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[Beta Ver.] CONDENSE

An jenem schicksalhaften Regentag
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
EXTREM WICHTIGE INFO:
Ich dulde keine Raubkopie auf anderen Plattformen oder das Aneignen meines geistigen Eigentums!
Zum anderen ist die Geschichte in ihrem jetzigen Zustand noch nicht vollständig, die Kapitel extrem fehlerhaft.
Als ich die Geschichte begonnen habe, war ich selbst noch sehr jung und wusste entsprechend nicht sehr viel. Weder was ich mit dem Plot noch was ich mit den Charakteren tun soll. Vieles von dem, was ich wie in die Geschichte integriert habe, würde ich heutzutage unter keinen Umständen so umsetzen.
Demnach ist es ratsam, auf das Release der Light Novel zu warten.
Informationen zum Kauf der jeweiligen Volumes werden auf der Startseite dieser Geschichte vermerkt.
Dadurch wird hier aber nichts gelöscht, sondern auch weiterhin kostenlos aufrufbar sein.
Die angegebenen Genres haben sich mit der Zeit leicht verändert. Zwar begann es als "Romantik, Drama, Hetero", entwickelte sich mit meiner wachsenden Unzufriedenheit allerdings in eine Richtung, in der "Romantik, Drama, Hetero, Boys Love, Girls Love, Lime, Darkfic, Parodie" es wohl viel eher trifft.
Figuren und Handlungen sind frei erfunden. Komplett anzeigen

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Vol. 3 - "Bodere" Arc: Weil wir zusammen stark sind

"Chika. Es ist genug. Echt. Ich sehe doch, wie sehr dich das mitnimmt. Willst du meinetwegen wirklich wieder traurig sein, weil du daran denken musst?", flüstere ich vorsichtig auf sie ein.

 

Sie schüttelt fast unmerklich den Kopf.

 

"Es ist mein Wille.", haucht sie und legt ihre Hand auf die meine.

 

"Diese Erinnerungen tun weh, keine Frage, aber... weil du es bist, dem ich das erzähle, habe ich keine Angst. Weil ich dich liebe, kann ich es mit meinen Ängsten aufnehmen, Ellie.", jetzt sieht sie mich wieder an und hat diesen Blick in ihren Augen, der es einem verbietet, etwas dagegen einzuwenden.

 

"Meine Eltern haben mir diese Tat nie verziehen und auch ich konnte ihnen und mir selbst niemals verzeihen. Meine Mutter bekam, wie sich herausstellte, Wind davon, was ich getan habe, während ich allein zu Hause war. Mitten in der Nacht stand sie auf, war in meinem Zimmer und verprügelte mich. 'Ich hasse dich, du bist der Grund, weshalb ich mundtot bin. Nur weil es dich gibt, kann ich Endo nicht mehr in die Augen sehen! Du bist ein Kind, dass nicht hätte existieren dürfen, bilde dir bloß nichts ein! Es wäre besser, wenn ich dich abgetrieben hätte.'. An den Rest erinnere ich mich nicht mehr, ich weiß nur, wie sie anscheinend das Wohnzimmer und die Küche mit Öl überkippt und angezündet hat. Und sich selbst. An diesem Tag starben gleich zwei Menschen, nur weil ich existiere und jeden in meinem Umkreis ins Verderben stürze. Ich zog kurzerzeit später, nachdem du, nein... es ist unangebracht für mich, dir das auch zu sagen, nun, auf jeden Fall zog ich weg, ich sprach seither nie wieder mit meinem... Vater. Ich hatte ja offiziell keine Eltern mehr, weil meine Mutter verbrannt und mein leiblicher Vater nirgends aufzufinden war. Deshalb war es den meisten eigentlich ziemlich egal, wohin ich ging. Ich nahm das Geld, dass ich vererbt, arbeitete, wenn auch teilweise nicht auf legalem Wege, um Geld zu bekommen. Wegzuziehen und so oft die Schule zu wechseln wie möglich. Seitdem versuchte ich dich in der ganzen Stadt zu suchen und schließlich fand ich dich dann auch. Den Rest kennst du ja. Das ist das Ende der Chroniken des Mädchens namens Chika Failman. Es wird keine Zugabe geben.", damit endet Chikas Geschichte.

 

"Chika.", sage ich und jetzt bin ich es, der die Arme um sie legt und sie an sich drückt. "Ellie, es geht mir gut.", meint sie etwas stockend.

 

"Es reicht, wenn du weinst. Ich muss nicht auch noch. Auf dieser Welt gibt es größeres Leid, um das man weinen kann. Nur, weil ich nicht hier wäre, wenn niemandem wehgetan worden wäre, ist das doch nicht von Bedeutung.", lacht sie gequält mit einem Kloß im Hals. Ich drücke sie noch fester, sodass ich fast glaube, unsere Rippen verhacken sich ineinander.

 

"Ellie, das... das tut weh. Bitte drück mich nicht so fest. Ich werde nicht wie der Rest der Erinnerungen verschwinden, wenn du mich loslässt. Ich bleibe immer an deiner Seite. Gerade weil ich so viel Mist erlebt habe, gerade weil du du bist, haben wir doch zueinandergefunden. Hab keine Angst.", ihre Worte dringen in einem erstickten Laut zu mir hindurch und ich lasse sie vorsichtig los.

 

Ich fühle, wie wehmütig mein Blick ist, während sie mich einfach nur ansieht, wie sie es immer tut. Wieder nimmt sie meine Hand. Fast unbeholfen, aber nur fast, fährt sie mit ihr unter ihren Pullover und platziert sie in der Mitte ihrer Brust, wo ich ihre zarte Haut zittern und ihr Herz schlagen spüre.

 

"Eins sage ich dir, Ellie, mein Körper mag vielleicht missbraucht worden sein, vielleicht wurde mir wehgetan und vielleicht habe ich dardurch einen Großteil meiner Unschuld verloren, dennoch... ändert das nichts daran, dass ich es liebe, wenn wir einander berühren. Du hast viel durchgemacht und gibst dir die Schuld für vieles, aber es gibt so viele Dinge, an denen hast du keinen winzigen Prozent Schuld. Selbst, wenn wir miteinander schlafen, bei dir weiß ich, dass es richtig ist. Du tust mir nicht weh. Und selbst wenn. Du machst es nicht, weil du böse bist. Du hast ein gutes Herz. Und du bist mein Schatz.", da sind sie wieder, die Indizien dafür, dass Chika der wohl reinherzigste Mensch ist, den ich kenne.

 

Wenn du wüsstest. Ich bin schuldiger als alle denken. Sie dort zu berühren, steht mir vielleicht nicht zu. Nicht nur vielleicht. Aber was mache ich dann? Wieso bin ich hier?

 

"Ich danke dir.", meine Stimme bebt und ich wage nicht, ihr in die Augen zu sehen, obwohl meine Hand immernoch auf ihrem Herzen liegt.

 

Sie schiebt ihre Hand ebenfalls unter ihren Pullover und drückt meine zusätzlich noch etwas stärker an die Stelle, während sie näherkommt, ihre Stirn an meine gepresst. Ohne, dass ich ihr sagen kann, dass ich es nach wie vor nicht verdient habe, drückt sie ihre Lippen auf meine. Ich erwidere es, denn ich kann nicht anders. Es braucht keinen Grund, den wir bewegen uns immer schneller und der Kuss verliert immer weniger am Ding, was die Pärchen in der Öffentlichkeit an den Tag legen können. Ein mir fremdes Gefühl, ein neues Bedürfnis, durchflutet meinen Körper und das Einzige, das ich will, ist Chika. Etwas grob drücke ich sie auf die Mattratze. Als ich mich von ihr löse, sehe ich sie an.

 

"Ellie.", sagt sie und schaut zurück. 

 

"Chika.", ich fühle Wärme in meinem Gesicht.

 

"Du siehst so traurig aus.",

 

"Ich bin nicht traurig.", antworte ich, weil ich von dem, was sie sagt, nicht wirklich eine Ahnung habe.

 

"Was geht in dir vor?", höre ich sie flüstern.

 

"Das ist nicht jugendfrei.", lasse ich sie daraufhin wissen und entlocke ihr ein Grinsen.

 

"Ach, Ellie.", haucht sie.

 

"Diese Regeln, von denen du sprichst. Wie lauten sie?", 

 

"Ehrlich gesagt, ich weiß es selbst nicht genau. Es ist schwer zu erklären.", lautet ihre Antwort.

 

"Verstehe.", ich fahre mit meiner Hand leicht unter ihren BH und zeichne fast unmerklich ihren rechten Brustansatz nach.

 

"Wäre das gegen die Regeln?",

 

"Nicht, wenn du es bist. Hab ich beim ersten Mal vergessen zu erwähnen.", Chika grinst sanft.

 

"Du bist doch verrückt.", ich schiebe meine Hand tiefer ins Körbchen und umfasse ihre rechte Brust komplett.

 

"Du bist es, der verrückt ist.", Chika greift eine meiner Haarsträhnen.

 

"Sag, willst du's tun?", sie sieht mich ernst an, aber nicht so, dass es beängstigend ist.

 

"Ich denke schon. Aber nicht, wenn das bedeutet, dich zu zwingen, etwas zu tun, was du nicht tun willst. Außerdem... könnte es schiefgehen.", lasse ich sie wissen und bin einfach ehrlich.

 

"Mach dir keine Sorgen, es wird alles gut. Ich nehme die Pille, weißt du?", ihr Blick wird wieder weich. "Und außerdem... kann es vielleicht sein, dass du Kondome gekauft hast?", rät sie grinsend und schnipst mir gegen die Stirn.

 

"Schon möglich.", Chika schmunzelt.

 

"Ich fasse es nicht, dabei meinte ich nicht einmal ernst.", sie sieht amüsiert aus. Auch, wenn es mir widerstrebt, steige ich von ihr runter und ziehe die Vorhänge zu. Dunkelheit. Weil ich aber meinen Rucksack noch brauche, knipse ich das Licht an. Es werde Licht. Ich setze mich ans Fußende des Bettes und ziehe den Reißverschluss des Rucksacks auf. Die CROWN*-Verpackung rausgefischt, seufze ich müde.

 

"Ist was, Ellie?", 

 

"Ich weiß nicht mal, ob ich das Richtige gekauft habe. Das Einzige, wobei ich mir sicher bin, ist dass es günstig war. Bist du wirklich sicher, dass wir-", doch ehe ich meine Bedenken zu Ende geäußert habe, wird mir ein Haufen Wäsche entgegengeworfen.

 

Als ich mein Gesicht aus der Wäsche hebe und sie ansehe, grinst sie wieder. Das war ihre Kleidung.

 

"Du stresst dich zu sehr.", haucht sie. "Wir müssen nichts überstürzen. Selbst, wenn wir es tun wollen, auch wenn ich gerade halbnackt in deinem Bett sitze. Nichts ist falsch daran, es langsam anzugehen oder sogar ein andermal da weiterzumachen, wo man heute aufgehört hat. Tu einfach das, womit du dir sicher bist. Lass uns vorsichtig sein.", ich rücke etwas näher, an ihr Ohr, um die Vorsicht auszuprobieren.

 

"Ich höre die Leute immer sagen, dass der Freundin ins Ohr zu flüstern, unglaublich sexy ist. Was meinst du, wie schlage ich mich?", flüstere ich und Chika lacht.

 

"Das üben wir dann noch, das war einfach nur zum Schießen!", die Stimmung lockert sich wieder etwas.

 

Wieder etwas voneinander entfernt ziehe ich mir den Pullover aus. Entblöße meine Blöße. Die Narben aus dem Leben von Elvis. Mein nicht vorhandenes Sixpack. Meine absolut unspektakuläre Brust. 

 

Chika robbt unter der Decke aus der Kleidung um ihren Unterkörper. Ein weiterer Haufen Wäsche fliegt von dannen. Auch ihres BHs entledigt sie sich und schlussendlich ist es auch die blaue Schleife, die frei wie ein Vogel durch die Lüfte flattert. Mein Blick bleibt hängen. An... allem. Man müsste meinen, das Internet dieses Augenblicks laggt mal wieder.

 

"Sieh... sie doch bitte nicht so direkt an.", bittet sie mich etwas verlegen und vergräbt sich etwas unter der Decke.

 

"Verzeihung.", zögerlich ziehe ich meine Socken aus.

 

Es wäre komisch, sie zu tragen, wenn man komplett nackt ist. Mein Blick fällt auf meine Hose. Ich wünschte, ich hätte mir mal Gedanken darüber gemacht, wie peinlich das eigentlich ist. Ich steige vom Bett runter, nur um mich ebenfalls zu Chika unter die Decke zu gesellen. Mit der Eleganz des Zappelphilipps** finde schlussendlich auch ich, wenn auch unbeholfen und überhaupt nicht so schnell wie ich wollte, den Weg aus meinem Beinkleid. Jetzt sind wir beide hier, Schulter an Schulter, unter einer Decke, wortlos und splitterfasernackt.

 

"Chika.", flüstere ich und streiche mit meinem Finger ihren Arm entlang.

 

"Ellie.", flüstert sie zurück und dreht sich zu mir.

 

"Was magst du so?", will ich wissen und berühre mit meiner anderen Hand ihre seidigen Haare.

 

"Essen, League of Legends spielen und... dich, Ellie.",

 

"Andere Frage, was würdest du mögen, dass ich tue?",

 

"Dass du mich... küsst.",

 

"Ich mag deine Bescheidenheit.", lasse ich sie wissen, richte mich auf und sehe sie an.

 

Ich nähere mich ihr, wie ich es immer tue und drücke meine Lippen auf ihre. Es ist wieder ein sanfter Kuss, den wir da haben. Die Heftigkeit, mit der wir die Berührungen und Bewegungen des anderen erwidern, wird immer stärker. Ich liege auf ihr. Es fühlt sich gut an. Ich mag, wie wenig ich über die Empfindung weiß, die jetzt von mir Besitz ergreift. Es ist so schön, sie so zu küssen, wie ich sie gerade küsse. Leidenschaft. Hitze. Erregung.

Es ist wieder einer der Momente, in denen ich die Existenz in ihrer vollen Heftigkeit spüre. Die Feuchtigkeit unserer Zungen, die miteinander ringen. Unsere verbrennenden Körper, die wie zwei Magnete fest aneinandergedrückt werden. Chikas verlangende Hände auf meiner Haut. Als wäre allein das Haften von Fleisch auf Knochen schon eine Schwerstarbeit.

 

Als sowohl ihr als auch mir die Luft zum Atmen fehlt halten wir, immer noch fest miteinander umschlungen, inne. 

 

"Chika... ich... ich denke... ich denke, ich will das wirklich.", höre ich mich keuchen, die Erschöpfung trübt meine Stimme. 

 

Ob Elvis wohl je mit Chika geschlafen hat?

Was hat diese Person wohl schon alles getan, von dem ich nie erfahren werde, was es war?

 

"Selbst, wenn jemand reinkommen könnte. Selbst, wenn ich dich nicht so befriedigen kann, wie du es dir insgeheim wünscht. Selbst, wenn ich das bin, was man scheiße im Bett nennt. Ich will das wirklich.", das ist, was gut von ihm wäre zu sagen.

 

"Mir... geht es doch genauso.", kommt es von ihrer Seite, eher stöhnend als sprechend, auch wenn ich überhaupt nichts gemacht habe.

 

Wäre es richtig, mit Elvis' Körper in Elvis' Leben derartig rumzualbern?

Es ist schließlich seine Freundin, mit der ich es an seiner Stelle tue. 

Die Freundin, die ihn liebt. Die Freundin, die er so kurz davor ist, womöglich zu schwängern.

Wenn dieser Fall eintreten würde, hätte ich als der, den ich vorgebe zu sein, als der, der Elvis' Leben an seiner Stelle erfolgreich und effizient leben soll... versagt?

 

"Ich dringe... gleich in dich ein.", warne ich sie, auch wenn ich mir, um ehrlich zu sein, noch nicht einmal sicher bin, ob ich überhaupt dazu imstande bin. 

 

Ich will es nicht wissen.

Ich will es überhaupt nicht wissen.

Er ist nicht mehr da.

Nur deshalb bin ich da.

Meine einzige Daseinsberechtigung ist dieser Körper.

Elvis lebt nicht mehr, deshalb bin ich jetzt Elvis.

Ich kann sein Leben genauso leben, wie ich es für richtig halte!

Es sieht doch sowieso aus, als würde all das, was dieses Leben ausmacht, das sein, was mein Leben ausmacht.

Das ist mein Bett, mein Körper, meine Freundin.

Ich bin... ein freier Mensch!

 

Also bin ich am Zug. Und so, liebe Kinder, werden Babys gemacht.

 

Bumm!

Knall!

Peng!

Knister!

Explosionen!

Feuerwerk!

 

Wie bitte, du dachtest, so beschreibe ich den Sex, den wir hatten? Wie ein Feuerwerk? Nein, das war das natürlich das richtige Feuerwerk von draußen, das mich in letzter Sekunde davon abgehalten hat, in sie einzudringen. Glaub mir, ich bin genauso enttäuscht wie du. Was vorhin noch so berauschend war, läuft mir jetzt nur noch als beschämten Schauer über den Rücken.

 

"Es tut mir leid.", entschuldige ich mich, nicht als Elvis, sondern als der, der die Situation auf egoistischste Weise ausgenutzt hat.

 

Beschämt über meine Überheblichkeit löse ich mich von ihr, steige mit den Füßen aus dem Bett. Den Blick abgewandt klaube ich meine Hose und meine Unterhose zusammen, um wenigstens irgendwas anzuhaben. 

 

"Ich hätte das nicht machen sollen. Außerdem wäre ich fast ohne Kondom in dich eingedrungen, was absolut unverantwortlich gewesen wäre.",

 

"Das ist nicht nur deine Schuld! Schließlich war ich es, die dir gesagt hat, dass du dir keine Sorgen machen sollst!", lässt mich Chika wissen, als ich den Reißverschluss hochziehe und wieder alles dorthin verstaut habe, wo es hingehört.
 

 Ich weiß nicht, was genau ich von ihr will, ich will es auch gar nicht wissen. Ich schäle Chika aus ihrem Pullover, so wie sie es mit mir versucht, doch ehe wir es uns überhaupt gegenseitig über den Kopf gezogen haben, hören wir es draußen knallen. Mir ist gar nicht aufgefallen, wie dunkel es dort inzwischen geworden ist. Das Neujahr hat angefangen. Fast zeitgleich lösen wir uns voneinander und sehen beschämt in entgegengesetzte Richtungen.

 

"Sorry.", murmle ich schüchtern.

 

"Mir tut es auch leid, das ist gegen die Regeln.", bestätigt sie. Hat sie das nicht schon einmal gesagt? "Na, wenn du das sagst.", gebe ich ihr Recht.

 

"Lass uns nach draußen gehen und mit den anderen knallen.", schlägt sie vor, während sie ihren Pullover wieder in den Ausgangszustand bringt. "Klar, knallen wir.", scherze ich, indem ich "knallen" betone.

 

"Ellie!", atmet sie gespielt empört ein und boxt mich leicht in die Seite. Wenig später sind wir unten.
 

Ein paar Tage nach Neujahr denke ich an das zurück, was Chika mir gesagt hat. Ich laufe im Park umher und frage mich, wie ich wohl voranschreiten möchte. Chika liebt mich und ich sie. Das tue ich wirklich. Doch wird sie mir das auch gleuben, nachdem sie die Sache mit Akira erfahren hat? Werde ich, nachdem Chika, mit Tränen in den Augen und Enttäuschung im Gesicht mit mir Schluss gemacht hat, überhaupt noch weiterleben wollen? Schließlich war sie es, die mir gezeigt hat, wofür es sich wirklich zu leben lohnt. Ich habe immer nur gelebt, weil ich es eben konnte, weil ich mein Selbstwertgefühl daran ausgemacht habe, ob ich wie Kaishi und Hanako, Klassenbester bin und ob die Menschen es mögen, dass ich fast ausschließlich Kapuzenpullis trage. Letzteres ist kein Witz. Ich muss mich Akira stellen. Das habe ich mir am Morgen nach unserem Techtelmechtel geschworen, ich werde Shuichiro verzeihen und hoffen dass auch er mir verzeiht und Kaishi... was ich mit ihm machen soll, weiß ich nicht, schließlich ist er der Einzige, mit dem ich noch reden kann, ich werde mich bei ihm entschuldigen, dass ich ihn mit meinen eigenen Problemen beladen habe. Ich habe noch so viel zu tun und mich so lange davor gedrückt. Ich bin ein Drückeberger, na und, schlimmer als hinterhältiges Arschloch, dass seine Freundin betrügt und seine Mitmenschen in den Selbstmord treibt kann ich eh nicht mehr werden. Na ja, ich kann, pass auf, ich kann das. Ich kann mich all dem stellen, ich kann mich meinen Ängsten stellen, weil es Chika gibt, weil sie existiert, kann ich die Dinge wieder ins Lot bringen. Wieder einmal wird mir das klar, es liegt doch so auf der Hand.

 

"Kyooooo-kuuuuun!", höre ich jemanden nach mir rufen.

 

Es gibt nur eine Person auf der Welt, die mich so nennt. Ich drehe mich um.

 

"Uchihara? Was 'n Zufall.", begrüße ich die Person, die den Park zusammenschreit und mir entgegenhüpft.

 

"Was gibt`s?", frage ich und starre das Brot an, dass sie im Arm wie einen Säugling hält.

 

"Ach nichts, ich wollte dich einfach nur sehen.", meint sie und grinst. "Lass quatschen, Kyo-kun, du bist oft hier, was? Ich auch. Dass du oft hier bist, weiß ich, seit ich hierher gezogen bin und diesen Ort auch oft heimsuche, weißte? Hier ist es nicht schlimm, lonely zu sein, ich mag es sogar, einfach rumzulungern, die Enten zu füttern und nachzudenken, ja.", es ist schön, sie glücklich zu sehen, weil sie doch noch ziemlich neu in der Klasse ist und generell eher einen traurigen Eindruck macht, das konnte ich auch nach der Sache mit Akiras Verschwinden beobachten.

 

Aber das behalte ich lieber für mich. Auf einmal reißt sie dem Brot-Baby den Kopf ab und drückt ihn mir in die Hand.

 

"Nimm es!"


Nachwort zu diesem Kapitel:
Trivia (kann Spuren von Spoilern enthalten);
Ehemaliger Titel aus Version 1.0 - Weil wir zusammen stark sind
Grund:
-

*CROWN = japanische Kondom-Marke
**Zappelphilipp = Figur aus dem deutschen Kinderbuch "Struwwelpeter" von Heinrich Hoffmann
***League of Legends (kurz: LoL) = Computerspiel von Riot Games Komplett anzeigen

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