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Machtkampf

von

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Kapitel 5 - Ich würde sagen die nette Tour ist jetzt vorbei

"Fünf Tropfen Rotkappenblut... Zwei Springbohnen... Nein, eine Springbohne." Hermine saß murmelnd über ihrem Aufsatz für Zaubertränke, den ihnen Snape bis zum Freitag aufgegeben hatte.
 

Es war Donnerstagabend und Harry, Ron und Hermine brüteten über die Vielzahl an Aufgaben, die noch zu erledigen waren.

Das erste Quidditchtraining war für Ron und Harry gelaufen. Sie hatten eine Menge zu trainieren musste Harry als Kapitän der Mannschaft feststellen.

Ron versuchte die Manöver des Slytherinhüters nachzumachen, die er vor einigen Tagen bei deren Training beobachten konnte. Leider gelang ihm dies nicht sehr gut und mehr Bälle als gut für das Team gingen durch die Torstangen. Harry regte sich zurecht auf. Auch seine Jäger schienen schlecht in Form. Als wenn über die Sommerferien keiner einen Besen in den Händen hielt.
 

Ron warf genervt seine Feder auf den Tisch und schlug mit Wucht sein Buch über Verwandlung zu.

"Wieso zur Hölle halsen die uns so viele Hausaufgaben auf? Wer soll denn das schaffen?" Ronald stand auf und ließ sich schnaufend auf die Couch vorm Feuer fallen.

"Ron, vom Nichts tun wird es auch nicht besser. Also komm gefälligst wieder her. Du kannst vergessen, dass ich dir später helfe oder dich abschreiben lasse." Hermine sah den Rotschopf mit verengten Augen an und steckte ihre Nase wieder in das Zaubertrankbuch.

Harry beobachtete stillschweigend seine Freunde. Er sah es ähnlich wie Ron musste er sich selbst eingestehen. Aber auch Hermine hatte recht. Wenn er jetzt aufhören würde, hätte er umso mehr morgen und übers Wochenende zu tun. Er seufzte und schrieb weiter an seinem Aufsatz für Professor McGonagall.

"Weißt du was? Vielleicht will ich gar nicht von dir Abschreiben! Ich mach das morgen ganz allein und ohne deine Hilfe fertig." Motzend stand Ron auf. Er ging zum Tisch, wo seine Sachen lagen, packte alles, klemmte es sich unter die Arme und stampfte lauten Schrittes in seinen Schlafsaal. Ein lautes zuschlagen der Tür bedeutete den Beiden, dass Ron verschwunden war.
 

"Was war das denn?" Fragte Seamus neugierig, der in einem der Sessel am Feuer saß und ein Buch las. Er schob seinen Kopf hoch, und guckte interessiert in die Runde.

"Na was wohl, ein typischer Ronald." Warf Ginny schnippisch ein, die in einer anderen Ecke des Gemeinschaftsraumes saß und ebenfalls mit einem Buch beschäftigt war. Seamus widmete sich wieder lachend seinem dicken Schinken.

Ginny legte ihren lächelnd beiseite, stand auf und ging zu Harry und Hermine an den Tisch. Sie setzte sich auf den freien Stuhl, stellte ihre Ellenbogen auf die Tischplatte und legte ihr Gesicht in ihre Handflächen.

"Brauchst du noch lange?" Fragte sie Harry liebevoll und sah ihm zärtlich in die Augen. Sofortige Röte machte sich auf seinen Wangen breit.

Harry und Ginny näherten sich nach Voldemorts Fall immer mehr an und seit einiger Zeit gingen sie miteinander. Harry schien sich noch immer nicht so recht daran gewöhnt zu haben, dass Ginny dies ohne Probleme nach außen trug und gerne Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit austauschte.

Harry sah nun ein wenig ratlos zu Hermine.

Diese sah ihn schmunzelnd an.

"Nun verschwindet schon. Ich helfe dir morgen." Sagte sie kopfschüttelnd und klappte Harrys Buch zu.

"Danke." Flüsterte er, schnappte sich Ginnys Hand und beide verließen Hand in Hand den Gemeinschaftsraum.
 

Seufzend aber schmunzelnd legte Hermine ihre Feder beiseite. Sie lehnte sich zurück und schloss ihre Augen.

Sie freute sich sehr für Harry und Ginny. Er hatte es bald mehr als jeder andere verdient endlich glücklich zu sein und jemanden zu haben, der ihn über alles liebte.

Manchmal erwischte Hermine sich dabei, wie sie ein wenig neidisch auf die beiden war. Nachdem der Versuch mit Ron gescheitert war hat sie sich wieder intensiv in die Schule gestürzt und lernte bald mehr als vorher. Es war ein schönes Gefühl damals, jemand gehabt zu haben, aber es fehlte ihr das bestimmte Prickeln, wie sie es bei Harry und Ginny immer wieder beobachten konnte. Und seit Ron gab es niemanden, der ihr dieses Gefühl bescherte.
 

Und dann, ohne es steuern zu können, schoss ihr Blaise Zabini in den Kopf.
 

Augenblicklich kamen in ihr die Gänsehaut und das Kribbeln hoch, als sie an seinen warmen Atem auf ihrer Haut dachte. Wie er sie ansah, wie er mit ihr sprach. Wie es kurzzeitig prickelte.

Seit dem Häusertreffen vor einigen Tagen kam er ihr immer wieder in den Kopf, sehr zu Hermines Leidwesen. Sie hasste seine arrogante und eingebildete Art. Und noch viel schlimmer fand sie seinen Umgang. Vor allem den arrogantesten Menschen, den sie je kennen gelernt hatte. Draco Malfoy.

Es gab wohl kaum ein schlimmeres Ekelpaket auf der Welt als ihn.
 

Noch immer war sie über sich selbst schockiert, wie sie so auf solch simple Gesten von so einem Menschen wie Zabini reagieren konnte. Und auch das Malfoy es schaffte ihr mit bloßen Worten einen Schauer über den Rücken zu jagen empfand sie als sehr befremdlich.
 

Hermine öffnete ihre Augen und sah sich blinzelnd im Gemeinschaftsraum um. Seamus las weiterhin sein Buch im Sessel und das Feuer im Kamin knisterte leise vor sich hin.

'Schon wieder...' Genervt stellte Hermine fest, dass die beiden Slytherins erneut ihre Gedanken beherrschten. Ihre rosigen, warm gewordenen Wangen ignorierte sie gekonnt.

Sie stand auf, nahm ihre Hausaufgaben mit und entschied sich lieber ins Bett zu gehen bevor noch weitere Gedanken zu den Beiden durch ihren Kopf gingen.

Seufzend verschwand sie die Treppe hoch und schloss leise die Tür ihres Schlafsaals.
 

---
 

"Oh, sieh dir diesen Hintern an Blaise." Sagte Draco sich über die Lippen leckend, während er und sein Freund durch die Flure zu ihrer nächsten Stunde gingen.

Es war Freitagnachmittag und es standen noch zwei Stunden Verteidigung gegen die dunklen Künste auf dem Plan.

Blaise folgte dem Blick seines Freundes und er machte schnell ausfindig, wohin Draco sah.

Vor den zwei Freunden ging Amber Giffards, eine Siebtklässlerin aus dem Hause Ravenclaw. Sie hatte langes braunes Haar, welches bei jedem Schritt mit wippte. Ihre langen Wimpern umschlossen ihre klaren blauen Augen. Sie trug ihre Schuluniform und wie ihre Haare folgte ihr Rock ihrem schwungvollen Gang. Er bewegte sich taktvoll von links nach rechts und schmiegte sich dabei immer wieder ansprechend an ihre wohl geformte Kehrseite.
 

Draco und Blaise sahen sich mit bösem Grinsen an, nickten sich zu und beschleunigten ihren Schritt. Dabei sortierte sich Blaise hinter Draco ein.

Sie näherten sich Amber von hinten und ohne Vorwarnung holte erst Draco mit seiner linken Hand aus und schlug ihr auf die rechte Pobacke. Ein lautes Klatschen und ein unvermittelt darauffolgendes Kreischen war zu hören und hallte den Flur entlang. Ohne Umschweife holte Blaise aus und erzeugte einen zweiten wütenden Schrei von der Ravenclaw Schülerin.

"Sag mal, spinnt ihr? ihr Arschlöcher!" Wütend war Amber stehen geblieben und schrie den beiden johlenden Schlangen hinterher. Mit einer Hand fasste sie sich an ihre Pobacke, welche nun brannte.

"Sehr nett Amber." Lachte Draco im Vorbeigehen.

"Das nächste Mal gerne nackt!" Rief Zabini von hinten über seine Schulter und zwinkerte Amber zu.

Die beiden Slytherin amüsierten sich köstlich, während sie sich in ihre Fäuste lachten.
 

Hermine, die mit Ginny auf einer Bank ganz in der Nähe saß hatte das Schauspiel beobachtet und war wutentbrannt aufgestanden. Sie stopfte sich ihre Unterlagen für Verteidigung gegen die dunklen Künste in die Tasche.

„Das kann doch wohl nicht wahr sein! Was bilden sich diese zwei dummen Hornochsen eigentlich ein?“ wütete Hermine.

„Absolut. Zwei trottelige Trolle…“ stimmte Ginny mit ein und stand nun ebenfalls auf.

„Die können gleich was erleben.“ Hermine ballte ihre Hände zu Fäusten und konnte sich kaum beruhigen. Ginny nickte ihr stumm zu.

Immer wieder, egal wo die beiden auftauchten, machten sie nur Stunk und Ärger. Wenn sie nicht kleine Erstklässler drangsalierten, waren es die älteren Mädchen im Schulhaus, die permanent belästigt wurden von ihnen. Und keiner schien Draco und Blaise einen Riegel vorzuschieben. Ihr Hauslehrer, Professor Snape, lobte die beiden Slytherins hoch in den Himmel für ihren Ehrgeiz und ihr Talent. Und die restlichen Lehrer bekamen wenig mit, da weder die Erstklässler noch die Mädchen sich trauten, was zu sagen. Hermine vermutete, dass es aus Scham geschah.
 

Aber nun sollte endgültig Schluss damit sein.
 

Hermine schulterte mit entschlossenem Willen ihre Tasche, verabschiedete sich kurz aber herzlich von Ginny und ging direkt auf den Klassenraum am Ende des Flures zu. Ihre Freundin ging in die andere Richtung davon, in ihre Verwandlungsstunde.

Hinter sich hörte Hermine schnelle Schritte auf sich zukommen, die links und rechts neben ihr Halt machten.

Harry und Ron tauchten schwer atmend neben ihr auf.

„Man, dass diese Mittagspause immer so kurz sein muss…“ japste Ron und hielt sich eine Hand an die Seite. Er schien vom Laufen Seitenstechen bekommen zu haben. Harry musterte diese Kleinigkeit mit Argwohn. Also war auch sein Hüter nicht in Top-Form.

„Ehrlich Ron. Du bist unser Hüter. Ab morgen kriegst du extra Training von mir aufgebrummt. In so einer Verfassung will ich dich nicht auf dem Spielfeld. Es geht bald gegen die Slytherins. Das Auftaktspiel. Ich erwarte mehr Ausdauer.“ Harry sah seinen besten Freund mit strengem Blick an. Dieser erwiderte dies nur mit hochgezogenen Augenbrauen.

„Mensch Harry, ich bin doch im Training. Dieser Weg ist einfach viel zu weit.“ Immer noch schwer atmend gestikulierte Ron mit ausgestreckten Armen eine lange Strecke zwischen seinen Händen.
 

Hermine schien ihren Freunden nicht zuzuhören. In Gedanken ging sie gerade das Gespräch mit Professor Lupin durch, welches sie gleich führen wollte.

„Mine, alles okay bei dir?“ Harry sah sie nun fragend an, bemerkte er doch ihre Stille und Konzentration. Auch Ron beobachtete jetzt die braunhaarige Gryffindor neugierig.

„Mhm.“ Kam es nur knapp von ihr. Sie sah die Tür des Klassenzimmers, davor standen mehrere Schüler und auch Draco und Blaise.

Und zu ihrer Verzückung kam gerade Professor Lupin dazu. Er blieb bei zwei Schülern aus ihrem Haus Gryffindor stehen, um sich mit ihnen zu unterhalten.

„Jetzt krieg ich euch. Entschuldigt Jungs, ich hab noch was zu erledigen.“ Ohne Harry und Ron anzusehen marschierte Hermine los, direkt auf ihren Lehrer zu.
 

„Professor.“ Hörbar laut räuspernd unterbrach Hermine ihren Lehrer im Gespräch mit den zwei Schülern. Zu ihrer Freude bemerkte sie, wie Blaise und Draco, in der Nähe stehend, neugierig ihre Ohren spitzten. Professor Lupin wandte sich Hermine zu.

„Einen kleinen Moment noch Miss Granger.“ Sagte er kurz.

„Natürlich Professor.“ Erwiderte Hermine so höflich sie konnte und schielte zu den beiden Slytherin herüber. Böse funkelte sie die Zwei an. Mittlerweile waren Harry und Ron ebenfalls angekommen und stellten sich in Hermines Nähe, um ebenfalls nichts Wichtiges zu verpassen.

Lupin schob die Schüler, mit denen er eben geredet hatte, in den Klassenraum und wandte sich dann Hermine zu.

„Miss Granger, könnten wir ihr Anliegen vielleicht nach der Stunde klären? Ich würde jetzt gerne anfangen.“ Lupin zeigte mit seiner Hand in den Klassenraum und deutete ihr, einzutreten.

„Ich befürchte Professor, dies kann nicht warten. Es ist sehr wichtig. Ich glaube wir haben einen Vertrauensschüler in unserer Schule, der sein Amt missbraucht.“ Sie reckte mit Stolz ihre Brust, an der ihr eigenes Vertrauensschülerabzeichen hing. Triumphierend sah Hermine aus dem Augenwinkel, wie sich Malfoys Augen zu schlitzen verengten und Blaise sie bedrohlich anfunkelte. Ron und Harry klappten vor Staunen die Münder auf. Doch bevor sie fragen konnten, was Hermine in der Hand hatte ergriff Lupin nun laut und deutlich für alle das Wort.

„Nun denn, wenn das so ist… Alle Schüler bitte in die Klasse und Kapitel drei des Lehrbuches aufschlagen.“ Er schloss hinter dem letzten Schüler, es war Draco Malfoy, langsam die Tür.
 

Im Klassenraum setzten sich alle Schüler auf ihre Plätze und schlugen wie angeordnet ihr Buch auf. Harry und Ron sahen sich nur fragend an und taten sich schwer damit, sich auf das Kapitel zu konzentrieren. Immer wieder schauten sie zur Tür, als versuchten sie zu hören, was Hermine mit Professor Lupin besprach.

Draco und Blaise machten keinerlei Anstalten ihrer Aufgabe Folge zu leisten. Sie steckten murrend ihre Köpfe zusammen.

„Wenn mich dieses Schlammblut bei dem ach so tollen Lupin anschwärzt kann sie was erleben.“ Malfoy sah bedrohlich wütend zu Blaise.

„Was will die schon petzen? Das ihr Wieselfreund sich abends im Schulhaus besäuft und eine Schlägerei anfängt? Keine Chance Draco, sie hat nichts. Dann müsste sie auch ihren Weasleby an Messer liefern und das macht sie nicht.“ Blaise versuchte Malfoy gut zuzureden. Aber er selbst schien zu grübeln, was Hermine haben könnte, um damit direkt zu einem Lehrer gehen zu können. Beide wussten nicht, dass Hermine vor wenigen Minuten im Flur alles gesehen hatte.
 

Nach gefühlt endlos langer Zeit für Draco und Blaise kam Hermine mit enttäuschtem Gesicht in das Klassenzimmer. Sie setzte sich niedergeschlagen auf ihren Platz und holte ohne ein Wort zu sagen ihr Lehrbuch heraus. Augenblicklich erhellten sich die Minen von den beiden Slytherins. Es schien, als wäre Hermines Plan nicht aufgegangen.

„Mister Malfoy, Mister Zabini.“ Draco und Blaise hoben verwundert ihre Köpfe. „Nach der Stunde auf ein Wort zu mir.“ Das Lächeln aus ihren Gesichtern verschwand. Sie sanken in ihre Stühle und schauten murrend in ihr Buch.

Immer noch konnte dies Hermine kein Lächeln abringen.

Professor Lupin hob nun seinen Zauberstab und verdunkelte das Klassenzimmer.

„Jetzt wollen wir aber mal mit dem Unterricht beginnen.“ Sagte er lächelnd schob eine Kiste hinter seinem Lehrerpult hervor.
 

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„Bis nächsten Dienstag möchte ich eine Zusammenfassung der heutigen Stunden haben. Zwei Rollen Pergament sollten genügen. Und nun ab ins Wochenende mit ihnen.“ Professor Lupin beendete seinen Unterricht und entließ alle Schüler aus dem Klassenzimmer.

Mit stolzem Blick blieben Malfoy und Blaise wie ihnen geheißen als letzte zurück.
 

Währenddessen ging Hermine, gefolgt von Ron und Harry auf den Flur und holte tief Luft. Zwei Rollen Pergament, bis Dienstag. Das würde ein langes Wochenende werden.

„Hermine, was war denn nun los? Wieso bist du zu Lupin gegangen?“ Ron sah sie neugierig an und auch Harry konnte seine Neugier kaum unterdrücken.

„Ich habe versucht Malfoy bei Lupin anzuschwärzen. Er hat vor Beginn der Stunde mit Blaise ein Mädchen aus Ravenclaw belästigt. Ich habe es gesehen. Ich habe Professor Lupin alles gesagt was ich wusste und ihn darauf aufmerksam gemacht, wie unhaltbar Malfoy für diesen Position ist.“ Sie machte eine kleine Pause.

„Ja und?“ drängte Ron sie.

„Leider nichts und. Lupin sagte er würde mit Professor Snape sprechen. Er allein kann Draco seines Amtes entheben. Er wollte mit den zwei Sprechen über das, was vor der Unterrichtsstunde geschehen war.“ Sie endete mit einem Seufzer.

„Also wird er im Amt bleiben.“ Schlussfolgerte Harry missmutig.

„Ganz genau. Snape wird niemals seinen Lieblingsschüler für irgendetwas bestrafen. Eher steht Voldemort von den Toten wieder auf.“ Murrte Hermine.

Enttäuscht ließen die drei Freunde ihre Schultern hängen.

„Kommt, wir gehen lieber. Ich möchte den Zwei Idioten nicht direkt jetzt begegnen. Lasst uns in den Gemeinschaftsraum.“ Ron sah Harry und Hermine milde lächelnd an und beide nickten.

„Wir kriegen sie irgendwann dran Hermine, keine Sorge.“ Harry legte ihr eine Hand auf die Schulter und konnte ihr ein kleines Lächeln abgewinnen.

Gemeinsam gingen sie los.
 

Während die drei Freunde im Flur sprachen und ihn verließen, standen Malfoy und Zabini im Klassenraum an einen Schultisch gelehnt und warteten ungeduldig, bis Professor Lupin die Kiste wieder hinter seinem Lehrerpult verstaut hatte.

Er ging langsamen Schrittes auf die zwei zu und blieb kurz vor ihnen stehen.

„Kommen wir jetzt noch zum Punkt, warum wir hier rum stehen oder sind wir doch entlassen?“ Unwirsch sprach Malfoy feindseliger, als er vorhatte. Er spürte Lupins prüfenden Blick auf sich ruhen. Die Augen des Lehrers wanderten rüber zu seinem Freund Blaise. Dieser sah seinen Lehrer übertrieben gelangweilt und genervt an und zeigte nur zu deutlich, dass es ihm unangenehm war hier zu stehen.

„Wissen sie, Mister Malfoy und Mister Zabini… sie sind zwei junge Männer, die nicht auf den Kopf gefallen sind. Sie sind doch schlau und wollen sicherlich etwas in ihrem Leben erreichen. Sicher wollen sie jemand großes werden und großes tun.“ Lupin wartete eine Antwort der zwei jungen Männer ab, die ihn ansahen, als wenn er von einem anderen Stern kam. Wieso redete er mit ihnen darüber, was sie mal werden wollten?

„Sicher. Aber was geht sie das an?“ Blaise, oft darauf bedacht mit den Lehrern einen charmanten Umgang zu pflegen, verlor allmählich seine Geduld.

„Mir ist zu Ohren gekommen, dass sie in dieser Schule ein Verhalten an den Tag legen, welches ihnen außerhalb dieser Mauern nichts weiter als Ärger ein bringt und eventuell einen Platz in Askaban bescheren kann. Ich bin dabei vor allem von ihnen enttäuscht Mister Malfoy. Sie sind Vertrauensschüler hier und eigentlich sollten die anderen Schüler doch zu ihnen aufsehen, vertrauen haben, in ihnen jemanden sehen, der sie führt.“ Lupin warf beiden vorwurfsvolle Blicke zu.

„Oh Professor, ich führe andere, keine Sorge.“ Draco konnte sich ein süffisantes Lachen nicht verkneifen und erhob sich nun.

„Was wollen sie jetzt von mir Professor? Meinen Sie ich habe um diese Stelle gebeten? Ich habe schon gesagt, dass dies keine Aufgabe für mich ist. Viel zu anstrengend, wenn sie mich fragen. Obwohl ich diesem Posten seine Vorteile nicht absprechen möchte.“ Malfoy legte sich seine Tasche um den Hals und stand seinem Lehrer nun aufrecht gegenüber. Zabini blickte aufmerksam zwischen seinem Freund und ihrem Lehrer hin und her.

„Draco…“ setzte er leise an, doch eine Handbewegung seines Freundes deutete ihm, sich hier nicht einzumischen.

„Mister Malfoy, ohne Zweifel sind sie der stolze Sohn ihres Vaters. Und auch wenn ich weiß, dass Professor Snape hinter ihnen stehtund sie sicher ihre Position behalten werden, möchte ich das sie wissen, dass ich sie im Auge behalten werde.“ Lupin ließ sich keine Sekunde von Dracos bedrohlichem Blick einschüchtern.

„Sie dürfen jetzt gehen.“ Meinte Professor Lupin kühl. „Und benehmen sie sich.“ Mahnte er die zwei und wandte sich von ihnen ab.

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Draco und Blaise traten aus dem Klassenzimmer und sahen sich um.
 

„Verdammt. Sie ist schon weg.“ Stellte Blaise zornig fest.

„Ist egal.“ Murrte Draco und knöpfte sich seine zwei obersten Knöpfe seines Hemdes auf. Er hasste es, sein Hemd soweit zuknöpfen zu müssen. Er hasste dieses eingeengte Gefühl.

„Egal? Sie hat uns bei Lupin angeschissen.“ Aufgebracht sah Blaise seinen Freund an. Doch dieser Lächelte nur und bewegte sich fort vom Klassenzimmer.

„Als ob der uns irgendetwas kann. Gut, er wird zu Snape rennen. Und was dann? Dann wird er merken, dass nichts weiter passieren wird. Und Lupin ist nicht so dumm sich mit Snape anzulegen. Mach dir keinen Kopf. Dieses Schlammblut kann uns nichts.“ Malfoy setzte sich in Bewegung und Blaise folgte ihm.

„Du hast wohl recht.“ Zabini folgte seinem Freund schweigend und dachte über dessen Worte nach.
 

"Ich wusste gar nicht, dass du nie Vertrauensschüler sein wolltest." Unterbrach Zabini mit einem Mal die Stille und sah seinen blonden Freund mit Neugier an.

"Wer will das schon sein?" Entgegnete ihm Draco kühl. "Dumbledore dachte wohl, nach der ganzen Sache mit Voldemort sei dies eine gute Idee, um den guten Menschen in mir zu wecken." Malfoy lachte verächtlich auf.

"Sein kleiner Plan hat nur einen entscheidenden Fehler Blaise." Draco blieb kurz stehen und sah seinen Hauskameraden unheilvoll grinsend an. "Ich will gar nicht gut sein."

Mit einem ebenso unheilvollen Lächeln nickte Blaise ihm zu.

"Wobei ich natürlich zugeben muss, dass der Job auch gewisse Vorteile mit sich bringt." Sagte Draco und leckte sich kaum merklich über die Lippen, bevor er fortfuhr. "Allen voran die Möglichkeit des privaten Schlafzimmers. Es gibt keinen besseren Ort als dort die Mitschülerinnen zu... Führen." Draco lächelte hochmütig und beide schwiegen einen kurzen Moment.
 

"Gut sein steht uns nicht besonders, denke ich." Blaise blickte in ein Fenster hinaus auf die Ländereien. Er betrachtete jedoch nicht die Landschaft, sondern sein schwaches Spiegelbild, welches er erkennen konnte.

"Es ist Wochenende. Keine Hausaufgaben. Sonntag ist Training für das baldige Spiel. Lass uns heute und morgen alles andere als gut sein und am Sonntag Davies ein wenig ärgern." Blaise drehte sein langes Kinn hin und her und lächelte sich am Ende selbst zu.

"Alles andere als gut sein klingt ganz nach meinem Geschmack Zabini."

Lachend stiegen beide Slytherin die Treppe hinunter in Richtung Schlosseingang.
 

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Es war Freitagabend in Hogwarts. Die Gänge waren gefüllt mit Schülern, die auf Wochenende ausgerichtet waren. Keiner trug mehr seine Uniform, alle hatten sich in ihre private Kleidung geworfen. In den Gesprächen der jungen Leute ging es um ihre Freunde, Quidditch, Vorhaben für den Ausflug nach Hogsmeade und nirgends hörte man mehr Themen wie Verwandlung, welche Zutaten für einen bestimmen Zaubertrank benötigt werden oder Zahlen der Zaubergeschichte.
 

Nur eine Schülerin war gedanklich noch nicht vom Unterricht befreit.

Hermine wühlte alleine in der Bibliothek umher, um sich Zusatzlektüre für Verteidigung gegen die dunklen Künste zu suchen.

Sie fuhr mit ihren Fingern über die teils rissigen Buchrücken und las leise, welche Bücher sie vor sich hatte. Sie liebte den Geruch, der sie hier umgab. Hier fühlte sie sich wohl und zu Hause.
 

Am Ende ihres Ganges stand ein junger Erstklässler und bemühte sich, mit Hilfe des Stuhles unter seinen Füßen, an ein Buch aus den oberen Reihen anzukommen. Hermine erkannte, dass er ein Buch für Zauberkunst suchen musste, denn der Teil, in dem er sich befand behandelte Zaubersprüche für das erste Schuljahr. Der Junge schielte angestrengt auf ein Buch mit dem Titel "Vom Lichtstrahl bis zum schwebenden Stuhl - die ersten Zauber genau erläutert".

Mit einem Lächeln stellte sich Hermine zu ihm, legte ihre Bücher, welche sie schon im Arm hielt, beiseite und sprach ihn freundlich an.

"Soll ich dir helfen?" Fragte sie sanft und der junge Schüler erschreckte sich kurz, da er sie noch nicht bemerkt hatte. Er kroch von seinem Stuhl herunter und sah Hermine dankend an.

"Ja... Bitte." Flüsterte er mit piepsiger Stimme.

Hermine hob ihren Zauberstab, zeigte auf das Buch und murmelte leise "Wingardium Leviosa."

Das Buch schob sich lautlos aus dem Regal und schwebte langsam zu ihr herunter.

Mit staunenden Augen hatte er Hermine beim Zaubern zugesehen, was sie mit einem Schmunzeln bemerkt hatte.

"Hier, bitte sehr." Sagte sie freundlich, steckte ihren Zauberstab zurück in die Hosentasche und gab dem Schüler seine Lektüre.

Der kleine Junge nahm das Buch dankend an und seine Augen strahlten förmlich.

"Danke." Piepste er. "Das möchte ich auch können. Total cool." Seine Augen waren immer noch abwechselnd auf Hermine und das Buch gerichtet.

"Das wirst du. Wenn du fleißig bist und viel übst wird auch dir das im Handumdrehen gelingen." Bestätigte sie ihm.

Lächelnd und mit bewunderndem Blick verließ der kleine Junge die Bibliothek.

"Nochmal so jung sein..." Sinnierte Hermine lächelnd, klemmte sich ihre Bücher unter den Arm und ging in die nächste Abteilung.
 

Freudestrahlend lief der kleine Junge durch die große hölzerne Tür der Bibliothek in den warm erleuchteten Flur. Die Fackeln an den Wänden knisterten leise und ihr Licht flackerte seicht hin und her.

Er war so konzentriert auf sein Buch, so gespannt, was alles drinstehen mochte, dass er nicht darauf achtete, wohin er lief.

Vor ihm war eine Schar von Schülern, die gerade den Flur entlang ging. Sie redeten angeregt und lachten immer wieder laut. Auch wenn sie keine Schuluniformen mehr trugen waren es unverkennbar Slytherins.

Bevor der kleine Junge es richtig realisieren konnte lief er auch schon mit einem dumpfen Aufprall zwei Siebtklässlern von hinten in den Rücken. Sie strauchelten und mussten sich an ihren Mitschülern vor sich abstützen, um nicht hinzufallen.

„Oh, Entschuldigung…“ Murmelte der kleine Junge, der bei dem Aufprall sein Buch verlor. Er wollte sich gerade bücken, um es aufzuheben, als sich eine große blasse Hand um das Buch schloss und es aufhob.

„Danke.“ Fiepste der Erstklässler und streckte seine Hand aus, um sein Eigentum entgegen zu nehmen. Doch als er nach oben sah stockte ihm der Atem.

Er erkannte sofort in wen er hineingelaufen war und ahnte, dass dies nicht gut für ihn enden kann.
 

„Na, was haben wir denn hier?“ fragte eine schnarrende Stimme neugierig und sah erst zum Erstklässler und dann zum Buch in seinen Händen. Die Schüler hinter ihm begannen böse zu lachen.

„Ich… Ich… Das ist mein…“ Stammelte der kleine Junge und sein Körper begann vor Aufregung zu zittern.

„Das ist was? Dein Buch?“ Fragte der große Schüler und seine grauen Augen lasen den Buchtitel. „Für Zauberkunst. Wie niedlich. Guck mal Blaise. Ein hübsches Buch, oder?“ Malfoy sah höchst amüsiert zu Blaise Zabini, der direkt neben ihm stand.

„Oh ja, sicher nützlich.“ Er nahm Draco das Buch aus der Hand und drehte und wendete es hin und her. Erneut lachten die anderen Slytherins.

„Sag… hast du eigentlich Augen im Kopf?“ Malfoy beugte sich nun zum jüngeren Schüler herunter und funkelte ihn böse an. Blaise tat es ihm gleich.

„J-Ja…“ stotterte der Kleine und schluckte. Er wollte doch nur sein Buch zurückhaben.

„Sicher? Wieso kannst du dann nicht aufpassen, wo du hinläufst? Oder bist du nur zu blöd zum Laufen?“ Blaise schob seine freie Hand in die Hosentasche und kam dem Erstklässler immer dichter. Malfoy lachte höhnisch auf.

„Bist du blöd?“ Fragte Draco unvermittelt nach Blaise und sein Gesicht sah böse aus.

„Nein… ich…“ Der kleine Junge bekam es immer mehr mit der Angst zu tun. Seine Stimme war schwach und zittrig.

„Ist da irgendwelcher Grips drin?“ Blaise nahm seine Hand aus der Hosentasche raus und tippte mit seinem Zeigefinger gegen die Stirn des Kleinen. Tränen stiegen in seinen Augen auf und schimmerten glänzend in den grauen und braunen Augen der Slytherins.

„Ach nein… heulst du etwa?“ Fragte Malfoy lachend und erhob sich wieder. Ein Schniefen war zu vernehmen.

„Eine kleine Heulsuse. Eine kleine, dumme Heulsuse, die keine Augen im Kopf hat. Und sowas will zaubern lernen.“ Blaise grinste gehässig, erhob sich auch und warf Draco das Buch wieder in die Hände.

„Weißt du Kleiner… ich glaub das hier behalten wir.“ Malfoy hielt dem Jungen sein Buch vor die Augen. „Du scheinst mir zu dumm dafür zu sein. Kein Wort bringst du raus. Du kannst wohl nicht sprechen. Wer weiß, ob du überhaupt lesen kannst.“

Dicke Tränen kullerten nun die Wangen des Erstklässlers hinab.

Malfoys Blick wurde finster.

„Und jetzt… Verpiss dich!“ Seine Stimme war fast ein Flüstern. Ein böses, unheilvolles Flüstern.
 

Der Erstklässler wich langsam zwei Schritte zurück, sein Blick immer noch auf sein Buch gerichtet, welches langsam in die Hände er anderen Slytherins wanderte.

„Wird’s bald?“ Funkelte Blaise ihn böse an. Der kleine Junge weinte schluchzend und drehte sich um zum Gehen.

Plötzlich spürte er einen Ruck an seinen Füßen, welche sich auf wundersame Weise verkeilten. Er fiel mit einem lauten Aufprall zu Boden und sein Weinen wurde noch lauter.

Blaise hob lachend und mit stolzem Blick seinen Zauberstab. Seine Mitschüler stimmten gehässig mit ein. Blaise hatte dem Jungen einen Stolperfluch auf die Füße gezaubert.
 

Mit angehaltenem Atem kam Hermine dazu gestürmt. Sie hatte das boshafte Lachen der Slytherins vernommen, den Aufprall und das damit verbundene, laute Weinen gehört. Sie kochte innerlich vor Wut.

„Was ist hier los Malfoy?“ fragte Hermine wütend und kniete sich umgehend zu dem Erstklässler auf den Boden. Sie blickte hasserfüllt in die eingebildeten Augen von Draco und Blaise. Beide schienen sich keiner schlimmen Tat bewusst und lachten.

„Nichts Schlammblut, es war eine Lektion.“ Grinste Malfoy süffisant.

„Eine Lektion? Was denn bitte für eine Lektion? Den wahren Charakter eines Slytherin kennen lernen?“ Hermines Wangen röteten sich vor Aufregung. Sie spürte ihren ganzen Körper zittern.

Die restlichen Slytherins rotteten sich dichter hinter Malfoy und Blaise zusammen und sahen Hermine nun mit bösen funkelnden Augen an.
 

Es trafen Schlangen auf eine tapfere Löwin.
 

Immer noch schluchzend stützte sich der Erstklässler auf Hermines Hände, die ihm aufhalfen. Sie strich ihm sanft über den Kopf und drückte ihn dann hinter sich. Ihre Augen ließen dabei keine Sekunde von Draco und Blaise ab. Hinter ihrem Rücken hervorguckend beobachtete der junge Schüler ängstlich, wie sich seine Retterin gegen die anderen stellte.

„Gott ist das scharf, wenn du so wütend auf uns bist Granger.“ Bemerkte Zabini lüstern und sah Hermine durchdringend an. Sie versuchte diesen Kommentar und auch Blaise zu ignorieren.
 

„Das war eine Lektion fürs Leben Granger.“ Warf Malfoy ein. „Wenn man klein ist sollte man sich vor den Großen in Acht nehmen.“ Er funkelte Hermine und den Erstklässler hinter ihrem Rücken nun böse an. Jegliches Lächeln war aus seinem Gesicht verschwunden. Er wirkte sehr bedrohlich, wenn nicht die kleinste Spur eines zuckenden Mundwinkels nach oben zu erkennen war.
 

„Pah, dass ich nicht lache! Schikanieren, bedrohen, verletzen. Ja, das könnt ihr. Ihr seid verachtenswert und armselig. Ihr geht nur auf die Kleineren und Schwächeren. Aber eins sag ich euch.“ Hermine trat mutig einen Schritt auf Draco und Blaise zu. Beide funkelten Sie nun bedrohlich an. Selbst Blaise hatte aufgehört zu Lächeln, selbst wenn es erotischer Natur war. „Nicht mit mir! Solange ich hier bin, werde ich mich euch immer wieder in den Weg stellen und euch die Stirn bieten. Und ganz gewiss schafft ihr es nicht mir Angst zu machen. Weder mit euren drohenden Blicken noch mit euren Taten. Ich bin eine Gryffindor. Ich kusche nicht vor euch. Und nun gebt ihm endlich sein Buch zurück, es gehört euch nicht!“
 

Stille lag in der Luft. Hermine atmete schwer und ihre Gedanken rasten. Sie hatte sich allein getraut einer Horde Schlangen die Stirn zu bieten. Die Slytherins knackten drohend mit ihren Fingerknochen, doch Malfoy deutete ihnen mit einer Handbewegung, ruhig zu bleiben.

„So… du bist also mutig, ja?“ Draco trat langsam einen Schritt auf Hermine zu. Ihre Nasen berührten sich fast. Sie spürte die Wärme, die seine blasse Haut ausstrahlte. Sie spürte wie ein bedrohliches Knistern in der Luft lag. Angespannt starrten sich beide in die Augen.

„Ja, das bin ich. Und nun, das Buch Malfoy.“ Flüsterte Hermine fast. Blaise musterte die Gryffindor und schob die Augenbrauen fragend zusammen.

„Das Buch Crabbe!“ Befahl Malfoy mit einem leichten Lächeln. Geraschel war zu hören und aus der Traube Slytherins kam eine Hand mit dem Buch darin zum Vorschein. Draco nahm es in die Hand und hielt es Hermine vor die Nase. Sie packte umgehend zu, doch Malfoy lockerte seinen Griff nicht.

„Das ist noch nicht vorbei Granger.“ Raunte Malfoy unheilvoll und hielt weiterhin dem Ziehen Hermines stand.

„Bei weitem nicht.“ Antwortete sie knapp und spürte dann, wie Malfoy losließ. Sie umschloss das Buch sofort vor ihrer Brust mit beiden Armen und ging einen Schritt zurück.

„Ihr solltet begreifen, dass es Schüler in Hogwarts gibt, die euch nicht gehorchen. Ihr habt nicht über alles und Jeden Macht.“ Hermine reckte ihre Nase stolz des Sieges in die Luft, gab dem Erstklässler sein Buch zurück und wandte sich, ohne ein weiteres Wort abzuwarten, zum Gehen.
 

Malfoy und Zabini sagten nichts mehr auf ihre letzte Bemerkung.

„Draco…“ setzte hinter ihnen Crabbe an, doch er verstummte augenblicklich, als er Malfoys Blick sah.

„Halt die Klappe!“ herrschte dieser ihn an. „Und jetzt, haut ab.“ Setzte er nach und wandte sich dann Blaise zu. Die anderen Slytherins kamen der Aufforderung umgehend nach und ließen ihre zwei Freunde allein zurück.
 

Ruhe kehrte ein im Flur. Der Mond stand schon am Himmel und strahlte ein gleißend helles Licht durch die Fenster.

„Blaise?“ Malfoy sah seinen Freund mit einem Lächeln an.

„Mhm?“ Erwiderte dieser und ebenfalls huschte ein Lächeln über seine Lippen. Beide schienen das gleiche zu denken.

„Ich würde sagen die nette Tour ist jetzt vorbei." Draco strich mit einer Hand durch seine Haare, um einige widerspenstige Strähnen nach hinten zu legen.

"Jap." Entgegnete ihm der andere Slytherin und drehte gedankenverloren seinen Zauberstab in seinen Händen hin und her.

"Sie war mutig. Sie war einfältig. Sie war dumm.“ Sagte Malfoy leise und sah nun kampfeslustig Blaise an.

„Sie glaubt sie könne sich uns widersetzen. Sie glaubt wir zwei hätten keinerlei Macht hier. Sie meint uns vor anderen Schülern und auch Lehrern bloß stellen zu müssen." Fasste Zabini die letzten und aktuellsten Begebenheiten mit Hermine knurrend zusammen.
 

Beide sahen sich kurz schweigend an.
 

"Nun, ich denke wer hier Macht hat und wer nicht wird sich bald zeigen." Lachte Draco nun leise auf.

"Ab jetzt knacken wir die harte Nuss, egal wie." Blaise legte wie Draco ein herausforderndes Lächeln auf.



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