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Alle Jahre wieder

Adventskalender 2019
von

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Einen Augenblick im Schnee

2. Türchen
 

Ihr war kalt. Aber das war nichts Neues. Hier auf dem Schwarzen Mond war es immer kalt. Die Sonne sah man selten und wenn, konnte man die Wärme auch nur erahnen. Jetzt im Winter, wo jeden Moment es anfangen könnte zu schneien, da wurde es richtig kalt.

Petzite zog ihre dicke grüne Jacke fester um ihren Körper. Wollte das jede Faser ihren Körper bedeckte und mit wärmte. Sie mochte die Kälte nicht und gerne würde sie diesen Planeten verlassen, aber das konnten sie alle nicht.

Sie waren von Jahrhunderten auf diesen Planeten verbannt worden. Ihre Familie, die Familie des Schwarzen Mondes. Eins lebten sie auf dem blauen Planeten, bis die Königsfamilie entschied ihr Vorfahren zu verbannen. Den Grund hatte man in den ganzen Jahren vergessen. Es gab nur noch Vermutungen warum. Die hartnäckigste Vermutung, die sich hielt war, dass ihre Familie zu Gewalttätig gewesen wäre und darum verbannt worden war. Petzite kannte viele der Familie und wusste dass sie nicht gewaltigerer waren als andere. Zitternd stand am Fenster und blickte hinaus in den trüben Tag. Im Winter war alles dunkel. Damit hätten man sich noch abfinden können oder auch das die Sonne nur im Sommer für wenige Stunden ihre Strahlen bis hier wandern ließ, aber das was diesen Planeten so deprimierend machte, war, das hier nichts wuchs. Schöne bunten Blumen kannte man nur aus dem Bilderbuch. Selten sah man wirklich eine lebende Blume.

Die Bäume waren kahl oder besaßen nur wenige graue Blätter. Büsche und das Gras ließen sich erahnen. Was kein Licht braucht, das wuchs wie Unkraut. Viele der merkwürdig aussehenden Pflanzen kannte sie nicht. Nichts auf diesem Planeten erinnerte an ihr einstmaliges Zuhause, den Blauen Planeten.

Petzite wusste nicht wie lange sie schon da stand und hinaus in die Finsternis des Tages blickte. Dass es Tag war erkannte man nur an der Uhrzeit. Es war gerade Mittag und bald würde es essen geben. Sie verspürte aber keinen großen Hunger. Sie würde das Essen heute ausfallen lassen und wohl eher gleich einen Spaziergang machen. Auch wenn ihr Planet nicht so bunt war, wie andere, so fand man auch hier schöne Stellen.

Petzite verließ ihren Platz vor dem Fenster und schritt langsam durch die Gänge des großen Schlosses. Sie lebte hier mit ihren drei Schwestern. Sie sind als Kriegerinnen herbeordert worden und sollen an einer geheimen Mission teilnehmen. Wie genau sie auserwählt worden, das wusste sie nicht, aber es interessierte sie auch nicht. Als man ihr mitteilte, dass sie ins Schloss gekommen sollen, hatte sie sich gefreut wie ein kleines Kind an seinem Geburtstag.

Es war eine Ehre, der Königsfamilie zu dienen und ihnen so nahe zu sein. Petzite bekam immer noch eine Gänsehaut, bei dem Gedanken das er lebte. Sie fühlte wie ihre Wangen heiß worden. Sie sollte nicht an ihn denken. Es war eh aussichtslos ihm näher zu kommen. Bisher waren sie sich auch nur zweimal kurz begegnet. Bei beiden malen hatte er sie keines Blickes gewürdigt, aber sie dagegen hatte ihn keinen Moment aus den Augen gelassen.

Er sah so gut aus. War nett und vornehm. Besonders seinen Akzent, wo dem keiner wusste woher er den her hatte, liebt sie. Das erste Mal gesehen hatte sie ihn als dieser Geburtstag hatte vor 2 Jahren. Da wurde er 16 und es hat ein rauschendes Fest gegeben. Sie war sofort Feuer und Flamme gewesen und hatte den ganzen Abend versucht ihn anzusprechen. Was leider erfolglos geblieben ist. Er hatte ihn aus der Ferne beobachten müssen, aber das hatte ihr gereicht. Jetzt erging es ihr nicht besser.
 

Petzite blies der Wind ins Gesicht, als sie hinaus trat und im Garten landete. Kalt war der Wind und sie spürte sofort wie die Kälte in ihre Knochen eindrang. Kurz überlegte sie, ob sie nicht doch wieder hineingehen sollte und was essen. Sie entschied sich dagegen. Sie wollte lieber spazier gehen.

Der Garten war groß und von einem schwarzen Flaum bedeckt. Das Gras auf diesem Planeten war schwarz, so wie fast alles hier. Farbtupfer gab es nur selten. Eine der Schattenblumen, blühte blutrot. Jedes Jahr zu Weihnachten und sie freute sich dieses Jahr schon sehnsüchtig darauf. Aber es war gerade erst der 2. Dezember und man hatte drin gestern die erste Kerze angezündet. Die überschraschenderweise tatsächlich farblich war. Wenn sie sich richtig erinnerte war es eine grüne Kerze gewesen. Ihre Lieblingsfarbe. Sie trug gerne grün.

Petzite hatte den halben Garten durchquert und kam gerade an den kleinen Teich auf dem Seerose schwammen, als eine weiße Flocke vom Himmel fiel. Staunend blieb sie stehen. Sah ihr beim fallen zu und fing sie auf ihrer Handfläche auf. Nach paar Sekunden war die Flocke geschmolzen und ruhte nur noch als kleiner See auf ihrer Hand.

„Der erste Schnee, dieses Jahr.“ Ihr Herz klopfte. Die Stimme, diesen Akzent, würde sie überall erkennen.

„Eure Majestät.“ Zaghaft drehte sie sich und blickte dem Prinzen schüchtern in die Augen. Ihre Schwestern würden sie nicht wieder erkennen. Bei ihnen war sie als männerhassendes Weib verschrien. Stimmt, sie mochte keine Männer. Die waren im Grunde ihres Wesens alle gleich und wollten, wenn sie es ehrlich zu gaben auch immer nur das eine, von einer Frau. Warum dann ausgerechnet er ihr Herz erobert hatte, das wusste nur das Schicksal.

„Du bist Petzite richtig oder?“ Sie nickte und freute sich, dass er ihren Namen kannte.

„Es gibt gleich Essen, was machst du hier draußen?“ Sie wandte sich zur Seite und blickte durch den Garten. Ihr Herz schlug viel zu schnell, als sie in der Lage wäre

„ich habe keinen Hunger." Schüchtern wendete sie ab. Blickte lieber auf den kleinen Teich, in dem sich ihre Spiegelbilder spiegelten.

„Bei so einem schönen Anblick, vergeht mir der Appetit auch." Petzite nickte, da sie dachte, das er auch den Garten und den Schneefall meinte. Immer mehr Flocken fielen vom Himmel und begann langsam das grau und schwarz mit einem wunderschönen Weiß zu überziehen. Ihr fiel erst auf, das er nichts mehr sagte, als sie spürte wie er die Hände auf ihre Schultern legte.

„Petzite... ihr seid ganz kalt."

„Mir ist aber nicht kalt, Eure Majestät" Der Prinz lächelte und ihr Herz schmolz ihm zu Füßen. So ein Mann war ihr wirklich noch nicht begegnet.

„Majestät ist mein Bruder. Nennt mich Saphir."

„Das kann ich nicht. Ihr seid der Bruder..."begann sie zu protestieren.

Sanft legte Saphir eine Hand an ihre Wangen und vorsichtig schlang sich die andere um ihren Rücken. „Und wenn ich dich darum bitte, Petzite. Es würde mir wirklich sehr viel bedeuten." Sie versank in den dunklen blauen Augen des Prinzen. Ihm würde sie nie eine Bitte abschlagen können. Egal was er von ihr wollte.

„Wenn ich euch damit eine Freude machen kann, mein Prinz." Seine Lippen nährten sich ihren. Nervös flogen die farblosen Schmetterlinge in ihrem Bauch umher. Vielleicht waren ja grün, das dies ihre Lieblingsfarbe war, aber auf keinen FAll waren sie bunt. Hier gab es nichts buntes.

„Ich beobachte dich schon sehr lange," flüsterte Saphir dicht an ihren Lippen. Sie schluckte. Zu nervös um zu antworten „Eigentlich seid du im Schloss angekommen bist. Immer schleichst du durch den Garten und immer wenn sich unsere Blicke zu fällig treffen sieht du weg." Sie bekam ein schlechtes Gewissen, aber sie konnte dem Prinzen doch nicht sagen, dass sie schon so lange liebte oder doch?

„Prinz, ich meine Saphir... ich bin schon lange... Also es ist so... ich liebe..." Saphir legte ihr einen Finger auf die Lippen und sie schwieg.

„Ich weiß. Mir geht es genauso. Petzite..." Petziste schloss die Augen. In Erwartung das seine Lippen auf die ihren zu spüren. Ihr inners war zum zerreißen gespannt.

„SAPHIR! Was machts du so lange? Das Essen wird kalt" zerschnitte eine donnerde Stimme die zarte Romantik und wirkte wie eine Dusche. Saphir ließ langsam los und seufzte

„Ich komme gleich Diamond". Petzite drehte ihm den Rücken zu. Er sollte nicht sehen, wir sehr sich über den Kuss gefreut hätte. Sollte die Tränen nicht bemerken, die sie nicht zurückhalten konnte. Warme Arme schlagen sich um ihren Körper und sie spürte den Hauch eines Kusses in ihrem Nacken und den starken Körper an ihrem Rücken.

„Heute um Mitternacht, warte ich hier..." Damit verschwand er und ließ sie alleine in dem kalten Schnellfall zurück. Ihr war aber nicht kalt. Noch nie war ihr so heiß gewesen wie jetzt.



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