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[Beta Ver.] CONDENSE

An jenem schicksalhaften Regentag
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
EXTREM WICHTIGE INFO:
Ich dulde keine Raubkopie auf anderen Plattformen oder das Aneignen meines geistigen Eigentums!
Zum anderen ist die Geschichte in ihrem jetzigen Zustand noch nicht vollständig, die Kapitel extrem fehlerhaft.
Als ich die Geschichte begonnen habe, war ich selbst noch sehr jung und wusste entsprechend nicht sehr viel. Weder was ich mit dem Plot noch was ich mit den Charakteren tun soll. Vieles von dem, was ich wie in die Geschichte integriert habe, würde ich heutzutage unter keinen Umständen so umsetzen.
Demnach ist es ratsam, auf das Release der Light Novel zu warten.
Informationen zum Kauf der jeweiligen Volumes werden auf der Startseite dieser Geschichte vermerkt.
Dadurch wird hier aber nichts gelöscht, sondern auch weiterhin kostenlos aufrufbar sein.
Die angegebenen Genres haben sich mit der Zeit leicht verändert. Zwar begann es als "Romantik, Drama, Hetero", entwickelte sich mit meiner wachsenden Unzufriedenheit allerdings in eine Richtung, in der "Romantik, Drama, Hetero, Boys Love, Girls Love, Lime, Darkfic, Parodie" es wohl viel eher trifft.
Figuren und Handlungen sind frei erfunden. Komplett anzeigen

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Vol. 3 - "Bodere" Arc: Das Liebeslied einer Witwe

"Setsuna!", rufe ich, zu leise, um es Ruf zu nennen, durch den noch immer beleuchteten Raum. Zu meiner Überraschung ist Setsuna neben mir noch hellwach. "Shun.", flüstert sie, das Buch liest sie schon gar nicht mehr. Sie liegt unter der Decke und sieht zu mir her. "Also, Setsuna, ich... ich muss dir etwas sagen... schon sehr lange, bin ich in dich... ich... also, Setsuna, ich...", mir kommt es einfach nicht über die Lippen, ich hab Angst! "Shun, ich liebe dich.", haucht sie fast unhörbar leise und ich fahre zusammen. "Das... das wollte ich gerade sagen. Ich...", stammle ich unbeholfen. "Setsuna, ich weiß, wie sehr du Keita geliebt hast. Ich weiß, dass ich niemals so sein werde wie er, weil ich nun einmal nicht Keita bin. Ich weiß, dass ich vielleicht nicht so mutig, cool, witzig oder gutaussehend bin wie er, aber... das ändert nichts an meinen Gefühlen für dich, Setsuna.", gehe ich genauer auf ihre Gefühle und meine eigenen ein. "Ich weiß, ich weiß es doch.", murmelt sie und richtet sich auf. Nun sind wir auf gleicher Höhe. "Ich wusste es die ganze Zeit. Ich wusste doch auch, wie sehr Kotori dir am Herzen lag. Ich habe es immer gewusst. Und trotzdem... All die Jahre musste ich mich so zusammenreißen. Ich habe mich selbst belogen. Ich habe es nicht geschafft, mir einzugestehen, dass ich mich in Wahrheit schon vor so langer Zeit in dich verliebt habe. Shun, ich hatte Angst, dass ich mir selbst nicht mehr verzeihen könnte, wenn ich anfange, jemand anderen als Keita zu lieben. Mir war egal, dass er tot ist. Ich dachte, ich wäre stark genug, nichts dergleichen erneut zu spüren, wenn das heißt, immer nur ihm gehört zu haben. Aber... du warst immer für mich da. Du hast mich nicht aufgegeben, als ich kurz davor war, es zu tun. Es spielte keine Rolle, ob wir nur wegen unserer Söhne zusammenzogen. Es hatte nie eine Rolle gespielt, ob wir beide verwitwet und einsam waren. Du hast mir nie das Gefühl gegeben, dass das, was ich tue, schäbig sei. Du... du hast mir nie Vorwürfe gemacht, dass ich nach Keitas Tod wieder so schwach wie damals wurde. Ich... Shun, ich... du bist mir mehr ans Herz gewachsen, als dass ich es je für möglich gehalten hätte. Ich liebe dich. Ich will mit dir zusammenbleiben. Ich will immer an deiner Seite bleiben, dich lieben und ehren, wie ich es zuvor nie konnte! So fühlen dürfen, wie ich wirklich fühle. Aber auch jetzt... habe ich Angst. Kann ich diesen Schritt wirklich gehen und der Stimme in meinem Herzen vertrauen?", ihre Stimme verzagt fast, als sie das sagt. Ihre Haare verdecken ihren Gesichtsausdruck und sie sieht traurig aus. "Ich habe damals von Keita geträumt, fast jede Nacht. Es ließ mir keine Ruhe, ich konnte nie aufhören, an ihn zu denken. Wenn ich mir die Jungs anschaue, insbesondere Elvis, dann... frage ich mich, was er wohl sagen würde, würde er uns jetzt sehen. Unsere Familie aus dir, unseren Söhnen und mir. Auch wenn sie nicht mehr bei uns leben, auch wenn sie fortgegangen, in eine andere Stadt gegangen sind, was ist mit uns? Sind das Baby von damals und der vierjährige Taiyo wirklich die einzigen Gründe für uns, um zusammenzusein?", sie streicht sich sie Haare aus dem Gesicht und sieht unsicher aus. Was kann ich sagen? Was kann ich tun? Und wie will ich es tun? Setsuna Kyokei, die Frau, die ich in der Gegenwart, dem Hier und Jetzt liebe, sie erwidert meine langjährige Liebe für sie. Ich glaube es ja selbst kaum. Aber... es braucht mehr, damit wir als richtiges Paar bestehen können. Ich muss noch so viel reden und sie auch. Wir müssen uns endlich ausprechen. "Ich glaube, sie denken noch an uns. Kotori und Keita, aus dem Jenseits heraus, irgendwas sagt mir das. Ich glaube, sie können uns sogar von dort aus noch lieben. Mit Sicherheit. Ich bezweifle, dass man vergisst, wenn man stirbt. Ich bin nicht befugt, so etwas für meinen eigenen Vorteil zu sahen, aber... ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass sie wollen, dass wir einsam sind. Uns selbst belügen, indem wir einander vor Scham nicht ansehen. Kotori hat mir das gesagt.", hauche ich und Setsunas Augen blitzen tränenfeucht auf. "Vielleicht hast du ja dasselbe erlebt wie ich. Im Traum der Person zu begegnen, die du über alles liebst und geliebt hast, die du auch in Zukunft weiter gern haben wirst. Ich weiß das, denn Keita hat mir... nachdem ich... in der Nacht, nachdem du auf meinem Schoß in Tränen ausgebrochen bist, Lebewohl gesagt. Er meinte, ich solle nach vorne blicken. Keita hat gelächelt. Tief im Herzen hat es mich erleichtert, auch wenn ich es nie zugegeben habe. Als du mir damals gesagt hattest, du würdest immer bei mir bleiben, mich und das Kind beschützen willst, war das wohl... ein Startschuss in ein Leben nach der Einsamkeit. Das dachte ich, Shun, das... so hatte es sich angefühlt. Aber ich wollte damals nicht darauf hören. Ich habe nicht verstanden, dass mir längst geholfen wurde.", schluchzt sie, doch grinst sie dabei sogar etwas. Ihr Lächeln ist immer wieder atemberaubend. Ihre ganze Präsenz passt auf diese Definition. Die rotblonden, sanften, langen Haare, die rotenAugen, die wie zwei Rubine strahlen und alles an ihr... ist einfach wunderschön. "Aber warum, Shun, sagst du denn nichts?", fragt sie etwas traurig. Sie kommt etwas näher an mein Gesicht und sieht mir direkt in die Augen. "Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich habe vielleicht von diesem Augenblick geträumt, ohne es zu wissen, ich... habe dich doch so lange einfach nur aus der Ferne geliebt und habe mir verboten, es auszusprechen, Keita zuliebe. Du kannst dir doch sicherlich denken, wie überwältigt ich mich in diesem Augenblick fühle. Da fällt mir ein, Setsuna bedeutet doch Augenblick, ich finde das passt.", versuche ich, sie aufzumuntern und lache leise. Auch Setsuna lacht leise. "Du hast wirklich keine Ahnung, wie man Sätze vernünftig beendet, oder?", kichert sie. Gut gemacht, Shun, du hast heute mal nichts verbockt! Wir sehen einander lange einfach nur an und versuchen die stummen Gedanken des anderen jeweils auf telepatische Weise zu deuten. 'Shun, ich will es mit dir versuchen, richtig, ich will, dass wir nie wieder einfach nur so tun als ob, sondern uns wirklich genauso lieben, wie das Ehepaar, das wir immer zu spielen pflegen', fast meine ich, das zu hören. Ihre Gedanken, Setsuna selbst. "Ich liebe dich, Setsuna.", wiederhole ich, ehe sie ihre Stirn an meine presst und ich ihre warme Haut auf meiner spüren kann. Zaghaft lege ich die Arme um sie und drücke sie an mich. Wann haben wir uns in all den Jahren jemals umarmt geschweige denn berührt, geküsst oder gar miteinander geschlafen? Ich wagte nie, auch nur so etwas in Betracht zu ziehen, auch wenn tief in meinem Verstand sich jede Zelle meines Körper danach sehnte. Ich bin ihr mit Haut und Haaren verfallen. Setsuna umarmt mich ebenfalls, die Nähe scheint sie genauso zittern zu lassen wie mich. "Shun... du bist so warm.", haucht sie fast unmerklich und mein Herzschlag beschleunigt sich noch einmal. Du auch, hätte ich fast gesagt, doch drücke ich sie stattdessen noch mehr an mich ran. Sie hebt wieder den Kopf, wieder treffen sich unsere Blicke, nur damit sich im nächsten Moment unsere Lippen treffen. Es ist erst fast unmerklich sanft, beinahe so, als wäre da nichts. Doch diese innige Vereinigung, das Aufeinandertreffen, wiederholt sich so oft, beginnt von neuem und verschmilzt zuletzt zu einem einzigen Kuss, der das Blut in meinen Adern von Sekunde zu Sekunde mehr rauschen lässt. Schneller, heißer, es ist fast nicht auszuhalten und gleichtzeitig wäre es überhaupt nicht auszuhalten ohne das, was nicht auszuhalten ist. Dir Matratze seufzt, als wir uns auf das Bett sinken lassen. Wieder lösen wir uns voneinander und sehen nur einander an, voller Adrenalin und Erregung. Setsunas Wangen sind rot und sie selbst kommt ins Schwitzen, das sehe ich. Ein bisschen sehen kann man in dieser Dunkelheit noch. Auch ich komme ins Schwitzen. Denn auch ich bin erregt. "Hey, Shun, ich... also... muss ich ausprechen, dass ich es gerne hätte, dass ich... dir näherkommen will, so nah wie kaum eine Person dir nahe war? Ich kann... mich nicht beherrschen. Mein Körper glüht so sehr... ich will noch so viel mehr von dir.", schildert sie flüsternd und streicht meine Wange. "Muss ich es denn sagen? Muss ich aussprechen, worauf das hinausläuft? Ich will und doch habe ich Angst, es mit Worten zu zerstören. Wenn ich es sagen würde, dann... könnten wir es auf der Stelle bereuen und uns schämen. Bitte zwing mich nicht dazu, zu sagen, was in mir abgeht. Bitte.", bitte ich sie, es nicht noch Unmöglicher klingen zu lassen, als es sich in meinen Gedanken anhört. Dass ich mit ihr schlafen will. Es klingt so absurd, dass ich gar nicht weiß, was tun, jetzt, wo ich mir meiner Sache sicher bin. Vielleicht bin ich das, seit Kotoris und meinem letzten Treffen im Traum im Fake-Himmel. Oder war das der echte? Na ja, ist nicht so wichtig. Die Wunden, die uns zugefügt wurden, beginnen in diesem Moment zu heilen. "Ich danke dir, dass du es auch so siehst, Shun. Worte können so viel kaputtmachen. Nicht immer, eigentlich fast nie, aber... in Momenten wie diesen. ", kichert ein wenig wehmütig. Ich dimme das Licht und widme mich der Frau, der ich im Stillen doch eigentlich schon seit über siebzehn Jahren verfallen bin. Ein Seufzer durchfährt den Raum, es ist ihrer. Ich fahre ihr über den Bereich über ihrer Brust, wo sich eine lange Narbe erstreckt, die ich fühlen kann, von Hals bis zwischen ihre Brüste. Zuletzt komme ich mit allem, was zu Setsuna gehört, in Berührung. Alles, was zwischen uns lag, ist wie pulverisiert und übers Meer verteilt. Es fühlt sich an, als ob das Ehepaar, das wir all die Jahre gespielt haben, insgeheim länger echt war, als wir beide dachten. Als ob ich es wirklich wert wäre, an ihrer Seite zu sein. Das elektrische Gefühl, die angenehmen und zugleich schockenden Stromschläge, die kinetische Energie und der Verlust vom Gefühl für Raum und Zeit, dauern bis in den Morgen hinein an und wir verlieren uns ineinander mehr als je zuvor.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Trivia (kann Spuren von Spoilern enthalten);
Ehemaliger Titel aus Version 1.0 - Das Liebeslied einer Witwe
Grund:
- Komplett anzeigen

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