Que faire si? Oder: Was wäre, wenn ...? von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 44: Hilfe von unerwarteter Seite ---------------------------------------- „Yagami du Trottel, wo steckst du?“ Taichi zuckte bei der wütenden und lauten Stimme von Yamato zusammen. Er wusste, dass er in der Klemme steckte, wenn sein bester Freund ihn mit Nachnamen ansprach. Schnell überlegte er sich, sich aus dem Staub zu machen. Schließlich kam er zu dem Schluss, dass dies nichts an der Situation ändern würde. Eher das Gegenteil wäre der Fall. Der Braunhaarige musste sich seinem besten Freund stellen. Deshalb machte er Yamato auf sich aufmerksam. Der Blonde hörte die Stimme seines besten Freundes. Kaum hatte er ihn entdeckt, ging er wütend auf ihn zu. „Du bist der dämlichste Volltrottel, der auf diesem Planeten Luft holt. Falls du heute Nacht eine Bleibe suchst, dann sicherlich nicht bei mir. Meinet wegen kannst du unter einer Brücke schlafen.“ Verständnislos sah Taichi Yamato an. „Was für eine Laus ist dir über die Leber gelaufen? Hast du was schl-“ „Tue mir den Gefallen und stelle dich nicht dämlicher als du bist. Kannst du mir erklären, was du mit dieser schwachsinnigen Aktion bezwecken wolltest?“ „Ich weiß nicht, wovon du sprichst.“ „Du hast Glück, dass Kari heute ihren Geburtstag feiert, sonst hätte ich dir schon eine verpasst, du Schwachkopf.“ Immer noch ahnungslos sah der Braunhaarige den Blonden an. Braune Augen stierten in blaue eiskalt blickende Augen. Yamato erkannte, dass Taichi wirklich keinen blassen Schimmer hatte, wovon er sprach. „Du Volldepp hättest beinahe meine Schwester abgefüllt, nur damit du Jean einen kleinen Streich spielen kannst.“ „Das kann nicht sein. Ich habe darauf geachtet, dass Jean-“ „Das ist mir scheißegal. Dir ist schon bewusst, dass Louisa gerade fünfzehn Jahre alt ist? Du weißt schon dass Ken ein Polizist ist? Wegen dir haben sich meine Geschwister in der Wolle, weil Ken gesehen hat, wie Louisa aus Jeans Glas getrunken hat, dass du ihm gereicht hast.“ Entsetzt sah Taichi Yamato an. „Das tut mir Leid. Das wollte ich nicht.“ „Das ist deine Standardausrede. Lasse dir endlich etwas Neues einfallen. Ich weiß, dass der Spaß bei dir aufhört, wenn es um Kari geht. Soll ich dir etwas verraten? Mir geht es, wenn es um meine Geschwister geht, genauso. Was wäre, wenn Ken dich nicht zufällig beobachtet hätte? Vielleicht wäre Louisa sturzbetrunken. Du solltest langsam checken, dass jede Handlung Konsequenzen nach sich ziehen. Sehe zu, dass du dich bei Louisa, Kari und Takeru entschuldigst. Kari und Ken versuchen gerade den Streit zwischen meinen Geschwistern zu schlichten. Dir ist schon klar, das Kari zwischen den Stühlen sitzt? Die Arme ist deine Schwester, die Freundin von meinem Bruder und die Tanzpartnerin von Ken. Außerdem ist sie eine Freundin von Louisa. Jetzt stehe nicht wie eine Ölbild herum und komme endlich aus dem Knick, bevor ich es mir anders überlege und eine Schlägerei anzettele.“ Nach seiner Ansage ging Yamato nach draußen. Vielleicht würde die frische Luft sein Gemüt beruhigen. Taichi sah auf die Tanzfläche. Dort sah er seine Schwester, Miyako, Takeru und Ken zusammen tanzen. Als er in das Gesicht von Hikari sah, erkannte er, dass sie mehr als wütend war. Die Jüngere lächelte zwar wie gewohnt, aber in ihren Augen sah er, das ein Taifun in ihr tobte. Ihr Gesichtsausdruck änderte sich nur, wenn sie Takeru in die Augen sah. Er wusste ganz genau, dass sie sich mit dem Jive abreagieren wollte, bevor er ihrem Wutausbruch schutzlos ausgesetzt war. Er blickte sich weiter um. In einer Ecke saß Louisa und erzählte mit Sora. Die Ältere reichte der Jüngerin ein Taschentuch. Die Blondine wischte sich vorsichtig die Tränen aus dem Gesicht. Taichi bemerkte wie sich der Gesichtsausdruck von seiner besten Freundin versteinerte. Die Rothaarige sah sich im Raum um. Als sie Taichi entdeckte hatte er das Gefühl, er würde gleich tot umfallen. Den Sturm den er bei Yamato herauf geschworen hatte, wurde von einem Orkan abgelöst, wenn er sich seiner besten Freundin stellen musste. Wenn das Ishida Ehepaar mit ihm abgerechnet hatte würde der Taifun seiner Schwester über ihn einstürzen. Sollte er widererwarten immer noch Luft in seinen Lungen haben, würde der Zyklon seiner Ehefrau ihn erreichen. Ihm war klar, dass er spätestens dann sein Ende herauf beschworen hatte. Der absolute Weltuntergang wäre, wenn sich Hikari, Sora und Mimi zusammentun würden Taichi konnte die Sache drehen und wenden wie er wollte. Er stand nicht nur am Abgrund des Fujis. Nein, er war schon einen Schritt weiter gegangen. Eigentlich konnte er jetzt nur noch auf den Aufprall warten und hoffen, dass es schnell vorbei war. Besser noch, dass er vor dem Aufprall einen Herzinfarkt bekam und das harte Aufkommen seines Körpers auf den Felsen gar nicht mehr mitbekommen würde. „Kann ich dich kurz sprechen?“ Taichi zuckte erschrocken zusammen, als er eine Stimme wahrnahm. Diese Stimme gehörte weder zu seiner Frau, oder seine beste Freundin und seiner Schwester schon mal gar nicht. Er drehte sich vorsichtig in die Richtung, aus der er angesprochen wurde. Der Braunhaarige musste einen Kloß runterschlucken, als er in die blauen Augen sah. Ihm kam es vor, als würde er in die Augen Yamatos sehen. Louisa sah ihn verunsichert an. Daher wechselte sie in die englische Sprache. „Habe ich mich versprochen? Falls das der Fall-“ „Nein, dass hast du nicht. Wir können uns auch in Englisch unterhalten, wenn du dich dann sicherer fühlst.“ „Ich würde es gerne auf Japanisch versuchen.“ Taichi nickte ihr zu. „Du Idiot, kann man dich nicht fünf Minuten aus den Augen lassen, ohne dass du Blödsinn anstellst? Einen Sack Flöhe zu hüten ist einfacher, als auf dich aufzupassen. Ich frage mich welcher Dämon mich geritten hat so einen Vollidioten wie dich zu heiraten.“ Taichi zog seinen Kopf ein, als er die Stimme seiner Frau hörte. Kurz überlegte er, ob er sein Testament geschrieben hatte. Schnell ging er seine To-do-Liste durch und musste entsetzt feststellen, dass er noch nicht einmal ansatzweise seine Wünsche und Träume verwirklichen konnte. Als letzte Überlegung bat er seine Ahnen um Hilfe und stellte sich seiner Ehefrau. Louisa beobachtete das Paar vor sich. Tief holte sie Luft, als sie sich an Mimi wandte. „Falls es um den Streich von Tai geht. Wir haben uns ausgesprochen. Ich habe seine Entschuldigung angenommen.“ Sprachlos sahen Taichi und Mimi auf die junge Frau. Louisa wirkte wie ein kleines verschrecktes Reh. Unsicher tippelte sie von einem Fuß auf den anderen. Ihre Verlegenheit machte sich dadurch bemerkbar, als sie nervös ihre Hände knetete. Als weder der Braunhaarige noch die Brünette etwas sagten brach Louisa verlegen das Schweigen: „Falls ich was falsches gesagt habe, tut es mir Leid. Ich spreche noch nicht lange japanisch.“ „Du hast dich nicht versprochen, Louisa“, erklang die Stimme von Sora. „Du hast Mimi, Kari und mir nur den Wind aus den Segeln genommen. Wie können wir Tai jetzt noch zur Schnecke machen, wenn du ihm verziehen hast?“ „Das war doch nur ein kleiner Streich. Ich bin selber schuld. Ich war so verunsichert, als ich von dem Mann angesprochen wurde, dass ich das falsche Glas gegriffen habe. Den Alkohol habe ich nicht geschmeckt, da ich so nervös war. Das ist alles.“ Sora nahm Louisa in die Arme. „Du warst schon immer zu gut für diese Welt. Falls du Tai ein zweites Mal sein Leben retten möchtest rede noch mit Kari, bevor sie ihren Bruder in die Finger bekommt. „Du kannst von Glück reden, das Louisa ein gutes Wort für dich eingelegt hat, Bruderherz.“ Taichi seufzte auf. „Ich weiß. Ich bin ihr auch dankbar. Ich frage mich, wie eine Fünfzehnjährige so reif sein kann.“ „In der Hinsicht ist sie dir tausend Meilen voraus.“ „Die Spitze muss ich wohl einstecken.“ „Ja, dass musst du wohl. Außerdem ist Louisa schlauer als du.“ „Du hältst mich für dumm?“ „In gewisser Weise schon. Dir ist es noch nie gelungen Mimi sprachlos zu machen. Louisa hat das mit drei Sätzen geschafft und sie kennt deine Frau erst seit ein paar Stunden.“ Taichi seufzte auf. „Niederlage auf eigenem Platz.“ Hikari nickte. „Mache dir nichts daraus. Vielleicht kannst du noch von Louisa lernen. Falls es dich interessiert: Ich habe es geschafft Takeru und Matt zu beruhigen. Du schuldest mir was.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)