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Que faire si? Oder: Was wäre, wenn ...?

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben :)

Ähm ja, dass ich mich zweimal in dieser Woche melde deutet darauf hin, dass ich nächste Woche nicht zum hochladen kommen werde. :(
Was soll ich großartig scheiben?
Viel Spaß am Lesen und ein wunderschönes Wochende
Ganz liebe Grüße :) Komplett anzeigen

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Gebrochene Herzen

Takeru und Hikari hatten das Verlagsgebäude verlassen und gingen in die Richtung, in die der Blonde wohnte. Beschützend hatte er seinen Arm um ihre Hüfte geschlungen. „Du bist dir sicher, dass wir mit der Entscheidung richtig liegen?“, fragte die Braunhaarige in die Stille.

Ihr Freund nickte. „Ja, so konnte es nicht weitergehen. Nicht nur das Getratsche brachte Unruhe in den Verlagsablauf. Sie hatte ihre Arbeitskraft verweigert, das ist nicht tragbar für ein Unternehmen. Dafür hatte sie schon eine Abmahnung bekommen. Außerdem kann Mobbing nicht toleriert werden.“ Dabei schaute er seiner Freundin ernst in die Augen. „Mein Vater hätte sie schon früher gefeuert. Da du nie etwas gesagt hast konnte er dies nicht. Es war klar, das Yamamoto – als stiller Teilhaber – so ein Gerücht nicht auf sich sitzen lässt. Du musst dir keine Vorwürfe machen, dass es gekommen ist wie es ist.“
 

Takeru stellte sich vor sie und strich ihr zärtlich mit seinen Fingerspitzen über ihre Wangen. Hikari schloss ihre Augen und genoss die Zärtlichkeit in vollen Zügen. Langsam legte sie ihre Hände auf seine Brust und stellte sich auf ihre Zehenspitzen. Ihr Freund verstand ihre Körpersprache und kam ihr mit seinem Gesicht entgegen. Als sich das Paar in die Augen schaute, hatten sie das Gefühl, in die Seele des jeweils anderen zu blicken. Bevor sich ihre Lippen zu einem sanften Kuss trafen schlossen die beiden ihre Augen.
 

Das Piepsen von Hikaris Handy, das ihr mitteilte, dass sie eine Nachricht erhalten hatte, zerstörte den magischen Moment. Mit einem flauen Gefühl im Magen holte sie ihr Handy aus der Handtasche. Kurz sah sie auf den Namen des Absenders. „Das ist nicht gut“, murmelte sie vor sich her.

„Was ist los, Hika?“

„Ich glaube, dass Gespräch zwischen Louisa und Cody ist nicht so gelaufen, wie deine Schwester es sich vorgestellt hat. Cody hat mir geschrieben, dass wir so schnell wie möglich zu dir nach Hause kommen sollen.“

„Was habe ich dir gesagt? Das konnte nicht gut gehen. Jetzt ist das eingetreten, was ich verhindern wollte. Der Kerl-“ schimpfte Takeru los.
 

Hikari stemmte ihre Hände auf die Hüften, ihren Kopf neigte sie leicht zur Seite. „Was wolltest du verhindern? Das sich die beiden kennenlernen? Dann hättest du mich nicht kennenlernen dürfen, da Cody auf meiner Geburtstagsfeier war. Das sich die beiden getroffen haben? Wie kannst du etwas verhindern, was du gar nicht wusstest. Wie kannst du das Schicksal verhindern? Vielleicht ist das eine Prüfung des Lebens, welche sich die Zwei stellen müssen. Entweder sie schaffen diese Prüfung zusammen, jeder für sich oder gar nicht. Du kannst nicht verhindern, dass Louisa ihr Leben lebt. Du musst dich damit abfinden, dass sie erwachsen wird. Irgendwann wird sie einen Mann an ihrer Seite haben, der weder Takeru Takaishi noch Yamato Ishida heißen wird.“

„Du hast Recht. Es tut nur so verdammt weh, sie leiden zu sehen. Das Ganze war von vornherein zum Scheitern verurteilt.“

„Du könntest wenigsten versuchen die Zwei zu verstehen. Du hattest es damals leichter, als du dich in Chloé verliebt hast. Ihr habt beide in der gleichen Stadt gewohnt. Ihr wart beide gleich alt, seid wahrscheinlich auf die gleiche Schule gegangen. Was haben Louisa und Cody? Beide wohnen in unterschiedlichen Städten, verschiedenen Ländern und noch nicht einmal der Kontinent ist der gleiche. Der Altersunterschied ist auch nicht zu verdenken. Cody studiert Jura. Weißt du, was das für ihn bedeutet? Für ihn ist es illegal, dass er deine Schwester bewundert, vielleicht sogar liebt, da er sich strafbar macht. Falls er sich auf Louisa einlassen sollte setzt er seine gesamte Zukunft aufs Spiel. Du kannst mir glauben, wenn ich dir sagen, dass er daran nicht eine Sekunde denken wird. Für ihn stehen deine Schwester und ihr Wohl im Mittelpunkt, egal was das für ihn bedeutet. Cody ist ein Kopfmensch, bevor er eine Entscheidung trifft, wägt er diese mindestens dreimal ab. Also glaube mir, dass er sich diese Entscheidung, egal wie sie ausgegangen ist, nicht leicht gemacht hat. Er hasst es Menschen die ihm etwas bedeuten zu verletzten.“
 

Die Braunhaarige zeigt mit ihrer Hand in die Richtung seiner Wohnung. „Du kannst jetzt nach Hause gehen und rumtoben bist du schwarz wirst. Damit wirst du Louisa aber nicht helfen. Das Gegenteil könnte der Fall sein. Versuche einfach der Bruder zu sein, den sie jetzt braucht.“
 

Mittlerweile war das Paar an dem Wohnkomplex in dem Takeru seine Wohnung hatte angekommen. Hand in Hand betraten sie den Fahrstuhl.
 

Takeru neigte seinen Kopf, seine Lippen streiften sanft ihre Ohrmuschel. „Danke dir.“

Hikari bekam eine Gänsehaut, als sie seinen warmen Atem spürte, leise keuchte sie auf. Ihre Hände suchten sicheren Halt an seinen Armen. „Wofür?“

„Das du mir die Sichtweise einer kleinen Schwester gezeigt hast.“
 

„Du solltest mit Cody reden. Er wollte erst gehen, wenn du zu Hause bist.“

Der Fahrstuhl hatte die gewünschte Etage erreicht. Als die Beiden diesen verließen hielt er sie zart am Handgelenk fest. „Wie hast du Cody eigentlich kennengelernt?“

Hikari blieb stehen und schaute in die Augen ihres Freundes. „Cody betreibt Kendo. Er trainiert in dem Sportzentrum in den Ken und ich Tanzen. Wir sind uns dadurch öfters über den Weg gelaufen. Irgendwann haben wir uns angefreundet.“
 

Takeru nickte ihr zu. Er zog seinen Wohnungsschlüssel aus der Hosentasche. Mit dem Gefühl einen Stein auf seinem Herzen liegen zu haben schloss er die Tür auf. Das erste was ihm auffiel war die beängstigende Ruhe. Wenn er es nicht besser wüsste, würde er sagen, dass er mit Hikari die einzigen in der Wohnung waren.
 

„Krümel? Jean? Cody? Wo seid ihr?“

Schnell streifte er seine Schuhe ab.

„Wir sind im Wohnzimmer“, hörte er Jean rufen.

Schnellen Schrittes ging der Blonde, gefolgt von seiner Freundin, in das besagte Zimmer. Kurz schaute Takeru sich um. Sein Blick blieb an Iori hängen. „Was ist passiert? Wo ist Louisa?“

Hikari stellte sich schnell zwischen ihren Freund und dem Jura Studenten.

Iori erzählten den Beiden von seinem Gespräch mit Louisa und wie sie seine Entscheidung aufgefasst hat. „Nach ihrer Bitte, die letzten Tage, die sie noch in Tokio ist, gemeinsam zu verbringen ist sie aufgesprungen und hat sich in dem hinteren Zimmer neben dem Badezimmer eingeschlossen. Ich wollte noch mit ihr sprechen, aber sie hat mich abblitzen lassen.“
 

Takeru bekam mit, wie Hikari auf seine Schlafzimmertür zuging. Sie sprach mit seiner Schwester durch die Tür. Irgendwann öffnete diese sich und die Braunhaarige schlüpfte in das Zimmer.
 

Kurz dachte der Blonde über die Worte seiner Freundin nach. Er seufzte auf, als er bemerkte, dass sie mit ihren Worten voll ins Schwarze getroffen hatte. Als er Iori betrachtete sah er den gleichen traurigen Blick, den er auch bei seiner Schwester wahrgenommen hatte. Ihn beschlich das Gefühl, dass die beiden sich einfach zu einem falschen Zeitpunkt kennengelernt haben. „Danke, dass du Louisa nicht ausgenutzt hast, Cody.“

„Das könnte ich nie.“

„Bist du in sie verliebt?“

Iori schüttelte sachte seinen Kopf. „Nein, das bin ich nicht.“

Takeru zog seine Augen zu kleine Schlitze. „Wieso hast du sie dann geküsst?“, fragte er in einer gefährlichen leisen Stimme.

Der Jura Student musste schlucken. „Soll ich ehrlich sein?“

„Ja, verdammt noch mal! Warum hast du das getan?“

Iori holte tief Luft, bevor er flüsterte: „Ich liebe sie.“
 

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Hikari und Louisa hatte es sich auf dem Bett von Takeru bequem gemacht. Beschützend hatte die Ältere die Arme um die Jüngere gelegt. Das Gesicht von Louisa lag auf dem Schoß der Braunhaarigen. Beruhigend streichelte Hikari die blonden Haare von Louisa. Beide sprachen nicht ein Wort miteinander. Das einzige was man in dem Raum hören konnte war das herzzerreißende Schluchzen der Blondine.
 

Irgendwann durchbrach Hikari die Stille: „Ich weiß, dass es weh tut, Isa. Weißt du eigentlich, dass ich in einer ähnlichen Situation war, wie du jetzt?“

Erstaunt setzte sich Louisa aus. Schnell wischte sie sich die Tränen aus dem Gesicht. „Wie bitte? Das glaube ich dir nicht.“

„Und doch ist es so. Ich wünschte mir, dass mein Gastbruder damals die Weitsicht von Cody gehabt hätte. Mir wäre so eine Menge erspart geblieben.“

„Magst du mir erzählen, was passiert ist?“

„Nur wenn es dich interessiert.“ Hikari sah, wie Louisa eifrig nickte. „Also gut. Ich war damals ein bisschen älter, als du heute, als ich an einem Schüleraustauschprogramm teilgenommen hatte.“

„Was war das für ein Austauschprogramm?“

Die Ältere musste schmunzeln, „Ich war für ein halbes Jahr in Nizza, um mein Französisch zu verbessern. Ich hatte mit meiner Gastfamilie richtiges Glück gehabt. Mein Gastbruder hatte es mir ganz schön angetan. Damals habe ich gedacht, dass ich ihn liebe. Seit ich Takeru kenne, weiß ich, dass es nur eine kleine Schwärmerei gewesen war. Diese Schwärmerei hat mein Gastbruder ausgenutzt. Dies habe ich aber erst viel später erkannt. Es kam zu einem riesen Streit und letztendlich zur Trennung. Als ich wieder nach Tokio gekommen bin, war ich mit meinen Nerven am Ende. Mein Bruder und meine Freunde – unteranderem Sora, Matt und Cody - hatten viel Arbeit, Nerven und Zeit investiert, damit ich wieder zurück ins Leben gefunden habe.“
 

„Wie alt war dein Gastbruder?“

„Das ist eine Frage, die ich bis jetzt niemanden beantwortet habe.“

„Warum nicht?“

„Nur so viel, der Altersunterschied war größer, als der von Cody und dir. Daher habe ich es keinem erzählt. Es würde eh nichts mehr ändern. Ich kann dich nur beglückwünschen, dass Cody anders ist. Dass er es dir eingesteht, dass du dich selber finden kannst. Falls ihr füreinander bestimmt seid, wird eure Zeit kommen. Denke immer daran: Wenn du etwas liebst, lasse es los. Kommt es zu dir zurück, bleibt es für immer.“
 

„Es tut so weh.“ Louisa musste erneut die Tränen verdrängen.

Hikari zog sie wieder in ihre Arme. „Ich weiß, Isa. Leider kann dir keiner den Schmerz abnehmen. Alles was wir machen können, ist für dich da zu sein. Egal ob du hier bist, oder wieder in Paris lebst. Liebe heißt nämlich auch, dass man loslassen kann.“

„Danke dir, Kari.“ Louisa erwiderte die Umarmung der Älteren herzlich.
 

Das leise Klopfen an der Tür und Takerus Stimme riss die Frauen aus ihren Gedanken. „Kann ich reinkommen?“

Hikari sah zu Louisa, die sich notdürftig mit einen Taschentuch ihr Gesicht säuberte. „Warte bitte ein Moment, Keru. Wir sind gleich soweit.“
 

Schließlich stand die Jüngere auf und öffnete ihrem Bruder die Tür. Takeru musste nicht in ihr Gesicht sehen, um zu wissen, dass seine Schwester geweint hatte. Sofort schloss er sie in seine Arme. Etwas, womit er sie immer beruhigen konnte. Kurz wiegte er sie in seinen Armen und gab ihr einen Kuss auf ihren Scheitel. „Es tut mir Leid, Krümel. Du weißt, dass ich immer für dich da bin.“

Louisa trat einen Schritt zurück um ihren Bruder in die Augen schauen zu können. Ihr Blick, der die Trauer, den Schmerz und die Qualen die sie gerade durchmachte, ließ sein Herz schwer werden.
 

„Ich wollte euch nicht stören, aber Cody wollte nach Hause. Er wollte sich von euch verabschieden.“ Die Blondine nickte ihrem Bruder zu und verschwand im Badezimmer. Sie spritzte sich kaltes Wasser ins Gesicht. Kurz sah sie in den Spiegel. Was sie sah ließ sie erschrecken. Ihre Augen waren rot, ihr Blick war leer. Schnell griff sie nach einem Handtuch, trocknete sich ihr Gesicht ab und überlegte, sich ihr Makeup zu erneuern. Louisa kam zu dem Schluss, dass es sinnlos war. Daher zuckte sie mit den Schultern, sollte doch jeder sehen, dass es ihr nicht gut ging. Das war ihr egal. Sie merkte, wie ihre Beine immer schwerer wurden, als sie Richtung Flur ging.

„Sie kommt gleich, Cody“. Hörte sie Hikari sagen.

Bei dem was ihr Bruder sagte, zweifelte sie daran es richtig verstanden zu haben. Es hörte sich an wie: „Du bist ein guter Kerl.“
 

Sie blieb unsicher stehen, als Iori sie ansah. Er streckte ihr seine Hand entgegen. Als sie ihre Hand in seine legte zog er sie in eine freundschaftliche Umarmung. „Ich wünschte mir, es wäre alles anderes gekommen.“ Zärtlich nahm er ihr Gesicht in seine Hände und drückte ihr einen sanften Kuss auf die Stirn. Kurz blickte er sie an, bevor er fluchtartig den Heimweg antrat.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Tasha88
2019-09-15T19:11:32+00:00 15.09.2019 21:11
Ach ja :( Herzschmerz...
Das wird leider nicht besser werden, aber da müssen die beiden durch.
Liebe wird ihren Weg finden, da bin ich mir sicher. Nur sagt eben keiner, dass dieser Weg einfach ist. Und dass er kurz wäre...

Zum Glück hat Louisa Menschen, die ihr bei stehen. Auch wenn es schwer ist, alle wissen, dass Codys Entscheidung die richtige ist.

Also falls das nicht in dieser Geschichte aufgeklärt wird, dann musst du auf jeden Fall noch einen Teil schreiben, wo lousia und cody eine Rolle spielen ;)

PS hast du schon eine ungefähre Idee, wie lang die Geschichte wird?

Liebe Grüße
<3
Antwort von: abgemeldet
22.09.2019 21:57
Hallo :)

Mh, es war eigentlich von vornherein klar, wie die Sache ausgehen wird. :(
Und du hast Recht, Louisa wird Menschen haben, die sie auffangen werden. Genauso wie Cody´s Entscheidung richtig war.
Und ehrlich geschrieben, ich habe keinen Schimmer, wie es mit den Beiden weiter gehen soll. Vielleicht entseht aus dieser FF eine ungeplante neue FF ich weiß es nicht.
Aber
Es wird eine Auflösung geben. Ich weiß halt nur noch nicht, in welcher Form.

Wie lange diese FF noch geht? Es fehlen auf jeden Fall noch das Sommerfest, die Meisterschaft wird auch noch eine Rolle spielen. Sagen wir mal so, das letzte Kapitel ist schon geschrieben, ich muss nur noch die Brücke bis dahin bauen. ;)

Liebe Grüße und eine schöne Woche :)


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