor er reagieren konnte, zog sie seine Hosen wieder hoch, allerdings ohne sie zu schliessen und drückte ihren Körper aufreizend an seinen, als sie sich wieder erhob, um gleichzeitig wieder an der Konsole den Knopf mit der Nummer sieben anzuwählen. In diesem Moment ging auch das Licht wieder an und mit einem überlegenen Grinsen sah sie an, während die Türe sich mit einem leisen Ton öffnete. Er sah sie an, verstimmt, aber berauscht. „Das hast du nicht umsonst getan“, erklärte er, während er nach draussen trat. „Nun, das hoffe ich doch“, erklärte sie arrogant, während sie ihm beinahe vergnügt folgte. Er hielt sich die Hose vorne zu, weil es komplett unsinnig gewesen wäre sie wieder zu schliessen und öffnete die Zimmertüre. Sie trat ein und er schmiss die Türe hinter ihr ins Schloss, nur um sie in der nächsten Sekunde dagegen zu pressen und sie leidenschaftlich zu küssen, während seine Hände unter ihr Kleid fuhren und es bis zum Bauch erhoben. „Mach weiter“, befahl er ihr lustvoll, als sie mit ihren Händen schon wieder dabei war, seine Hosen zu entfernen, und ihre Daumen über seine Hüftknochen fuhren. Sie wich seinem nächsten Kuss spielerisch aus und lächelte ihn herablassend an. „Sag bitte.“ Für einen Moment war er komplett irritiert, doch als er ihren überlegenden Gesichtsausdruck sah, stöhnte er auf. „Ich wusste, dass du ein Miststück bist“, erklärte er knurrend, was sie nur mit einem Lachen kommentierte, ihre Position aber schwungvoll drehte, so dass er nun die Türe im Rücken hatte. „Neji Hyuuga, so redet man doch nicht mit einer Dame“, gurrte sie gespielt pikiert, doch bevor er ihr definitiv etwas sehr unfreundliches an den Kopf geworfen hatte, kniete sie bereits wieder vor ihm und zog seine Unterhose nach unten. „Na, hast du mich vermisste“, fragte sie keck und küsste die Spitze seines Penis kurz, bevor sie abermals ihre Lippen darum schloss. „Du“, begann Neji rau, doch bevor er weiter reden konnte, sorgte sie dafür, dass er nicht mehr sprechen konnte - und anders als zuvor, spielte sie nicht, sondern verpasste ihm ein Erlebnis, das ihn kurzzeitig vergessen liess, wie er hiess. Sie wehrte sich nicht, als er seine Hände in ihren Haaren vergrub und anfing, ihr einen Rhythmus zu dirigieren, doch als er gleichzeitig begann mit seinem Becken nach vorne zu gehen, stoppte sie kurz. „Haare oder stossen, aber beides hält auch mein Würgreflex nicht aus“, erklärte sie ihm, ohne dabei böse zu klingen. Um ihre Aussage zu verdeutlichen, kniete sich richtig hin und lehnte sich mit ihrem Gewicht gegen seine Beine, während sie ihre Hände an seinen Hüften platzierte. Er wollte antworten, doch konnte nicht, denn innerhalb weniger Sekunden, hatte sie ihren Rhythmus wieder gefunden und alles was ihm entglitt war ein Stöhnen, dass sein eigenes Selbstverständnis von Beherrschung gefährlich wanken liess. Dass sie in diesem Moment leicht kicherte und er die Vibration spürte, gab ihm den Rest. Ruckartig zog er sich hoch und sah sie mit zusammengekniffen Augen an, was in einer anderen Situation bestimmt geholfen hätte, Dominanz zu etablieren, bei Temari aber nur ein leichtes Lächeln auslöste. „Hast du schon genug?“ Doch anstatt ihr zu antworten, drehte er sie um, so dass ihr Rücken an die Holzwand der Türe stiess und entfernte ihr mit einem Ruck ihre Unterhose, die sie abschüttelte. Er hob sie hoch und sie spreizte ihre Beine, während sie ihm weiterhin spöttisch in die Augen sah. Ruckartig drang er in sie ein und wie sie erwartet hatte, füllte er sie ziemlich aus, was nun ihr ein heiseres Stöhnen abverlangte. Sie sah sein zufriedenes Grinsen, doch im Gegensatz zu ihm war sie nicht zu stolz, ihrer Erregung nachzugeben und als er anfing, zustossen, klammerte sie sich an seine Schultern und versuchte, seinem Takt zu folgen. Er brauchte nicht lange, ihre Vorarbeit war nicht ohne Folgen geblieben. Er hielt sie auch nach dem er gekommen war und sie spürte, wie er langsam an Härte verlor. Beinahe sanft zog er sich zurück und sie musste lachen. Ein Bild für Götter waren sie, beinahe beide vollständig bekleidet, mit roten Lippen, und glänzenden Augen. Sie zog ihr Kleid aus und stand nun nackt, bis auf ihre Schuhe und den BH vor ihm. Sanft legte sie ihre Hände an seine Wange. „Ich gehe duschen, damit du dich nachher gebührend revanchieren kannst“, erklärte sie gelassen, worauf er nichts sagte, sie aber auch nicht losliess, während sie spürte, wie sie langsam auslief. Doch genau dies schien der Punkt gewesen zu sein, der ihm nicht behagte. „Keine Sorge, ich bin nicht ganz so verantwortungslos wie du gerade denkst.“ Sie schob sich an ihm vorbei, zog Schuhe und BH aus und ging unter die Dusche, doch sie war überrascht, dass er ihr folgte. Nun ebenfalls vollständig entkleidet band er sich gerade seine Haare am Hinterkopf zusammen - Temari konnte sich denken, dass er keine Lust hatte, dass diese Mähne nass wurde. Während er an ihr vorbei griff, um den Wasserregler einzustellen, sprach er sie an. „Du nimmst die Pille?“ Sie schüttelte den Kopf. „Spirale. Ich stehe nicht so auf hormonelle Verhütungsmittel.“ Mit der Annahme, dass dieses Gespräch damit abgeschlossen wäre, legte sie den Kopf in den Nacken und liess das Wasser über ihren Hals wandern. Sie drehte sich um, um ihre Vorderseite zu duschen, als seine Stimme an ihre Ohren kam. „Und Krankheiten?“ Temari drehte ihren Kopf über die Schultern und sah in Nejis, der seine Hände auf ihrer Schultern platziert hatte. „Regelmässige Gesundheitschecks - ich nehme mal an, wenns bei dir nicht so wäre, dann hättest du wohl auf ein Kondom bestanden, oder?“, meinte sie leichthin, sog allerdings kurz darauf scharf die Luft ein, weil seine Hände nun über ihre Brüste fuhren. Er brummte nur bejahend, während er sich dichter an sie stellte, damit sie auch ziemlich genau mitbekommen würde, wie fit er bereits wieder war. Doch zuerst liess er seine Hände zwischen ihren Beinen verschwinden und offenbar traf er die richtigen Knöpfe - sie lehnte sich stöhnend an ihn. Ob sie noch oder wieder feucht war, spielte ihm in diesem Moment keine grosse Rolle - immerhin hatte sich ihre Arroganz gerade in Luft aufgelöst und nachdem ein zucken durch ihren Körper ging, drehte sie sich schnell um. „Würdest du bitte aufhören zu spielen“, raunte sie an seine Lippen, und er grinste, als er sie ein weiteres mal hochhob, die Dusche abstellte und sie auf das Bett im Zimmer platzierte, um sich dieses Mal wesentlich mehr Zeit zu lassen, als er in sie eindrang. Temari erhob sich von seinem Schoss - sie hatte es sich nicht nehmen lassen, die Postionen zu ihren Gunsten zu ändern und da Neji gerade hatte zusehen können, wie sie ihren ganzen Körper durchgebogen hatte, als sie gekommen war, viel es im schwer sich zu beklagen - und verschwand wortlos in der Dusche. Allerdings brauchte sie nicht lange und setzte sich, in ein Handtuch gewickelt neben Neji, dem sie ein feuchtes Toilettentuch gab, damit er sich zumindest grob reinigen konnte. Vertraut liess sich nieder und ihre immer noch feuchten Haare tropften auf seinen Oberkörper, auf den sie es sich bequem gemacht hatte, allerdings so, dass sie ihm noch knapp in die Augen schauen konnte. „Und, war es das Warten wert?“, fragte sie lächelnd, worauf er ihr nicht direkt antwortete. „Sag mir nicht, dass du Bestätigung brauchst“, erwiderte er und seine Stimme klang müde, aber zufrieden. „Das nicht, aber man kann ja mal nachfragen, schliesslich hast du deutlich gemacht, dass du dich nicht eben seit kurzem nach mir verzerrst .“ Neji brummte. Sie schwiegen einen Moment, in dem er ihr sanft über die Arme fuhr. Schliesslich erhob sie das Wort, während sie ihr Bein auf seinem anwinkelte und sich seitlich an ihn kuschelte. „Schmeisst du mich eigentlich noch raus, oder kann ich hier pennen?“ Neji neigte den Kopf zu ihr. „Du kannst gerne hier bleiben, wenn du willst. Allerdings weiss ich nicht, was deine Brüder mit mir machen, wenn du morgen in dem Aufzug von gestern zum Frühstück kommst.“ Temari lachte. „Ino hat mir vorher auf der Tanzfläche gesagt, dass sie im ersten Stock wohnt, falls ich aus irgendeinem Grund Kleider bräuchte.“ Neji grinste. Diese Frauen, kannten sich kaum und hielten doch zusammen. Doch Temaris Stimme wurde ernster. „Wenn wir gerade bei deinen Freundinnen sind - was ist eigentlich zwischen dir und Tenten vorgefallen?“ Neji schwieg einen Moment. „Hat sie was gesagt?“ Temari, die in der Zwischenzeit fast eingeschlafen war, schüttelte leicht den Kopf. „Nein, aber ich hab einfach so ein Gefühl.“ Neji schwieg noch eine Weile, bevor er antwortete. „Nichts besonderes. Wir waren Freunde, gute sogar. Und dann haben wir uns zerstritten.“ „Ach so“, meinte Temari, bevor sie endgültig an seiner Schulter einschlief. Und als Neji ihr kurz darauf folgte, war der letzte bewusste Gedanken, den er hatte, Tentens Profil, wie sie im Gespräch mit Kankuro lachte. Es war rund vier Uhr morgens, als Hinata ein Gähnen nicht mehr unterdrücken konnte. Die Bar hatte bereits verkündet, das bald einmal Feierabend werden würde und Naruto sah Hinata, die sichtlich müde war, liebevoll an. „Ich glaube, wir sollten langsam nach Hause, was denkst du?“ Sie nickte. „Also, nur wenn du auch möchtest, aber ich spüre schon, dass ich müde bin.“ Naruto rutsche nach vorne, um sie von der Bank zu lassen. Kurz wirkte er unschlüssig. „Wollen wir die Anderen auch gleich fragen?“ Er deutete mit seinem Daumen über seine Schulter an die Bar, an dem die drei übrig Verbliebenen sassen und Hinata besah sie sich zum ersten Mal seit längerer Zeit genau. Kankuro hatte sein Hemd geöffnet und seine Nase war rot, Tentens Haare hatten sich aus ihrer üblichen Frisur verabschiedet und lagen in genickten, unordentlichen Strähnen über ihrem Rücken. Sasuke sah zwar nach wie vor präsentabel aus, aber beiden, Hinata wie Naruto, der den Blick nun auch zu ihnen gewendet hatte, viel auf, dass er wohl zumindest angetrunken war - und hätte es nicht seine sehr entspannte Körperhaltung verraten, dann die Shotgläser, die vor den dreien auf der Bar standen. Hinata lächelte. Offenbar hatten sie es sich gut gehen lassen. „Wir sollten sie zumindest fragen, ob sie mitkommen wollen“, meinte sie an Naruto gewandt und griff nach seinem Arm, um ihn auf den Weg zur Bar nicht zu verlieren - wobei das nur eine Ausrede war. In den letzten Stunden, in denen sie zusammen gesessen und geredet hatten, waren sie immer zufällig in Berührung gewesen - die von beiden Seiten aus gingen. Und Hinata war wirklich dankbar, dass sie ihre Schüchternheit zumindest soweit im Griff hatte, dass sie nicht wegen jeder Aufmerksamkeit knallrot wurde. „Na ihr Saufkumpanen?“, begrüsste Naruto die Runde. „Könnt ihr überhaupt noch laufen?“ „Klar, alles halb so wild“, erklärte Tenten, die, obwohl sie sass, durch das abwinkende Bewegen ihrer Hand ein wenig ins Wanken geriet. Kankuro grinste bloss und Sasuke zog Hinata zu sich. „Rette mich von denen.“ Hinata lachte, dann strich sie Sauske leicht über den Kopf. „Armer kleiner Junge, wurdest du zum Trinken gezwungen?“ Sasuke murrte bloss wegen ihrer spöttischen Art, dann liess er sie los. „Alles in Ordnung bei dir?“ Hinata nickte. „Wir wollten eben gehen und fragen, ob ihr mitkommt.“ Tenten, die schwungvoll aufstand, stolperte kurz, hielt sich allerdings geistesgegenwärtig an der Bar fest. „Ja, ich glaube, dass wäre durchaus schlauer.“ Auch Kankuro stimmte zu und so verliessen die fünf, nachdem sie die Zeche bezahlt hatten, die Bar. „Oh mann, Luft“, Tenten atmete geräuschvoll ein. „Endlich Luft.“ Die anderen Vier grinsten, weil sie theatralisch die Arme ausgebreitet hatte. Relativ schnell fand sich ein grosses Taxi, dass sie alle vor dem Hotel rausliess. nach einer kurzen Diskussion wegen des Zahlens - Tenten entschied diese für sich, mit dem Argument, dass sie bisher noch gar nichts bezahlt hatte, verabschiedete sie sich vor dem Hotel - ausser Naruto, der darauf bestand, Hinata zu ihrem Bungalow zu bringen. „Vergiss unser Date morgen nicht Uchiha“, sagte Tenten, bevor sie sich winkend verabschiedete. Kankuro und Sasuke hoben ebenfalls nur die Hand, bevor sie sich in unterschiedliche Richtungen bewegten, doch als Sasuke zurücksah, weil er definitiv noch etwas unpassendes sagen wollte, war es Hinatas Blick, die ihn davon abhielt. Schweigend spazierten die beiden übrig geblieben durch die Hotelanlage, bevor sie abbogen. Der Bungalow war direkt am Meer, und so zog Hinata ihre Schuhe aus, und lief im kühlen Sand. „Es war ein wirklich schöner Abend, danke dafür“, sagte sie zu Naruto, der sie gerade gemustert hatte. „Ich danke dir. Ich komme dich morgen um drei abholen, ist das in Ordnung?“ Hinata errötet leicht. „Ja, ich glaube, dass reicht um ein wenig zu schlafen.“ Sie verliessen das Meer und betraten die Treppen des Bungalows. „Ich wünsch dir eine gute nNacht Hinata“, meinte Naruto und zog sie in seine Arme. Und mit dem Meeresrauschen im Hintergrund, dem leichten Mondschein in seinem Gesicht und dem Geschmack von Sommer in der Luft, war sich Hinata sicher, dass das, was sich auch immer zwischen ihnen entwickeln würde, ziemlich gut werden würde. Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Danke dir für die Begleitung und das Aufpassen. Ich freue mich auf morgen.“ Als sie hineinging, sah sie noch einmal zurück, bevor sie die Türe schloss. Und Naruto lächelte. „Du hast es also endlich geschnallt.“ Sasuke hatte darauf verzichtet, Licht zu machen und lag, mehr oder weniger unbekleidet im Bett. „Dir auch gute Nacht, du Idiot“, erwiderte Naruto lachend. „Willst du mich jetzt nicht volllabern?“ Sasuke klang wirklich erstaunt. „Nein, nicht wirklich. Aber kann ich was fragen?“ Sasuke grunzte nur unverbindlich. „Was hat Tenten mit dem Date gemeint?“ Sasuke lachte als Antwort auf. „Boxen. Das hat sie gemeint. Boxen und ein echt fieses Katertraining, so wie ich sie kenne.“ „Ach so“, meinte Naruto. Sasuke grinste hämisch, was er in der Dunkelheit nicht sehen, aber hören konnte. „Wenn du willst, räume ich das Zimmer morgen Abend.“ Darauf hin ächzte er auf, weil der Blonde ihn unsanft in die Seite geboxt hatte. Dann aber klang seine Stimme durch das Zimmer, als letztes, bevor beide einschliefen. „Danke dir.“ Die Sonne brannte bereits am morgen erbarmungslos vom Himmel. Sai hatte es sich mit einem Tablet unter einem Sonnenschirm gemütlich gemacht - die Frühstückszeit war vorbei, doch Mittag noch nicht angebrochen. „Darf ich mich zu dir setzten?“ Er blickte auf und schob seine Sonnenbrille nach oben. „Ohne dein Make-up siehst du viel besser aus.“ Sakura grinste. „Dass ist nur, weil du meine Augenringe nicht siehst.“, erklärte sie und stellte ihr grosses Wasserglas, dass sie sich bereits organisiert hatte, vorsichtig auf den Tisch. „Was machst du, bist du am arbeiten?“ Sai nickte. „Ich plane eine Ausstellung irgendwann im Herbst und schriebe gerade mit meinem Galeristen hin und her“, erklärte er. Dann besah er sie genauer. „Du siehst scheisse aus.“ Sakura lachte. „Ja vielen Dank, darauf wäre ich jetzt nicht gekommen. Sag mal, bist du zu allen Frauen so charmant?“ Sai grinste und schob seine Sonnenbrille wieder vor seine Augen. „Nein, nur zu denen, mit denen ich nicht vögeln will.“ Sakura schwieg einen Augenblick. „Ich weiss gerade nicht, ob ich begeistert oder beleidigt sein sollte.“ „Du kannst ja noch darüber nachdenken. Übrigens kommt gerade der Nächste, der auch scheisse aussieht.“ Sasuke begab sich zu dem Tisch, er hatte den Kommentar überhört, ob gewollt oder tatsächlich zeigte er nicht. Tatsächlich trug er Sportklamotten und wie Sakura und Sai trug eine Sonnenbrille. Wortlos setzte er sich, bevor er sich Sakura besah. „Gehts dir besser?“ Diese nickte. „Ich fühl mich lebendiger. Und du? Hast du einen guten Abend gehabt?“ Sein Gesicht bekam eine mürrische Note. „Abend schon, aber die Nacht war scheisse. Naruto sägt wie ein Ochse, ich habe gefühlt nicht gepennt. Ich lass mir nachher ein eigenes Zimmer geben.“ Sakura grinste. „Check out ist erst in drei bis vier Stunden.“ Während Sasuke stöhnte, holte sie aus ihrer Hosentasche einen Schlüssel hervor und schob ihn über den Tisch. „Tenten schläft noch, du kannst das Sofa oder mein Bett nehmen wenn du noch eine Runde schlafen willst“, erklärte sie. Sasuke sah den Schlüssel an, schien kurz mit sich zu ringen. Dann stand er auf und ohne ein Wort des Abschieds oder des Dankes ging er in Richtung des Appartements, dass sich Tenten und Sakura teilten. Sai sah Sakura über die Brille hinweg an. Und sagte nichts. Dann sah er wieder auf sein Tablet. Sakura grinste. Sie wusste, dass es Sai wundernahm, wieso sie Sasuke ihren Schlüssel gegeben hatte. Aber von sich aus würde sie nicht anfangen, zu reden, dazu genoss sie die Ruhe viel zu sehr. Stattdessen nahm sie ein Buch aus ihrer mitgebrachten Strandtasche und fing an, etwas über die medizinische und psychische Bedeutung des Darms zu lesen. „Ino? Bist du da?“ Sie wurde wach, weil ein dumpfes Klopfen von ihrer Türe her kam und sie ihren Namen hörte. Schlaftrunken stand sie auf, Gaara wurde durch ihre Bewegung wach. Ino öffnete die Türe und Temari schlüpfte hinein. „Ino, ich brauch etwas zum anziehen und du hast gestern“, dann brach sie ab. Sie trug in ihre Schuhe in ihrer linken Hand, ihr Kleid hatte sie nur übergestreift und alles, wirklich alles an ihr schrie gerade danach, was sie heute Nacht angestellt hatte. Und sie starrte geradewegs in die Augen ihres Bruders, der mit verwuschelten Haaren und oben ohne in Inos Bett sass. „Oh.“ Und dann begann Ino zu lachen. Gaara fuhr sich durch die Haare und schlug die Decke zurück, während Ino sich wieder auf den Bettrand setzte und nach wie vor schelmisch grinste. „Hi Bruderherz“, meinte Temari lächelnd. Kapitel 13: Leidenschaft (zensiert) ----------------------------------- Ungefähr zu der Zeit, in der Sakura Shikamarus Zimmer erhoben Hauptes verliess - schliesslich hatte sie nur einen Kollegen, dem übel war, auf sein Zimmer gebracht und war geblieben, bis er eingeschlafen war, weil sie ein guter Mensch war, dämmerten auch Gaara und Ino weg - und Neji und Temari hatten die Bar verlassen. Nun, draussen auf der Promenade, die voll war mit überdrehten betrunken Menschen, die sich jetzt am Höhepunkt ihres Abends glaubten, schwiegen sie sich an, während sie sich ein wenig von der Ausgangsmeile entfernten, um ein Taxi zu kriegen. Es war irgendwo zwischen zwei und drei Uhr und damit nicht ganz einfach, einen fahrbaren Untersatz zu erwischen. Auch wenn die Fahrt zum Hotel nur einige Minuten dauerte, um zu laufen war es zu lang und Temari hatte ehrlich gesagt auch keine Lust darauf - sie warf einen kurzen Blick auf Neji. Der lief völlig entspannt neben ihr. Nun, sie würde seine Maske der Ignoranz bald knacken. Temari grinste. Er würde sein blaues Wunder erleben. „Ist was?“, fragte er, beinahe fürsorglich. „Ist dir kalt?“ Sie schüttelte den Kopf. „Nein. Ich habe mir nur gerade überlegt, was ich alles mit dir anstelle, wenn wir endlich im Hotel sind“, sagte sie frivol und liess ihren Blick über seinen Körper streifen, um provokativ in seiner Körpermitte anzuhalten. Dann leckte sie sich leicht über die Lippen. „Ich frage mich, ob du halten kannst, was du versprichst“ meinte sie und damit hatte sie seine Aufmerksamkeit. „Nun, damit sind wir schon zu zweit“, erklärte er grinsend, immer noch im gebührenden Abstand zu ihr und Temari bemerkte, wie ihr warm wurde. Diese Herausforderung nahm sie an und zog ihn nun am Arm, um zwei betrunkene Frauen, die gerade ein Taxi erobert hatten, zur Seite zu schieben und Neji mit hinein zog, der geistesgegenwärtig die Türe schloss, bevor er den Fahrer, der eben protestieren wollte, kalt ansah und die Adresse des Hotels nannte, in einem Ton, der keinen Widerspruch zuliess. Die kurze Fahrt über hatte beide geschwiegen und Temari hatte seinem Arm losgelassen, doch die Spannung zwischen ihnen war greifbar. Sie verliessen das Taxi, nachdem Temari hatte zahlen wollen und Neji resolut abgelehnt hatte und durchschritten die Lobby. Als die Lifttüre sich hinter ihnen schlossen, grinste Temari. Neji hatte sich ihr gegenüber positioniert, die Arme verschränkt und sah sie herausfordernd an. Sie überbrückte den Abstand und blieb vor ihm stehen, bevor sie nach links an die Liftkonsole griff und kurz vor ihrem Ziel, den roten Knopf drückte. Der Lift hielt zwischen den Etagen an. „Was soll das?“, fragte Neji, überrascht und unwirsch, doch als er auf die Etage des Zimmers - die Siebte übrigens - drücken wollte, hielt sie ihn davon ab. Sein Unwille war ihm anzusehen, doch davon liess sich Temari, die generell sehr wenig fürchtete, nicht besonders beeindrucken. Ihr Grinsen sorgte dafür, dass er eine Gänsehaut bekam. Und als sie näher kam und ihm unwirsch ihre Lippen aufdrückte, verpasste er den Moment, um zu reagieren. Da ihre Hände nun bereits dabei waren, seine Hosen zu öffnen, kam er jedoch schnell wieder in die Realität zurück. „Was wird das?“ fragte er lauernd, doch sie lächelte ihn nur an, beinahe unschuldig und in dem Moment ging das Licht im Lift aus und es wurde dunkel. „Nun, Neji, hast du nicht lange auf mich gewartet? Wollen wir dann nicht dafür sorgen, dass dieser Moment dir besser in Erinnerung bleibt?“, und während sie sprach, war sie in die Knie gegangen, um ihn zu entkleiden, allerdings schob sie seine Hosen und Unterwäsche nur bis knapp zum Oberschenkel. Neji wollte sich gerade äussern, doch dazu kam er nicht mehr. Temari hatte ihre diebische Freude daran, zu merken, wie er jegliche Beherrschung verlor und ganz abgesehen davon, machte es ihr durchaus Spass, dass ihre Handlung dafür verantwortlich war. Allerdings zog sie seine Hosen wieder hoch, ohne sie zu schliessen und drückte ihren Körper aufreizend an seinen, als sie sich wieder erhob, um gleichzeitig wieder an der Konsole den Knopf mit der Nummer sieben anzuwählen. In diesem Moment ging auch das Licht wieder an und mit einem überlegenen Grinsen sah sie an, während die Türe sich mit einem leisen Ton öffnete. Er sah sie an, verstimmt, aber berauscht. „Das hast du nicht umsonst getan“, erklärte er, während er nach draussen trat. „Nun, das hoffe ich doch“, erklärte sie arrogant, während sie ihm beinahe vergnügt folgte. Er hielt sich die Hose vorne zu, weil es komplett unsinnig gewesen wäre sie wieder zu schliessen und öffnete die Zimmertüre. Sie trat ein und er schmiss die Türe hinter ihr ins Schloss, nur um sie in der nächsten Sekunde dagegen zu pressen und sie leidenschaftlich zu küssen, während seine Hände unter ihr Kleid fuhren und es bis zum Bauch erhoben. „Mach weiter“, befahl er ihr lustvoll, als sie mit ihren Händen schon wieder dabei war, seine Hosen zu entfernen, und ihre Daumen über seine Hüftknochen fuhren. Sie wich seinem nächsten Kuss spielerisch aus und lächelte ihn herablassend an. „Sag bitte.“ Für einen Moment war er komplett irritiert, doch als er ihren überlegenden Gesichtsausdruck sah, stöhnte er auf. „Ich wusste, dass du ein Miststück bist“, erklärte er knurrend, was sie nur mit einem Lachen kommentierte, ihre Position aber schwungvoll drehte, so dass er nun die Türe im Rücken hatte. „Neji Hyuuga, so redet man doch nicht mit einer Dame“, gurrte sie gespielt pikiert, bevor sie seinem Wunsch nachkam. Temari hatte sich danach unter die Dusche verzogen und betrat eben wieder das Zimmer. Vertraut liess sich nieder und ihre immer noch feuchten Haare tropften auf seinen Oberkörper, auf den sie es sich bequem gemacht hatte, allerdings so, dass sie ihm noch knapp in die Augen schauen konnte. „Und, war es das Warten wert?“, fragte sie lächelnd, worauf er ihr nicht direkt antwortete. „Sag mir nicht, dass du Bestätigung brauchst“, erwiderte er und seine Stimme klang müde, aber zufrieden. „Das nicht, aber man kann ja mal nachfragen, schliesslich hast du deutlich gemacht, dass du dich nicht eben seit kurzem nach mir verzerrst.“ Neji brummte. Sie schwiegen einen Moment, in dem er ihr sanft über die Arme fuhr. Schliesslich erhob sie das Wort, während sie ihr Bein auf seinem anwinkelte und sich seitlich an ihn kuschelte. „Schmeisst du mich eigentlich noch raus, oder kann ich hier pennen?“ Neji neigte den Kopf zu ihr. „Du kannst gerne hier bleiben, wenn du willst. Allerdings weiss ich nicht, was deine Brüder mit mir machen, wenn du morgen in dem Aufzug von gestern zum Frühstück kommst.“ Temari lachte. „Ino hat mir vorher auf der Tanzfläche gesagt, dass sie im ersten Stock wohnt, falls ich aus irgendeinem Grund Kleider bräuchte.“ Neji grinste. Diese Frauen, kannten sich kaum und hielten doch zusammen. Doch Temaris Stimme wurde ernster. „Wenn wir gerade bei deinen Freundinnen sind - was ist eigentlich zwischen dir und Tenten vorgefallen?“ Neji schwieg einen Moment. „Hat sie was gesagt?“ Temari, die in der Zwischenzeit fast eingeschlafen war, schüttelte leicht den Kopf. „Nein, aber ich hab einfach so ein Gefühl.“ Neji schwieg noch eine Weile, bevor er antwortete. „Nichts besonderes. Wir waren Freunde, gute sogar. Und dann haben wir uns zerstritten.“ „Ach so“, meinte Temari, bevor sie endgültig an seiner Schulter einschlief. Und als Neji ihr kurz darauf folgte, war der letzte bewusste Gedanken, den er hatte, Tentens Profil, wie sie im Gespräch mit Kankuro lachte. Es war rund vier Uhr morgens, als Hinata ein Gähnen nicht mehr unterdrücken konnte. Die Bar hatte bereits verkündet, das bald einmal Feierabend werden würde und Naruto sah Hinata, die sichtlich müde war, liebevoll an. „Ich glaube, wir sollten langsam nach Hause, was denkst du?“ Sie nickte. „Also, nur wenn du auch möchtest, aber ich spüre schon, dass ich müde bin.“ Naruto rutsche nach vorne, um sie von der Bank zu lassen. Kurz wirkte er unschlüssig. „Wollen wir die Anderen auch gleich fragen?“ Er deutete mit seinem Daumen über seine Schulter an die Bar, an dem die drei übrig Verbliebenen sassen und Hinata besah sie sich zum ersten Mal seit längerer Zeit genau. Kankuro hatte sein Hemd geöffnet und seine Nase war rot, Tentens Haare hatten sich aus ihrer üblichen Frisur verabschiedet und lagen in genickten unordentlichen Strähnen über ihrem Rücken. Sasuke sah zwar nach wie vor präsentabel aus, aber beiden, Hinata wie Naruto, der den Blick nun auch zu ihnen gewendet hatte, viel auf, dass er wohl zumindest angetrunken war - und hätte es nicht seine sehr entspannte Körperhaltung verraten, dann die Shotgläser, die vor den dreien auf der Bar standen. Hinata lächelte. Offenbar hatten sie es sich gut gehen lassen. „Wir sollten sie zumindest fragen, ob sie mitkommen wollen“, meinte sie an Naruto gewandt und griff nach seinem Arm, um ihn auf den Weg zur Bar nicht zu verlieren - wobei das nur eine Ausrede war. In den letzten Stunden, in denen sie zusammen gesessen und geredet hatten, waren sie immer zufällig in Berührung gewesen - die von beiden Seiten aus gingen. Und Hinata war wirklich dankbar, dass sie ihre Schüchternheit zumindest soweit im Griff hatte, dass sie nicht wegen jeder Aufmerksamkeit knallrot wurde. „Na ihr Saufkumpanen?“, begrüsste Naruto die Runde. „Könnt ihr überhaupt noch laufen?“ „Klar, alles halb so wild“, erklärte Tenten, die, obwohl sie sass, durch das abwinkende Bewegen ihrer Hand ein wenig ins Wanken geriet. Kankuro grinste bloss und Sasuke zog Hinata zu sich. „Rette mich von denen.“ Hinata lachte, dann strich sie Sauske leicht über den Kopf. „Armer kleiner Junge, wurdest du zum Trinken gezwungen?“ Sasuke murrte bloss wegen ihrer spöttischen Art, dann liess er sie los. „Alles in Ordnung bei dir?“ Hinata nickte. „Wir wollten eben gehen und fragen, ob ihr mitkommt.“ Tenten, die schwungvoll aufstand, stolperte kurz, hielt sich allerdings geistesgegenwärtig an der Bar fest. „Ja, ich glaube, dass wäre durchaus schlauer.“ Auch Kankuro stimmte zu und so verliessen die fünf, nachdem sie die Zeche bezahlt hatten, die Bar. „Oh mann, Luft“, Tenten atmete geräuschvoll ein. „Endlich Luft.“ Die anderen vier grinsten, weil sie theatralisch die Arme ausgebreitet hatte. Relativ schnell fand sich ein grosses Taxi, dass sie alle vor dem Hotel rausliess. nach einer kurzen Diskussion wegen des Zahlens - Tenten entschied diese für sich, mit dem Argument, dass sie bisher noch gar nichts bezahlt hatte, verabschiedete sie sich vor dem Hotel - ausser Naruto, der darauf bestand, Hinata zu ihrem Bungalow zu bringen. „Vergiss unser Date morgen nicht Uchiha“, sagte Tenten, bevor sie sich winkend verabschiedete. Kankuro und Sasuke hoben ebenfalls nur die Hand, bevor sie sich in unterschiedliche Richtungen bewegten, doch als Sasuke zurücksah, weil er definitiv noch etwas unpassendes sagen wollte, war es Hinatas Blick, die ihn davon abhielt. Schweigend spazierten die beiden übrig geblieben durch die Hotelanlage, bevor sie abbogen. Der Bungalow war direkt am Meer, und so zog Hinata ihre Schuhe aus, und lief im kühlen Sand. „Es war ein wirklich schöner Abend, danke dafür“, sagte sie zu Naruto, der sie gerade gemustert hatte. „Ich danke dir. Ich komme dich morgen um drei abholen, ist das in Ordnung?“ Hinata errötet leicht. „Ja, ich glaube, dass reicht um ein wenig zu schlafen.“ Sie verliessen das Meer und betraten die Treppen des Bungalows. „Ich wünsch dir eine gute Nacht Hinata“, meinte Naruto und zog sie in seine Arme. Und mit dem Meeresrauschen im Hintergrund, dem leichten Mondschein in seinem Gesicht und dem Geschmack von Sommer in der Luft, war sich Hinata sicher, dass das, was sich auch immer zwischen ihnen entwickeln würde, ziemlich gut werden würde. Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Danke dir für die Begleitung und das aufpassen. Ich freue mich auf morgen.“ Als sie hineinging, sah sie noch einmal zurück, bevor sie die Türe schloss. Und Naruto lächelte. „Du hast es also endlich geschnallt.“ Sasuke hatte darauf verzichtet, Licht zu machen und lag, mehr oder weniger unbekleidet im Bett. „Dir auch gute Nacht, du Idiot“, erwiderte Naruto lachend. „Willst du mich jetzt nicht volllabern?“ Sasuke klang wirklich erstaunt. „Nein, nicht wirklich. Aber kann ich was fragen?“ Sasuke grunzte nur unverbindlich. „Was hat Tenten mit dem Date gemeint?“ Sasuke lachte als Antwort auf. „Boxen. Das hat sie gemeint. Boxen und ein echt fieses Katertraining, so wie ich sie kenne.“ „Ach so“, meinte Naruto. Sasuke grinste hämisch, was er in der Dunkelheit nicht sehen, aber hören konnte. „Wenn du willst, räume ich das Zimmer morgen Abend.“ Darauf hin ächzte er auf, weil der Blonde ihn unsanft in die Seite geboxt hatte. Dann aber klang seine Stimme durch das Zimmer, als letztes, bevor beide einschliefen. „Danke dir.“ Die Sonne brannte bereits am morgen erbarmungslos vom Himmel. Sai hatte es sich mit einem Tablet unter einem Sonnenschirm gemütlich gemacht - die Frühstückszeit war vorbei, doch Mittag noch nicht angebrochen. „Darf ich mich zu dir setzten?“ Er blickte auf und schob seine Sonnenbrille nach oben. „Ohne dein Make-up siehst du viel besser aus.“ Sakura grinste. „Dass ist nur, weil du meine Augenringe nicht siehst.“, erklärte sie und stellte ihr grosses Wasserglas, dass sie sich bereits organisiert hatte, vorsichtig auf den Tisch. „Was machst du, bist du am arbeiten?“ Sai nickte. „Ich plane eine Ausstellung irgendwann im Herbst und schriebe gerade mit meinem Galeristen hin und her“, erklärte er. Dann besah er sie genauer. „Du siehst scheisse aus.“ Sakura lachte. „Ja vielen Dank, darauf wäre ich jetzt nicht gekommen. Sag mal, bist du zu allen Frauen so charmant?“ Sai grinste und schob seine Sonnenbrille wieder vor seine Augen. „Nein, nur zu denen, mit denen ich nicht vögeln will.“ Sakura schwieg einen Augenblick. „Ich weiss gerade nicht, ob ich begeistert oder beleidigt sein sollte.“ „Du kannst ja noch darüber nachdenken. Übrigens kommt gerade der Nächste, der auch scheisse aussieht.“ Sasuke begab sich zu dem Tisch, er hatte den Kommentar überhört, ob gewollt oder tatsächlich zeigte er nicht. Tatsächlich trug er Sportklamotten und wie Sakura und Sai trug eine Sonnenbrille. Wortlos setzte er sich, bevor er sich Sakura besah. „Gehts dir besser?“ Diese nickte. „Ich fühl mich lebendiger. Und du? Hast du einen guten Abend gehabt?“ Sein Gesicht bekam eine mürrische Note. „Abend schon, aber die Nacht war scheisse. Naruto sägt wie ein Ochse, ich habe gefühlt nicht gepennt. Ich lass mir nachher ein eigenes Zimmer geben.“ Sakura grinste. „Check out ist erst in drei bis vier Stunden.“ Während Sasuke stöhnte, holte sie aus ihrer Hosentasche einen Schlüssel hervor und schob ihn über den Tisch. „Tenten schläft noch, du kannst das Sofa oder mein Bett nehmen wenn du noch eine Runde schlafen willst“, erklärte sie. Sasuke sah den Schlüssel an, schien kurz mit sich zu ringen. Dann stand er auf und ohne ein Wort des Abschieds oder des Dankes ging er in Richtung des Appartements, dass sich Tenten und Sakura teilten. Sai sah Sakura über die Brille hinweg an. Und sagte nichts. Dann sah er wieder auf sein Tablet. Sakura grinste. Sie wusste, dass es Sai wundernahm, wieso sie Sasuke ihren Schlüssel gegeben hatte. Aber von sich aus würde sie nicht anfangen, zu reden, dazu genoss sie die Ruhe viel zu sehr. Stattdessen nahm sie ein Buch aus ihrer mitgebrachten Strandtasche und fing an, etwas über die medizinische und psychische Bedeutung des Darms zu lesen. „Ino? Bist du da?“ Sie wurde wach, weil ein dumpfes Klopfen von ihrer Türe her kam und sie ihren Namen hörte. Schlaftrunken stand sie auf, Gaara wurde durch ihre Bewegung wach. Ino öffnete die Türe und Temari schlüpfte hinein. „Ino, ich brauch etwas zum anziehen und du hast gestern“, dann brach sie ab. Sie trug in ihre Schuhe in ihrer linken Hand, ihr Kleid hatte sie nur übergestreift und alles, wirklich alles an ihr schrie gerade danach, was sie heute Nacht angestellt hatte. Und sie starrte geradewegs in die Augen ihres Bruders, der mit verwuschelten Haaren und oben ohne in Inos Bett sass. „Oh.“ Und dann begann Ino zu lachen. Gaara fuhr sich durch die Haare und schlug die Decke zurück, während Ino sich wieder auf den Bettrand setzte und nach wie vor schelmisch grinste. „Hi Bruderherz“, meinte Temari lächelnd. Kapitel 14: Bedingungen ----------------------- Gaara stöhnte und stand jetzt endgültig auf. „Eigentlich will’s ich’s gar nicht wissen.“ Temari nickte, eigentlich wollte sie auch gar nichts erzählen. Ino sah zu, wie Gaara sich anzog und wandte sich dann an Temari. „Willst du vielleicht duschen? Ich lege dir dann sonst Kleider bereit.“ Temari nickte. Eine Dusche würde ihr die Möglichkeit geben, sich zurück zu ziehen und Gaara eine, sich zu verabschieden. Somit ging sie in das kleine angrenzende Badezimmer. Gaara, der eben sein zerknittertes Hemd zuknöpfte, merkte, das Ino ihn beobachtete. So sehr sie die Situation amüsiert hatte, so komisch fand sie sie jetzt. „Ich, also ich wollte, weisst du, ich hab Temari gestern das Angebot gemacht, dass, naja, falls“, stotterte sie herum, bevor sie abbrach. Gaara sah sie amüsiert an und kam auf sie zu, bevor er sie ruckartig in die Arme zog. „Keine Sorge, alles gut“, flüsterte er ihr ins Ohr. Ino erwiderte die Umarmung. „Ich wollte mich noch einmal bedanken“, erklärte sie lächelnd und liess ihn los. Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn, auch wenn er sich dafür ein wenig strecken musste. „Gern geschehen“, meinte er, bevor er das Zimmer verliess. „Temari? Ich hab dir was rausgelegt, was dir gehen müsste“, sagte Ino und schaltete die Lüftung in ihrem Bad ein, das einer einzigen Dampfwolke glich. „Danke dir“, erwiderte Temari über das Rauschen des Wassers. Ino setzte sich auf das Bett und wartete, bis ihr Bad frei war. Als Temari bekleidet hinauskam - sie füllte das Kleid oben definitiv mehr aus als Ino und es war auch einiges kürzer an ihr - ging sie auch ins Bad. „Wartest du? Dann können wir zusammen Frühstücken.“ Temari nickte und machte kurz das Bett, bevor sie sich auf die Tagesdecke setzte. Ino war erstaunlich schnell im Bad. Sie duschte bloss kurz ihren Körper und wusch sich die Haare, die sie nach einem kurzen trocken mit einem Handtuch in einen unordentlichen Dutt frisierte. Über ihrem Bikini trug sie kurze Shorts und ein weisses T-shirt - sie sah frisch aus, einiges mehr als die andere Frau, die gerade auf ihrem Bett sass, „Du hast wohl nicht viel geschlafen“, meinte sie lächelnd und die Reaktion darauf erweiterte ihr Lächeln. „Nein, wirklich nicht. Sorry, dass ich euch gestört habe, wenn ich es gewusst hätte, wäre ich irgendwie zum Bungalow geschlichen“, erklärte Temari. Ino lachte und winkte ab. „Alles gut. Wollen wir etwas zu essen organisieren?“ „Unbedingt. Und Wasser!“ Gaara war extra vorne aus dem Hotel gegangen, um es möglichst ungesehen zu umrunden. Er wollte wirklich vermeiden, dass ein falscher Eindruck entstehen könnte, denn er wusste, wie schnell die Leute redeten. Ihm als Mann konnte es egal sein, aber dass Inos Ruf litt, wollte er nicht - und die unfaire Behandlung der Geschlechter in diesem Zusammenhang ging ihm sowieso gegen den Strich, ein weiterer Grund, warum er Temari ein aktives Sexleben gönnte, solange sie diskret war. Er hatte ja nicht wissen können, dass Ino Temari Rückendeckung angeboten hatte. Dass sich Frauen auch immer verbünden mussten. Er betrat den Bungalow leise und stellte fest, dass Kankuros leises Schnarchen gleichmässig durch die kleine Wohnung halte. Somit gönnte er sich nun endlich auch eine Dusche und versuchte, nicht darüber nachzudenken, was hätte mit Ino passieren können, wenn seine Schwester nicht aufgetaucht wäre. Temari und Ino betraten die Terrasse, nachdem Sasuke gegangen war. Beide begrüssten Sakura und Sai, worauf der Hahn im Korb die beiden musterte. „Ihr seht zwar auch ein bisschen angeschlagen aus, aber definitiv besser als Sakura“ lies er verlauten, worauf diese schnaubte und sich überlegte, ob sie seine Frechheiten mal nicht langsam in Grenzen halten sollte, gleichzeitig aber über seine vorherige Aussage stolperte und darauf hin zumindest innerlich grinsen musste. Wer hätte auch gedacht, dass Sai auf Blondinen stand? Ino lächelte. „Ich bin komplett hinüber. Ich glaube, ich esse nur etwas, leg mich nochmal hin und würde vorschlagen, wir sehen uns nachher am Strand?“ Die drei anderen am Tisch zeigten sich einverstanden mit dem Plan, besonders was essen und schlafen anging. „Wir können den anderen ja kurz schreiben, oder halt sonst Bescheid geben. Aber ich verzichte heute auf die Mittagshitze“, meinte Sakura. Nach einem späten Frühstück, beziehungsweise einem frühen Mittagessen, liessen sie Sai, der weiterhin an seinem Tablet beschäftigt war, alleine, nicht ohne ihn auch zu fragen, ob er gerne dazu kommen würde. Doch er winkte ab, schliesslich wollte malen. So verabredeten sie sich auf ein spätes Nachtessen mit ihm und Sakura ging auf dem Rückweg in ihr Appartement bei der Rezeption vorbei, um zu reservieren. Neji schlief tief und fest weiter, nachdem Temari gegangen war. Er erwachte erst nach ein Uhr und beschloss, dass es Zeit war, nach Hinata zu sehen. Als er durch das Restaurant lief, begrüsste er Sai, der zwar augenscheinlich über sein Outfit fuhr, aber keinen Kommentar dazu abliess. Er informierte Neji über die geplante Nachmitagsaktivität und über das Nachtessen. Neji nahm die Neuigkeiten zur Kenntnis. „Hinata?“ Er hörte die Dusche rauschen und ging zuerst einmal zum Kühlschrank. Wasser. „Neji? Wo kommst du den her?“ Er drehte sich um und lächelte. Sie hatte ein Badetuch um ihren Körper geschlungen und eines um ihre Haare. Auf ihre Frage antwortete er nicht, was sie leise lächeln liess. „Ich bin nachher weg, Naruto hat gefragt, ob wir etwas unternehmen.“ Als darauf hin Nejis Augenbrauen prüfend nach oben wanderten, schlug sie ihn leicht gegen den Oberkörper. „Schweig mal besser, so wie du aussiehst, kannst du mir grad wenig verbieten.“ Neji grinste. „Zieh das weisse Kleid an. Ich wünsch dir viel Spass. Nachtessen ist um halb neun, falls ihr es schafft. Das wäre auch mal die Gelegenheit, den anderen zu sagen, warum genau wir alle hier sind.“ Hinata sah ihm nach und lächelte. Potskoital war Neji der zahmste Mann, den sie kannte und sie musste nicht wirklich überlegen um zu wissen, wer es ihm gestern so angetan hatte. Sakura gähnte, als sie das Apartment kurz vor halb eins betrat.Sie hatte zwar gut geschlafen, aber definitiv zu kurz. Ihr erster Blick fiel auf das Sofa, wo Sasuke wieder erwarten nicht lag. Also hatte er sich wirklich ihr Bett gekrallt. Nun gut, sie hatte es ihm ja auch angeboten. Müde legte sie sich aufs Sofa und beschloss, dass sie wirklich noch eine Weile schlafen sollte. Tenten erwachte gegen zwei Uhr, übrigens gleichzeitig mit Naruto, wenn auch in komplett unterschiedlichen Zimmer. Während er panisch auf die Uhr sah, sich schnell duschte und einen kurzen Sprint zu Hinatas und Nejis Bungalow hinlegte, verliess sie ihr Zimmer und stockte. „Sakura? Warum pennst du auf der Couch?“ Sakura öffnet erst ein Auge, dann beide. „Sasuke pennt in meinem Bett und dazu kuscheln wollte ich mich nicht.“ Tenten grinste. „Sicher?“ Doch Sakura sah sie nur böse an und deutete an, dass sie gefälligst leise sein sollte. Tenten setzte sich zu ihr, nachdem Sakura ihre Beine angezogen hatte. „Warum pennt Uchiha bei uns?“ Sakura seufzte. „Ich hab ihn heute morgen getroffen und er hat sich beklagt, weil Naruto so laut schnarcht, deswegen hab ich im den Schlüssel gegeben. Ich dachte er pennt auf der Couch, aber die Prinzessin auf der Erbse wollte wohl doch lieber ins Bett.“ „Die Prinzessin auf der Erbse mag es dunkel“, erklärte Sasuke, der gerade ihre Zimmertür öffnete. „Danke“, meinte er und warf ihr den Schlüssel zu. Tenten grinste. „Du siehst zwar fertig aus, aber bleibt es bei unserem Training?“ Sasuke deutete nur auf sein Outfit, dass aus Sportklamotten bestand. „Prima, ich geh mich kurz umziehen.“ Sakura, sich nun an Sasuke vorbeischob, rief Tenten noch nach. „Wir treffen uns nach drei am Strand. Und ab acht zum Nachtessen.“ Sasuke nickte, als Zeichen, dass er es verstanden hatte. Sakura betrat ihr Zimmer und schüttelte die Decke aus, bevor sie sich hinlegte und schlief - und der Geruch, sein Geruch brachte sie zum Lächeln. Es war Jahre her, dass sie ihn an ihrem Bettzeug gerochen hatte. Und während sie einschlief, fragte sie sich, was es wohl zu bedeuten hatte, dass sie deswegen besser und schneller einschlief als in den ganzen Jahren zuvor. Shikamaru verpennte einen Grossteil des Tages. es war vier Uhr, als er das Hotel in Richtung Strand verliess. Die Bräune, der Sekretärin wegen, zog ihn nach draussen. Er war nicht verwundert, als er bei den Liegestühlen die verminderte Gruppe entdeckte. Tatsächlich waren nur Sakura, Temari, Ino, Gaara und Kankuro da. Shikamaru legte sein Zeug auf den freien Stuhl neben Kankuro, doch begab sich dann zu Sakuras Liege. In einem Anflug von strategischer Meisterleistung setzte er sich zum Fussende und hatte damit nicht nur Sakuras Aufmerksamkeit, sondern auch die der drei Geschwister, auch wenn Temari weiterhin vorgab in einem Magazin zu lesen und Gaara und Kankuro diskret taten. Ino hingegen hatte sich unverfroren aufgesetzt und sah sich die beiden an. Shikamaru sah Sakura offen an. „Danke, dass du mich gestern zum Zimmer gebracht hast und gewartet hast, bis ich geschlafen habe.“ Dann kratzte er sich scheinbar beschämt am Hinterkopf. „Ich habe wohl wirklich übertrieben.“ Sakura winkte lachend ab. Se hatte schnell geschaltet, etwas, dass Shikamaru wirklich an ihr mochte, auf jeder Basis. „Ich doch auch - alleine hätte ich mich nicht hierher zurück getraut, also danke, dass du mitgekommen bist. Das andere ist Ehrensache, du weist, hypokratischer Eid und so.“ Sie lachte noch leise, als er ihr zuzwinkerte und zurück zu seiner Liege ging. „Warum hast du Shika zum Zimmer gebracht?“, fragte Ino laut, so laut, dass nun auch die drei Geschwister nicht mehr so tun konnten, als ob sie nicht zuhören würden. Sakura kicherte und zog die Scharade weiter. „Ihm war im Taxi plötzlich sehr über. Und ich wollte nicht riskieren, dass er sich im liegen übergibt.“ „Du hast Krankenschwester gespielt?“ Temari kreischte beinah, zumindest klang ihre Stimme schrill. „Wirklich Nara? Wow. Das ist peinlich.“ Shikamaru zog seine Sonnenbrille an, die am Kragen seines Hemdes geklemmt gewesen war, zog eben jenes aus und liess sich nach hinten sinken. „Ich wäre dir verbunden, wenn du dich um deinen eigenen Kram kümmerst Sabakuno“, erklärte er und beendete das Thema damit. Auch die restlichen Anwesenden widmeten sich wieder ihren Tätigkeiten, was hauptsächlich in der Sonne liegen war. Sakura nahm ihr Buch wieder zur Hand. „Gut gespielt Meister“, dachte sie mit einem leichten Lächeln für sich. Er schwitze und es tat gut, auch wenn er sich für jeden Drink gestern selbst schlagen könnte. Die Luft war zwar klimatisiert, aber er roch seinen Schweiss, er roch den Alkohol. Tenten sah auch nicht mehr taufrisch aus. Gerade hatten sie eine Runde geboxt und wenn er auch nicht mit voller Kraft zuschlug, wusste er, dass er Tenten in einem richtigen Kampf nicht einfach besiegen würde, sie war agil und hatte ein paar fiese Konter gelandet. Gerade machte sie ihre Handschuhe auf und hielt ihm eine Wasserflasche hin. „Das hat gut getan, cool dass du Zeit hattest.“ Sasuke nickte, nahm sich mit seiner freien Hand die Flasche und machte sie zwischen seinen Zähnen auf. Tenten schüttelte nur den Kopf. „Kein Wunder, dass du so begehrt bist“, sagte sie leichthin. Er grinste. „Machst du mir etwa Avancen?“ Tenten lachte schallend als Antwort. „Ja klar. Habe ich schliesslich schon immer gemacht, nicht wahr?“ Ebenfalls süffisant grinsend zog Sasuke seinen zweiten Handschuh aus und setzte sich zu Tenten an die Bande. „Nein, und du weisst genau, dass das ein Grund ist, warum ich dich so schätze.“ Tenten grinste. „Du warst halt nie mein Typ.“ Sasuke sah gerade aus. „Ja. Dafür waren meine Augen immer zu dunkel.“ Tenten schlug ihn in die Schultern. „Nicht nett Uchiha.“ Dieser starrte neben ihr ebenfalls in die Leere. „War er grob?“ Tenten stand auf und es war offensichtlich, dass sie nicht unbedingt Lust auf dieses Gespräch hatte. „Nein. zumindest nicht körperlich. Du weisst selbst, wie er ist.“ „Soll ich mit ihm reden?“ Aufgrund des unverhofften Angebotes sah sie Sasuke an und schüttelte bloss den Kopf. „Hör mal, es ist schön, dass du und Sakura euch vertragen habt, aber Neji und ich - das ist ein anderes Paar Schuhe, das weisst du genau.“ Sasuke seufzte und in einem seltenen Moment von rauer Ehrlichkeit erwiderte er bloss: „Ich habe die letzten Tage nur gemerkt, wie schön es ist, dass wir alle wieder zusammen sind und dachte, dass wir das vielleicht in Konoha weiter so halten können.“ Tenten grinste. „Schau dich an, so sentimental. Neji ich kommen gut aneinander vorbei, keine Sorge, falls wir uns also noch einmal sehen sollten, ist das alles easy.“ Sie hatte ihm den Rücken zugedreht und Sasuke sah sie an. Er glaubte ihr nicht, doch das war nicht wichtig. Wichtig war, dass sie sich selbst glaubte. „Es gibt allerdings wirklich einen Menschen, um den du dir Gedanken machen solltest.“ Tentens Stimme hatte einen ernsthaften Ton angenommen und sie sah Sasuke in die Augen. „Naruto.“ Sasuke nickte bloss. „Ich weiss. Aber ich arbeite daran.“ Tenten nickte. „Sakura wohl auch. vielleicht solltet ihr da zusammenspannen.“ Darauf ging Sasuke nicht ein. Sie streckte sich und verliess den Ring. „Ich brauch eine Dusche - und mindestens noch eine Stunde Schlaf vor dem Abendessen. Was machst du?“ Sasuke erhob sich ebenfalls. „Ich glaube ich gehe eine Runde schwimmen. Davor aber lass ich mir aber ein Zimmer geben.“ Tenten kicherte und gemeinsam verliessen sie den Fitnessraum. Ihre plötzlich engere Freundschaft hatte damals in ihrer Schulzeit tatsächlich einige Fragezeichen aufgeworfen. tatsächlich war der Grund so dämlich wie typisch - es war nämlich Tentens verletztes Herz gewesen, dass dazu geführt hatte. Tenten und Neji hatte seit ihrer späten Kindheit zusammen Kendo trainiert und sie beide und Hinata, die nie so ganz auf ihrem Niveau war, waren ein eingespieltes Gespann gewesen. Immer schon. Dann war Lee dazu gestossen, sie waren zur Schule gegangen, hatten die Kinder aus Bezirk sieben und zehn kennen gelernt. - Naruto, Sasuke, Sakura, und Ino, Shikamaru und Choji. Irgendwann hatte sich Hinata mit Kiba und Shino angefreundet und so waren sie immer irgendwie in unterschiedlichen Konstellationen zusammen gewesen, aber immer als Gruppe. Irgendwann, etwa mit fünfzehn, hatte Tenten bemerkt, dass sie Gefühle für Neji hatte. Und sie hatte diese totgeschwiegen. Monatelang. Bis sie Neji auf dem Schulflur gesehen hatte, wie er ein anderes Mädchen küsste, dass so gar nicht war wie sie. Es war blond gewesen, aufgebrezlet und selbstbewusst und sexy. Und sie hatte sich klein gefühlt und männlich und hässlich - und war in Dojo der Schule abgehauen, wo sie ihren Frust an einer Übungspuppe ausgelassen hatte. Und sie war so sehr in ihrem Schmerz versunken gewesen, dass sie Sasuke, der sie zufällig gesehen und ihr einfach gefolgt war, nicht bemerkt hatte. Bis dieser sich ihr gegenüber in Position gebracht hatte, sie auffordernd angesehen hatte. In einem Wahn von Wut hatte sie ihn schlichtweg verprügelt. Als sie schliesslich erschöpft gewesen war, hatte sie ihr Shinai hingeworfen und frustriert aufgestöhnt. „Ich dachte immer, Kendo soll sollte auch eine moralische Stäke trainieren“, hatte Sauke spöttisch gesagt und sie war ausgerastet. Regelrecht. Sie hatte ihn angeschrien und als sie fertig war, hatte er ihr unbeeindruckt eine Wasserflasche hingehalten und gefragt. „Bist du fertig?“ Dann hatte sie begriffen, wen sie gerade angeschrieben hatte und sich kleinlaut an den Mattenrand gesetzt. Sasuke war neben sie getreten. „Ich weiss nicht viel von Liebe“, hatte er gesagt, „aber ich halte wenig davon, sich sein Leben mit was wäre wenn zu verbauen.“ Dann war er aufgestanden und gegangen. Und Tenten hatte einen Zugang zu ihm gefunden, den nicht einmal Naruto oder Sakura kannte. Darüber dachte sie nach, sie duschte. Im Gegensatz zu der engen Freundschaft und Konkurrenz, in der er mit Naruto stand und der verqueren Art wie er und Sakura verbunden war, sah er sie neutral. Und beide waren äusserst selten dazu bereit, offen Gefühle zu zeigen. Oder Schwäche. Sie legte sich nach der Dusche hin - und die Strapazen der letzten Tage zeigten sich sofort: Sie schlief sofort ein. Seine Hände waren schweissnass. Das waren sie immer, wenn er nervös war und sein Trainer scherzte oft, dass er nur deswegen nicht im Tor stand, weil er mit seinen Händen nichts halten würde. Doch jetzt stand er in keinem grossen Stadion, er trat nicht einer Mannschaft gegenüber, die zwischen ihm und dem Titel stand. Er stand vor der Türe des Bungalows, in dem Hinata ihre Ferien verbrachte. Und er war nervös. Er. Obwohl er bei weitem kein Kind von Traurigkeit war, obwohl er bei Frauen gut ankam, war er nervös. Wegen Hinata Hyuuga. Weil er Angst hatte, dass er ihr nicht genügen würde. Weil er wusste, dass sie nicht irgendeine war. Hinata hingegen hatte sich Zeit gelassen damit sich bereit zu machen. Sie wusste bereits seit langem, dass Naruto der eine für sie war, da musste sie nicht noch zusätzlich verrückt machen. Ihr Wandel, ihr ganzes Streben nach mehr war ihm zu verdanken. Schon immer war sie angetan gewesen von ihm, schon immer wollte sie an seiner Seite sein, aber irgendwann hatte sie begriffen, dass sie zuerst für sich wachsen musste, um ihm gewachsen zu sein und ihren Gefühlen ihm gegenüber. Also hatte sie in das wertvollste, dass sie hatte investiert - in sich selbst. Und ihn nie aus den Augen gelassen, was nicht besonders schwierig gewesen war. Sie hatte seine Affären mitbekommen, seinen Lebenswandel, seine Siege, seine Niederlagen. Er war immer da gewesen. Natürlich hatte sie seinen Blick gesehen, als er sie anfangs der Woche bemerkt hatte. Natürlich hatte sie gesehen, dass er sie nun sah. Aber sich darüber noch nervöser zu machen, brachte ihr nichts und so atmete sie tief durch, nachdem es endlich an der Türe geklopft hatte und öffnete diese mit einem fröhlichen Lächeln. „Hallo Naruto.“ Dieser strahlte sie an. „Hinata. Du siehst umwerfend aus.“ Sie lachte. „Ich habe ein Bikini an, weil ich nicht genau weiss, was du geplant hast“, erklärte sie lächelnd, während sie sich eine Tasche umhing, in der ein Strandtuch und anderes war. Naruto lachte. „Natürlich, es soll ja eine Überraschung sein. Wollen wir?“ Hinata hackte lächelnd ein. Naruto hatte Ino bequatscht, bis sie Erbarmen gehabt hatte und ihm dabei half, ein gutes Date zu finden. Und deswegen war gerade weniger Meter vor Hinatas Bungalow eine Segelyacht am warten und das Beiboot, das sie darauf hinbringen würde, stand zusammen mit dem Kapitän am Strand. Hinatas Augen wurden gross - es war wirklich schön, dass sich jemand solche Gedanken um sie machte. Als sie die Yacht betraten, sah sie den Tisch, auf dem weisse Rosen standen und ein Champagnerkübel. Der Kapitän blieb hinten am Steuerbord, während sie vorne in der Lounge Platz nahmen. „Möchtest du zuerst Wasser?“, fragte Naruto, Doch Hinata, die auf Nejis Rat hin wirklich ihr weisses Kleid angezogen hatte, verneinte und strich ihre Haare nach hinten. Dann nahm sie das Glas entgegen und prostete Naruto zu, der nun den ersten Knopf seines Hemdes öffnete. Der Wind spielte mit ihren Haaren und Naruto konnte nicht anders, als sie anzusehen. Als ein besonders heftiger Windstoss ihre Haare vor ihr Gesicht wehte, nahm er ihr das Glass ab und stellte sie beide hin - um ihr dann die Haare sanft nach hinten zu streichen. „Ich hätte sie zusammen binden sollen“, meinte Hinata und Naruto schüttelte den Kopf. „Ich mag deine Haare offen. Sie sind wunderschön. Wie du.“ Dann kam er ihr näher, doch Hinata hielt seine Hände fast. „Warte Naruto.“ Überrascht, weil er sich eigentlich sicher gewesen war, dass alles in den letzten Tagen darauf hin geführt hatte, sah er sie an. „Was bin ich für dich?“ Naruto zog sich zurück, setzte sich aufrecht hin und stütze seinen Kopf mit seinem Armen. Dann wandte er sich seitlich zu ihr zu. Er wartet einige Momente. „Ich weiss es nicht Hinata.“ Sie lächelte, doch er merkte, dass sie sich innerlich zurückzog. „Ist das wichtig?“ „Ja, Naruto es ist wichtig.“ Sie hatte leise gesprochen, doch er hatte sie verstanden. „Es ist wichtig, weil ich nicht irgendeine sein werde. Ich habe kein Problem mit deiner Vergangenheit und deiner Art zu Leben, aber ich bin nicht bereit, eine Affäre zu werden. Und sicher keine Nummer auf einem Aufreisserboot. Und noch weniger ein Foto in der Regenbogenpresse.“ Naruto hatte zugehört, doch beim letzten Satz hob er abwehrend die Hände. „Hei, das Boot war Inos Idee.“ „Inos?“ echote sie. „Wieso Inos?“ Naruto seufzte. „Hör zu, das klingt so dumm, aber als ich dich am ersten Abend gesehen habe, hatte ich das Gefühl, ich sehe dich zum ersten Mal, ich meine, du in diesem Kleid, an dieser Bar, und da bin nervös geworden, weil du bist eben nicht nur ein Mädchen, dass ich kurz beeindrucken will, ich mein du bist Hinata. Und deswegen habe ich Ino belagert, dass sie mir hilft, ein Date zu finden, dass deiner würdig ist, und sie hat gemeint, klar, miete eine Yacht, Champagner, Meer, geht schwimmen. Und ich fand, das klang gut.“ Hinata lächelte. Und dann begann sie laut zu lachen. „Von mir aus hättest du mit einem Ruderboot kommen können. Ich bin nicht an deinem Status und Reichtum interessiert. ich bin selber grad nicht arm“, meinte sie und zwinkerte ihm zu. Naruto hingegen raufte sich durch die Haare. „Genau das ist es. Du bist Hinata fucking Hyuuga. Ich hab dir gestern zugehört und dachte, wow. Was du alles machst und kannst. Ich spiele bloss Fussball und hab eine grosse Klappe. Aber du Hinata, du bist, du bist so unglaublich wertvoll. Und ich weiss, dass du früher in mich verknallt warst, aber heute bist du“, doch Hinata unterbrach ihn. „Du wusstest das?“, fragte sie und wurde bleich. „Ich weiss es jetzt“, berichtigte Naruto sie. „Damals dachte ich bloss, du wärst komisch. Aber irgendwann bin ich erwachsen geworden und hab geschnallt, dass du, naja, wahrscheinlich ein wenig verknallt gewesen bist.“ Hinata lachte lautlos. „Nicht wenig Naruto. Und definitiv nicht nur verknallt.“ Naruto sah sie an. „Wie meinst du das?“ Es kostete sie weit weniger Mut, als sie gedacht hatte. Noch immer sass er in gebührenden Abstand von ihr. „Ich bin in dich verliebt, seit ich denken kann. Und genau deswegen bin ich nicht bereit, eine Nummer zu sein. Ich will alles sein. Und sonst bleibe ich lieber nichts.“ Er starrte sie an. Und es kam Hinata vor wie eine Ewigkeit, in der er Ausstand und ihr die Hand reichte. Er zog sie in eine Umarmung, die inniger war, als alles, was sie bisher geteilt hatten. „Ich kann dir nicht versprechen, dass es so wird, wie du es verdienst und ich kann dir nicht versprechen, dass ich das bin, was du glaubst, dass ich es bin. Aber ich werde jeden Tag darauf hin arbeiten, dass ich es werde. Das verspreche ich dir.“ Er löste sich ein wenig von ihr. „Und wenn du bereit bist, dann würde ich diese Reise gerne mit beginnen.“ Hinata antwortete nicht. Aber sie schlang ihre Arme um seinen Nacken und zog ihn nahe zu sich. „Du bist soviel mehr, als du selbst glaubst“ sagte sie, bevor sie ihn endlich, endlich küsste. Und weil sie es schon vorher gewusst hatte, war sie nicht überrascht, dass sich dieser Kuss so anfühlte, wie eine Ewigkeit voller Glück. Und auch Naruto, für den das alles neu war, wusste, wie sich dieses Gefühl, das sich tief in seinem Bauch bildete anfühlte. Nach einem Zuhause. Und er, der immer gejagt war, immer getrieben war, spürte in diesem Moment, dass er angekommen war und nie wieder alleine sein würde. Kapitel 15: Gründe ------------------ Die Hitze, die den Tag begleitet hatte, liess langsam nach, auch wenn es nach wie vor sehr warm war. Die bekannten Gesichter waren nach und nach eingetrudelt, Gaara hatte sich neben Ino gesetzt, die darauf hin kurz seine Hand gedrückt hatte. Sie wusste nicht genau, was er in ihr auslöste - aber sie wusste, dass sie gut geschlafen hatte. Temari, die ein schwarzes, weites Kleid trug, bedachte sich die Szene mit einem kleinen Lächeln, dass Shikamaru, der ihr gegenüber sass, auf die beiden aufmerksam werden liess. Tenten, die sich zu Sasuke und Sakura gesetzt hatte, unterhielt sich gerade mit Sai und Kankuro, der zwischen seiner Schwester und dem Künstler sass, hörte ihr aufmerksam zu. Neji sass neben Shikamaru, neben ihm waren zwei leere Stühle und wirkte gespielt entspannt, was nur Sasuke auffiel, weil Tenten ihn so gut es ging ignorierte. „Hallo zusammen, entschuldigt die Verspätung.“ Es war Neji, der sich zuerst umdrehte und das Bild erfasste, dass sich bot. Naruto kratze sich am Nacken und wirkte ehrlich geknickt, doch es war nicht das, was ihn interessierte. Seine Hand hielt Hinatas, die ein wenig rot war, gleichzeitig aber strahlte, als würde die Sonne aus ihr scheinen. Ehe er etwas sagen konnte oder die nonverbale Neuigkeit würdevoll kommentieren konnte, wurde er durch das Geräusch eines Stuhls unterbrochen, der nach hinten geschoben wurde - und hätte er sein Geld auf Ino gesetzt, er hätte verloren. „Echt jetzt?“ Sakura war zu den beiden gelaufen, deutete auf die Hände und sah Naruto erwartungsvoll an. Dann fiel ihr Blick auf Hinata und diese lächelte und nickte. „Endlich!“ Das war Tenten, Sakura war bereits dabei, beide schwungvoll in die Arme zu schliessen. Tenten klatsche in die Hände. „Ich freu mich so für euch.“ Dann sah sie, entgegen ihrem Willen, unwillkürlich zu Neji, Dieser, irritiert wegen ihrer Aufmerksamkeit, wollte etwas gehässiges sagen, doch Sasuke war aufgestanden und hatte seine Hand auf seine Schulter gelegt und drückte zu. Ein wenig zu fest. „Das wurde Zeit, nicht wahr?“ Neji zuckte ergeben mit den Schultern und stand auf. Er umarmte seine Cousine. „Ich freu mich für dich, Kleine“ flüsterte er leise, und auch der Rest des Tisches schien erfreut über die Wendung. „Wir sollten anstossen“, meinte Ino eifrig und sie hoben ihre Gläser - Shikamaru sein Wasserglas. „Auf diesen Sommer- darauf das Naruto endlich nicht mehr doof ist.“ Dieser wollte sich beklagen, doch Hinatas Kichern hielt ihn ab. Sai sah die Gruppe an. „Ich verstehe euch gerade nicht, um ehrlich zu sein. Warum feiert ihr die beiden so?“ Ino kicherte, Sakura fiel mit ein. „Wir wissen schon lange, dass die zwei gut füreinander sind, und wir warten seit zehn Jahren oder so, dass Naruto dass auch schnallt. Ich glaube jede von uns wollte ihm schon mal den Kopf abreissen.“ Hinata winkte ab. „Lassen wir das, in Ordnung. Es ist alles gut.“ Sai nickte verstehend. Was auch immer er sagen wollte, ging darin unter, dass das Essen serviert wurde. Es war Shikamaru, der die leichten Gespräche nach dem Essen unterbrach, als er seine Stimme erhob und Hinata fixierte. „Nun, da dies für die meisten von uns der letzten Abend ist, Hinata, hast du die Güte uns zu verraten, warum wir hier sind?“ Es legte sich eine Stille über den Tisch. „Also doch!“, rief Naruto und Hinata sah Shikamaru tadelnd an, sie hätte den Zeitpunkt lieber selbst bestimmt, aber sie wusste, dafür dass er sie schon nach Sekunden durchschaut hatte, hatte er lange geschwiegen. „Ich habe euch tatsächlich alle hier versammelt“, bestätigte sie, was zumindest bei einigen eine hochgezogene Augenbraue hervor reif. Hinata redete unbeirrt weiter. „ Also, alle ausser Sai, aber ich bin sehr froh, dich kennen gelernt zu haben und hoffe, dass du mich ebenfalls unterstützen wirst.“ Sie nickte ihm höflich zu und er erwiderte ihre Geste - musste ja niemand wissen, warum er hier war. „Wie ihr wisst, habe ich mich sehr rar gemacht und das hatte einen Grund - ich habe viel in der Firma meines Vaters erreicht und habe ein eigenes Projekt, dass mir am Herzen liegt.“ Sie nahm ihre Tasche und Neji räumte automatisch die Platten zur Seite, so dass sie die Papiere auslegen konnte. „Ich will eine Kindertagesstätte für unsere Firmenmitarbeiterinnen aufmachen. Und ich will, dass daraus eine Kette wird, dass so eine nicht nur bei uns, sondern auch bei euch entsteht.“ Damit sah sie die Sabakunos und Sasuke an. Stille. „Und deswegen fliegen wir alle in den Urlaub?“ Sasuke sah sie zweifelnd an. Hinata zuckte leicht zusammen, beschloss dann aber, dass sie alle Karten auf den Tisch legen musste. „Mein Vater macht von der Rentabilität und dem Erfolg der Idee, also eurem Kauf der Franchise zu einem Teil abhängig, ob er mir, als Frau, die alleinige oder duale Leitung unseres Familienunternehmens zutrauen wird.“ Temari atmete scharf ein. Natürlich verstand sie die Wichtigkeit. Hinata war unverheiratet, eine Frau und damit in einem traditionellen Unternehmen nicht unbedingt die erste Wahl. „Wer wäre bei der dualen Option die zweite Person?“, fragte sie, obwohl sie die Antwort kannte. „Ich“, erklärte Neji mit rauer Stimme. Und jetzt verstand Tenten auch, warum das alles so wichtig war. Sie richtete sich aber an Hinata. „Dass wäre ein ziemlicher Coup, nicht wahr? Du als Erstgeborene und der Erbe der Zweigfamillie. Gab es so etwas schon einmal?“ Hinata schüttelte den Kopf. „Und deswegen brauche ich eure Hilfe - das Projekt muss funktionieren.“ Neji sah Tenten angespannt an. Sie hatte sich zwar diplomatisch ausgedrückt, aber es war sein wunder Punkt. Doch bevor er etwas sagen konnte, stellte Naruto eine Frage, welche zwar naiv war, aber eine Antwort enthielt, die er nicht hören wollte. „Ich find die Idee super, aber warum ist das so ein Problem, wenn es nicht klappt? Du kannst ja trotzdem Chefin werde.“ Die Antwort kam rational und kalt von Neji. „Wenn Hinata keinen Erfolg hat, wird mein Onkel wahrscheinlich zum Schluss kommen, dass die traditionellen Wege die Besten sind. Hinata wird heiraten und ihr Mann wird die Geschäfte übernehmen.“ „Und wen genau sollte dann bitte Hinata heiraten?“ Narutos Kiefer war angespannt. „Mich.“ Hinata schloss die Augen. Sasukes Bekenntnis hatte dafür gesorgt, dass es wieder still wurde. „Ich denke allerdings, dass Gaara oder Neji Alternativen währen. Aber ich bin sicher die erste Wahl.“ Sakura schluckte. Sasuke sagte es, als ob es nichts bedeuten würden. Temari sah zu Gaara, doch dieser sah nur weiterhin zwischen Hinata und Sasuke hin und her. „Aber deine Eltern“, begann Sakura, doch wurde unterbrochen. „Meine Eltern haben mit Itachi einen Nachfolger. Ich und Hinata sind im selben Alter und der Grund, warum nicht schon lange passiert ist, was wir euch gerade erzählen, ist meine und Hinatas standhafte Weigerung.“ Tatsächlich hatte er zumindest von seinem Vater eine Deadline erhalten. Aber das gehörte nicht hierher. Hinata seufzte. „Unsere Eltern sind sehr traditionell, auch wenn wir gewisse Freiheiten haben. Ich habe diese Chance erhalten, aber ich kenne die Tragweite. Deswegen brauche ich euere Hilfe.“ Tenten nickte. „Ich weiss zwar nicht, was genau ich beitragen könnte, aber ich werde dir auf jeden Fall helfen. Und ich hoffe für dich Uchiha, dass du deinem Vater diese Idee so teuer wie möglichst verkauft. Und ich würde natürlich euch auch bitten“, meinte sie, einiges höflicher zu Temari und ihren Brüdern. Diese nickte. „Auf jeden Fall. Ich hab Glück, dass das bei uns ein bisschen fortschlicher gehandelt wird, aber wenn es darum geht, Frauen in Leitungspositionen zu unterstützen, bin ich immer dabei. Kankuro und Gaara nickten. „Ich frage mich aber schon, was Ich, Tenten und Ino genau beitragen sollen“, meinte Sakura, die sich auf die Lippen biss, wie immer wenn sie nachdachte. „Oder Naruto.“ Hinata errötete. „Nun, für euch habe ich eine Aufgabe, nun, Naruto war Sasukes plus Eins, ich wusste nicht, dass er kommt. Auch wenn ich natürlich sehr froh bin.“ „Er wäre perfekt für die Werbung.“ Es war das erste Mal, das Gaara sprach. „Wie privat muss diese Krippe den sein? Ich glaube, du könntest noch mehr Erfolg erzielen, wenn du das Konzept erweiterst.“ Hinata hatte die Pläne eingepackt und sah ihn an. „Was meinst du?“ „Nun, Kindertagesstätten sind nach wie vor Mangelware. Was wäre, wenn du nicht nur interne Kinder aufnimmst, sondern auch einige Plätze öffentlich anbietest, pro bono? Und den Fokus auf individuelle Förderung legst?“ Shikamaru nahm den Faden auf. „Dann hättest du beides: Eine gewinnbringende Unternehmung mit einem sozialen Gedanken. Die Presse würde es lieben. Und Naruto ist perfekt dafür.“ Sai sah die Runde an. „Ich verstehe zwar nur die Hälfte, aber ich helfe gerne beim Malen oder Grafik wenn ich kann. Aber warum ist Naruto so ideal als Werbefigur? Er ist Fussballspieler.“ Auch wenn Sai nicht abwertend hatte klingen wollen, konnte es so interpretiert werden. Doch in dieser Situation schien ihn niemand daran erinnern zu wollen, dass die leichte Arroganz, mit der er manchmal zu sprechen pflegte, einiges an Ärger verursachen konnte. „Ich war ein Waisenkind. Deswegen oder?“ Naruto sah Hinata an, und die Erinnerung an die Zeit, bevor Jiraya und Tsunade sich seiner angenommen hatte, war deutlich in seinen Augen zu sehen. Hinata nickte, relativierte aber seine Aussage im nächsten Moment. „Du bist eine Erfolgsgeschichte, deswegen.“ Sakura verstand plötzlich die Tragweite. „Wir alle haben Talente, die man brauchen kann. Ich kann Grundkurse in Medizin geben, damit die Eltern wissen, dass ihre Kindern auch immer gut versorgt sind. Ino ist super mit Pflanzen und kann mit Sai die Innendekoration planen. Shikamaru und Sasuke und Neji können die rechnerische Seite abdecken und Tenten kann den Spielplatz sicher Altersgerecht planen. Und Gaara macht die Öffentlichkeitsarbeit mit Naruto.“ „Und wir verkaufen die Idee Vater und anderen Firmen, nicht war Schwesterherz?“ Temari nickte. „Aber auf jeden Fall.“ Hinata hatte Tränen in den Auge. „Ich kann es kaum glauben, dass ihr alle helfen wollt.“ „Du solltest unbedingt Kiba noch fragen“, erklärte Tenten eifrig. „Alle Kinder lieben Tiere und Welpen besonders.“ Ino klatsche in die Hände. „Dann ist das beschlossen: Wir helfen dir, die besten Kindertagesstätten zu entwickeln, die es gibt. Allerdings sind Ten, Sakura und ich noch drei Wochen hier. Danach haben wir zwar alle wieder Alltag, aber wir werden bestimmt Zeit finden.* Alle Anwesenden nickten. Doch es war Sai, der sich noch meldete. „Ich hoffe einfach, ihr findet am zweiten Oktober Zeit. Es ist ein Freitag.“ Temari sah ihn an. „Weshalb?“ „Ich habe vorher gerade die Bestätigung bekommen, dass dann die Vernissage zu meiner nächsten Ausstellung ist,“ So verging der Rest des Abends, die Freunde planten, verwarfen und beschlossen irgendwann, dass es mehr Sinn machen würde, sich in Gruppen in Konoha zu treffen . Hinata und Neji würden die Anlaufstelle für alle Details werden. Sie wussten alle, dass es eine arbeitsintensive Zeit werden würde, aber das schreckte sie nicht ab. Sie freuten sich alle darauf, auch, weil es beuteten würde, dass sie gemeinsam etwas erschafften, was sie noch mehr zusammenbringen würde. Hianta und Naruto brachen als Erste kurz vor Mitternacht auf. Sie spazierten schweigend zum Bungalow, doch beide hingen ihren Gedanken nach. „Ich kann nicht glauben, dass alle dabei sind“, sagte Hinata schliesslich, als das Feriendomizil bereits in Sichtweite war. „Natürlich sind sie das. Sie lieben dich.“ Er zog sie näher zu sich. „Ich hoffe, du hast einfach dennoch Zeit für mich.“ Hinata lächelte, hielt an und umarmte ihn. „Als ob ich jetzt keine Zeit finden würde für dich.“ Dann küsste sie ihn. „Bleibst du über Nacht?“ Naruto lächelte. „Es gibt wenig, was ich lieber tun würde.“ Als die beiden gegangen waren, stöhnte Sasuke. „Ich kann nicht glauben, was für ein Idiot er ist.“ Er hatte leise gesprochen und nur Sakura hatte ihn gehört. „Wieso meinst du?“ „Jetzt habe ich mir für die letzte Nacht ein Zimmer genommen und der Idiot pennt sicher bei Hinata.“ Sakura lachte laut auf. „Du wirst ihn teilen müssen.“ Darauf grummelte Sasuke nur. „Übrigens, Tenten hat heute Nachmittag angetönt, dass du dir ebenfalls Sorgen machst. Lass uns das besprechen, wenn du zu Hause bist.“ Sakuras Lächeln verblasste. „Das klingt gut. Wir sollten Ten gerade einbinden.“ Sasuke nickte. „Ich breche langsam auf, was meint ihr?“ Kankuro hatte sich an seine Geschwister gewandt. Gaara sah zu Ino, die bloss lächelte. „Ich glaube, ich bleibe noch“, meinte er und auch Temari schloss sich an. „Lass mal. Ich will den Abend noch geniessen.“ Kankuro zuckte mit den Schultern, aber als er aufstand, erhob sich auch Tenten. „Ich komme auch gleich, ich hab morgen früh die Kugelfische.“ Als darauf hin fragende Blicke ihre kreuzten - ausser die von Sakura und Neji, der sie aufgrund ausgleichender Gerechtigkeit auch möglichst ignorierte, erklärte sie lachend: „ Die erste Gruppe morgen sind die unsportlichsten Kinder, die ich bisher gesehen habe. Deswegen der Name.“ Sie umarmte Sasuke und Shikamaru. „Kommt morgen gut nach Hause, ich werde mich nicht verabschieden können.“ Sie umarmte Temari, die aufgestanden war und drückte Gaara an der Schulter. „Habt einen guten Flug, ich nehme an, wir sehen uns in drei Wochen“, erklärte sie, bevor sie mit Kankuro den Tisch verliess. Als die beiden ausser Hörweite waren, pfiff Temari durch die Zähne. „Was auch immer du angestellt hast Hyuuga, ich glaube dein Flugzeug könnte wohl ihrer Meinung nach auch abstürzen.“ Mit dieser direkten Aussage brachte sie Sakura zum grinsen, doch Neji erwiderte bloss. „Es ist nicht so, dass ich daran zu Grunde gehe, wenn sie verstimmt ist“, meinte er und streckte sich demonstrativ. Sakura wollte etwas sagen, doch Sasuke schüttelte den Kopf. „Lass es. Das ist definitiv nicht deine Baustelle.“ Wieder erwarten schwieg sie. Doch Neji konnte es nicht lassen. „Sprich dich bloss aus Sakura. Was wolltest du gerade charmantes loswerden?“ Sakuras Wangen plusterten sich auf. Doch als Sasuke sie ansah, liess sie es bleiben. Neji lachte hämisch. „Ich hätte nicht gedacht, dass du dich gerade von Sasuke ruhig stellen lässt.“ Doch dieser ging auf die Provokation nicht ein. „Lass es sein Neji“, erklärte er ruhig, worauf dieser nur die Hände verwarf. Temari wechselte das Thema. „Worüber ist deine Ausstellung Sai?“, fragte sie, ehrlich interessiert, doch dieser lächelte bloss. „Ich rede nie über Arbeiten, bevor sie ausgestellt werden. Aber ironischerweise dachte ich gerade, dass ich sie „Freunde“ nennen sollte.“ Gaara grinste und Ino, die ihn gerade ansah, bemerkte, wie gut es ihm stand. Sasuke streckte sich. „Ich gehe dann auch mal. Wir sehen uns morgen noch einmal?“ Sakura nickte und er hob die Hand, um sich zu verabschieden. Er war wirklich müde, weil er sich ansonsten gewundert hätte, das Shikamaru die Situation nicht ausgenutzt hatte, um sich anzuschliessen. Stattdessen spielte er mit dem Glas. „Wollen wir noch an die Bar?“ Ich bin nicht müde“, meinte er. „Kein Wunder, ich nehme an du hast den ganzen Tag gepennt“, meinte Ino. „Aber ich verabschiede mich. Muss morgen früh raus.“ Wie automatisch stand Gaara auf. „Ich bringe dich zu deinem Zimmer.“ Ino nickte und zusammen verliessen sie den Tisch. Niemand kommentierte das, aber Sakura sah den beiden nach. Sakura, Shikamaru, Neji und Temari wechselten zu der Bar, wo sie, dank der Tatsache, dass Sakura dort arbeitete, schnell einen Platz bekamen. Sakura hatte bestellt und brachte die Getränke an den Tisch wo Neji seines entgegen nahm und ihr versöhnlich dankte. Sie akzeptierte sein Friedensangebot und kam darauf hin gerade zum Thema, das sie beschäftigte. „Sag mal Neji, seit wann weiss Hinata von der Absicht ihres Vaters, dass sie Sasuke heiraten soll?“ Neji verbiss sich einen Kommentar, der wieder zu Reibereien geführt hätte. „Lange, denke ich. Es war irgendwie immer ein offenes Geheimnis, aber ich glaube, sie hat ein Ultimatum bekommen. Oder Sasuke. Die beiden haben einen ziemlichen Draht zueinander. Wenn ich nicht wüsste, dass Hinata schon ewig nur Naruto will, hätte ich ihr gesagt, sie soll darauf eingehen. Sasuke ist sicher keine schlechte Wahl.“ Temari nickte. „Ich verstehe was du meinst.“ Shikamaru sah sie an. „Das überrascht mich. Ich hatte bisher nie den Eindruck, dass du dir Vorschriften machen lassen würdest.“ Vielleicht war es sein weicher Unterton gewesen. Vielleicht die Enthüllungen des Abends, sie wusste es nicht genau. „Gegen Traditionen aufbegehren ist nicht für jeden geeignet. Korrigiert mich, aber Hinata wirkt auf mich eher harmoniebedürftig und nicht so, als ob sie schon lange für sich einstehen könnte. Es braucht sehr viel Energie, als Frau sich immer wieder zu beweisen. Ich habe Glück, dass ich die Älteste bin und Kankuro und Gaara mich bedingungslos lieben und unterstützen. Aber wenn sie wollten, könnten sie mir meine Position sofort streitig machen.“ „Ich kann mir das absolut nicht vorstellen“, meinte Sakura nachdenklich. „Sei froh“, erklärte Temari lächelnd. „Privilegien kommen in unseren Kreisen mit Pflichten. Es ist nicht nur einfach, dazu zu gehören.“ Sakura nickte. „Umso beeindruckender, wie du dich schlägst.“ Temari winkte ab. „Ich habe mir früh angewöhnt, dass ich mir nehmen muss, was mir zusteht. Und es mir nicht gefallen lassen kann, wenn mich jemand unterschätzt.“ Damit prostete sie Shikamaru zu. Dieser lächelte. „Ich glaube nicht, dass ich jemals einen Mann getroffen habe, der dich unterschätzt hat, Temari.“, erklärte er und es fiel nur ihr auf, dass dies eine der wenigen Momente war, bei denen er ihren Vornahmen benutzte. Neji lies sich von der ehrlichen und sanften Stimmung mittragen. „Es war auf jeden Fall schön, euch alle wieder zu sehen. Oder mal ausserhalb von Geschäftsanlässen“, meinte er an Temari und Shikamaru gewandt. Sakura lächelte ehrlich. „Das war es wirklich. Auch wenn du manchmal immer noch ein unausstehliches Arschloch sein kannst.“ Neji grinste. „Das hast du gewusst.“, erklärte er und Sakura lächelte. „Ich hatte bloss gehofft, dass du dich für einmal benehmen würdest. Aber ich schätze, wenn wir uns alle in Konoha wieder sehen, kannst du dich noch immer entschuldigen.“ Neji winkte ab. „Ich glaube, ich stimme Sasuke ausnahmsweise zu, dass ist definitiv nicht deine Baustelle, Sakura.“ Shikamaru grinste. Dann sah er Sakura an. „Soll ich dich begleiten? Ich will langsam aufs Zimmer und ich gehe davon aus, dass du meine Begleitung Neji vorziehst.“ Sakura lachte. „Ich kann wunderbar selbst zu Wohnung, alles in Ordnung.“ Doch Shikamaru verneinte. „Naruto und Sasuke massakrieren mich, wenn sie es erfahren. Den Ärger gehe ich für ein paar Schritte weniger nicht ein“, sagte er, als er aufstand. Sakura schüttelte den Kopf, erhob sich aber auch. „Irgendwann muss ich den beiden das austreiben.“ Sie umarmte Temari und auch Neji, bevor sie die Bar verliessen. Temari sah den beiden nach. Dann sah sie Neji an. „Und was machen wir?“ Willst du“, doch sie beendete den Satz nicht, Neji hatte, sobald die Anderen ausser Sichtweite waren, seine Hand auf ihren Oberschenkel gelegt und zog sie gerade mit der anderen Hand am Nacken zu sich. „Wir werden genau dort weitermachen, wo du heute Morgen weggeschlichen bist, meine Liebe.“ Sakura wartet, bis sie ausser Sich und Hörweite waren. „Sag mal, dass macht dir nichts aus?“ Shikamaru sah sie irritiert an. „Was meinst du?“ „Temari und Neji. Glaubst du nicht, dass da was läuft?“ Shikamaru lachte. „Dir ist die Ironie schon bewusst oder?“ Dann zog er sie hinter eine Hauswand und stellte sie dicht vor sie. „Glaubst du nicht auch, dass es nicht an uns ist, die Geschichten anderer zu bewerten?“ Sakura sah ihn offen an. „Ich dachte du magst sie?“ Shikamaru grinste, genau so wie am Abend zuvor. „Ich finde sie interessant, aber gerade jetzt will ich mich eigentlich nicht damit beschäftigen, ob und was die beiden treiben. Ich find das hier nämlich gerade interessanter. Also beantworte mir eine Frage: schaffen wir es, uns irgendwie ungesehen auf mein Zimmer zu schleichen, oder bringe ich dich wirklich ins Bett?“ Sakura grinste. „Wir gehen durch die Küche.“ Eine Stunde später schlich sie auf dem selben Weg zurück zu ihrer Ferienwohnung und öffnete leise die Türe, um Tenten nicht zu wecken. Doch diese hörte sie dennoch, weil sie auf dem Balkon sass. „Wieso bist du noch wach?“, fragte Sakura irritiert, als sie Tenten draussen sitzen sass, mit einem Glas Wein, verträumt in die Nacht starrend. Tenten sah auf und Sakura sah, dass sie nachdenklich wirkte, zusammen mit dem Weinglas und der Uhrzeit zog sie ihre eigenen Schlüsse. Dennoch fragte sie nach: „Was ist los, ist etwas passiert?“ „Kankuro hat mich nach einem Date gefragt.“ Sakura setzte sich hin. „Und deswegen sitzt du fünf Stunden, bevor du aufstehst, draussen und starrst in die Nacht?“ Tenten schüttelte den Kopf. „Ich wollte zusagen. Aber dann“, sie brach ab. Sakura seufzte und legte den Arm um sie. „Du konntest nicht.“ „Nein. Ich konnte und ich habe ja gesagt, aber es hat sich irgendwie falsch angefühlt. Also hab ich angefangen zu überlegen und mich gefragt, weswegen es sich nicht richtig anfühlt.“ Sakura liess sie reden. „Und egal wie ich es drehe und wende, es kommt immer auf das Gleiche raus.“ Sakura sah sie an. „Neji.“ Doch Tenten schüttelte bloss den Kopf. „Nein. Es ist nur das Gefühl, dass ich nicht gut genug bin.“ Sakura seufzte. „Es ist Neji.“ Und Tenten schwieg, bevor Sakura sie sanft ins Bett bugsierte und wartete, bis sie eingeschlafen war, nur um dann in ihrem eigenen Bett zu liegen und, umgeben von Sasukes Geruch sich zu fragen, ob die Affäre, die sie eingegangen war, sich früher oder später nicht als Fehler herausstellen sollte. Kapitel 16: Abschied der Unschuld --------------------------------- Ino war zwar entspannt, aber nachdenklich. Sie sass hinter dem Computer, im einem hellen Deux-Pieces und einem Bleistiftrock und vermittelte den Eindruck, dass sie arbeiten würde. Tat sie auch, zumindest mit etwa einem Drittel ihres Gehirns. Mit dem Rest hing sie ihren Gedanken nach, die sich, wer hätte das gedacht, um die letzte Nacht drehte. Und um das, was eben nicht passiert war. Es machte nicht besonders viel Sinn, zumindest nicht für sie, das Gaara zwar bei ihr geschlafen hatte, aber eben nicht mit ihr. Und er hatte auch keine Avancen gemacht, weder gestern Abend, noch heute früh. Das wiederum war zwar auch für Ino und ihre Gedanken nachvollziehbar, schliesslich hatte sie ihn verdammt früh aus dem Bett geschmissen, aber weshalb genau er dennoch keine Anstalten in diese Richtung gemacht hatte, war ihr nicht ganz klar. Und auch nicht, was genau sie daran störte. Schliesslich mochte sie ihn. Wirklich. Sie wusste nicht weshalb, aber sie fühlte sich geborgen bei ihm. Beschützt. So, wie sie sich auch bei Choji und Shikamaru fühlte. Aber Gaara fand sie auch anziehend. Irgendwie. „Erde an Ino, bist du da?“ Sie schreckte tatsächlich auf, nur um Sakura vor sich zu sehen. Ino nickte. „Viel interessanter, warum bist du da?“ Sakura wedelte mit dem Finger. „Nicht ablenken meine Beste, du warst gerade ganz weit weg.“ Ino gab sich schnell geschlagen, ein weiteres Zeichen, dass etwas nicht stimmte. „Ja, erwischt. Aber ich kann gerade unmöglich darüber reden.“ Sakura nickte. „Ich nehme an, es geht um deinen Schatten in den letzten 24 Stunden?“ Ino nickte. Sakura lächelte. „Wir müssen unbedingt mal wieder zusammen reden. Ich hab das Gefühl, die ganze letzte Woche habe ich kein Wort mit dir getauscht.“ Ino lächelte. „War ja auch einiges los, nicht wahr? Meinst du wir finden heute oder morgen Zeit?“ Sakura nickte. „Auf jeden Fall. Ich muss dir sowieso noch erzählen, was Sasuke rausgehauen hat. Übrigens, deswegen bin ich hier, die Beiden checken in ein paar Minuten raus, falls du ihre Unterlagen bereit machen willst.“ Ino erblasste und tippte rasend schnell auf ihrem Computer herum und als das Klingen die Ankunft des Lifts in der Lobby ankündete, und Sasuke mit seinem Glanz die Halle erhellte, lagen alle Unterlagen bereit, so als ob Ino nicht noch vor einigen Minuten ganz wo anders gewesen wäre. „Werter Herr Uchiha. Im Namen der ganzen Belegschaft hoffe ich, dass ihr Aufenthalt ein Genuss war und sie unser bescheidenes Haus weiter an ihre vermögenden Freunde empfehlen“, Ino hatte nicht nur geschwollen gesprochen, sondern sich auch noch theatralisch verneigt. „Es war angenehm Fräulein Yamanka, auch wenn das Barpersonal sehr geizig war mit seinen Zigaretten.“ Sasuke hatte spöttisch geantwortet, doch ausnahmsweise fehlte es ihm an Schärfe. Sakura lachte laut. „Du bist ein Schmarotzer, deswegen bist du stinkreich“, erklärte sie sarkastisch, bevor ihr auffiel, das etwas fehlte. „Wo ist Naruto?“ Sasuke grinste. „Er hat wohl verpennt und muss noch packen, er wird gleich kommen.“ Wie gerufen ertönte das Klingeln des Liftes und Naruto kam, deutlich verpennt und ungeduscht aus dem Lift. „Sakura, du bist hier um dich zu verabschieden? Wie dramatisch“, erklärte er lachend. Diese knuffte ihn leicht in die Seite, lachte aber auch. „Habt einen guten Flug. Wir sehen uns, wenn ich wieder in Konoha bin.“ Auch Ino kam und nahm beide Männer in die Arme. Sasuke allerdings schnippte Sakura bloss mit dem Zeigefinger an die Stirne. „Pass auf dich auf und geh nicht alleine nach Hause.“ Dann verliessen die Männer das Hotel, um draussen in das Taxi zu steigen. Ino sah Sakura durchdringend an. „Ja, ich hoffe wirklich, du hast heute oder morgen Zeit.“ Sakura seufzte. Schlimm genug, dass sie nicht genau wusste, wie normal ihre Freude über Sasukes neue alte Vertrautheit war - Ino würde alles, wirklich alles zu Tode analysieren. Und sie konnte ihr Totschlagargument, nämlich das, dass sie garantiert nichts mehr von Sasuke wollte und eine Affäre angefangen hatte, nicht einmal vortragen. Der Rest des Tages verlief ganz ähnlich, ausser, dass Ino sich noch von Hinata, Neji, Sai und Shikamaru verabschiedete. Sakura tauchte nicht mehr auf und Tenten hatte bereits angekündigt, dass sie die Zeremonie verpassen würde. Und als es kurz vor vier war und damit Schichtende, wuchs Ino Nervosität an. Sie wusste, das die Geschwister um vier ein Taxi bestellt hatten, beziehungsweise, sie hatte es bestellt, aber das war ein Detail. Sie hatte sich den ganzen Tag gefragt, wie sie sich von Gaara verabschieden sollte und hatte am Schluss beschlossen, es ihm zu überlassen.Ooder dem Zufall. Oder so. „Oh ich habe gedacht, wir verpassen dich. Wie schön“, erklärte Temari aufrichtig, als die Geschwister die Lobby betraten. Sie umarmte Ino schnell. „Ich freue mich, dich und die anderen in Konoha zu sehen.“ Dann besah sie ihre Brüder. „Kankuro, kannst du mir mit dem Koffer helfen? Ich hab wie immer zu viel eingepackt“, meinte sie und ihr Bruder folgte ihr, nicht ohne sich von Ino zu verabschieden. Und dann war sie mit Gaara alleine. Wenn man davon absah, das ihre neugierige Kollegin, die ihre Schicht angetreten hatte, da sass. Und den Familien und Kinder, die durch die Lobby liefen. „Es war mir wirklich eine Freude, dich kennen zu lernen“, meinte Gaara und umarmte sie. Ino wurde warm ums Herz. „Ich danke dir, für alles“, meinte sie und bemerkte, das er sie einen Augenblick zu lange umarmte. „Ich habe gehofft, wir könnten uns treffen, wenn du zu Hause bist. Natürlich nur wenn du willst“, erklärte er und wirkte verlegen. Doch Ino strahlte. „Doch, dass fände ich schön, wirklich.“ Dann gab sie ihm einen Kuss auf die Wange. „Ich freue mich“, erklärte sie und er lächelte nur, bevor er das Hotel verliess. Vier Uhr. Es war definitiv Zeit für ein Drink. Sie hatte sich, den Regeln entsprechend umgezogen und war nicht besonders erstaunt, Tenten an der Bar anzutreffen. Sakura stelte ihr einen Skinny Bitch hin und lachte dann laut auf. „Was hast du plötzlich?“, fragte Tenten irritiert. „Ihr solltet euch sehen. Alle sind abgereist und ihr seht aus, als ob ihr beide gerade verlassen wurdet.“ Ino lachte. „Ganz schön traurig nicht war?“ Tenten schmunzelte. „Es war so viel los in der letzten Woche, man könnte wirklich meinen, dass uns jetzt langweilig werden würde.“ Tatsächlich stellte sich der Alttag bei den drei Frauen relativ schnell wieder ein, auch wenn sie sich insgeheim darauf freuten, doch bald wieder nach Hause zu kommen. Aus dem Treffen von Ino und Sakura am folgenden Tag wurde nichts, aber sie verabredeten sich auf ihren gemeinsamen nächsten freien Tag und Tenten, die das Band der beiden kannte, wusste, dass sie ihnen ein wenig Zeit zu zweit gönnen musste. So war es bereits eine Woche später, als Ino kurz vor fünf an der Wohnungstüre der beiden klopfte und Sakura sie lachend einliess. „Ino, ich habe das Gefühl ich habe dich ewig nicht gesehen.“ Damit zog sie ihre langjährige Freundin in die Arme. Ino lachte und zeigte auf ihre Tasche. „Ich hab Sushi und Wein, also lass uns die Seelenklempnerei beginnen.“ Sakura stimmte in ihr Lachen ein und beide traten auf den Balkon. „Willst du anfangen?“, fragte Sakura zwischen zwei Maki und Ino sah sie an. „Willst du nicht reden?“ Sakura sah sie ehrlich an, so, wie es nur zwei Menschen konnten, die sich ewig kannten. „Ich glaube, du hast einfach mehr auf dem Herzen als ich“, erklärte sie darauf hin. Ino lehnte sich zurück. „Weisst du, in der Nacht, in der wir in der Bar waren und ich mit Gaara geknutscht habe“,fing sie an und Sakura nickte, worauf Ino weiterfuhr. „Ich hab ihn dann ins WC gezogen“; Sakuras Augenbraue ging leicht nach oben aufgrund dieses Geständnisses, „und eigentlich wollte ich da was initiieren.“ Sakura lachte. „Dass erklärt, warum er wie ein Schatten an dir klebte. Wie wars?“ Ino zog sich eine Zigarette aus Sakuras Päckchen, zündete sie an und stiess den Rauch dramatisch aus. „Keine Ahnung.“ Sakura tat es ihr gleich. „Warst du so betrunken? Hatte ich gar nicht bemerkt.“ Ino schüttelte den Kopf. „Ich weiss es nicht, weil er abgelehnt hat“, sagte sie und damit hatte sie schlagartig alle Aufmerksamkeit. „Wie bitte?“ Sakura sah sie an, dezent irritiert. Ino nickte.“Er hat gemeint, ich würde jetzt aus den falschen Gründen mit ihm eine Nummer schieben wollen. Dann hat er bei mir übernachtet. Und er hat mich den ganzen Abend gehalten, ich hab geweint wie ein Schlosshund. Und bevor wir das am nächsten Tag klären konnte, stand Temari an meiner Türe.“ „Akward!“ Sakura lachte. Dann wurde sie ernst. „Warum hast du geweint?“ Ino strich sich eine Strähne aus dem Gesicht. „Weil ich komplett überfordert war. Normalerweise hätte ich den Typ abblitzen lassen, Gaara vernascht und gut ist. Aber er war so fürsorglich und lieb. Und das hat irgendetwas bewirkt. Ich glaube, ich bin es mir einfach nicht gewöhnt, dass Männer mir ernsthaft mit Respekt begegnen. Normalerweise wollen sie mich doch einfach nur, um angeben zu können. Und Gaara war so anderes, er war so, richtig nett. Damit kann ich einfach nicht umgehen. Keine Ahnung.“ Sakura sah sie an. „Ich hatte bisher nicht den Eindruck, dass es dich gestört hätte, wie Männer dich behandeln.“ Ino liess sich Zeit mit ihrer Antwort. „Ich dachte eigentlich auch immer, dass ich cool damit wäre. Aber irgendwie bin ich das nicht. Offenbar.“ Sakura nickte. „Was hast du vor? triffst du ihn, wenn wir zu Hause sind?“ Ino schwenkte ihr Weinglas. „Ich weiss nicht. Ich habe Angst.“ „Wovor?“ „Davor, dass ich nochmal rumheule. Ich weiss nicht, davor, verletzt zu werden, oder ihn zu verletzten.“ Resolut drückte sie die Zigarette aus und lud sich Sushi auf ihren Teller. „Egal, das ist mein Kram, jetzt will ich aber bitte deinen Wissen.“ Sakura nickte. „Mich wundert nur noch etwas. Woher kam Temari?“ Ino lachte. „Ganz ehrlich, so wie sie ausgesehen hat, und anhand der anderen, naja Vorkomnisse würde ich tippen, direkt aus Nejis Bett.“ Sakura nickte. „Das macht Sinn. Arme Tenten.“ „Stimmt, da war noch was, was war eigentlich mit denen los?“ Sakura seuftzte laut. „Offenbar hat Neji sich wie ein Arsch verhalten, obwohl Sasuke ihn mehrfach zu Räson gepfiffen hat.“ Inos Grinsen daraufhin liess sie nichts gutes erahnen. „Sasuke also. Was genau lief da eigentlich ab? Ihr wart seit der siebten Klasse nicht so, naja, vertraut miteinander unterwegs.“ „Er hat sich entschuldigt.“ „Nein!“ Ino sah sie an, die blauen Augen geweitet. „Wann? Wie?“ „An dem Abend, als Shika und Temari sich betrunken haben. Er hat mich abgefangen und, naja, er hat sich wohl entschuldigt.“ „Tue nicht so, als ob du nicht genau wüsstet was er gesagt hat.“ Ino lachte süffisant. „Dafür hast du viel zu lange darauf gewartet.“ Sakura seufzte. „Ich wollte dich nie verletzten. Ich habe mich selbst nicht genug gut gekannt, um ehrlich zu dir zu sein.“ Ino schwieg. Länger als gewöhnlich. „Ok, wow. Das ist wirklich“, sie brach ab, weil sie keine Worte fand. „Tiefsinnig?“ Sakura lachte auf, doch es klang falsch. „Ja, meine Reaktion. Danach hat er mir noch einen Abriss aus seinem Leben gegeben, wie gerne er rumgehurrt hat und es immer noch tut, und wenn er sich auf mich eingelassen hätte, dann wäre das quasi das Ende gewesen, also ich. Weil Naruto ihm nie verziehen hätte, wenn er mir fremdgegangen wäre.“ Ino schnappte nach Luft. „Heisst das, er hatte Gefühle für dich?“ Sakura legte die Stäbchen zur Seite. „Sag du es mir.“ Ino legte den Kopf schief. „Man könnte es so interpretieren.“ Sakura nickte. Ja man könnte. Und das war das Problem am ganzen, das Ungesagte. Weil sie wusste, wie viel man in Sasuke reininterpretieren konnte. Schliesslich hätte sie sich mehrfach gold geholt, wenn dies eine Olympische Disziplin wäre. Sie hatte jahrelang nichts anderes gemacht. Es hatte sie komplett beschäftigt, damals, als sie jung und dumm gewesen war, heute, gereifter und schlauer, verdrängte sie das ganze und schlief mit dem besten Freund der Blondine, die ihr gegenüber sass. Was für eine Entwicklung. „Ist auch egal, ich werde ihm nicht nachrennen. Mal schauen was passiert, aber ich glaube, dass war der Grund, warum wir wieder so normal miteinander umgegangen sind.“ Ino verstand, dass Sakura nicht weiter darüber reden wollte und wandte sich deswegen nicht besonders subversiv dem anderem Thema zu, das so ähnlich war, aber natürlich nicht gleich. „Wie sind Ten und Neji eigentlich verblieben?“ Sakura schaute auf und grinste sarkastisch. „Ignoranz, glaube ich.“ Obwohl Tenten nie viel darüber geredet hatte, was zwischen den beiden vorgefallen war, war jedem klar gewesen, dass es einen Bruch hatte geben müssen. Sie waren von einem Tag auf den anderen komplett entfremdet miteinander umgegangen und ihr wiedersehen hatte nicht so gewirkt, als das nur eine Seite irgendwie Freude daran gehabt hätte. „Ich frage mich einfach, wie man sich so gut kennen konnte und dann einfach fremd wird.“ Ino seufzte auf. „Schau uns an, wir sind immer noch genau gleich weit.“ Auf Sakuras bösen Blick wedelte sie schnell mit den Händen. „Also, eigentlich nicht, aber du weisst, was ich meine.“ Ja, Sakura wusste es. Und gerade deswegen beschloss sie in diesem Moment, dass es für sie besser wäre, nie wieder mehr als einen freundschaftlichen Gedanken an Sasuke zu verbrauchen. Ihre letzte Woche zog sich hin, auch deshalb, weil alle drei Frauen sich auf heimkommen freuten. Mit den Taschen voller Geld, dem Körper braungebrannt und den Sand in den Haaren liess sich Konoha im Herbst wahrscheinlich besser ertragen. Es war ein wunderschöner Tag, als die drei aus dem Hotel traten, dass in den letzten Monaten ihr Aufenthaltsort gewesen war. Der Wind wehte leicht und alle drei schwiegen, doch das Lächeln, das sie hatten, als sie schliesslich das Flugzeug betraten, sprach Bände. Einige Stunden später kamen die Grazien am ersten Septembertag des Jahres in den frühen Morgenstunden am Flughafen ausserhalb ihrer Heimatstadt an - und es regnete in Strömen. Ino warf sich unwirsch die Haare zurück. „Na toll. Habt ihr irgendwie zufällig einen Schirm dabei? Oder eine Jacke?“ Sakura schüttelte den Kopf und Tenten griff in ihr Handgepäck um Ino ein Trainingsjäckchen zuzuwerfen. Diese, die im leichtesten Sommerkleid gereist war, nahm es dankbar an. Tenten zog ihr T-Shirt zurecht, dass während der Kontrolle verrutscht war und streckte sich genüsslich. „Suchen wir ein Taxi, oder zwei? Ich will duschen und Jogginhosen anziehen.“ Sakura lachte. „Ich dachte schon, es ist komisch, dass du so gestylt fliegst.“ Tenten grinste. „Ich wusste doch, dass ihr einen dramatischen Abgang wolltet.“ Ino stimmte in das Lachen mit ein. „Taxi wird nicht nötig sein, ich habe uns da einen Fahrer organisiert.“ Und tatsächlich sahen sie, wie Shikamaru betont desinteressiert auf die drei Frauen zulief, die Hände in den Hosentaschen und ein Gesichtsausdruck, der Bände sprach. „Zwei intelligente Frauen und Ino, und keine von euch hat den Wetterbericht gecheckt. Mühsam.“ Ino haute ihn zur Begrüssung auf den Hinterkopf, bevor sie ihn in den Arm nahm. „Wenn du weiterhin so charmant bist, wirst du nie eine Frau finden. Und ich habe Yoshiko versprochen, dass du nicht einsam stirbst, du Blödmann.“ Tenten und Sakura grinsten bloss, bevor sie ihren Fahrer, der ziemlich sicher dazu erpresst wurde, hier zu sein, begrüssten. Kein Aussenstehender hätte vermutet, dass es sich bei allen dreien Damen nur um Kolleginnen handelte und diese meisterhafte Diskretion von seiner Seite liess Sakura kurz daran zweifeln, ob das, was zwischen ihnen war, nicht doch nur einem sommerlichen, alkoholgeschwängerten Fauxpas zuordnen war. Doch darum würde sie sich später kümmern, den zuerst wollte sie Tentens Plan umsetzten und duschen. Und dann schlafen, den ganzen Tag. Doch Shikamaru machte ihren Plänen einen Strich durch die Rechnung. „Naruto lässt übrigens ausrichten, dass wir essen gehen heute Abend. Ihr seid eingeladen.“ Sakura stöhnte, auch die anderen beiden sahen nicht begeistert aus. *Und er lässt ausrichten: erscheinen sie, sonst weinen sie.“ Sakura lachte, übermüdet und und aufgedreht, ein bisschen zu schrill. „Was bedeutet das? Ist das so ein alter Code von euch?“, fragte Tenten. „Ja, dass hat Naruto früher immer gebraucht, wenn er Neuigkeiten hatte. Man ich hoffe wirklich, Hinata ist nichts schwanger oder so.“ Ino grinste. „Da wären seine Schwimmer ja wirklich sportlich unterwegs gewesen.“ Sie liess ihren Koffer von Shikamaru ziehen und hackte sich bei ihm unter, während er ergeben ihre Fragen zu den letzten Wochen über sich ergehen liess. Sakura und Tenten trotteten hinterher. „Sie wären schon ein schönes Paar“, meinte Tenten leichthin und Sakura grinste. Wenn sie nur wüsste. „Hallo Bett! Hast du mich vermisst? Ich dich auch!“ Sakura lachte unter der Dusche, als sie Tentens Stimme hörte, die enthusiastisch durch die geteilte Wohnung klang. Tatsächlich schein sie das erste Mal seit Wochen wieder richtig entspannt zu sein. Bevor sie sich selbst zu ihrem Bett begab, sah sie im Zimmer ihrer Mitbewohnerin vorbei, doch das Bild, das sie antraf, überraschte sie dann doch. Tenten war blitzschnell eingeschlafen und hatte es zuvor nur knapp geschafft, ihre Wäsche zu sortieren. Ergeben bückte sich Sakura und beschloss, eine Maschine zu starten, was sie auch noch in ihrem komplett übermüdeten Modus hinbekam. Danach kuschelte sie sich auch in ihr Bett und erst jetzt begriff sie, dass sie wirklich wieder zu Hause war und in weniger als einer Woche im Krankenhaus anfangen würde - und heute Abend essen gehen würde, zum Glück in Narutos Lieblingsramenrestaurant, was einen legeren Kleidungstil erlaubte. Damit und mit dem komplett letzten Resten ihrer Selbstbeherrschung, die sie dafür brauchte, dass sie sich einen Wecker stellte, schlief sie ein. „Danke fürs nach Hause bringen.“ Shikamaru nickte nur. Irgendetwas in seiner Haltung irritierte Ino. „Hör zu, ich will eigentlich nur duschen und schlafen, aber du siehst so aus, als ob du was auf dem Herzen hast. Willst du einen Kaffee?“ Shikamaru sah sie an. „Ja, das wär nicht schlecht.“ Tatsächlich duschte Ino und setzte sich in kurzen Shorts und einem verwaschenen T-Shirt ihm gegenüber hin, ein Tuch um ihre Haare geschlungen. Dass er sie so sah, war für sie kein Affront, auch wenn sie sich nicht vielen Menschen so gezeigt hätte. „Also, was liegt dir Genie auf dem Herzen?“, fragte sie neckend, während sie den Kaffe nahm, den er ihr gemacht hatte. Shikamaru sah sie an. „Ich frage mich seit drei Wochen, ob wir nicht alle Mist gebaut haben.“ Ino sah ihn an. „Inwiefern?“ „Unser Versprechen Hinata gegenüber. Ich glaube, niemand hat an dem Abend geschnallt, was für sie auf dem Spiel steht, weil alle in ihrer eigenen Welt waren.“ ino legte den Kopf schief. „Ich fand, wir waren alle sehr klar.“ Shikamaru schnaubte nur als Antwort. „Wirklich. Klar?“ Er zog die Augenbraue hoch, weswegen Ino ihn offen ansah. „Erklär mir, was du meinst.“ „Also, offensichtlich war niemand klar an dem Abend, sondern hormongesteuert. Ich will irgendwie gar nicht wissen, was zwischen Gaara und dir lief, aber das Tenten irgendwo war mit ihren Gedanken, wahrscheinlich dabei, Neji zu quälen, ist ja wohl klar. Der wiederum hat glaub nur gedacht, Temari zu vögeln, die wiederum nur, wie sie ihren Brüdern das weiterhin verheimlichen kann, als ob es nicht komplett offensichtlich wäre, was da läuft. Und vom Rest will ich gar nicht anfangen, Hinata und Naruto waren total verknallt, Sasuke damit beschäftigt, Sakura nicht zu offensichtlich mit einem nicht freundschaftlichen Blick anzusehen und Neji im Zaum zu halten. Wo Sakura war, weiss ich nicht „ - damit log er schon mal schamlos, denn er wusste, dass sie an ihre gemeinsame Nacht dachte, genauso wie er - „Kankuro hat Tenten angehimmelt und Sai dich und in dieser Situation haben wir einfach mal entschieden, dass wir ein Riesenprojekt stemmen, weil wir ja alle so wunderbar miteinander zusammenarbeiten.“ Er hatte seinen Monolog in dem für ihn normalen neutralen Tonfall gehalten, doch Ino hatte bemerkt, dass es ihn wirklich beschäftigte, weil seine Stimme zumindest an einigen Stellen ein wenig lauter geworden war. Und das interessierte sie doch sehr. „Sag mal, was genau stört dich an Temari und Neji?“ „Nichts.“ Zu schnell, zu offensichtlich. Ino grinste. Und Shikamaru knickte ein. „Ich finde sie interessant, in Ordnung? Aber das ist nicht der Punkt.“ „Ich kann mich nicht daran erinnern, dass du irgend eine Frau jemals interessant gefunden hättest“, erwiderte Ino grinsend, rief sich aber anhand der anderen Wahrheit, die Shikamaru ihr verschwieg, dennoch zur Ordnung. „Warum genau ist das alles so relevant für dich? Ich dachte eigentlich nicht, dass du Hinata so nahestehst.“ Shikamaru sah sie an und es war offensichtlich, dass ihm unwohl war. „Ich habe etwas mitbekommen, was nicht für meine Ohren bestimmt war.“ Inos Aufmerksamkeit war ihm damit sicher. Er seufzte, soviel zu reden fand er anstrengend. Wie die gesamte Situation. „Uchiha Senior war bei Hyuuga. Zusammen mit Sasuke. Und Hinata war bei dem Gespräch auch anwesend.“ „Und warum genau ist das so besorgniserregend?“ Ino verstand nicht, um was es ging. „Hianta und Sasuke haben zugesagt, zu heiraten, sollte Hinatas Projekt scheitern. Und ich glaube nicht, dass Naruto das weiss.“ Ino sah ihn an. „Will ich wissen, wie du das zufällig mitbekommen hast?“ Shikamaru sah sie an. „Meine Sekretärin hat mir gratuliert, dass ich in einem halben Jahr den Posten als Berater in der grössten Firma des Landes haben werden und gefragt, ob ich sie dann mitnehmen würde.“ „Oh.“ Ino stuzte. „Das heisst, wenn wir als Gruppe scheitern, dann ist das wirklich ziemlich heftig für Hinata.“ Shikamaru nickte. „Und Naruto.“ Und Sakura, wahrscheinlich, doch diesen Gedanken verdrängte er. Ihr Liebesleben war in erster Linie ihr Problem. Fürs Erste zumindest. „Ino?“ Er sah ihr an, dass sie nachdachte. „Ich muss dich bitten wirklich Stillschweigen zu bewahren, allen gegenüber. Bitte.“ Ino sah ihn an, er kannte sie gut genug, um zu wissen, dass sie innerlich schon mindestens drei Menschen erzählen wollte. „Ich verspreche es. Ich nehme an, du willst, dass ich dir beim planen helfe, damit das alles funktioniert.“ Shikamaru nickte. „Wir müssen definitiv schwere Geschütze auffahren. Ohne einen Schlachtplan verlieren wir.“ Ino nickte. „Wir reden morgen darüber. Ich komme in dein Büro, Nachmittag?“ Shikamaru stand auf und grinste. „Weck mich, dann mache ich normalerweise ein Nickerchen. Wir sehen uns später, ich hohl dich ab.“ Damit verliess er seine beste Freundin. Draussen hohlte er seinen Autoschlüssel hervor. Er hatte ihr den Brocken mit Temari nicht ohne Grund hingeworfen. Zum einen, weil es ihn wurmte, dass Temari und Neji etwas am laufen hatte und er wusste, Ino würde sich etwas einfallen lassen, um diese Situation für ihn zu lösen, wenn es auch berechnend klang. Zum anderen lenkte es von allem ab, was ihn mit Sakura in Verbindung bringen würde. Den die Vorstellung, dass Naruto Hinata an Sasuke verlieren würde, war das Eine, aber das dieser mitbekam, mit wem Sakura ihre Nächte verbrachte, konnte ihn seinen Job und seine Freunde kosten. Zum anderen war er zwar komplett unromantisch, aber das, was seinen Freunden blühte, verursachte ein gewisses Unbehagen. Er war schlau, hochintelligent. Doch wenn es darum ging, Menschen zu motivieren, sie zu etwas Gutem zu motivieren und etwas ernst zu nehmen, war Ino ungeschlagen. Sie hatte Naruto durch den Abschluss geprügelt, war Sakura immer beigestanden, wenn es um Sasuke ging und Shikamaru hatte den Verdacht, dass sie auch hinter Hinata und Naruto steckte. Zudem würde es ihn doch sehr wundern, wenn sie Neji noch nie belehrt hatte. Sie war tatsächlich das, was man gewieft nennen konnte und es schien manchmal so, als könnte sie Menschen ihren Willen aufzwingen. Noch dazu hatte sie am meisten Zeit von allen ihren Freunden, weil sie im Moment hauptsächlich bei ihren Eltern aushalf. Und sie würde es schaffen, jeden, der ihnen helfen konnte zu bezirzen. Shikamaru starte den Wagen. So viele Gefühle waren echt mühsam und gerne hätte er Sakura aus dem Schlaf gerissen, um sich zu entspannen. Doch das ging nicht und er begann sich zu fragen, wie genau sie vor Tenten geheimhalten wollte, was zwischen ihnen lief. Doch zuerst musste er dafür sorgen, dass sich heute Abend ein Fenster öffnete, das er nutzen konnte. Kapitel 17: Realität -------------------- Ich freue mich so darauf, Sakura und die andern wiederzusehen.“ Hinata lächelte leise, während Naruto sich ein schwarzes T-Shirt überzog. „Was amüsiert dich Babes?“ fragte er, als er ihr grinsen bemerkte. „Sasuke kannst du wohl nicht meinen, den hast du erst gestern gesehen?“ Naruto schlich sich mit einem breiten Grinsen zu ihr. „Bist du etwa eifersüchtig? Keine Ahnung, du wirst immer die einzige Schwarzhaarige für mich sein“, sagte er mit einem Lachen, als er an ihrem Ohr knabberte. Wie immer wenn er im Land weilte, wohnte er bei seinem besten Freund, doch seit sie aus dem Urlaub zurück waren, hatte er sich beinahe bei Hinata einquartiert, was diese so gar nicht störte. Sie hatte ihrem Vater unter anderen Vorwänden vor einem Jahr eine eigene Wohnung abgeschwatzt und war froh, dass sie dieses Privileg hatte. Abgesehen davon, dass Neji im selben Gebäude wohnte, war sie fast frei. Und da sie mit ihm eine Abmachung darüber hatte, ihrem Vater nichts über das Privatleben des jeweils anderen zu erzählen, war sie gefühlt frei. Spasseshalber stiess Hinata ihn weg und drehte sich in eine innige Umarmung. „Ich freue mich, dass ihr wieder so engen Kontakt habt. Sasuke war immer ein wenig unvollständig ohne dich, auch wenn er es nie zugegeben hat.“ Naruto lächelte. „Ich freue mich zwar darauf, wenn Ende Monat das Training wieder beginnt, aber ich geniesse es auch, soviel Zeit mit ihm zu haben. Und mit dir, meine Schöne.“ Damit zog er sie in einen Kuss, den sie lieber schnell wieder abbrach, bevor sie zu spät zum Essen kam, zu dem Naruto eingeladen hatte. Sie selbst war überrascht gewesen, wie sicher er sich er sich war, dass Tenten, Hinata und Sakura auftauchen würden, aber er hatte bloss verschwörerisch gelächelt. Tatsächlich waren sie die pünktlich gekommen und dennoch nicht die Ersten. Neji war bereits anwesend und Temari, die zusammen mit Gaara gekommen war, sassen bereits am Tisch. Hinata lächelte. Wie unauffällig. Kankuro hatte sich bereits bei der Einladung erklärt, dass er nicht in der Stadt wäre, weil er im Hauptbüro zu einer Besprechung geladen war ( er, Temari und Gaara hatten geknobelt und er hatte verloren) und Sai war gerade nicht abkömmlich, hatte aber versprochen, dass er, wenn es ernst wurde mit dem Projekt sicher Zeit finden würde. Das Paar begrüsste die Anwesenden und kurz nachdem sie sich gesetzt hatten, betrat Sasuke den Raum, völlig overdressed im Anzug, weil er es nicht geschafft hatte, sich zu Hause umzuziehen. Er lockerte seine Krawatte und stopfte sie sich in die Tasche des Trenchcoats, schwarz natürlich, und knöpfte seine oberen zwei Hemdenknöpfe auf, als er sich gesetzt hatte. Entweder es entging ihm, oder es war ihm egal, dass Ayame, Chef de Service und Tochter des Ladenbesitzers, ihm einen aufmerksamen Blick schenkte. Doch Hinata ging davon aus, dass er es ignorierte, den er war ganz offensichtlich genervt und der Blick mit dem er sie kurz streifte, als sie ihn begrüsste, liess sie nur zu gut erahnen, was genau der Ursprung dieser Laune war. Sie wurde nervös - tatsächlich hatte sie Neuigkeiten, aber sie hatte sie vorher nicht mit ihm abgesprochen und wusste nicht, wie genau er darauf reagieren würde. Ihre Gedanken änderte ihre Richtung, als Shikamaru zusammen mit Ino, Sakura und Tenten, die doch sehr verschlafen aussah, eintraten und sie einen leichten Glanz in den Augen des jüngsten Uchihaspross wahrnahm. Er war versteckt, doch er war da. Und das wiederum beruhigte sie. sie hatte nie daran gezweifelt, dass Sasuke sie genauso wenig heiraten wollte wie sie ihn, aber er schein sich immerhin eher damit abfinden zu können als sie. Doch das, was sie glaubte, wahrgenommen zu haben, liess in ihr die Hoffnung aufkeimen, dass er die Neuigkeiten gut verdauen würde. Alle drei Frauen stockten kurz, bevor sie lächelten. Ino liess sich von Temari in eine Umarmung ziehen, bevor Gaara es ihr gleichtun konnte und es war offensichtlich, dass sie sich dabei entspannte. Die leichte Röte auf ihrer Wange liess erahnen, dass er ihr eben ein Kompliment gemacht hatte. Tenten versuchte standhaft, sich nicht anmerken zu lassen, dass sie wirklich darauf hätte verzichten können, Neji zu sehen und umarmte stattdessen seine Cousine um so überschwänglicher. Dann zog sie Naruto in eben so eine innige Umarmung, bevor sie erklärte, dass sie zu müde wäre, um alle einzel zu begrüssen und sich neben Sasuke setzte, der ihr kurz die Schulter drückte und Neji einen Blick schenkte, der keinen Zweifel daran liess, auf wessen Seite er sich gerade befand. Temari, die mit Tenten weitaus weniger Probleme hatte, richte das Wort an sie. „Wie schlimm ist der Jetlag? Ich habe gefühlte zwei Nächte nicht geschlafen, nachdem wir nach Hause gekommen sind.“ Nejis Arm, der ihren wie zufällig berührte, als er aufstand um Ino zu begrüssen, liessen Erinnerungen aufblitzen, warum genau sie zwei Nächte nicht geschlafen hatte. Und der Jetlag war bestimmt nicht schuld daran gewesen. „Ich fliege absolut nicht gerne“, erklärte Tenten lächelnd. „Ausserdem ist der Temperaturunterschied zu krass. Ich weiss nicht, wie du kurzärmlig hier sitzen kannst.“ Tatsächlich hatte Temari ein einfaches Strickoberteil an, dass zwar einen Rollkragen hatte, aber dennoch kurzärmlich war. „Ich bin eben schon anklimatisiert,“ Gaara schaltet sich ein. „Wir haben alle zuerst einmal Winterpullis angezogen. Für euch muss es viel schlimmer gewesen sein, ihr hattet ja gerade für Wochen nur Sonne“, er klang mitfühlend und sah zu Ino, die neben ihm sass und einen hellblauen Oversizedpulli trug, dazu schwarze Jeans und Turnschuhe. „Gibt ja auch schlaue Menschen, die in Sommerkleider fliegen“, erklärte Shikamaru sarkastisch und grinste alle drei Frauen an, was ihm einen leichten Schlag von Tenten, neben die er sich gesetzt hatte einbrachte. „Wir haben einmal nicht nachgedacht, darauf musst du nicht herumreiten.“ Die Runde lachte und als sich Sakura zwischen Ino und Shikamaru niedergelassen hatte, war die Runde komplett. „Also, warum sind wir hier?“ fragte Sakura an Naruto gewandt, nachdem sie alle etwas bestellt hatten. Naruto grinste wie ein Junge und Sakura fragte sich gerade, ob sie mit ihrer Vermutung nicht doch recht gehabt hatte. Schnell sah sie auf Hinatas Bauch, nicht unauffällig genug, um nicht Nejis, Shikamarus und Sasukes Aufmerksamkeit darauf zu legen. „Nein“, entfuhr es Neji und einiges stummer Sasuke, der nur durch seine Augen ausdrückten, was er davon hielt und das so kurz, dass nur Ino, die eingeweiht war, wusste, warum er sich davon fürchtete, Hinata könnte schwanger sein. Hinata, die besonders Nejis Blick und Ausruf peinlich berührte, winkte schnell ab. „Ich bin sicher nicht schwanger, was glaubt ihr den alle!“ Naruto, der immer noch breit grinste, liess ein Lachen hören. „So eilig haben wir es dann auch nicht“, erklärte er. Doch bevor sich die Runde wirklich entspannen konnte, verkündete er die Neuigkeiten. „Wir ziehen nächste Woche zusammen.“ Es war still, doch die Unwissenden, allen voran Sakura, schienen sich sehr zu freuen. Sie klatschte in die Hände und animierte Ino auch damit, aufzuwachen und sich ebenfalls glaubhaft zu freuen. Tenten grinste. „Wir werden also eingeladen, um helfen umzuziehen. Wo wohnst du eigentlich Naruto?“ „Bei mir.“ Sasuke sah, naja, emotionslos aus. Aber am liebsten hätte er den Idioten zusammengeschrieben und Hinata gerade mit. Das konnte nicht gut gehen, was würde geschehen, wenn sie keinen Erfolg hatten. Doch anstatt etwas zu sagen erhob er nur das Glas und prostete dem Paar zu. Was Neji davon hielt, liess sich sehr viel deutlich ablesen an seinem Gesicht. „Was sagt dein Vater dazu?“ fragte er und es war Temari, die ihn leicht an die Schulter schlug. „Ist doch egal, was ihr Vater sagt. Wichtiger ist es, dass sie sich freuen. Sei jetzt kein Spielverderber.“ Doch zumindest drei andere Personen stellten sich die selbe Frage. Hinata fixierte allerdings nur Neji. „Er ist einverstanden und hält es für eine gute Idee.“ Und Sasuke, Shikamaru und Neji wollten in dem Moment gar nicht wissen, was genau Hinata ihrem Vater erzählt hatte, damit dieser dieses Verhalten für eine gute Idee hielt. „Wow, ihr seid wirklich fix.“ Sakura sah Naruto an. „Ich meine ich freu mich, aber nach einem Monat?“ Naruto winkte ab. „Ich bin ja ab September eh wieder mehr unterwegs, es geht einfach darum, dass ich ein Zuhause habe, auf das ich mich freuen habe. No offense Sasuke. „None taken“, erwiderte dieser. Zumindest deswegen nicht. Früher oder später würde er den Blonden wahrscheinlich eh um sich haben, da spielte es keine Rolle, wenn diese zu Hinata zog. Zumindest nicht in diesem Zusammenhang. Und weil er geglaubt hatte, dass das alles gewesen war, nahm er sich einen tiefen Schluck von dem Bier, das vor ihm stand. Und er hätte gern in diesem Zustand von Ruhe verweilt, doch wie in Zeitlupe bekam er das Gespräch mit, dass sich zwischen Sakura und Naruto abspielte. „Wo zieht ihr den hin?“, fragte sie ihn und Sasuke hätte schwören können, dass ei leichter Wind durch ihre Haare fuhr. „Das ist das Beste daran: Hinata hat es geschafft, eine Wohnung in Sasukes Appartmentkomplex zu kriegen. Wir werden Nachbarn.“ Nachbarn. Und damit war klar, was Hinata ihrem Vater erzählt hatte. Als Sasuke aus dieser Zeitlupe erwachte, starrte Naruto ihm mit dem breitesten Grinsen entgegen und Sakura wedelte mit der Hand vor seinem Gesicht. Er griff nach ihrem Handgelenk und sah sie böse an, doch bevor er etwas sagen konnte, und zu sagen hätte er gerade einiges gehabt und die Wörter dämlich, bescheuert und komplett bekloppt lagen zu vorderste auf seiner Zunge, spürte er einen weiteren Blick auf sich. „Sasuke, können wir uns kurz draussen unterhalten?“ Gestellt als eine Bitte, gefragt in der Schärfe eines Befehls, erhob sich Sasuke und folgte Neji, der ihn gerade befohlen und gefragt hatte, nach draussen. „Was war das gerade?“ Temari sah irritiert in die Runde. Ino schaltete schnell. „Ich glaube, Sasuke kann einfach nicht glauben, dass Naruto jetzt dauerhaft in seiner Gegend rumhängt und er ihn nicht mal mehr rausschmeissen kann.“ Damit hatte sie das Gelächter auf ihrer Seite. Shikamaru sah sie von der Seite an. Zum Glück hatte er sie eingeweiht. „Wie dumm kann ein einziger Mensch eigentlich sein?“ Diesen, für seine Verhältnisse grossen Gefühlsausbruch lies Neji gerne über sich ergehen. Entnervt schnaubte der junge Mann aus und starrte dann sein Gegenüber an. „Wieso bist du eigentlich so ruhig? Normalerweise giesst du immer Öl ins Feuer.“ Doch Neji lies sich nicht dazu herab zu antworten, stattdessen lehnte er sich an die Hauswand und starrte an Sasuke vorbei auf die Strasse. Sasuke war kurz davor.sich die Haare zu raufen, beherrschte sich aber. Stattdessen zog er seine Augenbrauen zusammen und fixierte die Gestalt des Hyuuga. „Denkst du etwa darüber nach, diese Farce für dich zu nutzen?“ Damit hatte er zumindest eine Reaktion von Neji provoziert. Dieser sah ihn an mit einem Blick, der definitiv verachtend war. „Mach mal halblang Sasuke. Ich bin vieles, aber sicher nicht illoyal“, erklärte er ruhig, aber mit einer deutlichen Drohung in der Stimme. „Warum hast du sonst nicht interveniert?“ Die Antwort überrascht ihn „Weil sie glücklich ist Sasuke. Das erste Mal, seit ich denken kann, ist sie glücklich.“ Dann wandte er sich dem Uchiha zu und legte eine Hand auf die Schulter. „Das ist wertvoll. Und deswegen bitte ich dich, gib ihr dieses halbe Jahr. Wir wissen beide, wie gering die Möglichkeit ist, dass diese Unternehmung gelingt.“ Sauske musste sich zerknirscht eingestehen, dass Neji recht hatte. Er mochte es nicht, belehrt zu werden und noch weniger, zu wissen, dass er zurecht zurück gehalten wurde. „Glaubst du, sie war ehrlich zu Naruto?“ Neji schüttelte den Kopf. „Ich denke nicht, dass sie ihn angelogen hat, aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass sie ihm die ganze Wahrheit erzählt hat. Und schon gar nicht von dem Gipfeltreffen letzte Woche.“ Sasuke nickte. Soweit war er auch schon gewesen, doch Neji hatte offenbar nicht vor, ihn bereits in seine eigene Gedanken zurückkehren zu lassen, die im Moment darin bestanden, den eigenen Kopf möglichst hart auf irgendeine Oberfläche zu donnern. „Übrigens wäre es auch für dich äusserst positiv, wenn der Deal nicht zustande kommt. Ich weiss, dass du mein Cousinchen magst, aber ich glaube, du hättest dann doch lieber Sakura an deiner Seite.“ Sasukes Blick ging nach oben und das süffisante Grinsen in Nejis Gesicht machte es ihm schwierig, sich zu beherrschen. „Ich denke, ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst.“ Neji verwarf belustigt die Hände. „Ich sags ja nur. Wir sollten wieder nach drinnen.“ Und damit machte er etwas, was sich grundlegend sehr wenige Menschen trauten. Er liess einen Uchiha stehen. Drinnen erwarte ihn ein wildes durcheinander an verschiedenen Stimmen, die sich wohl darüber einig werden wollten, wie alles zu planen sei und es schien, als hätte Ino die Führung übernommen. Es war allerdings Temaris Blick, der seinen traf, den ihn dazu brachte, leicht mit dem Kopf zu schütteln. Beruhigt wandte sie sich wieder dem Gespräch zu, doch Neji entging nicht, dass ein weiteres Augenpaar ihn einiges schärfer ansah und versuchte, aus seinem Gesicht zu lesen. Und weil er wusste, dass Tenten damit sogar noch Erfolg vergönnt sein könnte, stählte er seine Abwehr und fixierte ihre Augen ebenso. Es überraschte ihn, soviel darin zu lesen, da es Jahre her war, das er mehr darin gesehen hatte als Schmerz, Stolz und Ablehnung. Aber in Tentens Augen lagen an diesem Abend mehr Gefühle als ihre offensichtliche Abneigung ihm gegenüber. Er vermeinte, einen Hauch von Respekt zu sehen. Und Neugierde. Doch Als Sasuke hinter ihm auftauchte und erklärte, er habe zu Feier des Tages eine Runde bestellt, die auf ihn gehe, war der kurze Moment vorbei und Tenten liess sich von Sai in ein Gespräch über Farbtheorie und Ästhetik verwickeln, während Sakura Shikamaru auffordernd ansah. Dieser nickte bloss und Neji grinste leise in sich hinein, als er Sasuke grummeln hört: „Ich dachte, nur im Sommer an der Bar?“ Sakura hingegen zuckte nur mit den Schultern. „Schlechte Gewohnheiten sterben eben eher schlecht, weisst du.“ Damit verliess sie den Raum und Neji, der zwar wirklich gerne stichelte, hielt es für einmal schlauer, ruhig zu sein und widmete seine Aufmerksamkeit Ino, die ihm erklärte, welche Aufgaben sie ihm in nächster Zeit zugedacht hatte. Shikamaru gab ihr Feuer und stand dabei ein wenig zu nahe, allerdings auch nicht so nahe, dass es verdächtig gewirkt hatte. Sakura warf ihre Haare zurück und lächelte ihn an. „Danke“, meinte sie und wollte sich ein wenig von ihm entfernen, doch stattdessen spürte sie seinen Arm um ihre Hüfte. „Wann hast du Zeit? Der ganze Kram nervt mich zu Tode und ich müsste mich dringend mal entspannen“, raunte er in ihr Ohr. Seine Direktheit liess sie erröten, doch schnell besann sie sich darauf, dass sie das absolut nicht nötig hatte. „Ich weiss es nicht, ehrlich gesagt. Wie arbeitest du?“ Shikamaru liess ein gehässiges Lachen hören, dass tiefer war als sein übliches. „Sakura, es ist nicht so, dass ich wirklich mehr als körperlich anwesend bin, wenn ich in diesem Büro sitze. Warum glaubst du, hab ich ein Sofa?“ Sakura sah ihn an und schien ihn missverstanden zu haben. „Ich meinte damit, dass Hinata und Neji wissen, dass ich die halbe Zeit penne, wenn ich Büro bin. Was hältst du von einem späten Lunch morgen?“ Sakura biss sich auf der Unterlippe, ein sicheres Zeichen, dass sie gerade nachdachte, „Du solltest damit aufhören“, erklärte Shikamaru und auf ihren verdutzen Blick hin legte er ihr einen Finger an die Lippen. „Damit, dir auf die Lippen zu beissen. Es verrät, das du nachdenkst. Und es ist ziemlich einladend.“ Sakura lächelte. „Ach ja?“ Mit der Reaktion hatte sie nicht gerechnet. Shikamaru drückte sie an die Wand und hob sie leicht an. Sie spürte, dass er es ernst meinte und das verwirrte sie noch mehr. „Ich tanze nicht auf verschiedenen Hochzeiten und letzten Wochen waren echt mühsam“; erklärte er und liess von ihr ab, nicht ohne ihr einen kurzen Kuss aufzudrücken, der ihr klarmachte, dass er auch das ernst meinte. Sie betraten den Raum und Sakura kam nicht umhin festzustellen, was für ein lustiges Bild sich ihr bot: Hinata lag in Narutos Armen, Sasuke und Neji schienen irgendwie griesgrämiger zu sein als sonst, wobei vor allem Erster wohl beschlossen hatte, dass es ein grossartiger Moment war, sich ein wenig mehr zu gönnen als vielleicht gut gewesen wäre, den seine Ohren waren leicht gerötet. Tentens Aufmerksamkeit lag komplett bei Sai und zwar so deutlich, dass es allen auffallen mussten. Nejis partielle Griesgrämigkeit wiederum hielt ihn nicht davon ab, Temari komplett in seinem Fokus zu haben, was Gaara komplett ignorierte, weil er gerade dabei war, Ino eine Haarsträhne hinter die Ohren zu schieben. Besonders die letzte Aktion liess Sakura innerlich kurz aufjauchzen, den sie fand die Geste wirklich zuckersüss. Sie nahmen Platz und tatsächlich war es bereits später geworden, den Ayame verkündetet, dass sie nun letzte Runde machen würde, weil die Gruppe die letzte Gäste waren. Sasuke bestellte, trotz Widerwillen, Sake für alle und Naruto, der ziemlich glückstrunken und angetrunken war, vor allem aber ein bisschen dumm, stiess mit ihm an. „Ich freu mich so sehr darauf, dein Nachbar zu werden, Teme.“ Dieser grunzte nur, stiess aber an, doch der Blick, der am Glas vorbei Hinata traf, sprach Bände. Sie würde morgen wahrscheinlich eine formale Einladung zu einem Essen bekommen, und er würde sie nicht aus der Zange lassen, bis er genau wusste, was genau sie ihrem Vater erzählt hatte. Es war schliesslich Temari, die sich als erste erhob. „War wunderbar euch zu sehen, aber ich muss früh raus.“ Sie verteilte Küsschen im stehen und sah Gaara erwartungsvoll an, dieser nickte nur. „Ich komm mit.“ Er zog seine Jacke an, drückte Ino einen Kuss aufs Haar und winkte dem Rest zu. Hianta sah das als Zeichen, dass sie nun ebenfalls verschwinden würden und Naruto sah Sasuke an. „Teilen wir uns ein Taxi?“ Dieser lehnte kopfschüttelnd ab.. Shikamaru winkte Ayame zu sich. „Kannst du meinen Schlüssel bis morgen verwahren?“ Diese nickte und schloss ihn hinter der Kasse ein. „Ino, ich nehm dich mit, du gehörst ins Bett“, beschloss der Nara daraufhin und hob nur die Hand, bevor er Ino in ihre Jacke half, die das ganze schlaftrunken mit sich machen liess und auch erstaunlich wenig Gegenworte fand. Und so sassen Tenten, Sai, Sakura und Neji am Tisch, Und es war Sai und Tentens Gespräch, dass den Raum erfüllte, als Neji sich zu Sasuke beugte. „Und Uchiha, gehen wir noch weiter?“ Dieser zuckte mit den Achseln und zeigte ein Lächeln, dass Sakura früher niedlich gefunden hätte, heute jedoch nur noch mit Argwohn betrachtete. Neji fiel ihr Blick auf. „Was ist mit dir? Kommst du mit und hilfst deinen neuen besten Freund und mir, vielleicht noch etwas klarzumachen?“ Seine unverblümte Art kostete Tenten alle Kraft, Aufmerksamkeit für ihr Gespräch vorzutäuschen. Sasuke sah Neji kurz an und besah sich dann Sakura. „Er meint, ob du mitkommen willst in eine Bar um noch etwas zu trinken.“ Sakura lächelte und tätschelte Sasukes Arm. „Danke, aber ich kann mir sehr genau vorstellen, was Neji damit gemeint hat und ich wäre bei eurem ehrenwerten Unterfangen wahrscheinlich eher hinderlich.“ Neji lächelte hinterhältig. „Wieso? du wärst die perfekte Wingwoman und falls das Angebot nicht befriedigend ist, sicher auch nett als Alternative“, Tenten atmete tief durch und Sai, der die ganze Szene beobachtete, schmunzelte beinahe unerkenntlich. Sasuke wollte etwas sagen, aber Sakura wandte sich Neji zu. „Mein Lieber, der Tag, an dem ich als Alternative für irgendwas bei dir hinhalte, wird nie kommen. Deine arrogante Nummer mag bei anderen Frauen zu Schnappatmung führen aber ich“, und damit machte sie eine theatralische Pause und besah ihn sich von unten bis oben, “bin mir leider besseres gewöhnt als das.“ Sasuke liess ein leichtes Hüsteln hören, das ein Lachen nur schlecht übertönte während weder Tenten noch Sai ihre Belustigung verbergen konnten oder wollten. „Touché meine Liebe. Aber ich würde den Tag nicht beschwören, vielleicht befindest du dich irgendwann in einer Lage, in dem du dir wünschen würdest, du hättest mich.“ Sakura sah ihn nun offen an. „Neji, wenn ich mit einem langhaarigen Mitglied der Hyuugas schlafen wollen würde, würde ich Hinata nehmen.“ Damit hatte sie die Lacher auf ihrer Seite. Tenten nutzte die gelöste Stimmung. „Ich geh auf jeden Fall nach Hause.“ Und Sai schloss sich ihr wortlos an. Sie drückte Sakura und Sasuke und liess Neji ohne Verabschiedung stehen, während Sai nur lächelte und die Hand hob. Die Türe fiel ins Schloss, als Sasuke Neji wieder ansprach: „Wenn du weiter so verkniffen schaust, gibts Falten.“ Neji sah ihn an. „Ich habe keine Idee, von was du redest.“ Dieser lehnte sich zurück und knöpfte sich sein Hemd weiter auf. „Ich meine damit, dass es dich nicht zu interessieren hat, mit wem Tenten den Raum verlässt.“ Sakura hatte sich nun ebenfalls zurückgelehnt und versuchte, sich so unauffällig wie möglich zu verhalten, weil sie das Wortgefecht definitiv nicht verpassen wollte. Gleichwohl wollte sie die beiden Männer auch möglichst nicht daran erinnern, dass sie überhaupt anwesend war. „Dein Beschützerscheiss in Ehren Uchiha, aber ich glaube du verwechselt Missfallen mit Mitleid“, erklärte Neji kalt. Sasuke erwiderte daraufhin nichts, sondern lächelte nur, leicht und provozierend. „Ist ja nicht so, das dieser Pinselschwinger irgendwie was besonderes wäre“, setzte Neji hinzu, worauf Sasuke noch breiter grinste. „Bist du wirklich eifersüchtig. Das ist ja schon beinahe putzig, wenn es nicht so erbärmlich währe.“ Neji winkte ab. „Lass es. Wenn wir wirklich noch weiter wollen, sollten wir das jetzt tun, bevor ich dir eine reinhaue.“ Sasuke lachte laut auf und sah dann Sakura an. „Bist du dabei?“ Diese, komplett verwirrt von der Vorstellung, nickte bloss und griff nach ihrem Mantel. Kapitel 18: Idylle ------------------ Die Lichter der Grossstadt zogen Muster auf ihrem blondem Haar, das über ihren Oberkörper fiel. Sie schlief, bereits seit der Fahrer den Motor gestartet hatte und Shikamaru genoss die Ruhe und die Wärme an seiner Schulter. Er hatte den Arm um sie gelegt, würde ihre Fahrt bezahlen, sie aus dem Taxi tragen, mühselig aus der Handtasche den Wohnungsschlüssel klauben, sie in Bett legen, ihr Pullover und Hose abziehen, Jacke und Schuhe natürlich auch, sie zudecken und den Schlüssel danach in ihren Briefkasten werfen. Sie war die einzige Frau, für die er diese Mühe auf sich nahm, den sie war seine kleine Schwester im Herzen und nie hätte er sich verziehen, wenn ihr etwas zustossen würde. Und darüber dachte er nach, weil er bei Gaara einen ganz ähnliches Verhalten sah. Und er fragte sich, warum es bei ihnen nie gekippt war. Vielleicht lag es daran, dass sie sich zu gut kannten. Er wusste von ihren schlechten Angewohnheiten, hatte sie in allen Phasen ihres Lebens begleitet - als störrisches Kind, dass nur mit den Wimpern klimperte und bekommen hatte, was sie wollte, als verwöhntes Mädchen, dass sich zu viel aus ihrem Äusseren machte, zu der jungen Frau der sie mittlerweile war. Wahrscheinlich hatte sie ihm nicht alles erzählt, aber er hatte sich ungefähr denken können, wann ihr jemand etwas bedeutet hatte. Und wann sie ungefähr das erste Mal intim mit einem Jungen geworden war. Hauptsächlich, weil sie damals ein wenig auf Distanz gegangen war. Wahrscheinlich, weil sie verstanden hatte, dass er nicht nur ihr Freund, sondern auch ein Junge war. Ihm war das natürlich früher aufgefallen. Auch, weil Choji eine Zeit lang davon überzeugt gewesen war, dass sie füreinander gemacht wären. Das hatte er ihm ausreden können, aber es war mühsam gewesen. Wie so vieles in seinem Leben. Bevor er sich selber weiter bemitleiden konnte, hielt der Wagen an. Ergeben bezahlte Shikamaru die in seinen Augen völlig überzogene Summe und stieg aus, um Ino nach oben zu tragen. Ihre Schultern berührten die kalte Türe im Hintergrund, während Naruto ungeduldig versuchte, sie gleichzeitig zu entkleiden und die Türe zu öffnen. Hinata tat ihr Bestes, um seinem Enthusiasmus Folge zu leisten und hoffte, dass er nicht bemerkte, dass sie Gedanken irgendwo anders war. „Verdammt“, sein leises Fluchen brachte sie zurück in die Realität und leise kichernd schob sie ihren Körper zur Seite, drehte sich um und legte ihre Hand auf Narutos. Sanft platzierte sie den Schlüssel richtig, um die Türe zu öffnen. „Danke“; raunte er in ihren Nacken und küsste sie sanft. Und einfach so beschloss sie, ihre Gedanken an Sasukes Reaktion zumindest bis morgen früh weit weit weg zu schieben. Gaara war auf der Beifahrerseite eingestiegen und hatte sie, wie bereits bei der gemeinsamen Hinfahrt, das Steuer übernehmen lasse. Er war ruhiger als sonst, falls man seine Gelassenheit steigern konnte. Dennoch bemerkte er den Blick, den ihm seine Schwester immer wieder zuwarf. Er schloss seine Augen, bevor er darauf reagierte. „Was beschäftigt dich Temari?“ Er hatte nicht aggressiv geklungen, sondern interessiert und Temari bemerkte, wie ein wohliges Gefühl in ihrem Bauch ihre Lippen zum Lächeln brachte. Was früher wie eine Drohung geklungen hatte, hatte nichts mehr von diesem scharfen Klang, bei dem man sich jedes Mal zweimal überlegen musste, was man sagen durfte. „Ich weiss, wir reden eigentlich nicht darüber, aber stört es dich nicht, dass Shikamaru Ino nach Hause gebracht hat?“ Gaara öffnete seine Augen und fixierte sie. „Nein“, antworte er und klang ehrlich. Dann sah er auf die Strasse. „Dich?“ Temari antworte verzögert, weil sie erst gar nicht begriffen hatte, dass er die Frage zurück gegeben hatte. „Ich, was?“, fragte sie daher verwundert nach einiger Zeit und warf ihrem Bruder einen kurzen Seitenblick zu, der lang genug war, um ein dezentes Grinsen in seinen Mundwinkel auszumachen. „Ob du ein Problem damit hast, dass Shikamaru Ino nach Hause gebracht hat.“ Temari rümpfte kurz die Nase, sah dann aber einen Ticken zu konzentriert auf die Strasse. „Dazu sehe ich keinen Grund“, liess sie schliesslich verlauten und Gaara unterdrückte kurz ein untypisches Augenrollen, bevor er ihr antwortete. „Gut.“ Sie schien nicht zufrieden zu sein, aber hatte auch keine Lust, das Gespräch weiter zu führen, weil Gaara entweder genau wusste, was er tat, oder aber einfach ziellos am sticheln war. Und auf keine der beiden Varianten wollte sie sich einlassen. Sie hatte viel erwartet, einen Stripclub vielleicht, eine Hotelbar, irgendetwas exklusives, leicht verruchtes. Was sie nicht erwartet hatte, war, dass ihr die Adresse bekannt vorkam und sie das abgenutzt Leuchtschild von früher kennen würde. „Ist das euer Ernst?“, fragte sie, doch Neji öffnete nur die Türe und machte eine angedeutete spöttische Verbeugung. „Nach ihnen, die Dame.“ Sakura lachte leicht, bevor sie durch die Türe trat und den schweren blauen Vorhang auf die Seite zog, der die Kälte zurückhalten sollte. Blaue Samtstühle, eine halbrunde Bar, einige Sitzgelegenheiten, die kleine Bühne und die Platten an den Wänden: Nichts hatte sich verändert, ausser der Barkeeper, der sie musterte und grinste, was allerdings nicht wirklich erkennbar war: schon immer war der jetzige Inhaber des Copy Cats ein Keimphobiker gewesen und nicht einmal im Sommer zog er seine Maske ab. Gelassen legte er das Glas, dass er eben polierte hin und umrundete seine Bar. „Sasuke. Neji.“ Er hob die Hand, bevor er sich die einzige Frau ansah. „Sakura, ich muss schon sagen, schlechte Gesellschaft hast du dir ausgesucht.“ Das Grinsen zog sich bis zu seinen Augen und Sasuke lächelte ebenfalls. „Kakashi, sie wissen doch, ich mag die Gefahr.“ Kakashi winkte ab. „Du, bitte, sonst fühle ich mich älter als nötig. Ausserdem ist die Zeit das du mich sitzen musstest weit vorbei.“ „Seit wann haben sie den diese Bar?“ Kakashi kratze sich am Hinterkopf. „Seit euerem Abschluss, ehrlich gesagt.“ Sasuke grinste. Neji hingegen hüstelte, um Kakashi darauf aufmerksam zu machen, dass ein Gast an der Bar etwas wollte. Dann legte er seine Hand zwar sittlich, aber bestimmt an Sakuras Rücken. „Wir sollten uns setzten.“ Als die drei sich an einen Tisch gesetzt hatten, Sakura vermutete, es war ihr Stammplatz und Sasuke an die Bar gegangen war, um etwas zu trinken zu holen, sah Sakura Neji an. „Hier kommt ihr also hin, um Frauen aufzureissen?“ Sie sah sich demonstrativ um. „Ist ein wenig leer, meinst du nicht?“ Doch Neji grinste nur. „Es ist noch zu früh.“ Sasuke kam zurück und stellte drei gut gefüllte Gläser hin, drei Flaschen mit Tonics daneben. „Das ist alles Gin?“ fragte Sakura, leicht entsetzt, weil das Glas mehr als halbvoll war. „Heimvorteil“, erklärte Neji grinsend und deutete auf die Würfel in dem Glas. „Ausserdem ist viel Eis darin.“ Sakura zog bloss eine Augenbraue hoch. „Also hängt ihr immer noch in eurer alten Stammkneipe rum.“ Sasuke zuckte mit den Schultern. „Nenn es Unterstützung von Kakashi.“ Neji grinste. „Ausserdem warst du ja früher nicht wirklich dabei, woher weisst du also, ob es unsere Stammbar ist?“ Sakura lächelte. „Zwei dreimal war ich auch hier. Ausserdem hat Naruto mich immer belagert, bevor er wegging, ob ich mitkomme.“ Neji hatte natürlich wieder absichtlich ein heisseres Thema angeschnitten, tatsächlich war sie nie wieder mit den Jungs hier gewesen, sondern mit den Mädels und zufällig waren die Jungs einfach hier gewesen. Und Sakura erinnerte sich nur zu gut an den Abend, an dem sie das Lokal das letzte Mal betreten hatte. Sie und Sasuke waren schon zerstritten gewesen und er hatte vor ihren Augen provokativ mit einer anderen geflirtet. Nachdem er die ihr unbekannte junge Frau geküsst hatte, war Sakura gegangen. Damals hatte die Bar allerdings noch Jiraya geführt, weswegen sie immer schon reingekommen waren, seit sie 16 gewesen waren. „Ich wette du hast gute Erinnerungen.“ Neji grinste und Sakura schnaubte. „Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich deine Freude am Sticheln einfach darauf schieben, dass du ein Arsch bist, Neji.“ Sasuke grinste ab dem neuerlichen Schlagabtausch. „Aber du weisst es besser?“, fragte Neji, leicht lächelnd und trank einen Schluck. „Ich weiss zumindest, dass du eigentlich ein gutes Herz hast, unter dem ganzen Dreck, den du Charakter nennst“, erklärte Sakura unwirsch, lächelte aber. Neji zuckte darauf nur mit den Schultern, während Sasuke weiterhin keinen Zweifel daran lies, dass die beiden ihn amüsierten. Es war abzusehen, dass die Vorhersage eintreffen würde und es schien, dass nicht nur die beiden jungen Männer ein steigendes Gästeaufkommen erwarteten, sondern auch der Barinhaber höchstselbst, an dessen Seite seit etwa zwanzig Minuten eine junge Frau stand, die im half, seine Gäste bei Laune zu halten. Sie hatte dunklere Haut und längere Haare als Neji, schien ihren Job gut zu machen, aber nicht so sehr wie sie selbst mit viel Charme, sondern mit Coolness und Effizienz, befand Sakura für sich. „Ihr Name ist Karui“, erklärte Sasuke, der ihrem Blick gefolgt war. Sakura lächelte als Antwort, sagte aber nichts. Neji, der eben an der Bar stand und eine weitere Runde bestellte, sagte gerade etwas, aber die einzige Antwort, die er bekam, war ein minimales Lächeln, dass die Augen der jungen Frau nicht erreichten. Als Neji zurück an den Tisch kam, traf ihn Sasukes spöttisches Lächeln, das er nur mit einer abwertenden Bewegung kommentierte. „Als ob sie dir zu Füssen liegen würde, Uchiha“, grummelte Neji. Sasuke zuckte nur mit den Schultern. „Es ist nicht so, dass ich Interesse an ihr hätte“, erklärte er gelassen und Sakura war versucht ihm zu glauben. „Stimmt, ich vergass, Rottöne sind ja überhaupt nicht dein Ding“, antwortete Neji und prostete ihm zu. Sasuke sah ihn an, nach aussen weiterhin gelassen, doch Sakura sah ein Blitzen in seinen Augen, dass ihr selbst sagte, dass das Eis gerade dünner geworden war. Wobei sie sich schon den ganzen Abend fragte, wie genau sich die Freundschaft der beiden wirklich gestaltete. Sie schienen sich vor allem herauszufordern, meist ging die Initiative von Neji aus, doch Sasuke stieg nur zu gerne darauf ein. „Bekanntlich bin ich der Einzige mit einem Typ, nicht war?“ Sakura verstand nicht, um was es ging, doch beschloss, sich so durchsichtig wie möglich zu machen, um soviel wie möglich zu hören. Irgendetwas sagte ihr, dass sie so an relevante Informationen kommen würde. „Ich verstehe nicht, was du meinst“, erklärte Neji wiederum, doch auch sein Blick hatte etwas lauerndes, aber er schein sich zu amüsieren. „Deine Frauen sind impulsiv, blond und selten intelligent. Ausnahmen in letzter Zeit vorhanden“, erklärte Sasuke. Neji grinste. „Deine rothaarig und völlig obsessiv, emotional und alle völlig bereit, sich dir unterzuordnen“, erklärte Neji, trank einen Schluck und verschob dann seinen Fokus. „Oder habe ich noch etwas vergessen, Sakura?“ Sie war kurz errötet, fing sich aber schnell. „Ich weiss nicht, was Sasuke die letzten Jahre getrieben hat, aber ich finde, du hast mich ziemlich gut getroffen“, sagte sie, trank einen Schluck und sah ihn dann an, um ihre Antwort zu vervollständigen, „leider muss ich dich enttäuschen, denn ich habe es doch geschafft, mich in einem Jahrzehnt irgendwie weiter zu entwickeln und bin in der Zwischenzeit ein bisschen zu gross dafür, um mich obsessiv zu verhalten. Oder mich irgendjemand unter zu ordnen, zumindest privat“, schloss sie ab. Ihre Worte verfehlten ihr Ziel, den beeindruckt sahen beide nicht aus. Rückwirkend musste Sakura sich eingestehen, dass, wäre weniger Alkohol im Spiel gewesen, das Gespräch an dieser Stelle beendet gewesen wäre. Aber im Nachhinein war man ja meistens schlauer. „Hast du gehört Sasuke? Sie ordnet sich nicht unter, was sagst du dazu?“ Sasuke schien abzuwägen, wie viel er sich erlauben konnte, beschloss dann allerdings, dass Sakura oft genug darauf aufmerksam gemacht hatte, wie selbstständig sie war und er sie nicht übermässig beschützen musste. „Interessant“, antwortete er, auch wenn er nicht interessiert klang. „Finde ich auch“, pflichtete Neji bei. „Dann erzähl mal Sakura, wann hast du dich das letzte Mal nicht untergeordnet?“ Sakura wurde bewusst, dass sie in eine Zwickmühle gelaufen, wenn nicht sogar gerannt war. Entnervt fuhr sie sich durch die Haare. „Wenn ich das beantworte, gibst du dann Ruhe?“ Neji grinste. „Vielleicht.“ Sakura stöhnte und Sasuke war fast versucht, sie mitfühlend anzusehen, belehrte sich dann aber selbst eines besseren. Ausserdem war er zu neugierig, um die Antwort nicht hören zu wollen. Auch wenn dieser Gedanke schnell durch einen Schluck seines Getränks verdrängt wurde. „Ok, folgendes: Ich geb dir eine Antwort, danach kannst du drei Fragen stellen, das wars. Und für alle am Tisch gelten die selben Regeln.“ Sasuke zog die Augenbrauen hoch. „Ich bin quasi gar nicht Teil des Gesprächs.“ „Nun kannst du es werden, einmalige Gelegenheit, was sagst du dazu?“, erwiderte Sakura beinahe schnippisch. Sie war gestresst, weil ihr letzter, nun, sich nicht untergeordneter Moment Shikamaru war und das den beiden zu erzählen, war nicht der grosse Plan. Gar nicht. Ihr offensichtliches Unwohlsein liess die Entscheidung allerdings sehr viel einfacher werden für die anderen Beteiligten. „Deal.“ „Deal“, stimmte auch Neji zu, keine Sekunde daran zweifelnd, wie sehr er es gerade genoss, an diesem Tisch zu sitzen. „Sakura, du darfst anfangen.“ „Es war vor drei Wochen.“ Neji und Sasuke sahen sich an. „Wer?“, fragte Neji wie aus der Pistole geschossen. „Ein Gast?“ „Wo?“ „In seinem Zimmer“, antwortet Sakura und hoffte, nein betete, dass Neji keine falsche dritte Frage Stellen würde. „War es gut?“ Sakura entspannte sich merklich. Sie hatte völlig übersehen, wie plump Neji sein konnte. „Ja, unerwartet, aber gut. Ich hatte Spass.“ Sasuke hatte ihr Gesicht gemustert, und irgendetwas sagte ihm, dass sie etwas verheimlichte. „Bist du verliebt?“ Sakura sah ihn an, lange. Länger, als sie ihn seit langer, langer Zeit angesehen hatte. Sasuke hatte das Gefühl, als würde ihre Umwelt im Hintergrund verschwimmen. Dieser Moment gehörte ihnen und Neji schien für einmal seine Contenance zu bewahren und lehnte sich zurück. „Es waren bereits drei Fragen, Sasuke“, sagte Sakura schliesslich und Sasuke war nie aufgefallen, wie sie seinen Namen immer mit einem kleinen Lächeln aussprach, ganz so, als ob sie der Name alleine glücklich machen würde. Er sah sie an, erwiderte nichts. Allerdings schien das zu reichen, da sie ihm seine Frage beantwortete. „Nein, bin ich nicht. Es ist eine Weile her, dass ich Gefühle für jemanden hatte.“ Dann nahm sie einen Schluck und stütze ihren Kopf auf ihre Hände, bevor sie die beiden jungen Männer mit diebischer Freude ansah. „Nun, Jungs, ihr seid dran, wer will zuerst?“ Ihr Moment war vorbei und Sasuke machte eine Handbewegung in Nejis Richtung. Dieser grinste. „Du musst schon fragen, Sakura? „Wann hattest du das letzte Mal Sex?“ „Das hättest du auch schöner ausdrücken können“, belehrte Neji sie. „Wenn ich dich gefragt hätte, wann du das letzte Mal Spass hattest, hättest du mir irgendeine Geschichte aus deiner Kindheit erzählt.“ Neji grinste anerkennend. „Da könnte etwas dran sein.“ „Also?“, fragte Sakura. „Also was?“ Neji hatte sichtlich Spass daran, sie zu ärgern. „Wann hattest du das letzte Mal Sex?“ „Vorgestern.“ „Und wo?“ „In meinem Büro.“ Sasuke machte sich eine mentale Notiz, sich nicht mehr auf die Couch zu setzten, nie wieder. Er hatte den Hyuuga bisher für zu professionell gehalten, aber nach dieser Eröffnung war er eines besseren belehrt worden. „Bist du verliebt?“ Beide sahen Sakura überrascht an. Es war nicht die erwartete Frage gewesen. „Nein“, erklärte Neji schlicht. „Warum hast du nicht gefragt, wer es war?“, fragte Sasuke überrascht. Doch Sakura grinste bloss verschlagen. „Ich verschwende meine Fragen nicht für das Offensichtliche. Ich weiss, dass du und Temari was miteinander haben.“ Neji nickte. „Interessant. Dürfte ich vielleicht wissen, wieso du das glaubst?“ Sakura machte eine abwertende Bewegung. „Nein darfst du nicht. Ausserdem ist Sasuke damit dran, Fragen zu beantworten.“ Sie sah ihn auffordern an. „Na dann“, meinte er, nicht besonders enthusiastisch. „Wie lange ist es bei dir her?“ Er überlebte sich kurz, sie wie Neji zu triezen, beschloss dann allerdings, das dies unter seinem Niveau war. „Juni.“ „Juni?“, echote Neji, „Was hast du im Sommer bitte gemacht?“ „Gearbeitet“, erklärte Sasuke leicht giftig und als Seitenhieb auf ihn und fügte an „und Bedingungen für Geschäfte ausgehandelt. Was ich wahrscheinlich noch bereuen werde“, setzte er hinzu und Sakura beschloss, sich diesen Satz zu merken, aber nicht jetzt nachzufragen. „Wer?“ fragte sie stattdessen und Sasuke sah sie an. „Keine Liebesfrage?“ Sakura lächelte. „Ich glaube, du hast mir bereits deutlich erklärt, was du von Liebe hältst und wie bereits gesagt, ich verschwende meine Fragen nicht.“ „Eine Ex-Freundin.“ Neji lacht laut auf. „Du hast mich voll verarscht und ich habe es dir geglaubt.“ Sasuke liess ein leichtes Lächeln sehen und bevor Sakura nachfragte, sah Neji zu ihr. „Wir hatten so ein Firmenevent, stinklangweilig, und Sasukes Ex-Freundin war auch da. Dann waren beide mal weg, ich hab Sasuke später darauf angesprochen, aber er hat mir irgendwas von einer Unterhaltung mit Hinata erzählt und ich habs geglaubt.“ Sakura lächelte. Es war schön, dass ihr diese Anekdote nicht wehtat, sondern sie einfach mit den Jungs hier sitzen und normal reden konnte. Und vielleicht würde sie es bei der nächsten Runde auch glauben. Dass der kleine, feine Stich in ihrem Herzen nichts zu bedeuten hatte. Kapitel 19: Selbstkontrolle --------------------------- Es war kurz nach Mitternacht und ihr Gespräch war in andere Richtungen abgedriftet, die zwar nicht weniger interessant, aber weitgehend unverfänglicher waren. Sakura hatte mit den beiden jungen Männern mitgehalten, teils aus verklärtem Stolz, teils aus Dummheit und war mittlerweile, trotz einer gewissen Übung ziemlich angetrunken. Neji hatte war bei der letzten Bestellung von einer Brünetten jungen Frau angesprochen worden (sie hatte seine Haare gelobt und natürlich war er darauf eingestiegen) und hatte Sakura und Sasuke damit seit rund einer Viertelstunde alleine gelassen. Doch kein komisches Schweigen kam auf, stattdessen fragte Sasuke Sakura gerade über ihre Ziele aus und tat so, als würde er nicht bemerken, wie zwei weitere jungen Damen an der Bar in bereits seit einiger Zeit genauer beobachten. Sie waren so auffällig, dass Sakura ihn darauf ansprach. „Ich habe das Gefühl, ich verderbe dir gerade die Tour“, meinte sie und machte eine leichte Kopfbewegung in Richtung der Bar. Sasuke winkte ab. „Ich stelle Qualität vor Quantität, im Gegensatz zu anderen“, meinte er lächelnd. Sakura grinste. „Muss schwer sein, ein hübscher Junge zu sein.“ Sasuke sah sie an. „Ehrlich gesagt mag ich es nicht besonders, auf mein Äusseres reduziert zu werden.“ Sakura verschluckte sich an ihrem Getränk. „Ich wollte dich nicht beleidigen, ich wollte ledentlich darauf hinweisen, dass ich auch gehen kann, wenn du willst.“ Sasuke grinste. „Gerade störst du mich nicht. Interessant, dass du siehst, wer mich sieht, aber nicht, wer dich auf dem Radar hat.“ Sakura sah ihn verwirrt an und er musst, wahrscheinlich auch der fortschreitenden Stunde geschuldet, kurz auflachen. „Du bemerkst es wirklich nicht, nicht war? Hast du noch nie.“ Jetzt war sie wirklich überrascht. „Würdest du mich vielleicht aufklären?“ „Du hast noch nie bemerkt, wenn du jemanden gefallen hast, schon als wir jünger waren nicht.“ Sakura war immer noch nicht klar, was er meinte, entsprechend sah sie ihn an. Sasuke schüttelte leicht den Kopf. „Naruto war eine Zeit lang ganz schön verknallt in dich.“ Sakura lachte auf. „Das war doch nur irgendeine kindische Schwärmerei.“ Sasuke schüttelte den Kopf. „Es war ihm ziemlich ernst, ehrlich gesagt. Und gerade jetzt wünschen etwa drei Männer sich, dass ich verschwinde und dich alleine hier sitzen lasse.“ Sakura lachte laut. „Das ist Unsinn.“ „Der hinten an der Bar mit den grünen Augen. Die beiden Schwarzhaarigen an der Bar. Und Kakashi hat auch kurz leer geschluckt, als er dich gesehen hat.“ „Schwachsinn“, erklärte Sakura. „Du warst schon immer gut darin, Gefahren zu sehen, die keine sind. Wieviele Männer hast du verprellt, damit sie mir nicht zu nahe kommen?“ Er schwieg. Als sie ihn herausfordernd ansah, gab er nach. „Ein paar. Vor allem Freunde meines Bruders, die waren eine Zeit lang echt nervig.“ Sakura sah ihn mit grossen Augen an. „Du meinst die heisse Gang, die deinen Bruder umgeben hat? Nein, tu mir das nicht an.“ Sasuke sah sie fragend an. „Das waren die coolsten Typen die ich kannte, neben dir. Und jetzt sagst du mir, dass die mich interessant fanden.“ „Nicht alle“, berichtigte Sasuke und sah ein wenig verstimmt an. „Wer den? Und du brauchst echt keine Schnute zu ziehen, weisst du wieviele Mädchen mich auf dich angesprochen haben? Und ich habe das immer brav erzählt, zumindest bis, naja du weisst schon, ich hab dir das nicht verheimlicht.“ Sasuke antworte, um möglichst nicht auf dieses Thema, wie sie miteinander gebrochen hatten, zu sprechen kommen zu müssen. „Sasori und Hidan waren ganz angetan von mir. Aber eigentlich hab ich es eher am Rande mitbekommen, weil Itachi sie einmal in meiner Gegenwart zurückgepfiffen hat.“ „Oh, ok. Das hätte ich jetzt nicht erwartet.“ „Bist du etwa enttäuscht?“ Sakura lächelte. „Nein, das ist es nicht. Ich hab nur nicht gedacht, dass es die beiden waren. Ich meine, sie waren hübsch und alles, aber halt beide nicht mein Typ.“ Sasuke sah sie an. „Was ist dann dein Typ?“ Sakura lächelte und nahm einen grossen Schluck von ihrem Getränk, bevor sie ihm gefühlt souverän antwortete: „Dunkle Augen, dunkle Haare, Intelligenz vor Charme. Ich glaube, da habe ich mich in den letzten zehn Jahren nicht wirklich weiter entwickelt.“ Sasuke lächelte, aber eher, weil sie leicht rot geworden war. „Ich sehe nicht, was daran falsch sein sollte.“ Das brachte ihm ein leichten Schlag in die Schulter ein. „Das war mir schon klar Uchiha.“ Sie schwiegen und hingen ihren Gedanken nach, bevor Sakura ihn ansah. „Weisst du was? Ich habe Lust ein wenig zu tanzen. Kann ich meine Sachen hier lassen?“ Sasuke nickte. Es war keine Flucht und es kam auch nicht so rüber. Sie hatte einfach wirklich Lust zu tanzen und sie hatte nicht den Eindruck gewonnen, dass er daran Freude gefunden hatte, somit musste sie ihn auch nicht fragen, ob er mitkommen wollte. Es lief eine Powerballade aus den späten Achzigern und Sakura schien sich in der Musik zu verlieren. Und Sasuke gab sich selbst Recht, sie bemerkte wirklich nicht, wenn sie Interesse auf sich zog. Er beobachtete, wie die anderen vorher erwähnten Männer sie beobachten und ihn ansahen, um abschätzen zu können, ob sie sich eine Annäherung erlauben konnten. Sie war ja auch so naiv und verspürte eine dermassen grosse Unbeschwertheit und Lebensfreude, dass man gar nicht anderes konnte, als sie zu bemerken. Seine Gedanken wurden nach einer gefühlten halben Stunde unterbrochen, als sich Neji in sein Gesichtsfeld schob und ihn ansah. „Und, hast du Erfolg gehabt Uchiha?“ Sasuke zog nur die Augenbraue hoch. Neji deutete zu Sakura. Sasuke sah ihn verstimmt an. „Du solltest dringend mal deine Wahrnehmung überprüfen lassen. Was ist mit dir? Verpisst du dich?“, er deute auf die Brünette an der Bar. Neji winkte ab. „Ich verzichte.“ Sasuke sah ihn prüfend an. „Hast du so viel für Temari übrig?“ Neji grinste und verneinte im ersten Moment nicht. „Es gibt Abmachungen, die man nicht bricht Uchiha. Solltest du wissen.“ Sasuke nickte. „Wenn du dann fertig damit bist, alle Männer in der Bar, die sich gerade an Sakura aufgeilen böse anzustarren, würde ich dir raten mal auf die Uhr zu sehen. Immerhin sollten wir morgen arbeiten und weil du deine Kleine sicher noch nach Hause bringen willst, würde ich dir vorschlagen, dass wir nachher mal langsam aufbrechen.“ Sasuke verzichtete ihn darauf aufmerksam zu machen, das Sakura und Possesivpronomen nicht zusammen gehörten. Stattdessen suchte er ihren Blick. Als sie verstanden hatte, dass er ihr etwas sagen wollte, kam sie langsam zurück an den Tisch. „Gehen wir? Ich hab eben auf die Uhr geschaut und der Jetlag macht sich bemerkbar.“ Die beiden nickten. Und gegen ihren Widerstand wurde ihre Rechnung beglichen. Neji verabschiedete sich draussen umstandslos. „Also ihr Turteltauben, auf bald. Sasuke, wir hören uns morgen.“ Dann schnappte er sich ein Taxi, während Sasuke seinerseits eins anhielt und ihr die Türe aufhielt. Gegen ihre Erwartung setzte er sich zu ihr auf die Hinterbank und machte keine Anstalten eine andere Adresse zu nennen. Sakura schwieg. Im das Auszureden war vergebene Liebesmüh. Sie stiegen vor ihrem Wohnblock aus. „Willst du noch eine rauchen?“, fragte sie, halb ernst, halb im Spass. Sasuke stimmte zu ihrer Überraschung zu und nachdem sie ihm ihr Feuer gegeben hatte, platzte es aus ihr heraus. „Warum hat Neji das Gefühl, dass da irgendwas zwischen uns ist?“ Sasuke tat etwas, dass er selten tat: er sah an ihr vorbei. „Das hat nichts mit dir zu tun.“ Sie schwieg als Antwort, aber er wusste, er musst mehr dazu sagen. Er seufzte auf und fuhr sich durch die Haare. „Neji ist davon überzeugt, dass ich mit Tenten geschlafen habe, nachdem sie sich zerstritten haben. Und deswegen macht er sich an dich ran, wenn auch nicht ernsthaft. Und sich darüber lustig, dass zwischen uns was läuft.“ Sakura sah ihn an. „Ich kenne zwar die Details nicht, aber Tenten hätte das wahrscheinlich irgendwann mal erzählt.“ Sasuke nickte. „Er hat uns mal in einer Situation gesehen, die ihn davon überzeugt hat, dass es anders wäre. Und mir daraufhin eine Faust verpasst. Eigentlich haben wir das geklärt, aber offenbar ist er nachtregend.“ Sakura lachte höhnisch. „Ganz schön kleinlich, meinst du nicht?“ Sasuke sah sie an. Unwillkürlich fragte er sich, was gewesen wäre, wenn die Situation umgekehrt gewesen wäre. „Ich kann ihn verstehen.“, sagte er und schloss das Thema damit. Dann sah er sie an. „Du würdest mir sagen, wenn sich etwas ändern würde?“ Sakura sah ihn verwundert an. „Inwiefern?“ „Zwischen uns, meinte ich.“ Sie sah weg. „Natürlich, aber keine Sorge, das wird nicht passieren.“ Dann lächelte sie ihn an und öffnete ihre Arme für eine Umarmung. Er nahm an und zog sie zu sich. „Es ist schön, dich als Freund wiederzuhaben“, sagte er in einem Moment von Rührseligkeit und sie nickte an seine Schulter. Dann wandte er sich ab und bemerkte so nicht, dass ihre Hände leicht zitterten, als sie den Schlüssel in das Schloss steckte. Nein, sie würde es ihm nicht sagen, soviel war ihr klar. Der erste Verlust war schmerzhaft genug gewesen und sie könnte es sich nicht verzeihen, diese spezielle Verbindung noch einmal zu verlieren. Das ihr Herz immer ein wenig aus dem Takt geriet, wenn er ihr nahe war, war wahrscheinlich einfach eine Nachwehe von früher, beschloss sie für sich, nichts, dem sie mehr Bedeutung zugestehen musste. Und mit diesen Gedanken ging sie zu Bett, wohl darauf bedacht, Tenten, die bereits selig schlief, nicht zu wecken. „Guten Tag Frau Hyuuga, haben sie reserviert?“ Hinata lächelte. Sie trug einen dunkelblauen Bleistiftrock, eine weisse Bluse und hatte den passenden Blazer über den Arm, weil es jetzt, zur Mittagszeit unverhofft warm geworden war. Passende Schuhe und Tasche vervollständigten das Outfit, in dem sie sich tatsächlich auch wohlfühlte, nach Jahren des Gefühls, sie würde sich nur verkleiden.Nach aussen sah sie fröhlich und frisch aus, doch innerlich war sie nervös. „Ich bin mit Herrn Uchiha verabredet.“ Der Kellner, der sie in Empfang genommen hatte, zwinkerte ihr zu. „Natürlich, ich bringe sie gleich zum Tisch.“ Beide waren Stammgäste bei diesem Italiener, der sich vor allem dadurch auszeichnete, dass er Separees für Geschäftsessen hatte und nicht wenige lukrative Deals waren in diesen Hallen abgeschlossen worden. Natürlich kannte man sie und Sasuke hier, der bereits am Tisch sass und halb interessiert von seinem Telefon aufsah. Doch weil er nicht aus seiner Haut konnte, stand er auf, gab Hinata einen Kuss auf die Wange und richtete ihr den Stuhl, bevor er sich ihr gegenüber hinsetzte und sie über gekreuzte Hände hinweg ansah. „Du siehst müde aus.“ meinte sie. Er blinzelte bloss, bevor er sich durch die Haare fuhr und die Arme verschränkte. Auch er hatte sein Sakko abgezogen und das strahlend weisse Hemd betonte seine Augenringe bloss noch mehr. Allerdings, für das weibliche Personal schien er attraktiv wie immer. „War eine kurze Nacht.“ Hinata nickte. „Neji hat heute bereits ausgepackt. Schön dass du und Sakura euch so gut versteht.“ Sie wollte unverfänglich bleiben. Es klappte nicht. „Ich hätte mich wahrscheinlich nicht so sehr betrunken an einem Sonntag, wenn du nicht so dumm wärst. Was hast du dir eigentlich dabei gedacht?“ Hinata seufzte. „Wollen wir nicht mal essen?“ Er machte eine Handbewegung, die unwirsch war. Wie gerufen stand eine hübsche junge Dame am Tisch. „Herr Uchiha, was dürfen wir ihnen und ihrer reizenden Begleitung bringen? Wir haben einen hervorragenden Weisswein, der exzellent zu unserem Fischgericht passt.“ Er sah sie an, vernichtend. „Wasser für mich, Tomnatensalat dazu. Keine Ahnung, was meine reizende Begleitung möchte.“ Hinata lächelte entschuldigend. „Entschuldigen Sie bitte seine Laune, ich fürchte, das ist mein Verschulden. Ich nehme gerne das Fischgericht, gerne den Wein dazu. Dazu bitte eine grosse Flasche stilles Wasser.“ Die Bedienung nickte und ging. Sasuke sah sie weiter verstimmt an. „Ich habe getan, was ich für richtig hielt Sasuke. Und es spielt mir keine Rolle, was du, mein Vater oder deine Familie davon hält. Als ich das letzte Mal nachgesehen habe, waren wir noch nicht verheiratet, also verhalt dich nicht wie ein gehörnter Ehemann.“ „Du verstehst aber schon, was das Problem ist, oder?“ Hinata nickte. „Ich verstehe, dass ich dich hätte einweihen müssen. Aber mein Vater hat mir meine Notlüge abgekauft, also“, er unterbrach sie. „Was genau ist Bestandteil dieser Notlüge Hinata?“ „Ich wohne in deinem Appartmentkomplex, damit wir Zeit haben, uns aneinander zu gewöhnen. Auf Grund von Diskretion nicht in der gleichen Wohnung wir du.“ „Und Naruto?“ „War kein Thema.“ Ihr Blick verhärtete sich, sie lehnte sich nach vorne. „Und wenn dein Vater nachfragt? Oder meiner? Er hat mich heute schon dreimal versucht zu erreichen.“ „Dann bleibst du bei meiner Version. Oder noch besser, da Naruto bald wieder spielt, wir wohnen zusammen und meine Wohnung dient ihm als Zwischenlager, wenn er gerade Spielpause hat.“ Sasuke sah sie an. „Warum sollte ich dem zustimmen?“ Hinata schauderte. Sie wusste, dass er diese Seite hatte, schliesslich hatte Sakura davon erzählt, Naruto ebenso, nachdem sie sich wegen Sakura gestritten hatten, aber sie selbst war noch nie in einer Position gewesen, in der Sasuke Uchiha sie so angesehen hatte. Kalt, durchborend, berechnend, so, als ob sie seiner Anweseheit nicht würdig war und das alles, was sie hatten, ihre ganze Beziehung zueinander, nicht mehr wert war, als einen bestimmten Preis den sie bezahlen würde. Diese Seite ihr gegenüber zu sehen, war erschreckend. Und es verletzte sie so sehr, dass sie das erste mal seit langer Zeit mit den Tränen kämpfte. Sie trank einen Schluck Wasser, das endlich gekommen war. Dann sah sie ihn an und beschloss, nicht auf sein Niveau zu sinken. „Ich werde es nicht von dir verlangen, aber ich bin das erste mal seit Jahren glücklich, falls das eine Rolle spielt. Und ich habe dieses halbe Jahr, das haben wir alle vereinbart.“ „Weil sie davon ausgehen, dass du scheiterst, Hinata.“ Sasuke war ein wenig lauter geworden. „Weil sie davon ausgehen, dass sie in einem halben Jahr unsere Verlobung bekanntgeben, danach unsere Firmen zusammen legen und schlussendlich abdanken. Weil das der verdammte Plan ist, seit Jahren.“ Schlimmer als das laut werden am Anfang war die Schärfe und Ruhe in seiner Stimme gegen Ende, so als ob es keine andere Option gab. Hianta gab ihm einen Moment um sich zu beruhigen. „Willst du mich heiraten, Sasuke?“ Sie fragte aus ehrlichem Interesse. „Ich habe mich zumindest damit abgefunden und versuche nicht, wie ein Kleinkind dagegen zu rebellieren. Ich respektiere dich und glaube, wir würden eine gute Ehe führen.“ Hinata sah ihn an. Sie kannte seinen Standpunkt zwar, aber noch nie hatte er diesen so offen formuliert. „Und Kinder?“ Er zuckte mit den Schultern. „Wir sind beide nicht hässlich, wir werden es wohl schaffen, miteinander zu schlafen.“ „Während ich an Naruto denke und du an Sakura?“ „An wen du denkst ist mir egal, solange mein Leben nicht noch komplizierter wird. Ich wüsste übrigens nicht, warum ich dabei an Sakura denken sollte, so unattraktiv finde ich dich dann doch nicht. Und nur weil sie dir das Gefühl gibt, an zweiter Stelle zu stehen, ist das nicht meine Sache. Vielleicht denkt Naruto im Moment auch an sie. “ Sie wusste, er hatte es gesagt, um sie zu verletzten und er hatte getroffen. Sie schwieg. Er wusste, er war zu weit gegangen, sie sah das bedauern in seinen Augen, doch das reichte nicht.. „Verstehst du nicht, dass du mir das Messer an den Hals setzt mit deinem Verhalten? Er ist mein bester Freund, was sage ich meiner Familie?“ Es war ehrlich aus ihm herausgesprudelt. „Viellicht, dass er im Gegensatz zu dir kein Arschloch ist und mich liebt?“ Sasuke lachte leise höhnisch auf. Hinata fuhr weiter. „Was ist damit? Was ist mit Liebe Sasuke? Willst du mich heiraten, mich respektieren und schwängern, nach aussen den aufmerksamen Gatten spielen und mich ständig betrügen? Wobei der Teil mit dem Respekt gerade fraglich ist, so wie du mit mir redest.“ Sie war nicht laut geworden, aber ihre Worte hatten eine Schärfe, die ihr niemand zutraute und es war beinahe lachhaft, dass ihr gegenüber es gewesen war, der ihr beigebracht hatte, in gewissen Momenten ihre Gefühle zurück zu stecken und kalt zu werden. „Liebe ist etwas für Träumer.“ „Ich sehe, du hast deine Ansichten dazu nicht geändert. Ich würde an deiner Stelle mal damit anfangen, daran zu arbeiten, weil ewig wird Sakura nicht darauf warten, dass du dich endlich weiter entwickelst.“ „Ich verstehe nicht, was sie damit zu tun haben“, Sasuke brach ab, weil die Kellnerin ihr Essen brachte. Während Hinata sich höflich und formvollendet bedankte, schwieg er. Als die Kellnerin weg war, fuhr er fort. „Ich versteh nicht, was Sakura damit zu tun haben sollte.“ Hinata lächelte spöttisch, noch etwas, was sie sich von ihrem Gegenüber abgeschaut hatte und etwas, was ihn noch wütender machte. „Sicher.“ „Sprich dich aus Hinata, was weisst du über meine Gefühle, was ich nicht weiss?“ Er war leiser geworden, ein Zeichen, vorsichtig zu sein.“ „Du bist der einzige, der zu dumm ist um zu sehen, dass du Gefühle für sie hast.“ Sasuke lachte. Er tat es selten und wenn es von Herzen kam, war es ein schönes, raues lachen. Doch dieses Lachen war böse. „Hinata, ich bitte dich, nur weil du offenbar nicht fähig bist, klar zu denken, bedeutet es nicht, dass du solche Lächerlichkeiten behaupten kannst. Als ob Nejis Obsession mit dem Thema nicht schon reichen würde.“ Hinata lächelte. „Gut, ich schlage eine Abmachung vor. Gib mir dieses halbe Jahr und ich bewiese dir, dass du Gefühle für sie hast. Wenn ich recht habe, streichen wir die Verlobung.“ Sasuke sah sie milde interessiert an. „Und wenn du, wie zu erwarten, nicht recht hast?“ „Dann heiraten wir.“ „Ein hoher Einsatz. Und Naruto?“ „Wird mein Problem sein.“ Sasuke sah sie an. Sie war sich sicher, dass sah er. Vielleicht war das die einzige Möglichkeit, sie zur Vernunft zu bringen. „In Ordnung.“ Während sie sich die Hand gaben, kam das Essen. Kapitel 20: Basteln ------------------- „Sind alle bereit?“ Hinata, war sichtlich nervös, auch mit Narutos Arm um ihrer Schulter. Es war Sonntag, kurz nach Mittag und der Altweibersommer war einem regnerischen Septemberwetter gewichen. Narutos und Hinatas Zusammenzug war eine Woche her, in einer Woche starte seine Saison. Sakura hatte ebenfalls noch eine Woche Freizeit, während der Rest der Gruppe normal arbeitete, weswegen sie sich nun, Sonntag kurz nach Mittag auf Hinatas Willen hin, hier getroffen hatten, vor etwas, was am besten als Baracke beschrieben werde konnte, im Industriegebiet der Stadt. Das in den Fabriken gearbeitet wurde, machte die Geräuschkulisse klar. Sasuke sah sich um. Es war dreckig, grau und arm. Die Menschen, die ihnen entgegen kamen, waren gezeichnet vom Leben, nicht in einer Art, als hätten alle schlechte Entscheidungen getroffen, mehr, als hätten sie ihr Leben lang gearbeitet und dennoch nie für den Monat gehabt, um zu überleben. Unweit von ihnen machte eine Gruppe Arbeiter Pause, begutachtete die Truppe aus jungen Leuten und riss zwischen zwei Zigaretten und schlechtem Filterkaffee Witze über sie. Er sah, wie Sakura fröstelte und zog seinen Mantel ab, um ihn ihr über die Schulter zu legen. Leiser Nieselregen hatte eingesetzt. Selten in seinem Leben hatte er sich so deplatziert geführt. Der Einzige, denen die ungemein bedrückende Stimmung nichts auszumachen schien, war Sai, der wie immer ein Lächeln auf den Lippen trug und die Gegend eher mit Interesse beobachtete. Dann kam der Moment, Hinata öffnete die Türe und Sasuke trat ein. Alle anderen natürlich auch, aber er war es, dem die Züge entglitten. „Was sagt ihr dazu?“ Hinatas Stimme klang fern, denn Sasuke musste sich darauf konzentrieren, nicht zu flüchten. „Ich finde es toll, es hat Potenzial.“ Narutos unerschütterlicher Optimismus machte die Situation nicht besser. Sakuras Stimme erhob sich. „Hinata, bist du sicher“, doch anstatt sich zurückzuhalten, fiel Temari ihr ins Wort. „Schrott.“ Das Urteil kam vernichtend von der Blondine, die unter einem der hohen Fenster stand. „Hinata, das ist ein Schrottbarake, wie zum Teufel sollen wir das in einen Ort verwandeln, in dem sich Menschen aufhalten wollen, geschweige den Kinder? Die Gegend ist dreckig, hast du die Menschen gesehen? Niemand mit Verstand wird hier seine Kinder hinbringen, noch dafür“, sie wurde unterbrochen, „Temari, es reicht. Ich glaube, wir haben verstanden, was du sagen wolltest.“ Neji hatte seinen Mantel abgezogen, sich über den Arm gelegt und sah seine Cousine an. „Das also ist der Raum, der dein Vater dir zur Verfügung stellt?“ Hinata nickte. Neji lachte gehässig. „Er will dich wirklich monumental Scheitern sehen. Cousinchen, ich würde sagen, du hast verloren. Es ist wohl einfacher, sich deinem Schicksal zu ergeben.“ „Nur weil du lieber aufgibst, als dir die Hände schmutzig zu machen, heisst das nicht, dass du Hinata so demotivieren musst, Hyuuga.“ Natürlich hatte Nejis vernichtende Urteil Tenten auf den Plan gerufen, sie hatte sich neben Hinata gestellt. „Vor ein paar Wochen habt ihr alle grosse Töne gespuckt und wolltet helfen, und jetzt, wo es kein Prestigeobjekt ist und darum geht, euresgleichen in einer Villa ein bisschen extra Klarinettenunterricht und Frühenglisch beizubringen, jetzt kneift ihr?“ Sakura sah sich um. Es war definitiv mehr, als sie sich vorgestellt hatten, doch Tenten hatte recht. „Im Gegensatz zu dir musste ich leider nie so leben, also tut mir leid, wenn ich in dieser Baracke kein Potenzial sehen.“ Neji hatte geantwortet und Sasuke befand sich wieder in der Realität. „Wie bitte?“ Tenten hatte nur leise gefaucht. Zwar waren alle Treffen zwischen ihnen eher frostig gewesen, doch offen eskaliert waren sie länger nicht. „Es ist nicht mein Problem, dass du in der Unterschicht gross geworden bist und die einzige Möglichkeit dem zu entfliehen, eine gute Partie ist. Oder, um es deutlicher zu machen für dich: Jemand, der nicht in Notschlafstellen gewohnt hat, kann diesen Schrottplatz unmöglich als potenziellen Wohnraum sehen.“ Tenten brannte förmlich vor Wut. Tränen schossen in ihre Augen und sie war bereit auf Neji los zu gehen, doch sie wurde unterbrochen, von einem Strahl Licht, der durch das dreckige Fenster schien. Sai stand darunter, hatte das dreckige Lacken, dass er vom Fenster gerissen hatte, in der Hand. „Armut ist keine Schande Neji. Tatsächlich gab es Zeiten, in denen ich froh gewesen wäre, dass wäre mein Dach über dem Kopf gewesen.“ Die Gruppe schwieg und weil sie die Anspannung nicht ertrug, klatsche Ino in die Hände. „Los Tenten, lass uns das Gebäude ansehen und einen Plan machen. Sai, kommst du mit?“ Gaara und Kankuro schlossen sich ihnen an und auch Temari, die Hinata noch zuraunte, dass sie es nicht so gemeint hätte, folgte ihrem Brüdern. Hinata entfernte sich mit Naruto, der begeistert auf sie einredete, was man noch machen könnte. Übrig blieben Sakura, Neji, Sasuke und Shikamaru. Und Sakura stand kurz davor, zu explodieren. Shikamaru sah sie an. „Lass uns eine rauchen gehen, bis sich alle abgekühlt haben.“ Die Aufforderung war an Sakura gerichtet, die sich nicht bewegte. „Ich will nicht rauchen“, fauchte sie ihn schliesslich an. „Dann begleitest du mich eben und gibst mir Feuer, ist zumindest ungefährlicher, als wenn du Neji umbringst. Wenn das ein Tatort wird, reichen die die nächsten Monate auf keinen Fall.“ Damit nahm er sie an den Schultern und schob sie unsanft nach draussen. Sasuke sah sein Gegenüber an. „Das war unnötig.“ Neji schnaubte nur hämisch. „Immerhin hat sie bisher den Anstand gehabt, dich nicht mit Wissen über deine Vergangenheit blosszustellen.“ Sasuke hatte seinen zweiten Satz nachgeschoben, in einem Tonfall, der hätte vermuten lassen können, dass er sich über etwas belangloses, nebensächliches reden würde. Was er grundlegend nicht tat. Unmissverständlich als Warnung formuliert, erhaschte er damit tatsächlich die komplette Aufmerksamkeit des Mannes, der bei ihm stand. Neji sah ihn an, kühl und berechnend. „Was willst du Uchiha?“ „Du wirst dich entschuldigen und dich in Zukunft mässigen, wenn du mit ihr redest.“ Neji sah ihn arrogant an. „Und wenn ich das nicht tue? Schickst du mir dann Sakura auf den Hals?“ Sasuke sah ihn an, ebenso verachtend wie arrogant. „Vergiss nicht, mit wem du sprichst.“ Neji lachte schallend. „Glaubst du, dass beeindruckt mich? Aber gut, ich werde mich entschuldigen. Muss anstrengend sein, allen deinen Betthäschen gegenüber so beschützend zu sein. Und wenn du ehrlich bist, gibst du mir sogar recht. Sie kommen aus einer anderen Welt als wir, beide. Und egal wie sehr du Sakura und Tenten schützt, es bleibt die Wahrheit.“ Damit ging er an Sasuke vorbei, der ihm bloss kurz hinterher sah. Es gab Tage, an denen er aus dem Hyuuga nicht schlau wurde. Heute war einer davon. Eigentlich schätze er ihn, sah ihn als Freund, anderes als Naruto, aber immer dennoch als engen Freund. Und dann eskalierte der andere wieder, lies alle seine Freunde vergessen, was für ein Mensch er sein konnte, weil seine schlechteren Seiten übernahmen und er ohne Rücksicht auf Verluste verletzte, nur weil er es konnte. Sasuke schüttelte den Kopf. Er wusste, das Tenten Neji auf eine weise triggerte, wie sonst niemanden, aber es war nicht zu viel verlangt, dass er sich benahm, egal wie gefährlich Tenten ihm werden konnte. Er verstand diese Seite sogar, er war auch gerne am längerem Hebel und nicht abhängig von der emotionalen Lage und der Vernunft andere Menschen. Und da fiel ihm ein, dass es Neji gewesen war, der ihn erst vor kurzer Zeit davon abgehalten hatte, Hinata anzufahren. Im Schlechten glichen sie sich eben doch sehr. „Dieses verdammte Arschloch, ich sollte ihn schlagen, hart. Was bildet der sich eigentlich ein, so ein Arsch, ich glaubs nicht.“ Sakura stand vor der Halle mit Shikamaru und regte sich richtig auf. „Was für ein Arsch.“ „Soweit warst du schon. Rauch eine, Sasuke wird sich sicher darum kümmern.“ Shikamaru stand lässig an das Haus gelehnt. „Wie kannst du so ruhig bleiben?“ Sie hatte vorwurfsvoll geklungen, doch davon liess er sich nicht beeindrucken. „Ich kümmere mich lieber um wichtige Fakten, als um die Tatsache, das Neji zur Arroganz neigt und im Bezug auf Tenten gerne mal die Fassung verliert.“ „Und was sind die Fakten,du Klugscheisser?“ Shikamaru hatte sich von der Wand abgestossen und kam auf Sakura zu. „Vorsicht Sakura, glaub nicht, dass du so mit mir reden kannst.“ Sie hatte die Arme verschränkt. „Ich rede so mit dir wie ich es für richtig halte.“ Seine Reaktion überraschte sie. Er grinste sie an und drückte ihr kurz die Lippen auf. „Deswegen mag ich dich, du bist widerspenstig.“ Als hätte er es gespürt, rückte er just in diesem Moment von ihr ab, als die Türe aufging. Sasuke kam nach draussen und auf die beiden zu. „Hast du dich beruhigt?“ Er sah Sakura an. Sie grummelte bloss. Sasuke schmunzelte, bevor er ihr an die Stirn schnippte. „Lasst uns die Misere ansehen“, erklärte Shikamaru, der die Szene mit einem inneren Kopfschütteln begutacht hatte. Ino und Tenten hatten so eben mit ihren Begleitern die Sanitäranlagen betreten, die zwar instand, aber dreckig waren. „Gebt ihr mir eine Minute?“ Tenten hatte Mühe, ihre Stimme normal klingen zu lassen, doch offensichtlich war es auch nicht unbedingt nötig. Der Rest der Gruppe nickte, und ging den Gang entlang weiter. Tenten sah sich selbst in einem dreckigen Spiegel mit Flecken und abgeschlagenen Ecken an. Tränen füllte ihre Augen. Tränen, die sie nicht mehr weinen sollte und Wut machte sich breit, Wut, dass Neji sie noch immer traf, Wut darüber, dass sie ihm vertraut hatte und darüber, dass sie es nicht schaffte, ihm seine Tiefschläge auf die gleiche Art zurück zu zahlen. Unwirsch drehte sie den Wasserhahn auf und wartete, bis das Wasser nicht mehr rostig und dreckig war, um sich das Gesicht zu waschen. Unwirsch fuhr sie mit ihrem Ärmel über die Augen und verliess den Raum, nur um erwartet zu werden. Kankuro hatte sich an dem Gang gegenüber angelehnt und sah sie an. „Gehts?“ Sie nickte bloss. „Er hat mich bloss auf dem falschen Fuss erwischt, keine grosse Sache.“ Kankuro nickte, obwohl sein Gesicht ihr sagte, dass er ihr kein Wort glaubte, dann kam er ihr zögerlich entgegen. „Ich würde dich gerne umarmen.“ Tenten sah ihn an, dann lächelte sie. Er deutete dies als ein Ja und schloss die Arme um sie. Es tat gut, umarmt zu werden, nachdem Neji auf ihr herum getramplet war, doch das wusste sie bereits. Normalerweise war es Sasuke, an dessen Schultern sie sich sammeln konnte, doch das hier war auch nicht schlecht. Und gerade, als sie sich beruhigt hatte, hörte sie Schritte. Sie löste die Umarmung und stählte ihre Körperhaltung. Sie wusste, dass es Neji war, sie konnte es hören daran, wie er ging. Dafür hatte sie einen siebten Sinn. Was sie wieder wütend machte. Tatsächlich kam er um die Ecke und verschränkte die Arme. Stumm sah er sie an, neutral, beinahe desinteressiert, doch Tenten wusste, er hatte sie gesucht. „Soll ich“, fragte Kankuro, doch Tenten schüttelte den Kopf. „Ich danke dir, ich komme nach.“ Dann lächelte sie ihn an und Kankuro nickte. Er drückte kurz ihre Schulter und ging den Gang entlang weiter. Die erste Regel war, nicht zuerst zu reden. Die zweite war, nicht zu schnell zu vergeben. Die dritte, keine Schwäche zu zeigen und keine Entschuldigung zu erwarten, nicht bei Neji Hyuuga. „Sorry“ Keine weitere Erklärung. Tenten sah ihn an, bevor sie höhnisch lächelte. „Schon klar. Weil dich irgendwer daran erinnert hat, dass du dich mal wieder vergessen hast.“ Neji Nickte, schob seine Hände in die Säcke und kam ihr langsam näher. „Ja.“ „Find ich toll, dass es dafür jemanden braucht, der dich erinnert.“ Neji zog seine Augenbraue hoch. Er war zerissen, dazwischen, sich wirklich zu entschuldigen - auf der anderen Seite wollte er ihr für den letzten Satz am liebsten nochmals etwas reinwürgen. Zum zweiten Mal an diesem Tag entschied er sich für die schlechtere Wahl. „Nicht mein Verschulden dass Uchiha seine Betthäschen mit lächerlichem Eifer beschützt.“ Tenten sah ihn an. Und dann lächelte sie, traurig, wütend, mit feuchten Augen und sprach aus, was sie schon so lange dachte. „Ich hab dich so satt Neji. So schrecklich satt. Ich hab das alles so satt.“ Sie klang müde und so, als ob es ihr erst beim aussprechen bewusst geworden wäre, wie schlecht es ihr gerade ging. Er sah sie an und kurz zog ein Anflug von Bedauern und Sorge durch seine Augen. „Sorry“ Sie sah ihn nicht an, starrte auf den Boden. „Hast du erwähnt. Aber sorry für was? Das du dich zum wiederholten Mal mir gegenüber wie ein komplettes Arschloch aufgeführt hast? Das du mich wie Dreck behandelst?“ Er schwieg. Tenten sah ihn an, unwillig etwas zu sagen Dann nickte sie ihm zu und drehte sich um. Sie wusste, sie musste sich zusammenreissen. „Sorry“,was hatte sie auch erwartet. Sie schüttelte den Kopf. Wie konnte es sein, dass er sie immer noch so sehr verletzten konnte. Und sie glaubte nicht daran, dass es nicht mehr vorkommen würde. Sie wusste, es würde wieder passieren. Sie beschloss, ihm künftig, wann immer es möglich war, ihm aus dem Weg zu gehen, es war besser für ihre Gesundheit und auf Dauer auch für seine, weil irgendwann würde sie ausrasten. Oder er. Und sie konnte gerade nicht abschätzen, was verheerender sein würde. Ino hatte gewartet und prüfte Tenten mit einem Blick, der ihr mehr sagte, als ihre Freundin es gerade gekonnt hätte. Dann schüttelte sie bloss den Kopf und lies sich zurück zur Gruppe in den grossen Raum bringen, wo Shikamaru bereits via App einen Plan für alles zu erstellen schien. Sie sah Sasukes Blick, doch in ihrem Kopf war sie so weit weg, wie sie nur sein konnte und wartete auf den Moment, in dem sie das Gebäude endlich verlassen konnte. „Soll ich euch mitnehmen?“ Sie hatte nur am Rande mitbekommen, wie sie nach draussen gegangen war, es war Sasukes Stimme gewesen, die das Angebot gemacht hatte. Tenten liess sich in das Auto ziehen. Sie liess sich in die Wohnung bugsieren und bekam am Rande mit, wie Sakura Sasuke nach etwas zu trinken fragte. Mit bleiern Gliedern stand sie auf, verliess das Sofa, von dem sie nicht wusste, wann sie sich darauf gesetzt hatte und fiel mit den dreckigen Kleidern ins Bett. Sasuke hatte ihr schweigend nachgesehen, er hatte den Tee in der Hand, und er nahm war, wie besorgt Sakura war. Sie öffnete den Mund, als wollte sie etwas sagen, besann sich dann jedoch und nahm einen Schluck Tee. „Spucks aus Sakura, es tut dir nicht gut, Gedanken für dich zu behalten.“ Sasuke legte seinen Fokus auf sie. Sie sah ihn an. „Ich verstehe nicht, wie du mit ihm befreundet sein kannst. Ich ertrage es nicht, sie so zu sehen.“ Sasuke nickte. „Er ist, wer er ist. Und abgesehen von Tenten hat er sich gut ihm Griff. Es ist nur“, er brach ab und schwieg. „Was ist nur?“, fragte Sakura nach, beinahe beissend. „Sie lässt ihn alles vergessen. Sie ist eine Schwäche. War sie schon immer.“ Sakura sah ihn vorwurfsvoll an, ihre Augenbrauen zusammengekniffen. „Und das rechtfertigt sein Verhalten?“ Sasuke erwiderte ihren Blick. „Nein. Aber ich verstehe ihn.“ Sakura stand auf und verwarf ihre Arme. „Ich nicht, Sasuke, ich verstehe nicht, wie man so mit Menschen umgehen kann. Ich verstehe nicht, wie man auf jemandem, dem man vertraut hat, so herum trampeln kann. Wie man jemanden bewusst verletzten will.“ Sauske sah auf seine Tasse. „Und dennoch hast du mir vergeben, nicht?“ „Was hat das dann bitte damit zu tun?“ Sie war völlig überrascht von der plötzlichen Wende des Gesprächs. „Damals, im Copy Cat, als ich vor deinen Augen mit einer anderen geknutscht habe. Das war das Selbe.“ Sakura lachte. „Wir waren Kinder, Sasuke. Neji ist erwachsen.“ Sasuke schüttete den Kopf. „Es ist das Selbe. Du bist das Selbe für mich, glaube ich.“ „Ich fürchte, ich kann dir nicht folgen.“ „Du bist für mich das Selbe, wie Tenten für Neji. Und wenn ich ehrlich bin, weiss ich nicht, wie ich reagieren würde, wenn ich mich von dir angegriffen fühlen würde.“ Sakura sah ihn an. „Du bist besser als das Sasuke. Du bist mehr. Und du würdest nie so mit mir umgehen.“ Er legte den Kopf schräg. „Ich hoffe, du behältst recht.“ Sakura setzte sich wieder neben ihn hin und sah auf Tentens Zimmertüre, bevor ihre Stimme sanft wurde. „Sie hat mir nie erzählt, was du für sie getan hast. Aber ich glaube, dass sie dich mehr braucht als mich, zumindest jetzt. Ich gehe ein wenig spazieren, magst du die nächsten zwei Stunden hierbleiben?“ Sasuke nickte. Kapitel 21: Verdichtung ----------------------- Sie sagte kein Wort, als er die Türe öffnete, stattdessen küsste sie ihn, nicht lieblich, nicht hilfsuchend, sondern fordernd, offensichtlich vergessen wollend. Sie brauchten dafür auch keine Worte mehr, seit sie zurück war, gab es regelmässige Treffen und so gerne er sich auch mit ihr austauschte, gab es Momente in dem beide besser schwiegen. Während Shikamaru also Sakura half, ihren Mantel los zu werden und sie unsanft ins Schlafzimmer bugsierte, fragte er sich, wann sie beide in der letzten Wochen wohl beschlossen hatten, sich gegenseitig zum Frustabau zu benutzten - und was genau er vorher gemacht hatte. Sakura war eine Furie, wenn auch nicht so schlimm wie Ino. Sie war impulsiv und wie er festgestellt hatte, leidenschaftlich in allen belangen, was wunderbar mit seiner Art, sehr entspannt zu wirken und dabei richtig dominant zu sein kollidierte. Er genoss Sex mit ihr, vor allem, weil er wusste, dass es keine weiteren Verkettungen bedeuten würde und er war erstaunt darüber, dass es für sie ebenfalls funktionierte. Er biss in ihre Schulter und sie keuchte auf - heute schien sie keine Lust zu haben, sich zu fügen und Shikamaru machte sich mental eine Notiz, Neji bei Gelegenheit dafür zu danken, dass er sie so wütend gemacht hatte. Ohne Kontext natürlich. „Hast du mir Feuer?“ Es war ein Klischee, aber eines, dem sie beide gerne frönten. Schon alleine deswegen, weil es das kuscheln danach ersetzte und noch mehr, weil es verhinderte, dass es eine peinliche Stille gab. Shikamaru reichte ihr sein Feuerzeug und platzierte den Aschenbecher in der Mitte des Betts. Er selbst zog eine Boxershorts an bevor er sich zu ihr setzte. Sie hatte sein Tshirt von vorher an, was ihr so gar nicht stand, aber es war offensichtlich, dass es ihr egal war. „Ich hätte heute nicht mehr mit dir gerechnet. Wäre übrigens nett, wenn du dich das nächste Mal melden würdest, könnte ja sein, dass ich Besuch habe.“ Sakura sah ihn an, sie war zwar entspannter, aber grundlegend immer noch ziemlich genervt. „Ich dachte, wir tanzen nicht auf verschieden Hochzeiten, Nara?“ Ja, sie musste wirklich angepisst sein, wenn sie seinen Nachnamen benutzte. Er war gerade zu gelassen und liess es ihr durchgehen. „Ich rede von meiner Mutter. Sie hat die Angewohnheit, Sonntags vorbei zu schauen. Ich halte übrigens meine Abmachungen ein, Sakura.“ Sie sah ihn an. „Sorry. Ich weiss, ich sollte meine Scheisslaune nicht an dir ablassen.“ Dann warf sie ihm ein gewinnendes Grinsen zu. „Besonders nicht, da du für die Ablenkung sorgst.“ Dann fuhr sie sich durch die Haare, die schon durch den Nieselregen gelitten hatten, der Staub in der der Halle ganz zu schweigen. Shikamaru grinste. „Ich hätte nicht gedacht, das du Tenten alleine lässt.“ Shikamaru hatte keine Lust, den Elefanten im Raum zu ignorieren. „Sie ist nicht alleine“, Sakura zog den Rauch ein und setzte nach, „Sasuke ist bei ihr.“ Sie sah seinen Blick und winkte ab. „Ich hab keine Ahnung warum, aber er ist für Tenten in diesem Zustand sicher hilfreicher als ich. Ich meine, die beiden haben immer Kontakt gehalten, ich weiss das seit Jahren, dass sie etwas verbindet. Da hab ich das Feld geräumt. Und weil ich sauer war und das Wetter draussen scheisse ist“, er unterbrach sie amüsiert. „Dachtest du, du kommst in mein Bett?“ Sakura nickte. „So ungefähr.“ Er lachte kurz auf. „Was hast du Sasuke erzählt?“ „Das ich spazieren gehe. Da fällt mir ein, kann ich kurz duschen? Er hat eine Nase wie ein Hund und ich rieche gerade ziemlich nach dir.“ Shikamaru nickte und stand auf, um ihr ein Badetuch zu reichen. „Würdest du das nicht, hätte ich etwas falsch gemacht.“ Sie lächelte, zufrieden und schlug ihm dennoch auf den Arm. „Ach halt doch die Klappe.“ Obwohl er zum ersten Mal in der Wohnung war, fand er das Bett mühelos. Das Licht lies er aus, das Zimmer wurde nur von dem trüben, wolkenverhangen Licht draussen erhellt und er fand es passend. Er strich ihr sanft über die Schultern, und sie sah ihn nicht an, doch alleine dadurch wusste er, dass er weitermachen konnte. Langsam zog er ihr die Schuhe aus, sie liess sich den Pullover abziehen, die Hose strampelte sie weg. Er deckte sie zu und setzte sich an das Kopfende des Betts und strich ihr sanft über ihren Kopf und ihre halbgelöste Frisur. Sie weinte. Bitterlich. Lange. Schliesslich setzte sie sich ruckartig auf. „Ich bin so dumm.“ Dann sah sie ihn an. „Was machst du eigentlich hier?“ „Ich habe euch nach Hause gefahren.“ Tentens Augen weiteten sich. „Ist Sakura auch da?“ Er schüttelte den Kopf. Sichtlich erleichtert atmete sie aus und antwortete auf die nicht gestellte Frage. „Hei, ich weiss nicht wie ich ihr erklären sollte, dass du mir meine Kleider abziehst und neben mir sitzt. Wirkt halt nach aussen schon ein wenig komisch, weisst du.“ Sasuke nickte. Er wusste auch nicht, wann das passiert war. „Ist definitiv etwas anderes, wenn es bei mir zu Hause ist“, stimmte er ihr zu. Dann sah er sie an. „Es war Sakura, die mich gebeten hat, zu bleiben. Offenbar vertraut sie uns.“ Tenten nickte. „Ich habe ihr nie verheimlicht, dass wir uns ab und an beim Training gesehen haben. Aber ich habe nie viel erzählt.“ Sasuke sah sie an. „Ich verstehe.“ Er verstand tatsächlich, Tenten hatte Sakura nicht verletzten wollen. Aber andererseits war das Band zwischen ihr und Sasuke speziell gewesen, was sie nicht hätte aufgeben wollen. „Ich hab ihr allerdings nie erzählt, dass ich bei dir übernachtet habe.“ Sasuke lächelte schwach. „Ich schätze, das hätte sie auch eher amüsiert.“ Tenten grinste. „Wahrscheinlich hätte sie die bildliche Beschreibung von dir besoffen und kotzend tatsächlich belustigt. Aber es ging dir echt scheisse damals, also sollte ich mich nicht darüber lustig machen.“ Sasuke nickte. „Ich war gekränkt. Und dumm.“ Tenten sah ihn an. „Wieso dumm?“ „Ich habe Karin Dinge anvertraut, die sie gegen mich hätte verwendet können. Privat wie geschäftlich. Es war nichts gravierendes, aber es hat mich in meinem Ego verletzt, dass sie diese Macht hatte, auch wenn ich mir sicher bin, dass sie nie etwas gesagt hat.“ Tentens Blick verdüsterte sich. „Sanfte Überleitung Sasuke, aber das rechtfertigt Nejis Verhalten nicht.“ Sasuke nickte. „Das wollte ich auch nicht sagen.“ Sie stöhnte auf. „ Es ist nur, dass ich dass, was ich weiss, nie ins Spiel bringe, ihn sogar noch schütze und er“, sie brach ab und starrte nach draussen. Es nieselte. Sasuke nickte. Tenten sah ihn an. „Ich weiss, ihr versteht euch, aber ich ertrag ihn nicht mehr. Ich kann mich nicht so fühlen, nur weil er Angst hat, ich würde Interna ausplaudern.“ Sie streckte sich. „Hast du noch was vor?“ Sasuke schüttelte den Kopf. „Ich hab Familiendinner heute abegsagt.“ „Oi, das kannst du? Was war deine Ausrede?“ Sasuke grinste verschmitzt. „Private Verpflichtungen.“ Tenten lachte. „Glück gehabt, das niemand nachgefragt hat. Ich muss duschen, warten wir auf Sakura und gehen was Essen? Und wenn es um mich geht, ich würde mich gerne richtig übel betrinken, wenn es in Ordnung ist.“ Sasuke schmunzelte und wuschelte ihr durch das Haar, das nun relativ lang über den Rücken fiel, als wäre sie eine kleines Mädchen. So kam es, dass Sakura nach Hause kam und Tenten im Wohnzimmer sass und sich die Haare föhnte, während dessen sie und Sasuke bereits eine Flasche Wein geöffnet hatte. Das Bild war wahrlich fremd, Tenten ohne Socken, die ihre Mähne föhnte, während Sasuke sichtlich entspannt über den Lärm hinweg mit ihr redete. „Sakura, wir gehen essen, kommst du mit?“ Sakura lachte, weil das Bild schräg war und gleichzeitig harmonisch wirkte. „Habt ihr noch eine Weile? Ich sollte mir eigentlich die Haare auch waschen. „Ach Quatsch, du siehst blendend aus, zieh dir was bequemes an, wir werden uns nämlich gepflegt betrinken heute.“ Sakura sah Sasuke an, dieser zuckte nur mit den Schultern. Sie grinste. „Gebt mir zehn Minuten.“ Sie betraten das Lokal, ein Burgerladen im teueren Segment, weil er darauf bestanden hatte, dass seine Begleitung zumindest einen vernünftigen Boden brauchte, wenn sie ihren Plan in die Tat umsetzten wollte. Tenten sah ziemlich frisch aus, so dass Sakura sich noch schäbiger vorkam, als ohnehin, weil sie ihre wirklich dreckigen Haare in einem unordentlichen Dutt trug. Dazu hatte sie weite Stoffhosen an und ein weisses T-Shirt. Ihre Mitbewohnerin war bei schwarz geblieben, beides, Hosen wie Oberteil, waren eng, dazu trug sie ihre Haare untypischerweise halb offen, ganz so, als ob sie bewusst Stärke demonstrieren müsste. Über den Mann im Bunde versuchte Sakura nicht nachzudenken, den selbst in einer eher legeren Aufmachung sah er gut aus. Von seinem typischen Farbschema wich er zwar nicht ab, aber immerhin trug rin T-shirt in dunkelblau zu seiner edleren Jeans. Erschwerend kam hinzu, dass sie das Gefühl hatte, den anderen Mann noch an, auf und in sich zu spüren, ein Umstand, der ihr es nicht einfacher machte, sich auf die Anwesenden zu konzentrieren. Tenten schien das zum Glück nicht zu interessieren, sie befand sich gerade in ihrer eigenen Welt und Sasuke- nun, Sakura musste zugeben, sie war mehr als froh, dass sein Fokus auf einer anderen Frau lag. Zudem sah er selbst nicht wirklich entspannt aus und dass, obwohl er frei hatte. „Alles ok bei dir?“, fragte sie daher, nachdem sie alle etwas zu essen bestellt hatten. Sakura merkte während sie auf die Antwort wartete, dass sie Hunger hatte und war ganz froh, dass sie zum essen mitgeschleppt wurde. „Es geht.“ Sasuke hatte offen geantwortet, etwas, was zeigte, dass er sich wohl fühlte. „Mein Vater stresst mich, um ehrlich zu sein.“ Tenten sah ihn an und versuchte, Empathie zu zeigen. „Gehts um die Firma?“ Sasuke sah sie an, blinzelte und neigte kurz seinen Kopf. „ Auch, ja. Und um die Zukunft.“ Tenten nickte verstehend, während Sakura nicht das erste Mal dass Gefühl hatte sie würde gar nichts verstehen. Sie wollte zu einer Frage ansetzen, doch Sasuke brach sie mit einem Lächeln, dass zwar falsch, aber bestimmt war. „Lass gut sein Sakura, mir ist nicht nach reden.“ Sie nickte. „Scheint uns allen so zu gehen.“ Tenten nickte. „Ich fürchte, ich bin auch keine gute Gesellschaft, aber solange ich noch denken kann, gibts etwas was wir dringend besprechen sollten.“ Und Sakura verstand. Sasuke nickte. „Naruto.“ Damit hatten sie ein Thema gefunden, bei dem alle froh waren, dass es von den eigentlichen ablenkten: Sakura war nur zu froh, dass niemand ihren Zustand hinterfragte, Tenten wollte partout nicht reden, weil es nichts zu reden gab, was die beiden anderen Anwesenden nicht gewusst hätten und Sasuke wollte auf keinen Fall vor Sakura über seine und Hinatas Situation reden, wenn auch Tenten die einzige war, die er neben Neji als Ansprechperson in dieser verfahrern Situation hatte. Aus Zufall, wie so vieles in ihrer Freundschaft. Tenten hatte zwar Kontakt zu Sasuke gehalten, aber eher zufällig, sporadisch, sie beide mochten Sport und Tenten hatte während des Studiums im Fitnessstudios gejobbt, nachdem sie ihren vorherigen, zwar lukrativeren, aber auch anstrengenden Job an den Nagel gehängt hatte. In dem Studio hatte auch Sasuke trainiert. Eines Abends war er nach einer Schicht auf sie zu gekommen und hatte sie gebeten, ihn an einen Event zu begleiten. Tenten hatte sich wie im Märchen gefühlt, er hatte ihr ein Kleid gestellt, Sie zum Friseur gebracht und mitgenommen. Was er ihr nicht gesagt hatte war, dass sie auf Neji treffen würde und sie da war, um den Platz seiner Exfreundin auszufüllen. Er hatte gut auf sie aufgepasst. Doch dann hatte Neji sie auf dem Weg zur Toilette abgepasst. Sie hatte Sasuke nicht erzählt, über was sie gesprochen hatten, weil er sich übel betrunken hatte. Sie hatte ihn nach Hause gebracht, auf ihn aufgepasst und als er geschlafen hatte, eine Flasche aus seiner Bar geklaut und sich betrunken. Am nächsten Morgen hatte er sie auf dem Sofa gefunden, verheult und in dem Kleid, das er ihr gekauft hatte. Und dann hatten sie sich beide ausgekotzt. Es hatte sich organisch angefühlt, weil Sasuke schon zu ihrer Schulzeit für sie da gewesen war. Der Vorfall war rund vier Jahre her, hatte aber dazu geführt, dass sie Freunde wurde. wirklich gute Freunde. Nur wusste Sakura davon nichts. Aber dennoch schien sie die beiden so zu akzeptieren. „Ich mache mir Sorgen“, erklärte Tenten und die anderen beiden nickten. „Sasuke lehnte sich zurück und verschränkte die Hände. „Eigentlich müsste er professionelle Betreuung bekommen. Ich hab nur das Gefühl, dass er nicht alles erzählt.“ Tenten nickte. „Ich frage mich, ob er überhaupt noch spielen kann, um ehrlich zu sein.“ Sakura prustete. „Stur genug ist er ja.“ Sasuke sah die beiden an. „Ich habe Karten für das Spiel, gehen wir hin.“ Sakura schüttelte den kopf. „ich fang nächsten Montag an, ich kann mir nicht freinehmen. Du wirst Tenten mitnehmen müssen, aber Hinata wird sicher auch da sein. Vielleicht fragst du sonst noch wen aus der Gruppe.“ Sie vermied es zu erwähnen, das Neji wahrscheinlich auch da sein würde. Sasuke nickte. Tenten wusste nicht, wie sie im Copy Cat gelandet waren, aber selbst für einen Sonntagabend war die Bar nicht schlecht gefüllt. Kakashi stand müde hinter der Bar und als Sakura ihn darauf ansprach, legte er das Glas, das er eben poliert hatte, hin. „Es ist mein letzter Arbeitstag in der Woche, ich bin nah dem Wochenende immer müde, und weil Kauri frei hat, mach ich die Schicht alleine.“ Sakura nickte wissend, schliesslich hatte sie während ihrer Studienzeit immer hinter Bars gearbeitet, sie kannte den Blick derjeniger, die die Tage verschliefen und in der Nacht arbeiteten, während andere ihr Glück suchten und es in den vollen Gläsern suchten, die immer leerer wurden, während das eigene Glücksgefühl stieg, geborgt, von morgen, den nur heute, heute Abend würde es sich lohnen, bezahlen konnte man später - nur um nächsten Tag aufzuwachen, müde, verkatert, ärmer, alleine oder mit jemanden neben sich, den man nicht kannte und mit dem man nichts gestimmt hatte, ausser das man sich am Abend vorher in dem Strudel von Lust und eingeschränkten Urteilsvermögen gefunden hatten. Sie vermisste nichts davon, egal auf welcher Seite sie stand. Sie spürte Sasukes Blick kurz auf sich und fragte sich, wie es wohl wäre neben ihm aufzuwachen, verbot sich aber, weiter darüber nachzudenken, verscheuchte den Gedanken, bestellte Shots. „Ihr scheint aber alle nicht so gut drauf zu sein.“ Drei Köpfe nickten und winkten gleichzeitig ab, der Versuch, sich die Welt für einige Stunden schöner zu machen, schien nicht zu funktionieren. „Wir müssen was machen“, verlangte Tenten und sah Sauske an- dieser seufzte. Er kannte diesen Tatendrang, er funktionierte nie, doch Tenten schien berauscht von der Idee, zu flüchten und nicht mehr zu wissen, wie sie sich fühlte und ihre Gesellschaft war nicht einmal in der Lage, ihr den Wunsch abzuschlagen, weil sie, wenn sie ehrlichen waren, dass selbe suchte. Und es war noch früh. Tenten klatschte in die Hände. „Fertig Trübsal geblasen“, sie leerte den Shot, „bitte bring uns noch eine Runde. Und wen wir dir auf den Sack gehen, dann schmeiss uns raus.“ Kakashi lächelte bloss. Sakura hatte sich die Situation irgendwann nicht mehr ansehen können und kurz nach zehn Uhr Kakashi ihre Unterstützung angeboten. Er hatte sie zuerst nicht annehmen wollen, doch Sakura hatte ihm versichert, dass sie wisse, was sie tue. Und ansonsten könne sie Gläser waschen. Nachdem der erste Gast bei ihr einen Cocktail bestellt hatte, war sie zielsicher zur Station gelaufen und hatte ihn zubereitet. Kaksahi hatte nur dankbar gelächelt. Mittlerweile ging die Uhr Richtung Mitternacht und auch wegen Sakura hatte der schnell ausgearbeitet Plan von Tenten funktioniert. Sie und Sasuke waren betrunken. Richtig sogar. Und Sakura hatte keine Zeit, darüber nachzudenken, aber wenn sie welche gehabt hätte, hätte sie sich gefragt, warum der Uchiha sich so sehr gehen liess und sie hätte sich Sorgen gemacht. Doch nun sah sie die beiden nur an, wie sie über belangloses Zeug redeten und lachten. „Erinnerst du dich noch, wie du Lee Prügel angeboten hast, weil er Sakura eine Rose am Valentienstag geschickt hatte?“, Tenten lachte laut auf. „ich hab dir nie erzählt, dass er nachher bei Neji um Schutz gebeten hat.“ Sasuke lachte kurz auf. „Trottel. Was hat Neji gesagt?“ Tenten grinste, öffnete ihre Haare und strich sich glatt, um sich dann zwei Strähne nach vorne zu ziehen und imitierte, in ihrer Verfassung bestmöglich, Nejis schnarrende Art, die er als Jugendlicher gehabt hatte. „Nicht mein Problem, wenn du dir die Freundin von Uchiha aussuchst, du Trottel.“ Tenten lachte ungehemmt und laut und es war schön zu sehen, wie sich ihr Begleiter ebenfalls ab ihrer Darbietung amüsierte. Hinter der Bar zu stehen zwang Sakura in eine beobachtende Position. Sie sah, wie Sasuke Tenten die Haare wieder hinters Ohr strich und wie diese ihn angrinste. Kakashi folgte ihrem Blick. „Die sind immer so, denk dir nichts dabei.“ Sakura stutze kurz. Auch wenn sie und Tenten zusammen lebten, hatte jede ihr eigenes Leben und wenn ihre Mitbewohnerin ausgegangen war, hatte sie sich nie gefragt, mit wem. Aber offenbar war sie hier zusammen mit Sasuke Stammgast. Sie wusste nicht genaue, was sie mit dieser Information anfangen sollte, aber der nächste Gast wollte ein Getränk. Kurz vor eins sah ihr ehemaliger Lehrer sie an. „Danke.“ Die letzten Gäste waren gegangen und nur ihre zwei betrunken Freunde waren übrig geblieben. Er hielt ihr ein Päckchen Zigaretten hin. Dankbar nahm sie eine. „Was kann ich aufräumen?“ Doch Kakashi winkte ab. „Du hast mir schon genug geholfen“, doch damit liess sich Sakura nicht abspeisen. Sie nahm einen Notizblock und schrieb auf, welche Getränke fehlten, legte ihm den Zettel hin und fing an, Gläser zu polieren. Ergeben folgte ihr der Besitzer. Sasuke sah sie mit halboffenen Augen an. „Kann ich auch eine haben?“ Sakura nickte. „In meiner Tasche, grad auf dem Stuhl neben dir.“ Sasuke hielt den Daumen hoch, etwas, was er nüchtern nie tun würde und grinste ihr zu. Tenten lächelte. „Ich finds super schön, dass ihr wieder normal seid.“ Sakura lächelte ihr zu. „Er hat dich voll vermisster ich wenn er das nicht zugeben kann, nicht war?“, damit knuffte sie Sasuke in die Seite und dieser grinste nur. „Ein bisschen vielleicht.“ Tenten lachte und schlug ihm auf die Schulter. „Du hast mich immer gefragt wie es ihr geht.“ Doch bevor sie weiter reden konnte, kam Kakashi zurück. „Ich zahl jetzt Sakura aus und dann schmeiss ich euch Tagediebe raus.“ Er klang nett, doch es war offensichtlich, dass er nach Hause wollte. Sakura wollte ablehnen, aber Kakashi lies nicht mit sich reden. „Ich habe mehr Trinkgeld gemacht als zuvor in Monaten und das liegt nicht an mir“, erklärte er und sie wusste, dass er unter seiner Maske lächelte. „Nimms an Kleine, sonst gibt er uns noch Hausverbot“, Sasuke hatte zugesehen und half gerade Tenten in den Mantel. Sie stützte sich an ihn. Kakashi und er schlugen ein, während er bei den anwesenden Frauen nur die Hand hob. „Nehmt euch ein Taxi und kommt gut nach Hause. Bis bald.“ Draussen war es eisig und Sakura, die hinter der Bar strickt nur Wasser getrunken hatte, besorgte sich ein Taxi. Wie automatisch fuhr Sasuke mit bis vor ihre Haustüre. Er half ihr damit, Tenten, die ziemlich schwankte, ins Bett zu bringen und dann standen sie im Wohnzimmer und Sakura musst lachen. Was für ein schräger Abend. „Das war grad ziemlich routiniert, macht ihr sowas öfter?“ Die Frage war ihr spontan gekommen und hatte auch so geklungen, doch Sasuke sah sie trotz seines Zustands aufmerksam an. „Ja.“ Sakura nickte, bevor sie sich beeilte zu sagen: „Alles in Ordnung, ich wusste ja, dass ihr befreundet sind.“ Sasuke sah an und streckte sich ungehemmt, so dass sein T-Shirt aus seiner Jeans rutschte. Sakura verpasste den Moment, sie hatte sich in die Küche beigegeben. „Willst du Wasser?“ Sasuke schüttelte den Kopf. „Aber eine Zigarette für den Heimweg.“ Lachend gab sie ihm eine und borgte ihm ein Feuer. Er umarmte sie und gab ihr einen Kuss auf die Haare. „Passt auf euch auf und schreib mir, wie es ihr morgen geht, bitte.“ Sie nickte und als er die Türe hinter sich zu gezogen hatte, starrte sie lange auf den Fleck, auf dem er gestanden hatte und sie hätte schwören können, seine Lippen auf ihrer Kopfhaut zu spüren. Aus dem Abend konnte sie keinen Sinn machen, egal wie lange sie es versuchte. 
Am folgenden Tag zeigte sich der Herbst von seiner schöneren Seite. Sakura war nun beinahe froh, dass ihre letzte freie Woche angefangen hatte - sie würde Ende der Woche Sais Vernissage besuchen und dann, nach einem wie sie sich vornahm, entspannten Wochenende ohne Alkohol, am Montag in ihren neuen beruflichen Abschnitt starten. Dann wäre fertig mit dem rumgammeln und ständig die Nacht zum Tag machen. Sie schaute auf die Uhr und stellte fest, dass es Mittag war- höchste Zeit, ihr Versprechen vom Vortag einzulösen. Jetzt nahm sie auch die Geräuschkulisse in der Wohnung war und öffnete die Zimmertüre, um dem auf den Grund zu gehen: Ihre Mitbewohnerin hatte offenbar beschlossen, einen sehr späten Frühjahrsputz zu starten: Die Waschmaschine lief, es roch nach frischen Essen und Tanten war gerade dabei, die Küchenschränke neu zu sortieren, dabei summte sie ein Lied. Verwundert griff Sakura nach ihrem Smartphone und schickte Sasuke ein Foto. Es war nicht das erste Mal, dass sie von Tentens Aktionismus überrascht war, aber sie hatte es bisher hauptsächlich darauf geschoben, dass sie einfach zu viel Energie hatte. Sasuke hatte ihr bloss mit einem Wort geantwortet. Sein „ok“ irritierte sie, offenbar gab es Seiten an ihrer Freundin, die sie nicht kannte. Und sie beschloss, dass sie diese kennenlernen wollte. Und, wenn sie ehrlich zu sich selbst war, was sie in letzter Zeit untypischerweise selten wollte, nahm sie die Freundschaft zwischen Tenten und Sasuke mehr Wunder, als ihr lieb war. Kapitel 22: Bewegung -------------------- Tenten, Sakura und Sasuke waren nicht die einzigen gewesen, die am Sonntag nach der unschönen Auseinandersetzung einen interessanten Abend verbracht hatten. Temari war, nachdem sie mit Gaara nach Hause gefahren war, nachhaltig irritiert gewesen von Nejis Verhalten und hatte, ganz ihrem Charakter entsprechend, nicht viel Zeit damit verbracht zu grübeln. Sie hatte ihm geschrieben und stand jetzt, rund eineinhalb Stunden später in seiner Wohnung. Er hatte sie zum Sofa geleitet und ihr Wein angeboten, den sie angenommen hatte. Nun taxierten sie sich mit Blicken und beide schienen darauf zu warten, wer zuerst sprechen würde. „Nun, da du anscheinend nicht in der Absicht gekommen bist mich zu verführen, was kann ich für dich tun?“ Temari grinste. „Vielleicht will ich ja verführt werden Neji?“ Er lachte rau auf. „Hätte ich Kerzen aufstellen sollen? Du kommst wir nicht vor, wie eine Frau die plötzlich Romantik braucht, um ihr Verhalten zu validieren. Und ich glaube kaum, dass du spontan herausgefunden hast, das du Gefühle für mich hast, also gehe ich davon aus, dass du über heute Nachmittag reden möchtest.“ Temari besah sich ihr Weinglas und setzte sich bequemer hin. Sie legte ihre Beine auf Nejis Schoss und lehnte sich mit ihrem Rücken in ein Kissen, so, dass sie ihn ansehen konnte. „Ich werd dir jetzt sicher nicht sagen, wie du dich zu verhalten hast, dass steht mir nicht zu.“ Neji nickte. „Ich bin froh, dass du das auch so siehst“, erklärte er, und begann damit, sanft mit seiner Hand über ihr Schienbein zu streichen. Sein Tonfall hatte eine unterschwellige Härte, seine Geste war sanft und dieses Kalkül erinnerte Temari daran, mit wem sie sprach. „Allerdings bin ich zum Schluss gekommen, dass wir uns lange und gut genug kennen, dass ich dir meine Meinung mitteilen darf und erwarten kann, dass du sie anhörst.“ Neji nickte, denn sie hatte recht. In den letzten acht Jahren war sie neben einem Objekt der Begierde auch jemand gewesen, der durch grosse Intelligenz und wenig Gefühlsduselei aufgefallen war und es gab wenig Frauen, deren Meinungen ihn wirklich interessiert, Hinata vielleicht abgesehen. „Ich gebe zu, es nimmt mich Wunder, was zwischen dir und Tenten passiert ist. Aber vor allem finde ich es erstaunlich, wie sehr du auf sie reagierst. Ich habe euch inzwischen in mehreren Situationen gesehen und ich frage mich einfach“, sie brach ab, weil sie die richtige Worte suchte, doch Neji hatte zur Weinflasche gegriffen und füllte ihr Glas. Damit war er ihr nahe. „Du fragst dich, was zwischen uns ist.“ Er hatte nüchtern geklungen. Sie nickte und nahm einen Schluck Wein. „Nun, es gibt nicht viel dazu zu sagen. Ich habe darüber nachgedacht, was heute passiert ist und komme nicht wirklich zu einem anderen Schluss, dass ich sie einfach nicht mag. Tenten könnte von mir aus nicht in diesem Freundeskreis sein und ich würde nichts vermissen.“ Temari sah ihn an und lachte kurz auf. „Das ist deine Schlussfolgerung? Oder ist es einfach das, was du mir erzählst?“ Neji grinste sie an. „Sowohl als auch, denke ich. Ich weiss nicht, was du genau erwartest.“ Temari sah ihn an und lehnte sich nach vorne, um mit einer Strähne aus seinem Haar zu spielen. „Ich denke, du solltest ehrlich zu dir selbst sein, Neji. Zu mir brauchst du das nicht sein, aber ich denke, dass ich nach zwei Monaten Affäre mehr verdiene, als abgespeisten zu werden.“ Neji sah sie an. „Nun gut, ich bin nicht der Typ Mensch, der über andere redet, aber das Problem mit Tenten ist vor allem das, dass sie mich angelogen hat. Und ihre Motive sind niederer Absicht. Ich weiss, dass jeder Mensch seinen Preis hat und ich warte darauf, dass jemand bereit ist, ihren zu bezahlen. Und weil ich früher dumm genug war, ihr zu vertrauen, halte ich sie jetzt auf Abstand.“ Temari sah ihn an. „Ich denke, ich kennen deine Freunde nicht gut genug, aber sie scheinen ihr alle ziemlich zu vertrauen.“ Er sah sie an. „Niemand kennt sie wirklich. Oder weiss, zu was sie fähig ist.“ Die Härte in seinem Gesicht verbarg nicht, dass er verletzt war, ein Umstand, den Temari erstaunte. „Kann es sein, dass du so gekränkt bist, dass du eine Gefahr in sie hinein projizierst, die es so gar nicht gibt?“ Neji sah sie an und für einen Moment sah sie ihn, in aller Klarheit. Seine Müdigkeit, seine Einsamkeit, seinen Stolz, die tiefe Wut, alle Abgründe. Für einen Moment lagen sie offen da. Zu schnell, um darauf zu reagieren, zu unklar, um sie zu definieren. Ein Moment, so kurz, dass, wenn sie durch eine nebensächliche Tätigkeit abgelenkt gewesen wäre, es verpasst hätte. Er schwieg, sie tat es ihm gleich. Dadurch bemerkte sie erst, wie sehr sie seine Anwesenheit eigentlich mochte, als Gesprächspartner. Als Mensch, mehr als als Mann. Und es stimmte sie traurig, weil sie wusste, dass jedem Anfang Abschied innewohnte. Neji nahm ihr Handgelenk. „Ich nehme an, du bist heute gekommen um mir zu sagen, dass es vorbei ist?“ Temari legte den Kopf schief. „Ich denke, ja. Ich bin nämlich der Meinung, dass Tenten die viel mehr bedeutet, als du gerade bereit bist zuzugeben, dir selbst und mir gegenüber und ich will dir nicht im Weg stehen. Versteh mich falsch, die letzten zwei Monate waren sensationell, aber ich weiss aus Erfahrung, dass Dinge danach kompliziert werden. Und nur Sex tut mir auf Dauer nicht gut.“ Neji nickte. „Ich bin froh, dass ich richtig eingeschätzt habe. Und um deine Offenheit zu würdigen“, er grinste leicht, „verspreche ich dir, über deine Worte nachzudenken.“ Temari sah ihn an. „Danke für die Zeit Neji.“ Er lehnte ab. „Ich habe zu danken. Es gibt Dinge, die mich in meiner Erinnerung bis ins hohe Alter glücklich machen werden und du bist eine davon.“ Sie lächelte und gab ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen. Dann erhob sie sich und ging. Als die Türe ins Schloss fiel, verhärtete sich Nejis Gesichtszüge. Sein Verhalten hatte ihn gerade eine Menge Spass gekostet und er musste zusehen, dass er die Situation geregelt kriegte. Am Freitag wachte Ino einigermassen entspannt auf. Sie wusste, dass sie in einem eher längeren Arbeitstag starten würde, was sie nur teilweise freute. Allerdings war sie gespannt darauf, Sais Ausstellung zu sehen. Anderseits machte ihr die Situationen ihrer Freunde zu schaffen - und sie wusste, sie musste sich langsam entscheiden, was sie von Gaara wollte - oder eben nicht. Wie um die Gedanken zu vertreiben schüttelte sie sich, richtete sich ihre Haare und zog sich an. Sie zog sich immer eher zweckmässig an für die Arbeit und hatte die Zeiten von Minikleidern und High Hehls generell eher hinter sich gelassen. Die Begegnung mit Gaara hatte einen Prozess in ihr beschleunigt, der vielleicht schon länger am stattfinden war, doch erst jetzt in ihr Bewusstsein trat - sie hatte es satt, ein Objekt zu sein und für ihr Äusseres gelobt zu werden. Ein Gedanke, der sie immer wieder hatte, war derjenige, ihre beruflichen Kennnisse wieder zu nutzen - sie mochte die Arbeit im Blumenladen ihrer Eltern, aber es hatte sich eher so ergeben, dass sie deswegen nicht mehr als Krankenschwester arbeitete. Vielleicht müsste sie mit Sakura darüber reden. Vielleicht Teilzeit, vielleicht eine Weiterbildung machen, sie wusste nicht, was der richtige Schritt war - aber vielleicht war es Zeit für Neues, Zeit, sich selbst herauszufordern. Und mit diesen Gedanken verliess sie das Haus und erfreute sich an den letzten wirklich warmen Sonnenstrahlen des Jahres. Der Rest der Gruppe hatte sich mehr oder weniger durch die ersten Herbstwochen gehangelt. Sasuke, dem zwei Sonntage hintereinander zum Verhängnis geworden waren schwor sich, diesen Sonntag keinen seiner Freunde zu sehen, stattdessen brav am Familienessen teil zu nehmen und danach früh schlafen zu gehen. Sehr früh. Er litt unter dem dauernden Schlafentzug und war schlecht gelaunt, teils wegen der Situation mit Hinata, teils auch, weil er nicht mehr wirklich trainierte. Ohne Verpflichtung war er im Moment nicht fokussiert genug. Kurz vor Mittag bemerkte er, dass er den selben Satz bereits vier mal gelesen hatte. Genervt fuhr er sich durch die Haare und fasste den Entscheid, dass es so nicht wirklich weiter gehen konnte. Er rief Tenten an. Sie nahm ab, kurz nach dem er das Verbindungszeichen gehört hatte. „Ja?“ Er grinste. Sie klang gut und er war in der Laune, sie ein wenig zu triezen. „Schon wach?“ Sie lachte falsch. „Danke, dass du mich an meine nicht vorhandene Karriere erinnerst. Was willst du?“ Sie telefonierte so ungerne, dass es ihm beinahe Spass machte, das alles in die Länge zu ziehen. „Training, morgen Nachmittag? Ich besorg dir ein Gastzugang im Gym.“ Tenten schien zu nicken und sich erst dann zu besinnen, dass er es nicht sehen konnte. „Geht klar, bist du immer noch im gleichen?“ Sasuke antwortet grinsend. „Nein, seit meine Lieblingstrainerin nicht mehr dort arbeitet hab ich gewechselt. Das neue hat aber einen besseren Saunabereich, getrennt natürlich.“ Tenten lachte glockenhell. „Nice, dann lohnt sich das ja wirklich für mich. Bis heute Abend, komm nicht zu spät.“ Sasuke legte auf und beschloss, dass er genug Überzeit hatte und sich deswegen den Nachmittag frei nahm. Er könnte nach Hause gehen und sich einen Moment hinlegen. Bereits als er in die unterirdische Garage einfuhr, wusste er, dass sein Plan, sich zu entspannen, nicht ganz so gut aufgehen würde, wie er erhofft hatte. Das Auto, dass neben Hinatas stand, kannte er zu gut, um der Idee zu erliegen, dass er viel Zeit für sich haben würde. Als er seine Haustüre öffnete, nachdem er sich im Lift innerlich auf den Besuch vorbereitet hatte. „Hallo, ich bin zuhause.“ Hinata hatte sich frei genommen an diesem Freitag. Solange sie es konntest, schob sie es auf die Arbeit mit dem neuen Projekt, tatsächlich aber hatte sie es einfach genossen, mit Naruto den Morgen zu verbringen, da dieser erst am Nachmittag trainieren musste. Sie liebte es, sich keine Gedanken um alles zu machen. Ausserdem würde er bald wieder mehrere Tage pro Woche unterwegs sein. Sie dankte jeden einzelnen Gott auf der Welt, dass sie gerade wirklich dabei gewesen waren zu packen, als es an der Türe geklingelt hatte und sie war unheimlich froh gewesene, dass Naruto die Türe geöffnet hatte, da es so besser in ihre Geschichte passte. Sie hörte die Begrüssung, sah wie Naruto den Gast in die Arme schloss, eine westliche Abgewöhnung, die er nicht mehr ablegen konnte. „Hinata, was tust du hier?“ Selten hatte eine Stimme sie so sehr einen Schauer über den Rücken fliegen lassen wie diese. „Mikoto, was für eine schöne Überraschung.“ Sie ging auf Sasukes Mutter zu und verbeugte sich höflich. „Sasuke bat mich, Naruto heute beim packen zu helfen, um sicherzugehen, dass er alles hat.“ Naruto sah sie irritiert an, doch sie lächelte nur. „Du weisst sicher, dass er hier wohnt, aber zu Beginn war er eben in unserer Wohnung und nun sind seine Sachen überall.“ Mikoto sah sie prüfend an, dann sah sie zu Naruto. Dieser hatte einen verschlossenen Gesichtsausdruck, seit Hinata von ihrer uns Sasukes Wohnung gesprochen hatte. Mikoto lächelte. „Ich wollte euch nicht stören, ich wollte mit dir ein paar Dinge wegen der Weihnachtsfeier besprechen und mir deine und Sasukes Wohnung anstehen. Weisst du, mein Sohn hat die letzten zwei Wochenende das Famillienessen abgesagt wegen privater Verpflichtung, da dachte ich, ich sehe mal nach ihm. Und weil er sich freigenommen hat und Neji mir bestätigt hat, dass du ebenfalls nicht da warst, dachte ich, ich komme spontan vorbei.“ Hinata nickte und lächelte lieblich. „Sasukes Familie ist meine Familie und mir immer herzlich willkommen.Wenn du magst, dann gebe ich dir den Code für oben, helfe Naruto kurz fertig zu packen und komme dann gleich hoch?“ Mikoto nickte. „Dann werde ich bereits den Tee aufsetzten.“ Mikoto lächelte ebenfalls. „Naruto, es wäre mir eine Freude, wenn du uns Gesellschaft leisten würdest.“ Die Türe fiel ins Schloss und Naruto sah sie an. Das war also der Preis, den sie für ihre Illusion von Glück bezahlen musste. Seine Wut war greifbar. „Was genau läuft hier?“ Naruto sah sie an, so enttäuscht, so wütend. Sie riss sich zusammen. „Ich habe gelogen.“ Naruto sah sie an. „Dass ist mir auch klar, so dumm bin ich auch nicht. Aber deine Art und du wohnst mit Sasuke zusammen? Ich fühl mich so verarscht gerade.“ „Hör zu, wir haben nicht viel Zeit und ich verspreche dir, dass ich dir alles erkläre, aber ich bitte dich, vertrau mir jetzt. Ich kann es mir nicht leisten, dass Mikoto Verdacht schöpft. Bitte Naruto, glaub mir, ich wollte nicht, dass du es so erfährst.“ Er atmete tief durch. „Ich denke, du wolltest, dass ich gar nichts erfahre.“ Hinata sah ihn an. „Ja. Das war der Plan. Aber das funktioniert jetzt nicht mehr. Also können wir hoch und bitte so tun, als ob wir nur Freunde wären?“ Naruto sah sie an und durch sie hindurch. „Im Moment glaube ich, wir sind nicht mal das.“ Sie sah ihn an, verletzt, traurig und schuldbewusst. „Bitte, ich wollte dich nicht mit dem belasten, aber sag mir bitte, dass ich mich auf dich verlassen kann.“ Naruto sah sie an. „Du hast wirklich zu viel Zeit mit Sasuke verbracht. Du klingst wie er. Und was noch schlimmer ist: du denkst gerade wie er.“ Er raufte sich durch die Haare. „Gut, was muss ich tun?“ Hinata sah ihn an und in ihrem Gesicht war keine Regung. „Du musst dich darauf besinnen dass du Sasukes bester Freund bist. Und wenn er tatsächlich heimkommt, dann musst du ertragen, dass er mich küssen wird.“ Und mit diesen Worten ging sie voran, wissend, dass sie viel zu erklären hatte und hoffte, dass sie den Besuch von Mikoto irgendwie überstehen würde. „Sasuke, schön bist du da.“ Hinata kam ihm entgegen gelaufen und nahm ihm seine Tasche ab. Sie legte den Kopf schief und sagte betont fröhlich. „Wir haben Besuch, deine Mutter ist da und Naruto. Wir trinken, Tee, magst du auch?“ Ihr Blick hingegen sprach Bände und sagte Sasuke alles, was er wissen musste. Das oberste Ziel war, seine Mum so schnell wie möglich los zu werden. Er kam ins Wohnzimmer, begrüsste seine Mutter und gab Naruto einen Handschlag und bekam einen Schulterklopfer, der deutlich zu stark war, um als Zufall durchzugehen. Dann beugte er sich zu Hinata hinunter, die sass und gab ihr einen Kuss, kurz, aber genug intensiv, um den Eindruck von Gefühlen zu vermitteln. „Was verschafft uns die Ehre?“, fragte er und war überzeugend entspannt. „Ich habe dich seit zwei Wochen nicht gesehen und wollte wissen wie es dir geht“, sagte Mikoto lächelnd. Sasuke sah sie mit einem liebevollen Lächeln an. „Und du wolltest wissen, ob Hinata wirklich hier wohnt und unsere Wohnung inspizieren.“ Er klang nicht böse, er klang entspannt, ganz so, als ob er seiner Mutter vertrauen würde. „Du hast mich erwischt, aber nachdem ihr euch so lange gewehrt hab, schien mir euer Paradigmenwechsel doch etwas plötzlich.“ Sasuke, der Hinatas Hand in seiner hielt und mit ihren Fingern spielte, sah an seiner Mutter vorbei, zu Naruto, der semierfolgreich so tat, als ob ihn das alles nicht befremden würde. „Wir sind halt erwachsen geworden und haben gemerkt, dass wir ganz gut funktionieren. Natürlich hat Hinata nach wie vor ihren Deal mit ihrer Familie, aber ich glaube, in der Zwischenzeit ist das eher ein Passionprojekt geworden.“ Er sah Hinata an und Naruto traute seinen Augen nicht, den die Zuneigung, die in seinen Augen zu lesen war, war echt. „Das schätze ich so an ihr, sie möchte sich nicht auf mich verlassen, sondern ihrer Familie beweisen, dass sie mehr als gut darin wäre, die Firma zu führen. Was ich übrigens nur bestätigen kann.“ Hinata lächelte und schaffte es, zu erröten. Naruto kam sich mehr und mehr völlig fehl am Platz vor. Die anderen redeten über ihre jeweilige Firmen, Hinata erzählte eine völlig geschönte Version von der Baracke und weit der Plan schon wäre. „Hör mal Mum, es ist nett dass du vorbei gekommen bist, aber ich und Hinata sind heute Abend an einer Vernissage eingeladen und ich wollte den Nachmittag eigentlich mit ihr nutzen, um ihn mit ihr zu verbringen.“ Mikoto lächelte. „Natürlich. Ich sehe dich am Sonntag?“ Sasuke lächelte und nickte. „Ich freue mich darauf, euch zu sehen.“ Er begleitet seine Mutter zum Ausgang. „Hinata ist natürlich herzlich willkommen. Dein Vater wird sich so freuen, dass ihr vernünftig geworden sind.“ Sasuke lächelte. „Ich kenne ihre Pläne nicht, aber ich denke, sie wird leider beschäftigt sein.“ Das Letzte, was Naruto mitbekam und was ihn wieder in die Realität zurück katapultierte, war Mikotos letzter Satz, den sie neckend laut genug gesagt hatte, dass ihn auch Hinata mitbekommen musste. „Nun gut, ich akzeptiere das. Aber wenn ihr erst verheiratet seid, erwarte ich euch beide jeden Sonntag. Am besten bald zu dritt.“ Sasuke verschnaufte, als seine Mutter gegangen war. Angespannt ging er zurück ins Wohnzimmer, wo Naruto im Sessel sass und Hinata einfach nur anstarrte. Er setzte sich neben sie, in gebührenden Abstand und hatte keinerlei Intention, irgendwas zu sagen. Es war Naruto, dem schliesslich der Kragen platze. Ruppig stand er auf. „Ich halt das grad nicht aus.“ Er lief zu Kühlschrank, holte sich ein Bier und setzte an. Dann setzte er sich den beiden gegenüber hin. „Was genau läuft hier eigentlich? Und warum zum Teufel küsst du meine Freundin, als wäre das normal?“ Sasuke sah ihn an mit einer Kälte, die er kannte und hasste. „Weil ich meine Verlobte dann küsse, wenn ich es will.“ Hinata vergrub die Hände in die Haare. Sasuke hatte die Situation gerade verschlimmert, bewusst. Naruto stand auf und wusste nicht, was er tun sollte. Hinata sah ihn an. „Ich schulde dir diese Erklärung, also bitte hör mir zu. Und Sasuke“, sie sah ihn kalt an, „wenn du nichts konstruktives beizutragen hast, dann halt bitte dein Maul.“ Und Hinata begann. Davon, was sie schon im Sommer erzählt hatte, wie ihre und Sasukes Zukunft bei ihrer Geburt geplant worden war. Dass sie nach der gemeinsamen Schulzeit Mühe gehabt hatte, sich in der Welt einzufinden. Wie Sasuke ihr geholfen hatte, sich zu finden, härter zu werden und eigentlich keine Lust darauf hatte, sie zu heiraten, weil er sich nicht binden wollte. Nun sass Sasuke teilnahmelos da, ganz so, als ob jemand nicht über sein Leben, sondern über einen komischen Film reden würde. Naruto fokussierte Hinata, die ruhig weiter erzählte. Wie sie Naruto Karriere verfolgt hatte, versucht hatte, ihn zu vergessen und gemerkt hatte, dass es nicht ging. Wie er immer mehr Teil ihres Ziels wurde, selbständig zu sein. Wie sie und Sasuke ihren Eltern mehr Zeit abgerungen hatten, wie er öffentlich rebelliert hatte und mit Karin an Anlässen gewesen war. Wie Neji ihr den Rücken gestärkt hatte, als ihr Vater sie dafür verantwortlich machte. Wie Sasuke sich schliesslich getrennt hatte und sie selbst da gewesen war und ihm geholfen hatte, das Gesicht zu waren. Wie sie ein Schauspiel aufgezogen hatten vor ihren Eltern. Wie sie gewusst hatte, dass die Zeit langsam knapp wurde, sie mit ihrem Vater über die Zukunft verhandelt hatte. Sie erzählte, dass Sasuke und sie verschiedenen Ansichten hatten zu dem Thema. Sie beschloss, wenn sie schon ehrlich war, dann komplett. Und es war Naruto, der seinen besten Freund aus seiner passiven Rolle hohle. „Alter, du willst echt meine Freundin heiraten. Bist du bescheuert?“ Sasuke sah ihn an. „Nein, ich will nicht, aber du verstehst den Druck nicht, den mein Vater mir aufsetzt.“ Hinata sah ihn an, ehrlich überrascht. „Was meinst du?“ Sasuke fuhr sich entnervt durch die Haare. Wenn schon gerade Ehrlichkeit in Kübeln ausgeschüttet wurden, konnte er sein Druck vielleicht auch ein wenig regulieren. „Heirat oder ein fremder CEO, dass meine ich Hinata. Dass ist der Deal, den ich bekommen habe.“ Sie schaut ihn an, beinahe entsetzt. Auch Naruto, der zwar besänftigt, aber nach wie vor erschlagen war, schien zu bestehen, was dies bedeutet. “Warum hast du nichts gesagt?“ Hinata sah ihn an und es schien als ob die Anspannung, die zwischen ihnen war, sich löste. Naruto sah ihn an. „Aus dem gleichen Grund, wie Hinata nichts gesagt hat, nicht wahr. Du wolltest sie schützen.“ Sasuke sah seinen besten Freund an. „Auch. Ich hab in der letzten Stunde vielleicht nicht den Eindruck erweckt, aber ich respektiere eure Beziehung. Aber ich bezahle einen verdammt hohen Preis dafür. Deswegen war es ok für mich, Hinata zu heiraten. Ich dachte, ich könnte mein Leben weiter leben und sie würde mit dir weiter machen, wie bisher. Aber alleine der Fakt, dass du noch hier sitzt und nicht durchdrehst“, er brach ab. Er wusste, dass die kleine Hoffnung, an die er sich geklammert hatte, dass die Scharade für alle ok wäre, nicht realistisch war. Er hatte es immer gewusst, aber jetzt war es deutlich. „Naruto, ihr seid die beiden Menschen, die ich mit Abstand am meisten respektiere. Ich werde mich nicht dazwischen stellen.“ Damit stand er auf. „Wir gehen um sechs los. Bitte lasst mich bis dahin in Ruhe.“ Hinata und Naruto verliessen seine Wohnung und erschöpft legte er sich hin. Er konnte die beiden nicht zwingen, um seinetwillen mitzuspielen. Aber er brauchte eine jemanden, den er als Partnerin brauchen konnte. Und bevor er einschlief, sah er grüne Augen und ein Lächeln. Naruto schien noch nicht wirklich ganz einverstanden zu sein und die Situation begreifen. Doch Hinata war gerade schonungslos ehrlich. „Das eben war wahrscheinlich auch nicht wirklich ehrlich“, sagte sie und sah Naruto an, der so aussah, als würde ihn nichts mehr überraschen. Dann erzählte sie von dem Mittagessen. „Die einzige Lösung, wie wir da raus kommen ist, dass Saukra und Sasuke zu einander finden.“ Und plötzlich erhellte sich Narutos Gemüt. „Nun, wenn es weiter nichts ist. Dass die beiden zusammen gehören, dass weiss sogar ich seit ich ich 16 war.“ Hinata sah ihn an und plötzlich kamen ihr die Tränen. „Es tut mir so leid.“ Naruto war immer noch angespannt. „Glaub mir, du bist nicht die erste Person, die mir Dinge verheimlicht. Ich liebe dich. Aber mach das nicht noch einmal, sonst bin ich weg.“ Und dann nahm er sie in der Arm. „Und wenn du Sasuke noch einmal küsst, werd ich ihn leider verprügeln müssen.“ Sie lachte. „Damit kann ich leben.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)