Bedrohliche Schatten von Onlyknow3 (Adventskalender 2019) ================================================================================ Kapitel 4: Besuch ----------------- Kapitel 04 - Besuch "Man, du siehst aber wirklich richtig fertig aus, Jou-kun.", kam es erschrocken von Yugi, der in den letzten Jahren doch noch ein Wachstumsschub erlebt hatte und nun gut an die 1,70 Meter groß war. "Danke Yugi.", kam es nur müde von dem Blonden, der in der Tür seiner Wohnung stand, die er gerade für seine Freunde geöffnet hatte. Dann trat er bei Seite und ließ sie reinkommen. "Haste wieder ein Projekt, das dich nicht schlafen lässt?", hakte Honda neckend nach. "Neee... nur grad keine gute Phase.", erklärte der Blonde, der sich mit Mühe und Not in die Küchennische schleppte, um dort seine Senseo zu bemühen. "Wollt ihr auch einen Kaffee?" "Nope... unser Yug-Man hier, ist schon aufgekratzt genug.", grinste Honda und Yugi schlug ihm ohne Kraft gegen die Schulter. "Ich find es halt immer aufregend nach Tokyo zu fahren. Die Stadt ist so gigantisch und bietet so viel.", erklärte der Bunthaarige. "Ich wette wir landen wieder in Shinjuku bei einem Einkaufsmarathon oder im Ni-Chōme.", lachte Jonouchi neckend, während Yugi knallrot im Gesicht wurde. Bei seinem ersten Besuch vor drei Jahren hatte er den Bahnhof Shinjuku versehendlich in Richtung Osten verlassen und war direkt im Amüsierviertel für Schwule gelandet. Das war ihm heute noch peinlich. "Ach komm, Yugi.", meinte Honda schließlich. "Das ist eine nette, kleine Anekdote, die man ruhig hin und wieder aufwärmen kann." "Ihr seid ja nicht in diese komische Bar gestolpert, in der sie nur Tango tanzen wollen, während sie Lack und Leder tragen.", maulte Yugi eingeschnappt, lachte dann aber darauf wieder. "Aber jetzt mal wieder zu dir, Jou... Warum siehst du aus, als hättest du Wochenlang kaum geschlafen?", hakte Honda erneut nach und ließ sich auf das Sofa fallen, auf dem Yugi und er die nächsten Tage schlafen würden. "Ich... glaub er hat mich gefunden.", kam es gedrückt von Jonouchi, der seinen Kaffee nahm und sich gegen eine Wand lehnte. Sich jetzt hinzusetzen hätte nur dazu geführt, dass er prompt eingeschlafen wäre. "Was?", kam es sofort geschockt von Yugi. "Aber wie?" "Keine Ahnung.", erwiderte der Blonde resigniert. "Moment Mal... du glaubst? Also bist du dir nicht sicher...", versuchte Honda einzuhaken. "Es ging kurz nach Semesterbeginn los. Ich... hatte die Spätschicht im Café und es war schon so schweinekalt, also... bin ich durch den Park und nach der Hälfte ungefähr hab ich Schritte hinter mir gehört.", erzählte Jonouchi. "Seitdem hab ich gerade wenn ich im Café arbeite immer wieder das Gefühl beobachtet zu werden. "Aber du hast niemanden gesehen?", hakte nun auch der Bunthaarige nach. "Nein... aber in Domino hab ich ihn auch ganz lange nicht gesehen, bis er den Kontakt hergestellt hat und gesehen werden wollte.", brauste Jonouchi auf einmal auf, was ihm direkt im nächsten Augenblick leid tat. "Sorry, man... aber seit ein paar Tagen hab ich wieder Albträume." "Schon gut Jou-kun.", meinte Yugi sanft und lächelte. "Egal... ich... ich werde es mir tatsächlich nur einbilden... wisst ihr, wer noch in der Stadt ist?", versuchte er das Thema zu wechseln. Seine Gäste schüttelten beide den Kopf. "Kaiba." "Woher weißt du das?", fragte Honda neugierig. "Bin ihm am ersten Tag im neuen Semester über den Weg gelaufen. Er hat jetzt wohl auch eine Tochterfirma hier in Tokyo und war an der Uni, um Bewerbungsgespräche zu führen.", meinte Jonouchi vergnügt. "Du hast mit ihm gesprochen?", kam es überrascht von Yugi. "Na ja... wir haben uns wie früher angezickt... er glaubt ja, ich wäre eine Küchenhilfe in der Mensa. Hab ihn schön im Glauben gelassen.", lachte der Blonde vergnügt auf. Nachdem Jonouchi sich noch einmal für ein paar Stunden hingelegt hatten, waren sie schließlich nach Shinjuku gefahren. Wie immer eskalierte Yugi vollkommen, als sie in ein Spielfachgeschäft kamen und nach ungefähr drei Stunden war Yugi fast 60.000 Yen* los geworden und sie alle mit reichlich Tüten bepackt. Nach diesem exzessivem Einkaufsmarathon hatten sie beschlossen in ein kleines Restaurant zu gehen und dort zu Abend zu essen. Nachdem sie bestellt hatten verschwand Jonouchi kurz auf die Toilette und als er wenige Minuten später zurück kam wirkten Honda und Yugi auf ihn wie aufgescheuchte Hühner. Er setzte sich wieder an den Tisch und sofort beugte sich Yugi zu ihm. "Ich glaube, du hattest Recht.", flüsterte er ihm aufgeregt zu. "Womit? Das du zuviel ausgegeben hast?", hakte Jonouchi scherzend nach. "Nein.", wandte Honda nun mit gedämpfter Stimme ein. "Damit, dass du verfolgt wirst." Sofort verschwand der Schalk aus Jonouchis Miene und er versteifte sich etwas. Eigentlich hatte er in den letzten Stunden nicht das Gefühl gehabt, dass ihn jemand beobachtete und auch jetzt konnte er es nicht ausmachen. "Wie kommt ihr darauf?", fragte er die beiden. "Hinter dir an einem Tisch an der Wand sitzt ein Typ, der dich nicht aus den Augen lässt, seit wir reingekommen sind.", meinte Honda besorgt. Langsam streckte sich Jonouchi und drehte sich dabei so unauffällig wie möglich, um einen Blick zum besagten Tisch zu werfen. Als er den Tisch sah stoppte er abrupt in seiner Bewegung und seine Augen weiteten. Der Mann an dem Tisch war kein Unbekannter für Jonouchi und nickte ihm kurz zu. Dann wandte sich Jonouchi wieder seinen Freunden zu. "Das ist kein Stalker.", meinte Jonouchi entwarnend. "Dafür lässt er dich aber nicht mehr aus den Augen.", wandte Yugi energisch ein. "Das ist Uchiha Itachi... ein Tutor in einem meiner Kurse.", kam es wenig enthusiastisch von dem Blonden. "Aha.", kam es von Honda, der in seiner Stimme einen Unterton mitschwingen ließ, der deutlich machte, dass er mehr erfahren wollte. Jonouchi seufzte kurz. "Er ist mir unheimlich.", erklärte der Blonde kurz. "Aha.", kam es nun von Yugi, der ihn bohrend anschaute und deutlich machte, dass sie sich damit nicht abspeisen lassen würden. "Eigentlich ist er ganz nett, aber manchmal erinnert er mich mit der Art, wie er mit jemand bestimmtes in meinem Kurs umgeht, so wahnsinnig an Kaiba. Aber vor allem kommt er öfters in das Café, in dem ich bediene und verwickelt mich dann vor und nach der Bestellung, sowie beim Servieren immer in Gespräche. Versucht Dinge von mir zu erfahren. Lächelt die ganze Zeit und zudem hat er mich in die Arbeitsgruppe verfrachtet, die er betreut.", erzählte Jonouchi und war sichtlich etwas genervt davon. "Ist er verknallt in dich?", fragte Yugi. "Denn andernfalls klingt das verdammt nach einem Stalker." Jonouchi blickte Yugi ungläubig an. Dann musste er kurz lachen und nickte. "Ja, ich denke, er ist zumindest interessiert.", lenkte der Blonde ein, dem das so noch nie wirklich bewusst geworden war. Erst jetzt, nachdem Yugi ihn mit der Nase auf so etwas Offensichtliches hingestoßen hatte, ergab das Verhalten des Älteren einen Sinn. "Gab es da nicht eine Regel? Tutoren dürfen sich nicht mit Studenten einlassen?", hakte Honda nachdenklich nach. "Nein... das gilt nur für die Professoren, weil die die Noten ausstellen.", korrigierte Jonouchi seinen besten Freund. "Achso... und wie schaut's bei dir aus?", hakte Honda direkt nach. "Wie, bei mir?", kam es nicht verstehend von dem Blonden. Noch ehe Honda spezifizieren konnte, was er meinte kam die Bedienung und servierte ihr Essen. Die Bedienung war gerade weg und Honda wollte ansetzen, um seine Frage zu erklären, als der Tutor aufstand und auf dem Weg zum Ausgang an ihrem Tisch vorbei kam. "Jonouchi.", lächelte Itachi ihm wieder zu und tatsächlich wirkte das Lächeln wesentlich weniger unheimlicher, wenn man es einer gewissen Verliebtheit zuschrieb. Jonouchi nickte ihm nur zu. Dann war er auch schon an ihrem Tisch vorbei und zahlte an der Kasse sein Essen. "Was war das denn?", fragte Yugi verblüfft. "Was denn?", wollte Jonouchi wissen, der nicht wusste, worauf Yugi hinaus wollte. "Dieses Nicken von dir.", erklärte Yugi, was er meinte. "Ich weiß nicht, wie ich ihn ansprechen soll.", meinte Jonouchi schließlich peinlich berührt. "Wieso nicht? Hat er keinen Namen?", kam es nun von Honda, der sich gerade die ersten Nudeln seines Ramen in den Mund zog. "Doch, klar hat er einen Namen.", erwiderte Jonouchi völlig auf dem Schlauch stehend, als er den Sarkasmus erkannte. "Bei seinem ersten Besuch im Café hat er mich mit Katsuya angesprochen und ich hab ihn korrigiert, so dass er mich Jonouchi nennt. Doch dann hat er mir seinen Vornamen angeboten und jetzt weiß ich einfach nicht, soll ich diese Bitte offen ablehnen, indem ich ihn mit seinem Familiennamen anspreche oder soll ich seine Bitte erfüllen und ihn mit Itachi ansprechen." "Was spricht denn gegen die Nutzung seines Vornamens? Wenn er es dir doch sogar schon angeboten hat?", fragte Yugi. "Na ja,... ist doch etwas doof, wenn ich ihm dieses Recht verwehre und es dann aber selbst nutze...", erklärte Jonouchi seine Zwickmühle. "Aber ich nenn dich doch auch Jonouchi und du mich Yugi...", wandte der Bunthaarige schließlich ein, bevor er begann sein Katsudon zu essen. Etwas baff blickte Jonouchi ihn an und ließ das Argument kurz auf sich wirken. Sein Freund hatte Recht. Und doch auch nicht. "Das ist etwas anderes. Wir kennen uns seit der Oberschule und jeder nennt dich Yugi.", meinte Jonouchi. "Dann nenn deinen Tutor so, wie er von jedem genannt wird.", schlug Honda vor. "Tja... das... wäre Itachi.", meinte Jonouchi resigniert. Honda und Yugi begannen zu grinsen. * 60.000 Yen entsprechen ungefähr 500 Euro Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)