Que faire si? Oder: Was wäre, wenn ...? von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 17: Hikaris Begleitung ------------------------------ Bei den Ishidas „Sora? Bist du fertig?“ Yamato stand ungeduldig im Flur der gemeinsamen Wohnung. „Nein, bist du so lieb und bringst Haru zu meiner Mutter?“ „Wollten wir ihn nicht gemeinsam zu deiner Mutter bringen?“ „Das schon, aber an Mimis Kleid ist gestern der Reißverschluss kaputt gegangen. Ich musste einen neuen einsetzen, damit sie das Kleid heute tragen kann.“ „Frauen“, kam es genervt vom Blonden, „… wieso zieht sie nicht einfach ein anderes Kleid an.“ „Männer! Du verstehst das nicht.“ „Kannst du laut sagen. Du trägst dein hellblaues Kleid? Nicht dass ich nachher die falsche Krawatte trage und du den ganzen Abend nicht mit mir sprichst.“ Sora musste lachen. „Ich werde mein hellblaues Kleid tragen, keine Angst.“ Yamato grinste sie an. Er ging auf seine Frau zu und zog sie in eine innige Umarmung. Schnell fanden sich die beiden in einem zärtlichen Kuss wieder. Der Blonde sah seiner Frau in die Augen. „Weißt du wer Karis Verabredung heute Abend ist? Tai nervt mich seit gestern damit.“ „Nein, das kann ich dir leider nicht sagen. Kari hat nichts in diese Richtung gesagt. Du wirst es bald wissen.“ „Das ist schon komisch. Sonst redet sie immer über alles mit dir und Mimi.“ „Fast alles. Jede Frau hat ihre Geheimnisse. Du wirst es bald wissen.“ „Hoffentlich geht mir Tai nicht den ganzen Abend auf den Kranz. Karis Begleitung tut mir jetzt schon leid.“ „Nicht nur dir.“ „Ich bringe Haru zu deiner Mutter. Danach hole ich dich ab.“ „Brauchst du nicht. Mimi und Tai wollten mich mitnehmen. Ich muss doch wegen ihrem Kleid zu den Beiden.“ „Dann treffen wir uns vor der Tanzschule?“ Sora nickte und gab Yamato einen Abschiedskuss. Liebevoll verabschiedete sie sich von ihrem Sohn und gab ihm einen kleinen Kuss. --- Bei den Yagamis „Taichi!“, rief Mimi aufgebracht. „Atme ein paarmal tief durch und setzte dich hin. Du machst mich ganz verrückt.“ „Ich habe ein Recht nervös zu sein.“ „Warum? Es ist ein normaler Tanzabend.“ „Normal wird dieser Abend sicher nicht. Kari kommt in Begleitung. Verstehst du jetzt warum ich nervös bin?“ „Nein, ich verstehe es immer noch nicht. Kari ist eine attraktive junge Frau. Seit sie sich von ihrem Freund getrennt hat, hatte sie keine Verabredung, von der wir wissen. Wer sagt, dass sie mit ihrer Begleitung liiert ist?“ „Was willst du damit sagen?“ „Das man auch als Freunde zu einem Tanzabend gehen kann.“ „Mimi, du verstehst mich nicht. Mich macht es nervös, dass ich nichts über ihre Begleitung weiß. Kari hat nicht mit dir oder Sora gesprochen. Das ist untypisch für sie.“ „Du wirst dich nicht in das Leben deiner Schwester einmischen.“ „Ich werde mich nicht einmischen, sondern dem Kerl auf den Zahn fühlen.“ „Was auf dasselbe hinausläuft. Zum letzten Mal: Lass Kari und ihre Begleitung in Ruhe. Du hast sonst ein großes Problem.“ Taichi sah seiner Frau in die Augen. Ihr Blick verhieß nichts Gutes. Auf einen Streit mit ihr konnte er verzichten. Meistens zog er den Kürzeren und musste auf der unbequemen Couch schlafen. „Verstanden Prinzessin.“ „Geht doch“, grinste Mimi ihn an. Das Läuten an der Wohnungstür ließ sie ihr Gespräch unterbrechen. Taichi ging zur dieser um den Gast herein zulassen. „Hallo Sora.“ „Hey Tai.“ Die beiden umarmten sich freundschaftlich. „Hat Kari -“ „Taichi Yagami! Was habe ich gerade zu dir gesagt?“ Mimis drohende Stimme hallte durch die Wohnung. „Tai, lasse es einfach. Wir werden es bald erfahren, wer Karis Begleitung ist“, kam es leicht genervt von Sora. „Fällst du mir auch in den Rücken?“ „Nein. Ich hoffe für dich, dass du den armen Kerl heil lässt. Sonst spricht deine Schwester bis an dein Lebensende kein Wort mehr mit dir. Willst du das?“ „Deine Frau wird den ganzen Abend kein Wort mit dir reden, wenn Sora mir nicht endlich bei meinem Kleid hilft. Ich habe sonst nämlich nichts anzuziehen. Oder soll ich dich in Unterwäsche begleiten?“, keifte Mimi aus dem Schlafzimmer. „Unterstehe dich Prinzessin. Dieser Anblick gehört nur mir.“ „Zurzeit gehört dieser Anblick mir.“ Sora lächelte ihren besten Freund frech an, bevor sie sich in das Schlafzimmer begab. „Hier ist dein Kleid, Mimi. Der neue Reißverschluss fällt gar nicht auf.“ „Danke dir. Du bist die Beste. Machen wir uns erst die Haare und dann unser Makeup?“ „Genau. Alte Traditionen sollte man nicht einfach so über den Haufen werfen.“ Sora hatte sich den Haaren ihrer Freundin zugewandt. „Leider fehlt Kari -“ „Mimi, sie fehlt nicht. Kari kommt später dazu.“ Sora hatte ein geheimnisvolles Lächeln auf den Lippen. Die Brünette musterte ihre beste Freundin. „Ich fasse es nicht! Du weißt, mit wem Kari heute Abend verabredet ist?“ „Nein, das weiß ich nicht. Ich habe nur eine Vermutung.“ „Sagst du mir an wen du denkst?“ Lächelnd flüsterte Sora einen Namen in Mimis Ohr. „Wenn das stimmt, freue ich mich auf die Gesichter der Männer.“ „Ich mich auch.“ Sora steckte die letzte Haarnadel fest. „Die Haare sind fertig, wie gefällst du dir?“ Mimi sah in den Spiegel. Die Rothaarige hatte ihr ihre Haare zu einem festen Dutt gebunden. Eine Spange in Form eines Schmetterlings war in der Mitte des Dutts angebracht. Kleine Strähnen, die ihr sanft in das Gesicht fielen, lockerten die strenge Frisur auf. Mimis Makeup war perfekt auf ihr halblanges rotes Kleid abgestimmt. Sora trug eine elegante Flechtfrisur. Ihr hellblaues Kleid reichte ihr bis zu den Knöcheln. „Mädels? Seid ihr fertig? Ich muss mich auch noch umziehen“, rief Taichi genervt in Richtung Schlafzimmer. Als sich die Tür öffnete musste er lächeln. Mimi hatte sich für das Kleid entschieden, welches sie auch zu ihrer gemeinsamen Verlobungsfeier getragen hatte. „Du siehst atemberaubend aus.“ Er ging auf seine Frau zu und gab ihr einen sanften Kuss. „Dir ist klar, dass ich dich nicht mehr fragen kann, ob du meine Frau wirst?“ „Ja, leider. Ich würde immer wieder ‚Ja‘ sagen.“ „Genau wie ich.“ „Gehe dich umziehen. Sonst haben wir ein Problem.“ „Tai, beeile dich. Sonst mault Matt den ganzen Abend, weil er so lange auf uns warten musste.“ „Sora, du kannst einen echt die Stimmung vermiesen.“ „Aufgabe erfüllt“, grinste die Rothaarige. --- Bei Takeru Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass er sich langsam fertig machen musste. Er merkte, wie sich eine gewisse Nervosität ausbreitete. Heute war Samstag und somit stand der Tanzabend an, auf welchen Hikari ihn spontan eingeladen hatte. Nachdem er geduscht hatte ging er in sein Schlafzimmer. Unschlüssig stand er vor seinem Kleiderschrank. ‚Ich hätte sie fragen sollen, ob es einen Dresscode gibt. Schwarze Hose, weißes Hemd und Jackett. Ist zwar der Klassiker, aber viel falsch machen kann man damit nicht. Ich kann meine Krawatte mitnehmen und schauen ob die Anderen so ein Ding tragen.‘ Schnell zog er in seine Sachen an, griff nach seinem Lieblingsparfüm und richtete seine Haare. Zum Abschluss suchte er sich sein Handy, Geldbörse und sein Schlüsselbund zusammen, schlüpfte in seine Schuhe und verließ seine Wohnung um Hikari abzuholen. --- Nervös stand er vor ihrer Wohnungstür und klingelte. Als Hikari die Tür öffnete nahm er einen leichten Duft von Lilien wahr. Erstaunt blickte Takeru auf Hikari. Für einen Tanzabend war sie sehr leger gekleidet. Sie hatte einen weißen dünnen Over Size Pullover und eine sehr enganliegende schwarze Jeans an. Dafür waren ihre schulterlangen Haare geglättet Die sie halb offen trug. Ihre Lippen waren in einem dunklen Rotton gehalten. Die Augen waren für Hikaris Verhältnisse sehr dunkel und auffällig geschminkt. Die langen schwarzen Ohrringe rahmten ihr Gesicht ein. Takeru schluckte hart, bevor er Hikari begrüßte. Ohne groß darüber nachzudenken zog er sie kurz in seine Arme. Flüchtig streiften seine Lippen ihre Wange. „Du bist wunderschön“, flüsterte er ihr ins Ohr. Als sie sich voneinander lösten sah die Braunhaarige schüchtern zu Boden. Trotzdem konnte Takeru einen leichten Rotschimmer in ihrem Gesicht erkennen. „Ich danke dir. Dabei hast du mich noch gar nicht in meinem Kleid gesehen.“ „Bin ich zu früh?“ „Nein, nein. So war das nicht gemeint. Ich meinte nur dass ich nicht dieses Outfit zum Tanzabend tragen werde. Ich ziehe mich immer in der Tanzschule um. Ich habe dort ein Umkleidespind. Kannst du das bitte mal halten?“ Hikari bückte sich nach einem kleinen Satinbeutel und gab diesen Takeru. Sie zog sich ihre Schuhe an und nahm ihre Jacke an sich. Danach griff sie nach ihrer Handtasche. „Jetzt können wir los.“ Sie lächelte ihn an. Unbewusst nahm Takeru Hikaris Hand. Da das Sportzentrum in der Nähe von Hikaris Wohnung war, hatten die Beiden beschlossen zu Fuß zu gehen. Sie waren so in ihr Gespräch vertieft, dass sie die kleine Gruppe vor der Tanzschule nicht wahrnahmen. Ungläubig sah Yamato auf das junge Paar, welches händchenhaltend auf sie zukam. „Das glaube ich nicht. Du bist Karis Begleitung?“ Die erstaunte Stimme des älteren Blonden ließ die Jüngeren aus ihr Gespräch hochschrecken. Taichis Blick verdunkelte sich schlagartig, als er zu seiner Schwester sah. Er drehte sich in die Richtung seines besten Freundes „Du kennst den Kerl?“, fragte er gereizt nach. „Ich habe es geahnt.“ Sora klatschte freudig in ihre Hände. „Ihr seid ein süßes Paar“, gab Mimi ihren Senf dazu. „Wir -“ „Ich bin an der Reihe. Nochmal: Du kennst den Typ?“ Ungeduldig tippte Hikaris Bruder mit seinem Fuß auf und ab. Hikari war das Stimmenwirrwarr zu viel. „Schluss jetzt! Man versteht sein eigenes Wort nicht mehr“, rief sie mit, für sie ungewöhnlich, sehr lauter Stimme. „Kein Wunder. Wir kommen nicht dazu etwas zu sagen“, flüsterte Takeru in ihr Ohr. Hikaris Lachen ließ die Freunde verstummen. Sie wandte sich an ihre Freunde. „Hallo erst einmal.“ Hikari umarmte alle und gab ihnen einen Begrüßungskuss. An ihren Bruder gewandt sagte sie schließlich: „Um deine Frage zu beantworten: Ich gehe stark davon aus, dass Matt seinen Bruder erkennt und Sora ihren Schwager.“ Hikari, Sora und Yamato konnten sich ein Lachen nicht verkneifen, als sie die ungläubigen Augen des Braunhaarigen sahen. „Du … das … wie …“ Taichi brach sein Gestammel ab. Er holte tief Luft. „Bruder? Ist er nicht dein Chef?“ „Darf ich -“, versuchte Takeru sich in das Gespräch ein zumischen. Als er sah, dass sein Bruder den Kopf schüttelte schluckte er den Rest des Satzes runter. „Takeru ist ein Freund“, versuchte seine Schwester eine Erklärung. „Freund?“, kreischte Taichi auf. „Ich wiederhole: Er ist dein Chef!“ „Du hörst nicht zu. Ich sagte ‚ein Freund‘, nicht mein Freund.“ Langsam wurde seine Schwester sauer. „Was nicht ist kann noch werden“, rief Yamato amüsiert dazwischen. „Ishida, du bist ein Trottel“, motzte Taichi rum. „Und du ein Vollpfosten, Yagami.“ „Bevor es Tote gibt, lasst uns lieber rein gehen. Mir wird langsam kalt“, lachte Mimi auf. Nachdem sich die Gemüter beruhigt hatten konnte sich Takeru Mimi und Taichi vorstellen. Danach gingen die Frauen Richtung Umkleide. Sora und Mimi halfen ihrer Freundin beim Anziehen ihres Kleides. Sie richteten die Haare und das Makeup der Jüngeren. „Wo habt ihr meine Schuhe hingestellt?“ „Unter der Sitzbank, damit wir nicht darüber stolpern“, rief Mimi über ihre Schulter in Richtung Hikari. „Das sind meine Trainingsschuhe.“ „Hier war kein anderes Paar.“ Hikari überlegte kurz, dann klatschte sie sich mit der Hand vor ihrer Stirn. „Takeru hat meine Schuhe. Ich hatte ihm den Beutel in die Hand gedrückt, als er mich abgeholt hat.“ „Ich werde sie holen.“ Schnell machte sich Sora auf den Weg zu den Männern. „Hey Sora, wo sind Mimi und Kari?“, fragte Yamato seine Frau und gab ihre einen Kuss. „In der Umkleide. Kari hat ihre Tanzschuhe nicht dabei.“ „Und was jetzt?“, fragte Takeru nach. „TK, gibst du mir bitte ihren Beutel mit den Tanzschuhen?“ Mit großen Augen sah der Blonde seine Schwägerin an. „Meinst du das Teil hier?“ Er hielt einen kleinen schwarzen Satinbeutel hoch. Sora grinste. „Genau der. Danke dir.“ Schnell machte sich die Rothaarige wieder auf den Weg zu ihren Freundinnen. Kurze Zeit später tauchte sie mit Mimi wieder auf. „Wo ist Kari?“ Nachdenklich schaute Taichi seine Frau an. „Sie hat etwas vergessen und kommt gleich nach.“ Hikari trat aus der Umkleide und ging auf die kleine Gruppe zu. Als Takeru sie erblickte musste er zweimal hinschauen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)