TETSUO von Hera_Tenebrae89 (When one person changes everything) ================================================================================ Kapitel 8: Control ------------------ Es hatte eine Weile gedauert bis er das Chaos beseitigt hatte. Yamagata war noch dabei die letzte Leiche im Kanal loszuwerden. Er hob den toten Clown von seinem eigenen Bike und über die Schulter rüber. Langsam schleppte er ihn aus der Gasse und sah sich vorsichtig um. Es war noch immer dunkel und zum Glück war die Baustelle nicht weit weg von einem großen Kanal. Noch dazu war der Teil der Stadt sehr verlassen. Was ihm im Moment sehr gelegen kam. Aber dennoch wollte er sichergehen und nicht entdeckt werden, immerhin versuchte er Leichen verschwinden zu lassen. Nach 2 Minuten kam er dann endlich an den Kanal und sah hinab. Der Beton ging im 45 Grad winkel abwärts zu der dunklen und dreckigen Brühe die sich wie ein lebendiges Monster durch den Kanals schlich. Er hatte schon die anderen Leichen darin versenkt und laut Kai war das auch die sicherste Methode um sie loszuwerden und nie wieder zu finden. Angeblich endet der Kanal nicht in einem Klärwerk sondern wird in das Meer befördert. Dann konnten diese Mistkerle sich wenigstens als Fischfutter noch nützlich machen. Nachdem der PsyKI so ausgerastet war waren 2 Stunden vergangen. Derweil war auch Kai bei Kaneda Zuhause angekommen, was Yamagata nicht gepasst hatte, aber es war nun so. Und während er der Mann für das Grobe und die Drecksarbeit war, befanden sich die Anderen bei dem noch bewusstlosen Spinner, der sie auch beinahe umgebracht hätte! Oder hätte auf den Gedanken kommen können, sagen wir es mal so. Und dennoch hielt Kaneda noch immer an ihm fest! Was musste denn noch passieren?! Sollte erst einer wieder umkommen?! Wütend schmiss er die letzte Leiche von seiner Schulter. Laut knallte sie gegen den Beton und rollte seitlich nach unten. Landete in der Brühe und versank nach wenigen Sekunden in dem Strom der sie davon riss. Yamagata klatsche sich in die Hände und drehte sich dann um. Er lief zurück zu seiner Karre und setzte sich drauf. Hoffentlich war das genug Scheiße für heute. Seiner Meinung nach war Kaneda komplett wahnsinnig geworden. Sie mussten den Tetsuo loswerden. Und das schnell. Es war noch immer stockfinster und mitten in der Nacht. Und auch noch immer im tiefen Schlaf lag Tetsuo auf der Couch von Kaneda. Nach den zwei Stunden hatte sich der Körper des Kleinen offensichtlich endlich abgekühlt und beruhigt. Vielleicht lag es an der unkontrollierten Nutzung seiner Kräfte, aber Tetsuo hatte kurz nach der Ohnmacht Fieber bekommen und war seit dem auch noch nicht aufgewacht. Kaneda brachte ihn schnell zu sich heim und kontaktierte sofort Kai. Innerhalb von 15 Minuten war er auch schon da gewesen und bekam die ganze Story erzählt. Es musste nicht erwähnt werden dass er auch völlig geschockt von der Geschichte war. Und dennoch sah er sich sofort den Bewusstlosen auf der Couch an. Kaneda wollte ihm Medikamente geben, aber das unterband Kai sofort. Aus gutem Grund: Sie wussten nicht wie sein Körper tickte und funktionierte. Vielleicht waren Medikamente die für Menschen hilfreich waren, für einen PsyKI Gift und absolut tödlich. Also blieben sie beim Klassiker und machten ihm Wadenwickel und einen kalten Lappen auf die Stirn. Etwas um das Fieber kontrolliert zu senken. Und während Kaneda ihm den Hoodie ausgezogen hatte, fühlte er wie stark der Kleine doch zitterte. Als würde er frieren. Auch seine Atmung war noch schnell und schwer. Kaneda hatte erneut Angst um seinen Zustand gehabt. War es normal dass wenn er sich so verausgabte, er dann so litt? So körperliche Einschränkungen und Schmerzen bekam? Sicher Tetsuo hatte gewütet, aber so viel Schaden hatte er nicht angestellt. Also mal abgesehen von den Toten. Er hatte keine Häuser eingerissen, oder Laser abgewehrt. Es war so gesehen nichts Anstrengendes gewesen…oder doch? Naja er kannte sich mit dem Körper eines PsyKI nicht aus. Wer wusste schon was belastend war und was nicht? Als er ihm die Hose auszog und der Kleine auf der Couch nur in seiner Shorts und einem etwas schlappen, ärmellosen Hemd da lag wurde ihm anders. Unwohl und leicht erregt. So das er rot an lief, sich auch schnell wieder abwand und an den Kopf des Kleinen flüchtete. Neben ihm an der Couch saß und seine rechte Hand sanft hielt. Er wusste nicht ob Tetsuo es fühlen konnte, aber Kaneda wollte bei ihm sein. Deswegen ließ er auch die Hand nicht los. Selbst nach den langen 2 Stunden nicht. Dennoch hatte er mal kurz zeit gefunden sich umzuziehen. Inzwischen war er bekleidet mit einem gelben T-Shirt und seiner roten Bikerhose. Er sah rüber zu Kai, der an einem Stuhl an Kaneda seiner Küche saß und etwas auf dem Tresen schrieb. Beunruhigt fragte er ihn dann: „Bist du dir sicher, dass das Militär und auch sonst keiner die Leichen mehr finden wird?“ Es kam so plötzlich. Laut und wütend vor Verzweiflung schlug der Jüngste den Stift in seinen Händen auf den Tresen. Kaneda erschrak förmlich bei den Knall und zuckte etwas. War erstaunt über die Reaktion und dann fauchte Kai zu ihm rüber: „Ob ich mir sicher bin?! Verdammt Kaneda, ich weis nicht mal mehr ob wir noch mit ihm in dieser Stadt bleiben sollten!! Wir werden immer mehr zur Zielscheibe! Und Tetsuo auch, je länger er bei uns bleibt! Er ist bei uns nicht sicher!“ Als er das sagte kam er von dem Stuhl und zu ihm rüber. Zeigte dabei auf den Bewusstlosen auf der Couch. „Auch seine Kräfte haben Grenzen! Und wir wissen nicht wie sehr sie ausgereizt werden können bevor er die Kontrolle verliert!! Ich meine sieh ihn dir doch an! Er ist völlig fertig! Verdammte Scheiße wir wissen nichts über seine Art!! Vielleicht machen wir alles falsch! Vielleicht ist die Luft für ihn schon wie Gift! Wer weis das schon?!“ „Und was soll ich machen?! HÄ?! Ich weis doch selber nicht was ich tun soll!! Ich kann ihn nicht einfach wegschicken Kai!! Ich kann es nicht!! Vielleicht bin ich ein verdammter Egoist deswegen, aber ich WILL ihn auch nicht mehr wegschicken!!“ Als Kaneda so aus der Haut fuhr sah ihn Kai erstaunt an. Er sah nicht oft wie sein Boss laut und so emotional wurde. Und er wusste sofort dass es nur an Tetsuo lag. Und woran genau es lag wusste er auch. Liebe. Er wollte es nur von Kaneda hören um sich absolut sicher sein zu können. Aber anschreien brachte ihnen auch keine Lösung, also wurde er wieder leiser und beruhigte damit die eh schon angespannte Stimmung: „Jeder ist egoistisch auf seine Art und Weise. Du, ich und auch Tetsuo.“ Kaneda sah von ihm weg und wieder zu Tetsuo. Er sah ihn so sanft und besorgt an, dass es selbst Kai ganz warm ums Herz wurde. Man sah ihm förmlich an wie sehr er diesen Bengel liebte und es tat noch umso mehr weh einfach zu wissen…dass sie sich wegen ihrer Herkunft anscheinend beide selber Mauern hochzogen die einfach nicht sein mussten. Kaneda wie Tetsuo. Kai sah auch die Blicke von Tetsuo die er Kaneda zuwarf. Sie liebten sich. Ganz bestimmt! Und ihre dumme unterschiedliche Herkunft zwang sie dazu sich so zu verhalten! Aber am schlimmsten schien es bei dem PsyKI zu sein. Der riss sich innerlich damit kaputt. Während er das dachte kam er rechts neben Kaneda und fasste ihm sanft auf die Schulter. „Du liebst ihn...oder?“ Kaneda sah zu ihm…Mit so einer direkten Antwort hatte er nicht gerechnet um ehrlich zu sein. Aber mehr als ein leichtes Lächeln kam nicht aus ihm raus. Er kratzte sich dabei am Hinterkopf und sprach: „Ist es so offensichtlich?“ Kai lächelte sanft zurück. „Sagen wir es mal so: Wenn man nicht Yamagata ist, dann ja.“ Beide sahen sie dann den noch immer bewusstlosen Tetsuo an und Kaneda fing an zu gestehen. Es kam zumindest wie ein Geständnis vor, auch wenn es überhaupt nicht nötig war. Er fasste dem Kleinen sanft an die hohe Stirn und sprach: „Ich sagte dir ja bereits dass ich ihn an dem Abend nicht erschießen konnte. Erst wusste ich nicht warum, aber inzwischen wird es immer klarer. Liebe ist immer nur so ein Wort. Das was ich fühle ist…ich habe das Gefühl es ist mehr als Liebe. Als wir uns an dem Abend gegenübersaßen…uns nur ansahen…ich hatte das Gefühl als würde mich etwas packen. Ich kann es dir nicht richtig beschreiben Kai. Es war wie…wie als würde man die Hände nacheinander ausstrecken und sich berühren. Sich dann fassen und nicht mehr loslassen. Als würden diese Beiden Hände sich verbinden und eins werden. Ich weis nicht was es war…“ Kai sah darauf wieder zu ihm. Als würden sich zwei unsichtbare Kräfte berühren? Das klang schon fast wie Liebe auf den ersten Blick, aber dann wieder ganz anders. Konnte es sein…? Kai hatte mal vor langer Zeit etwas über PsyKI aufgeschnappt. Es gab das Gerücht dass sie angeblich in der Lage waren Menschen zu spüren. Ginge man mal davon aus, dass alle Menschen sowas haben, sagen wir wie eine Aura um einen, dann könnte das erklären wie sie es schafften Menschen aufzuspüren. Vielleicht waren sie in der Lage diese Energie zu spüren. Und vielleicht war es das was sich da zwischen ihnen berührt hatte. Spirituelle Energie oder Kraft. Vielleicht auch die Seele, wer wusste das schon? Aber das würde bedeuten dass Kaneda es auch fühlen konnte. Aber der war ein Mensch…war so etwas möglich? Oder hatte da wieder Tetsuo etwas mit zu tun gehabt? Was wenn sich auf dieser Ebene wirklich etwas getan hätte? Ne ganz wilde Theorie: Vielleicht waren die Zwei miteinander verbunden und wussten selber nichts davon? Manipulierte das ihr Verhalten? Waren sie deswegen so zueinander hingezogen? Das würde ein komplett anderes Licht auf die Sache werfen! Was wenn Kaneda und Tetsuo eine gewisse Bindung auf der spirituellen ebene eingegangen sind, die sie biologisch zueinander hinzieht? So wie bei Magneten bestimmte Wellen zogen sich gegenseitig an. War es vielleicht sogar etwas Vererbtes? Etwas in ihrem genetischen Code? Nach dieser langen und abgedrehten Theorie sah er wieder zu Tetsuo. Sicherlich konnte nur er ihnen das beantworten… „Hast du das Tetsuo mal erzählt?“ Kaneda schüttelte sofort den Kopf ohne zu ihm zu sehen. „Er würde vielleicht weggehen deswegen.“ „Woher weist du das?! Wie kannst du dir da so sicher sein?! Du küsst ihn mitten vor der ganzen Meute und er rennt deswegen nicht mal weg und jetzt willst du mir erzählen er könnte sich abwenden wegen SOWAS?! Das ist doch kompletter Blödsinn Kaneda!“ Der aber sah ihn weiter nicht an und starrte nur nachdenklich auf den bewusstlosen PsyKI. Nein…da war mehr. Kaneda wusste dass das Blöd war. Daran lag es sicherlich nicht. Etwas anderes bedrückte ihn noch mehr. Jagte ihm vielleicht ne scheiß Angst ein. „…Wovor hast du Angst Kaneda?“ Und endlich sah sein Boss wieder zu ihm. Dennoch schien er einige Sekunden überlegen zu müssen was er sagte, oder vielleicht wie er es sagen sollte. Und als er dann endlich den Mund aufmachte…war es unglaublich was da raus kam: „Wovor ich Angst habe?...Ich habe Angst das es nicht echt ist. Ich bin mir sehr sicher das Tetsuo auch gespürt hat was ich spürte in dieser Nacht. Es würde erklären warum auch er gezögert hatte. Was wenn das zwischen uns beiden etwas ist was wir nicht verstehen? Etwas was keine Liebe ist sondern…ich weis auch nicht was. Einfach keine Liebe halt. Ich will nicht dass er und ich diese Gefühle haben und sie vielleicht nicht echt sind. Ich will dass es Liebe ist und ich will sie mit ihm teilen. Ich meine du sagtest es ja bereits: Wer weis was PsyKI schon sind, oder was sie können? Oder wie sie funktionieren. Ich…ich habe solche Angst davor…“ Und es sah tatsächlich so aus…als würde er anfangen zu weinen. Noch nie zuvor hatte er seinen Boss so nah an den Tränen gesehen. Noch nie hatte er auch nur eine Träne aus Kanedas Augen huschen sehen. Ihn jetzt so vor sich sitzen zu haben…brach auch Kai das Herz. Er liebte Tetsuo wirklich über alles. Vor ihm saß ein Wunder der Gesellschaft. Ein Mensch der einen PsyKI liebte. Und dann fasste er auf Kanedas rechte Hand, die noch auf der von Tetsuo ruhte. Er lächelte ihn traurig aber doch fröhlich an und sprach sanft zu ihm: „Wenn es nicht echt wäre…würdest du dir nicht solche Gedanken darüber machen, ob es echt sein könnte Kaneda. Ich denke dass du und er etwas ganz besonderes seid. Und ich denke ihr könntet etwas zusammen bewirken. Vielleicht endlich dieses Krieg unter unseren Arten beenden. Genetisch oder vielleicht auch nicht das ist doch egal! Wichtig ist das du ihn liebst und wenn du ihn liebst und beschützen willst, dann werde auch ich hinter dir stehen! Ich werde immer hinter dir stehen, egal was passiert! Wir stehen das alle zusammen durch. Versprochen.“ Ihm fehlten die Worte. Es tat gut zu hören dass Kai so hinter ihm stand. Offensichtlich keinerlei Probleme damit hatte das Kaneda in Tetsuo verliebt war. Er lächelte dankbar zurück und nickte. Aber selbst wenn das Problem an sich war noch nicht behoben. Seine Gefühle zu Tetsuo waren stark, aber er musste sich dennoch konzentrieren und sich nicht davon beirren lassen. Er hatte gesehen über welche Kraft und Wut der Kleine verfügte. Und es war Wut gewesen, es fühlte sich an wie Wut. Wie unkontrollierbarer Zorn und Gefallen daran. Es wirkte wie ein dunkler Zwilling der in dem Moment des Verlustes von Kontrolle aus dem Kleinen hervorbrach. Nun stellte sich Kaneda die Frage: Was konnte man dagegen tun? Aber noch mehr machte er sich Sorgen um das Thema mit Mad. So wie er sprach lag es auf der Hand dass sie versuchen wollten PsyKI zu kontrollieren. Sie als Schoßhunde zu halten. Und das machte ihn wütend. Kein Wunder er war ja in einen verliebt. Sie waren keine Tiere zum dressieren sondern auch Menschen. Und um Tetsuo zu beschützen musste er das beenden. Joker und Mad mussten von der Bildfläche verschwinden. Beide nahmen ihre Hand weg, als Tetsuo ein Grummeln von sich gab. Er schien endlich aufzuwachen und sofort sahen sie aufmerksam zu ihm. Müde öffneten sich die Augen des PsyKI langsam und er blinzelte. Sofort musste er sich aber mit der linken Hand an die Stirn fassen. Tetsuo sein Schädel brummte noch immer schrecklich. Es war als wäre er in einer Zange und die drückt langsam zu. Und abwechselnd zog ein Stechen durch seine rechte Schläfe. Und noch dazu fühlte sich sein Körper so schwach an. So das er langsam den Kopf nach rechts rollte und Kaneda sah. Der lächelte ihn an, aber man konnte dennoch die Besorgnis sehen, die sich in seinen Augen spiegelte. „Hey. Wie geht es dir Tetsuo?“ Der zögerte erst schwach, aber antwortete dann: „Als hätte mich ein Auto überfahren…“ Es klang etwas gereizt. Als er das sagte versuchte er sich langsam dabei hinzusetzten. Stützte sich mit den Armen ab und kam langsam hoch. Weit kam er aber nicht denn sofort packte ihn Kaneda sanft an den Schultern und drückte ihn wieder nach hinten in das Kissen am Kopfende der Couch. Tetsuo konnte nicht mal Kraft aufbringen sich zu wehren und ließ sich einfach wieder fallen. Kai zog derweil eine dünne Decke über ihn. Die Selbe in der er schon mal geschlafen hatte und dann sprach der Jüngste zu ihm: „Du bist noch sehr schwach. Bleib lieber liegen Tetsuo.“ „Kai hat recht. Du warst gute zwei Stunden lang bewusstlos gewesen.“ Verwirrt und schwach sah Tetsuo Kaneda an. Er war was gewesen? Bewusstlos? Und so langsam kam die Erinnerung wieder hoch in ihm. Sah wieder vor sich wie sie auf der Baustelle standen. Diskutiert und sich gegenseitig alle angebrüllt hatten. Wie immer und immer mehr die Situation außer Kontrolle geriet und die Emotionen überkochten. Und er sah wie Watanabe gestorben war. Dieses Bild hatte sich in seinen Verstand gebrannt. Und danach…danach war alles um ihn schwarz geworden. Da war nichts mehr gewesen…Und ihn überkam das schreckliche Gefühl…das er etwas Schlimmes getan hatte. Ihm war schon einmal so etwas passiert. Als er noch klein war. Er hatte die Kontrolle verloren und andere wurden dabei verletzt…Plötzlich verzog er das Gesicht traurig aber auch wütend zugleich. Und sofort riss er sich wieder aus dem Liegen hoch und setzte sich hin. Kaneda erschrak weil das so plötzlich kam und sagte dann: „Nicht Tetsuo! Ich sagte doch: bleib liegen!“ Ein Befehl. Gift für Tetsuo…Kaneda fasste ihm sanft an die rechte Schulter. Fühlte die nackte und weiche Haut auf seiner Handfläche. Aber auch das leichte Zittern und die Hitze. Etwas kochte in ihm. Es verlieb aber nicht lange so, denn der PsyKI riss gleich weg und sah sauer zu ihm. Fauchte: „Was ist aus diesen Mistkerlen geworden?!“ Er war geladen, aber Kai sprach sanft zu ihm: „Es ist alles gut Tetsuo. Sie sind uns zwar entkommen, aber wir werden…“ „Verasch mich nicht!!“ Tetsuo fauchte diesen Satz so laut und so voller Zorn, dass beide ihn erschrocken ansahen. Seine Atmung wurde plötzlich auch wieder schneller und er schien erneut hochzufahren. Erneut wütend zu werden und aggressiv. Vorsichtig kam Kaneda näher an ihn ran. Wollte ihn wieder sanft an der Schulter berühren, dabei wand er sich an ihn und sprach genauso sanft: „Komm wieder runter Tetsuo, es ist alles…“ Und als hätte man Öl ins Feuer gegossen fauchte der Kleine abwehrend zu ihm: „ Halt die Klappe!! Fass mich nicht an!!“ Erschrocken sah ihn der Ältere wegen der Reaktion an. Tetsuo entfernte sich von Kaneda und rutschte hinter an die Rückenlehne der Couch. Griff sogar schützend die Decke und drückte sie an sich. Er wirkte wie ein aufgescheuchtes Reh. Oder eher wie ein Tier das man in die Ecke gedrängt hatte und es sich verteidigen wollte. Warum tat er das? Was war wieder mit ihm los? Eigentlich waren sie doch schon darüber hinaus gewesen, oder? Und komischerweise…machte genau das Kaneda wütend. Kai dagegen wusste dass er besser Abstand halten sollte. Wenn ihn einer anfassen oder beruhigen sollte, dann besser Kaneda, auch wenn das vielleicht eine dumme Idee war. Sein Boss war eher dafür bekannt Leute auf die Palme zu bringen und nicht andersrum. Dennoch war Kaneda der Einzige der zu Tetsuo durchkommen konnte. Der Ältere sah Tetsuo nur an. Ihre Blicke ruhten aufeinander und es dauerte nur Sekunden da hatte Kaneda auch schon einen Entschluss gefasst. Er sprach zu Kai, ohne den Blick von Tetsuo abzuwenden: „Kai, geh bitte raus und schau nach Yamagata. Ich bleibe bei Tetsuo...“ Streng kamen diese Worte aus ihm, aber auch sehr sicher. Verwirrt sah Tetsuo zu ihm, dann zu Kai und dann wieder zu Kaneda. Was sollte das? Und natürlich nickte der Jüngste im Raum sofort und stand auf. Er hatte die leichte wütende Stimmung in der Stimme gehört und hinterfragte auch nicht die Entscheidungen seines Bosses, also ging er. So lief er langsam von der Couch weg und als er endlich aus der Wohnungstür verschwunden war, sah Tetsuo wieder zu Kaneda, der ihn noch immer ernst ansah. Und als sie sich so ansahen, sich die Stille im Raum ausbreitete und immer unerträglicher wurde…da wusste das Tetsuo Mist gebaut hatte. Ihm wurde bewusst wie er eben gewesen war. Sicher er war innerlich wütend, da er sich denken konnte dass er bei seinem Blackout die Kontrolle verloren hatte und vielleicht auch jemand zu Schaden kam. Aber er hätte nicht die Zwei so anfauchen sollen. War selber davon schockiert warum er plötzlich so aggressiv war. Er wollte ihn doch nicht anfahren…Und erst recht nicht Kaneda, der sich nur gesorgt hatte. Es war scheiße gewesen. Unsicher sah er dann weg und atmete noch immer schnell dabei. Seine Stärke und Fähigkeiten kamen zurück, aber nur sehr langsam. Momentan konnte er sicherlich nicht mal mehr fliegen. Anscheinend hatte er sich bei seinem Kontrollverlust verausgabt, was nichts Gutes bedeutete. Es zeugte von gegeben falls Zerstörung der Umgebung, denn da verausgabte man sich schnell…Scheu sah er dann wieder zu Kaneda, der ihn noch immer völlig wortlos und still ansah. Noch immer mit einer ernsten Mine. Tetsuo hatte ihn noch nie so ernst gesehen und so still vor allem. Ihm wurde richtig unwohl dabei. Die ganze Wut verschwand immer mehr in ihm und stattdessen kam Unsicherheit und Unwohlsein an die Oberfläche. Er schluckte und stammelte dann etwas unsicher und abwehrend: „S-sieh…sieh mich nicht so an…Kaneda…“ „Sonst was? Schleuderst du mich durch den Raum? Geht es dir dann besser?“ Erschrocken sah ihn der junge PsyKI an. Was? Warum…sagte er sowas? Es kam so plötzlich und knall hart dass….ihm auf diesen Schock seine Brust weh tat. Der Schmerz war erdrückend, als würde sein Herz umklammert werden. Der Grund waren Kanedas Worte gewesen, klare Sache. Sie taten ihm weh, so dass er die Decke mit einer Hand los ließ und sich an die Brust fasste, sogar leicht in das Oberteil krallte und auf seinen Schoß sah. Zögerlich schüttelte er den Kopf. „Nein ich…also…das meine ich nicht. Ich…ich würde dir doch nicht einfach…“ Er wusste nicht was er sagen sollte. Kaneda war so still und anders als sonst. Diese ernste Seite an ihm war sehr stark und dominant, es riss den Kleinen förmlich zu Boden. Und noch mehr tat ihm weh dass…dass Kaneda anscheinend von ihm dachte dass er ihm wehtun würde. Und plötzlich wurde sein Zittern stärker. Was war nur los? Wie sollte er jetzt reagieren? Er mochte es nicht wenn diese Art der Spannung zwischen ihnen war. Also schwieg er und sah weiter auf seinen Schoß. Das ging einige Sekunden so bis Kaneda plötzlich ernst und leicht pissig fragte: „Und? Willst du jetzt nur noch auf deinen Schoß starren? Denkst du das hilft dir?“ Tetsuo sah zu ihm wieder hoch und er wäre nicht er, wenn er nicht nach einer Weile auch eine ebenso pissige Antwort leicht zurück gab: „Und macht es dir Spaß mich so blöd anzumachen?!“ „Macht es dir denn Spaß bei mir?! Mich so zu quälen und teils zu foltern?!“ Und da schwieg der Kleine sofort wieder und war erschrocken. Kaneda…er verstand plötzlich leicht was los war. Der Ältere brachte ihm so viel Sorge und Mitgefühl entgegen. Er riss sich förmlich ein Bein dafür aus dass Tetsuo bei ihnen bleiben konnte. Legte sich mit einem seiner Freunde an. Legte sich mit einer kompletten Gang an. Mit der Verdammten Stadt und ihrem Vorurteil gegen seine Art. Gegen alle Menschen die seine Art hassten. Reichte ihm die Hand lächelnd und was tat Tetsuo?...Er haute mit der Axt dazwischen. Er schlug bewusst diese freundliche Hand weg. Hielt sich die Person auf Abstand die ihm nur Gutes wollte und die er eigentlich…die er eigentlich doch mochte. Kaneda gab ihm das Gefühl zuhause zu sein. Und was tat er?! Er war ein mieses und unnahbares Arschloch, das ihn nicht näher ließ. Er…er wollte das nicht. Er wollte Kaneda rein lassen. Ihn in sein Leben lassen und den Abstand verringern. Inzwischen so sehr. Dieser Junge hatte sein Herz so berührt wie noch nie einer zuvor. Aber er konnte nicht…er konnte es einfach nicht. Er hatte Angst. Noch nie hatte er für jemanden so empfunden wie für Kaneda. Jemand der ihn so akzeptiere wie er war. Der ihn berühren wollte. Mit ihm flirtete und sich mit ihm…paaren wollte. Denn Tetsuo war nicht dumm. Er wusste es. Man musste kein Genie sein um zu merken dass Kaneda mit ihm Sex wollte. Kaneda hatte ihn als Paarungspartner gewählt und Tetsuo… „Nein tut es nicht Kaneda…“ Kam es sehr schwach und unterwürfig aus ihm raus. Und das war die volle Wahrheit. „Was ist dann dein verschissenes Problem?!“ Kaneda stand dabei wütend auf und sah zu ihm runter, Tetsuo nur scheu und erschrocken hoch. Er war so sauer…warum war er so sauer…? „Was muss ich denn noch tun?! Ich versuche alles um dich zu beschützen!! Ich lege mich mit jedem für dich an!! Und es ist mir auch recht so!! Ich mache das nicht nur für dich, sondern auch für mich!! Tut mir leid ich bin eben ein Egoist in der Hinsicht!! Und immer wieder gehst du, wenn ich denke dass wir uns nähern, auf Abstand!! Als könnte ich mich verdrehen wie ich will, ich komme nicht an dich ran!! Ich will das du mit mir redest Tetsuo!! Ich will verdammt nochmal verstehen, warum du diese Mauer zwischen uns baust!! Lass es mich verstehen!! Lass sie mich einreißen für uns!!“ Für…uns…? Tetsuo sah ihn sprachlos an. Er wusste nicht was er noch dazu sagen sollte. Kaneda wollte…ihn? Er war so schrecklich laut und sauer, aber er war leidenschaftlich dabei. Er wusste was er wollte…und das war Tetsuo. Offensichtlicher ging es nicht. Kaneda kam wieder runter auf die Knie. Er riskierte in dem Moment einfach alles. Er wollte Tetsuo seine Gefühle sagen. Wollte ihm sagen dass er ihn liebte. Aber das war dann eventuell doch ein zu endgültiger Schritt. Liebe ist ein sehr erschlagendes und endgültiges Wort. Es gab in diesem Wort nichts dazwischen, deswegen ließ er es lieber. Er stützte sich mit den Händen am Couchrand ab und lehnte sich leicht zu dem PsyKI, sprach noch immer laut, wenn auch etwas leiser als vorher: „Ich weis nicht was du fühlst. Aber ich will dich nicht mehr verlieren! Bitte! Ich will dich verstehen Tetsuo! Ich will dir helfen! Und das kann ich nur wenn du mich helfen lässt! Ich…ich hatte vorhin Angst vor dir Tetsuo!“ Er hatte…Angst vor ihm? Also war doch etwas passiert. Tetsuo schluckte und fragte dann: „W-warum…hattest du Angst vor mir?“ Und Kaneda stockte. Er wollte eigentlich nichts davon erzählen, da er den Kleinen damit nicht belasten wollte. Aber nun hatte er sich doch leicht rein manövriert und musste aus der Sache raus…mit der halben Wahrheit. Er sah dabei nach rechts weg und zum Boden, als er das sagte: „Du warst vorhin nicht DU gewesen. Du warst so kalt und wütend. Ich habe nach dir gerufen, aber nichts kam bei dir durch. Du warst wie in Rage. Ich hatte Angst…weil das nicht der Tetsuo war den ich kenne…“ Den er kennt…Und plötzlich lief Tetsuo leicht rot an und fragte scheu, aber ihn noch immer ansehend: „Wie ist denn…der Tetsuo den du kennst?“ Er wollte es wissen…Kaneda sah wieder zu ihm. Sie sahen sich nur an. Hatte Tetsuo…einen roten Schimmer auf den Wangen? Er sah süß aus damit. Nein…er war wunderschön, so wie immer. Er konnte ihn nur ansehen. Dieses wunderschöne Wesen was da vor ihm saß. Die Wangen leicht errötet, die Augen ihn scheu aber neugierig beobachtend, das weiche und schwarze Haar das kurz und struppig war, damit sogar seine hohe Stirn offenbarte. Das Oberteil, was ihm etwas schlaff hing und die zarten Schultern entblößte, die weiche und heiße Haut, teils so weiß wie Elfenbein. Allein seine schnelle Atmung brachte Kaneda innerlich auf Hochtouren. Er wollte ihn. Er wollte Sex mit ihm. Hier und jetzt…Es war ihm egal woher diese Gefühle und Sehnsucht nach Tetsuo kam. Kai hatte vollkommen recht…für ihn war es Liebe. Und er wollte Tetsuo lieben. Und ihn das spüren lassen, wenn er es ihm noch nicht sagen konnte…Wollte ihn küssen wie vorhin in der Bar. Nur dabei wollte er dass das im Sex endet … „Der Tetsuo den ich kenne…ist ein kleiner Sturkopf. Er ist frech und hat eine selbstsichere Art. Aber gleichzeitig ist er auch das aufmerksamste und freundlichste Wesen das ich kenne. Stark und rein. Er lässt sich nicht die Butter vom Brot klauen und weis genau was er will…“ Dabei kam er sanft auf die Couch und links neben den Kleinen, der etwas zur Seite rutschte und sich direkt vor Kaneda setzte das er ihn ansah. Sich noch immer etwas unsicher die Decke dabei an sich drückte aber ihn genau im Auge behielt. Sein Herz schlug schneller und er wollte weiter hören was Kaneda zu ihm sagte. Der allerdings drehte wieder etwas zurück und sprach: „Ich will…dich verstehen Tetsuo. Ich möchte wissen wer du bist. Ich zeige dir gerne meine Welt und wer ich bin…bitte tu du das auch für mich.“ Er sagte das so sanft und bittend…dass es Tetsuo seine Mauer fast vollständig einriss. Er konnte nicht mehr. Er wollte ihn so sehr näherkommen lassen. Und endlich fasste er den Entschluss: Er wollte Kaneda sagen wer er war und woher er kam…Er sah auf die Couch unter sich. Saß auf den Knien da und fing an leise zu sprechen, es war soweit. Die Wahrheit… „…Ich komme aus einem Dorf hinter dem Fuji. In all den Jahren und der Veränderung der Erde hat sich dort in der Nähe die Umwelt auch verändert und es gibt dort inzwischen ein Gebirge. Mein Dorf liegt in diesem verschneiten Gebirge und innerhalb dieses Ortes gibt es einen Dschungel. Er ist sehr gut versteckt und nur einer von meiner Art kann diesen Ort finden und betreten, da er von einem Kraftfeld beschützt und verborgen wird.“ Kaneda sah ihn erstaunt an. Er hätte nicht gedacht das Tetsuo gleich so in die Vollen gehen würde! So mit Hintergrundgeschichte und allem. Aber er war dankbar dafür. Denn endlich erfuhr er woher die Person kam die er liebte. Und er konnte das nutzen um sich ihm auch vorsichtig zu nähern. Er legte die rechte Hand nachdenklich an das Kinn und sprach: „Echt? Der Fuji? Zu Fuß ist der sicherlich mehr als einen Tagesmarsch entfernt. Mit dem Motorrad vielleicht nur 2 Stunden…Von da kommst du?“ Es ergab Sinn. In den Jahren hatte sich um den Fuji herum kein Leben mehr befunden. Damals im Krieg wurde das Gebiet völlig bombardiert und für nuklearverseucht erklärt. Dort lebten keine Menschen mehr. Dass sich dort eine von Menschen verhasste Zivilisation niederließ ergab wirklich Sinn. Aber dann war es dort anscheinend doch nicht so verseucht, oder es war schneller abgeklungen als die Eierköpfe in der Regierung sich vorstellen konnten. Er sprach weiter: „Ein Dschungel mitten in einem verschneiten Gebirge? Das ist echt abgefahren.“ Tetsuo schüttelte den Kopf. „Nicht wirklich. Der Schnee und das Kraftfeld da werden von einem in meinem Dorf erzeugt. Von unserem Oberhaupt. Er beschützt uns vor euch Menschen und sorgt dafür dass wir ohne Angst vor euch und euren Kriegen leben können. Der Dschungel hat sich laut unseren Vorfahren dort wegen der Umweltveränderung entwickelt.“ Krass. Kaneda war erstaunt. Dann gab es jemanden der mächtiger war als Tetsuo? Eigentlich offensichtlich und nicht unvorstellbar. Das mit der Umwelt klang auch logisch. Wie gesagt damals wurde um den gesamten Fuji alles weggebombt. Durch die nukleare Verseuchung könnte sich da neues oder anderes Leben der Pflanzen entwickelt haben. Er fragte: „Das bedeutet ihr habt da eine richtige Zivilisation? Eine von der die Regierung Japans nichts weis? Das ist heftig. Aber vielleicht ist es echt besser so, wenn man bedenkt dass ihr auf der Abschussliste steht…Das ist ja voll cool.“ Erstaunt sah ihn Tetsuo an. „Was? Cool?“ Kaneda lächelte zu ihm. „Klar ist das cool! Ich meine das ist wie aus einem von Kai seinen verrückten Büchern die er ließt! Eine geheime Welt in der ihr vor Menschen in Frieden leben könnt. Wie ist es so bei euch? Kann ich mehr davon hören? Wie lebt ihr dort?“ Tetsuo war vollkommen überrumpelt. Nie hätte er gedacht das Kaneda so offen und interessiert an seinem Zuhause sein könnte. Das er so viele Fragen stellte. Irgendwie…machte ihn das glücklich. Es zeugte von Neugier und Akzeptanz…Er lächelte ganz kurz und sprach dann zögerlich: „Ähm okay…Also…Wo fange ich da am Besten an? Wir leben in Frieden und strukturiert. Also mein Dorf ist nicht wirklich so wie ihr euch ein „Dorf“ wahrscheinlich vorstellt. Wir leben in Ruinen, die bei dem Krieg damals entstanden sind. Mir wurde erzählt dass sich das Gebirge nur entwickelt hat, weil unsere Vorfahren da nachgeholfen haben. Die Gebäude die mitgezogen wurden, bei der Veränderung, benutzen wir als unser Zuhause. Aber wir haben natürlich auch angebaut. Über Elektrizität verfügen wir zwar nicht, aber wir wissen was es ist. Auch gibt es bei uns kein fließendes Wasser, aber einen Fluss in der Nähe. Technologie ist verboten.“ Der erklärte warum er sich bei der Dusche erschreckt hatte. Er kannte das nämlich nicht. Verboten…Vielleicht lag das daran dass Technologie die Umwelt zerstört? Sie schienen ja ein sehr naturverbundenes Volk zu sein. Gebannt hörte ihm Kaneda weiter zu. „Ich sagte dir ja mal dass wir nur Fleisch zu besonderen Anlässen essen, denn hauptsächlich gibt es bei uns nur Gemüse, oder Obst das wir selber anbauen natürlich. Unser Oberhaupt versorgte vor langer Zeit den Boden mit Nährstoffen damit wir dort gewisses Essen anbauen können. Er ist also die schützende Hand unter der wir alle leben und gedeihen.“ Dieses Oberhaupt schien echt mächtig zu sein. „Wow der scheint es ja echt drauf zu haben. Also ich meine dieses Oberhaupt. Ist er der stärkste in eurem Laden? Von dem was ich so höre schon.“ Erneut schüttelte Tetsuo den Kopf. „Nein. Er ist zwar sehr mächtig, aber er ist nicht der Stärkste von uns. Stärke wird bei uns nicht daran festgelegt wer die meiste Steine heben, oder die Umwelt manipulieren kann. Wir definieren in körperliche und geistige Stärke. Und die Geistige Stärke ist das entscheidende. Die stärkste Person in unserer Mitte ist unsere Hohepriesterin Miyako. Meine Adoptivmutter.“ Kaneda sah ihn erstaunt an. „Echt?! Deine Adoptivmutter ist die stärkste Person bei dir im Dorf?! Das ist ja krass! Das erklärt natürlich warum du so stark bist!“ Tetsuo lief etwas beschämt rot an. Er hielt ihn für stark? Das schmeichelte ihm sehr, auch wenn er noch viel zu lernen hatte. „Das hat damit nichts zu tun. Jeder hat seine eigene Stärke. Sie ist angeboren. Wir unterteilen unser Fähigkeiten in Klassen. Es gibt Menschen die nur eine Fähigkeit besitzen. Die können zum Beispiel fliegen, oder benutzen Telekinese. Diese gehören zu der unteren Klasse. Dann haben einige zwei oder drei Fähigkeiten. Können fliegen, Gedanken lesen und Telekinese benutzen ect. Das wäre dann die mittlere Klasse. Und in der obersten Klasse sind welche die mehr als 3 Fähigkeiten haben. Und über denen liegen dann das Oberhaupt und die Priesterin.“ Kaneda schmunzelte. „Und in welche Klasse hat man dich gesteckt?“ „Ich gehöre in die obere Klasse. Ich habe mehr als 3 Fähigkeiten, da sich bei mir über die Jahre hinweg, immer mehr dazu entwickelten.“ „Sowas entwickelt sich dazu? Echt? Ich dachte man wird damit geboren und es wäre somit auch festgelegt?“ „Es ist ein natürliches Wachstum. Dein Körper ist ab einem bestimmten Zeitpunkt ausgewachsen und bis dahin können sich auch die Kräfte noch entwickeln. Bei uns endet das ab dem 15ten Lebensjahr. Also ich bin so gesehen schon erwachsen und fertig entwickelt.“ Also auch fruchtbar…Kaneda schüttelte den Kopf und konzentrierte sich wieder. Er war so froh alles über Tetsuo zu erfahren, aber dennoch war immer noch die Lust in seinem Hinterkopf… „Das bedeutet alles was du kannst ist auch alles was du kannst. Da kommt also nicht mehr dazu, oder?“ Tetsuo nickte. „Richtig. Ich kann höchstens lernen es besser zu kontrollieren oder zu verstärken, aber Neues kommt nicht mehr dazu.“ „Was kannst du eigentlich alles? Ich meine du kannst: fliegen, Gegenstände schweben lassen, Gedanken lesen bei Berührung und was noch?“ Wow er hatte echt aufgepasst und mitgezählt? Er war doch aufmerksamer als Tetsuo dachte. Oder lag es an seinem Interesse an dem Kleinen…? „Ich bin überrascht das du dir das alles gemerkt hast…Ja, ich kann alles was du gesagt hast. Dazu kann ich mich noch teleportieren, aber das habe ich noch nicht so oft gemacht und trainiert. Einen Schutzschild um mich errichten kann ich auch, wenn auch nur für einige Minuten da das sehr anstrengend ist. Und ich heile mich schneller als andere in meinem Dorf. Normalerweise ist die schnelle Regeneration bei uns normal, aber ich bin noch schneller als andere, wie bereits gesagt.“ Er war also ein kleines Wunderkind selbst unter seiner eigenen Art. Kaneda kam langsam und Stück für Stück näher bei der Konversation. Näherte sich ihm. Entweder schien Tetsuo das nicht aufzufallen, dass der Abstand zwischen ihnen weniger wurde, oder er ließ es bewusst zu… „Das klingt aber nach schon verdammt viel, wenn du mich fragst. Was kann denn dann erst der Rest über dir?“ „Unser Oberhaupt kann all das auch und die Dinge die ich dir noch erzählt habe. Mutter Miyako kann aber viel mehr. Sie kann all das was jeder von uns kann, aber sie kann noch die spirituelle Ebene berühren. Es wird auch die „göttliche“ Ebene genannt. Was bedeutet sie kann mit Toten in Kontakt treten, sie kann leichte Blicke in die Zukunft erhaschen und sogar Wunden und starke Verletzungen heilen. Wenn jemand zum Beispiel ohne funktionierende Beine auf die Welt kommt, also im Rollstuhl sitzen müsste, kann sie ihn wieder heilen und laufen lassen.“ Kaneda riss es fast die Kinnlade zu Boden als er das hörte. „WAS?! Echt jetzt?!“ Tetsuo nickte. „Ja, aber es kostet sie sehr viel Kraft. Meist muss sie sich dann Tage davon erholen. Unsere Kräfte kosten uns alle Energie und Kraft, deswegen bin ich nach gewissen Dingen auch immer etwas fertig, wenn es viel von meiner Stärke verlangt. Meine Regeneration zum Beispiel, dass hast du ja selber miterlebt. Und von uns allen leben unser Oberhaupt und die Hohepriesterin länger. Sie haben eine höhere Lebenserwartung. Frag mich nicht warum, ich habe keine Ahnung. Miyako ist bereits über 100 Jahre alt.“ Dann lebte sie also schon VOR dem Krieg und der offiziellen PsyKI-Krise. Das war sehr interessant…Kaneda war wieder etwas näher an Tetsuo gerückt. Er bekam das mit den 100 Jahren mit, aber es war momentan nicht so interessant denn sie saßen fast nebeneinander und er fühlte bereits schon die Wärme des Kleinen. Er wurde leicht zittrig deswegen. Er wollte ihn so gerne berühren und küssen. Dieses schlappe, ärmellose Hemd und die Shorts machten es ihm nicht leicht…Er hatte einfach keine verdammte Willenskraft. So schluckte er und sprach dabei: „Echt?...Wahnsinn…“ Aber das „Wahnsinn“ galt mehr seinem Nachbarn der einfach nur verführerisch war und ihn so langsam total unbewusst erregte. Tetsuo bemerkte die Art wie er das gesagt hatte und sah ihn unsicher an. Da war es schon wieder. Dieses Gefühl. Dieses Kribbeln und Knistern zwischen ihnen. Auch wurde Kaneda sein Atem etwas schneller und er fühlte die Wärme von ihm bis zu sich rüber. Und interessanter Weise…reagierte Tetsuo sein Körper auf dieselbe Art und Weise. Als würden ihre Körper miteinander kommunizieren und aufeinander reagieren… „Du bist schon echt der Wahnsinn Tetsuo, weist du das…?“ Er kam noch näher und sie saßen sich nun endlich nahe gegenüber. Zueinander gedreht und sahen sich nur an. „F-findest du…?“ Kam es unsicher aus dem Kleinen. Jeder konnte den Atem des anderen in seinem Gesicht fühlen und es wurde sehr warm zwischen ihnen. Beider ihre Herzen schlugen ihnen bis zum Hals. Dieses Mal war es auch für Kaneda anders. Was auch immer für eine Bindung zwischen ihnen war, sie knallte voll durch. Es gab nur noch diesen Moment und das Bedürfnis Tetsuo zu küssen. Und wenn er so zurück dachte…bei den Mädels damals hatte er sich einfach genommen was er wollte. Wenn er küssen wollte tat er das, wenn er sie ficken wollte dann machte er das egal wo. Doch irgendwann war das nichts mehr gewesen. Er wollte mehr…Er fühlte sich leer beim Sex mit anderen. Und dann kam Tetsuo. Bei ihm war das anders. Das war nicht einfach nur etwas um sich zu befriedigen. Es sollte auch festigen was immer zwischen ihnen war. Es war wie…eine Paarung für ewig. Eine Prägung konnte man sagen. Vorsichtig hob er seinen linken Arm und fasste nach dem Gesicht des Kleinen. Tetsuo fing leicht an zu zittern. Aber es war nicht aus Angst. Sondern weil er es wollte. Er wollte berührt werden…von dem den er mochte. Und als die Hand sanft seine heiße Wange berührte war es als schoss ein Blitz durch ihn. Es fühlte sich so gut an. Kaneda war sehr warm und genauso aufgeregt wie er. In all der Zeit in der sie sich kennen, hatten sie sich kaum berührt. Aber wenn, so wie bei dem Kuss in der Bar, dann war es sehr intensiv und warm. Und in dem Moment wollte Tetsuo das diese Berührung ewig währte. Nein…er wollte sogar mehr als diese Berührung. Er sah scheu und leicht erregt zu seinem Gegenüber auf. War Kaneda noch näher gekommen? Sie sahen sich nur an und dann fragte Kaneda so zart anhauchend zu ihm: „Darf ich…dich küssen Tetsuo?“ Und als er ihn das fragte, konnte der Kleine sich nicht mehr wehren. Er wollte es auch nicht mehr. Alle abwehrenden Charakterzüge von ihm schalteten sich ab und er nickte nur erregt. Es gab nur noch diesen Moment. Nur noch ihn und Kaneda. Und zum ersten Mal in seinem Leben…verspürte er den Drang sich paaren zu wollen. Etwas von dem er dachte er würde es nie spüren. Dachte seine biologische Uhr wäre kaputt, oder er könnte sowas nicht. Aber nun wollte er es. Er wollte sich mit Kaneda paaren. Denn auch er hatte ihn gewählt. Wusste nicht wann es passiert war. Aber nun war es so. Und es machte ihn glücklich. Und auch Kaneda hatte noch nie zuvor so vorsichtig um Erlaubnis zum Küssen gebeten. Das machte er nur bei Tetsuo, weil er ihn liebte und seinen Körper respektierte. Und endlich küssten sie sich sanft. Zart und vorsichtig. Ganz anders als in der Bar. Dieses Mal war es nicht wild, es wirkte verliebt. Von Tetsuo sogar noch sehr unsicher dazu. Doch als er die Lippen seines Gegenübers eine Weile kostete, gewöhnte er sich an dieses Gefühl schnell, nahm dann den Mut und umschlang dabei den Nacken von Kaneda und hielt sich fest. Festigte damit die Bindung zwischen ihnen noch mehr und erwiderte den Kuss. Und auch Kaneda packte ihm beim Küssen fester. Die Hände wanderten. Eine an die Hüfte und packte dort zu und die Andere an den Rücken. Und dann ließen sie sich einfach in den Kuss fallen. Wortwörtlich fallen, denn Kaneda drückte den PsyKI nach hinten auf die Couch. Küsste ihn ununterbrochen. Bis er dann über ihm kniete und ihn so weiter machte. So langsam wurde der Kuss auch etwas wilder. Kaneda zwang seine Zunge leicht zwischen die zarten Lippen seines Partners und wollte einen Zungenkuss anfangen. Er wollte schon gleich mehr kosten, Tetsuo aber zögerte unsicher und ließ ihn noch nicht gewähren. So schnell war er dann doch noch nicht. Ihnen war es nicht bewusst, aber ihre Herzen schlugen in dem Moment im Einklang. Sie schlugen im selben Rhythmus. Komplett identisch…Und so langsam bekam Tetsuo kaum noch Luft und er löste den Kuss schweren Herzens. Auch Kaneda wollte lieber weiter machen, aber nahm Rücksicht. Beide atmeten noch schwer und sahen sich einfach nur an. Tetsuo war knallrot und ließ beide Hände vom Rücken seines Männchens nach vorn zu Brust rutschen. Fasste dort auf das T-Shirt und fühlte die starken Muskeln darunter. Und noch viel wichtiger, den starken Herzschlag, der ihn innerlich in Wallung brachte. Ob er diesen Herzschlag…auch wo anders pulsieren fühlen könnte…? Kaneda tat es ihm gleich. Mit einer Hand stütze er sich noch über ihm ab, aber die Andere fuhr zu der Brust des Kleinen und fühlte dort ebenfalls das Herz. Dort verweilte sie. Das Herz des Kleinen pochte so laut, als würde es gleich aus der Brust brechen. Es war ein schönes Gefühl…Er ging aber nach Sekunden noch weiter und ließ genau diese Hand sanft unter das Oberteil gleiten und direkt auf die weiche Haut, die leicht vor Erregung zitterte. Und sie sahen sich nur an. Das war nicht um nur einfach Sex haben zu wollen…das war eine Bindung. Das war Liebe… Und plötzlich fuhr die seine Hand zu einer der Brustwarzen des Kleinen und zwickte zu. Tetsuo schrak auf dabei und fiepte sogar etwas. Damit hatte er nicht gerechnet. Es tat etwas weh aber fühlte sich auch gut an. Eine kleine Welle der Erregung jagte durch ihn. Dennoch sagte er etwas giftig und scheu hoch: „Z-zwick mich n-nicht Kaneda!“ Der grinste und kam dann schnell runter. Küsste ihn erneut sanft und unterbrach ihn gleich wieder. Kleines, rolliges, fauchendes Kätzchen hm? Aber genauso wollte er ihn. Es war teils eine kleine Hassliebe. Kaneda ärgerte ihn und Tetsuo wehrte sich zickig und dickköpfig. Aber dennoch wollten sie sich…Er sprach zu ihm: „Aber es gefällt dir doch.“ Die kurz darauf erregte und harte Brustwarze war ein eindeutiger Beweis. Tetsuo nahm seine Hände von der Brust des Älteren und verbarg dann sein Gesicht unter seinen Armen, die er über sich gelegt hatte. Es war ihm peinlich. Er kannte sowas nicht. Aber auch für Kaneda war es komplett Neuland. Er hatte noch nie Sex mit einem Jungen gehabt. Er wollte es immer mit Tetsuo tun, hatte aber nie darüber nach gedacht wie er es angehen sollte, oder auf was zu achten war. Immerhin wollte er ihm ja auch nicht weh tun. Wie sollte er anfangen? Massieren? Immerhin musste er einen gewissen Bereich ja auch weiten…Tetsuo stammelte scheu und verneinend, auf Kanedas Aussage, unter ihm hervor: „T-tut es nicht!“ Kaneda lächelte. Da war er wieder…sein kleiner zickiger Tetsuo…Er wollte noch mehr von ihm. Und in Sekunden hatte er den Kleinen plötzlich gepackt und hob ihn schnell hoch. Kaneda setzte sich in den Schneidersitz und hatte Tetsuo dann auf seinem Schoß, der instinktiv und vor Schreck den Nacken seines Gegenübers umschlang und noch röter anlief. Halt suchte und fand. Beide Beine rechts und links von Kaneda auf der Couch abgestellt. Sie waren sich so nahe. Aneinander gepresst. Besonders an einer Stelle zwischen den Beinen waren sie dicht aneinander…Er stammelte zu ihm hoch: „W-was m-machst du denn da, Kaneda!?“ Der aber grinste ihn nur an. Eine Hand fasste dann den Arsch und die Andere sanft die linke Wange des PsyKI, als er dann frech und lustvoll sprach: „Ich lasse dich nicht mehr gehen. Egal was jetzt auch passiert, selbst wenn Kai jetzt in die Wohnung käme, ich würde nicht aufhören mit dir Sex zu haben…Ich will dich Tetsuo…“ Tetsuo lief noch röter an bei diesen Worten. Das: Ich will dich, hatte er schon mal gesagt. Damals auf dem Spielplatz…Es wirkte plötzlich so lange her…Wie feindlich sie sich da noch gesinnt waren, oder zumindest Tetsuo…Also wollte er sich wirklich jetzt mit ihm paaren?! Ihm wurde unwohl. Küssen ist eine Sachen aber eine Paarung etwas ganz anderes! Sicher wollte er es auch, aber wie sollten sie denn anfangen? Wie sollte das funktionieren? Sie waren beide männlich, es würde also etwas schmerzvoller sein weil…Tetsuo wusste nicht ob er das konnte. Ob er sich locker genug dafür machen konnte. Immerhin war er ja noch Jungfrau und völlig unerfahren! Moment! Warum musste ER in der Position des Weibchens sein!? Fiel ihm da so spontan ein. Kaneda küsste ihn wieder wild darauf und der Kleine fühlte dann auch schon eine Zunge in seiner Mundhöhle. Da wurde ihm wieder bewusst warum er das Weibchen war. Kaneda war einfach ein dominantes Männchen durch und durch…So schön es auch war, er drückte Kaneda etwas weg, löste die innige Bindung der Zungen und sagte beschämt zu ihm hoch: „K-Kaneda ich kenne mich mit sowas nicht aus! I-Ich weis n-nicht ob ich das so einfach kann! I-ich…“ Und dann platzte es unverblümt aus ihm raus, in der schon leichten Panik: „…ich bin auch noch jungfräulich!“ Kaneda sah ihn darauf einfach nur an. Als Tetsuo bewusst wurde, was er gesagt hatte, wollte er deswegen lieber komplett im Boden versinken. Er schämte sich so sehr. Nein er wollte sich lieber auflösen, oder wegteleportieren. Der Ältere aber grinste ihn nach wenigen Sekunden des Anstarrens nur an und kassierte einen verwirrten Blick von Tetsuo dafür. Warum grinste er? Also doch noch Jungfrau…wie süß. Aber das bedeutete auch für Kaneda dass er ihn nicht gleich so hart rannehmen durfte. Er musste zart und vorsichtig mit ihm sein…Dann aber antwortete Kaneda frech: „Schon okay Tetsuo. Ich mache dich schon locker genug dafür…“ Er fasste dabei mit der rechten Hand fester den kleinen, knackigen Hintern und bewegte sie so langsam damit in eine Zone, wo sie nichts verloren hatte! Fummelte sogar leicht durch die Hose am Poloch rum. Tetsuo kam aus seiner Röte nicht mehr raus und wand sich etwas, sprach dabei: „N-Nicht! Kaneda!“ Der aber lachte gleich wieder und hörte auf. Es gefiel ihm irgendwie, wenn er so scheu und schwer zu haben war. Tetsuo sah ihn verwirrt dabei an und dann sprach der Ältere sanft zu ihm: „Ist schon okay. Vertrau mir einfach…ja Tetsuo? Ich werde nichts tun, was dir wehtun könnte…“ Er sollte ihm vertrauen…Sein Herz schlug wieder schneller und er nickte nur wie in Trance. Er war so verliebt in ihn. Inzwischen hatte auch der junge PsyKI da keine Zweifel mehr. Er wollte nie wieder weg von Kaneda…Hier war er zuhause. Dieser Blödmann hatte ihm sein Herz gestohlen. Und er sollte es auch verdammt noch mal behalten und ihn nie wieder loslassen… Ein Schmerz zog plötzlich durch seinen Kopf und er wachte sofort aus dieser wundervollen Welt zwischen ihnen auf. Tetsuo sah erschrocken und aufmerksam an Kaneda rechts vorbei. Sah zu dem Balkon. Was war das für ein Gefühl? Natürlich war das dem Älteren nicht entgangen, der fragte besorgt und verwirrt: „Was hast du? Tetsuo?“ Er konnte es selber nicht sagen. Etwas näherte sich. Es fühlte sich komisch an. Wütend und kräftig. Es jagte ihm Angst ein. Langsam kam er von Kaneda seinem Schoß und setzte sich neben ihm. Er Unterbach nicht eine Sekunde den Blick zum Balkon. Kaneda ließ gewähren aber machte sich Sorgen über dieses Verhalten. Aber ficken wollte er ihn noch immer…Er küsste ihn nur sanft auf die rechte Wange und fasste dabei den Nacken, fragte erneut besorgt: „Was hast du süßer?“ Er wollte endlich mit ihm schlafen, aber etwas schien Tetsuo zu besorgen und das machte plötzlich auch ihm Angst. Tetsuo unterbrach nicht auf diese Art und Weise einfach…Und dann kam alles Schlag auf Schlag. Tetsuo brüllte nur noch: „Runter! Kaneda!!“ Und dann riss er ihn links von der Couch mit runter und zu Boden. Sie krachten beide auf den Boden und Tetsuo drückte sie auch weiter runter. Ein lautes Scheppern und schreckliches Kreischen von Glas riss durch den Raum. Und dann flog etwas über sie hinweg. Es krachte an den Tresen der Küche und war schrecklich laut dabei. Glas verteilte sich auf dem Boden und Kaneda sah auf. Etwas war durch seine Balkontür gescheppert und hatte alles zerrissen was sich im Weg befand. Wären sie nicht in Deckung gegangen hätte es sie auf der Couch erwischt und vielleicht sogar getötet. Denn es war ein Stahlpfeiler gewesen, der versucht hatte sie zu erschlagen. Er war nicht besonders groß, aber dennoch tödlich. Kaneda sah hinter sich zur Küche und kam dabei auf die Knie. Tetsuo lag noch immer neben ihn und sah dann rauf. Sofort fasste ihn Kaneda sanft an den Schultern und fragte laut zu ihm runter: „Geht es dir gut Tetsuo?!“ Der nickte nur und kam ebenfalls auf die Knie neben ihm. „Ja, alles okay.“ Das war es dann wohl mit der erotischen Stimmung. Und dann hörten sie Schritte und sahen beide nach vorne. Durch die zerbrochene Tür und Glassplitter kam jemand rein geschritten. Es war ein junger Mann mit mittleren, langen, schwarzen Haaren. Er trug ebenfalls wie Tetsuo, bei ihrer ersten Begegnung, ein komplett weißes Outfit. Aber keinen Umgang. Die Kleidung war dreckig und verbarg seinen starken Körperbau. Seine Züge waren ernst, aber dennoch grinst er böse zu den Beiden. Tetsuo hatte sich unbewusst etwas an Kaneda gedrückt, aber dann holte ihn der Schock ein. Es war…es war jemand den er kannte. Und dann sagte die Fremde Person in einer tiefen stimmte zu ihm: „Das tut mir aber leid. Hab ich die Stimmung versaut? Gut siehst du aus Tetsuo. So paarungswillig wie ich sehe. Ist ja was ganz Neues bei dir.“ Verwirrt sah Kaneda zu ihm. Was? Er kannte Tetsuo? Ein andere PsyKI? Was machte der hier?! Und wie hatte er sie überhaupt gefunden?! Und warum griff er an?! Dann aber schob er sich vor den Kleinen schützend und fauchte sauer zu dem Fremden: „Wer zum Teufel bist du?! Ist es bei dir Sitte die Türen einzureißen statt sie zu benutzen du Neandertaler?!“ Er hatte keine Angst vor ihm. Für Tetsuo würde er sich mit Gott und der Welt anlegen. Der junge PsyKI hinter ihm, kam aber gleich wieder rechts neben ihn und sprach schockiert: „Takeyama? Was…was machst du hier Takeyama?“ Kaneda sah zu ihm. „Also kennst du diesen Wichser? Warum reist der meine Wohnung in Stücke?!“ Takeyama machte einen Schritt vor und trat mit seinen nackten Füßen in das Glas auf dem Boden. Er hatte dabei keine Schmerzen und Tetsuo sah ihn verwirrt an. Nein…er war anders. Etwas stimmte nicht mit ihm. Und dann sprach der Große vor ihnen: „Schön das du fragst Tetsuo…“ Aber dann sprach der Kleine auch schon erschrockener: „D-du warst mit Watanabe hier!“ Sein Gegenüber nickte. „Helles Köpfchen. Eigentlich sollte ich dich von unserem Oberhaupt aus suchen. Aber es ergab sich dann doch noch etwas anderes und naja…Ich traf per Zufall Watanabe und der nun... hat einfach nicht bei uns mitspielen wollen. Es gibt doch noch interessante Menschen hier in der Außenwelt. So viel Macht gaben sie mir und Watanabe sagte einfach „nein“ dazu. Was ein Trottel. “ Und da klingelte es auch bei Kaneda! Er kam auf die Beine zusammen mit Tetsuo und stand noch immer etwas schützend vor ihm. Dieser Typ gehörte zu Mad und Joker! Tetsuo war noch immer geschockt deswegen. Aber dennoch kam nach einigen Sekunden die Wut in ihm hoch. Er verzog das Gesicht sauer und fauchte dann: „Mad?! Du arbeitest für ihn?! Du hast dich von diesen Monstern anleinen lassen?! Sie haben Watanabe getötet Takeyama! Er war dein Freund! Und jetzt stehst du hier und arbeitest für die?!“ Takeyama kam immer näher und die Zwei ihm gegenüber gingen zurück. Er hinterließ blutige Fußabdrücke wegen dem Glas auf das er trat, aber das war ihr geringstes Problem. Er versprühte Mordlust. Nein, sogar noch mehr…Und als er immer näher kam und nichts sagte fauchte Tetsuo ihn an: „WAS WILLST DU?!“ Und da blieb das Monster vor ihnen stehen und grinste sehr böse und breit. „Was ich will? Hmmmm…sagen wir es mal so: Zuerst räume ich deinen Freund hier aus dem weg. Und während er am Boden liegt kümmere ich mich um dich. Dann darf er uns beiden dabei zusehen wie wir Spaß miteinander haben und dann bringe ich dich zu meinen neuen Herren. Damit du auch endlich frei sein kannst und im vollen Maße deiner Kraft. Es wird dir gefallen Tetsuo…“ Dieses widerliche Schwein. Kaneda würde nicht zulassen das er Tetsuo etwas antut! Aber die einzige Lösung war wahrscheinlich nur die Flucht. Tetsuo war stark, aber Kaneda wollte ihn nicht noch mal kämpfen lassen und das Risiko eingehen das er verletzt wird. Er flüsterte leise zu ihm hinter: „Tetsuo…teleportier dich so weit weg wie möglich und bring dich in Sicherheit.“ Der sah ihn dann erschrocken an und sprach leise und protestierend zu ihm: „Nein! Ich lasse dich hier nicht allein Kaneda! Ich bleibe bei dir!“ „Das funktioniert eh nicht.“ Kam es dann von Takeyama vor ihnen und sie sahen wieder zu ihm. „Du bist nur ein Mensch deswegen kannst du es nicht spüren, ich dagegen schon. Dein kleines Weibchen hinter dir ist völlig aus der Puste. Anscheinend hast du zu viel deiner Kräfte benutzt und dich völlig verausgabt Tetsuo. Teleportieren ist nicht mehr drin mit der geringen Kraft die du noch übrig hast. Was bedeutet das ich hier gleich schön meinen Spaß haben werde…“ „Dazu musst du zuerst an mir vorbei du Arschloch!!“ Brüllte Kaneda zu ihm rüber und bereits zu kämpfen, was auch immer folgen sollte. Das konnte er haben. Es war wie ein Startschuss für Takeyama und er brauchte nur Sekunden um Kaneda von den Füßen zu reißen und ihn nach hinten links in die Ecke zu feuern! Hart schlug der Ältere an der Wand zur Eingangstür auf und keuchte dabei. Der Schlag hatte gesessen und ließ ihn etwas triselig werden im Kopf. So dass er leicht verschwommen sah. Hatte sich offenbar den Kopf böse angeschlagen dabei. Tetsuo sah erschrocken hin und schrie nach Kaneda. Es war als hätte man ihm einen Dolch ins Herz gerammt, so sehr tat es weh Kaneda am Boden zu sehen, etwas verletzt am Kopf und leicht blutend. Er lag da und versuchte sich wieder auf die Beine zu kämpfen. Takeyama wollte gerade wieder etwas machen, da sah Tetsuo sauer zu ihm. Er knurrte und hob dann in seinem Zorn den Tisch links von dem Kerl hoch. Feuerte ihn gegen das Monster und riss ihn auf die Couch damit. Der Tisch ging zu Bruch wegen der Wucht, aber Take lachte nur deswegen und sah zu dem noch wütenderen Tetsuo rüber, der allerdings etwas schwer atmete. Das wurde ein Kinderspiel. Der Kleine war zu erschöpft um sich effektiv wehren zu können. Dann kam er langsam auf die Beine und sprach dabei: „Ist das alles was du kannst süßer? Mit Tischen um dich werfen? Ist das alles was noch an restlicher Kraft in dir ist? Ohhhhhh dann wird das jetzt sehr spaßig…“ Und kurz darauf fühlte Tetsuo Einfluss auf sich. In wenigen Sekunden wurde er hochgehoben und mit voller Wucht rechts an die Zimmerwand geschmissen! Nicht mal mehr davon konnte er sich schützen! Er spürte etwas in sich knacken und kam mit einem Schrei auf dem Boden auf. Er hustete und fasste sich an den Bauch. Etwas tat darin kurz weh und dann sah er wieder auf. Sah wie der Mistkerl vor ihm lachte. Dem würde er das Maul stopfen! Tetsuo sah nach rechts und riss aus einem Block ein Messer. Damit zielte er auf den Kopf des Mistkerls, aber traf nur die rechte Schulter. Blut tränkte leicht das Oberteil in Rot, aber Takeyama machte nicht mal eine Regung deswegen. Also doch…auch er war völlig schmerzunempfindlich geworden. Genau wie dieses Monster damals in Joker seinem Laden. Auch sein Körper war anders geworden. Erschrocken sah Tetsuo wie der Kerl das Messer aus sich riss und dann böse das Blut von der Klinge leckte. Vergnügen daran hatte und es genoss. Danach warf er das Teil nach links von sich und kam auf Tetsuo zugelaufen. „Stehst wohl auf harte Spielchen was? Wie ein Mädchen dass mit Steinen wirf um sich zu wehren…Gefällt dir meine neue Stärke Tetsuo? Es gefällt mir das du einen auf schwer zu kriegen machst…“ Erneut warf Tetsuo mehrere Sachen nach ihm. Tischbeine von dem kaputten Tisch, so wie auch Küchenutensilien. Nichts traf ihn, denn alles prallte an seinem Schild ab, den er unsichtbar um sich gelegt hatte und aufrecht erhielt. Und er kam immer näher. Tetsuo hatte Angst. Warum konnte er nichts tun? Warum verwandelten die Menschen die er seit seiner Kindheit kannte sich plötzlich rechts und links in Monster?! Oder starben…Er konnte nichts tun. Er war wirklich zu schwach und fragte sich was er nur während seines Blackouts getan hatte, dass es ihn so viel Kraft gekostete. Und als er immer bedrohlich auf ihn zukam…sprang plötzlich Kaneda von hinten auf den Rücken von Takeyama! Mit dem selben Messer bewaffnet das Tetsuo eben noch in den Kerl gestochen hatte. Er hatte es nämlich in die Richtung des Menschen gefeuert und der hatte es sich gegriffen. Und das tat auch der Ältere… er stach zu! Und zwar in den Hals. Takeyama brüllte vor Wut auf dabei und wand sich. Versuchte Kaneda abzuwerfen, auch als das Messer tief in seinem Hals steckte. „Na wie gefällt dir das du Arschloch?! Lass die Finger von Tetsuo!!“ Der Typ an dem er hing wurde immer wütender, aber er fing sich leider auch wieder nach einigen Sekunden und riss dann mit seinen Kräften Kaneda von dem Rücken und feuerte ihn wieder an eine Wand. Dieses Mal über die bei der Couch, so das er auf ihr landete und dann von ihr runter rollte, hart auf dem Boden aufschlug. Er spürte einen stechenden Schmerz in seinem Rücken, aber versuchte dennoch wieder auf die Beine zu kommen. Tetsuo sah erschrocken zu ihm hin und brüllte: „KANEDA!“ Takeyama zog sich das Messer aus dem Hals und sah es wütend an. Dann knurrte er und sprach sauer zu dem Menschen rüber: „Oh du tust alles für dein Weibchen, hä?! Du Wahnsinniger!“ Und dann ließ er das Messer mit seinen Kräften fliegen und direkt auf Kaneda zu. Tetsuo sah das erschrocken, wollte das mit seinen eigenen Kräften noch ablenken, aber er kam nicht dagegen an. Takeyama war viel mächtiger geworden als er und so verfehlte das Messer auch nicht sein Ziel…Kaneda schrie auf vor Schmerz als es sich in seine rechte Schulter bohrte und dort stecken blieb. Die Haut zart durchdrang wie Butter. Bei diesem bitteren Schrei hatte Tetsuo das Gefühl man würde ihm das Herz zerquetschen. Und er bekam ebenfalls Schmerzen. Aber in der Brust. War es sein Herz? Er sah das Messer in ihm stecken, sah das Blut durch das T-Shirt sickern… und sein Denken schaltete aus. Er wollte nur noch zu Kaneda. So kam er auf die Beine und wollte an Takeyama vorbeirennen, schrie dabei noch immer nach Kaneda. Aber dann wurde er am Nacken mit einer kräftigen rechten Hand gepackt und auf den Boden geschmettert. Er keuchte auf, als er auf dem Bauch landete und den Boden küsste. Sah mit leichten Tränen in den Augenwinkeln zu Kaneda der sich erst mal nicht mehr aufrichten konnte und seitlich lag. Das Messer steckte sehr tief und er wusste dass wenn er es rausziehen würde, er vielleicht Blutverlust erlitt. Also ließ er es stecken und sah schwach zu Tetsuo. Der schlurzte und streckte einen Arm nach ihm aus. Er wollte ihn greifen. Ihm helfen. Aber der Große hielt ihn eisern am Boden und fasste sich mit der freien Hand an seine Wunde die ihm Kaneda zugefügt hatte. Es dauerte nur Sekunden und sie war wieder verheilt. Schnellere Regeneration, genau wie bei dem Monster damals bei Joker. Was war nur los? Er spuckte leicht Blut links von sich und sprach dann zu Tetsuo runter: „Und wo willst du denn hin mein süßer? Ich sagte doch das wir zwei noch Spaß miteinander haben werden!“ Tetsuo sah zu ihm hoch und schrie: „Das bist nicht du Takeyama! Die haben irgendwas mit dir angestellt! Wehre dich dagegen!!“ Er sah ihn an. „Was? Warum sollte ich mich gegen so viel Macht wehren? Und auch dir wird es gefallen, glaub mir…“ Aber Tetsuo hörte ihm nicht mal mehr zu. Es machte keinen Unterschied. Take war weg und nur noch ein Monster. Er versuchte sich unter der Hand zu winden und zu befreien. Vergebens. Dann brüllte er vor Wut und Verzweiflung: „Lass mich los!! Nimm deine Hände von mir!! Kaneda!!“ Und dann kam der Große über ihn und etwas weiter nach hinten. Kniete über ihm. Hielt aber noch immer Tetsuo mit einer Hand zu Boden gedrückt. Er leckte sich die Lippen sehnsüchtig und sprach dann, als er den Kleinen unter sich sah: „Hattest du schon immer so einen hübschen Arsch Tetsuo? Wie blind war ich nur? Wie er sich wohl anfühlt? Ich denke dein Freund wird auch gleich eine Menge Spaß dabei haben uns zuzusehen…“ Tetsuo erstarrte förmlich als er dieses Gefühl war nahm. Dieses Gefühl dass er…ihn vergewaltigen wollte. Es überrollte ihn förmlich. Takeyama kam neben sein Gesicht mit seinem und sprach zu ihm flüsternd: „Und wenn ich dich so richtig durchgefickt habe, dein Wille gebrochen ist…dann werde ich noch deinen Freund da drüben vor deinen Augen töten. Das wird ein Spaß…“ Und da fing Tetsuo an zu weinen. Er konnte nichts tun. Er fühlte wie eine freie Hand an seine Shorts glitt und diese runterziehen wollte. Und dann schrie er. Es war zu viel. Es wurde einfach zu viel. Er konnte mit seinen Gefühlen nicht mehr zurechtkommen und er hatte Angst wieder die Kontrolle zu verlieren…Er wollte das nicht! Er gehörte doch…! Kaneda versuchte sich dagegen wieder unter Schmerzen hochzurappeln und fauchte bösartig und laut zu ihnen rüber: „FASS IHN NICHT AN!! TETSUO!!“ Aber dann riss die Wohnungstür auf. Sofort stand plötzlich Kai mit einer Pistole in der Hand im Raum und sah Kaneda auf dem Boden liegen. Er hatte den Krach gehört und sich erst mal bewaffnen müssen. Es spielte sich in einem Bruchteil einer Sekunde alles in seinem Kopf ab und er sah zu Takeyama rüber. Sah Tetsuo unter ihm und was der Typ mit ihm tat. Er hob die Waffe und schoss. Der Schuss traf in die Brust und das Monster keuchte kurz auf. Blieb aber weiter sitzen. Erschrocken sahen Kaneda und Tetsuo zu Kai, der ebenfalls erstarrt war. Der Schuss hatte gesessen! Er hatte sein Herz mit Sicherheit erwischt! Warum saß er noch?! Das Monster sah nur zu seiner Brust und dann zu dem Menschen rüber der ihm das Loch verpasst hatte. Dann sprach er emotionslos: „Du hast mir ein Loch verpasst, du kleine Made.“ Und schon wurde Kai von den Füßen gerissen und flog nach links über Kaneda drüber. Er schrie dabei und flog gegen die Wand neben dem Balkon. Krachte dran und stürzte dann ab. Aber als er auf dem Boden aufschlug landete er böse seitlich im Glas! Es schnitt sich durch sein weißes Hemd und in seinen rechten, freien Arm. Riss Wunden in das Fleisch und ließ sie leicht bluten. Es schmerze und auch Splitter stecken in ihm. Kaneda sah erschrocken zu ihm und brüllte: „KAI!“ Takeyama schüttelte nur den Kopf: „Ihr dummen Menschen. Was denkt ihr euch eigentlich ihr Maden?! Ich werde dafür sorgen dass ihr lernt euren Platz auf dieser Welt zu finden!!“ „Dann fangen wir erst mal mit deinem an!!“ Erschrocken sah das Monster wieder nach rechts, als er die tiefe Stimme hörte. Er konnte nicht mal so schnell reagieren, wie er auch schon einen Lauf auf sich gerichtet sah. Einen Lauf einer Laserwaffe. Und dann knallte es. Und kurz darauf riss es seinen linken Arm ab und zerfetzte ihn. Takeyama ließ Tetsuo durch den Verlust seines Armes los und schrie. Fasste sich mit der rechten Hand in die Wunde. Blut ergoss sich neben den Kleinen auf den Boden und der sah vor. Sah zu Yamagata der mit der qualemden Waffe, noch immer auf das Monster gerichtet, da stand. Der brüllte dann zu dem kleinen PsyKI: „Beweg deinen Arsch Tetsuo!!“ Und zum ersten Mal in seinem Leben hörte er auf das Großmaul. Tetsuo trat instinktiv mit einem seiner Beine aus. Brachte das Monster durch den gezielten Tritt an eines der Beine zum Umfallen und kam dann hoch, rannte zu Kaneda rüber in Sicherheit. Der hatte sich inzwischen hingesetzt und sah dankbar und erleichtert zu Yama rüber. Er hatte sie gerettet. Alle zusammen. Zumindest im Moment. Dann sah er aber wieder zu Tetsuo der ihn glücklich umarmte und dabei immer wieder sagte: „Kaneda! Kaneda!“ Noch immer mit Schmerzen und Messer in der Schulter, küsste er aber dann sanft den Kleinen auf die Stirn. Es war ein schöner Anblick die Zwei so zu sehen. Tetsuo sah ihn dann verrotzt an und sprach: „I-ich hatte so Angst um dich…“ Es waren so ehrliche Gefühle…Und dann drückte er sich wieder an den Älteren und der schmiegte sich auch an ihn. Er war zwar verletzt aber glücklich. Tetsuo ging es gut. Yamagata kam neben die Zwei und hielt immer noch die Waffe auf den brüllenden Takeyama gerichtet, der sich noch immer vor Schmerzen wand. Nur kurz blickte er zu Kai und sah dass der sich langsam vom Boden erhob und sich schmerzhaft an den Arm fasste. Aber es reichte auch schon, denn als er sah wie verletzt der Kleine war wurde Yama plötzlich richtig wütend und sah wieder vor. Er sprach dabei laut: „NA?! Ist nicht mehr so lustig wenn man plötzlich nen Arm verliert was?! Das ist für meine Freunde du Arschloch!! Und freu dich noch auf das kommende Nachspiel!!“ Kaneda sah zu Kai und fragte laut und besorgt: „Kai! Wie schlimm ist deine Verletzung?!“ Der saß da und sah zu Kaneda rüber. Er gab ihm einen Daumen nach oben und lächelte leicht, wenn auch etwas schmerzhaft. Er bekam ein Lächeln zurück. Offensichtlich ertragbar. Dann krabbelte der Jüngste auch schon zu ihnen und alle waren hinter Yamagata der heroisch mit der Waffe vor ihnen stand. Es brauchte noch einige Sekunden bis die wieder einsatzbereit war. Aber wenn sie es war gab es ein Knall von dem das Monster sich nicht mehr erholen würde! Tetsuo sah zu dem Messer in der Schulter von Kaneda und schlurzte. Das war seine Schuld. Wenn er doch nur seine Kräfte nicht…Der aber lächelte ihn an. Ein Zeichen das er sich keine Sorgen machen musste. Kai wand sich auch an Kaneda und sagte zu ihm: „Tut es sehr weh Kaneda?! Wir müssen das Messer später entfernen!“ „Es geht mir gut Kai. Halb so wild.“ Dann fauchte er an Yamagata vorbei und zu Takeyama: „Das ging ganz schön nach hinten los, was?! Fick dich du Missgeburt!!“ Aber etwas stimmte nicht mit Takeyama vor ihnen. Er wand sich noch immer auf dem Boden, rollte sich förmlich vor Schmerz an der Stelle hin und her. Dabei hatte er sich an die klaffende Wunde des Arms gefasst, der abgerissen war. Wie gesagt der abgetrennte Arm war sogar pulverisiert. Aber der Stummel am Arm blutete nicht mehr. Er qualmte nur weißlich. Was war da los. Er schrie auch schrecklich dabei. Die Schmerzen waren offenbar unerträglich. Aber die Wunde heilte doch schon. Oder nicht? Auch Tetsuo sah verwirrt hin, löste sich dabei von Kaneda. Etwas stimmte nicht…er fühlte einen starken Druck. Takeyama hatte Schmerzen. Aber diese waren…Yamagata spuckte neben sich auf den Boden und sprach dann sauer: „Mir reicht es jetzt! Ich werde den Wichser von seinen Qualen erlösen!!“ „Alter spuck nicht auf meinen Teppich, was ist los mit dir?!“ Kam es sauer von Kaneda. Und dann brüllte der PsyKI vor ihnen so laut auf, dass alle förmlich erstarrten vor Schreck und ihn ansahen. Takeyama setzte sich hin. Kniete vor ihnen und atmete sehr schnell. Verkrampft sah er zu Tetsuo und für eine Sekunde hatte der Kleine das Gefühl, dass der alte Take wieder da war. Das sah er in seinen Augen. Und dann sprach der Große voller Schmerz und seine Stimme verzog sich sogar dabei tiefer: „Te…Tetsuo…Hilf…mir…“ Und dann brüllte er erneut und sein Arm pulsierte. Erschrocken sah ihm die Gang dabei zu, wie sein Arm sich selbständig machte. Das Fleisch zerriss unter der Kleidung und formierte sich neu. Adrige Tentakel rissen aus dem Oberteil und lösten es vom Oberköper. Seine verletzte Körperhälfte fing an zu mutieren und übernahm sein gesundes Fleisch, fraß es förmlich auf. Formte ihn langsam zu einer Masse die sich selbst verschlang und alle sahen nur geschockt dabei zu. Besonders Tetsuo. Völliger Kontrollverlust. Er hatte seine Regeneration nicht mehr unter Kontrolle und es verschlang ihn. Verwandelte ihn in Masse. In ein Monster. Tetsuo drückte sich verängstigt an Kaneda. Er konnte das nicht sehen. Er hatte Angst. Es war wie damals im Dschungel. Wie dieses Ding…Kaneda umschlang ihn sanft und schrie dann zu Yamagata, der auch noch erstarrt war: „Yamagata!!! Erschieß es!!“ Und da wachte er auf. Er sah auf den Ladebalken seiner Waffe und nickte. Dieses Ding versuchte mit einer riesigen, mutierten Masse, die eine Hand formte, nach ihnen zu greifen. Es wollte Tetsuo greifen, dass war sein Instinkt. Es wollte ihn verschlingen. Nur ihn. Kai drückte sich auch etwas rechts an Kaneda und sprach: „Yamagata!“ Und dann antwortete der locker: „Ja, ja ich weis! Frohe Weihnachten du Arschloch!!“ Und dann drückte er ab. Er zerschoss die Masse vor sich und traf dazwischen genau den Kopf von Takeyama. Und in wenigen Sekunden war die Gefahr gebannt. Alles klatschte auf den Boden und zerlief wie heißer Pudding. Dampfte dabei weiß und fing an sich aufzulösen. Und als sich dann der Rauch nach Minuten verzogen hatte, lag in mitten des Raumes nur ein Skelett. Den Schädel durch den Schuss zerbrochen und der Arm fehlend. Alles Fleisch und die Organe hatten sich aufgelöst. Anders als damals bei ihrem ersten PsyKI, den sie getötet hatten. Und anders als bei dem im Hauptquartier von Joker. Tetsuo löste sich von Kaneda und sah wieder hin. Es war schrecklich. Aber noch schlimmer waren die Menschen die ihm das angetan hatten. Noch nie zuvor hatte Tetsuo so etwas gesehen. Was passierte nur mit seiner Art? Was machten Joker und Mad nur mit ihnen, dass sie sich in Monster verwandelten und so große Macht besaßen? Noch nie kam Takeyama an die Kräfte von Tetsuo ran, nicht mal als Kind. Aber heute hätte er ihn locker besiegen können, selbst wenn Tetsuo bei voller Stärke gewesen wäre. Kaneda fasste ihn sanft an den Schultern und fragte noch immer unter Schmerzen: „Geht es dir gut?“ Zögerlich nickte der PsyKI und sah auf den Boden. Aber ehrlich gesagt wusste er es selber nicht so genau. Er hatte…einfach Angst. Yamagata legte derweil die Knarre auf den Boden und drehte sich um. Er kam sofort zu den Jungs runter und fragte in die Runde: „Alles okay?!“ Die nickten ihm zu. Er sah zu Kai und der lächelte. Endlich war Yamagata mal wieder ein Held gewesen. Und kein Arschloch. Genauso liebte er ihn am meisten. Aber Tetsuo wurde etwas bewusst in dem Moment…Es musste aufhören. Er musste beenden was auch immer Joker und Mad taten. Und es musste schnell passieren…Yamagata sah sich im Zimmer um. Erkannte all das Chaos was dort herrschte und sprach: „Oh mann…Da wird deinem Hausverwalter echt der Arsch bluten.“ „Wie meinst du das Tetsuo? Warum magst du Akira nicht?“ Fragte Miyako sanft als sie ihre Kleidung in ihrem Schrank ordentlich zusammenräumte. Kei war auch da und las in der hinteren Ecke eines ihrer Bücher. Tetsuo stand unsicher in der Mitte des Raumes und sah scheu auf den Boden. Er war noch klein, aber er mochte diesen Akira nicht. Konnte es aber auch nicht richtig erklären. Dann sprach er mit seiner zarten Stimme: „Er macht mir Angst Mutter Miyako. Er sieht mich immer so eindringlich an und seine Kräfte geben mir das Gefühl so erdrückend zu sein.“ Miyako sah zu ihm. Es stimmte das Akira etwas Besonderes war. Er war ein sehr mächtiger und starker junger Mann. Seine Kräfte waren so stark, das sogar Ryu und Miyako etwas unsicher deswegen waren. Denn oft hatte er auch beweisen dass er theoretisch alles tun konnte was er wollte. Wenn Akira wollte…könnte ihn keiner aufhalten. Aber er war ein guter junger Mann. Kein Grund zur Sorge. Kei sah genervt zu dem kleinen Tetsuo und sprach dann: „Du bist so ein Schisser Tetsuo. Du hast zu viel Zeit um dir über sowas Gedanken zu machen.“ Miyako sah zu Kei rüber und antwortete mürrisch: „Kei! Also wirklich, dass ziemt sich nicht für eine angehende Priesterin und Heilerin.“ Die Kleine wurde dann auch wieder sofort still und las wieder in ihr Buch hinein. Sie war ebenfalls in der oberen Klasse wie Tetsuo. Konnte aber im Gegensatz zu ihm noch heilen, dafür aber nicht fliegen. Nicht so gut und stark heilen wie Miyako, aber kleine Schnitte waren schon drin. Tetsuo sah zu ihr rüber, unsicher und antwortete: „A-aber ich fühle dass er anders ist. Er ist mir so unheimlich…“ Miyako kam zu ihm rüber und streichelte ihm dann sanft durch das Haar. Beruhigte ihn damit und antwortete: „Du musst vor nichts Angst haben Tetsuo. Es stimmt, Akira ist anders. Aber fürchte dich nie vor Dingen die anders sind. Furcht und Angst führen zu Wut. Diese Wut verwandelt sich dann in Hass. Und Hass führt nur zu unerträglichem Leid und Schmerz. Und zum Verlust seiner selbst. Dessen musst du dir immer bewusst sein Tetsuo. Verschließe nie dein Herz vor dem Anderen oder dem Unbekannten. Sei offen dafür und wer weis…vielleicht findest du dadurch deinen Platz in der Welt. Einen Ort wo du hingehörst und eine Person die dich mehr als alles andere liebt." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)