Verzauberte Weihnachten von abgemeldet (Winter Edition) ================================================================================ Kapitel 6: [Freitag, 06.Dezember 2019] -------------------------------------- Der gestrige Tag war ziemlich lang gewesen also hatte es Aileen nicht mehr geschafft wach zu blieben bis Oliver nach Hause kam. Auch als er ins Zimmer kam schlief sie wie ein Stein, aber trotzdem kuschele sie sich an ihn. Erst am nächsten Morgen als der Wecker klingelte wurde sie wach.   »Guten Morgen!Gut geschlafen?« Ein Lächeln schlich sich auf Olivers Lippen. Er strich seiner Verlobten eine Haarsträhne aus dem Gesicht.   Aileen schmiegte sich in seine Handfläche. »Danke, zu gut wie es aussieht. Ich habe nicht einmal bemerkt, dass du nach Hause gekommen bist.«   Beide standen auf und gingen nach unten in die Küche um zu frühstücken. Heute hatten sie seit langem wieder einmal Zeit dafür. Die Blonde kümmerte sich um den Kaffee während Oliver alles auf den Tisch stellte. »Wie lief dein Tag gestern?«, fragte sie nach.   Er lehnte sich neben sie an die Anrichte. »War ganz okay.« Vorsichtig sah er sie an und räusperte sich. »Ich…also. Gestern habe ich Helena getroffen und wir haben uns unterhalten.«   Aileen hielt in ihrer Bewegung inne und sah ihn schließlich an. »Oh…und was hat sie gesagt?«, fragte sie unsicher nach. Wollte sie es wissen? Machte es die Sache zwischen ihnen noch komplizierter? War sie immer noch sauer? Konnten sie ihre gemeinsamen Pläne nun vergessen? Mit ihrer dampfenden Tasse Kaffee setzte sie sich an den Tisch.   Oliver belegte in Ruhe seinen Toast und nahm einen Bissen. »Wir haben uns gut unterhalten. Sie hat gestern nach dir gesucht und wollte mit dir reden um alles Ungeklärte aus der Welt zu schaffen. Außerdem hat Leana mir gesagt, dass sie sich für uns freut und ich habe sie für heute Nachmittag zu uns nach Hause eingeladen. Sie hat zugesagt.«   Es war als würde ihr ein Stein vom Herzen fallen. Also würde doch noch alles zwischen ihnen gut werden? »Ach, habt ihr euch zufällig getroffen oder hast du es darauf angelegt?« Sie zog eine Augenbraue nach oben, denn sie kannte ihn nun schon gut genug. »Aber warte mal! Zu uns nach Hause? Ich habe nichts vorbereitet und so kurzfristig kann ich mir nicht frei nehmen!«   Ihr Verlobter grinste schief. »Ich weiß nicht was du damit meinst.« Er legte ihr beruhigend die Hand auf den Arm. »Mach dir keine Sorgen. Du zeigst ihr das Haus und James hilft mir beim Kochen. Ist bereits alles geregelt!«   Da hatte sie wohl nichts mehr zu melden. Lee biss von ihrem Toast ab und zuckte mit den Schultern. »In Ordnung. Ich hoffe nur es gibt Brownies zum Nachtisch«, meinte sie zwinkernd und ging nach oben um sich fertig zu machen.   James holte die Beiden ab und gemeinsam fuhren sie zum Hotel. Durch einen Autounfall auf der Hauptstraße waren sie spät dran und die Jungs kamen fast eine Stunde zu spät zu ihrem Dreh. Aileen erfuhr an der Rezeption, dass ihr Onkel krank war und musste daher die Überprüfung der Zimmermädchen übernehmen. Eine sehr spaßige Arbeit!   Aus dem Büro von Charles holte sie sich die nötigen Unterlagen und machte sich auf den Weg. Laut Plan fingen die Mädchen heute mit sechs Zimmern im vierten Stock an und das wollte sie sich näher ansehen. Mit dem Aufzug fuhr sie nach oben und sah sich dabei die Akten an. Soweit schien alles in Ordnung zu sein. Doch das änderte sich schlagartig als sie die Vier am Boden sitzend und kichernd vorfand.   »Ich denke nicht, dass ihr zum Sitzen und Kichern eingestellt wurdet. Die sechs Zimmer sollten in zwei Stunden fertig sein. Also bewegt euch oder ihr sitzt in Zukunft auf der Straße und dort habt ihr mit Sicherheit nichts mehr zu lachen!« Außer sich vor Wut schrieb sie etwas auf ihr Klemmbrett.   Die Mädchen sprangen entsetzt hoch, stammelten etwas vor sich hin und machten sich sofort an die Arbeit. Das durfte wohl nicht wahr sein. Anscheinend mussten sie neues Personal einstellen, denn so konnte es nicht weitergehen. Sie musste sich auf ihre Leute verlassen können. So ging das auf keinen Fall.   »Wenn ich in zwei Stunden wieder komme sind die Zimmer auf Hochglanz geputzt und fertig. Und ihr kümmert euch bereits um die nächsten Räume. Ist das klar?!« Aileen ließ keine Widerrede zu und machte sich auf den Weg nach unten. Sie war stinksauer und brauchte eine kurze Pause, welche sie im Büro ihres Onkels verbrachte. Vorsichtig nippte sie an der dampfenden Tasse Kaffee bevor sie neue Stellenangebote ausschrieb. Ihre Entscheidung war endgültig. Nun musste sie nur noch Charles Bescheid geben, aber er würde ihre Entscheidung bestimmt unterstützen.   Es kam ihr ganz recht als ihre Tante ins Büro kam und einen guten Vorschlag hatte um sie von ihrem Ärger abzulenken: Weihnachtsdekoration shoppen. Das war genau das was sie im Moment brauchte. Die Beiden schnappten sich ihre Sachen und machten sich auf den Weg. Lee hatte das Handy dabei falls etwas aus den Fugen geraten sollte, aber sie hoffte nicht darauf.   In der Stadt war einiges los und viele Leute waren bereits im Weihnachtsstress. Doch das schreckte die beiden Collins nicht ab und sie betraten den ersten Laden. Dekoration gab es eindeutig genug, aber sie hatten einen eigenen Geschmack und es war nicht einfach Aileen und Vanessa zufrieden zu stellen.   Während sie durch die verschiedensten Regale stöberten erzählte sie ihrer Tante von der Katastrophe des Morgens. Auch sie schien es kaum glauben zu können und unterstützte ihre Nichte. So etwas konnten sie nicht durchgehen lassen. Insgesamt besuchten die Beiden acht Läden und hatten einiges eingekauft was am Nachmittag abgeholt werden würde. Alles in allem ein gelungener Einkauf.   Ihre Tante machte sich auf den Weg zu einem Meeting und Aileen fuhr zurück zum Marbella. Sie überprüfte noch einmal die gereinigten Zimmer und gab diese für die Rezeption frei. Da ihr Onkel wohl mindestens zwei Wochen ausfallen würde hatte sie noch mehr Arbeit als ohnehin schon. Weihnachten stand bald vor der Tür, sie musste ein Hotel führen und sie sollte auch noch ihre Hochzeit planen…ein Kinderspiel!   Die Zeit war verflogen und beinahe hätte sie auf den Nachmittag mit Leana und den Jungs vergessen. Sie packte den Kalender ihres Onkels ein und machte sich auf den Weg in die Lobby. Von den Zwillingen war noch nichts zu sehen, aber Lea wartete bereits. Etwas nervös ging sie auf ihre beste Freundin zu. »Hey, ich hoffe du wartest noch nicht lange. Die Jungs müssten jeden Moment kommen.«   Lea lächelte. »Keine Sorge. Bin gerade erst von meinem Termin zurück.« Sie strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. »Wegen letztem Mal… es tut mir leid. Ich habe überreagiert und ich wollte dich damit auf keinen Fall verletzen. Ganz ehrlich…ich freue mich für euch. Du hast es verdient, dass die jemand liebt so wie Oliver!«   Aileen drückte ihre beste Freundin fest an sich. »Ich hab dich lieb! Und mir sollte es noch mehr leidtun. Ich hätte mich nicht so einschüchtern lassen sollen und dir alles sagen. Aber ich war feige und hab alles kaputt gemacht. Es war der Horror für mich es vor dir geheim halten zu müssen.« Tränen traten in ihre Augen.   Die Griechin erwiderte ihre Geste. »Wir beide haben uns in dieser Situation wohl falsch verhalten. Lassen wir das einfach hinter uns.« Aufmunternd lächelte sie die Blonde an. »Aber dafür will ich jetzt alles wissen was ich in den letzten drei Jahren verpasst habe. Keine Geheimnisse mehr!«   Die Collins war kurz davor sich in die Erzählung zu stürzen als die Jungs auftauchten. Helena musste sich wohl noch etwas gedulden und sich daran gewöhnen die Zwillinge nun öfter um sich zu haben. Schon stiegen sie in den Wagen und James fuhr los. Die Pantagiota saß auf dem Beifahrersitz und hatte somit die große Ehre den DJ zu geben. War von den Jungs nicht die beste Idee gewesen.   Zwei Stunden später kamen sie beim Haus an und die Zwillinge waren etwas erleichtert, dass das Live-Konzert nun ein Ende hatte. Die Mädchen hingegen hatten beste Laune. Aileen gab ihrer besten Freundin eine Führung durch das Haus während die Brüder in der Küche standen um zu kochen.   »Ihr habt es wirklich schön hier. Aber am besten finde ich immer noch, dass du dein eigenes Büro hast, wo du auch all deine Bücher untergebracht hast«, meinte die Pantagiota begeistert und stöberte durch die Regale bevor sie zum Schreibtisch weiterging. »Hast du noch die Zeit um zu schreiben, oder hast du damit aufgehört?«   Lee lehnte sich grinsend gegen den Türrahmen. »Tja, er hat sein Gaming-Zimmer und ich habe mir hier einen Rückzugsort geschaffen. Manchmal schreibe ich noch aber im Moment habe ich zu viel um die Ohren. Und wie sieht es bei dir aus?«   Helena zuckte leicht mit den Schultern. »Ich versuche mir immer ein Wochenende im Monat zu nehmen, wo ich schreibe. Manchmal funktioniert es und dann auch wieder nicht.« Schließlich wurde sie auf eine To-Do-Liste aufmerksam und sah ihre beste Freundin mit großen Augen an als sie den Titel las. »Aileen Katherine Collins! Du steckst mitten in deinen Hochzeitsvorbereitungen und sagst mir kein Wort davon?«   Verdammt, die Liste! »Das wollte ich noch, aber wir haben nicht miteinander geredet…«, meinte die Blonde unsicher.   »Wo ist der Ring? Wann ist es soweit? Bin ich überhaupt eingeladen?« Die Griechin war ganz aus dem Häuschen.   Aileen lachte erleichtert auf und präsentierte stolz ihren Ring. »Deine Einladung liegt im Hotel. Wir haben an den 30.Juni gedacht. Das war auch der Hochzeitstag meiner Großeltern. Oder denkst du es ist eine doofe Idee dieses Datum zu wählen?« Leana lächelte. »Deine Oma würde sich bestimmt freuen. Ich finde es ist eine sehr schöne Idee.« Sie umarme ihre Freundin fest.   Die Mädchen gingen nach unten und genau in diesem Moment wurde ihnen auch das Essen von den Jungs serviert. Es sah fantastisch aus und roch auch dementsprechend. Da hatten sie sich wirklich Mühe gegeben. Nebenbei wurden die Drei von Helena ausgefragt und alle wichtigen Themen wurden von ihnen abgedeckt. Besonders die Hochzeit war ein wichtiger Gesprächsstoff.   Es wurde immer später und ging langsam auf Mitternacht zu. Daher wurde es für Leana Zeit ins Hotel zurück zu fahren. Zuerst wollte sie sich einen Wagen rufen, aber James bot ihr an sie zu fahren. Er hatte morgen früh einen Dreh und wollte ohnehin im Ho übernachten. Dankbar nahm sie sein Angebot an und sie fuhren los.   Die Collins räumte die Küche zusammen und lächelte glücklich. Das war ein gelungener Abend gewesen. Ihre beste Freundin wusste endlich über alles Bescheid und sie musste keine Geheimnisse mehr vor ihr haben. Es konnte nur noch besser werden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)