Que faire si? Oder: Was wäre, wenn ...? von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 21: Trottel bleibt Trottel ---------------------------------- Laut krachte die Tür ins Schloss. Kaum waren die beiden Frauen in der Wohnung flogen die Schuhe der Brünetten im hohen Bogen durch den Flur und Mimi fing an loszuwettern: „Wie kann der Idiot einfach mit dieser blöden Kuh tanzen?“ Wütend raufte sie sich die Haare. Sora zuckte heftig zusammen. Sie fragte sich, warum gerade sie sich einer wütenden Mimi freiwillig alleine aussetzte. Bei dem Ergebnis angekommen musste die Rothaarige lächeln. Sie konnte ihre beste Freundin nicht alleine lassen. Außerdem wusste jeder in ihrem Freundeskreis, dass Sora es immer schaffte Mimi auf ihre eigene Art zu beruhigen. „Trottel bleibt Trottel, Mimi und das weißt du. Das war sicher eine Kurzschlussreaktion von ihm, als er TK und Kari zusammen gesehen hat.“ „Deswegen muss er gleich mit Meiko tanzen?“ Mimi zog fragend eine Augenbraue nach oben. Dabei stampfte sie wütend mit ihrem rechten Fuß auf und verschränkte beleidigt die Arme vor ihrer Brust. Schmollend hatte sie ihre Unterlippe nach vorne geschoben. Sora musste sich ein Lachen verkneifen. Ihre Gesprächspartnerin sah wie ein bockiges kleines Mädchen aus. „Wir wissen beide, dass du nicht bei dieser Aktion mit gemacht hättest. Genauso wenig wie Yolei und ich. Meiko ist leicht zu beeinflussen und sagt nie ‚Nein‘, egal bei wem und das weiß Tai. Sie war das perfekte Opfer, für seinen dämlichen Plan gewesen.“ Mimi stöhnte genervt auf und hob ihre Hände in die Luft. Ihre Augen sahen verzweifelt zur Decke. „Ich fasse es nicht, mit was für einen Idioten ich verheiratet bin. Wie kann ‚Mann‘ nur so dämlich sein?“, rief sie theatralisch aus. „Wieso, musste ich den Idioten heirateten? Nenne mir nur einen Grund, der mich nicht wie die letzte Idioten dastehen lässt.“ Sie hatte ihren Blick auf Sora gerichtet. Diese seufzte auf. „Du liebst ihn, Mimi.“ Tief atmete die Brünette ein und wieder aus. „Und ich frage mich an solchen Abenden, welcher Dämon mich geritten hat mich in diesen Idioten zu verlieben.“ Die Rothaarige verdrehte die Augen. „Weil Tai der Richtige für dich ist. Du brauchst diesen Chaoten in deinem Leben. Ihr ergänzt euch perfekt. Tai braucht dich nur anschauen und er weiß, was mit dir los ist.“ „Das glaube ich nicht. Er hat zwei Jahre gebraucht, um zu erkennen, dass er mich liebt. Das ich in der Zeit versucht habe ihn mir zu angeln ist an ihm abgeprallt wie ein dämlicher Fußball an dem Pfosten des Tores.“ „Zu der Zeit wart ihr mehr mit streiten beschäftigt, als endlich Klartext zu reden.“ „Was sich liebt das neckt sich.“ „Glaube mir, dass haben alle zu der Zeit gedacht. Alle hatten es gerafft, nur ihr zwei nicht.“ „Tai hat es nicht geschnallt. Ich wusste damals schon, dass ich ihn liebe.“ „Warum bist du nicht in die Offensive gegangen?“ „Weil er mit Meiko zusammen war zu Beispiel.“ „Das war er glaube ich nur, weil er sich von dir ablenken wollte." Nachdenklich sah Mimi ihre Freundin an. „Ich habe fast vier Jahre auf einen Antrag gewartet.“ „Tai hatte unser Gespräch kurz vor meiner Hochzeit mitbekommen, dass du den ganzen Stress nicht durch machst.“ „Ich habe was gesagt?“ Kurz dachte Mimi nach, dann stöhnte sie auf: „Er meint aber nicht unser Gespräch über das Brautkleid, oder?“ Sora nickte. „Bei den Heiligen, das ist der Beweis, dass ich einen Idioten zum Ehemann habe. Ich meinte den Stress von Brautladen zu Brautladen zu laufen und nach dem passenden Kleid zu suchen, wenn du mein Kleid schneidern könntest.“ „Tai hat aber nur die Hälfte des Gespräches mitbekommen.“ Mimi stöhnte auf. „Reden sollte helfen, so ein Idiot.“ „Mimi …“, rief Sora aufgebracht, „… wenn ich noch einmal das Wort ‚Idiot‘ höre, raste ich aus. Ich kann es nicht mehr hören. „Trotzdem wusste der Depp nicht, was ich mir heute von ihm gewünscht habe. Sonst hätte er Kari und Takeru in Ruhe gelassen. Wie kann er seiner eigenen Schwester das Leben so schwer machen?“ „Tai liebt Kari. Dass er nicht die Möglichkeit hatte, mit ihrem Gastbruder zu reden nagt heute noch an ihm und das weißt du.“ Sora versuchte ihren besten Freund in Schutz zu nehmen. Mimi dachte kurz nach. „Du verschönst die Sache. Tai hätte so mit ihm ‚geredet‘, dass er im Krankenhaus gelandet wäre. Matt ist viel besonnener, Tai könnte sich eine Scheibe von ihm abschneiden.“ „Glaube mir, Matt lässt oft genug den großen Bruder raushängen, wenn er die Möglichkeit dazu hat.“ „Takeru nervt dass bestimmt genauso wie Kari.“ Sora lächelte, „Das glaube ich auch. Ich habe aber nicht von TK gesprochen, sondern von Louisa.“ „Wer ist Louisa?“ „Mimi, ich habe dir doch schon öfter von einem Mädchen erzählt, dass Matt und ich öfters in Paris besuchen.“ „Ja, du meintest, dass dieses Mädchen zur Familie gehört.“ „Richtig, dieses Mädchen heißt Louisa. Sie ist die Halbschwester von Matt und TK.“ „Ich dachte immer, dass ich das nach deinem Junggesellinnenabschied geträumt hatte. Ich gab dem Alkohol die Schuld bei so einem wirren Gedankengang. Dabei war es die Wahrheit?“ „Der liebe Alkohol“, grinste Sora und nickte. „Apropos Alkohol. Sektchen?“ „Gerne.“ „Meinst du, dass Tai Takeru heute Abend verschreckt hat?“ Mimi nahm einen Schluck von ihrem Sekt. Sora drehte ihr Sektglas in den Händen und lachte. „Nein, mit Sicherheit nicht. Ich glaube, dass TK Tai sogar verstehen kann.“ „Warum das?“ „Auch TK ist ein großer Bruder“, grinste Sora ihre beste Freundin an. „Nicht noch so einer von der Sorte“, lachte Mimi auf und Sora stimmte mit ein. Die Brünette schaute in der Rothaarigen in die Augen. „Was meinst du, kann aus Kari und Takeru ein Paar werden?“ „Ich glaube, die beiden sind auf den besten Weg dahin, wenn sie sich nicht selber im Weg stehen.“ „Wie meinst du das?“ „Kari denkt zu kompliziert, hoffentlich sieht sie in TK nicht ihren Vorgesetzten, sondern der Mann, der TK ist. Bei TK mache ich mir Sorgen, dass er sich selber Steine in den Weg legt.“ „Und wieder frage ich: Wie meinst du das?“ Sora überlegte kurz bevor sie sprach: „Kari sieht der Jugendliebe von TK sehr ähnlich.“ Erschrocken sah Mimi Sora an. „Liebt er sie noch?“ „Ich bin mir ziemlich sicher, dass dies nicht der Fall ist. Dazu ist zwischen TK und Chloé zu viel vorgefallen. Außerdem hätte Matt TK schon ordentlich die Meinung gesagt, wenn er das Gefühl gehabt hätte, das TK sich noch nicht von Chloé gelöst hätte. Kari ist wie eine Schwester für ihn.“ „Da hast du Recht. Ich hoffe Matt wäscht Tai ordentlich den Kopf. Ich könnte -“ „Überlass dass mit ruhigen Gewissen Matt. Er ist nicht gerade gut auf Tai zu sprechen.“ „Wie gerne würde ich Mäuschen spielen.“ „Du wolltest deinen Mann heute Abend nicht mehr sehen.“ „Das Gespräch hören würde mir schon reichen“, lachte Mimi auf. „Lass uns noch den Sekt austrinken und dann ins Bett gehen. Nicht, dass wir noch auf blöde Gedanken kommen.“ Beide tranken ihren Sekt aus und gingen dann schlafen. --- Bei Yamato und Taichi „Ich glaube es nicht, dass du mir heute Nacht Gesellschaft leistest“, rief Yamato aufgebracht, als er seine Wohnung aufschloss. Hastig ging er in seine Küche. Er öffnete den Kühlschrank und holte zwei Bierflaschen raus. „Darf ich in deinem Bett schl-“ „Rede weiter Yagami und du kannst unter der Brücke schlafen. Es gibt nur einen Menschen, mit dem ich mein Bett teile und das ist meine Frau. Sie ist leider nicht bei mir, weil du Rindvieh so eine schwachsinnige Show abliefern musstest. Du kannst froh sein, wenn du nicht in der Badewanne schlafen musst.“ Yamato drückte Taichi eine Flasche in die Hand. „Matt die beiden haben sich geküsst.“ Er nahm dem Älteren das Getränk aus der Hand. „Ich habe Augen im Kopf. TK und Kari sind erwachsene Menschen.“ „Er ist ihr Chef.“ Taichi fuchtelte mit der Flasche umher. Yamato kam auf ihn zu und riss die Flasche seinem besten Freund aus der Hand und stellte sie auf den Tisch. „TK ist mein Bruder du Trottel. Kari ist eine meiner engsten Freunde und deine Schwester. Du Hornochse bist mein bester Freund, obwohl ich mir in der Sache nicht mehr so sicher bin. Denkst du wirklich, ich hätte heute Abend so ruhig in der Ecke gestanden, wenn mein Bruder deine Schwester nur ausnutzen wollte?“ „Oh, soweit -“ „Hast du nicht gedacht? Um ehrlich zu sein bin ich mir nicht sicher, ob du überhaupt denken kannst.“ „Hey, das ist nicht fair“, protestierte Taichi. „War es Mimi gegenüber fair, dass du mit Meiko getanzt hast?“ „Sie hat doch auch mit dir und Ken getanzt.“ Yamato stöhnte genervt auf. „Wegen dir werde ich heute noch zum Alkoholiker.“ Demonstrativ griff er nach seiner Bierflasche und trank einen großzügigen Schluck. „Du bist ein dämlicher - nein, ich korrigiere mich – du bist der größte Trottel der gesamten Galaxie.“ „Hä?“ „Du willst mir jetzt nicht sagen, dass du den Unterschied nicht erkennst?“ Taichi dachte kurz nach. „Um ehrlich zu sein- “ Der Blonde sah den Braunhaarigen mit einem eiskalten Blick an. „Ich frage mich gerade ob du ein Hirn hast, oder ob dein Kopf nur auf deinen Schultern sitzt, damit es nicht reinregnet.“ „Der ging unter die Gürtellinie.“ „Der hat wirklich kein Hirn“, murmelte Yamato vor sich her. „War ich mit Mimi zusammen?“, sprach er Taichi wieder an. „Nicht das ich wüsste.“ „War ich nicht! Waren Ken und Mimi ein Paar?“ „Grund gütiger, natürlich nicht. Sonst wäre die Freundschaft zu Yolei den Bach runtergegangen.“ „Wir kommen der Sache näher. Warst du mit Meiko liiert?“ „Ähm … Das …“ „Ja oder nein“, zischte der Blonde. „Ja“, knurrte Taichi auf. „Aha! Ich fasse den Abend zusammen: Du mischt dich in das Leben deiner Schwester ein, obwohl wir alle dir geraten haben, dich zurück zuhalten. Du zettelst einen Streit mit deiner Schwester an. Du tanzt mit deiner Ex. Da wunderst du dich, dass deine Ehefrau an die Decke geht? Du wunderst dich wirklich, dass ich dich jetzt den restlichen Abend an der Backe habe?“ „So wie du das sagst, hört sich das grauenhaft an.“ „Es ist mehr als grauenhaft du Trottel. Du hast deiner Schwester, deiner Frau, meinem Bruder und mir den Abend versaut, bloß weil es nicht in den Spatzenhirn will, dass Kari erwachsen ist.“ „Ich bin gespannt, wie du reagierst, wenn deine Schwester in Tokio ist.“ Erklang die beleidigte Stimme von Taichi. Yamato zog seine Stirn in Falten. „Das ist etwas anderes. Louisa ist erst fünfzehn Jahre.“ „Pah, wir reden noch einmal, wenn es soweit ist.“ „Bis dahin lass uns unser Bier schmecken. Prost!“ „Prost!“ „Darf ich in deinem Bett schl-“ „Nein! Das einzige männliche Wesen, was in Soras und mein Bett darf ist unser Sohn du Trottel. Noch so ein Ding und du schläfst wirklich in der Badewanne.“ Eine kurze Pause entstand, in dem sich die jungen Männer in die Augen sahen. Yamato seufzte auf. „Du darfst auf der Couch schlafen.“ „Wie gnädig der Herr heute ist“, kam es ironisch von Taichi. „Ich kann dich auch auf den Balkon verfrachten“, kam es warnend von Yamato. Er ging in die Schlafstube und kam mit einem Kissen und einer Decke zurück. „Überleg dir etwas, wie du dich bei deiner Frau entschuldigen kannst. Ich will nämlich wieder meine Frau an meiner Seite haben und nicht dich.“ „Hab dich auch l-“ Taichi hatte noch gar nicht ausgesprochen, da landete ein Kissen in seinem Gesicht. „Hey“, entrüstete sich der Braunhaarige. „Schnauze!“ Der Blonde schmiss die Decke in Richtung Couch. Schließlich drehte er sich um und ging in sein Schlafzimmer. „Trottel bleibt Trottel“, murmelte Yamato vor sich her, bevor sich in sein Bett begab. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)