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Machtkampf

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben,

ich möchte euch hier meine allererste FF zum Thema HP vorstellen.
Ich hoffe sie spricht euch an und ihr habt Spaß beim Lesen. :3 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallöchen und willkommen beim 2. Kapitel zu meiner Story.
Dieses Kapitel ist schon etwas schlüpfrig, auch wenn es keinen Sex gibt, den ihr lesen werdet.
Habt Spaß beim Lesen :3 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ab zum nächsten Kapitel ihr Lieben. :3
Habt viel Spaß damit ^^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallöchen ihr Lieben und toll, dass ihr wieder hergefunden habt zum Lesen.
Hier kommt nun das nächste Kapitel für euch.
Es ist dieses Mal ein wenig länger geworden. Manchmal ist das einfach so. Es ergibt sich beim Schreiben. ^^
Habt viel Spaß damit :). Komplett anzeigen

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Kapitel 1 - Der Spaß ist nun vorbei

Ein gleißend dünner aber heller Sonnenstrahl schien durch die dichten kleinen grünen Vorhänge eines gedrungenen Kellerfensters. Sie trafen auf geschlossene Augen und blendeten diese.

Murrend erwachte der Besitzer des Augenpaares und reckte sich langsam.

Sein blondes Haar fiel ihm in vereinzelten Strähnen in sein Gesicht und seine grauen Augen sahen müde aus. Blinzelnd besah er sich des schlafenden nackten Leibes neben sich, den er soeben bemerkte. Kopfschmerzen machten sich breit und er suchte sein Glas mit Trinken, welches neben seinem Bett stand. Er setzte sich ein kleines Stück auf und die Decke rutschte ihm von der Brust. Er hatte eine helle Haut und einen gut definierten Oberkörper.

Die Gestalt neben ihm begann sich zu regen. Langsam erhob sie sich und grün-blaue Augen sahen ihn müde aber lächelnd an.

"Guten Morgen Hübscher." säuselte eine junge Frau. Sie kuschelte sich in das große weiche Federkissen und begann seine nackte Brust mit ihrem Zeigefinger zu streicheln. Ihr gegenüber besah sie mit einem eiskalten Blick und keine freundliche Regung zeigte sich darin. Er schlug unsanft ihre Hand weg. Mit ihrem süßem Geschwafel half sie ihm nicht gerade, dass seine Kopfschmerzen verschwanden.

"Hau ab!" Befahl er ihr nur knapp und erhob sich aus seinem Bett.

Nackt, wie Gott ihn schuf, stand er mit seiner Rückseite zu ihr gewandt und fuhr sich seufzend mit seinen Händen durch seinen hellblonden Schopf.

"Was?" Fragte das Mädchen ungläubig und ihr Lächeln verschwand.

"Ich sagte hau ab! Verschwinde hier sofort!" Energischer wurde sein Ton.

"Aber... Ich dachte... Gestern Nacht. Wir beide, das war doch..." Stammelte sie und richtete sich auf.

Mit finsterer Miene drehte er sich zu ihr um. Er machte einen Schritt auf das Bett zu, legte seine Hände auf der Matratze ab und beugte sich zu ihr herunter. Seine Ketten, ein doppeltes Lederband mit einer Art Münze und eine längere Kette mit einer silbernen Schlange daran, baumelten vor seinem trainierten Brustkorb hin und her. Mit einer Hand nahm er eine ihrer Haarsträhnen zwischen die Finger und zwirbelte sie umher. Sein Gesicht war ihrem jetzt sehr nahe. Er begann hämisch zu lächeln.

"Bist du schwerhörig? Ich. Sagte. Hau. Ab! Letzte Nacht war Zeitvertreib und Spaß und der ist nun vorbei. Also... Verpiss dich endlich." Er ließ ihr Haar los, hob die Hand und deutete mit seinem Zeigefinger auf die Tür.

Mit feuchten Augen erhob sich das Mädchen und begann ihre Sachen zusammen zu sammeln und sich so schnell es ging anzuziehen.

"Du bist so ein Arsch..." schluchzte sie leise und verließ das Zimmer.

"Gott diese Weiber..." Schnaufte der junge Mann mit geschlossenen Augen und erhob sich wieder von seinem Bett.
 

In diesem Moment trat ein anderer Mann, im gleichen Alter wie der Blondschopf, in das Zimmer hinein.

"Alter.... Ernsthaft? Alyssa von den Ravenclaws?" Mit erhobenen, nach hinten zeigendem Daumen und ehrfürchtigem Blick sah er zu seinem Freund und merkte, dass dieser nackt vor ihm stand. Ein schmunzeln umspielte seine vollen Lippen.

"Respekt Junge... Auch wenn ich nun sehen kann, wieso sie weinend raus lief." Er begann verrucht zu lachen und sah auf das beste Stück seines Freundes.

"Ach ja? Sicher das sie nicht flennte, weil sie dich sah Blaise?" Mit hochgezogenen Augenbrauen setzte sich der blonde Schönling, mit den blassen und gerade zu perfekten Gesichtszügen auf seine Bettkante und kramte in seiner Schublade vom Nachttisch herum.

Er holte eine Zigarette sowie ein Feuerzeug hervor und begann sich den Glimmstängel anzustecken. Ja, es hatte schon Vorteile der Lieblingsschüler von Snape zu sein, der Hauslehrer für sein Haus Slytherin war.

"Willst du dir nicht mal was anziehen Malfoy?" Grinste Blaise Zabini, ein hübscher hoch gewachsener junger Mann mit karamellfarbenen Teint und vollen Lippen.

"Als ob du ihn nicht schon einige Male gesehen hättest Blaise." Stellte Draco ruhig fest und blies eine dicke Rauchschwade aus seinen Lungen.

"Jaaa..." Erwiderte Blaise das Wort ausdehnend "... Aber da war er in Aktion und doch etwas größer." Grinsend setzte er sich neben seinen Freund und nahm ihm die Zigarette aus der Hand. Er zog kräftig daran und ließ den Rauch aus seiner Nase wieder austreten.

Malfoy nahm es mit leicht zusammen gezogenen Augenbrauen hin, das ihm sein bester Freund seinen Wachmacher klaute.

"Aber jetzt mal ehrlich Malfoy," sagte Zabini nun mit ernster und fragender Miene. "wie bist du an Alyssa ran gekommen? So eine Hammer Braut... Und dieser Hintern..." Bei dem Gedanken an das Gesäß der jungen Frau biss er sich auf die Unterlippe und kaute darauf herum.

"Na wie wohl? Beim wöchentlichen Treffen der Häuser. Seit Dumbldore diese neue bescheuerte, am Ende aber lukrative, Regel aufgab kommt man viel häufiger an die netten Schnecken der anderen Häuser ran." Malfoy grinste süffisant als er an den gestrigen Abend dachte.
 

Er und einige Jungs sowie wenige Mädchen von Slytherin aus seinem, dem siebten Jahrgang, gingen in die große Halle, wo Dumbldore das wöchentliche Treffen der Häuser angesetzt hatte. Es sollte dem näheren Kennenlernen untereinander dienen und Zwistigkeiten beseitigen. Die Teilnahme war freiwillig und zu seinem Glück waren ab dem siebten Jahr keine Lehrer mehr mit bei. Es lief gestern Abend, wie so oft, darauf hinaus das irgendwelche Schüler Feuerwhiskey mit rein schmuggelten, die Party ausgelassener wurde und nach einiger Zeit verzogen sich so manche Grüppchen in die verschiedensten Richtungen. Malfoy hatte sich gestern dazu entschieden Alyssa Florris aus Ravenclaw zu entführen.... Und zu verführen. Dieses Unterfangen stellte sich als Leichtigkeit heraus, wie Malfoy etwas enttäuscht feststellen musste.

Bei dem Gedanken daran begann er unweigerlich zu grinsen und den Kopf zu schütteln.
 

"Wieso grinst du so?" Fragte ihn sein Freund Blaise und riss ihn aus seinen Gedanken an gestern.

"Ich finde es nur immer wieder erstaunlich wie leicht es mit manchen Mädels ist. Alyssa, die harte Nuss schlecht hin... Säusel ihr einige schmutzige Worte ins Ohr, mach einige Versprechungen wie 'du bist die Einzige und bla bla bla', küss vielleicht noch ihren Nacken und sie ist hin und weg. Das macht es doch manchmal ein wenig langweilig, oder? Ich meine, wo bleibt denn da die Herausforderung?" Malfoy stand nun auf, die Zigarette hatte Zabini restlos aufgeraucht.

Draco ging auf seinen Schrank zu und begann sich an zuziehen.

"Also Draco..." Überlegte Blaise kurz, "Wenn du eine echte Herausforderung brauchst und eine harte Nuss knacken willst, dann musst du dir andere Mädchen vornehmen. Solche wie Sarah Hatch aus Gryffindor. Oder noch besser, Granger. Ja, das ist die härteste Nuss würde ich schätzen." Bei dem Gedanken begann Blaise laut auf zulachen und sein Freund Malfoy stockte in seinen Bewegungen.

"Granger? Spinnst du? Als ob ich so eine jemals anfassen würde. Die ist so prüde, die wird später sicher einmal Nonne. Außerdem weißt du, dass ich kein Schlammblut ficke." Mit diesen abschätzigen Worten zog sich Malfoy weiter an.

"Du scheinst noch nicht bemerkt zu haben, dass aus ihr etwas zum Vernaschen geworden ist, oder? Ich jedenfalls würde mir die Gelegenheit nicht entgehen lassen, wenn sie sich mir mal bieten sollte." Die Arme hinter den Kopf verschränkt hing Blaise seinen Gedanken nach. Sein Gesicht nahm einen lüsternen Ausdruck an.

"Gott, hör doch mal einen Moment auf mit deinem Schwanz zu denken. Als ob sie sich auf jemanden wie dich einlassen würde." Malfoy zog ein dunkelgrünes Shirt über seinen Oberkörper und holte die Ketten am Hals hervor.

"Du weißt doch wie das bei uns läuft... Wir nehmen uns was wir wollen, wo wir wollen und wie wir wollen. Als wenn ich auf eine Zustimmung warten würde." Zabini sah Draco nun mit einem bösen Lächeln an. Dieser nickte ihm genauso grinsend zu.

"Wo du recht hast..." Erwiderte er zustimmend und Schritt dann auf seinen Freund zu.

"Sag mal, wieso warst du gestern Abend eigentlich nicht mit dabei?" Malfoy hob fragend seine Augenbrauen.

"Ach, du weißt doch, ich steh mehr drauf die Ladys spontan auf dem Flur aufzureißen. Gibt mir irgendwie mehr... Kick." Grinste Zabini und strich sich mit einer Hand über seine kurzen Haare auf seinem Kopf.

"Los Alter, lass uns ins Bad und dann ab zum Frühstück. Ich verhungere gleich." Setzte Blaise nach und Schritt zur Tür.
 

Beide Männer verließen lachend und über den gestrigen Abend sprechend das Einzelzimmer, auf dessen Türschild 'Draco Malfoy, Vertrauensschüler' stand.
 

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Mit konzentriertem Blick blätterte sie die Seite des Tagespropheten um und las den nächsten Artikel auf der Seite.
 

"Aufbau der Winkelgasse geht voran seit dem Fall des dunklen Lords vor einem Jahr"
 

Mit seinen grünen Augen schielte Harry, ein schwarzhaariger, bebrillter junger Mann zu seiner lesenden Freundin und las laut die Überschrift des Artikels mit.

"Die brauchen ziemlich lange für den Wiederaufbau, oder?" sprach er gedankenverloren und biss von seinem Toast ab.

Ein leises "Mhm." kam von seiner Freundin neben ihm, die weiterhin interessiert die Zeitung studierte.

"Alfo ehrliff, miff wundert daf niff." Nuschelte ein rothaariger, sommersprossiger Junge am selben Tisch gegenüber von den Beiden. Er schluckte seinen großen Bissen schnell herunter, bevor er weiter sprach.

"Voldemort hat ziemlichen Schaden angerichtet, bevor wir ihn endlich besiegen konnten. Das dauert bestimmt noch ewig." Er nahm seinen Teller und schaufelte etwas von den Würstchen und dem Toast darauf. Er versenkte sein Besteck im Essen und ließ es sich genüsslich schmecken.

"Ron." das braunhaarige Mädchen ließ nun ihre Zeitung sinken. Ihre satten, braunen Augen sahen ihr Gegenüber genervt an. "Kannst du bitte mal vernünftig kauen bevor du alles mehr hinunter würgst statt schluckst? Das ist echt eklig." Sie rollte genervt ihre Augen und hob erneut ihr Tagesblatt mit den bewegten Bildern.
 

Sie wollte gerade wieder ansetzen zum Lesen als Gegacker und Gelächter sie aus ihrer Konzentration rissen.

"Was ist denn nun schon wieder..." setzte sie an zu sprechen, senkte erneut das große Papier und sah sich um, woher der Lärm kam. Sie musste nicht lange suchen. Ron und Harry folgten aufmerksam ihrem Blick und die Augen der drei verfinsterten sich.

Am Anfang des Raumes, bevor die Tische der einzelnen Häuser anfingen, gingen einige Jungen in grüner Hauskleidung hindurch und lachten laut. Mädchen trotteten hinterher und lachten hässlich gemein. Hermine konnte es nicht erkennen, aber sicher machten sich diese dummen Weiber wieder über jemanden lustig.

Auf ihrem Weg standen drei Erstklässler in einem Grüppchen und unterhielten sich aufgeregt. Einer von ihnen hatte einen hübschen roten Apfel dabei, den er fest in seiner Hand hielt. Er wollte ihn gerade zum Mund führen, um hinein zu beißen, als einer der großen Slytherinjungs zuschnappte und ihm den Apfel aus der Hand riss.

"Hey!" protestierte der kleine Junge mutig, "Das ist meiner. Gib den wieder her!" Wütend und mit einer Spur Angst sah er sein Gegenüber an. Er wirkte riesig im Vergleich zu ihm selbst. Dieser blieb stehen. Auch der Rest der Gruppe hielt darauf hin an. Einige feixten, als sie den Erstklässler sahen.

"Dummes Kind." murmelte Blaise Zabini leise.

Der Apfeldieb beugte sich langsam herunter. Ein boshaften Lächeln umspielte seine Lippen. Er hielt den Apfel hoch, direkt vor das Gesicht des Jungen. Erneut fielen ihm einige kleine Haarsträhnen ins Gesicht.

"Meinst du etwa den hier? Willst du den wieder haben?" Seine Stimme klang hochnäsig und arrogant. Er drehte den Apfel in seiner Hand hin und her.

"Ja..." stammelte der kleine Junge und wollte zugreifen. In diesem Moment verfinsterte sich der Blick des Blondschopfes.

"Sieh zu das du Land gewinnst bevor ich dir noch mehr weg nehme als deinen scheiß Apfel!" flüsterte er ihm nun gewissenlos entgegen.

Der kleine Junge und seine Freunde bekamen Angst. Seine Augen wurden langsam feucht und plötzlich, so schnell ihn seine Beine tragen konnten, rannte er aus der Halle. Seine zwei kleinen Freunde sahen ihm nach und schauten dann kurz auf zu Draco Malfoy.

Dieser sah die zwei kurz an, hielt einen Moment inne und ehe sie realisieren konnte was er vorhatte kam ihnen sehr dicht und sagte laut "Buh!"

Mit einem kurzen Schreckensschrei liefen auch die Zwei auf und davon.

Die Gruppe der Slytherins lachte laut auf. Malfoy grinste feixend, während er in den saftigen Apfel biss.

"Mhm, lecker. Der hätte ihm sicher geschmeckt." sagte er lachend und setzte sich wieder in Bewegung. Sein Freund Zabini klopfte ihm auf die Schulter. An seinem Haustisch angekommen klatschte Draco teilweise in erhobene Hände von anderen Jungen aus seinem Jahrgang.
 

"So ein absolutes Ekelpaket." Kam es von Hermine, die mit ihren Freunden, gefühlt mit dem gesamten Gryffindortisch das schreckliche Schauspiel besah.

"Der kann doch nichts weiter als kleine Kinder mobben." schnaubte Ron. Er hatte sogar das Essen vergessen während dieser Szene.

"Ihr hättet ihn mal gestern Abend sehen sollen." warf Seamus Finnigan ein, ein Freund der drei und ebenfalls ein Gryffindor.

"Gestern Abend?" fragte Harry neugierig. "War da nicht wieder das Häusertreffen?"

"Seit wann geht Malfoy denn dahin? Und wieso? Um sich neue Opfer zum schikanieren zu suchen? Es kann ja wohl keiner glauben, dass er daran interessiert ist Freundschaften mit anderen Häusern zu schließen." Ron sprach abfällig über Malfoy und nahm einen Schluck aus seinem Becher.

"Pff, mit Nichten." warf Seamus ein.

"Er kommt, checkt die Lage, legt sich halb mit anderen an und am Ende reißt er irgendein Mädchen auf und verschwindet dann mit ihr. Dieses Mal traf es wohl die hübsche Alyssa aus Ravenclaw. Der ist dort nur zum Krawall machen, saufen und aufreißen." Seamus schüttelte mit ernster Miene seinen Kopf und sah seine Freunde durchdringend an.

"Ja..." kam es langsam von Hermine. "Genauso schätze ich ihn ein. Ein Arsch durch und durch."
 

Das Gespräch der Freunde bezüglich Malfoy war damit beendet. Keiner hatte Hermines Aussage etwas hinzu zu setzen. Sie widmeten sich wieder anderen Themen.

Als sie ihre Zeitung zusammen faltete und sich dem Gespräch der Jungs zu wandte merkte Hermine nicht, das graue und braune Augen sie neugierig musterten.
 

"Eine harte Nuss...." wurde geflüstert bevor sich wieder jeder dem Frühstück widmete.

Kapitel 2 - Schenk mir ein Lächeln Süße

"Nun komm schon... Schenk mir ein Lächeln Süße" Raunend drängte sich Blaise Zabini an seine Mitschülerin Jess, die seinem Haus angehörte.

Sie standen beide dicht gedrängt in einer Nische der Kerkerflure. Schwaches Licht der Fackeln im Flur erhellten nur sehr wenig ihrer Körper. Es war Freitagabend und beide trugen ihre Alltagskleidung.

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Jess Walsh, eine junge Frau in Blaise Alter, war gerade auf dem Weg von der Bibliothek in die Gemeinschaftsräume gewesen, als ihr Blaise Zabini unterwegs begegnete.

Sie war mehr als verzückt ihn zufällig anzutreffen und sein Lächeln ihr gegenüber, als auch er sie sah, verriet ihr, dass es ihm ebenso erging.

Jess Gang wurde langsamer je näher sie ihm kam. Innerlich überlegte sie kurz, ob sie überhaupt gut genug aussah um ihm jetzt gegenüber zu treten. Sie strich sich schnell und so unauffällig wie möglich über ihre Bluse und ihre Jeans. Blaise Lächeln hielt an und auch er verlangsamte sein Tempo.

Schüchtern streifte sie eine Haarsträhne hinter ihr Ohr. Ihre langen blond gelockten Haare trug sie heute geflochten.

"Hi Jess." Säuselte Blaise trügerisch freundlich. Er war nun dicht vor ihr stehen geblieben.
 

Er begann sie genau von oben bis unten zu beobachten. Seiner Meinung nach sollten Frauen ein bestimmtes Aussehen vorweisen. Sie sollten bloß nicht zu dick sein, Jess war zu seinem Glück gerade zu perfekt schlank. Ihre Kleidung zeigte deutlich, was sie für tolle Rundungen haben musste. Er biss sich auf die Unterlippe bei dem Gedanken, wie knackig sich ihre Kehrseite und wie weich sich ihre Brüste anfühlen mussten. Auch ihr Gesicht entsprach Blaise Vorstellungen. Er hatte nichts übrig für Brillen, Zahnspangen oder sogar Pickel. Großer Gott, sowas kam überhaupt nicht in Frage.

Wenn Blaise der Meinung war eine Frau sei es wert einen Blick an sie zu verschwenden, dann musterte er sie genau. Gefiel sie ihm war sein Jagdinstinkt geweckt. Zu seinem Leidwesen, Malfoy hatte es vor wenigen Tagen auch schon festgestellt, waren die meisten nur allzu leicht um den Finger zu wickeln.

Er wusste was die Frauen an ihm liebten und womit er sie rum bekam. Es war zu allererst sein toller Hautton. Karamellfarben. Dann seine weißen, perfekten Zähne, die dunklen Augen, sein gnadenlos ansehnlicher Körper und zu guter Letzt sein Charme. Ja, Blaise Zabini war durch und durch von sich selber überzeugt und der Meinung, die Frauen mussten ihm zu Füßen liegen.

Und wenn ein Mädchen wie Jess daher kam und auch noch netterweise sein Ego streichelte... Dann sollte man sich doch erkenntlich zeigen und ihr etwas dafür zurück geben. Und genau dies hatte Blaise nun vor.
 

"Hi Blaise." Antwortete sie zaghaft und sah ihn fast schmachtend an.

'Mein Charme wirkt hier schon beim Wörtchen hi? Gott ist das ein naives und dummes Ding.' Dachte sich Blaise und lächelte sie nun verschmitzt an.

"So spät noch unterwegs? Und dann alleine? Keine Angst vor bösen Buben?" Sagte er grinsend und zwinkerte ihr zu.

"Ich war noch in der Bibliothek, recherchieren für die Hausaufgabe in Zaubertränke." Sagte sie etwas nervös, als sie merkte wie tief er ihr in die Augen sah. Seine waren wunderbar satt braun...

'Oh man... Hausaufgaben... Sie sollte lieber aufhören zu reden, ist ja nervig.' stellte Zabini genervt fest. Er hielt sein Lächeln aber bei und trat nun einen Schritt auf sie zu. Sie wich nicht zurück.

"Sag... Soll ich auf dich aufpassen Süße?" Er hob seine Hand und strich ihr zärtlich eine Haarsträhne hinters Ohr, die sich wieder gelöst hatte. Jess schloss ihre Augen und spürte wie sich ihre Wangen rot färbten. Er machte sie so dermaßen nervös.

"Ich... Worauf denn aufpassen?" Ihre Worte wurden immer leiser.

Er trat noch einen Schritt auf sie zu. Er konnte nun leicht ihre zwei anregenden Wölbungen an seinem Brustkorb spüren. Trotz ihres BHs merkte er, wie sehr er sie zu erregen schien. Innerlich grinsend und siegessicher legte er seine Hand auf ihre Wange und strich sanft darüber.

"Na auf die bösen Jungs die in den Gängen umher schleichen und auf wehrlose Frauen warten." Er flüsterte seine Worte nun.

Sein Gesicht kam ihrem immer näher.

'So wehrlose Frauen wie dich.' schoss es Zabini durch den Kopf.

Jess hatte das Gefühl innerlich zu beben. Sie spürte ihren Puls heftig schlagen, vor allem in ihrem Schoß pochte es nun unaufhörlich. Ihre Wangen waren nun tomatenrot. Jegliche Berührungen seiner Finger ließen sie erzittern und jagten ihre eine Gänsehaut über den ganzen Körper.

"Ja..." Hauchte sie ihm nur noch entgegen und mit triumphalen Lächeln kam Blaise ihr noch ein Stück näher. Er ließ seine Hand von der Wange zu ihrem Kinn wandern, hob es ein Stück an und legte seine Lippen auf ihren ab.
 

Jess hatte das Gefühl innerlich fast zu explodieren. Sie legte zaghaft eine Hand in seinem Nacken ab, um ihn dicht bei sich zu behalten. Zabini hingegen drängte sich nun näher an sie heran, er ließ ihr Kinn los und wanderte mit seinen Händen auf ihren Rücken. Sie gingen gemeinsam, heftig küssend, rückwärts und stießen an eine Wand.

Schwer atmend löste sich Zabini von ihr und sah ihr hungrig in die Augen.

"Komm, hier lang." Befahl er ihr mit einem bestimmenden Ton. Jess nickte nur, sie war gerade des Sprechens nicht mehr fähig.

Er nahm sie kurzerhand mit sich, indem er sich komplett von ihr löste, ihre Hand umschloss und sie um die nächste Ecke zog. Dort war eine kleine Nische eingelassen. Perfekt, um nicht sofort von jedem gestört zu werden.

Kaum in der Nische angekommen verfrachtete Blaise sie wieder umgehend an die Wand. Er presste sich regelrecht gegen ihren Körper.

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"Nun komm schon... schenk mir ein Lächeln süße." Raunte Blaise ihr ins Ohr und Jess spürte sofort seine Beule in der Hose. Ein sachtes Stöhnen entkam ihr, als er ohne Umschweife ihr Gesicht packte und ihre Lippen wieder mit seinen versiegelte.

Blaise Kuss wurde fordernder. Er biss ihr in die Unterlippe und merkte mit sichtlicher Freude, wie erregt sie ihr Becken gegen seines drückte.

'Okay, bis zum Schlafsaal ist es mir zu weit. Dann halt 'ne schnelle Nummer hier.' Überlegte er kurz und ließ dann ohne zu zögern seine Hände über ihre Bluse wandern. Sanft strich er ihr über den Stoff und streifte dabei ihre erregten Brüste. Er machte sich daran die Knöpfe zu öffnen und bemühte sich nicht wirklich vorsichtig zu sein. Zum Teil riss er sie ab und sie fielen mit einem leisen Geräusch zu Boden.

Jess Zunge verlangte während dessen begehrlich Einlass in seinen Mund. Er spürte ihren Stupser an seinen Lippen und innerlich feixend ließ er sie rein. Ihre Zungen tanzten miteinander.
 

'Das ist einfach zu leicht heute.' Ging es ihm durch den Kopf und er öffnete vollständig ihre Bluse. Zabini löste sich von ihrem Mund, um mit seinen Lippen ihren Hals hinab zu wandern. Er biss ihr verlangend in die Halsbeuge und war erfreut ein nicht gerade leises Stöhnen von ihr zu hören. Er streifte ihre Bluse von ihren Schultern, sie blieb in ihren Armbeugen hängen. Jess legte ihre Hände auf Blaise Rücken ab und begann sich in seinem Shirt fest zu krallen.

Immer tiefer wanderten seine Lippen und mit glucksender Freude stellte er fest, als er zwischen ihren Brüsten ankam, dass der BH vorne zu öffnen war.

'Viel zu leicht...' Überlegte er erneut und öffnete mit einer gekonnten Bewegung der Finger das lästige Kleidungsstück.

Seine rechte Hand platzierte er auf ihrer rechten Brust. Er spürte wie sehr sie erregt war und begann ihre Brustwarze zwischen seinen Fingern zu bewegen. Langsam und mit leichtem Druck arbeitete er, während sein Mund ihre linke Brustwarze umschloss und begann an ihr zu saugen. Jess konnte es kaum aushalten, so viel Ektase kroch durch jede einzelne Ader ihres Körpers. Was machte er nur mit ihr. Sie würde alles für ihn tun, so sehr hatte er sie schon in seiner Hand.

Genussvoll legte sie den Kopf in den Nacken und schloss ihre Augen. Ihr Mund öffnete sich für ein weitere Stöhnen.
 

"Blaise, du alter Sack, was machst du denn hier?"
 

Erschrocken riss Jess die Augen auf und starrte in das höhnisch grinsende Gesicht von Draco Malfoy. Wie erstarrt stand sie da und auch Blaise hob kurz sein Gesicht. Er grinste seinen Freund an.

"Siehst du doch. Und wenn du nicht mit machen willst verschwinde lieber. Was wir gleich tun werden ist nichts für deine zarten Augen." Frech grinste er Malfoy an und hatte dennoch einen einladenden Blick aufgesetzt. Ungläubig sah Jess von Malfoy nach unten in Blaise grinsendes Gesicht und wieder zurück.

"Was? Blaise, komm hoch... Ich will nicht, dass..." Sie konnte nicht weiter sprechen, weil Draco Malfoy ihr allen Ernstes seinen Zeigefinger auf die Lippen legte.

"Schhht Jess. Glaube mir, du würdest dir wünschen das ich mit mache wenn du wüsstest wie gut ich im Bett bin. Aber Zabini hier wird es auch ordentlich machen denk ich. Macht mal schön weiter ihr zwei... Aber seid nicht mehr so laut, man hört euch noch." Malfoy senkte seinen Zeigefinger, konnte aber der Versuchung nicht wiederstehen und strich Jess mit seinem Daumen über die Lippen.

"Man sind die weich..." Draco zwinkerte Jess mit einem hungrigen Grinsen in ihr erschrockenes Gesicht, ließ von ihr ab und drehte sich dann um zum Gehen.

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Zabini kam ein Stück hoch und nahm nun wieder Jess Gesicht in die Hand. Ihre Körperhaltung hatte sich leicht verändert. Sie wirkte steif, Schamesröte kroch ihr ins Gesicht und sie drückte ihre Hände sanft gegen seine Brust.

"Blaise, ich glaube ich will gehen." Sagte sie unsicher und spürte, wie sich Zabini nicht bewegte.

'Gott, immer wieder muss mir dieser Arsch die Tour vermasseln' Überlegte er und blieb stur stehen.

"Jess, jetzt lass dich doch nicht verunsichern Süße. Hier ist weiter keiner. Bitte..." Liebkosend sprach er zu ihr und legte erneut seine Lippen auf ihre.

"Ich will dich Jess..." Hauchte Zabini in den Kuss hinein. Er konnte spüren, wie mit jeder Sekunde ihr leichter Widerstand schwand.

"Ich hab eine Idee..." Sagte er, sich von ihrem Mund lösend. Er verschwand wieder eine Region tiefer und widmete sich ihren Brüsten. Jess, sich erneut an seinem Shirt fest krallend öffnete gerade ihren Mund für ein Stöhnen als Blaise seine Hand darüber legte. Sie schloss ihre Augen und stumm atmete sie schwer in seine Handfläche.

"Oh Gott... Blaise..." Hauchte sie zwischen den heißen Atemzügen.

Blaise hingegen widmete sich nun zufrieden lächelnd ihrem restlichen Körper.
 

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Es war späte Nacht, als die hübsche Jess mit leicht zerzausten Haaren in den Gemeinschaftsraum schlich. Ein wohliges Lächeln umspielte ihre Lippen und mit leisen Schritten machte sie sich auf zu ihrem Schlafsaal. Sie bemerkte nicht, dass sie nicht alleine war.
 

Einige Minuten nach ihr kam Blaise Zabini herein. Er sah höchst zufrieden aus und grinste triumphal.

"Zigarette danach gefällig?" Fragte Draco Malfoy, in einem Sessel sitzend vom Eingang abgewandelt. Er hob seine Hand und winkte Blaise zu sich. Dieser überlegte nicht lange und gesellte sich zu seinem Freund.

"Genau das Richtige." Stellte Zabini freudig fest. Er nahm die Zigarette und ließ sie sich von Draco anzünden. Dieser hatte selber schon eine zwischen den Lippen und zog kräftig daran.

"Übrigens..." Setzte Blaise mit gespielt ernster Miene an. Er hob seine Hand, ballte eine Faust und schlug Malfoy nicht gerade sanft gegen den Arm.

"Au!" Kam es nur von ihm und er rieb sich die geschlagene Stelle.

"Das war für vorhin. Du Blödmann hast mir fast die Nummer vermasselt." Blaise zog erneut an seiner Zigarette.

"Ach nun stell dich mal nicht so an. Bist doch noch zum Abschuss gekommen oder etwa nicht?"

Sein Gegenüber nickte und ein Grinsen schlich sich wieder in sein Gesicht. "Und wie." Stellte Blaise klar.

"Ich konnte halt einfach nicht anders. Sie war so laut, man hat sie schon am Ende des Flurs gehört. Da war ich halt neugierig." Draco Malfoy hob feixend eine Augenbraue.

"Aber ich muss dir sagen.... Diese Lippen sind echt weich und einladend gewesen. Ich sage dir, das nächste Mal bleibe ich." Draco sprach dies als Versprechen aus, was Blaise nicht entging.

"Von mir aus... Und ich kann dir sagen, ihre Lippen waren wirklich weich und einladend. Und die an ihrem Mund auch..." Blaise hielt kurz inne, sah Draco mit immer breiter werdendem Lachen in die Augen und beide klatschten sich hämisch lachend ab.
 

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Der Samstagnachmittag erwies sich als überaus sonniger uns wohlig warmer Tag. Auch wenn es schon Anfang Oktober war, war das Wetter noch herrlich angenehm und die Sonnenstrahlen schienen um die Wette durch die Flure der Schule. Jeder schien heute einen guten Tag zu haben und das Wetter draußen zu genießen. Alle bis auf...
 

Weinend saß Alyssa im Gang wo sie auch Verwandlung hatten. Tränen kullerten ihre Wangen hinab und tropften unablässig auf ihren Rock.

Zwei Freundinnen saßen bei ihr, um sie zu trösten als Hermine mit Harry und Ron vorbei kamen. Sie waren auf den Weg nach draußen gewesen.

Sie sahen die Szene, schauten sich kurz überlegend an und entschieden dann stehen zu bleiben.

"Ist alles in Ordnung? Können wir dir helfen?" Fragte Hermine vorsichtig. Ihre beiden Freunde hielten sich bei weinenden Frauen lieber im Hintergrund auf und symbolisierten eher Rückhalt für Hermine.

Mit tränenverschmiertem Gesicht sah Alyssa auf um zu sehen, wer sie ansprach. Ihr Blick fiel auf das Vertrauensschüler Abzeichen und dann auf Hermines Gesicht.

"Sicher ist alles in Ordnung. Das siehst du doch wohl. Und nein, solange du einen Malfoy nicht schlimm bestrafen oder gar verschwinden lassen kannst, kannst du mir auch nicht helfen." Schluchzte Alyssa wütend und vergrub ihr Gesicht wieder in ihre Hände.

Verdutzt sah Hermine sie an. Harry und Ron tauschten fragende Blicke aus, trauten sich aber nicht etwas zu sagen. Sie dachten daran was Seamus ihnen vor einigen Tagen beim Frühstück erzählt hatte.

"Alyssa... Wenn du mir sagst was er getan hat kann ich sicher mit Professor Snape reden und versuchen eine Lösung zu finden." Hermine sah sie wohlwollend an.

"Na sicher. Dann kannst du doch auch gleich der ganzen Schule erzählen das er mich flachgelegt hat und nun als kleine Hure für den Zeitvertreib bezeichnet!" Sie schrie Hermine nun fast an. Ihre Freundinnen legten ihre Hände auf Alyssas Schultern ab und streichelten sie sanft.

"Er hat was getan?" Platzte es wütend aus den braunen Lockenkopf heraus.

Eine der Freundinnen sah Hermine mitfühlend an.

"Ja, er hat sie heute Morgen absolut arrogant und hochnäsig nieder gemacht. Sie wollte mit ihm reden, nachdem sie mit ihm vor wenigen Tagen... Na ihr wisst schon." Etwas unsicher kaute sie sich auf ihrer Unterlippe herum. Sie deutete Hermines Blick und sah, dass sie Verstand.

"Auf jeden Fall sagte er zu ihr, dass er gar nicht weiß was ihr ständiges Ankommen soll. Er sehe sie als leichtes Mädchen an. Als Hure, die immer wieder die Beine breit machen würde, wenn sich die Gelegenheit ergab. Sie sei nichts weiter als ein Zeitvertreib gewesen."

Hermine schluckte. Ron und Harry taten so, als sehen sie interessante Wolken am Himmel. Dieses Thema schien ihnen sichtlich unangenehm.

"Er ist so ein absolut ekelhaftes Arschloch. Er glaubt wohl er kann sich alles erlauben!" Schnaubte Hermine wütend.

"Geht jetzt lieber." Bat die Freundin von Alyssa, da diese wieder anfing zu schluchzen.

Hermine, Harry und Ron nickten und ließen Alyssa mit ihren Freundinnen alleine.
 

Drei Ecken weiter blieben die Jungs abrupt stehen, da sie fast in Hermine gelaufen wären. Mit wütendem Blick stand sie da, die Arme vor der Brust verschränkt.

"Eins sag ich euch Jungs. Dieser Vollidiot kann was erleben, wenn ich ihn das nächste Mal sehe. Was glaubt er, wer er ist? König von Hogwarts oder was?" Hermine schaffte es kaum sich zu beruhigen.

"Nun mach mal ruhig Hermine." Versuchte Ron sie zu beschwichtigen. Ein wütender Blick von ihr traf ihn dafür. "Du glaubst doch nicht im Ernst das er auf dich hört, wenn du ihm eine Standprädigt hältst. Du musst zu einem Lehrer gehen." Erwartungsvoll sah Ron sie an.

"Und dann? Dann kann ich es doch auch gleich jedem erzählen, wenn ich es an offizielle Stelle weiter leite. Nein Ron, genug ist genug." Sie schnaubte verächtlich bei dem Gedanken an den Blondschopf mit seinen glatten Gesichtszügen. "Das wird intern, unter uns Schülern geklärt." Ihre Augen verengten sich zu Schlitzen.

"Und wisst ihr was? Morgen hat Slytherin Quidditch Training. Da knöpf ich ihn mir vor!" Hermines Gesicht nahm einen kampfeslustigen Ausdruck an.

"Hermine..." Harry legte behutsam einen Arm um sie. "Du bist so fürsorglich für alle Schüler da. Nicht umsonst bist du Vertrauensschülerin geworden." Er tippte ihr liebevoll gegen ihr Abzeichen, welches sie mit Stolz und Würde offensichtlich über ihre linke Brust gepinnt hatte. Er sprach weiter: "Das ist auch sehr lobenswert. eine mutige Löwin bist du noch dazu. Ich bin auch deiner Meinung, dass Malfoy endlich mal einen Denkzettel kriegen muss, aber nicht so in Rage, okay? Beruhige dich. Wir gehen jetzt raus, setzen uns in die Sonne und überlegen uns was bis morgen. Einverstanden?" Mit etwas besorgtem Blick sah Harry sie an und ein Lächeln kam bei ihm auf, als seine Freundin zustimmend nickte. Ihre Gesichtszüge beruhigten sich allmählich.

Rom atmete erleichtert auf.

Er Schritt voran, weiter den Gang nach draußen entlang und Harry und Hermine folgten ihm.

Kapitel 3 - Narbengesicht, das Wiesel und ein Schlammblut

Es war Sonntag früh, als die drei Freunde beim Frühstück saßen. Die Sonne stand noch nicht lange am Himmel, die Wolken zeigten sich noch in einem zarten Lila.

Die Vögel schwirrten laut fiepend umher und langsam segelten die ersten Eulen herein, um die Post von zu Hause zu überbringen. Kleine Briefe wie auch große Pakete waren zu sehen.

Die Decke der großen Halle hatte die gleiche Färbung wie auch der Himmel draußen und so genoss das Trio bei wunderschönem Sonnenschein das Essen. Rons Teller war wieder einmal bis zum Umkippen beladen mit den leckersten Köstlichkeiten, die das Frühstücksbuffet hergab. Würstchen im Schlafrock, gebratene Pilze, Eier, mehrere Scheiben Toast, gebratener Speck und eine Schale mit gebackenen Bohnen sowie eine mit Pudding zierten seinen Teller und dessen nähere Umgebung auf dem Tisch.

Harry begnügte sich mit Toast und Spiegelei. Er trank seinen Tee und beide Jungs hatten noch leichte Schlafringe unter den Augen.

"Man, auch wenn man fast als erster da ist und es kein Gedränge um die Plätze oder das Essen gibt.... Ich könnte auch noch ‘ne Runde schlafen." Warf Ron seufzend ein, als er den ersten Bissen seines Frühstücks in den Mund steckte. Laut kauend sah er zu Harry, der ihm mit seinem Blick mitteilte, dass es ihm ähnlich ging.

"Ron, Herr Gott, kau' leiser!" Herrschte ihn Hermine plötzlich an. Sie hatte wieder einmal den Tagespropheten vor der Nase und senkte ihn kurz, um Ronald mit einem tadelnden Blick zu strafen. Dieser hielt erschrocken inne, schluckte kurz und kaute dann mit Bedacht weiter.

"Ihr wisst genau warum wir heute schon so früh hoch sind. Wir hatten es gestern besprochen." Fuhr Hermine nun mit ruhigerer Stimme fort und legte ihre Zeitung auf den Tisch. Ihr Teller war schon wieder leer und Blitz blank sauber.

"Gestern, auf dem Gelände, wart ihr meiner Meinung wegen diesem.... Diesem... Trottel." Hermine zischte das letzte Wort.

"Es darf so nicht weiter gehen. Wir marschieren jetzt zum Quidditchfeld runter und warten das Training der Slytherins ab." Ron unterbrach sie jäh mit erhobener Hand.

"Wir warten nicht ab, wir setzen uns mit rein und schauen zu. Vielleicht können wir ein wenig ihrer Spieltaktik auskundschaften." Rons Mund verzog sich zu einem Grienen, welches dem Blick von Hermine jedoch stand hielt. "Was?" Fragte er mit hochgezogenen Augenbrauen und zuckenden Schultern. "Zwei Fliegen mit einer Klappe würde ich sagen. Richtig Harry?" Er sah seinen Freund zustimmungssuchend an.

Hermine schnaubte, hielt sie diesen Gedanken doch für unsinnig. Sie wollte nicht auf der Tribüne sitzen und die arroganten Gesichter der grün gekleideten Schlangen länger als nötig sehen. Und vor allem nicht diese dummen, schmachtenden Mädchen aus Slytherin ertragen müssen.

Unsicher, welche Zustimmung nun angebrachter wäre überlegte Harry kurz. Er beschloss das Ron nicht ganz unrecht hatte, immerhin waren beide im Quidditchteam von Gryffindor und ein wenig rumspionieren könnte ja nicht schaden. Jetzt, wo sie schon mal dorthin gingen. Also nickte er Ron zustimmend zu und biss kräftig von seinem Toast ab, damit er Hermine nicht Rede und Antwort stehen musste.

"Gott..." Ächzte Hermine mit rollenden Augen und ergab sich widerwillig. Zwei gegen einen, da war sie eindeutig überstimmt.
 

---
 

Die drei Freunde erreichten das Quidditchfeld noch während des Trainings der Slytherins.

Sie hatten nasse Füße auf dem Weg hierher bekommen, da der Morgentau noch glitzernd im Gras hing. Sie hörten die Besen durch die Luft surren und gelegentlich schrie ein Spieler mit einer kräftigen Stimme über das Feld.

Nacheinander kletterten Harry, Hermine und Ron eine schmale Holztreppe hoch zu den Tribünen und ließen sich dann einige Reihen über der unteren Brüstung auf leeren Plätzen nieder.

Rom und Harry legten ihre Augen umgehend auf die einzelnen Spieler ab und beobachteten genau, was sie dort taten. Sie steckten ihre Köpfe zusammen und besprachen die Manöver, die sie sehen konnten.

Hermine, einmal tief durchatmend und die frische Morgenluft einsaugend, sah sich neugierig um. Die Ränge waren recht voll musste sie feststellen. Einige Slytherins waren dort, und mit grimmigem Gesichtsausdruck musste sie feststellen, dass auch mehrere, mit schmachtvollen Augen hochblickende Mädchen darunter waren. Sie tuschelten und giggelten und zeigten mit den Fingern immer wieder auf bestimmte Spieler. Hermine folgten dem Fingerzeigen und besah sich nun der Spieler einmal genauer.

Der Torhüter war ihr unbekannt. Es war ein großer, kräftig gebauter Spieler mit länger Nase und, soweit sie es erkennen konnte, braunem Haar.

Sie sah sich weiter um. Die Treiber, Crabbe und Goyle waren ihr mehr als bekannt. 'Wie die wohl ins Team gekommen sind... Dass die sich überhaupt auf einem Besen halten können...' Sie hob bei ihrer Überlegung erstaunt die Augenbrauen.

Nun schweifte sie weiter zu den Jägern, die sich immer wieder schnell den Quaffel zuwarfen und Richtung Tor flogen. Sie versuchte zu erkennen wer die Spieler waren, doch sie flogen zum Teil zu schnell vorbei. Nur ein Gesicht erhaschte sie im Flug und das war Blaise Zabini. Mit einem breiten Lächeln und Kampfesblick rauschte er durch die Luft, den Spielball fest unter seinem Arm geklemmt. Hermine musterte ihn genauer. Er war recht groß und athletisch, stellte sie fest. Und er wirkte mehr als selbstbewusst in seinem Tun.

Sie wandte schnell ihren Blick ab und sah nun weiter hoch. 'Wo ist er nur?' Fragte sich Hermine innerlich, als knapp über ihren Köpfen und mit einem Affentempo ein Besen über sie hinwegrauschte. Alle drei duckten sich instinktiv und sahen nun neugierig dem Spieler hinterher, der sie so knapp verfehlt hatte.

Es war Draco Malfoy.

Harry erkannte sofort, dass er dem Schnatz hinterherjagte, der sich immer wieder tänzelnd vor ihm auf und ab bewegte. Golden glänzte er in der Sonne. Harry spürte wie es ihm umgehend in den Fingern juckte. Sehnsüchtig dachte er an seinen Besen und wie gerne er mit diesem jetzt durch die Lüfte fliegen wollte.

'Zum Glück beginnt auch bei uns bald das Training.' Sinnierte er zufrieden seufzend.

Ron hatte sich von Draco wieder abgewandt und dem Torhüter mit der langen Nase zugewandt. Ein Hüter war für ihn wesentlich interessanter zum Studieren. Mit zu schlitzen verengten Augen und tief gezogenen Brauen versuchte er jede Bewegung genau zu erfassen und sich einzuprägen. Vielleicht konnte man sich ja was abgucken überlegte er.

Hermines Blick würde ernst, als sie Draco erkannt hatte. Sie ließ ihren Blick an ihm heften und versuchte ihn nicht mehr aus den Augen zu lassen.

'Du elendes kleines Frettchen... Komm du mir mal auf den Boden. Dann kannst du dich auf was gefasst machen.' Kampfeslustig trommelte Hermine ungeduldig mit den Fingern auf die Sitzbank.
 

"Okay, genug für heute!" Schrie der langnasige Torhüter und deutete mit seiner Hand all seinen Spielern nach unten zu kommen. Die Slytherins flogen langsam Richtung Boden und stoppten mit ihren Füßen im Gras.

Das Training war beendet.

'Endlich!' Dachte Hermine und erhob sich von ihrem Platz. Ron und Harry taten es ihr gleich und gingen hinter ihrer Freundin langsam nach unten zum Spielfeldrand.

Crabbe und Goyle rangen mit den zwei starken Klatschern und versuchten sie wieder zurück in die Kiste zu bugsieren.

'Trottel.' Grinste Blaise hämisch und legte den Quaffel der Jäger schon einmal hinein. Draco kam auf ihn zu. Er hatte den goldenen Schnatz in der Hand und packte direkt hinterher.

Gemein gingen beide zum Teamkapitän zurück und hörten mit halber Aufmerksamkeit seiner abschließenden Ansprache zu. Viel mehr hatten sie Interesse daran zu erkunden, wie viele verzückte Mädchen auf den Rängen saßen und ihnen zusahen. Vielleicht war ja jemand interessantes dabei. Sie wurden jedoch jäh aus ihren Gedanken gerissen, als die laute Stimme ihres Kapitäns erklang.

"Wir sehen uns Mittwochabend wieder zum Training hier. Ich erwarte..." Er starrte Draco und Blaise nun durchdringend an. "... Das alle nüchtern und flugtauglich sind!"

"Ja, immer mit der Ruhe. Wir waren doch gut in Form heute, oder etwa nicht Davies?" Blaise sah seinen Kapitän und Hüter, Rhys Davies, mit zwei erhobenen Daumen an.

"Hmpf." Grummelte dieser, setzte der provokanten Geste aber nichts entgegen. Er entschied sich lieber dafür seine zwei draufgängerischen Spieler zu ignorieren.

Malfoy und Blaise klatschten sich grinsend ab.

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Die Teammitglieder berieten sich weiter, als Draco und Blaise sich ein wenig von ihnen absetzten. "Wollen wir die Ladys mal ein wenig verrückt machen?" Draco sah Blaise herausfordernd an. Ohne eine Antwort abzuwarten begann er sich seine Spieleruniform auszuziehen. Er streifte den Umhang ab und zog sich das Oberteil über den Kopf. Blaise, der das Vorhaben umgehend Verstand und mehr als einverstanden damit war, tat es seinem Freund gleich. Aufgeheizt und verschwitzt vom Training in der warmen Oktober Sonne wischten sie sich langsam mit ihrer Kleidung über die Stirn, um die salzige Flüssigkeit aufzufangen.
 

Hermine, Harry und Ron stiegen währenddessen die Stufen einer Holztreppe hinunter, um an die Brüstung des Spielfeldes zu kommen.

Sie lehnten sich alle drei dagegen und jetzt erst realisierte Hermine, dass sich hinter ihnen eine Traube an kichernden und winkenden Mädchen versammelt hatte und vor ihnen Draco Malfoy und Blaise Zabini dabei waren, sich ihre Quidditchkleidung auszuziehen.

Ihre Augenbrauen zogen sich automatisch nach oben und ihre Augen wanderten zwischen den beiden Spielern, die nun mit nacktem Oberkörper dastanden, hin und her. Unbewusst, ohne es richtig zu realisieren, begann sie die beiden jungen Männer zu mustern.

Draco hatte überall blasse Haut, stellte sie fest. Blaise hingegen schien an seinem gesamten Körper makellos braun zu sein. Sie hatten beide trainierte Torsos, straffe Bauchmuskeln und durch die vielen kleinen Schweißperlen ließ die Sonne sie leicht glänzen. Hermine wusste gar nicht, dass Quidditch so ein anstrengender Sport ist. Und dass man dadurch so definierte Arme und Schultern bekam. Und dass man dadurch bei jedem Lachen, bei jeder Bewegung die Arbeit der Muskeln am Bauch und an der Brust beobachten konnte.

Mit plötzlich leicht geröteten Wangen räusperte sich Hermine kurz und wischte ihre Gedanken, bei denen sie sich erwischte, umgehend beiseite. Sie schrie, so laut sie nur konnte, um gegen die vielen Mädchen hinter sich anzukommen.

"MALFOY! ZABINI!"
 

Draco und Blaise erhoben ihre Köpfe in Richtung Tribünenrand um zu sehen, wer sie rief.

Ein keckes Grinsen umspielte ihre Lippen als sie sahen, welches Trio dort stand. Allen voran wer sie rief.

"Sieh an..." Raunte Draco, hob eine Augenbraue und sah seinen Freund nickend an.

"Eine harte Nuss auf dem Präsentierteller." Stellte Blaise mit Freude fest und beide bewegten sich in die Richtung der drei Gryffindors.

"Sieh an, sieh an, sieh an..." Mit der Zunge schnalzend trat Draco auf die drei zu und blieb dann mit einem herausfordernden Blick stehen.

"Narbengesicht, das Wiesel und ein Schlammblut beehrten uns mit ihrer Anwesenheit. Womit haben wir denn das verdient?" Bei Dracos höhnischen Worten lachte Blaise in seine Faust hinein. Die zwei Slytherins ignorierten den Tross an schmachtenden Mädchen oberhalb der Tribüne, hatten sie doch gerade viel mehr Spaß an den drei Freunden vor ihnen.

"Pass bloß auf was du sagst Malfoy, sonst.…"

"Sonst was Wiesel? Willst du mich verzaubern? Komm schon, du weißt so gut wie ich, dass du eine Niete bist und mir nie das Wasser reichen könntest." Malfoy sah Ron, welcher vor Zorn rot anlief wie eine Tomate, selbstgerecht an. Harry legte Ron eine Hand auf die Schulter, als wollte er versuchen ihn zurück zu halten. Er wusste, die beste Art den arroganten Slytherins den Wind aus den Segeln zu nehmen war ruhig zu bleiben und die Beleidigungen zu ignorieren.

"Beruhige dich Ron." Versuchte er ihm eindringlich klar zu machen.

"Hallo Granger..." Unterbrach Blaise den Wortwechsel zwischen seinem Freund und dem Rotschopf, lehnte sich auf das Geländer der Tribüne und zwinkerte Hermine kokett an.

"Halt die Klappe Zabini und sprich sie nicht an!" Zischte Ron ihn daraufhin umgehend an.

"Was denn? Haben wir hier etwa einen kleinen Aufpasser? Ist ja niedlich." Blaise musterte Ron von oben bis unten mit einem abschätzigen Blick und wandte sich wieder an Hermine. Zu seinem Leidwesen musste er feststellen, dass sie ihn gänzlich ignorierte und Malfoy regelrecht taxierte. Sie sah ihn mehr als wütend an.

"Malfoy. Ich habe ein Hühnchen mit dir zu rupfen." Knurrte sie ihre Worte regelrecht.

"Oho... Na los Schlammblut, leg mal los. Überrasch mich." Mit einem reizenden Lächeln sah er sie an und legte wie Blaise seine Arme auf dem Geländer der Tribüne ab.

Hermine atmete kurz durch und sammelte ihre Gedanken.

"Auch wenn du noch so arrogant und eitel und ekelhaft bist…"

"Danke für die netten Worte." Säuselte er und seine grauen Augen bohrten sich regelrecht in ihre.

'Bloß nicht aus der Fassung bringen lassen.' Sprach Hermine sich innerlich selbst zu.

"Auch wenn du... So bist, erwarte ich von dir als Vertrauensschüler mehr Achtung und Respekt gegenüber den anderen Schülern." Hermine reckte ihre Brust und blickte Malfoy stolz an.

"Du kannst doch nicht... Du kannst nicht mit jedem x-beliebigem Mädchen der Schule... In die Kiste hüpfen, und sie danach so behandeln." Zorn kam erneut in Hermine auf und ihr Wangen glühten rot auf.

"Hast du überhaupt eine Ahnung, eine Vorstellung davon, wie schlimm du den Mädchen weh tust? Was stimmt mit dir nicht? Ich kann mir nicht vorstellen, dass selbst jemand wie du kein Herz hat und keinerlei Mitgefühl besitzt." Hermine redete sich regelrecht in Rage. Harry und Ron waren ganz ruhig, standen direkt hinter ihr und stärkten ihr so den Rücken.

Malfoy und Blaise grinsten immer mehr, je weiter Hermine sprach. Dies machte sie nur noch umso wütender.

"Frauen sind doch keine Objekte und und und... Spielzeuge, mit denen man sich die Zeit vertreibt! Niemand will sowas und es ist einfach unglaublich widerlich das du meinst so über allen Dingen stehen zu können! Ich erwarte... Nein ich verlange von dir, dass du damit aufhörst! Du bist ein Vertrauensschüler und wenn du das weiterhin sein willst beende dieses Schmierentheater umgehend. Sonst sorge ich dafür, dass du deine Position verlierst." Schloss Hermines siegessicher. Ihre braunen Augen ließen keine Sekunde von den grauen Malfoys ab. Sie atmete schwer ein und aus. Ihre Gedanken rasten vor Wut.
 

"Fertig? Gut." Malfoy beugte sich mit einem höhnischen Lächeln vor und sprach ganz ruhig und leise.

"Jetzt hör mir mal genau zu du kleine eingebildete Ziege. Ich bezweifle, dass du eine Ahnung davon hast, WAS ich mit den Mädchen alles mache. Und du kannst mir glauben, auch wenn es nicht über deinen prüden Horizont einer Nonne hinaus geht, es gefällt ihnen. Sie wollen es, oh sie flehen mich förmlich darum an. Wie sie schauen, wie sie sich kleiden, wie sie reden, wie sie mich anbeten." Malfoy sah zu seinem Freund Blaise der ihm zustimmend zunickte.

"Du kannst mir nicht drohen und sei dir sicher, deine kleine... Ansprache juckt mich nicht im Geringsten. Du weißt nichts darüber, was in Hogwarts passiert. Du hast keine Ahnung wie dunkel die Seele mancher Schüler ist, wie dunkel ihre tiefsten Geheimnisse und Wünsche sind. Aber..." Er zog nun seine Augenbrauen hoch und sah sie dann herausfordernd an.

"Wenn du mir nicht glaubst... Komm doch morgen zum Häusertreffen. Wird bestimmt lustig und vielleicht hast auch du dann mal ein wenig mehr Spaß in deinem Mauerblümchenleben." Malfoy lachte herzhaft auf.

"Ohja Granger.... Komm vorbei... Ich werde mich dort gut um doch kümmern." Grinste sie Blaise verführerisch an und zwinkerte ihr zu.

Harry und Ron fassten Hermine, die ungläubig ihre zwei gegenüber ansah, an die Schultern.

"Komm wir gehen Mine. Das muss man sich echt nicht geben von solchen Idioten." Ron warf Malfoy einen bitterbösen Blick zu. Sein Rotton im Gesicht war nicht weniger geworden.

Immer noch um Fassung ringend, was Malfoy ihr an den Kopf geworfen hatte ließ Hermine sich mitziehen und die drei verließen das Stadion.
 

"Wie dumm können Gryffindors eigentlich sein? Die zwei hässlichen Idioten führen sich auf wie zwei erbärmliche Wachhunde." Blaise schüttelte ungläubig seinen Kopf.

"Kannst du mir sagen was das eben eigentlich sein sollte?" Draco lachte beherzt auf.

"Mit Nichten Alter. Aber weißt du..." Überlegte Blaise und sah einige Mädchen von der Tribüne zu ihnen nach unten kommen. Jetzt wo der Platz an der Brüstung frei war wollten sie unbedingt zu den Spielern ans Feld.

"... Lass uns doch ein wenig den Kopf frei kriegen." Zabini lächelte einer blonden schlanken Schülerin zu, die ihm zögerlich winkte.

"Meinst du dieses Schlammblut kommt morgen Abend vorbei?" Blaise sah seinen Freund kurz fragend an.

"Ist mir eigentlich scheiß egal. Aber falls doch, werden wir da sein." Grinste er, wischte sich erneut mit seinem Trikot über die Stirn und begrüßte dann ein schwarzhaariges Mädchen aus seinem Haus.

Kapitel 4 - Bereit für 'ne kleine Party Granger?

"Mister Weasley! Mister Potter!“ die schnarrend höhnische Stimme von Professor Severus Snape hallte durch die Kellerräume des Zaubertrankunterrichtes.
 

Erschrocken hoben die namentlich genannten Gryffindors ihre Gesichter und sahen in die bösartigen Augen ihres Lehrers. Ron und Harry hatten sich hinter ihren Kesseln versteckt und die Köpfe zusammengesteckt. Ihr erstes Quidditchtraining für dieses Schuljahr stand für Mittwoch an und nachdem sie nun die Möglichkeit hatten bei den Slytherins zuzusehen, mussten unbedingt neue Taktiken besprochen werden. Snape war bei Seamus hängen geblieben und machte sich über dessen Zaubertrank her und so nutzten die Jungs die Gunst der Stunde zu einer kurzen Besprechung.

Leider machten sie die Rechnung ohne das gute Gehör ihres verhassten Lehrers.
 

„Wenn sie zwei meinen, dieser Unterricht sei… unter ihre Würde und es nicht wert, dass sie ihm angemessen folgen verlassen sie doch bitte meinen Unterrichtsraum.“ Mit spöttischem Ton ging er auf Ron und Harry zu. Er blieb direkt vor ihnen stehen und machte sich groß.
 

Severus hob eine Hand und nahm nun den Zaubertrank von Ron unter die Lupe. Mit angehaltenem Atem sah dieser zu und spürte das Donnerwetter auf sich zukommen, ohne es aufhalten zu können.
 

„So. Blau. Er ist blau.“ Snape nahm die Kelle, die auf dem Tisch lag, rührte in der Flüssigkeit herum, nahm etwas des Gebräus auf und lies es langsam in den Kessel zurück kleckern. Jeder im Raum wandte sich kaum atmend Ron und Harry zu und beobachtete wie Snape sie traktierte. Mit einem feixenden Grinsen glucksten die Slytherins, allen voran Draco Malfoy, der in der vordersten Reihe saß. Zu Harrys Leidwesen sah Dracos Zaubertrank von weitem genauso aus, wie es im Buch beschrieben war.
 

„Ich hatte schon viele erbärmliche Weasleys in meinem Unterricht, aber sie sind mit Abstand der Schlechteste von allen. Ich glaube ein Buch zu lesen würde ihnen gut tun Mister Weasley. Sie scheinen nicht einmal die einfachsten Anweisungen gelesen, beziehungsweise verstanden zu haben. Ein Schluckauftrank sollte doch kein Problem für sie darstellen. Sind sie mit Mister Potter hier doch die Helden der Geschichte von heute, nicht wahr?“ Snape ließ die Kelle geräuschvoll in den Kessel fallen und fixierte Harry und Ron mit seinen Augen. Beide sagten kein Wort. Harry presste seinen Kiefer zusammen. Rons Blick verfinsterte sich zusehends.
 

„Sir…“ presste Ron so höflich wie möglich hervor. „Ich habe nur…“
 

„Ja, sie haben nur fünf statt drei Tropfen des Blauschmetterlingssaftes hineingetan. Ich weiß. Die Farbe kommt ja nicht von ungefähr sie einfältiger Trottel. Nur weil sie zwei-“er zeigte langsam mit seinem Zeigefinger auf Ron und Harry, „letztes Jahr den dunklen Lord geschlagen haben heißt das nicht, dass sie nichts mehr für die Schule tun müssten. Mit ihrem eingebildeten Ego werden sie ihre UTZ niemals bestehen… und mit so einem Trank erst recht nicht. Das wäre bei mir nichts weiter als ein T Weasley.“ Süffisant lächelnd wandte sich Snape ab zum Gehen.
 

„Ich habe kein eingebildetes Ego!“ platzte es aus dem nun rot gewordenem Ron heraus. Er war aufgestanden.
 

„Ssscht Ron!“ ermahnte ihn nun Hermine. Sie saß neben den Jungs und hatte sich alles stillschweigend angeschaut. Sie zog Ron am Ärmel und deutete ihm still zu sein und sich zu setzen.
 

„Ach nein, haben sie nicht?“ fragte Snape nun blasiert. Er ging wieder auf Ron zu, legte seine mageren Hände auf dem Tisch ab, beugte sich vor und beide sahen sich mit verachtenden Blicken an. Keiner im Raum sagte ein Wort.
 

„Fünfzig Punkte Abzug für Gryffindor.“ Unterbrach Severus Snape die angespannte Stille und mit einem überlegenden Lächeln erhob er sich wieder. „Für anmaßende Frechheit, die Unfähigkeit ein Buch richtig zu lesen, geschweige denn einen einfachen Zaubertrank zu brauen.“

Die Gryffindors erhoben fast alle zeitgleich die Stimme und fingen an zu schimpfen.

„Und wenn jetzt jemand noch ein weiteres Wort sagt kommen weitere fünfzig dazu.“ Ermahnte Snape die schimpfende Klasse mit lauter Stimme und erneut trat Ruhe ein.
 

Alle Schüler des Hauses Gryffindor murrten leise an ihren Plätzen vor sich hin. Wie sie doch alle den Unterricht bei Snape hassten.

Ron versank förmlich auf seinem Platz. Er kochte innerlich vor Wut, als er sein Messer nahm, um eine Ingwerwurzel klein zu schneiden. Grobe, große, kleine und teils regelrecht zerhackte Stücke zierten nach kurzer Zeit sein Schneidebrett.

„Ron…“ Hermine legte eine Hand auf seine Schulter, aber Ron ignorierte sie stur. Sie sah Harry an, der genauso wütend aussah. Er blickte Hermine in die Augen, schüttelte frustriert seinen Kopf und widmete sich auch wieder schweigend seinem Zaubertrank.
 

Seufzend steckte Hermine ihre Nase wieder in das Zaubertrankbuch um zu sehen, an welcher Stelle sie weiter kochen musste, als sie einen Blick auf sich haften spürte. Sie hob den Kopf und sah sich um. Schnell entdeckte sie, wer ihre dieses Gefühl bescherte.
 

Die grauen Augen Malfoys waren auf sie gerichtet. Ein unbehagliches Gefühl machte sich sofort in ihr breit. Gleichzeitig schossen ihr die Bilder von gestern in den Kopf. Wie Malfoy und Blaise zu ihr gingen. Mit freiem Oberkörper. Mit verschwitzter, glänzender Haut. Mit erhabenen Blicken. Mit verschmitztem Lächeln im Gesicht. Mit ansehnlicher Muskulatur.

Sofortige Röte stieg in Hermine auf und sie schüttelte erschrocken ihren Kopf. Ihr Blick fiel in ihren Schoß, wo sie ihre Hände knetete.

„Jetzt ist aber Schluss damit.“ Flüsterte sie sich leise zu und erhob wieder ihre Augen zu Malfoy.

Dieser hatte währenddessen Blaise, der neben ihm saß, in die Rippen gestoßen und zu Hermine gedeutet. Nun ruhten graue und dunkelbraune Augen auf ihr und das unbehagliche Gefühl verstärkte sich.

Hermines Augen verengten sich zu einem abwertenden Blick. Dracos Gesicht verzog sich zu einem vermessenen Lächeln. Er blickte kurz zu Ron und Harry und dann wieder zu ihr. Langsam und sachte schüttelte er seinen Kopf.

Als Hermine kurz zu Blaise blickte sah dieser sie herausfordernd an und gab ihr plötzlich einen Kuss in der Luft.

Irritiert von dieser Geste und etwas pikiert wandte sie sich ab und sah wieder in ihr Buch. Aus dem Augenwinkel stelle sie fest, dass sich beide Slytherins feixend anlachten und kopfschüttelnd in ihre Kessel sahen.

‚Was für Idioten.‘ Ging es Hermine durch den Kopf.
 

---
 

„Es ist doch einfach nicht zu glauben…. Fünfzig Punkte!“ Ron schaufelte wutentbrannt sein Abendessen in sich hinein. Es schien, als kenne er kein Halten mehr. Seinen Teller in der einen Hand nah am Gesicht schob er mit der anderen Hand den Löffel zwischen Geschirr und Mund immer wieder hin und her. Voll beladen mit einem köstlichen Kürbisauflauf.

„Nun Schluck doch erstmal runter bevor du dich aufregst. Ich empfehle dir dich lieber ein wenig zu beruhigen.“ versuchte sich Ginny Weasley, Rons Schwester und ebenfalls eine Gryffindor, einzumischen. Doch in diesem Moment flog schon etwas vom Kürbis aus Rons vollen Mund auf den Tisch. Eben dieser knallte dabei mit der Faust auf die Tischplatte. Der Löffel in seiner Hand erzitterte.
 

„Beruhigen?! Beruhigen?! Ich soll mich beruhigen?“ Ron plusterte sich förmlich auf. Harry und Hermine, auf der gegenüberliegenden Seite des Tisches sitzend, sahen zwischen den beiden streitenden Rotschöpfen hin und her und entschieden, sich lieber nicht einzumischen. Wenn Weasleys streiten hält man sich besser da raus.

„Ja, entspann dich mal. Snape schaut schon rüber. Nicht das er dir noch mehr Punkte abzieht!“ Ginny fauchte ihren Bruder förmlich an und schielte zum Lehrertisch hoch.

„Der kann mich mal der alte Sack! Was bildet der sich eigentlich ein? Ein T… Ein T wie Troll…. Mein Trank war mindestens ein A. Mit Luft nach oben.“ Ron riss seine Hand hoch und gestikulierte eine Linie über seinen Kopf.

Ron und Ginny wurden gerade richtig warm zum Streiten.
 

Hermine rollte mit ihren Augen und trank einen Schluck aus ihrem Becher. Harry lehnte sich zu ihr herüber und lächelte sie sanft an.

„Es war ein T, oder?“ fragte er sie flüsternd.

„Ja.“ Schmunzelte sie ihren besten Freund an.

Ein kurzer Moment der Stille trat ein.
 

„Und… hast du mal darüber nachgedacht heute Abend zum Häusertreffen zu gehen?“ Aufmerksam sah er seine beste Freundin an. Sie antwortete nicht sofort.

Sicher hatte sie darüber nachgedacht. Aber würde es sich lohnen, seine Zeit dafür zu verschwenden? Hermine hatte mehr als genug damit zu tun all ihre Hausaufgaben zu erledigen und für ihre UTZ zu lernen. Und wozu sollte sie hingehen? Nur weil Malfoy gesagt hat, sie solle kommen? Als wenn sie seiner Einladung folgen würde.

„Weißt du…“ überlegte Harry nun und sah sie vielversprechend an. „Vielleicht ergibt sich ja die Möglichkeit Malfoy bei irgendetwas zu erwischen, weswegen du einen guten Grund hast ihn seines Amtes als Vertrauensschüler der Slytherin entheben zu lassen.“
 

Hermine überlegte. Der Einwand von Harry war sicher nicht von der Hand zu weisen. Wenn sie ihn wirklich bei etwas Unrechtem erwischen würde, wären seine Tage als Vertrauensschüler gezählt und sein Ego würde einen gehörigen Dämpfer erfahren.

„Das ist eine gute Idee Harry.“ Sagte Hermine schließlich und sah ihn nun bittend an. „Ihr kommt aber mit, oder? Ich geh da bestimmt nicht allein hin.“

Harry grinste sie an. „Na sicher. Ich glaube eine kleine Ablenkung von heute kann Ron auch nicht schaden.“ Dabei zeigte er mit seinem Daumen auf ihren Freund gegenüber.
 

Ron und Ginny hatten sich mittlerweile voneinander abgewandt. Sie sah wütend und stur in die andere Richtung und unterhielt sich angestrengt mit ihrer Sitznachbarin. Ron schob wieder murrend seinen Kürbisauflauf in sich rein.

„Olle Ziege…“ murmelte er und sah dann zu seinen Freunden, die ihn kopfschüttelnd aber lächelnd ansahen.

„Oh Ronald…“ seufzte Hermine friedlich gestimmt.

„Wasn?“ fragte dieser und war erstaunt über den Gesichtsausdruck seiner Freundin.

Ron fiel auf, dass Hermine ihn schon eine lange Zeit nicht mehr so angesehen hatte. Seit sie damals, letztes Jahr, entschieden hatten das nicht mehr als Freundschaft zwischen ihnen möglich war entpuppte sich ihr Verhältnis immer mal wieder als schwierig. Sie zeigte ihre zickige Seite und er seine unüberlegte und sture. Manchmal spürte er, wenn er sie heimlich von der Seite beobachtete, wie schön er sie fand. Sie hatte für ihn ein perfektes Profil. Ihre Nase war süß und stupsig und auch sonst gefiel ihm viel an Hermine. Ja, sein Herz pochte gelegentlich noch etwas, wenn er über sie nachdachte. Aber Ron wusste, dass es keinen Weg zurück gab für sie.
 

Harry riss ihn aus seinen Gedanken.

„Bist du heute Abend mit dabei Ron?“ Neugierig sah sein bester Freund Ronald an.

„Wobei denn?“ Ron sah stirnrunzelnd, wie seine zwei Freunde nun kicherten.

„Heute Abend beim Häusertreffen. Wir wollen hingehen. Vielleicht erwischen wir Malfoy ja bei etwas Verbotenem.“ Harry zwinkerte Ron zu und stellte mit Freude fest, wie sich dessen Gesicht nun erhellte.

„Spitzenidee Harry. Dem Frettchen zeigen wir’s.“ Ron grinste Harry und Hermine an.
 

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Die Uhr schlug neun. Die drei Freunde saßen wie gewöhnlich am Kamin und warteten auf den richtigen Zeitpunkt, um zum Treffen zu gehen. Seamus Finnigan hatte ihnen verraten, dass man Malfoy meistens nicht vor zehn dort antraf. Er war erstaunt und erfreut zugleich zu hören, dass seine Freunde heute Abend mit dabei sein würden.

Seamus ging oft zum Häusertreffen. Er nutzte diese Zeit um vom Schulalltag abzuschalten. Außerdem hatte er dort einige neue Freunde aus Hufflepuff kennengelernt. Sie nutzten diese Treffen als regelmäßige Verabredung.
 

„Sollten wir schon los?“ Fragte Harry leicht nervös, da keiner so rechte wusste was ihn dort erwarten würde.

„Hm, von mir aus lasst uns gehen. Es ist sicher nicht verkehrt vor diesem arroganten Frettchen da zu sein.“ Warf Ron ein und erhob sich.

Hermine nickte und gerade als sich die drei erhoben kam Seamus die Treppe herunter.

„Oh super, wollt ihr los? Ich komm mit.“ Er schloss sich ihnen an und zu viert machten sie sich auf den Weg in die große Halle.
 

Die Flure waren spärlich beleuchtet, nur kleine Fackellichter an den Wänden erhellten ihren Weg. Sie hörten von Weitem schon mehrere Stimmen und gedämpfte Musik. Aus dem Eingang der Halle erkannten sie ein helleres Leuchten und die Stimmen wurden immer lauter, je näher sie kamen.

„Hey Alvis!“ rief Seamus und trennte sich von seinen Freunden. „Habt Spaß Leute!“ rief er ihnen noch schnell zu und lief dann auf einen Traube Jungen zu, die ihn herzlich begrüßten und sofort in ihre Mitte nahmen.
 

„Wer hätte das gedacht…“ überlegte Ron und ging mit Harry und Hermine an Seamus und seinen neuen Freunden vorbei.
 

Sie standen nun vor der Halle. Viele Siebtklässler waren hier. Überall sahen sie Trauben von Schülern zusammen. Sie erkannten sogar einige Gesichter. Aus ihrem Haus wie auch aus den anderen Häusern. Es gab Sitzmöglichkeiten, gemütliche wie Sessel oder Sofas, aber auch Stühle und Tische an denen Spiele gespielt wurden, wie etwa Karten oder Zauberschach. Auf der einen Seite gab es eine Art Buffet, gefüllt mit Fingerfood und anderen Leckereien. Nicht weit davon stand der Tisch mit den Getränken. Die drei erkannten sofort, dass es nicht nur Saft und Butterbier gab. Flaschenweise stand Feuerwhisky herum und andere Flüssigkeiten, die die drei nicht kannten. Aber an dem Zustand mancher Besucher erkannten sie, dass dort nicht gerade wenig Alkohol drin sein konnte.

Im Hintergrund dudelte leise Musik, die aus einer verzauberten Anlage kam.
 

Harry, Ron und Hermine sahen sich genau um. Etwas enttäuscht ließ Hermine ihre Schultern hängen.

„Er scheint noch nicht da zu sein.“ Murmelte sie leise als sie einen feinen Atemzug in ihrem Nacken spürte.

„Wen suchst du denn Granger?“ hauchte Malfoy ihr von hinten sanft ins Ohr.

Erschrocken fuhr Hermine herum und Harry und Ron taten es ihr gleich, um zu sehen, warum sie sich umdrehte.

„Malfoy!“ zischte Ronald sofort und versuchte sich groß zu machen.

„Ganz ruhig Weasleby. Hier sind alle friedlich. Oder willst du erneut fünfzig Punkte riskieren?“ lachte Draco bösartig und sah Ron herausfordernd an. Er wusste genau wie er diesen auf die Palme bringen konnte.

„Ignorier ihn Ron. Denk dran warum wir hier sind.“ Flüsterte Harry seinem besten Freund zu. Er hoffte ihn beruhigen zu können. Immerhin wollten sie den Abend nicht gleich mit einer Schlägerei starten.

„Immer mit der Ruhe. Wir wollen doch alle einen entspannten Abend, oder?“ Blaise trat zu Draco, legte ihm eine Hand auf die Schulter und sah Hermine sofort durchdringend an.

‚Was hat der nur? Wieso starrt er mich andauernd so an?‘ Überlegte Hermine und versuchte Blaise Blick stand zu halten.
 

Die fünf Schüler sahen sich einen Moment taktierend an, als Malfoy die Stille zwischen ihnen brach.

„Ich bin ja erstaunt, dass ihr hier seid. Hätte ich nicht gedacht. Vor allem nicht von dir.“ Er richtete seinen Zeigefinger auf Hermine und grinste.

„Willst wohl doch kein Mauerblümchen mehr sein oder?“ Er blickte sie herausfordernd an.

„Halt die Klappe Malfoy.“ Entgegnete sie ihm ruhig.

Malfoy schnalzte mit der Zunge und trat einen Schritt auf Hermine zu. Sie bewegte sich keinen Millimeter weg.

„Bereit für ‘ne kleine Party Granger?“ Mit diesen herausfordernden Worten schritt Malfoy an den drei Freunden vorbei. Jetzt sahen sie zum ersten Mal, das Draco nicht mit leeren Händen kam. Zabini ebenfalls nicht. Beide hielten Feuerwhisky in den Händen und schritten nun langsam in die große Halle herein.

„Ich hoffe wir sehen uns da drinnen Granger. Ich kann es kaum erwarten dir… endlich mal etwas näher zu kommen.“ Flüsterte Blaise Hermine im vorbei gehen zu. Sofort lief ihr ein Schauer den Rücken hinunter und Gänsehaut machte sich auf ihrem Körper breit.
 

Malfoy und Zabini gingen selbstbewusst in die Halle hinein und wurden umgehend von mehreren Schülern begrüßt. Mädchen schauten sich nach ihnen um und ernteten dafür zum Teil ein Lächeln von den zweien.

Sofort machten sie es sich in einer Sitzecke nahe den Getränken gemütlich. Sie fletzten sich in einen Sessel und auf die Couch. Ihre Freunde, darunter Schüler wie Crabbe, Goyle und Pansy Parkinson, gesellten sich umgehend zu ihnen.

Erstaunt beobachtete Hermine, wie gesellig Slytherins sein konnten. Pansy schien Draco jeden Wunsch von den Lippen abzulesen, denn sie flitzte umgehend zu den Getränken, holte mehrere Gläser und Malfoy köpfte am Tisch die erste Flasche des Feuerwhiskys. Er schenkte jedem ein und erhob sein Glas. Hermine bemerkte umgehend, wie Blaise Zabini sie abermals ansah und ihr augenzwinkernd zuprostete.

Etwas unbehaglich drehte sie sich weg und wandte sich an Ron und Harry. Ersterer beäugte mit grimmiger Miene das Treiben der Slytherins. Zweiterer sah eher skeptisch auf den Haufen der Schlangen und sah sich dann weiter um.

„Lasst uns dorthin gehen.“ Schlug Harry leicht seufzend vor und zeigte mit seinem Kopf in Richtung einer Sitzgruppe bestehend aus mehreren bequemen Stühlen und einem Tisch. Seine zwei Freunde nickten und gemeinsam setzten sich die drei in Bewegung.
 

Kaum, dass sie saßen erhob sich Ron.

„Was ist?“ fragte Harry erstaunt und beobachtete seinen Freund neugierig.

„Das ist doch so kaum auszuhalten.“ Seufzte Ron schwer, zeigte mit seinem Daumen in Richtung der lauten Slytherins und wandte sich dann um zum Gehen.

„Wo will er hin?“ fragte Hermine nun erstaunt und beide sahen ihrem rothaarigen Freund nach.

Dieser ging ohne Umwege auf das Buffet zu.

Ron hob seinen Zauberstab, den er in seiner Gesäßtasche verstaut hatte und holte sich stumm mittels des Acciozaubers drei Teller herbei. Er belud sie mit allerlei Leckereien und ließ sie dabei neben sich herschweben. Er schritt weiter auf den Tisch mit den Getränken zu.

Erst ließ er die vollen Teller auf den kleinen Tisch sinken. Dann stellte er drei Gläser auf und befüllte sie mit Feuerwhisky, den er aus einer der offenen Flaschen entnahm. Zum Schluss erhob Ron erneut seinen Zauberstab und ließ nun das Essen und Trinken mit einem kleinen Schlenker schweben.
 

Mit Speis und Trank ausgestattet ging er grummelnd zurück zum Tisch, an dem Harry und Hermine geduldig auf ihn warteten.

„Hier.“ Sagte er knapp und verteilte die Getränke und Teller auf den Tisch. Er setzte umgehend sein Glas an die Lippen und nahm einen kräftigen Schluck der brennenden Flüssigkeit. Ohne Umschweife ran sie seinen Hals hinab und er spürte dieses heiße Gefühl, welches der Whisky hinterließ. Ein kleiner Huster entwich seiner Kehle.

„Das ist ja sonst nicht auszuhalten hier.“ Murmelte Ron genervt und setzte erneut an. Schon zeigte sich eine leichte Röte auf seinen Wangen.

„Immer langsam.“ Ermahnte ihn Hermine. „Du weißt wieso wir hier sind. Sicher nicht, um uns zu besaufen. Wir müssen Malfoy im Auge behalten und dafür benötigen wir dringendst einen klaren Kopf. Und zwar wir alle.“ Hermine sah Ron mahnend an und riss gleichzeitig Harry sein Glas aus der Hand, der auch gerade einen Schluck nehmen wollte.

Ron sah Hermine eher unbeeindruckt an und hob erneut sein Glas.

„Nun lass ihn doch Hermine.“ Sagte Harry leicht genervt von der Überkorrektheit seiner Freundin.

„Ich verstehe dich ja, aber ein Gläschen wird ihn ja nicht gleich aus der Bahn werfen, oder? Lass ihn nach dieser Zaubertrankstunde heute lieber ein wenig entspannen.“ Er hob die Augenbrauen und sein Bick bedeutete Hermine Ron heute lieber zu lassen. Er nahm ihr sein Glas wieder aus der Hand.

Sie seufzte tief und nickte dann langsam.

‚Das kann doch nicht gut enden…‘ ging es Hermine durch den Kopf und sie sah besorgt zu, wie sich Ron nun mit seinem Zauberstab die Flasche Feuerwhisky vom Grtränketisch herüberholte.
 

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Die Minuten vergingen und wurden langsam zu Stunden. Der Abend wandelte sich allmählich in die Nacht und in der großen Halle herrschte immer noch reges Treiben.

Es waren mit der Zeit noch einige Schüler dazu gekommen und andere waren dafür gegangen.

Seamus und seine neuen Freunde fanden einen Tisch für sich, an dem sie feucht fröhlich Runde um Runde Karten spielten. Hermine hatte den Eindruck, dass es dabei sogar um echtes Geld ging. Zumindest klimperte es immer wieder verdächtig nach Münzen und es blitzte gelegentlich golden, silbern und bronzefarben auf.

Mit der Zeit hatten sich Grüppchen oder Pärchen im Raum gefunden, die sich ziemlich flirtend verhielten. Es bildeten sich Paarungen, über die Hermine mehr als erstaunt war. Diese verließen irgendwann die große Halle in die Dunkelheit der Nacht. Gelegentliches Kichern und Lachen waren vom Flur zu hören.

Die Slytherins hatten mit der Zeit mehr Leute um sich geschart und sie schienen sich wie Könige zu fühlen. Hermine gewann immer mehr den Eindruck, dass Malfoy die Schwärmerei von Pansy ausnutzte. Sie sah ihn schmachtend an, aber er würdigte sie keines Blickes. Außer er wollte etwas von ihr. Wie sein Glas zu füllen.

‚Fehlt nur noch, dass sie ihn mit Trauben füttert und Luft zu fächert.‘ Dachte Hermine mit einem leichten Kopfschütteln.
 

Die ganze Zeit beschlich sie schon das Gefühl, dass der grauhaarige Slytherin sie beobachtete, wenn sie kurz wegsah. Sie spürte einen Blick im Nacken, der genau aus dieser Richtung kam. Genau wie jetzt, als sie zum Buffet sah, da ihr Magen sich meldete, spürte sie erneut dieses komische Gefühl auf ihrer Haut. Die aufkommende Gänsehaut.
 

Sie wurde umgehend aus ihren Gedanken gerissen, da Ron es schaffte ihr mit einem gekonnten Schlenker seiner Hand sein Getränk über ihre Kleidung zu kippen.

„Oh Ronald!“ schimpfte Hermine los und stand sofort auf. Der Rotschopf sah sie kichernd und entschuldigend an.

„‘Schuldige Mine.“ Hickste Ron und setzte sofort eine traurige Miene auf. „Der schöne Feuerwhisssky…“ kam es nuschelnd aus seinem Mund und er sah traurig in sein nun leeres Glas.

„Ess hilf wohl nicks… muss isch neues holn.“ Ronald stand schwankend auf, musste sich aber sofort an seiner Stuhllehne festhalten.

„Oh du Idiot…“ motzte Hermine sauer und tupfte mit einem Tuch vom Tisch über ihre Lieblingsbluse.

Sie sah sich hilfesuchend um. Sie entdeckte Harry, der sich vor noch nicht allzu langer Zeit zu Seamus an den Kartentisch gesellt hatte. Ihm war die Observierung Malfoys zu langweilig geworden und da hatte er sich eine kurze Ablenkung gesucht. Sie wollte ihn gerade wieder zurückrufen, als sie eine Bewegung im Augenwinkel wahrnahm. Sie drehte sich neugierig um.
 

Vor ihr stand Blaise Zabini. Er hatte seine Hände auf Rons Schultern abgelegt und schupste ihn unsanft beiseite, damit er ihm nicht im Weg stand.

Bösartig lächelnd sah er den betrunkenen Gryffindor an, der auf seinen Händen gestützt zu Boden fiel.

„So ein Trottel.“ Lachte Blaise und wandte sich wieder Hermine zu. Erschrocken sah sie ihn an.

„Ist das deine Gesellschaft für heute Abend Süße? Nicht gerade ansprechend, nicht wahr?“ Er sah sie herausfordernd und Ron abschätzend an. Dieser stöhnte und versuchte sich wiederaufzurichten. Es gelang ihm nur schwerlich.

„Was warn das?“ Murmelte Ron und eine stützende Hand umfasste seinen Arm. Harry war herbeigeeilt, als er mitbekam, was passiert war.

„Was soll das du Trottel?“ wütete Hermine los und ging grimmig schauend einen Schritt auf Zabini zu.

„Was denn? Ich habe dich doch quasi gerettet. Das konnte sich doch keiner mehr anschauen wie er dich langweilte. So eine kleine Löwin wie du sollte doch einen höheren Anspruch an Gesellschaft haben denke ich.“ Mit einem frechen Grinsen machte auch er einen Schritt auf die Braunhaarige zu. Beiden standen sich nun dicht gegenüber.
 

Mehrere Schüler hatten mitbekommen, was passiert war. Sie wandten ihre Köpfe neugierig dem Geschehen zu und beobachteten gespannt, was passierte.

Malfoy erhob sich langsam von seinem Platz, schob dabei Pansy grob beiseite und ging langsam auf seinen Freund zu.

„Was ich für Gesellschaft will entscheide ich immer noch allein du arroganter Schnösel.“ Zischte Hermine leise zu Blaise. Sein Lächeln wurde noch breiter.

„Autsch, das tat jetzt aber weh. Du hast zutiefst meine Gefühle verletzt Süße.“ Blaise griff sich theatralisch an seine Brust und setzte eine verletzte Miene auf.
 

„Oh oh, dass solltest du lieber schnell wieder gut machen Granger.“ Lachte Malfoy nun und trat neben seinen Freund.

„Oh ja. Mach es wieder gut, dass du mich so verletzt hast.“ Ohne zu fragen griff Blaise nach Hermines Handgelenk und zog sie dicht an sich heran. Kaum ein Blatt Papier passte mehr zwischen die Zwei. Mit erschrockenem Blick sah Hermine ihr Gegenüber an. Sie brachte kein Wort heraus. Sie schaute fest in die braunen Augen, die sie gierig ansahen. Immer dichter kamen sie. Hermine spürte schon den warmen Atem von Blaise auf ihren Lippen.
 

„Sei lieb zu mir und ich bin lieb zu dir.“ Hauchte Blaise ihr zärtlich entgegen und wollte gerade zum Kuss ansetzen, als ihn ein kräftiger Schubser zum Schwanken brachte. Er stolperte zur Seite und zog Hermine ruppig mit sich. Beide konnten sich gerade noch so halten. Verwundert und schwer atmend sah Hermine sich um, als Blaise kurz ihre Aufmerksamkeit auf ihn lenkte.

„Alles okay bei dir kleine Löwin?“ fragte er und sah sie, zu ihrem Erstaunen, mit besorgter Miene an. Sie nickte nur kurz. Beide sahen zur Seite um herauszufinden woher der unsanfte Schubser kam.
 

Ron war mit Harrys Hilfe wieder auf die Beine gekommen. Beide sahen die Szene mit entsetzen an, wie Blaise ihre Freundin festhielt und ihr immer näherkam.

Da brannten bei Ron die Sicherungen durch. Ohne auf Harrys Griff unter seinem Arm zu achten machte er einen Satz nach vorne und wollte Blaise von hinten einen Schlag auf den Kopf verpassen. Leider ließ es sein doppelter Blick nicht zu und so verfehlte er sein Ziel. Er erwischte Malfoy, der neben seinem Freund stand. Ein kräftiger Schlag in den Nacken brachte den Blondschopf zum Wanken, der dabei gegen seinen Freund stieß und ihn zum Stolpern brachte.

Malfoy wandte sich augenblicklich um, um zu sehen wer die Frechheit besaß ihn heimtückisch von hinten zu schlagen.

„Du!“ zischte er wütend hervor, rieb sich seinen Hinterkopf und sah in die aufgebrachten Augen Rons.

„Ja ich!“ rief Ron laut und holte erneut zum Schlag aus. Dass er sich nun mit dem falschen Slytherin schlagen wollte schien im Moment unwichtig. Hauptsache es war ein Slytherin.

„Ron! Hör auf damit!“ rief Harry seinem Freund zu. Aber seine Worte schienen in keinster Weise bei ihm anzukommen.

„Harry, was ist hier los?“ fragte Seamus interessiert und nippte an seinem Glas. Ungläubig sah Harry ihn an.

„Das siehst du doch wohl, oder?“ sagte er kopfschüttelnd. Sein Blick richtete sich wieder auf Ron.
 

Erneut holte dieser aus, verfehlte aber sein Ziel, da Malfoy galant lächelnd einen Schritt beiseite tat.

„Oh Weasleby, gib es doch endlich auf. Du kannst mich nicht schlagen. Und du bist mir bei weitem nicht gewachsen.“ Höhnisch sah Malfoy sein Gegenüber an und wandte sich ihm zu. Seine Hände steckten anmaßend in den Hosentaschen.

„Du mieses, arschlosses Frettchn‘!“ Wütete Ron und richtete sich schwankend auf. Der Alkohol schien seinen Tribut zu zollen. Rons Gliedmaßen machten nur geringfügig das, was er von ihnen verlangte. Sein Gehirn und sein Körper schienen nicht mehr zusammen zu arbeiten. Das hochnäsig lachende Gesicht von Draco machten es nicht leichter sich zu konzentrieren.

Ron holte wieder aus, stolperte vorwärts, verfehlte Malfoys Gesicht und spürte umgehend den Konter des Blondschopfes.

Malfoy nahm bei Rons Angriff lässig eine Hand aus der Hosentasche, holte aus und setzte einen gezielten Treffer in dessen Magengegend. Er merkte sofort, dass sein Schlag gesessen hatte, denn der Rotschopf hustete laut los und fiel ohne Umschweife mit dem Gesicht zuerst auf den Steinboden.

Alle umstehenden Schüler atmeten laut ein.
 

Absolut jeder sah nun den beiden verfeindeten Kämpfern zu. Malfoy wurde tatkräftig von seinen Slytherins angefeuert und mit Beifall belohnt, als er den Gryffindor zu Boden rang. Triumphierend lachend stieg Malfoy über Ron rüber und ging zu Blaise.

Dieser hatte Hermine mittlerweile losgelassen und beide standen weiterhin zusammen. Er hatte den kurzen Kampf mit steigender Freude beobachtet. Hermine hingegen hatte einen besorgten aber auch vorwurfsvollen Blick aufgelegt.

„Lass uns abhauen Zabini. Ich will im Gemeinschaftraum weiter machen. Ohne…“ er ließ seinen Blick kurz auf Hermine ruhen. „nervige Löwen.“

„Von mir aus.“ Mit den Schultern zuckend nahm Blaise den Vorschlag an. Bevor er ging wandte er sich nochmal Hermine zu. Er sah sie durchdringend an.

„Das holen wir nach.“ Seine Worte klangen wie ein Versprechen und augenzwinkernd wandte er sich zum Gehen.
 

Genau wie Malfoy stieg auch er achtlos über Rons Körper am Boden. Die restlichen Slytherins folgten ihren zwei Anführern. Crabbe und Goyle nahmen sich noch einige Flaschen des Whiskys mit und lachenden verließen sie die Halle.

„Nächstes Mal etwas mehr Anstrengung Draco, ja? Das kenn ich besser von dir.“ Sagte Blaise mit immer leiser werdender Stimme.

„Pff, dann gib mir doch einen richtigen Gegner. Diese Lusche war ein absoluter Witz.“ Lachte Malfoy und die Stimmen verstummten unmerklich in der Dunkelheit der Flure.
 

Nur langsam schienen sich alle aus ihre Schockstarre zu lösen.

Ron stöhnte leise auf und dies rüttelte nun alle wieder ins hier und jetzt zurück. Hermine und Harry stürmten auf ihren Freund zu. Seamus hockte sich neben seine Freunde zu Ron runter.

„Oh Ronald Weasley. Du bist so ein Idiot! Was hast du dir nur dabei gedacht?“ schimpfte Hermine, hatte jedoch etwas Mitleidiges und Sanftes in ihrer Stimme.

Ron brachte noch immer kein Wort heraus.

Seamus und Harry sahen sich kurz an, nickten sich zu und griffen gleichzeitig dem Rotschopf unter die Arme. Langsam zogen sie ihn nach oben.

Rons Nase war dick und rot und sein Blick war trotz allem immer noch sehr verschleiert und wirr. Seine Arme und vor allem seine Beine hörten einfach nicht auf ihn und quittierten ihren Dienst. Erneut drohte er zu Boden zu sinken. Seamus und Harry hielten ihn an den Armen fest und somit oben.

„Ab ins Bett mit dir. Du bist voll wie ne Haubitze.“ Grinste Seamus ein wenig.

„Isch bin wasn Ding Sämusch?“ Ron hob langsam seinen Kopf und mit einem breiten Grinsen sah er zu Seamus. Er spürte ein sanftes ziehen an seinen Armen und seine Beine schleiften hinterher.
 

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„So habe ich mir das absolut nicht vorgestellt.“ Seufzte Hermine als sie wieder im Gemeinschaftsraum saß. Harry war noch bei ihr.

Seamus war lachend über den witzigen Abend ins Bett gegangen. Ron lag laut schnarchend in seinem Bett. Ein Arm und ein Bein hingen heraus und ein Eimer befand sich direkt neben ihm.

Er bekam kaum mit, wie er zurück in den Gemeinschaftsraum geschleift wurde, geschweige denn wie er hingelegt wurde. Er blieb regungslos liegen und begann umgehend zu schnarchen. Dank Hermines Abschwellzauber war seine Nase nur noch ein wenig geschwollen.
 

„Nein, ich mir auch nicht.“ Stimmte Harry ihr zu und murmelte sich in den Sessel am Feuer.

Es war mittlerweile tiefe Nacht. Bei dem Gedanken, dass es morgen wieder früh hoch ging und der Unterricht auf sie wartete wurde Harry ganz flau im Magen. Wie konnten die anderen Schüler dies nur regelmäßig machen?

„Malfoy hat sich den ganzen Abend vernünftig benommen. Niemand hat sich über ihn beschwert. Kein verbotener oder böser Fluch kam über seine Lippen. Er hat sich sehr schmeichelnd gegenüber den Mädchen benommen. Gott, selbst bei der Schlägerei hat er nicht angefangen, er hat sich höchstens gewehrt.“ Hermine verschränkte die Arme vor der Brust und warf sich genervt in ihren Sessel.

„Was war mit Blaise los?“ Fragte Harry sie plötzlich direkt.

„Was? Was soll mit ihm gewesen sein?“ Hermine sah ihren Freund ertappt und mit geröteten Wangen an.

„Es schien mir, dass er dich bedrängt hat.“ Harry sah sie fragend an.

„Nein. Das war schon… okay. Ich habe mich nicht bedrängt gefühlt.“ Hermines Antwort wirkte unsicher und sie zwirbelte etwas nervös in ihren Haaren umher.

„Bist du dir sicher?“ Harry bohrte weiter nach. Hermine nickte schnell.

„Harry, danke das du dich sorgst. Aber das brauchst du nicht. Ich hatte das im Griff. Blaise wird mir nicht gefährlich, keine Sorge. Er ist doch nichts weiter als ein Aufschneider, der sein Ego gestreichelt haben will.“ Sagte Hermine mit einem leichten Lächeln und diese Antwort schien Harry zu beruhigen.
 

Beide schmiegten sich in die Kissen im Rücken und gingen ihren Gedanken nach.

Viel zu schnell fielen Harry erschöpft die Augen zu. Sein Atem ging nun langsam und gleichmäßig.

Hermine hing in ihren Gedanken noch am gewesenen Abend.

„Er fragte mich, ob es mir gut ging. Er war… besorgt.“ Flüsterte Hermine leise und schloss kurz ihre Augen. Sie sah braune Augen vor sich. Sie hatte das Gefühl erneut Blaise Hand um ihr Handgelenk zu spüren. Unbewusst rieb sie sich dieses. Sie konnte förmlich seinen Atem auf ihrer Haut spüren. Auf ihren Lippen. In ihrem Nacken.

Und bevor auch sie in einen seligen Schlaf mit spannenden Träumen glitt sah sie durchdringende graue Augen.

Kapitel 5 - Ich würde sagen die nette Tour ist jetzt vorbei

"Fünf Tropfen Rotkappenblut... Zwei Springbohnen... Nein, eine Springbohne." Hermine saß murmelnd über ihrem Aufsatz für Zaubertränke, den ihnen Snape bis zum Freitag aufgegeben hatte.
 

Es war Donnerstagabend und Harry, Ron und Hermine brüteten über die Vielzahl an Aufgaben, die noch zu erledigen waren.

Das erste Quidditchtraining war für Ron und Harry gelaufen. Sie hatten eine Menge zu trainieren musste Harry als Kapitän der Mannschaft feststellen.

Ron versuchte die Manöver des Slytherinhüters nachzumachen, die er vor einigen Tagen bei deren Training beobachten konnte. Leider gelang ihm dies nicht sehr gut und mehr Bälle als gut für das Team gingen durch die Torstangen. Harry regte sich zurecht auf. Auch seine Jäger schienen schlecht in Form. Als wenn über die Sommerferien keiner einen Besen in den Händen hielt.
 

Ron warf genervt seine Feder auf den Tisch und schlug mit Wucht sein Buch über Verwandlung zu.

"Wieso zur Hölle halsen die uns so viele Hausaufgaben auf? Wer soll denn das schaffen?" Ronald stand auf und ließ sich schnaufend auf die Couch vorm Feuer fallen.

"Ron, vom Nichts tun wird es auch nicht besser. Also komm gefälligst wieder her. Du kannst vergessen, dass ich dir später helfe oder dich abschreiben lasse." Hermine sah den Rotschopf mit verengten Augen an und steckte ihre Nase wieder in das Zaubertrankbuch.

Harry beobachtete stillschweigend seine Freunde. Er sah es ähnlich wie Ron musste er sich selbst eingestehen. Aber auch Hermine hatte recht. Wenn er jetzt aufhören würde, hätte er umso mehr morgen und übers Wochenende zu tun. Er seufzte und schrieb weiter an seinem Aufsatz für Professor McGonagall.

"Weißt du was? Vielleicht will ich gar nicht von dir Abschreiben! Ich mach das morgen ganz allein und ohne deine Hilfe fertig." Motzend stand Ron auf. Er ging zum Tisch, wo seine Sachen lagen, packte alles, klemmte es sich unter die Arme und stampfte lauten Schrittes in seinen Schlafsaal. Ein lautes zuschlagen der Tür bedeutete den Beiden, dass Ron verschwunden war.
 

"Was war das denn?" Fragte Seamus neugierig, der in einem der Sessel am Feuer saß und ein Buch las. Er schob seinen Kopf hoch, und guckte interessiert in die Runde.

"Na was wohl, ein typischer Ronald." Warf Ginny schnippisch ein, die in einer anderen Ecke des Gemeinschaftsraumes saß und ebenfalls mit einem Buch beschäftigt war. Seamus widmete sich wieder lachend seinem dicken Schinken.

Ginny legte ihren lächelnd beiseite, stand auf und ging zu Harry und Hermine an den Tisch. Sie setzte sich auf den freien Stuhl, stellte ihre Ellenbogen auf die Tischplatte und legte ihr Gesicht in ihre Handflächen.

"Brauchst du noch lange?" Fragte sie Harry liebevoll und sah ihm zärtlich in die Augen. Sofortige Röte machte sich auf seinen Wangen breit.

Harry und Ginny näherten sich nach Voldemorts Fall immer mehr an und seit einiger Zeit gingen sie miteinander. Harry schien sich noch immer nicht so recht daran gewöhnt zu haben, dass Ginny dies ohne Probleme nach außen trug und gerne Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit austauschte.

Harry sah nun ein wenig ratlos zu Hermine.

Diese sah ihn schmunzelnd an.

"Nun verschwindet schon. Ich helfe dir morgen." Sagte sie kopfschüttelnd und klappte Harrys Buch zu.

"Danke." Flüsterte er, schnappte sich Ginnys Hand und beide verließen Hand in Hand den Gemeinschaftsraum.
 

Seufzend aber schmunzelnd legte Hermine ihre Feder beiseite. Sie lehnte sich zurück und schloss ihre Augen.

Sie freute sich sehr für Harry und Ginny. Er hatte es bald mehr als jeder andere verdient endlich glücklich zu sein und jemanden zu haben, der ihn über alles liebte.

Manchmal erwischte Hermine sich dabei, wie sie ein wenig neidisch auf die beiden war. Nachdem der Versuch mit Ron gescheitert war hat sie sich wieder intensiv in die Schule gestürzt und lernte bald mehr als vorher. Es war ein schönes Gefühl damals, jemand gehabt zu haben, aber es fehlte ihr das bestimmte Prickeln, wie sie es bei Harry und Ginny immer wieder beobachten konnte. Und seit Ron gab es niemanden, der ihr dieses Gefühl bescherte.
 

Und dann, ohne es steuern zu können, schoss ihr Blaise Zabini in den Kopf.
 

Augenblicklich kamen in ihr die Gänsehaut und das Kribbeln hoch, als sie an seinen warmen Atem auf ihrer Haut dachte. Wie er sie ansah, wie er mit ihr sprach. Wie es kurzzeitig prickelte.

Seit dem Häusertreffen vor einigen Tagen kam er ihr immer wieder in den Kopf, sehr zu Hermines Leidwesen. Sie hasste seine arrogante und eingebildete Art. Und noch viel schlimmer fand sie seinen Umgang. Vor allem den arrogantesten Menschen, den sie je kennen gelernt hatte. Draco Malfoy.

Es gab wohl kaum ein schlimmeres Ekelpaket auf der Welt als ihn.
 

Noch immer war sie über sich selbst schockiert, wie sie so auf solch simple Gesten von so einem Menschen wie Zabini reagieren konnte. Und auch das Malfoy es schaffte ihr mit bloßen Worten einen Schauer über den Rücken zu jagen empfand sie als sehr befremdlich.
 

Hermine öffnete ihre Augen und sah sich blinzelnd im Gemeinschaftsraum um. Seamus las weiterhin sein Buch im Sessel und das Feuer im Kamin knisterte leise vor sich hin.

'Schon wieder...' Genervt stellte Hermine fest, dass die beiden Slytherins erneut ihre Gedanken beherrschten. Ihre rosigen, warm gewordenen Wangen ignorierte sie gekonnt.

Sie stand auf, nahm ihre Hausaufgaben mit und entschied sich lieber ins Bett zu gehen bevor noch weitere Gedanken zu den Beiden durch ihren Kopf gingen.

Seufzend verschwand sie die Treppe hoch und schloss leise die Tür ihres Schlafsaals.
 

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"Oh, sieh dir diesen Hintern an Blaise." Sagte Draco sich über die Lippen leckend, während er und sein Freund durch die Flure zu ihrer nächsten Stunde gingen.

Es war Freitagnachmittag und es standen noch zwei Stunden Verteidigung gegen die dunklen Künste auf dem Plan.

Blaise folgte dem Blick seines Freundes und er machte schnell ausfindig, wohin Draco sah.

Vor den zwei Freunden ging Amber Giffards, eine Siebtklässlerin aus dem Hause Ravenclaw. Sie hatte langes braunes Haar, welches bei jedem Schritt mit wippte. Ihre langen Wimpern umschlossen ihre klaren blauen Augen. Sie trug ihre Schuluniform und wie ihre Haare folgte ihr Rock ihrem schwungvollen Gang. Er bewegte sich taktvoll von links nach rechts und schmiegte sich dabei immer wieder ansprechend an ihre wohl geformte Kehrseite.
 

Draco und Blaise sahen sich mit bösem Grinsen an, nickten sich zu und beschleunigten ihren Schritt. Dabei sortierte sich Blaise hinter Draco ein.

Sie näherten sich Amber von hinten und ohne Vorwarnung holte erst Draco mit seiner linken Hand aus und schlug ihr auf die rechte Pobacke. Ein lautes Klatschen und ein unvermittelt darauffolgendes Kreischen war zu hören und hallte den Flur entlang. Ohne Umschweife holte Blaise aus und erzeugte einen zweiten wütenden Schrei von der Ravenclaw Schülerin.

"Sag mal, spinnt ihr? ihr Arschlöcher!" Wütend war Amber stehen geblieben und schrie den beiden johlenden Schlangen hinterher. Mit einer Hand fasste sie sich an ihre Pobacke, welche nun brannte.

"Sehr nett Amber." Lachte Draco im Vorbeigehen.

"Das nächste Mal gerne nackt!" Rief Zabini von hinten über seine Schulter und zwinkerte Amber zu.

Die beiden Slytherin amüsierten sich köstlich, während sie sich in ihre Fäuste lachten.
 

Hermine, die mit Ginny auf einer Bank ganz in der Nähe saß hatte das Schauspiel beobachtet und war wutentbrannt aufgestanden. Sie stopfte sich ihre Unterlagen für Verteidigung gegen die dunklen Künste in die Tasche.

„Das kann doch wohl nicht wahr sein! Was bilden sich diese zwei dummen Hornochsen eigentlich ein?“ wütete Hermine.

„Absolut. Zwei trottelige Trolle…“ stimmte Ginny mit ein und stand nun ebenfalls auf.

„Die können gleich was erleben.“ Hermine ballte ihre Hände zu Fäusten und konnte sich kaum beruhigen. Ginny nickte ihr stumm zu.

Immer wieder, egal wo die beiden auftauchten, machten sie nur Stunk und Ärger. Wenn sie nicht kleine Erstklässler drangsalierten, waren es die älteren Mädchen im Schulhaus, die permanent belästigt wurden von ihnen. Und keiner schien Draco und Blaise einen Riegel vorzuschieben. Ihr Hauslehrer, Professor Snape, lobte die beiden Slytherins hoch in den Himmel für ihren Ehrgeiz und ihr Talent. Und die restlichen Lehrer bekamen wenig mit, da weder die Erstklässler noch die Mädchen sich trauten, was zu sagen. Hermine vermutete, dass es aus Scham geschah.
 

Aber nun sollte endgültig Schluss damit sein.
 

Hermine schulterte mit entschlossenem Willen ihre Tasche, verabschiedete sich kurz aber herzlich von Ginny und ging direkt auf den Klassenraum am Ende des Flures zu. Ihre Freundin ging in die andere Richtung davon, in ihre Verwandlungsstunde.

Hinter sich hörte Hermine schnelle Schritte auf sich zukommen, die links und rechts neben ihr Halt machten.

Harry und Ron tauchten schwer atmend neben ihr auf.

„Man, dass diese Mittagspause immer so kurz sein muss…“ japste Ron und hielt sich eine Hand an die Seite. Er schien vom Laufen Seitenstechen bekommen zu haben. Harry musterte diese Kleinigkeit mit Argwohn. Also war auch sein Hüter nicht in Top-Form.

„Ehrlich Ron. Du bist unser Hüter. Ab morgen kriegst du extra Training von mir aufgebrummt. In so einer Verfassung will ich dich nicht auf dem Spielfeld. Es geht bald gegen die Slytherins. Das Auftaktspiel. Ich erwarte mehr Ausdauer.“ Harry sah seinen besten Freund mit strengem Blick an. Dieser erwiderte dies nur mit hochgezogenen Augenbrauen.

„Mensch Harry, ich bin doch im Training. Dieser Weg ist einfach viel zu weit.“ Immer noch schwer atmend gestikulierte Ron mit ausgestreckten Armen eine lange Strecke zwischen seinen Händen.
 

Hermine schien ihren Freunden nicht zuzuhören. In Gedanken ging sie gerade das Gespräch mit Professor Lupin durch, welches sie gleich führen wollte.

„Mine, alles okay bei dir?“ Harry sah sie nun fragend an, bemerkte er doch ihre Stille und Konzentration. Auch Ron beobachtete jetzt die braunhaarige Gryffindor neugierig.

„Mhm.“ Kam es nur knapp von ihr. Sie sah die Tür des Klassenzimmers, davor standen mehrere Schüler und auch Draco und Blaise.

Und zu ihrer Verzückung kam gerade Professor Lupin dazu. Er blieb bei zwei Schülern aus ihrem Haus Gryffindor stehen, um sich mit ihnen zu unterhalten.

„Jetzt krieg ich euch. Entschuldigt Jungs, ich hab noch was zu erledigen.“ Ohne Harry und Ron anzusehen marschierte Hermine los, direkt auf ihren Lehrer zu.
 

„Professor.“ Hörbar laut räuspernd unterbrach Hermine ihren Lehrer im Gespräch mit den zwei Schülern. Zu ihrer Freude bemerkte sie, wie Blaise und Draco, in der Nähe stehend, neugierig ihre Ohren spitzten. Professor Lupin wandte sich Hermine zu.

„Einen kleinen Moment noch Miss Granger.“ Sagte er kurz.

„Natürlich Professor.“ Erwiderte Hermine so höflich sie konnte und schielte zu den beiden Slytherin herüber. Böse funkelte sie die Zwei an. Mittlerweile waren Harry und Ron ebenfalls angekommen und stellten sich in Hermines Nähe, um ebenfalls nichts Wichtiges zu verpassen.

Lupin schob die Schüler, mit denen er eben geredet hatte, in den Klassenraum und wandte sich dann Hermine zu.

„Miss Granger, könnten wir ihr Anliegen vielleicht nach der Stunde klären? Ich würde jetzt gerne anfangen.“ Lupin zeigte mit seiner Hand in den Klassenraum und deutete ihr, einzutreten.

„Ich befürchte Professor, dies kann nicht warten. Es ist sehr wichtig. Ich glaube wir haben einen Vertrauensschüler in unserer Schule, der sein Amt missbraucht.“ Sie reckte mit Stolz ihre Brust, an der ihr eigenes Vertrauensschülerabzeichen hing. Triumphierend sah Hermine aus dem Augenwinkel, wie sich Malfoys Augen zu schlitzen verengten und Blaise sie bedrohlich anfunkelte. Ron und Harry klappten vor Staunen die Münder auf. Doch bevor sie fragen konnten, was Hermine in der Hand hatte ergriff Lupin nun laut und deutlich für alle das Wort.

„Nun denn, wenn das so ist… Alle Schüler bitte in die Klasse und Kapitel drei des Lehrbuches aufschlagen.“ Er schloss hinter dem letzten Schüler, es war Draco Malfoy, langsam die Tür.
 

Im Klassenraum setzten sich alle Schüler auf ihre Plätze und schlugen wie angeordnet ihr Buch auf. Harry und Ron sahen sich nur fragend an und taten sich schwer damit, sich auf das Kapitel zu konzentrieren. Immer wieder schauten sie zur Tür, als versuchten sie zu hören, was Hermine mit Professor Lupin besprach.

Draco und Blaise machten keinerlei Anstalten ihrer Aufgabe Folge zu leisten. Sie steckten murrend ihre Köpfe zusammen.

„Wenn mich dieses Schlammblut bei dem ach so tollen Lupin anschwärzt kann sie was erleben.“ Malfoy sah bedrohlich wütend zu Blaise.

„Was will die schon petzen? Das ihr Wieselfreund sich abends im Schulhaus besäuft und eine Schlägerei anfängt? Keine Chance Draco, sie hat nichts. Dann müsste sie auch ihren Weasleby an Messer liefern und das macht sie nicht.“ Blaise versuchte Malfoy gut zuzureden. Aber er selbst schien zu grübeln, was Hermine haben könnte, um damit direkt zu einem Lehrer gehen zu können. Beide wussten nicht, dass Hermine vor wenigen Minuten im Flur alles gesehen hatte.
 

Nach gefühlt endlos langer Zeit für Draco und Blaise kam Hermine mit enttäuschtem Gesicht in das Klassenzimmer. Sie setzte sich niedergeschlagen auf ihren Platz und holte ohne ein Wort zu sagen ihr Lehrbuch heraus. Augenblicklich erhellten sich die Minen von den beiden Slytherins. Es schien, als wäre Hermines Plan nicht aufgegangen.

„Mister Malfoy, Mister Zabini.“ Draco und Blaise hoben verwundert ihre Köpfe. „Nach der Stunde auf ein Wort zu mir.“ Das Lächeln aus ihren Gesichtern verschwand. Sie sanken in ihre Stühle und schauten murrend in ihr Buch.

Immer noch konnte dies Hermine kein Lächeln abringen.

Professor Lupin hob nun seinen Zauberstab und verdunkelte das Klassenzimmer.

„Jetzt wollen wir aber mal mit dem Unterricht beginnen.“ Sagte er lächelnd schob eine Kiste hinter seinem Lehrerpult hervor.
 

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„Bis nächsten Dienstag möchte ich eine Zusammenfassung der heutigen Stunden haben. Zwei Rollen Pergament sollten genügen. Und nun ab ins Wochenende mit ihnen.“ Professor Lupin beendete seinen Unterricht und entließ alle Schüler aus dem Klassenzimmer.

Mit stolzem Blick blieben Malfoy und Blaise wie ihnen geheißen als letzte zurück.
 

Währenddessen ging Hermine, gefolgt von Ron und Harry auf den Flur und holte tief Luft. Zwei Rollen Pergament, bis Dienstag. Das würde ein langes Wochenende werden.

„Hermine, was war denn nun los? Wieso bist du zu Lupin gegangen?“ Ron sah sie neugierig an und auch Harry konnte seine Neugier kaum unterdrücken.

„Ich habe versucht Malfoy bei Lupin anzuschwärzen. Er hat vor Beginn der Stunde mit Blaise ein Mädchen aus Ravenclaw belästigt. Ich habe es gesehen. Ich habe Professor Lupin alles gesagt was ich wusste und ihn darauf aufmerksam gemacht, wie unhaltbar Malfoy für diesen Position ist.“ Sie machte eine kleine Pause.

„Ja und?“ drängte Ron sie.

„Leider nichts und. Lupin sagte er würde mit Professor Snape sprechen. Er allein kann Draco seines Amtes entheben. Er wollte mit den zwei Sprechen über das, was vor der Unterrichtsstunde geschehen war.“ Sie endete mit einem Seufzer.

„Also wird er im Amt bleiben.“ Schlussfolgerte Harry missmutig.

„Ganz genau. Snape wird niemals seinen Lieblingsschüler für irgendetwas bestrafen. Eher steht Voldemort von den Toten wieder auf.“ Murrte Hermine.

Enttäuscht ließen die drei Freunde ihre Schultern hängen.

„Kommt, wir gehen lieber. Ich möchte den Zwei Idioten nicht direkt jetzt begegnen. Lasst uns in den Gemeinschaftsraum.“ Ron sah Harry und Hermine milde lächelnd an und beide nickten.

„Wir kriegen sie irgendwann dran Hermine, keine Sorge.“ Harry legte ihr eine Hand auf die Schulter und konnte ihr ein kleines Lächeln abgewinnen.

Gemeinsam gingen sie los.
 

Während die drei Freunde im Flur sprachen und ihn verließen, standen Malfoy und Zabini im Klassenraum an einen Schultisch gelehnt und warteten ungeduldig, bis Professor Lupin die Kiste wieder hinter seinem Lehrerpult verstaut hatte.

Er ging langsamen Schrittes auf die zwei zu und blieb kurz vor ihnen stehen.

„Kommen wir jetzt noch zum Punkt, warum wir hier rum stehen oder sind wir doch entlassen?“ Unwirsch sprach Malfoy feindseliger, als er vorhatte. Er spürte Lupins prüfenden Blick auf sich ruhen. Die Augen des Lehrers wanderten rüber zu seinem Freund Blaise. Dieser sah seinen Lehrer übertrieben gelangweilt und genervt an und zeigte nur zu deutlich, dass es ihm unangenehm war hier zu stehen.

„Wissen sie, Mister Malfoy und Mister Zabini… sie sind zwei junge Männer, die nicht auf den Kopf gefallen sind. Sie sind doch schlau und wollen sicherlich etwas in ihrem Leben erreichen. Sicher wollen sie jemand großes werden und großes tun.“ Lupin wartete eine Antwort der zwei jungen Männer ab, die ihn ansahen, als wenn er von einem anderen Stern kam. Wieso redete er mit ihnen darüber, was sie mal werden wollten?

„Sicher. Aber was geht sie das an?“ Blaise, oft darauf bedacht mit den Lehrern einen charmanten Umgang zu pflegen, verlor allmählich seine Geduld.

„Mir ist zu Ohren gekommen, dass sie in dieser Schule ein Verhalten an den Tag legen, welches ihnen außerhalb dieser Mauern nichts weiter als Ärger ein bringt und eventuell einen Platz in Askaban bescheren kann. Ich bin dabei vor allem von ihnen enttäuscht Mister Malfoy. Sie sind Vertrauensschüler hier und eigentlich sollten die anderen Schüler doch zu ihnen aufsehen, vertrauen haben, in ihnen jemanden sehen, der sie führt.“ Lupin warf beiden vorwurfsvolle Blicke zu.

„Oh Professor, ich führe andere, keine Sorge.“ Draco konnte sich ein süffisantes Lachen nicht verkneifen und erhob sich nun.

„Was wollen sie jetzt von mir Professor? Meinen Sie ich habe um diese Stelle gebeten? Ich habe schon gesagt, dass dies keine Aufgabe für mich ist. Viel zu anstrengend, wenn sie mich fragen. Obwohl ich diesem Posten seine Vorteile nicht absprechen möchte.“ Malfoy legte sich seine Tasche um den Hals und stand seinem Lehrer nun aufrecht gegenüber. Zabini blickte aufmerksam zwischen seinem Freund und ihrem Lehrer hin und her.

„Draco…“ setzte er leise an, doch eine Handbewegung seines Freundes deutete ihm, sich hier nicht einzumischen.

„Mister Malfoy, ohne Zweifel sind sie der stolze Sohn ihres Vaters. Und auch wenn ich weiß, dass Professor Snape hinter ihnen stehtund sie sicher ihre Position behalten werden, möchte ich das sie wissen, dass ich sie im Auge behalten werde.“ Lupin ließ sich keine Sekunde von Dracos bedrohlichem Blick einschüchtern.

„Sie dürfen jetzt gehen.“ Meinte Professor Lupin kühl. „Und benehmen sie sich.“ Mahnte er die zwei und wandte sich von ihnen ab.

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Draco und Blaise traten aus dem Klassenzimmer und sahen sich um.
 

„Verdammt. Sie ist schon weg.“ Stellte Blaise zornig fest.

„Ist egal.“ Murrte Draco und knöpfte sich seine zwei obersten Knöpfe seines Hemdes auf. Er hasste es, sein Hemd soweit zuknöpfen zu müssen. Er hasste dieses eingeengte Gefühl.

„Egal? Sie hat uns bei Lupin angeschissen.“ Aufgebracht sah Blaise seinen Freund an. Doch dieser Lächelte nur und bewegte sich fort vom Klassenzimmer.

„Als ob der uns irgendetwas kann. Gut, er wird zu Snape rennen. Und was dann? Dann wird er merken, dass nichts weiter passieren wird. Und Lupin ist nicht so dumm sich mit Snape anzulegen. Mach dir keinen Kopf. Dieses Schlammblut kann uns nichts.“ Malfoy setzte sich in Bewegung und Blaise folgte ihm.

„Du hast wohl recht.“ Zabini folgte seinem Freund schweigend und dachte über dessen Worte nach.
 

"Ich wusste gar nicht, dass du nie Vertrauensschüler sein wolltest." Unterbrach Zabini mit einem Mal die Stille und sah seinen blonden Freund mit Neugier an.

"Wer will das schon sein?" Entgegnete ihm Draco kühl. "Dumbledore dachte wohl, nach der ganzen Sache mit Voldemort sei dies eine gute Idee, um den guten Menschen in mir zu wecken." Malfoy lachte verächtlich auf.

"Sein kleiner Plan hat nur einen entscheidenden Fehler Blaise." Draco blieb kurz stehen und sah seinen Hauskameraden unheilvoll grinsend an. "Ich will gar nicht gut sein."

Mit einem ebenso unheilvollen Lächeln nickte Blaise ihm zu.

"Wobei ich natürlich zugeben muss, dass der Job auch gewisse Vorteile mit sich bringt." Sagte Draco und leckte sich kaum merklich über die Lippen, bevor er fortfuhr. "Allen voran die Möglichkeit des privaten Schlafzimmers. Es gibt keinen besseren Ort als dort die Mitschülerinnen zu... Führen." Draco lächelte hochmütig und beide schwiegen einen kurzen Moment.
 

"Gut sein steht uns nicht besonders, denke ich." Blaise blickte in ein Fenster hinaus auf die Ländereien. Er betrachtete jedoch nicht die Landschaft, sondern sein schwaches Spiegelbild, welches er erkennen konnte.

"Es ist Wochenende. Keine Hausaufgaben. Sonntag ist Training für das baldige Spiel. Lass uns heute und morgen alles andere als gut sein und am Sonntag Davies ein wenig ärgern." Blaise drehte sein langes Kinn hin und her und lächelte sich am Ende selbst zu.

"Alles andere als gut sein klingt ganz nach meinem Geschmack Zabini."

Lachend stiegen beide Slytherin die Treppe hinunter in Richtung Schlosseingang.
 

---
 

Es war Freitagabend in Hogwarts. Die Gänge waren gefüllt mit Schülern, die auf Wochenende ausgerichtet waren. Keiner trug mehr seine Uniform, alle hatten sich in ihre private Kleidung geworfen. In den Gesprächen der jungen Leute ging es um ihre Freunde, Quidditch, Vorhaben für den Ausflug nach Hogsmeade und nirgends hörte man mehr Themen wie Verwandlung, welche Zutaten für einen bestimmen Zaubertrank benötigt werden oder Zahlen der Zaubergeschichte.
 

Nur eine Schülerin war gedanklich noch nicht vom Unterricht befreit.

Hermine wühlte alleine in der Bibliothek umher, um sich Zusatzlektüre für Verteidigung gegen die dunklen Künste zu suchen.

Sie fuhr mit ihren Fingern über die teils rissigen Buchrücken und las leise, welche Bücher sie vor sich hatte. Sie liebte den Geruch, der sie hier umgab. Hier fühlte sie sich wohl und zu Hause.
 

Am Ende ihres Ganges stand ein junger Erstklässler und bemühte sich, mit Hilfe des Stuhles unter seinen Füßen, an ein Buch aus den oberen Reihen anzukommen. Hermine erkannte, dass er ein Buch für Zauberkunst suchen musste, denn der Teil, in dem er sich befand behandelte Zaubersprüche für das erste Schuljahr. Der Junge schielte angestrengt auf ein Buch mit dem Titel "Vom Lichtstrahl bis zum schwebenden Stuhl - die ersten Zauber genau erläutert".

Mit einem Lächeln stellte sich Hermine zu ihm, legte ihre Bücher, welche sie schon im Arm hielt, beiseite und sprach ihn freundlich an.

"Soll ich dir helfen?" Fragte sie sanft und der junge Schüler erschreckte sich kurz, da er sie noch nicht bemerkt hatte. Er kroch von seinem Stuhl herunter und sah Hermine dankend an.

"Ja... Bitte." Flüsterte er mit piepsiger Stimme.

Hermine hob ihren Zauberstab, zeigte auf das Buch und murmelte leise "Wingardium Leviosa."

Das Buch schob sich lautlos aus dem Regal und schwebte langsam zu ihr herunter.

Mit staunenden Augen hatte er Hermine beim Zaubern zugesehen, was sie mit einem Schmunzeln bemerkt hatte.

"Hier, bitte sehr." Sagte sie freundlich, steckte ihren Zauberstab zurück in die Hosentasche und gab dem Schüler seine Lektüre.

Der kleine Junge nahm das Buch dankend an und seine Augen strahlten förmlich.

"Danke." Piepste er. "Das möchte ich auch können. Total cool." Seine Augen waren immer noch abwechselnd auf Hermine und das Buch gerichtet.

"Das wirst du. Wenn du fleißig bist und viel übst wird auch dir das im Handumdrehen gelingen." Bestätigte sie ihm.

Lächelnd und mit bewunderndem Blick verließ der kleine Junge die Bibliothek.

"Nochmal so jung sein..." Sinnierte Hermine lächelnd, klemmte sich ihre Bücher unter den Arm und ging in die nächste Abteilung.
 

Freudestrahlend lief der kleine Junge durch die große hölzerne Tür der Bibliothek in den warm erleuchteten Flur. Die Fackeln an den Wänden knisterten leise und ihr Licht flackerte seicht hin und her.

Er war so konzentriert auf sein Buch, so gespannt, was alles drinstehen mochte, dass er nicht darauf achtete, wohin er lief.

Vor ihm war eine Schar von Schülern, die gerade den Flur entlang ging. Sie redeten angeregt und lachten immer wieder laut. Auch wenn sie keine Schuluniformen mehr trugen waren es unverkennbar Slytherins.

Bevor der kleine Junge es richtig realisieren konnte lief er auch schon mit einem dumpfen Aufprall zwei Siebtklässlern von hinten in den Rücken. Sie strauchelten und mussten sich an ihren Mitschülern vor sich abstützen, um nicht hinzufallen.

„Oh, Entschuldigung…“ Murmelte der kleine Junge, der bei dem Aufprall sein Buch verlor. Er wollte sich gerade bücken, um es aufzuheben, als sich eine große blasse Hand um das Buch schloss und es aufhob.

„Danke.“ Fiepste der Erstklässler und streckte seine Hand aus, um sein Eigentum entgegen zu nehmen. Doch als er nach oben sah stockte ihm der Atem.

Er erkannte sofort in wen er hineingelaufen war und ahnte, dass dies nicht gut für ihn enden kann.
 

„Na, was haben wir denn hier?“ fragte eine schnarrende Stimme neugierig und sah erst zum Erstklässler und dann zum Buch in seinen Händen. Die Schüler hinter ihm begannen böse zu lachen.

„Ich… Ich… Das ist mein…“ Stammelte der kleine Junge und sein Körper begann vor Aufregung zu zittern.

„Das ist was? Dein Buch?“ Fragte der große Schüler und seine grauen Augen lasen den Buchtitel. „Für Zauberkunst. Wie niedlich. Guck mal Blaise. Ein hübsches Buch, oder?“ Malfoy sah höchst amüsiert zu Blaise Zabini, der direkt neben ihm stand.

„Oh ja, sicher nützlich.“ Er nahm Draco das Buch aus der Hand und drehte und wendete es hin und her. Erneut lachten die anderen Slytherins.

„Sag… hast du eigentlich Augen im Kopf?“ Malfoy beugte sich nun zum jüngeren Schüler herunter und funkelte ihn böse an. Blaise tat es ihm gleich.

„J-Ja…“ stotterte der Kleine und schluckte. Er wollte doch nur sein Buch zurückhaben.

„Sicher? Wieso kannst du dann nicht aufpassen, wo du hinläufst? Oder bist du nur zu blöd zum Laufen?“ Blaise schob seine freie Hand in die Hosentasche und kam dem Erstklässler immer dichter. Malfoy lachte höhnisch auf.

„Bist du blöd?“ Fragte Draco unvermittelt nach Blaise und sein Gesicht sah böse aus.

„Nein… ich…“ Der kleine Junge bekam es immer mehr mit der Angst zu tun. Seine Stimme war schwach und zittrig.

„Ist da irgendwelcher Grips drin?“ Blaise nahm seine Hand aus der Hosentasche raus und tippte mit seinem Zeigefinger gegen die Stirn des Kleinen. Tränen stiegen in seinen Augen auf und schimmerten glänzend in den grauen und braunen Augen der Slytherins.

„Ach nein… heulst du etwa?“ Fragte Malfoy lachend und erhob sich wieder. Ein Schniefen war zu vernehmen.

„Eine kleine Heulsuse. Eine kleine, dumme Heulsuse, die keine Augen im Kopf hat. Und sowas will zaubern lernen.“ Blaise grinste gehässig, erhob sich auch und warf Draco das Buch wieder in die Hände.

„Weißt du Kleiner… ich glaub das hier behalten wir.“ Malfoy hielt dem Jungen sein Buch vor die Augen. „Du scheinst mir zu dumm dafür zu sein. Kein Wort bringst du raus. Du kannst wohl nicht sprechen. Wer weiß, ob du überhaupt lesen kannst.“

Dicke Tränen kullerten nun die Wangen des Erstklässlers hinab.

Malfoys Blick wurde finster.

„Und jetzt… Verpiss dich!“ Seine Stimme war fast ein Flüstern. Ein böses, unheilvolles Flüstern.
 

Der Erstklässler wich langsam zwei Schritte zurück, sein Blick immer noch auf sein Buch gerichtet, welches langsam in die Hände er anderen Slytherins wanderte.

„Wird’s bald?“ Funkelte Blaise ihn böse an. Der kleine Junge weinte schluchzend und drehte sich um zum Gehen.

Plötzlich spürte er einen Ruck an seinen Füßen, welche sich auf wundersame Weise verkeilten. Er fiel mit einem lauten Aufprall zu Boden und sein Weinen wurde noch lauter.

Blaise hob lachend und mit stolzem Blick seinen Zauberstab. Seine Mitschüler stimmten gehässig mit ein. Blaise hatte dem Jungen einen Stolperfluch auf die Füße gezaubert.
 

Mit angehaltenem Atem kam Hermine dazu gestürmt. Sie hatte das boshafte Lachen der Slytherins vernommen, den Aufprall und das damit verbundene, laute Weinen gehört. Sie kochte innerlich vor Wut.

„Was ist hier los Malfoy?“ fragte Hermine wütend und kniete sich umgehend zu dem Erstklässler auf den Boden. Sie blickte hasserfüllt in die eingebildeten Augen von Draco und Blaise. Beide schienen sich keiner schlimmen Tat bewusst und lachten.

„Nichts Schlammblut, es war eine Lektion.“ Grinste Malfoy süffisant.

„Eine Lektion? Was denn bitte für eine Lektion? Den wahren Charakter eines Slytherin kennen lernen?“ Hermines Wangen röteten sich vor Aufregung. Sie spürte ihren ganzen Körper zittern.

Die restlichen Slytherins rotteten sich dichter hinter Malfoy und Blaise zusammen und sahen Hermine nun mit bösen funkelnden Augen an.
 

Es trafen Schlangen auf eine tapfere Löwin.
 

Immer noch schluchzend stützte sich der Erstklässler auf Hermines Hände, die ihm aufhalfen. Sie strich ihm sanft über den Kopf und drückte ihn dann hinter sich. Ihre Augen ließen dabei keine Sekunde von Draco und Blaise ab. Hinter ihrem Rücken hervorguckend beobachtete der junge Schüler ängstlich, wie sich seine Retterin gegen die anderen stellte.

„Gott ist das scharf, wenn du so wütend auf uns bist Granger.“ Bemerkte Zabini lüstern und sah Hermine durchdringend an. Sie versuchte diesen Kommentar und auch Blaise zu ignorieren.
 

„Das war eine Lektion fürs Leben Granger.“ Warf Malfoy ein. „Wenn man klein ist sollte man sich vor den Großen in Acht nehmen.“ Er funkelte Hermine und den Erstklässler hinter ihrem Rücken nun böse an. Jegliches Lächeln war aus seinem Gesicht verschwunden. Er wirkte sehr bedrohlich, wenn nicht die kleinste Spur eines zuckenden Mundwinkels nach oben zu erkennen war.
 

„Pah, dass ich nicht lache! Schikanieren, bedrohen, verletzen. Ja, das könnt ihr. Ihr seid verachtenswert und armselig. Ihr geht nur auf die Kleineren und Schwächeren. Aber eins sag ich euch.“ Hermine trat mutig einen Schritt auf Draco und Blaise zu. Beide funkelten Sie nun bedrohlich an. Selbst Blaise hatte aufgehört zu Lächeln, selbst wenn es erotischer Natur war. „Nicht mit mir! Solange ich hier bin, werde ich mich euch immer wieder in den Weg stellen und euch die Stirn bieten. Und ganz gewiss schafft ihr es nicht mir Angst zu machen. Weder mit euren drohenden Blicken noch mit euren Taten. Ich bin eine Gryffindor. Ich kusche nicht vor euch. Und nun gebt ihm endlich sein Buch zurück, es gehört euch nicht!“
 

Stille lag in der Luft. Hermine atmete schwer und ihre Gedanken rasten. Sie hatte sich allein getraut einer Horde Schlangen die Stirn zu bieten. Die Slytherins knackten drohend mit ihren Fingerknochen, doch Malfoy deutete ihnen mit einer Handbewegung, ruhig zu bleiben.

„So… du bist also mutig, ja?“ Draco trat langsam einen Schritt auf Hermine zu. Ihre Nasen berührten sich fast. Sie spürte die Wärme, die seine blasse Haut ausstrahlte. Sie spürte wie ein bedrohliches Knistern in der Luft lag. Angespannt starrten sich beide in die Augen.

„Ja, das bin ich. Und nun, das Buch Malfoy.“ Flüsterte Hermine fast. Blaise musterte die Gryffindor und schob die Augenbrauen fragend zusammen.

„Das Buch Crabbe!“ Befahl Malfoy mit einem leichten Lächeln. Geraschel war zu hören und aus der Traube Slytherins kam eine Hand mit dem Buch darin zum Vorschein. Draco nahm es in die Hand und hielt es Hermine vor die Nase. Sie packte umgehend zu, doch Malfoy lockerte seinen Griff nicht.

„Das ist noch nicht vorbei Granger.“ Raunte Malfoy unheilvoll und hielt weiterhin dem Ziehen Hermines stand.

„Bei weitem nicht.“ Antwortete sie knapp und spürte dann, wie Malfoy losließ. Sie umschloss das Buch sofort vor ihrer Brust mit beiden Armen und ging einen Schritt zurück.

„Ihr solltet begreifen, dass es Schüler in Hogwarts gibt, die euch nicht gehorchen. Ihr habt nicht über alles und Jeden Macht.“ Hermine reckte ihre Nase stolz des Sieges in die Luft, gab dem Erstklässler sein Buch zurück und wandte sich, ohne ein weiteres Wort abzuwarten, zum Gehen.
 

Malfoy und Zabini sagten nichts mehr auf ihre letzte Bemerkung.

„Draco…“ setzte hinter ihnen Crabbe an, doch er verstummte augenblicklich, als er Malfoys Blick sah.

„Halt die Klappe!“ herrschte dieser ihn an. „Und jetzt, haut ab.“ Setzte er nach und wandte sich dann Blaise zu. Die anderen Slytherins kamen der Aufforderung umgehend nach und ließen ihre zwei Freunde allein zurück.
 

Ruhe kehrte ein im Flur. Der Mond stand schon am Himmel und strahlte ein gleißend helles Licht durch die Fenster.

„Blaise?“ Malfoy sah seinen Freund mit einem Lächeln an.

„Mhm?“ Erwiderte dieser und ebenfalls huschte ein Lächeln über seine Lippen. Beide schienen das gleiche zu denken.

„Ich würde sagen die nette Tour ist jetzt vorbei." Draco strich mit einer Hand durch seine Haare, um einige widerspenstige Strähnen nach hinten zu legen.

"Jap." Entgegnete ihm der andere Slytherin und drehte gedankenverloren seinen Zauberstab in seinen Händen hin und her.

"Sie war mutig. Sie war einfältig. Sie war dumm.“ Sagte Malfoy leise und sah nun kampfeslustig Blaise an.

„Sie glaubt sie könne sich uns widersetzen. Sie glaubt wir zwei hätten keinerlei Macht hier. Sie meint uns vor anderen Schülern und auch Lehrern bloß stellen zu müssen." Fasste Zabini die letzten und aktuellsten Begebenheiten mit Hermine knurrend zusammen.
 

Beide sahen sich kurz schweigend an.
 

"Nun, ich denke wer hier Macht hat und wer nicht wird sich bald zeigen." Lachte Draco nun leise auf.

"Ab jetzt knacken wir die harte Nuss, egal wie." Blaise legte wie Draco ein herausforderndes Lächeln auf.

Kapitel 6 – Na na, benimm dich

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]


Nachwort zu diesem Kapitel:
Da ist das erste Kapi auch schon geschafft. ^^
Die Tage gibt es das nächste Kapitel.
Hinterlasst bei Bedarf gerne einen Kommi.
Bis dahin, lg, Chao Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Huiiii, Blaise der kleine Schwerenöter *___*
Schreibt mir gerne, wie euch das Kapitel gefallen hat :3
Bis zum nächsten Teil, eure Chao Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So, geschafft. ^^'
Ich hoffe euch hat dieses Kapitel genauso gefallen wie mir. Ich hab mich sehr darauf gefreut es zu schreiben, immer wieder Sachen umgeworfen und verändert und hoffe nun, dass es gut ankommt bei euch.
Ron ist ziemlich mutig muss ich sagen, auch wenn er ein wenig einen im Tee hat ^^'.
Gerne freu ich mich über eine Rückmeldung von euch.
Lg und bis zum nächsten Kapitel Komplett anzeigen

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