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Eien ni

Bis in alle Ewigkeit
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Teil: 14 / 24

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Jonouchi Katsuya

Als Gozaburo aus seinem Schlafzimmer kam trat Jonouchi vor ihn.

"Seto wird nicht mit Ihnen zu diesem See fahren.", meinte der Blonde ernst.

"WAS?", kam es aufbrausend von Gozaburo, der sich auf einmal aufplusterte, um noch etwas größer und massiver zu wirken. Doch der Blonde blickte ihn nur unbeeindruckt an.

"Überlegen Sie es sich jetzt gut, was Sie tun und wie Sie reagieren. Nicht das ich mich in einer Situation wiederfinde, in der ich einem Polizisten von dem, was vorhin im Badezimmer geschehen ist, erzähle.", wisperte Jonouchi dem Älteren drohend zu. Für einen Moment glaubte Jonouchi echt, dass der Alte vor Wut platzen würde. Doch dann räusperte der andere sich, gab seine Drohgebärde auf und ging zur Garderobe, wo er nach seiner Aktentasche griff. Er wandte sich noch einmal um und musterte Seto scharf. Dieser wagte nur aus den Augenwinkel seinen 'Vater' anzuschauen und man konnte ihm deutlich die Angst vor dem Mann ansehen.

"Dann halt nicht. Bist eh schon zu alt dafür.", meinte Gozaburo und verließ die Wohnung, nicht ohne die Tür kräftig ins Schloss zu ziehen. Ungläubig starrte Seto die Wohnungstür an. Sein Mund öffnete sich einen Spalt und unterstrich den Ausdruck des Unglaubens noch.

"Hm ... Du kommst trotzdem heute mit zu mir und pennst bei mir.", meinte Jonouchi, als er zu Seto zurück gekehrt war. Dieser schaute ihn verblüfft an, dann noch einmal zur Wohnungstür. Er verstand noch nicht so ganz, was gerade geschehen war. Doch das spielte auch gar keine Rolle. Alles was zählte war, dass er nicht zu diesem See musste.

Also machte er ihnen Frühstück. Nach dem Frühstück packte Seto Nachtklamotten und seine Unterlagen für die Schule ein, während Jonouchi seine Papiere zusammensuchte und wieder in die Tasche steckte. Dann verließen sie die Wohnung in der der Dunkelhaarige in den wenigen Wochen, die er hier wohnte, schon so viel Schmerz und Leid erlebt hatte.
 

Als sie einen Stock höher in die gleiche Wohnung kamen blieb Jonouchi vor Schreck stehen. Es herrschte das reinste Chaos in ihr.

"Oh... Schei... ähm... Sorry, wie das hier aussieht.", meinte Jonouchi nur verlegen. "Geh am Besten in mein Zimmer und schau dich da ruhig um, ich werd mal fix das Chaos hier beseitigen."

"Soll ich dir helfen?", fragte Seto hilfsbereit.

"Ähm... schaff ich schon alleine.", grinste Jonouchi, der wusste, dass sein Vater aus Gewohnheit gerne mal hier und da auch seine getragene Unterwäsche, Wichstücher oder was auch immer liegen ließ. Kaum war sein Gast in seinem Zimmer verschwunden sputete sich der Blonde den Wohnraum und die Küche auf Vordermann zu bringen. Nach fast einer Stunde - absolute Rekordzeit, wie Jonouchi fand - eilte er nur ins Badezimmer. Auch dort sah es katastrophal aus. Wenigstens hatte so ein kleines Badezimmer den Vorteil, dass man es auch recht rasch wieder auf Vordermann bringen konnte.

Dann ging er zum Kühlschrank und fand diesen - wie hätte es auch anderes sein können - leer vor. Er hüpfte kurz zu seinem Zimmer.

"Du Seto, ich geh mal fix Klamotten unten in die Maschine werfen. Sollte mein Alter kommen, bleib bitte einfach hier und verhalt dich ruhig, okay?", meinte er zu Seto, der ihn mit großen Augen ansah und dann nickte. "Egal was du hörst...", merkte der Blonde noch hastig an und zog dann seine Zimmertür wieder zu. Er ging zum Mehltopf und war dankbar, darin noch etwas Geld zu finden. Er nahm den voll beladenen Wäschekorb, so wie die Wertmarken von der Hausverwaltung mit denen man die Maschinen in der Waschküche bedienen konnte und verließ die Wohnung.

Erst suchte er die Waschküche auf und verteilte Kleidung und Handtücher auf drei Maschinen. Dann bestückte er jede Maschine mit einer Wertmarke, stellte das gewünschte Programm ein und wie viel Waschmittel verwendet werden sollte und startete die Programme.

Dann huschte er geschwind aus dem Haus zum Conbini und kaufte schnell einige Sachen ein. Als er wieder in die Wohnung seines Vaters kam stand dieser mitten im Wohnraum. Jonouchis Augen weiteten sich vor Schreck, dann stellte er hastig die beiden Papiertüten neben die Tür und wusste schon, was jetzt kommen würde.

"Schon wieder?", keifte der Alte. "Du bist so dämlich, dass du es einfach nicht lernst, was?"

Noch ehe Jonouchi etwas sagen konnte spürte er bereits die Rückhand seines Vaters, die mit seiner Wange kollidierte und ihn zur Seite warf. Er fiel gegen die Garderobe, versuchte nach etwas zu greifen, konnte aber nichts erwischen. So fiel er auf seine Knie. Alles drehte sich um ihn. Doch da wurde er bereits wieder auf seine Füße gerissen.

Benommen sah er, wie Seto aus seinem Zimmer kam. Doch er gab ihm ein Zeichen, dass dieser zurück in dieses gehen und die Tür schließen sollte. Ob der andere sein Zeichen gesehen und verstanden hatte, konnte Jonouchi nicht mehr erkennen, da wurde er bereits Richtung Küche gestoßen, in der er erst gegen die Theke und dann erneut auf seine Knie fiel. Die schraubstockartige Hand seines Vaters krallte sich in sein Haar und zog ihn soweit hoch, dass er auf die Anrichte schauen konnte. Dort lag der leere Mehltopf.

"Lass mich raten, du wolltest mir wieder einen Gefallen tun und was zum Spachteln kaufen?", knurrte der Alte ihm ins Ohr. Jonouchis Gehirn konnte nicht schnell genug eine Antwort liefern und so drückte der Säufer den Kopf seines Sohns unsanft auf die Anrichte.

"Ich sag es nur noch dieses eine Mal, du Versager: Finger weg von meinem Geld. Ich werde schon einkaufen gehen, wenn ich der Meinung bin, dass wir was brauchen. Wenn dir das nicht passt such dir einen Job und schaff selbst Geld ran.", wisperte er seinem Sohn gefährlich ruhig ins Ohr. Jonouchi konnte nur halb mit dem Kopf eine nickende Bewegung machen und hoffte, dass es ausreichte, damit sein Vater erkannte, dass er verstanden hatte. Dieser ließ ihn los und Jonouchi fiel zurück auf den Boden. Dennoch verkniff sich sein Vater nicht, noch einmal nachzutreten.

"Beim nächsten Mal schlag ich dich tot.", kam es kalt von dem Amerikaner, der daraufhin wieder die Wohnung verließ.

Die Verzweiflung wollte schon in dem Blonden hochschlagen, als ihm bewusst wurde, dass er nicht alleine war. Also schluckte er seine Wut und seine Verzweiflung runter und hoffte, dass seine Tränen auch verschwinden würden. Doch als er versuchte sich hochzustemmen keuchte er vor Schmerzen und er verlor den Kampf gegen die Tränen. Er verbarg sein Gesicht zwischen den Armen und versuchte es ein weiteres Mal. Dieses Mal kam ihm jemand zur Hilfe, der ihm vorsichtig unter die Arme griff und half sich aufzusetzen.

Er sah Seto besorgt dreinschauend vor sich knien.

"Geht ... geht gleich wieder.", keuchte Jonouchi, der sich eine Hand auf die Stelle presste, an der der Schuh seines Vaters seine Seite getroffen hatte.

"Lass mich einen Krankenwagen rufen.", meinte Seto, doch Jonouchi schüttelte nur den Kopf. Seine Wange, die als erstes von Jonouchis Vater geschlagen worden war, begann sich violett zu verfärben.

"Ach was... geht gleich wieder, glaub mir.", versuchte Jonouchi mit einer Spur Humor in der Stimme den anderen zu beruhigen.

Seto setzte sich ihm gegenüber und wartete. Nach fast zwanzig Minuten befand Jonouchi, dass er genügend auf dem Boden gesessen hatte. Er legte seine freie Hand auf die Oberseite der Theke, an der er lehnte, und versuchte sich hoch zu ziehen. Sofort kam auch in Seto Bewegung, der ihm beim Aufstehen half und den Blonden so gut es ging stützte.

Dann schleppte Jonouchi sich zu den beiden Papiertüten und wollte sie aufheben, doch auch hier kam Seto ihm zuvor. Er trug die Tüten in die Küche und ließ sich von Jonouchi sagen, wo die Sachen hinkamen.

"Bist du sicher, dass ich bleiben soll?", fragte er unsicher.

"Auf jeden Fall. Mein Alter kommt nicht vor Mitternacht nach Hause. Dann fällt er für gewöhnlich direkt in sein Bett oder auf die Couch.", erklärte Jonouchi.

"Wo... ist deine Mutter?", fragte Seto scheu und unsicher. Jonouchi blickte kurz zu ihm. Scheinbar hatten sie die Phase, als sie beide sich noch keine Fragen gestellt hatten, hinter sich gelassen, was nur allzu verständlich gewesen war. Immerhin hatte Seto sich ihm gänzlich offenbart, da lag es nur nahe, dass Jonouchi gleichzog.

"Die lebt mit meiner Schwester irgendwo auf Hokkaido.", erklärte der Blonde geknickt.

"Und warum lebst du bei... diesem... Mann?", fragte Seto stockend nach.

"Weil er bei der Scheidung verloren hat.", antwortete Jonouchi mit einem sarkastischen Lächeln, das seine Selbstherabwürdigung noch unterstrich.

"Drück es nicht so aus, ich bin mir sicher, deine Mutter und deine Schwester vermissen dich sehr.", versuchte Seto Jonouchi aufzubauen.

"Meine Schwester - sicher. Genauso, wie ich sie. Aber meine Mutter... bezweifel ich doch sehr. Die hat sich seit der Scheidung nicht einmal gemeldet oder geschrieben.", kam es mit bitterer Stimme von dem Blonden.

"Seit wann sind sie denn schon geschieden?", fragte Seto etwas selbstsicherer nach.

"Hm ... das sind jetzt ... sieben Jahre?", kam es traurig von Jonouchi, als ihm bewusst wurde, dass seine Schwester jetzt schon ein Jahr länger von ihm getrennt war, als sie miteinander aufgewachsen waren.

"Ich vermisse meinen Bruder auch jeden Tag so sehr, dass mir das Herz brechen möchte.", gestand Seto leise. Jonouchi blickte zu ihm auf und lächelte mit Mühe.

"Wie alt war dein Bruder bei dem Unfall?", fragte nun der Blonde.

"Zwei.", antwortete Seto. "Er hat immer gelacht und so gestrahlt, als gäb es gar nichts Böses oder Schlechtes auf der Welt."

Als Jonouchi sich etwas mehr aufrichtete durchzog ihn ein heftiger Schmerz.

"Ich ruf jetzt den Krankenwagen.", meinte Seto und wollte schon sein Handy zücken, als Jonouchi eine Hand auf seine Hand legte.

"Nein... es tut nur weh... das gibt sich mit der Zeit.", versuchte Jonouchi ihn zu beruhigen. Seto dachte kurz nach, dann ging er zurück in Jonouchis Zimmer, öffnete das Fenster und stieg die Leiter nach unten. Nach ein paar Minuten kehrte er zurück und hatte ein Pillendöschen in der Hand. Er öffnete es und holte eine Tablette heraus. Dann wandte er sich um und suchte ein Messer. Derweil nahm Jonouchi das Pillendöschen und betrachtete sich das Etikett.

"Vicodin...", las er laut vor. Ausgestellt war das Medikament auf Seto.

"Wofür hast du das verschrieben bekommen?", fragte Jonouchi.

"Ähm... ist ein Schmerzmittel.", antwortete Seto völlig ohne Kontext.

"Ja, das weiß ich. Ein ziemlich starkes sogar, oder? Kann süchtig machen.", präsentierte Jonouchi sein Fernsehwissen.

"Ein Freund von Gozaburo hat es mir verschrieben, weil ich... manchmal heftige Schmerzen hab.", meinte Seto ausweichend.

"Ein Freund von Gozaburo.", wiederholte Jonouchi, als würde er erst dadurch die Bedeutung erfassen können. "Die Hütte am See gehörte auch Freunden von Gozaburo."

Seto hielt inne und senkte seinen Blick. Dann schien er zu finden, was er suchte und teilte die Tablette in zwei Hälften. Die eine Hälfte warf er zurück ins Pillendöschen, die andere gab er Jonouchi.

"Mit reichlich Wasser runterspülen.", kam es kaum hörbar von dem Dunkelhaarigen. Er wandte sich noch mal ab, nahm ein Becher und füllte Wasser aus einer Flasche ein. Dann reichte er mit zitternder Hand den Becher Jonouchi. Der legte seine Hand auf die Setos, bis dieser seinen Blick langsam zu ihm hob.

"Danke, Seto.", meinte Jonouchi nur sanft und machte deutlich, dass er das Thema nicht weiter vertiefen würde. Dafür war Seto ihm mehr als dankbar.

"Nichts zu danken, Katsuya.", erwiderte dieser nur.
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Onlyknow3
2019-12-14T10:27:15+00:00 14.12.2019 11:27
Als die beiden Ergänzen sich, sie könnten sich doch mit den Gegenseitigen Aussagen helfen von diesen Männern weg zu kommen? Sie sollte darüber mal nach denken, denn die Worte des alten Gozaburo, deute doch darauf hin, das sie weitere Kinder haben die vergewaltigt werden sollen. Die tun mir jetzt schon leid.
Weiter so, freue mich auf das nächste Türchen.

LG
Onlyknow3
Antwort von:  MAC01
14.12.2019 11:30
Hey Onlyknow3,

vielen herzlichen Dank für deinen Kommi :3

Ja, das wäre natürlich ein möglicher Ausweg, wenn da nicht die Scham wäre... gerade Jungs trauen sich oft nicht derartige Missstände anzuzeigen, aus Angst man würde sie als unmännlich ansehen oder ihnen eine Teilschuld anlasten. Aber mal schauen... vielleicht raufen sie sich gegenseitig auf... Alles ist noch offen :D

Bis zum nächsten Kapitel :3
Von:  Neko20
2019-12-14T04:57:54+00:00 14.12.2019 05:57
Jetzt kennt Seto Katsuyas Geheimnis.
Vielleicht finden sie für beide Probleme eine Lösung.
Sollte Seto tatsächlich sturmfrei haben, hätten die beiden dort ihre Ruhe. Schön wie sich Seto um Katsuya sorgt.
Ob Seto es jetzt beibehält ihn beim Vornamen zu nennen?
Bin sehr gespannt, wie es weitergeht und freue mich auf das nächste Türchen!
Wünsche dir einen schönen Tag.
LG Neko20
Antwort von:  MAC01
14.12.2019 06:02
Ja guten Morgen Neko20,

vielen herzlichen Dank für deinen Kommi :3

Himmel, sag mal was arbeitest du, dass du Montag bis Sonntag so früh aufstehen musst? O.o?

Hm, ob Seto Katsuya weiterhin beim Vornamen nennen wird? Mal schauen ;-) Das nächste Türchen geht in 18 Stunden auf :3
Antwort von:  Neko20
14.12.2019 06:19
Ich muss um 6:30 Uhr los zur Arbeit und dementsprechend früh klingelt mein Wecker, da nutze ich die Zeit beim Frühstück zum Lesen, oder davor falls ich früher wach bin und am Wochenende länger schlafen klappt selten, wenn der Rhythmus
erstmal drin ist;).
Da bin ich schon sehr gespannt.
LG Neko20
Von:  -Pharao-Atemu-
2019-12-13T23:57:57+00:00 14.12.2019 00:57
Ich bin beeindruckt das Gozaburo sich das so einfach gefallen lässt. Aber so sind doch die meisten solchen Typen, mit einem Opfer können sie machen was sie wollen. Geraten sie dann aber an einen Gegner ziehen sie den Schwanz ein.
Flachw**r
Aber das mit Katsuya und dessen Vater tut mir Leid, also Katsuya tut mir Leid.
Noch so ein Flachw***er der Vater.
Antwort von:  MAC01
14.12.2019 00:59
Moin moin -Pharao-Atemu-,

vielen herzlichen Dank für deinen Kommi :3

Da hast du völlig Recht: Das sind zwei Flachw**r. Wobei der eine auch noch ein Feigling ist, wobei ich jetzt nicht sagen möchte, dass es von Mut zeugt, dass eigene Kind zu schlagen!

Bis zum nächsten Kapitel :3
Von:  Shijin
2019-12-13T23:49:57+00:00 14.12.2019 00:49
Shijin/Teufelchen/Romantiker: Hoffen wir mal, dass nichts schlimmeres passiert ist. Jetzt kennt jeder das Geheimnis vom anderen. Wie Joeys Vater wohl reagiert, wenn er von Setos Anwesenheit weiß?
Shijin: Bei Seto isr doch sturmfrei, oder nicht?

Antwort von:  MAC01
14.12.2019 00:58
Guten Morgen Shijin,

vielen herzlichen Dank für deinen Kommi :3

Bei Seto ist sturmfrei? Noch nicht, ne? Sie wollten ja erst am Abend los und ich hab keine Reisetasche von Gozaburo gesehen, als dieser am Morgen die Wohnung verließ... Ob er überhaupt ohne Seto fährt? Wir wissen es nicht, aber vielleicht schon in 23 Stunden XD

Bis zum nächsten Kapitel :3


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