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Que faire si? Oder: Was wäre, wenn ...?

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo meine lieben Leser :)

Ich hoffe, ihr seit gut in die besinnliche Weihnachtszeit gestartet. :)
Mit diesem Kapitel möchte ich euch den Wochenstart verschönern.
In meinen Augen ist es ein sehr wichtiges Kapitel - mh, mal sehen, wie ihr es sehen werdet.

Ganz liebe Güße und eine schöne Woche :)

Vielen lieben Dank, für eure Favoriteneinträge und lieben Kommentare.
Ihr könnte euch nicht vorstellen, wie sehr ihr mich damit aufbaut. :)
Danke euch :* Komplett anzeigen

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Paris lässt grüßen

Nachdenklich stand Takeru an seinem Bürofenster und beobachtete den Straßenverkehr. Er schüttelte ungläubig seinen Kopf. Von oben betrachtet sah das Treiben auf der Straße, für seine Verhältnisse, chaotisch aus. Die Autobahn war achtspurig. Irgendwie sah es aus, als wären diese übereinandergestapelt. Trotzdem gab es kilometerlange Staus.

Der junge Mann blickte ungläubig auf das Dach eines Hochhauses.
 

‚Wird dort gerade eine Fahrstunde abgehalten? Fahrstunden auf einem Hochhaus. Wie verrückt ist das? Ich werde hier sicher kein Auto fahren. Bei der Straßenführung sieht man gar nicht durch.‘
 

Der Blonde drehte sich und ging auf seinen Beratungstisch zu. Er nahm sich das Schriftstück in die Hand, welches sich Hikari durchgelesen hatte.

Takeru musste an ihre Worte denken.

Sie hatte Recht, er musste sich bei Yamato und Sora entschuldigen.

Im Grunde seines Herzens wusste er, dass sein Bruder es gut meinte und sich Sorgen um ihn machte.

Takeru wurde immer mehr bewusst, dass er sich wie der letzter Volldepp aufführte, der sich im Selbstmitleid suhlte.

Bei dieser Einsicht hatte ihm sein Bruder geholfen:
 

‚‘Du tickst zurzeit nicht richtig‘. Das waren harte Worte.‘
 

Eine gewisse braunhaarige Fotografin hatte ihm auch die Augen geöffnet.

Ihre direkte Art hatte ihm gezeigt, was für ein Mensch er zurzeit verkörpert:
 

‚‘Arroganter, eingebildeter Fatzke.‘‘
 

Damit sollte ab heute Schluss sein.
 

Das letzte Telefonat mit Jean, seinem besten Freund aus Paris, hatte sein Herz mit Freude erfüllt.

Den jungen Männern war ihre Freundschaft wichtiger, als die Tatsache, dass die Beziehung zwischen Jeans Schwester und Takeru in die Brüche gegangen war. Sie hatten ein ausführliches Gespräch darüber geführt, somit war das Thema für die Männer abgeschlossen.
 

Der junge Mann verstand, dass die Beziehung zu Chloé in dem Moment zum Scheitern verurteilt war, als Beide ihr Studium begonnen hatten.

Diese Einsicht half Takeru mit Chloé abzuschließen. Ihm war bewusst, dass er nie ein freundschaftliches Verhältnis zu seiner Jugendliebe aufbauen konnte. Dazu hatte sie ihn zu tief verletzt. Gleichzeitig spürte Takeru das es richtig war sich von der Vergangenheit zu lösen.

Komischerweise tat dieser Abschied nicht weh.
 

Er hatte das erste Mal seit dem er in Tokio war das Gefühl zur Ruhe und wieder mit sich selbst ins Reine zu kommen.

Takeru fühlte sich frei und angekommen.

Er spürte wie sich Hoffnung in ihn ausbreitete.

Die Hoffnung, auf ein glückliches Leben und das sich seine Wünsche erfüllen würden.

Die Hoffnung, dass Tokio doch ein zu Hause für ihn werden könnte.
 

Sicher, er vermisste seine Familie und seine Freunde aus Frankreich.

Im gleichen Atemzug wusste Takeru, dass dieser Zwiespalt zwischen Frankreich und Japan immer in ihm bleiben würde.

Er schaute auf seinen Schreibtisch, auf diesen standen zwei Fotos.

Auf den einen waren seine Mutter und seine Großeltern zu sehen. Der junge Mann nahm das Foto in die Hand und strich leicht über den Rahmen. Ein leichtes Lächeln zierte sein Gesicht.

Takeru stellte das Bild wieder an seinen Platz.

Er blickte mit Stolz auf das andere Foto. Dort war er selbst mit einer jungen blonden Frau zu sehen. Er stand hinter ihr, seine Hände hatte er auf ihrer Taille gelegt. Er trug einen schwarzen Anzug und eine violette Karawatte. Sie ein schulterfreies Abendkleid in der gleichen Farbe wie seine Krawatte. Beide lächelten glücklich in die Kamera.
 

‚Sie ist wunderschön und weiß selbst nicht, was für eine Schönheit sie ist.‘
 

Sie wollte bald zu Besuch kommen.

Takeru war sich nicht sicher, wie sein Vater auf die junge Frau reagieren würde.
 

‚Es ist, wie es ist. Vater kann an der Sache nichts ändern. Das Leben ist weitergegen. Ich wollte Matt noch anrufen.‘
 

Nach dem Telefonat mit seinem Bruder atmete Takeru erleichtert aus.

Yamato war nicht sauer auf ihn. Eher hatte der Jüngere den Verdacht, dass sein Bruder ein schlechtes Gewissen hatte.

Nachdenklich schüttelte Takeru seinen Kopf.
 

Das blinkende E-Mail-Symbol erweckte seine Aufmerksamkeit.

Neugierig öffnete er die Nachricht aus Paris.

Fassungslos schaute er auf die Bilder, die der französische Geschäftspartner geschickt hatte.

Takeru griff zum Telefon. Er brauchte unbedingt eine zweite Meinung.

Kurz nachdem das Telefonat beendet war, klopfte es an der Tür des Blonden. Bevor er reagieren konnte, öffnete sich diese schon.

„Takeru, was wolltest du mir zeigen?“, fragte Hiroaki nach.

„Ich wollte deine Meinung zu diesen Bildern wissen.“ Der Jüngere deutete auf den Bildschirm. Neugierig blickte der Ältere sich die Fotos an.

Entsetzen machte sich in sein Gesicht breit. „Das ist nicht Fontaines Ernst. Hat ein Hobbyfotograf die Aufnahmen gemacht? Die Fotos passen gar nicht zu den Anforderungen, die wir an ihn gestellt haben.“

„Das Gleiche habe ich auch gedacht. Was machen wir jetzt?“

„Ich bin für neue Aufnahmen. Den Mist kann man keinen zumuten“, rief Hiroaki aufgebracht.

„Hast du die Zeitverschiebung bedacht? Wir haben Dienstagnachmittag. In Paris ist es nachts. Fontaine müsste bis spätestens Mittwochabend - also in zirka zwölf Stunden - die Bilder erstellen lassen und versenden, damit ich noch Zeit habe, die Aufnahmen zu prüfen und in das Layout einfügen kann“, kam der Einwand von Takeru.

„Das werden alle zeitlich nicht schaffen. Was hältst du davon, wen wir die Fotos von Hobbyfotografen machen lassen?“

„Ich müsste die ganze Kampagne neu schreiben, dass schaffe ich nicht. Vergesse nicht, dass ich dieses Projekt neben meiner Hauptaufgabe leite. Yamamoto würde mich zu Recht einen Kopf kürzer machen, wenn ich meine Arbeit als Chefredakteur auf ihn abwälze. Er soll mich unterstützen und beraten, nicht meine Arbeit machen. Außerdem habe ich heute Morgen Hikari losgeschickt dass sie die Fotos für den japanischen Teil macht.“

„Wenigstens bekommen wir von ihr professionelle Fotos“, seufzte der Ältere.
 

„Hikari“, murmelte Takeru vor sich her.

„Wie kommst du jetzt auf Hikari?“

„Ich weiß, dass sie Urlaub in Paris gemacht hat. Du hättest das Bild von ‚Étoile Pagode‘ sehen sollen. Vielleicht würde sie uns helfen.“

„Meinen Segen hast du.“ Sein Vater lächelte ihn an.

„Was meinst du?“, fragte der Jüngere nach.

„Ach nichts.“ Eine kurze Pause entstand, bevor Hiroaki weitersprach: „Ich wundere mich nur, dass du deine Meinung so schnell geändert hast. Wenn es nach dir gegangen wäre hätte sie den Job nicht bekommen. Jetzt seid ihr beim ‚Du‘. In der kurzen Zeit. Wie ist das passiert?“ Hiroaki grinste seinen Sohn an.

„Wir haben uns ausgesprochen. Den Rest der Geschichte müsstest du am besten kennen. Schließlich gehört sie zu Matts engsten Freundeskreis. Du hast ihm einen Gefallen getan indem du Hikari die Stelle der Fotografin gegeben hast.“

Sein Vater überging die Aussage. „Du hast einen Rat von mir angenommen? Wie kommt das?“

„Bilde dir nicht ein, dass das der Regelfall wird. Außerdem ist die Initiative von Hikari ausgegangen. Sie hat mich praktisch in die Enge getrieben.“

Der Ältere lachte auf. „Ja, in manchen Dingen kann Hikari sehr direkt sein.“
 

Takeru wollte vom Thema ablenken. „Was machen wir jetzt wegen den Pariser Fotos?“

„Du kannst Hikari fragen. Hat sie keine passenden Fotos wird der Pariser Teil ohne Bilder veröffentlich. Wann hast du das Gespräch mit Fontaine?“

„Morgen um achtzehnuhrdreißig unserer Zeit.“

„Ich werde dabei sein.“

„Traust du mir nicht zu, dass ich meinen Unmut kundtue?“ Verärgert schaute der Blonde seinen Vater an.

„Takeru, du bist der Verbindungsmann zwischen den beiden Firmen. Da du beide Sprachen fließend sprichst. Du hast die Hauptverantwortung. Wenn ein Geschäftspartner so einen Mist abliefert, dann möchte ich ihn persönlich zur Schnecke machen.“

Der Jüngere zog seine Stirn in Falten. „Wie willst du das machen? Fontaine bekommt gerade so die Begrüßung und die Verabschiedung auf Japanisch auf die Reihe. Das habe ich bei meinem Vorstellungstermin bei ihm mitbekommen. Deine Französisch Kenntnisse sind nicht die besten und das ist nett ausgedrückt.“

„Ich habe von deiner Mutter gelernt.“

Entsetzt sah der Blonde seinen Vater an. „Bist du verrückt? Ihr hattet euch die schlimmsten Sachen an den Kopf geworfen. Die meisten waren nicht jugendfrei. Französisch fluchen heißt nicht, dass man die Sprache sprechen kann.“

Verständnislos sah Hiroaki seinen Sohn an.

„Ich hatte mehr mitbekommen, als dir, Mutter und Matt lieb war. Natürlich hatte ich eure französischen Streitereien damals nicht verstanden. Nachdem diese Sprache meine zweite Muttersprache wurde, hatte ich einiges übersetzten können“, kam es erklärend vom Jüngeren. „Ich lasse es nicht zu, dass du mit Fontaine persönlich sprichst. Es handelt sich um einen geschäftlichen und nicht um einen persönlichen Disput. Das ist ein großer Unterschied.“

„Was fällt -“

Takeru sprach etwas lauter als gewöhnlich, trotzdem strahlte er eine gewisse Ruhe aus. „Ich war noch nicht fertig. Höre erst einmal zu, bevor du mich anschreist.“ Er lehnte sich gelassen mit seiner rechten Hüfte an seinen Schreibtisch und verschränkte die Arme vor seiner Brust. Takeru suchte den Blickkontakt zu seinem Vater.

Der Älteren sah seinem Sohn sprachlos in die Augen.

Er war es nicht gewohnt, dass sein jüngerer Sohn so mit ihm sprach.

„Du wirst mit mir reden und ich werde es übersetzten“, fuhr Takeru fort. „Du predigst doch immer einen professionellen Umgang mit deinen Mitarbeitern und Geschäftspartnern. Halte dich selbst an deine Vorschriften, Hiroaki. Sonst bist du unglaubwürdig.“

„Du weichst nicht von deiner Meinung ab?“

„Nein! Ich habe dir von Anfang an gesagt, dass ich meine Meinung sagen und vertreten werde. Dazu stehe ich. Mir ist es grade egal, dass du mein Vater bist. Ich vertrete in der Sache die geschäftlichen Interessen der ‚Ishida Group‘ da ich, wie du eben schon gesagt hast, der Hauptverantwortliche bin. So wie du dich gerade verhältst schadest du deinem eigenen Verlag. Gehst du den Kompromiss ein?“

Hiroaki knirschte kurz mit den Zähnen. Er blickte Takeru in die Augen. „Himmel noch mal! Wieso habe ich grade das Gefühl das Yamato vor mir steht.“

„Kann damit zusammenhängen, dass er mein Bruder ist. Ich warte auf eine Antwort.“

„So schlecht ist dein Vorschlag nicht.“

„War das jetzt deine Zustimmung?“

„Ja! Ich bin stolz auf dich Takeru. Du bist ein selbstbewusster junger Mann geworden.“

„Danke für die Blumen.“

„Trotzdem solltest du dein europäisches Temperament in Griff bekommen“, kam es warnend vom Älteren.

„Wieso sollte ich mich ändern? Ich bin in Paris aufgewachsen. Das hast du mitentschieden, als du Maman und mich verlassen hast. Du musst damit leben, wie Maman und mein Stiefvater mich erzogen haben“, kam es trocken von Takeru.
 

Hiroaki merkte, dass es keinen Sinn hatte weiter über die Kindheit seines Sohnes zu sprechen.

Im Grunde hatte Takeru Recht, mit dem was er gesagt hatte.

„Entschuldige Hiroaki. Ich muss weiterarbeiten. Sonst hält mir Yamamoto eine Standpauke. Sei bitte morgen achtzehn Uhr in meinem Büro. Wir können dann absprechen, wie das Gespräch verlaufen soll.“

„Grüße Yamamoto von mir. Ich werde pünktlich sein.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Tasha88
2018-12-07T09:30:49+00:00 07.12.2018 10:30
Hallo Glitzersteinchen,

Wieder ein schönes Kapitel :)
Er kommt an in tokio. Das ist wirklich wichtig.
Wer wohl die Frau ist... Ich warte gespannt... Und sehe Potenzial für Eifersucht ;p

Und dann das Gespräch mit seinem Vater
Hätte auch schief laufen können, aber war schlussendlich genau richtig so. Zum Glück ist Hiroaki da professionell und nimmt es ixht persönlich.

Hau in die Tasten :) ich freue mich auf Nachschub ;)

Ganz liebe Grüße :*
Antwort von: abgemeldet
10.12.2018 16:00
Halli Hallo :)

Ich danke dir.
Da hast du recht, es wurde auch langsam Zeit, dass TK in Tokio ankommt.
Wer die Frau ist ... Anwort im nächsten Kapitel ;P ... Ich hoffe du bist nicht enttäuscht.

Das Gespräch mit seinem Vater
Es hätte schief gehen können, aber wie du schon geschrieben hast war es richtig. Hiroaki hätte ihn ja nicht nach Tokio holen brauchen, wenn er die Hilfe seines Sohnes nicht annimmt.

Ich haue in die Tasten, damit ich mich ablenken kann. ;)

Ganz liebe Grüße :*

P.S natürlich werde ich mich noch zu dir rüberschleichen und meinen Senf dalassen. ;)
Von:  Hallostern2014
2018-12-04T19:18:29+00:00 04.12.2018 20:18
Huhu😁


Das T.K gegen seinen Vater so angeht finde ich gut. Er sollte sich nicht alles gefallen lassen. Auch seine Entwicklung finde ich immer besser.

Das er mit dem Bruder von seiner Ex noch so gut befreundet ist finde ich sehr toll. Denn die Freundschaft sollte nicht deswegen drunter leiden. Beide haben ja nicht daran schuld, dass es so ausgegangen ist.

Ich freue mich schon aufs nächste Kapitel.
Ganz liebe Grüße 😁
Antwort von: abgemeldet
10.12.2018 16:02
Hey :)

Ich danke dir.
TK kommt aus dem Tal der Depressionen heraus, Zeit wird es auch.

Echte Freundschaften sind schwer zu finden und wenn man sie gefunden hat, sollte man sie pflegen. Nach diesem Motto leben TK und Jean. ;)

Ganz liebe Grüße und eine schöne Woche
Von:  SuperCraig
2018-12-03T13:41:37+00:00 03.12.2018 14:41
Wow, T.K. bietet seinem Dad echt mal die Stirn. Er bindet auch Kari ein. Er ist echt selbstbewusst geworden.

Das ist ein wichtiges Kapitel, wie du bereits gesagt hast. Er hat sich, in meinen Augen, für Japan entschieden. Irgendwie aber scheint ihm der Spagat zwischen Frankreich und Japan gelungen zu sein.

Dass er mit Jean noch Kontakt hat, freut mich ungemein. Ein wenig Rückhalt, das ist wichtig. Außerdem assoziiert er seine Jugend in Frankreich nicht nur mehr mit Chloe und seiner Familie.

Schönes Kapitel, freue mich bereits auf das Nächste!
Antwort von: abgemeldet
10.12.2018 16:05
Hallo

Die Erziehung in Frankreich ist eine andere als in Japan, das sollte der kleine Disput zwischen Vater und Sohn ein bißchen darstellen.

Bei dem Kapitel bist du auf einen wichtigen Hinweis gestoßen. Ich bin gespannt, wie dir die Lösung gefallen wird.

Auch der liebe Jean wird noch eine Rolle spielen. ;)

Danke dir und eine schöne Woche


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