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[Beta Ver.] CONDENSE

An jenem schicksalhaften Regentag
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
EXTREM WICHTIGE INFO:
Ich dulde keine Raubkopie auf anderen Plattformen oder das Aneignen meines geistigen Eigentums!
Zum anderen ist die Geschichte in ihrem jetzigen Zustand noch nicht vollständig, die Kapitel extrem fehlerhaft.
Als ich die Geschichte begonnen habe, war ich selbst noch sehr jung und wusste entsprechend nicht sehr viel. Weder was ich mit dem Plot noch was ich mit den Charakteren tun soll. Vieles von dem, was ich wie in die Geschichte integriert habe, würde ich heutzutage unter keinen Umständen so umsetzen.
Demnach ist es ratsam, auf das Release der Light Novel zu warten.
Informationen zum Kauf der jeweiligen Volumes werden auf der Startseite dieser Geschichte vermerkt.
Dadurch wird hier aber nichts gelöscht, sondern auch weiterhin kostenlos aufrufbar sein.
Die angegebenen Genres haben sich mit der Zeit leicht verändert. Zwar begann es als "Romantik, Drama, Hetero", entwickelte sich mit meiner wachsenden Unzufriedenheit allerdings in eine Richtung, in der "Romantik, Drama, Hetero, Boys Love, Girls Love, Lime, Darkfic, Parodie" es wohl viel eher trifft.
Figuren und Handlungen sind frei erfunden. Komplett anzeigen

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Vol. 1 - "Nadeshiko" Arc: Die verblassenden Gefühle der Vergangenheit (Teil 3)

Heute beschlossen Keita und ich wieder zur Arbeit zu gehen, nicht nur, weil wir unbedingt noch mehr Geld wegen des Babys brauchten. Keita hatte inzwischen seine Ausbildung bei der Polizei erfolgreich abgeschlossen, während ich als Buchhalterin so vielen Leuten wie möglich die besten Bücher andrehte. Die Zeit raste und das Konto füllte sich. Die Geburt rückte näher und mit ihr meine Aufregung, bald zu dritt zu sein. Ich habe nie ein Datum beim Schreiben ins Tagebuch geschrieben, weil ich wollte, dass es nicht wichtig war, wann etwas passierte, sondern was. Das Datum sollte etwas Besonderes sein, wenn ich es erwähnte, ich wollte die Zeit zusammenfassen, ohne sie zu zählen, deshalb. Momentan bin ich im dritten Monat, habe extra lange gewartet, um das zu sagen, wie gesagt, das Datum hatte momentan keine Bedeutung. Ich gab mein Allerbestes, dieses Leben aufzubauen, dessen Sehnsucht danach immer größer wurde.
 

"Fantasy mögen Sie, Romance auch und Drama? Dann kann ich Ihnen dieses Buch nur wärmstens ans Herz legen!", begeisterte ich das Schulmädchen, welches sich gerade umsah.
 

"Nachdem ich die Rückseite gesehen habe und sie so begeistert waren, werde ich es wohl kaufen. Danke, gnädige Frau.", höflich bedankte sie sich für meine Empfehlung und ging zur Kasse.
 

Meine Schicht ging zu Ende und ich ging noch etwas spazieren. Der Park war mäßig gefüllt und die Ruhe angenehm. Dann erspähte ich eine bekannte Person, in der übersichtlich kleinen Menge. Akane-chan. Als hätte sie meinen Blick bemerkt, drehte sie sich um und rief nach mir.
 

"Setsuna-san, Setsuna-san! Was eine schicksalhafte Begegnung an einem Tag wie diesen! Windstillhausen ist nach über drei Monaten immer noch gar nicht langweilig! Bist du auch so voller Elan?", sie rannte her, nahm meine Hand in beide Hände und strahlte mich an.
 

"Ich wusste gar nicht, dass du Zeitung austrägst, Akane-chan.", bemerkte ich.
 

"Geschweige denn, dass du um diese Zeit freihast. Bist du denn nicht Lehrerin geworden oder sowas in der Art?", "Hundert Punkte! Setsuna-sa...", sie beendete ihren Satz wieder nicht, sondern musterte mich von oben bis unten, bevor sie vor meinem Bauch aufhörte, sich zu bewegen. Ich würde wohl nie erfahren, was sie hierher verschlagen hatte.
 

"Interessant, ihr erwartet also ein Kind, was?", flüsterte sie fast.
 

"J-Ja, tun wir.", antwortete ich knapp.
 

"Ich freu mich für dich, Setsuna-san! Ich kann gar nicht glauben, dass ich schon Tante werde.", sagte sie und sabberte etwas.
 

Nach ein paar Sekunden pervers aussehender Freude trübte sich ihr Blick wieder.
 

"Der Grund, wieso ich hier bin... ist im Grunde kein besonders guter. Weißt du, es ist... etwas ist vorgefallen. Gestern um genau zu sein. Ich kann dir nicht sagen, was, aber... ich musste einfach die Schule deswegen schwänzen und das, obwohl ich neu in dem Business bin. Es hilft mir, hier durchzulaufen, wenn ich nach Antworten suche, weißt du? ich weiß nicht, wieso ich dir das erzähle, aber... du bist nun mal eine meiner wenigen Freunde!", Akane-chan lachte.
 

"Es freut mich, wenn du mir davon erzählst, Akane-chan. Du weißt, du kannst immer zu mir kommen, wenn du meine Hilfe brauchst. Auch wenn... die Schule zu schwänzen sich nicht gerade für eine frischgebackene Lehrerin gehört!", tadelte ich sie scherzhaft, doch ehe sie darauf antworten konnte, hörte ich einen Knall, ganz fern, südlich der Stadt, bevor ein Haus in sich zusammenfiel.
 

Es folgten Feuer und zahlreiche Sirenen der Feuerwehr, der Polizei und weiß Gott noch was für Geräusche, die ich nicht hören wollte.
 

"Keita.", sagte ich leise.
 

"Wir müssen zu ihm, Akane-chan!", rief ich ihr zu und wir machten uns so schnell uns unsere Beine trugen zum Ort des Geschehens.
 

Ich wusste nicht einmal, ob er überhaupt dort sein würde, ob er hierfür eingeteilt war, aber die Wahrscheinlichkeit war viel zu groß als dass ich hätte im Park bleiben können. Ich sah das Gebäude in Trümmern, hier und da brannten Dach und Boden und der Haufen an Steinen machte mich wahnsinnig. Ich hastete dorthin, ohne Rücksicht auf die Polizisten, die mich verfolgten, oder die Rufe, ich solle das lassen. Ich wollte sie alle nicht hören. Ich kletterte auf den Haufen und schmiss einen Felsen nach dem anderen zur Seite. Als ich dort nichts fand, ging ich höher in Richtung Gebäude, zumindest das, was davon noch übrig blieb. In den Ruinen voller Trümmer und Verwüstung sah ich ihn. An der Ecke dieser Wand, welche er dem Anschein nach als Deckung benutzt hatte. Akane-chan folge mir und war ähnlich entsetzt.
 

"Keita! Oh nein, mein Gott, Keita! Was haben sie dir angetan?!?", schrie ich und hastete zu ihm.
 

Er war halb bewusstlos und öffnete die Augen, so gut er konnte. Es steckte ein Messer in seinem Bauch und da waren unzählige Schusswunden an seinem ganzen Körper. Das hier war ein Terroranschlag. Und Keita hatte nichts besseres zu tun, als sich einzumischen. Er war doch noch in Ausbildung. Was zur Hölle hatte er hier zu suchen?! Ich hätte so fuchsteufelswild auf ihn gewesen sein können, wenn der Schock nicht so mit meinem Herzen gespielt hätte.
 

"Setsuna. Onee-chan. Wie schön.", stammelte er und spuckte Blut.
 

"Nicht reden, du darfst nicht reden, Keita!", weinte Akane-chan.
 

"Ich werde aber vielleicht nie wieder reden können, wenn ich jetzt nichts sage. Ich habe etwas richtig Dummes gemacht. Ich habe wieder einmal den Mund zu voll genommen. Ich sollte eigentlich gar nicht hier sein und dennoch. Ich habe versucht, sie aufzuhalten, sie wollten die Mitarbeiter töten, und haben eine Bombe... gezündet, sodass der Großteil dieses Gebäudes jetzt in Trümmern liegt. Ich habe einen Mann vor den Schüssen beschützt, damit er weglaufen konnte. Dieser blöde maskierte Kerl hat dann mich angeschossen, schön da, wo es mich nicht tötet, aber trotzdem unglaublich wehtut. Dann habe ich ihnen unter den Höllenqualen gesagt, dass das keine Probleme lösen würde und ich unbedingt noch weiterleben muss. Um zu tun, was getan werden muss und meiner Familie, dir und dem Baby wegen. Dann hat er mir das Messer in den Bauch gerammt und mir gesagt, dass es ihm egal wäre und ich keine Ahnung habe. Die Truppen der anderen haben mich auch nicht mehr gesucht und seitdem liege ich hier.", flüsterte er uns beiden zu.
 

Seine Augenlider zucken hastig, als wenn er mit sich ringen würde, wach zu bleiben.
 

"Onee-chan, bleib wie du bist und beschütze meine Familie, du bist nämlich ebenfalls ein Teil von ihr. Bitte vergiss niemals, dass dir geholfen wurde und du es verdient hast, aktiv zu leben und Freude zu empfinden. Und Setsuna...",
 

"Ich bin hier, Keita, bleib bei mir!", winselte ich und betrachtete seinen schlaksigen durchlöcherten Körper.
 

Er streckte die blutverschmierte Hand nach mir aus, in meinem Schock konnte ich nicht nach ihr greifen. Ihn verließ die Kraft und er ließ sie auf meinen Bauch fallen. Die Kälte von Blut, die durch mein Sommerkleid meine Haut erfasste, ließ mich beinahe sterben.
 

"Beschütze das Kind. Beschütze... Elvis oder Elvira... mit deinem... Leben...", mit den Worten, die seine trockenen Lippen verließen, wich auch das Leben aus dem Körper meines Geliebten.
 

Akane-chan war starr vor Schock und ihre Augen verdunkelten sich.
 

"Keita... Keita, das ist nicht lustig. Keita... komm zurück und rede mit uns. Keita. Keita. Lass mich nicht allein!!!", schrie ich unter Tränen, nahm seine leblose Hand, jene auf meinen Oberschenkel gerutscht war, weil ihr die Kraft fehlte und weinte.
 

"Das... das stimmt nicht... das ist ein Albtraum... Ich schlafe...", stammelte Akane-chan schluchzend.
 

Dann stand sie auf und rannte schreiend davon, in eine Ecke der Ruinen, in die mein Blick nicht mehr hinreichte. Mit tränenverklebten Augen und bebender Brust, Keita auf meinen Schoß gebettet und in die trostlose Ferne blickend, bekam ich noch entfernt mit, wie sie hinfiel. Ein dumpfer Sturz, der ihr, so wie ich sie kannte, bestimmt den Knöchel verstauchte. Dann schüttelte mich ein weiterer Heulkrampf, bis Hilfe anrückte. Die Polizisten führten mich mit dem Leichnam von Keita auf einer verdeckten Trage nach draußen. Davon bekam ich nichts mit, es fühlte sich alles wie ein schlechter Albtraum an, aus den ich jede Sekunde aufwachen sollte. Ich fühlte die blutige Stelle an meinem Bauch und erkannte schmerzlich, dass ich nie wieder aufwachen würde. Es tat so unglaublich weh. Akane-chan war nicht hier, sie war davongelaufen und hatte mich alleingelassen. Ich konnte ihr trotz dessen, dass es mich verletzte, einsam zu sein, absolut nicht böse sein.
 

Ich fand mich bei seiner Beerdigung wieder und konnte das alles nicht ertragen.
 

"Wir werden ihn schmerzlichst vermissen.", das waren die Worte des Pastors, bevor der Mann neben mir in Tränen ausbrach, die Zähne zusammenbiss und versuchte, keine Geräusche zu machen.
 

Die Zeremonie war nun vorbei. Auch das zog wie ein alter Film vor meinen Augen ab, doch es war wie im Kino mit offenen Augen zu schlafen: Man sah es, aber nichts davon blieb hängen. Später als ich immer noch an seinem Grab stand, dachte ich wie so oft an alles, was ich je mit ihm erlebt hatte. Was wir alles zusammen durchstanden. Und schlimmer noch: Was ich von nun an alles allein durchstehen musste. Dann hörte ich Schritte hinter mir. Ich war nicht allein. Eigentlich war mir seit dem Tod meines Mannes so ziemlich alles neben dem Wohl des Babys egal, doch ich weil ich glaubte, es könnte Akane-chan sein, drehte ich mich flüchtig um, nur um enttäuscht und überrascht zugleich zu werden. Und da sah ich ihn. Es war der Mann neben mir, der mehr geweint hatte als jeder andere. Und das war tatsächlich nicht leicht auf einer Beerdigung wie dieser. Er sah mich nicht an. Ich musterte ihn, ehe ich mich wieder umdrehte und den Stein anstarrte, der meinen Mann bewachte. Seine Augen konnte ich nicht erkennen, seine schlammbraunen Haare sahen zerzaust und ungepflegt aus. Alles in seiner Erscheinung zeugte von absolutem Ausnahmezustand, dem schlimmsten, dem ein Mensch ausgesetzt sein konnte: Dem Tod einer geliebten Person. diesmal hinterrücks. Plötzlich umarmte er mich von hinten. Ich erschrak so sehr, ich hätte fast geschrien. Ehe ich ihm sagen konnte, er solle sofort damit aufhören, spürte ich Tränen, als er mir zuvorkam und schluchzte:
 

"Es tut mir leid. Dass ich Kyokei nicht retten konnte." Es war keine Anmache, es war das gezeigte Schuldgefühl, welches mir dieser Mann offenbarte.
 

Er war einer der Polizisten. Ich spürte seinen Atem auf meiner Schulter ruhen, seine Verzweiflung in seiner Stimme. Ich reagierte nicht. Weitere Tränen tropften mir auf die Schulter und lief mir in den Ausschnitt.
 

"Es tut mir leid.", flüsterte er.
 

Obwohl ich keinen Ton von mir geben wollte, so brach ich erneut in Tränen aus, in der Hoffnung, Keita würde aus seinem Grab wiederauferstehen. Aber das tat er nicht. Ich hatte noch nicht einmal die Kraft dazu, deswegen enttäuscht zu sein. Ich wusste doch, dass er weg war. In diesem Leben würden wir uns nicht mehr sehen. Ich war allein. Und ich hatte Angst. Ich wollte dem Kind eine solch graue Zukunft ohne Keita nicht zumuten. Ich fühlte nicht mehr die Kraft dazu, ihm eine gute Mutter sein zu können. Ich hatte nichts als meine blanke Panik und der unendlichen Leere in meinem Herzen, von der ich nicht einmal wusste, ob mein Herz durch diese Leere noch genügend Liebe für mich selbst, geschweige denn für das Kind oder geschweige denn für irgendeinen Menschen sonst übrig hatte. Hier waren nur ich und der Mann, der sich schuldig fühlte. Der Rest der Welt war menschenleer.
 

Dass Keita tot ist, wusste ich ja schon, dennoch habe ich keine Ahnung gehabt, wie genau sich Tante Akane und meine Mutter bei seinem Tod fühlten. Ich wollte es wissen, weil ich immer gewusst habe, dass etwas mit meiner Familie nicht stimmte. Das tat mir weh. Wie sich der Schmerz anfühlt, jemanden auf ewig verloren zu haben, und nicht nur kurz, das war mir nicht klar. Es ist mir immer noch nicht klar, weil ich diese Gefühle schlichtweg nicht kenne. Sie existieren nicht für mich. Ich wusste nicht, wie sehr ihre Herzen wirklich verwundet waren. Jetzt weiß ich es. Und die Geschichte ist noch nicht vorbei. Ich werde weiterlesen. Weil ich es kann. Weil ich neugierig bin. Und sauer. Ich Arsch bin bloß verletzt und wütend auf alle beteiligten, weil sie mich angelogen haben und nicht, weil Keita tot ist und ich weiß, dass ich meinen eigenen Vater nie kennenlernen durfte. Ich denke nur an mich. Ich bin egoistisch. Und ich weiß das. Dennoch fühlt sich dieses beklemmende Gefühl in meiner Kehle zumindest ein bisschen so an, als wenn in meinem ausradierten Gedächtnis noch ein bisschen Empathie geschweige denn Menschlichkeit steckt. Ich habe keinen Vater mehr. Er ist nicht mehr da. Er war es nie. Und wird es auch nie wieder sein. Aber leider noch wichtiger: Mein ganzes Leben bestand aus einer einzigen Lüge.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Trivia (kann Spuren von Spoilern enthalten);
Ehemaliger Titel aus Version 1.0 - Die verblassenden Gefühle der Vergangenheit (Teil 3)
Grund:
- Komplett anzeigen

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