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Mustang

Shika x Tema / Reallife
von

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Eine lange Nacht

Gegen kurz vor elf hielt Sakuras kleiner roter Flitzer vor Temaris Wohnhaus. Zufrieden mit sich warf Temari einen letzten Blick in den Spiegel. Zwei hohe Zöpfe, etwas dunkleres Make up, schwarze Fingernägel, weißes Top und ein kurzer Jeansrock. Schnell schlüpfte sie in ihre Pumps und griff nach ihrer schwarzen Lederjacke. Das könnte eine erfolgreiche Nacht werden.
 

„Na!“, begrüßte Sakura sie grinsend, „Sieht aus, als hättest du Appetit.“ Forsch schaute Temari an sich hinunter und dann wieder zu Sakura: „Das ist doch nicht zu knapp?“ Die Rosahaarige winkte ab: „Blödsinn, genau richtig. Die Männerwelt wird dir schon zu Füßen legen.“

„Na klar...“, die Blonde zückte ihren Autoschlüssel.

„Du darfst halt nicht auf ihnen rumtreten, wenn du einen für die Nacht mit nach hause nehmen willst.“

„Mal sehen, ob da überhaupt was Passendes dabei ist.“, meinte Temari und schloss ihr Auto auf. Sakura setzte sich auf den Beifahrersitz und zog die Tür zu: „Wenn du willst, bestimmt. Deine Ansprüche sind einfach zu hoch.“ Bissig startete die Blonde den Motor, nachdem sie sich angeschnallt hatte: „Von wegen. Was kann ich dafür, wenn ich nur Memmen abbekomme?“

„Naja, jeder, der dir Paroli bieten würde, fände sich schnell mit einer gebrochenen Nase wieder.“, erklärte die Rosahaarige, „Ist doch ganz klar, dass sie dann vor dir kuschen.“

„Ich will auch keinen Mann, der mich rumkommandiert.“

„Zwischen Rumkommandieren und Dominieren liegen ziemliche Welten, findest du nicht?“ Schweigend fuhr Temari los. Das Thema nervte sie einfach. Sie wollte sich damit nicht befassen, denn das würde ja bedeuten, dass sie Schuld daran war, dass sie nie einen vernünftigen Mann fand. Und dass wollte die Blonde auf keinen Fall so sehen. Es konnte doch nicht sein, dass sie sich verbiegen musste, um für die Männerwelt passend zu sein.

Da Sakura eben andere Ansichten hatte, sparte sich die Blonde jeglichen weiteren Kommentar, die Diskussion hatten sie schon häufig genug geführt und waren nie zu einem gemeinsamen Ende gekommen.

„Wie ist dein Plan für heute Abend?“, wechselte Temari das Thema.

„Ich werde mal wieder nach Mister Right suchen. Wie immer.“ Da rollte die andere mit den Augen. Sakura war wirklich ein extremer Dickkopf. Ständig lag sie allen damit in den Ohren, dass es nie einen richtigen Kerl für sie gab, alle würden ja nur das eine von ihr wollen. Doch im Gegensatz zu Temari, hatte Sakura ein Problem damit. Sie wollte eben nicht nur eine Nacht ihren Spaß haben, sie war auf der Suche nach ihrem passenden Gegenstück. Und wenn es dann mal wieder nicht klappte, jammerte sie mindestens drei Tage lang rum. Danach besann sie sich auf ihre durch und durch positive Einstellung und ging vier Tage später wieder mit Temari los. Jede Woche. Seit drei Jahren. Man sollte meinen, die Rosahaarige war es leid. Doch Pustekuchen, sie gab nicht auf.

„Wenn du so weitermachst, stirbst du noch als alte Jungfer.“, scherzte Temari. Leicht gereizt lehnte sich Sakura zurück: „Du weißt, das ich kein Problem damit habe, noch Jungfrau zu sein. Ich bin ja nicht schüchtern.“

„Aber fast ein so hoffnungsloser Fall wie unsere Hinata.“ Seufzend warf die Rosahaarige einen Blick aus dem Fenster: „Das könnte allerdings stimmen. Wobei ich mir sicher bin, dass sie irgendwann den Mann findet, der sie auf Händen trägt. Sie ist eine so gute Seele!“ Nickend stimmte die Blonde ihr zu.
 

Der Club war wie immer ziemlich gut besucht. Harte Rhythmen gaben den Ton an und luden jeden Besucher ein, sich zu bewegen und dabei zu vergessen. Temari mochte den Schuppen. Das Klientel war gepflegt, nicht zu jung und nicht zu alt und die Musik traf auch ihren Geschmack.

Um erst einmal anzukommen, holten sich beide an der Bar ein Getränk und mischten sich unter die Leute. Wie immer hatte Sakura schnell einen Typen an der Seite, der sie ganz offensichtlich anflirtete. Temari nahm es gelassen und ließ ihre Freundin alleine. Ihr Weg führte sie zu einer Erhöhung, die wie ein Balkon über die Tanzfläche reichte. Von hier aus konnte man sich einen guten Überblick verschaffen, was sie auch gerne nutzte.

Am heutigen Abend war die Auswahl schon recht groß, aber nicht weiter beeindruckend für die Blonde. Nachdenklich nippte sie an ihrer Cola, um zu entscheiden, wie sie weitermachen sollte. Ein paar Minuten später sah sie Sakura, die von ihrem Flirt auf die Tanzfläche geführt wurde. Grinsend betrachtete sie das ganze. Ja, Sakura war nicht schüchtern. Aber man sah ihr ihre Unerfahrenheit einfach an. Die Blonde hatte die Vermutung, dass sie deswegen wie Freiwild für die Männerwelt wirkte, hatte nicht jeder Mann gerne mal etwas mit einer Jungfrau? Da musste sich der Mann keine Sorgen machen, nicht gut genug zu sein, denn die Frau hatte ja keine Vergleichsmöglichkeiten.
 

Temari leerte ihre kleine Flasche und stellte sie auf einem der Stehtische ab. Gerne hätte sie sich etwas Hochprozentiges gegönnt, aber da sie heute die Fahrerin war, entfiel das für sie. Während ein schnelles Lied losspielte, ging sie sich zur Tanzfläche. Temari hatte überhaupt kein Problem damit, sich alleine auf der Tanzfläche zu sein. Es war ein todsicheres Mittel, um Kerle anzulocken. Und so legte sie in seichten Bewegungen los, im Rhythmus der Musik zu tanzen. Ein kleiner Hüftschwung hier, ein bisschen Händespiel da und zack, da klebte auch schon der erste Typ an ihrem Rücken.
 

Doch so einfach machte sie es ihren Bewerbern nicht. Neugierig drehte sie sich um und betrachtete den Typen, der aber nicht ihren Vorstellungen entsprach. Unsanft schubste Temari ihn mit der Hand auf der Brust zurück und machte unmissverständlich klar, dass er nicht erwünscht war.

Unbeirrt zog sie weiter ihre Kreise und schloss die Augen, ließ sich von der Musik treiben. Gott, wie sehr sie es liebte!

Eine federleichte Berührung an ihrer Schulter brachte sie dazu, wieder aufzusehen. Dieses Mal überlegte sie kurz, wies aber auch diesen ab. Vielleicht kam ja noch ein besserer, sie hatte schließlich gerade erst angefangen und der Club war voll.

Ein Grinsen zierte ihren Mund, während ein neues Lied kam, dass schnellere und intensivere Bewegungen versprach. Wie die meisten anderen, hob Temari ihre Hände über den Kopf und ließ weiter ihren Körper sprechen. Kurz öffnete sie die Augen und erblickte vor sich einen Kerl mit hellbraunen Haaren. Der hatte scheinbar nur darauf gewartet, mit ihr Augenkontakt aufzunehmen. Grinsend tanzte er sie an und hielt ihr eine Hand hin. Innerlich seufzte Temari, gab aber nach. Mal sehen, was er konnte. Locker reichte sie ihre Hand und erlaubte ihm, mit ihr zu tanzen.

Er beeindruckte Die Blonde nicht wirklich. Temari tanzte dennoch weiter, weil ihr das Lied gefiel. Nebenbei warf sie ab und zu einen Blick in die Menge. Sakura tanze ein paar Meter weiter und schien für den Moment zufrieden zu sein. Gedankenlos wanderte ihr Blick weiter, bis ihre Augen bei einem ihr bekannten Gesicht stoppten. Ohne eine Miene zu verziehen, erwiderte sie seinen Blick, der ebenso nichts von seinen Emotionen preis gab. Ein leichtes Prickeln durchfuhr ihren Körper, was aber nicht an der Hand des Typen lag, der mittlerweile ziemlich dicht an ihrem Rücken war und eine Hand an ihren Bauch gelegt hatte.

Wieder wechselte das Lied und verlangte von den Tanzenden langsamere Bewegungen. Temari hatte keine Probleme damit, ihre Kehrseite an diesen Fremden zu schmiegen und sich mit ihm im Takt zu bewegen, doch ihre Augen huschten immer wieder zurück zu dem Dunkelhaarigen, der da gemütlich an einer Säule lehnte, natürlich mit den Händen in den Hosentaschen.

Die Hand des Fremden rutschte tiefer und fasste sie an ihrem Hüftknochen, um sie näher an seinen Schritt zu drängen. Sie wartete gar nicht lange, sondern drückte ihm ihren Po entgegen und baute Druck zu ihm auf. Die Blonde hörte, wie er hinter ihr leicht keuchte, aber es interessierte sie nicht wirklich. Es war ihr selbst ein Rätsel, aber gerade genoss sie es in vollen Zügen, diesem Nara zu zeigen, was sie mit diesem Fremden tat und ihm hin und wieder einen Blick zuzuwerfen. Je weiter das Lied zum Ende kam, desto mehr lagen die Arme des Typen hinter ihr um sie, während sie eine Hand über ihre Schulter nach hinten in seinen Nacken hatte wandern lassen.

Als er sich zu ihrem Ohr hinunterbeugte, um ihr sein nicht jugendfreies Angebot zu unterbreiten, sah Temari dem anderen schmunzelnd in die dunklen Augen. Grinsend ergriff sie die Hand des Fremden und führte ihn, mit einem letzten Blick zum Nara, Richtung Ausgang.

Obwohl sie einen Kerl an der Hand hatte, war sie mit ihren Gedanken bei dem, der sie keine Sekunde aus den Augen gelassen hatte. Es war so herrlich verrucht, was die Blonde getan hatte und es gab ihr einen gewissen Kick.
 

Auf der Rückseite des Clubs begnügte sich Temari mit dem Fremden, der sie recht stürmisch küssen wollte, was sie direkt abblockte. Sie hatte kein Interesse an einer Knutscherei, sie wollte nur Sex, mehr nicht. Wenn er das nicht verstand, war das hier schneller vorbei, als er seine Hose öffnen konnte. Zu ihrem Glück verstand er und gab sich mit dem zufrieden, was sie ihm bot. Schnell fand er den Weg unter ihren Rock und berührte sie sanft. Unerbittlich zerrte sie ihn näher an sich und öffnete seine Hose. Wie immer hatte Temari das Gefühl, dass sie den Typen alles vorkauen musste. Sie wollte nicht kuscheln, sie lagen hier ja schließlich nicht in irgendeinem Bett.

Wortlos puhlte sie ein Kondom aus ihrer Rocktasche und riss die Verpackung mit den Zähnen auf. Sie sah das Erstaunen in den Augen ihres Gegenübers. Was hatte er denn erwartet?

Sie hielt ihm das Präservativ hin, welches er, noch immer verdutzt, ergriff. Stumm hatte er es übergezogen und kam ihr wieder näher. Vorerst zufrieden, schlang sie ihre Arme um seinen Nacken und winkelte ein Bein an, welches sie leicht um sein Becken legte. Da er ihr Höschen bereits zur Seite geschoben hatte, sparte sie sich das Ausziehen.
 

Seine Bewegungen waren ungenau und langsam, auch hatte sie nicht das Gefühl, dass er wirklich tief in sie eindrang.

„Kommt da noch was?“, fragte Temari recht schnell ruppig nach. Wie versteinert löste sich der Typ leicht von ihr, um ihren Blick zu erwidern. Grummelnd schubste sie ihn von sich und zupfte ihre Unterwäsche zurecht: „Vergiss es, ich bin wohl eine Nummer zu groß für dich.“ Eiskalt ließ die Blonde ihn stehen und öffnete die Hintertür zum Club.
 

Nach einem kurzen Abstecher auf der Toilette ging sie zurück zur Bar. Das war ja mal total nach hinten losgegangen. Sie hasste es, wenn die Kerle allein durch ihre Tanzbewegungen ihr das Blaue vom Himmel versprachen, dann aber nicht in Fahrt kamen.

„Hey Temari, wo ist dein Typ hin?“, Sakura gesellte sich kurz zu ihr und bestellte sich etwas zu trinken. Frustriert seufzte die Blonde auf: „Zieht sich wahrscheinlich das unbenutzte Kondom runter.“ Die andere hob eine Augenbraue: „Man, hast du ein hartes Leben.“

„Ich wünschte, es wäre eben härter gewesen. Vielleicht wäre der was für dich gewesen, so kuschelbedürftig, wie der war.“

„Nein danke, ich begnüge mich mit meinem eigenen Fang.“, lehnte Sakura dankend ab und nahm ihr Getränk entgegen. Temari hob eine Augenbraue: „Wo ist der überhaupt?“

„Klo.“, antwortete die andere knapp und hielt bereits Ausschau nach dem Mann.
 

Temari wäre nicht Temari, wenn sie so schnell aufgeben würde. Sie tanzte noch ein paar Runden und vergaß die Welt um sich herum. Den für sie hoffnungslosen Fall hatte sie nicht wieder gesehen. Den Nara allerdings auch nicht.
 

Es war bereits kurz vor zwei, als sie genug hatte. Einige hatten ihr Glück noch bei ihr versucht, doch sie hatte alle abgelehnt. Vielleicht war die Blonde von ihrem ersten Versuch einfach zu frustriert, aber sie hatte an diesem Abend keine Lust mehr, auf gut Glück einen Typen abzuschleppen.

Als dann irgendwann eine Sakura mit belegter Miene vor ihr auftauchte, wusste sie, dass es Zeit für den Heimweg war.
 

Im Auto schwiegen beide zunächst. Leise lief das Radio, während Temari mal gemächlich dahin fuhr. Laterne um Laterne zog vorbei und wechselte sich mit der Dunkelheit ab.

„Was stimmt nur mit den Kerlen nicht?“, brach es irgendwann aus der Beifahrerin raus.

„Das wüsste ich auch mal gerne.“

„Vielleicht hätten wir doch tauschen sollen.“ Temari schüttelte den Kopf: „Nein, dein Typ wäre nichts für mich gewesen. Erst kuscheln und einschleimen, um dann abzuschleppen – nein danke.“

„Mich macht das noch wahnsinnig!“, Sakura vergrub die Hände in ihren Haarschopf, „Wollen denn alle nur Sex?!“ Die Blonde schnalzte kurz mit der Zunge. Immerhin gehörte sie ja selbst zu der Sorte, die nur das schnelle Vergnügen suchte.

„Ich weiß, ich weiß!“, gab die andere daraufhin zurück, „Aber du spielst vorher nicht rum und machst falsche Hoffnungen.“

„Das stimmt allerdings. Das passt aber den meisten auch nicht.“

„Vielleicht sterbe ich doch als einsame Jungfer...“ Temari rollte mit den Augen, schwieg aber. Nun würde die andere wieder drei Tage schlechte Laune haben. Aber sei es drum, bei Sakura gab es immer eine nächste Runde.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Carmion2
2019-10-20T17:56:14+00:00 20.10.2019 19:56
Da hatten wohl beide Mädels Pech in der langen Nacht.
Ich mag Sakuras Einstellung sehr zu Männern und auch Temaris find ich cool, aber die Zwei zusammen, macht echt Spaß das zu lesen.
Bin gespannt wie das Wiedersehen mit dem Nara wird.
Antwort von:  Berrii
20.10.2019 19:57
Schön, dass ich dich wieder begeistern konnte <3


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