Bedrohliche Schatten von Onlyknow3 (Adventskalender 2019) ================================================================================ Kapitel 13: Fotos ----------------- Kapitel 13 - Fotos Es hatte Honda und Itachi viel gutes Zureden gekostet, bevor sie es geschafft hatten, dass Jonouchi die Sicherheit seiner Decke und seines Bettes verließ. Dann hatte Honda ihn ins Badezimmer gebracht, damit der Blonde sich dort frisch machen konnte. Itachi war derweil zurück in die Küche gegangen und hielt mit dem Wasserkocher Wasser für frischen Tee auf einer Temperatur. Vor ihm auf dem Tresen lagen die Fotografien. Er überlegte, von wo man solche Bilder hätte schießen können. Das Bild vom Campus hätte theoretisch mit einem Teleobjektiv auch aus sehr großer Distanz geschossen werden können. Genauso das Bild, welches Jonouchi im Café zeigte. Da dem Café der Park gegenüber lag hatte man von dort eine bequeme Sichtlinie ohne selbst bemerkt zu werden. Aber das Bild von dem Blonden in der Arbeitsgruppe... das war etwas anderes. Das konnte nur von dem Gebäude gegenüber aufgenommen worden sein in das man nur mit einer Schlüsselkarte kam. Es beinhaltete einige Labore und Computerräume, also überwiegend geldwerte Ausrüstung. Jeder, der in das Gebäude ging, wurde vom Computersystem erfasst. Dann hörte er, wie die beiden anderen aus dem Badezimmer kamen. Jonouchi war frisch geduscht und ließ sich von Honda stützen. Als der Blick des Blonden jedoch auf die Wohnungstür fiel ließ er seinen besten Freund stehen und stürzte zu dieser. Hastig drehte er den Knauf, so dass die Riegel zu beiden Seiten ausfuhren und in ihren Halterungen zur Ruhe kamen. "Sssh... du bist nicht alleine... er kann dir nichts tun.", flüsterte Honda, der zu ihm aufgeschlossen hatte. Dann stützte er ihn wieder am Arm und führte ihn zum Tresen, an dem Itachi den Tee frisch aufbrühte und jedem eine Tasse hinstellte. Jonouchi mied den Blick zu dem Älteren und legte seine Hände um die Tasse, als wolle er sich erneut an ihr festhalten. "Wurde der Typ damals geschnappt?", fragte Itachi, sich bewusst, dass seine Frage eine erneute Eskalation des Blonden nach sich ziehen könnte. Jonouchi presste die Lippen fest aufeinander. "Nein.", antwortete stattdessen Honda. Itachi zog verwundert die Stirn kraus. "Nein?", wiederholte er die Antwort des anderen Brünetten. "Was an den Ohren?", kam es giftig von Jonouchi. Honda stieß ihn sanft in die Seite. Beide wechselten einen Blick, den Jonouchi zuerst brach. "Sie haben nach dem dritten Angriff zwar Ermittlungen angestellt, aber konnten keinen Verdächtigen ausfindig machen.", erzählte Honda. "Angriff?", kam es verwundert von Itachi, der damit eine Reaktion von Jonouchi bekam, der ihn plötzlich giftig ansah. "Wir verwenden das andere Wort nicht.", merkte Honda vermittelnd an. "Verstehe.", kam es von Itachi, der es nicht verstand. "Es gab keine Spuren? Wenn jemand eine Wohnungstür eintritt, dann bleibt doch was zurück." "Seine DNA wurde in der Polizeidatenbank gespeichert... aber ergab keine Treffer.", erklärte der Brünette. Jonouchi sah mittlerweile wieder aus dem Fenster, wo es draußen langsam dunkel wurde. "Und die zwei... Angriffe zuvor?", fragte Itachi weiter. Honda blickte zu Jonouchi, der schuldbewusst den Blick gesenkt hatte und ganz offensichtlich nicht im Geringsten daran dachte, die Frage zu beantworten. "Die sind nicht aktenkundig.", kam es schließlich von Honda. Verwirrt blickte Itachi ihn an. "Nach dem Angriff in der Sackgasse hat sich Jou irgendwann aufgerafft und ist nach Hause gegangen. Genauso bei dem zweiten Angriff." Der Brünette schlug mit der Faust auf den Tresen und ließ Itachi und Jonouchi erschrocken zusammen fahren. Verwirrt musterte Itachi den anderen. "Wir waren zusammen auf diesem Festival. Als Gruppe. Wir sind durch eine größere Menge getrennt worden und haben uns erst nicht wieder gefunden. Erst nach einer halben Stunde schaffte ich es zu unserem vereinten Treffpunkt... dann kam Yugi... Ryou... Otogi... nur Jou kam nicht. Wir hätten nach dir suchen sollen.", kam es mit Selbsthass in der Stimme von dem Brünetten. "Er hat dich in so einem vollen Festival raus gegriffen und weggebracht?", hakte Itachi ungläubig nach. "Nein.", kam es abwesend von Jonouchi. "Er hat mich am Treffpunkt erwischt und mich unter den Baum gezerrt." Entsetzt blickte Honda ihn an. Scheinbar war auch für ihn diese Info neu. Jetzt mied Jonouchi auch den Blick zu seinem besten Freund. "Baum?", kam es verwirrt von Itachi, der sich nicht vorstellen konnte, wie man mitten in einem Festival unter einem Baum vergewaltigt werden konnte, ohne dass es jemand mitbekam. "Da waren hohe Hecken um den Baum...", kam es abwesend von dem Blonden. "Man konnte den Boden nicht von außen sehen. Ich hab euch gehört... wie ihr gerätselt habt, wo ich bleibe. Aber... er hatte seine Hand über meinen Mund gelegt und..." "Und selbst wenn nicht, wärst du so still wie möglich gewesen, damit wir dich nicht hören.", führte Honda den Satz des Blonden zu Ende. Sich schämend blickte Jonouchi auf den Tresen vor sich. "Er war irgendwann fertig mit mir und ist verschwunden. Ich bin einfach liegen geblieben, bis das Festival irgendwann zu Ende war. Dann bin ich nach Hause.", erzählte Jonouchi weiter. Eine beklommene Stille entstand, bis Itachi sie durchbrach. "Wir sollten die Bilder zur Polizei bringen. Vielleicht können die irgendetwas ermitteln.", schlug er vor und kassierte von Jonouchi ein verächtliches Schnaufen. "Ja... haben wir in Domino auch gemacht... war Zeitverschwendung.", kam es bitter von dem Blonden. "Ich nehm die Bilder mit...ich hab einen Bekannten, der vielleicht helfen könnte.", meinte Itachi und griff nach den Bildern, die immer noch auf dem Tresen lagen. Sofort schnellte die Hand von Jonouchi vor, der ihn nur betroffen ansah. "Nicht.", kam es fast flehend von dem Blonden. "Warum nicht?", fragte Itachi. Doch Jonouchi antwortete nicht und setzte sich wieder auf seinen Hocker, von dem er sich eben ein Stück hatte heben müssen. "Als wir in Domino bei der Polizei waren, haben sie erst gelacht und gemeint, Jou solle sich doch nicht so anstellen, nur weil er eine Verehrerin hat.", erklärte Honda. "Mein Bekannter wird nicht so reagieren. Versprochen... aber vielleicht wird er danach mit dir reden wollen. Wirst du ihm deine Geschichte auch noch einmal erzählen können?", fragte Itachi behutsam. "Kann ich nicht versprechen.", kam es angeschlagen von Jonouchi. Itachi steckte die Bilder ein. "Könntest du kurz noch bei Jou bleiben?", fragte Honda Itachi, der ihn überrascht ansah. "Sicher, wieso?", fragte Itachi verblüfft. "Ich will kurz vor an den Conbini und ein paar Sachen einkaufen...", merkte Honda an, der sich von Jonouchi löste und zur Ankleide zurück ging. "Musst du nicht.", murmelte Jonouchi leise. "Klar, wir ernähren uns von Kaffeemilch und Kandiszucker. Mehr hast du nämlich nicht mehr im Haus.", meinte Honda. "Ich bin in einer halben Stunde wieder da... Du kannst mich bis zum Conbini vom Fenster aus sehen." Resigniert nickte der Blonde nur, während er seine Füße auf die geringe Sitzfläche des Hockers zog und seine Arme drum rumschlang. Dann entriegelt Honda die Tür und verschwand kurz zum Einkaufen. "Die Fotos... wann sind die gekommen?", fragte Itachi vorsichtig. "Am Morgen nach unserem Gespräch.", murmelte Jonouchi, der Honda nicht aus den Augen ließ, während er sich hinter dem Vorhang versteckte. "Deshalb bist du nicht zur Arbeitsgruppe gekommen.", verstand Itachi schließlich. "Wollte gerade los zur Uni, da hab ich eines der Fotos aus dem Briefkasten ragen sehen. Hab mich noch gewundert, weil unser Briefträger für gewöhnlich später kommt. Bin dann sofort zurück in die Wohnung und hab mich verbarrikadiert.", erzählte Jonouchi gedankenverloren. "Warum hast du mich nicht angerufen?", fragte Itachi interessiert. "W... weil... weil eben.", kam es unschlüssig von Jonouchi. "Weil du mir aus dem Weg gehen wolltest?" vervollständige Itachi vorsichtig. Jonouchi zuckte nur unschlüssig mit den Schultern, bevor er schließlich nickte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)